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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 24

1901 - Langensalza : Beyer
2 4 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. b) schriftliche: dieselben wie bei I. Schliefse mit wenigen Strichen die vorige Landschaft an und setze die Eisenbahnlinien in Verbindung! Anhang: Kulturbild. Die Flachsgewinnung und die Leinenindustrie. Die Gewinnung des Flachses aus der Leinpflanze war schon den alten Ägyptern bekannt, welche die daraus verfertigten Gewebe ihrer angenehmen Kühle wegen gern trugen. Noch heute findet man in den Mumiengräbern ungeheure Mengen von Leinwand, die von den Papierfabrikanten gerne gekauft wird. Auch in Palästina stand der Flachsbau schon vor der Einwanderung der Israeliten in hoher Blüte. In unserm Vaterlande betrachtete man im Mittelalter das Spinnen und Weben als eine lohnende Beschäftigung, der sich auch Fürstentöchter widmeten. Von der hohen Blüte, in welcher die Weberei in Deutschland stand, zeugt die Geschichte der Familie Fugger. Der Flachs ist unsere bedeutendste einheimische Gespinst- pflanze; wo sich darum sein Anbau lohnt, wird er auch von vielen Landwirten aufs eifrigste betrieben. Die Saat des Frühflachses fällt in die Zeit von Ende März bis Anfang April. Der Spätflachs wird erst Ende Mai ausgestreut. Zu seiner Entwicklung bedarf er etwa einer Zeit von 100 Tagen; dann wird er ausgerauft und vor dem Einfahren getrocknet. Mittels eiserner Kämme streift man die Samen- kapseln ab, deren Inhalt zur Leinölgewinnung dient. Hierauf wird der Flachs geröstet, indem man ihn solange dem Tau, dem Wasser oder heifsem Dampfe aussetzt, bis die dadurch eintretende Gärung die leimartigen Bestandteile des Bastes zerstört hat. Die Feuchtig- keit, welche die Pflanzen durch das Rösten eingesogen haben, wird durch Erwärmung in geheizten Räumen wieder verflüchtigt. Um die Fasern blofszulegen, wird die holzige Umhüllung durch Brech- maschinen in kleine Stücke gebrochen, die man »Seheben« nennt. Diese Scheben zu entfernen, ist Sache der Schwingmaschinen, die den Flachs gegen scharfkantige Bretter schlagen. Um auch die etwa noch zurückgebliebenen kleinen Holzsplitter von den Fasern zu trennen und diese selbst in parallele Lage zu bringen, zieht man den Flachs über Bretter, die kammartig mit spitzen Nägeln beschlagen sind. Hierauf werden die Fasern nach ihrer Länge sortiert, und die Vor- arbeiten zum Spinnen sind beendet. Das Spinnen beginnt mit dem Hechelprozefs. Ein Flachs- büschel wird gleichmäfsig auf ein horizontales Zuführtuch gebracht

2. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 35

1901 - Langensalza : Beyer
Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 35 Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. l. Lage und Grenzen. Das schwäbisch - fränkische Stufenland liegt im S.-W. Deutschlands und gehört fast ganz dem Stromgebiet des Rheines an. Es grenzt im S. und O. an den schwäbisch- fränkischen Jura und an das Fichtelgebirge, im N. an den Franken- wald, die Röhn und den Spessart, im W. an den Oden- und an den Schwarzwald. Mit welcher geometrischen Figur läfst sich das Gebiet seiner Gestalt nach vergleichen? Nenne die angrenzenden Land- schaften ! 2- Physische Grundlage. Äufsere dich über Lage, Richtung und Ausdehnung der Randgebirge! Lies das für uns Wichtige von der Höhenschichtenkarte ab ! Schliefse aus dem Lauf der Gewässer auf die Abdachung! Wo liegen große Ebenen? Welche Gewässer sind schiffbar? Die Landschaft gehört ganz und gar der Trias an. Sprich über diese Formation! Zu welcher Bildung gehören die s. und s.-ö. Randgebirge? Was weifst du von ihr? Schliefse auf das Klima ! 3. Schätze auf und in der Erde. a) Die Kulturverhältnisse der Landschaft finden in Bodenart und Klima die günstigsten Vorbedingungen. Der Buntsandstein, der die obere Schicht der meisten Randgebirge bildet, bietet bei seiner schnellen Verwitterung einen sehr geeigneten Waldboden, sodafs sich darauf eine ausgedehnte und bedeutende Forstwirtschaft stützt; nur die hohe Rhön und der ganze Jurazug sind ausgeschlossen. (Grund!) In den milden Lagen herrscht der Laub-, in den rauhen der Nadelwald vor. Für den Ackerbau kommen die Muschelkalk- gebiete weit weniger als die den gröfsten Teil des Gebietes ein- nehmenden Keupergegenden in Betracht, die durch ihren Kalkgehalt leicht erwärmbar sind und eine ungemein reiche Verwitterungskrume (Löfs) besitzen. So entfaltet sich denn hier, da auch das Klima meist recht günstig ist (g° C.), ein üppiger Pflanzenwuchs: Getreide und Gemüse aller Art, Obst und Wein (Neckar und Untermain), Hopfen, Tabak und etwas Flachs in den milderen Gegenden der Rhön. b) Die Viehzucht ist unbedeutend; nur im Neckargebiete tritt eine starke Rindviehzucht hervor, die sich auf ausgedehnte, er- tragsreiche Wiesen und Felder stützt. c) Während die Kohle gar nicht vorkommt, finden sich Eisen- erze in geringer Menge am Nordrande des schwäbischen Jura, sowie im Frankenwalde vor. Große Salz lager enthält der Muschelkalk bei Hall, Heilbronn und Jagstfeid, deren Ausbeute mit denjenigen anderer, weniger wichtigen Orte zusammen ein Drittel der gesamten Gewinnung Deutschlands beträgt. Der Buntsandstein des Spessart 3 *

3. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. III

1901 - Langensalza : Beyer
Vorwort. Die Handelsgeographie muís es als ihre wesentlichste Aufgabe betrachten, den Güteraustausch jedes Ländergebietes nach Art, Menge und Wert zur Darstellung zu bringen. Sie stellt darum stets den ursächlichen Zusammenhang zwischen den natürlichen Verhältnissen einer Landschaft (Lage, Grenzen, Bodengestalt und -art, Gewässer und Klima) und dem Erwerbsleben ihrer Bewohner in den Vorder- grund , gründet darauf den Ausgleich ihrer Erzeugnisse und rückt endlich die Wege, worauf sich der Handel vollzieht, und die Mittel, die ihm dienen, ins rechte Licht. Vorliegender Leitfaden, der aus einer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiete des handelsgeographischen Unterrichts hervor- gegangen ist, soll zunächst den Bedürfnissen der Real-, Gewerbe-, Handels-, Mittel- und Bürgerschulen Rechnung tragen. Dem- entsprechend betont er überall möglichst die praktische Seite des Unterrichts und streift, da die meisten dieser Schulgattungen der Handelsgeographie nur eine recht eng begrenzte Zeit zur Ver- fügung stellen können, nicht allein aus der physischen, politischen und mathematischen Geographie Deutschlands, sondern auch aus der eigentlichen Handelsgeographie fremder Staaten alles von sich ab, was nicht unmittelbar dem Verständnis unseres eigenen vaterländischen Handels dient. Gleichwohl ist aus pädagogisch-didaktischen Gründen immer auf strenge Befolgung der allgemein anerkannten Ritterschen Grundsätze gehalten worden, so dafs stets zunächst die physische Grundlage ge- sichert wurde, worauf sich dann alle folgenden Belehrungen in gesetz- mäfsiger Folge aufbauen. Der Inhalt des Buches gliedert sich in 5 Teile: I. Die deutschen Landschaftsgebiete. Da unser Handel dank der Gründung des deutschen Zollvereins vor den Grenzpfählen der Bundesstaaten nicht mehr halt zu machen braucht, so schien es einzig zweckmäfsig und richtig, nicht die politische, sondern die natürliche Einteilung des deutschen Zollgebietes der Bearbeitung zu Grunde zu legen: Deutschland in 10 gröfseren Landschaften zu be- trachten, die durch die verschiedene Streichrichtung unserer Gebirge

4. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. V

1901 - Langensalza : Beyer
Vorwort. V Was insonderheit das geographische Zeichnen angeht, so hat nur das Übermafs es in Verruf bringen können, während die ver- nünftige Forderung, nur das Wesentlichste in einer sogenannten „Faustskizze" darstellen zu lassen, den Pestalozzischen Grundsatz befolgt: Unterrichte anschaulich! Die erste Darstellung soll während des unterrichtlichen Verfahrens durch die Hand des Lehrers an der Wandtafel entstehen. Da sie nur das Notwendigste enthält, ist ihre freie Wiedergabe bei jeder Wiederholung auch vom Schüler zu fordern. Hierdurch wird er nicht überbürdet, im Gegenteil wird gerade diese schriftliche Fest- legung der Stoffe ihn zwingen, sich dieselben recht klar zu machen, und so eine wesentliche Hilfe für sein Gedächtnis werden. Denselben Zweck verfolgen 8. die Kulturbilder, die sich alle auf das gewerbliche Leben be- ziehen und verhüten sollen, dais die meisten Gewerbebetriebe den Schülern böhmische Dörfer bleiben. Sie können nur eine kursorische Behandlung erfahren und dadurch die Anregung geben, den heimischen und anderen Gewerben eine gröfsere Beachtung zuzuwenden, als dies in der Regel geschieht. Natürlich können sie nicht im geringsten den Erfolg haben, den der Besuch eines Betriebes verbürgt, doch sollen sie ja auch nur da eine Aushilfe bieten, wo sich in der Heimat selbst die betreffenden Gewerbe nicht vorfinden. Ii. Gesamtrückblick. An die Behandlung aller 10 Einzel- bilder muíste sich notwendigerweise ein Gesamtrückblick angliedern, der um so leichter und gewinnbringender von statten gehen wird, als durch die unter 7 geforderten Aufgaben diesem bedeutsam vor- gearbeitet wurde. Ein klares Bild von Deutschlands landwirtschaft- lichen und gewerblichen, sowie ganz besonders von seinen Handels- verhältnissen zu entrollen, seine Stellung und Bedeutung unter den Kulturvölkern zu bestimmen, mufste hier Endzweck sein. Wohl oder übel konnte man hier einer gewissen Häufung statistischer Angaben nicht entraten, wenn jener Zweck erreicht werden sollte. Es mufs hier ganz dem pädagogischen Geschick des Lehrers überlassen bleiben, je nach der verfügbaren Zeit und dem geistigen Standpunkt seiner Klasse das Richtige auszuwählen. Iii. Unsere Kolonien. Im Anschlufs an die mächtige, deutsche Kolonialbewegung, die heute fast in alle Kreise hinübergegriffen hat, duifte hier der Nachweis der großen Bedeutung der Schutzgebiete für unsero jetzigen und künftigen Handel nicht fehlen. Iv. Übersicht und Erläuterung der genannten ausländischen pflanzlichen, tierischen und mineralischen Erzeugnisse: Nur diejenigen, die dem Schüler aus dem Sachunterricht nicht schon bekannt sein dürften, finden eine kurze Behandlung. V. Anhang. In übersichtlicher Form wurde ein Vergleich der ausländischen Münzen, Mafse und Gewichte mit den deutschen Werten,

5. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 60

1901 - Langensalza : Beyer
6o Erster Teil. Die deutschen Landschaften. 3. Warum liegen die Sudeten entlang und in ihren Thiilern so viele gewerb- fleifsige Städte? 4. Inwiefern war Breslaus Lage für seine Entwicklung entscheidend? 5. Gieb Gründe für den Lauf der Eisenbahnen an! 6. Weise die Verwandtschaft im Erwerbsleben dieser Landschaft und dem des rhein.-westf. Schiefergebirges nach! 7. Vergleiche die Sudeten, das Erzgebirge, den Thüringer- und Frankenwald, den Harz, den Jura, die Vogesen und den Schwarzwald hinsichtlich ihrer Bedeutung für Handel und Gewerbe! 8. Schlesien und die oberrhein. Tiefebene, ein Vergleich. 9. Reise von Köln nach Königshütte a) über Hannover, b) über Kassel, c) über Frankfurt a. M. ! b) schriftliche: i—6 siehe Landschaft Iii. 7. Lege verschiedene Querschnitte durch die Mulde! Anhang: Kulturbilder. Die Glasfabrikation. Die Glasmacherei, eine ägyptische Erfindung, wurde von Ägypten und Asien aus zunächst nach Rom und Venedig, und von dort nach Frankreich und Deutschland verpflanzt. Während in un- serm Lande noch im 10. und 11. Jahrhundert Glimmer und Marien- glas fast ausschliessliche Benutzung für Fenster fanden, stand schon im Mittelalter die deutsche Glasindustrie auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit, wovon vor allem die herrlichen und farbenprächtigen Kirchenfenster aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert Zeugnis ab- legen, die in vielen Domen und Münstern einen Schmuck bilden, der noch heute unsere größte Bewunderung erregt. Auch die pracht- vollen Trinkgläser aus dem 14. Jahrhundert fesseln den kunstsinnigen Beschauer aufs höchste. Der wichtigste Bestandteil des Glases ist die Kieselerde (Sand - Quarz), der je nach der Art des zu bereitenden Glases mehr oder weniger Kali (Pottasche), Natron (Soda, Koch- und Glauber- salz), Kalk (gebrannter Kalkstein, Kreide u. a.), Bleiglätte und Mennige zugesetzt werden. Das aus diesen Stoffen hergestellte Gemenge (Glas- satz) wird nun in große Schmelztiegel (Glashäfen) gefüllt, die aus Thon und Chamotte hergestellt sind und in glühendem Zustande auf dem Boden des Glasofens ruhen. Durch etwa iostündiges Er- hitzen (Heifsschüren) wird der Glassatz dünnflüssig und die von der Kieselerde unzersetzt gebliebenen Stoffe scheiden sich als Galle ab und werden abgeschöpft. Sobald alle Luftblasen verschwunden sind, läfst man durch sogenanntes Kaltschüren die glühende Masse bis zu der Temperatur erstarren (zähflüssig werden), die zur weiteren Verarbeitung nötig ist.

6. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 6

1901 - Langensalza : Beyer
Erster Teil. Die deutschen Landschaften. I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge, einschliefslich der lothringischen Stufenlandschaft und der Kölner und Miinsterschen Tieflandbucht. 1. Lage und Grenzen. Das îheinische Schiefergebirge umfafst den n.-w. Teil Deutschlands und grenzt im O. an die hessische Senke, im S. an das süddeutsche Becken, im W. an das Maasthal und im N. an die norddeutsche Tiefebene. Zwischen welchen Breitengraden liegt dieses große, fast recht- eckige Gebiet? Wie groß ist also seine Ausdehnung von S. nach N? (i 0 = 112 km). Bestimme die Ausdehnung von O. nach W. ! (Benutze dabei den verjüngten Mafsstab deiner Karte!) Welche Pro- vinzen nehmen teil an diesem Gebiete? Wie liegen sie zu einander? 2. Physische Grundlage. Nenne und zeige die wichtigsten Gebirgszüge! Gieb ihre Lage und Streichrichtung an! Schliefse aus dem Laufe der Flüsse auf Abdachung und Wasserscheiden! Urteile nach deiner Höhenschichtenkarte über die Höhe der Gebirge und bedeutendsten Berge! Begründe den Namen: rheinisch-westfälisches Schiefergebirge! (Thonschiefer vorzeigen! Eigenschaften desselben!) Begründe demnach die tiefen Einfurchungen der Thäler! Wieder- hole, was du von der devonischen Formation weilst! Welche andere Formation ist für das gewerbliche Leben dieses Gebietes so hoch bedeutend geworden? Sprich dich darüber aus! Nenne die schiff- baren Gewässer! Wo beginnt die Schiftbarkeit? Schliefse auf das Klima und die Fruchtbarkeit des Bodens! 3. Schätze auf und in der Erde. a) Die atmosphärischen Erscheinungen, die vom atlantischen Ocean und Golfstrome noch gewaltig beeinflufst werden, weisen eine große Verschiedenheit auf. Die durchschnittliche Jahreswärme schwankt zwischen 7—8° C. auf den Höhen, 90 in der niederrheinischen Tief- ebene und 100 in den vor den vorherrschenden W.- und N.-W.- Winden geschützten, tiefen Thalfurchen. Die Regenhöhe steigt von 600—800 mm in den Ebenen auf 1000 mm auf den Höhen. Wenn

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 12

1901 - Langensalza : Beyer
12 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. lande unabhängige Wasserstrafse in Verbindung bringt und unter gleichzeitiger Benutzung des Kaiser-Wilhelm-Kanals den Güteraustausch zwischen den westlichen und östlichen Provinzen unsers Vaterlandes wesentlich hebt. Auch schon ohne seine Eingliederung in den ge- planten Mittellandkanal ist er also schon von einschneidender Be- deutung für die Entwickelung der Verkehrsverhältnisse, die aber namentlich durch seine Verbindung mit dem Rhein sich noch wesent- lich steigern würde. Die Kunststrafsen sind zahlreich und durchweg gut erhalten. Aufgaben. a) mündliche: 1. Welche Hinterländer sind für die Landschaft besonders wichtig ? Gründe ! 2. Sprich dich im Zusammenhang über die Formationen des Gebietes aus! 3. Begründe die klimatischen Gegensätze! 4. Wovon hängt die Üppigkeit des Pflanzenlebens vornehmlich ab? (Nähr- salze, guter Humus, Klima.) 5. Welche Wechselwirkung besteht zwischen Wald und Klima? 6. Weise nach, dafs das Tierleben vom Pflanzenleben abhängig ist! 7. Welche Industriezweige verdanken lokalen Bodenschätzen ihre Blüte? 8. Wo liegen die besten Ackerbaugegenden, wo die bedeutendsten Metall - und Gewebebezirke ? 9. Welche Gründe mögen für eine Stadt die Betonung der Gewebe- (Textil) Industrie veranlaßt haben? 10. Wie mag es kommen, dafs der Reg.-Bez. Düsseldorf eine solch dichte Bevölkerung aufweist? ir. Welche Handels- und Yerkehrseinrichtungen sind durch den Versand von Rohstoffen und Fabrikaten hervorgerufen? 12. Worin liegt die Bedeutung der Kanäle? b) schriftliche: 1. Fertige eine Faustskizze der physischen Landschaft an! 2. Bezeichne die Ackerbaugebiete durch senkrechte Schraffur (| [ ¡ [), die Orte der Metallindustrie durch Dreiecke und die der Gewebeindustrie durch Kreise ! 3. Trage mit Benutzung der Eisenbahnkarte die genannten Bahn-Linien durch gestrichelte (----) Linien, die Kanäle durch punktierte (....) ein! 4. Kennzeichne den Beginn der Schiffbarkeit eines Flusses dadurch, dafs du das Zeichen eines Schiffchens an die Stelle setzest. Anhang: Kulturbilder. Die Kruppschen Werke. Ein Menschenalter hat genügt, um aus winzigen Anfängen ein Riesenunternehmen hervorwachsen zu lassen, wie es ein zweites in der ganzen Welt nicht wieder giebt. Im Jahre 1810 wurde von dem

8. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 16

1901 - Langensalza : Beyer
16 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. Kohlenlager hat sich das Kreidemeer geschoben, und indem sich die Kreidebildung den Steinkohlenschichten horizontal anlegte, drückte sie dieselben gleichzeitig in die Tiefe. In den einzelnen Kohlenlagern kommen die Kohlen stets in Schichten vor und zwar so regelmäfsig wie der Schiefer. Weithin strecken sich verschiedene Flöze unter der Erde weg, von denen einige durch ihre besondere, gleichbleibende Mächtigkeit und ihre gewaltige Länge auffallen, sodafs man sie durch ganze Gebiete ver- folgen kann; man nennt sie Leitflöze. Anfangs zählte man ihrer eine ganze Anzahl, die jedoch nachher, nachdem man mehrere als ein und dieselben erkannt hatte, auf fünf beschränkt wurden: Hunds- nocken, Sonnenschein, Röttgersbank, Katharina und Nordstern. Die Mächtigkeit der Flöze ist sehr verschieden; sie schwankt zwischen 8 und 500 cm. Natürlich werden die Flöze, die eine Mächtigkeit von weniger als 50 cm besitzen, nicht abgebaut. Die durchschnittliche Dicke der abbauwürdigen ist 97 cm. Durch die Leitflöze nun könnte man jedes Kohlengebiet nach Mächtigkeit und Tiefe unter der Erdoberfläche vorher bestimmen, wenn sie genau wagerecht verliefen. Das ist jedoch keineswegs der Fall: Gerade wie die Erde an der Oberfläche, so zeigen auch die Leitflöze und die damit verbundenen Kohlenmassen ein wellenförmiges Schichtensystem voller Erhebungen und Senkungen. Diese Faltungen nennt man Mulden- und Sattelbildung. Im ganzen lassen sich vier Hauptmulden unterscheiden: die Wittener, Bochumer, Essener und die Duisburger oder Emscher Hauptmulde. Diese werden durch drei Hauptsättel von einander geschieden : durch den von Hattingen, den von Wattenscheid und den von Speldorf. An diese Mulden und Sättel schliefsen sich nun zahlreiche kleinere Fältelungen an, die in- des im Laufe der Jahre durch das Zusammenwirken der einzelnen Massen nicht mehr deutlich von einander zu trennen sind. Die gröfseren Erhebungen sind verschwunden, wahrscheinlich vom Wasser langsam weggewaschen. Deutlich ist das an der Ruhr da zu er- kennen , wo ihr Thal senkrecht gegen die Wittener Hauptmulde anstöfst. Durch die Mulden- und Sattelbildung, durch die vielfachen Biegungen wird die Trennung der einzelnen Schichten hervorgerufen, die sogenannte „Verwerfung". Sie besteht darin, dafs an einer bestimmten Stelle die Schicht zerrissen ist und erst an einer höher oder tiefer gelegenen wieder ihre Fortsetzung findet. Im Anfang stellten diese Unregelmäfsigkeiten dem Bergmaun bei seiner Thätig- keit große Schwierigkeiten entgegen, im Laufe der Zeit jedoch wurden Regeln festgestellt, durch die der Knappe die Fortsetzung des Flözes leicht findet, gleichgiltig, ob die Unterbrechung eine Verwerfung im engern Sinne, ein sogenannter „Sprung'' oder ein Wechsel" ist,

9. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 23

1901 - Langensalza : Beyer
Ii. Das hessische und das Weser-Bergland. 23 und Bausteine werden weithin verschickt. Namentlich richtet sich die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten, Rußland, England, den Donaustaaten und nach der Türkei. Die gröfsten Handelsplätze sind Kassel für Kolonialwaren und Getreide, Tuch- und Mode- waren, Leinwand, Häute und Pelzwerk und Bielefeld für Leinen. Handelskammern sind in Bielefeld, Göttingen und Kassel ver- treten. 6. Verkehrsmittel. An schiffbaren Gewässern kommt aufser der Weser nur die Leine in Betracht. Das Eisenbahnnetz ist nur wenig verzweigt. Als Knotenpunkt kann man nur Kassel ansehen. Von hier aus führen vier wichtige Hauptlinien: 1. Kassel — Bebra — Fulda — Frankfurt a. M., von der bei Bebra eine Linie über Göttingen durch das Leinethal nach Han- nover und Bremen abzweigt, 2. Kassel — Marburg — Giefsen — Koblenz, von der bei Giefsen eine Nebenlinie über Betzdorf nach Köln führt, 3. Kassel — Warburg — Arnsberg — Hagen und 4. Kassel — Hofgeismar — Altenbeken. Für den n. Teil der Landschaft sind besonders folgende Ver- bindungen von Bedeutung: 5. Hannover — Minden — Bielefeld — Hamm und Aufgaben. a) mündliche: 1. Weise die Beziehung zwischen den geologischen und klimatischen Ver- hältnissen einerseits und der Fruchtbarkeit des Bodens andererseits nach! 2. Warum haben die Basaltberge meist Kegelform? 3. Begründe die vielen Niederschläge und Gewässer! 4. Wo liegen die gröfsten Städte und warum? 5. Gieb Gründe an für die Ein- und Ausfuhr! 6. Nenne die wichtigsten Hinterländer! 7. Inwiefern können sich die bisher behandelten Landschaften hinsichtlich ihrer Erzeugnisse ergänzen? 8. Welche Eisenbahnlinien benutzt du von Kassel nach Frankfurt a. M., oder nach Köln, oder Duisburg ? welche von Hannover nach Duisburg, nach Koburg, nach Wiesbaden? 9. Vergleiche diese Landschaft mit dem rheinischen Schiefergebirge nach Bodenschätzen, Handel und Industrie? 10. Nenne die dir bekannten Städte am Rhein und an der Weser von S. nach N. und gieb dabei ihre Gewerbe an! Altenbeken — Paderborn — Lippstadt — Soest.

10. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 95

1901 - Langensalza : Beyer
Zweiter Teil. Gesamt- Rückblick. I. Deutschlands Lage und Grenzen. Deutschland, welches durch seine räumliche Ausdehnung (540000 qkm) und seine Bevölkerungszahl (521/2 Millionen) zu den ersten Staaten Europas zählt, hat durch seine Lage im Herzen von Mitteleuropa den Vorzug, gleichsam den Mittelpunkt mächtiger und reicher Staaten zu bilden, die mit ihm zusammen als Schwer- punkt des heutigen Welthandels angesehen werden müssen, weil hier die meisten und stärksten Fäden aller Handels- und Verkehrs- bewegungen zusammenlaufen. Wenn es auch mit dem gegenwärtigen Hauptträger des Weltverkehrs, dem Atlantischen Ozean, nur durch zwei Nebenmeere (welche?) in Verbindung steht und darum von Natur mehr auf einen Binnen- als Welthandel angewiesen erscheint, so hat es doch diesen Nachteil durch hervorragende wirtschaft- liche Tüchtigkeit und Rührigkeit und beharrliches Verfolgen seiner Ziele wettgemacht und mit seiner im Vergleich zu anderen Ländern minderwertigeren Meereslage Grofses und Achtunggebietendes geleistet. Lange Zeit hindurch hat die centrale Lage unserm Vaterlande die gröfsten Nachteile gebracht, denn einmal machte sie es gerade durch ihre Vorzüge anderen Nationen begehrlich, zum anderen bot sie ihnen einen bequemen Tummelplatz für den Austrag ihrer Zwistigkeiten. Leider waren wir früher zu ohnmächtig, diese Kultur und Handel störenden Einflüsse von uns fernzuhalten. Heute erwächst uns der Nachteil der Lage zum Vorteil, indem er uns zwingt, nie zu erlahmen und unablässig auf der Hut zu sein, stets danach zu streben, unsere nunmehr geeinte Kraft immer mehr zu verstärken. In diesem Sinne gilt Bismarcks Wort: „Gott hat uns in die Lage versetzt, in der wir durch unsere Nachbarn daran ver- hindert werden, irgendwie in Versumpfung oder Trägheit zu geraten. Die französisch-russische Pression, zwischen die wir genommen werden, zwingt uns zum Zusammenhalten und wird unsere Kohäsion auch durch Zusammendrücken erheblich steigern, sodafs wir in dieselbe
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