Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. III

1893 - Hannover : Hahn
Vorwort. Idemt das vorliegende Buch den Zweck hat, durch Verbesserung in der Methode höhere Leistungen in der Geographie zu erzielen, so ist unter letztern nicht eine größere Masse des Memorierstoffes, fondern die rechte Würdigung der wirklich wichtigen Thatsachen, das verstand- nisvolle Erfassen und die gründliche Aneignung derselben gemeint. Der Schüler soll ein klares Bild von der Oberfläche der Erde bekommen. Was die Natur, was Menschenhand hier geschaffen, soll ihm zur Kenntnis gebracht werden, soweit es auf die Existenz, die Lebensweise und die Eutwickeluug der Völker einen wesentlichen Einfluß ausübt. — Unter Berücksichtigung dieses Zieles ist gerade der nn- wesentliche Memorierstoff beseitigt, Namen und Zahlen sind auf das Mindestmaß beschränkt; dann aber ist durch geeignete Verknüpfung des Stoffes dem Lehrer Raum gegeben, die Verstandesthätigkeit des Schülers in der rechten Weise heranzuziehen, den inneren Zusammenhang zu beleuchten und den Schüler zu selbsttätiger Anwendung der Natur- gesetze zu erziehen. — Vieles wird so im Laufe des Unterrichts dem Schüler als selbstverständliche Thatsache erscheinen, was er sonst ge- dächtnismäßig einprägen müßte; dabei wird er sich des durch eigene Verstandesthätigkeit erlangten Besitzes in höherm Grade erfreuen und das Gewonnene fester zu halten vermögen. Bei der Gruppierung des Stoffes ist demnach das von Profeffor Wagner-Göttingeu bearbeitete „Lehrbuch der Geographie vou Guthe", das auch in mancher andern Beziehung lehrreich ist, Vorbild gewesen, indem die Bilder nach natürlichen Gesichtspunkten ausgewählt und der naturgemäßen Enwickeluug entsprechend ausgemalt sind. Damit ergiebt sich zugleich die Teilung der politischen und physischen Geographie bei den einzelnen Ländern, wie sie nach den preußischen Lehrplänen von 1892, denen auch bei der Verteilung des Lehrstoffs Rechnung getragen wurde, ins Auge gefaßt ist. Geologische Verhältnisse sind, von der allgemeinen Geographie abgesehen, um ihrer selbst willen nicht herangezogen. Die Erreichung

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. IV

1893 - Hannover : Hahn
Iv des oben gesteckten Zieles dürfte die wenigen Stunden, die dem geographischen Unterricht zugeteilt sind, ganz in Anspruch nehmen, und hier zu gunsten der Geologie eine Verkümmerung eintreten zu lassen, dürfte nicht im Sinne der neuen Lehrpläne liegen. — Wo die Gesteine die Bildung der Erdoberfläche erläutern oder auf die Thätigkeit der Menschen Einfluß üben, sind sie natürlich berücksichtigt. Kartenskizzen dem Buche beizugeben, erschien nicht praktisch. Der Schüler muß in dem Atlas heimisch werden und jede Gelegenheit, ihn von demselben abzuziehen, ist demnach zu vermeiden. Wo aber der Lehrer das Bedürfnis fühlt, für spezielle Fälle ein genaueres Bild zu geben, wird eine an der Wandtafel entworfene Skizze mehr wirken als eine fertige im Buche selbst. Die Beifügung von Landschaftsbildern dürften die Hölzelschen und Lehmannschen geographischen Charakterbilder zum mindesten überflüssig erscheinen lassen. Hervorzuheben ist dagegen der große übersichtliche Druck, in welchem der Herr Verleger in dankenswerter Weise auch den politischen Teil gegeben hat, so daß in hygienischer Beziehung das Buch aufs trefflichste ausgestattet ist, weuu auch dadurch der Umfang ein wesentlich größerer geworden ist, als es bei Anwendung des kleinen Druckes der Fall gewesen wäre. Endlich nehmen wir hier Gelegenheit, dem Herrn Oberlehrer Gessers für die freundliche Beihülfe bei Anfertigung der allgemeinen Geographie unfern Dank auszusprechen. An die Herren Fachgenossen aber richten wir die Bitte, Ver- besseruugsvorschläge und Berichtigungen uns freundlichst zukommen zu lassen, damit das Buch der Schule zum Segeu gereiche. Die Verfasser.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 18

1893 - Hannover : Hahn
18 die gewöhnlichen Pelztiere: Eisbär, Eisfuchs, Landbär, Fuchs, Wolf, Fjällfras, Luchs, Zobel, Biber ic.; außerdem das Renntier und die übrigen Hirscharten, Moschustiere u. dgl. — In den nordischen Meeren der Walfisch, die Robbenarten, Fische in ungeheuren Mengen. Weiter im S. haben wir Antilopen, Wölfe ic. neben den verwil- derten Pferden (Vergl. S.-Am.). — Der Büffel (Bison) findet sich in großen Herden nur noch in Britisch - N.-Amerika.; im S. sind nicht mehr viel über 1900 Stück, eingerechnet diejenigen (etwa 250), die in der Gefangenschaft leben. Bevölkerung. Wie in Fauna und Flora, so zeigt auch in der Bevölkerung die Polarzone in allen Erdteilen das gleiche Bild. — Amerika hat hier die Eskimos, die zur mongolenähnlichen Rasse gehören und in Gestalt und Charakter vom Indianer verschieden sind. (Haß zwischen den beiden Stämmen.) Leben der Eskimos. Die Indianer gleichen denen S.-Amerikas. Sie schmelzen beim Vordringen der edleren weißen Rasse zusammen (das „Feuerwasser"): In den Vereinigten Staaten werden sie noch auf 300 T. geschätzt. — Einen indianischen Kulturstaat fanden die Europäer bei ihrer Ankunft auf dem Hochlande von Mexiko. Die Europäer wanderten ein, weil sie in ihrer Heimat mit ihrer Lage unzufrieden waren. Sie sind zum größten Teil Ger- manen. — Im N. von Canada sind sie nur in kleinen Festungen (Forts) zu finden. (Handel mit den kostbaren Fellen.) Halbwilder Zustand der europäischen Jäger. Weiter südlich war die Fruchtbarkeit des Bodens und die Ver- bindnng mit dem Mutterlande bestimmend für die ersten Ansiedelungen. Der Reichtum der Gebirge übte erst später seine Anziehungskraft. Art der Befiedelung. Zu den Europäern gesellten sich im S., wo Plantagenbau getrieben wurde, die Neger. Sie sind jetzt alle in Freiheit gesetzt. Neuerdings wandern auch Chinesen ein (Kulis). §. 6. Politische Geographie. 1. Britisch Nord-Amerika — 8*/, Mill. qkm (fast = Europa), 5 Mill. E. — umfaßt den N. bis über den 50" n. B. mit Aus- nahme Alaskas [ljas]. — Bis in die 60ger Jahre war es zum größten Teil in den Händen der Hudsonsbaigesellschaft als weites Jagdrevier.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 129

1893 - Hannover : Hahn
129 Die preußischen Provinzen (nach der Einwohnerzahl geordnet). Mill. E. Mill. E. 1. Rheinprovinz ^Tö" 7. Ostpreußen 2 2. Schlesien H 8. Posen 14 3. Brandenburg 41 5 9. Hessen-Nassau H 4. Sachsen 2z 10. Pommern H 5. Westfalen 11. Westpreußen if 6. Hannover 2-ro- 12. Schleswig-Holstein H Die Kolonien. §. 57. Allgemeines. Man unterscheidet Handels-, Plantagen- und Ackerbau-Kolonien. Die Handelskolonien sind Niederlassungen in fremden Erd- teilen, die bestimmt sind, für Absatz der heimischen Produkte in jenen Gegenden zu sorgen und die Produkte derselben dem Heimatlande zu übermitteln. Die Plantagenkolonien sind Niederlassungen in tropischen Ländern, deren Boden durch die Arbeitskraft der Eingeborueu bestellt wird, mit dem Kapital und unter Leitung der Weißen, die das Klima dort an der Arbeit hindert. — Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. dgl. sind die Erzeugnisse der Plantagen. Der Kapitalist findet in solchen Kolonieen ein geeignetes Feld für seine Thätigkeit, indem er durch sein Geld und seine Intelligenz hier einen hohen Gewinn zu erzielen vermag. Die Ackerbaukolonien sind Niederlassungen in Gebieten, wo der Weiße selbst zu arbeiten vermag, wo er sich ein Stück Land er- wirbt, um es zu bestellen, sei es, daß dasselbe schon urbar gemacht ist, sei es, daß er es selbst zu kultivieren unternimmt. Während Handels- und Plantagenkolonien den Wohlstand des Mutterlandes heben und der Bevölkerung daheim mancherlei Nahrnngs- quellen erschließen, sind die Ackerbaukolonien für übervölkerte Gegenden von hoher Bedeutung. Der Auswandernde ist imstande, mit Verhältnis- mäßig geringem Kapital unter dem Schutz des Mutterlandes, in der Gemeinschaft mit Landsleuten sich ein schönes Besitztum zu erwerben, woran er daheim nicht hätte denken können. Voraussetzung allerdings ist, daß er gesund und kräftig ist und Arbeit nicht scheut. Kolonien können nur gedeihen, wenn eine starke Kriegsflotte zum Schutz da ist. Die Eingebornen der fremden Erdteile haben nur vor der Macht Respekt; sie achten das Eigentum der Europäer nur Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 9

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 131

1893 - Hannover : Hahn
131 Die Zahl der Deutschen in Brasilien wird ca. 80 T. betragen. Eine gesunde, zielbewußte Kolonialpolitik war in Deutschland erst nach Gründung einer starken Kriegsflotte möglich, und sie war not- wendig, weil die Engländer in den fremden Erdteilen den Wettbewerb der Deutschen zu unterdrücken suchten. Hatten diese ein Absatz- gebiet für ihre heimischen Produkte gefunden, dann erklärten die Engländer das Gebiet für eine britische Kolonie und trafen Anord- nungen, welche die Deutschen verdrängten und Engländern den Ge- winn sicherten. Trotz mancher Schwierigkeiten hat die Regierung gegenwärtig Gebiete in Afrika und Oceanien unter deutschen Schutz gestellt, welche zusammen etwa die sechsfache Größe von Deutschland ausmachen. Man unterscheidet Krön- und Gesellschaftsschutzgebiete. Kronschutzgebiete (die afrikanischen Kolonien) regiert ein vom Reiche angestellter und besoldeter Gonvernenr. Gesellschaftsschntzgebiete (die Besitzungen in Oceanien) regiert ein Beamter, den die für das betreffende Gebiet thätige Kolonial- gesellschaft ernennt. 1) Das Kronschuhgebiet Kamerun (— Königreich Preußen, 1/2 Mill. E.) umfaßt die Küstengebiete der Biafrabucht und reicht vom n. B. bis zu der Stelle, wo sich die Küste entschieden nach W. wendet. Die Besitzergreifung fand (im Juli) 1884 statt. Bodenbildung und Bewässerung. Die wichtigste Erhebung au der Küste ist das vulkanische Kamerungebirge, welches sich im n. Teil über 4000 in erhebt und eine Länge von 35 km hat. Es ist ebenso wie die ähnlich gestaltete (spanische) Insel Fernando Po in ein dunkelgrünes Gewand dichter Waldung gehüllt, und nur die Gipfel bestehen aus kahlem Schlackengestein. S. vom Kamerungebirge breitet sich flaches, sumpfiges und dicht bewaldetes Küstenland aus, das von einer Anzahl von Flüssen durchbrochen ist. — Am wichtigsten ist der Kamerun flu ß, der das gemeinsame Delta von 5 Flüssen (Bimbia, Mungo, Muri die wichtigsten) darstellt. Weiter landeinwärts im N.-O. ist das Bergland von Adamaua zu erwähnen. Pflanzenwelt. Wasserreichtum und tropische Hitze erzeugen eine üppige Vegetation. Die Urwälder zeigen in unvergleichlich mannigfaltiger Farbenpracht eine große Fülle von Formen. Dicht- belaubte Mangos, Gnaven, Limonen, Apfelsinen ?c. entwickeln sich im

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 137

1893 - Hannover : Hahn
137 gehört dazu: Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg, Neu-Lauenbnrg, Neu- Hannover/) Admiralitäts-Jnseln und einige kleinere Inseln. 1884 wurde dort die deutsche Flagge gehißt, nachdem der Neu- Guiuea-Kompaguie der Reichsschutz zugesagt war. Bodenbildung und Bewässerung. Das Innere der Inseln ist noch wenig bekannt, doch weiß man, daß sie alle vulkanischen Ursprungs sind und noch thätige Krater haben. Flüsse sind auf deu meisten Inseln vorhanden. Pflanzenwelt. Man findet weite Urwalder; neben Kokos- palmen werden Bananen und Zuckerrohr gebaut. Die Deutschen haben einträgliche Plantagen. Die Bewohner (Melanesier) treiben Ackerbau und Handel, sind aber Menschenfresser. 7) Das Gescllschaftsschutzgebiet der Salomo-Jnseln umfaßt deu n. Teil der Inselgruppe. Es ist — 1/2 Bismarck - Archipel mit ca. 80 T- E. (die ganze Gruppe = Bismarck-Archipel mit ca. 350 T. E.). Sie siud 1886 und 1888 in Besitz genommen. Die Verhältnisse in Bezug auf Bodeubildung, Bewässerung, Pflanzenwelt und Bewohner sind denen im Bismarck-Archipel ähnlich. 8) Das Gesellschaftsschutzgebiet der Marschall-, Brown- und Providence-Jnseln (= V3 Sachsen-Altenburg, ca. 12 T. E.) umfaßt die Gruppe kleiner Inseln n.-ö. der Karolinen. Bodenbildung. Als Koralleninseln zeigen sie keine Spur vou Gebirgsbilduug und ragen höchstens 4 m über das Meer hinaus. Pflanzenwelt. Der wichtigste Baum ist die Kokospalme; daneben wächst der Brotfruchtbaum, die Dattelpalme, Olive u. a. Die Bewohner sind Mikronesier, ein Zweig der Polynesier. Zu erwähnen sind noch die Samoa-Jnseln (— Mecklenburg- Strelitz, ca. 40 T. E.). Sie liegen ca. 4300 km ö. vom Festland, sind reich bewässert und fruchtbar und haben auch ein gesundes Klima. Sie bilden keine deutsche Kolonie, stehen vielmehr unter dem gemeinsamen Schutz von Deutschland, England und den Vereinigten Staaten, doch sind sie wegen der deutschen Plautageu und des deutschen Handels, welcher dort das Übergewicht hat, für uns von großer Bedeutung Auch die Frenndschafts-Inseln stehen unter dem gemein- samen Schutz von England und Deutschland. ') Die Namen sind nach der Besitzergreifung für die früheren englischen eingeführt.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 138

1893 - Hannover : Hahn
138 B. Das Königreich der Niederlande (Holland). §. 58. Grenzen: Im O. bildet das Deutsche Reich, im N. und W. die Nordsee, im S. Belgieu die Grenze. Ausbuchtung an der Maas nach S. bis oberhalb »Maastricht. Das Land umfaßt 33000 qkm (etwas größer als Pommern) mit 43/5 Mill. E., die fast alle Germanen (Holländer, Friesen, Flamländer) und in überwiegender Zahl ev. sind. Die Verfassung ist eine konstitutionelle, erbliche Monarchie. Die günstige Lage an den Mündungen des Rheins machte es den thatkräftigen Bewohnern nach der Entdeckung Amerikas möglich, Holland zur ersten Handels- und Geldmacht zu erheben; später wurde es von England in den Schatten gestellt. — Heute wird es in der Schiffahrt auch von Deutschland und Norwegen übertroffen. Von den 11 Provinzen sind die am Meere gelegenen (Seeland, Nord- und Süd-Holland) die wichtigsten. Hier liegen folgende Städte: ^Amsterdam (427 T. E.) an einer Ausbuchtung der Zniderfee, mit dem Meere durch Kanäle verbunden. Großer Kaffeemarkt. Fabriken. Univ. »Helder (23 T. E.) an der N.-Spitze von N.-Holland. End- punkt des alten Kanals von ^Amsterdam. °H aar lern (über 50 T. E.) w. von ^Amsterdam. Industrie. 'Leiden (44 T. E.) nahe der Mündung des Alten Rhein. Mittelpunkt der Wissenschaften. Univ. *Haag (166 T. E.), eigentlich '§> Gravenhage, d. i. des Grafen Wald, n. der Maasmündung nahe der Küste. Elegante Hpt.- und Resideuzst. «Delft (30 T. E.) s.-ö. von *Haag an dem Kanal nach *Rotter- dam. Große militärische Anstalten. Gewehrfabrik. Technische Hochschule. ^Rotterdam (217 T. E.) au der Maas (Leck). Seehaudels- Hafen für die Rheinstraße. Büssingen an der Scheldemündnng. Wichtiger Kriegshafen. Überfahrtsort nach England (London). Weiter aufwärts im Rheiudelta liegen: «Utrecht (88 T. E.) am Rheinarm, wo die Vecht abbiegt. Handel und Industrie. Univ. °Arnhem (50 T. E.) unterhalb der Abzweigung der Jjssel [ei]. Handel und Industrie.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 174

1893 - Hannover : Hahn
174 Handel und Schiffahrt, wozu besonders die Griechen Neigung haben, stehen gegenwärtig auch nicht in Blüte. Bewohner: In der alten Zeit bewohnten die Halbinsel verschiedene Völker, die der Abstammung nach nahe verwandt, in der Kultur ge- waltige Unterschiede zeigten- Die Griechen hatten die Inseln und das Land bis Thessalien und Epirus inne, n. davon schlössen sich die Jllyrier. Macedonier, Thracier, Dacier und Geteu an. Später erfolgten zahlreiche Einwanderungen. — Von denen der Germanen ist freilich keine Spur geblieben, hingegen haben die Slaven weite Striche iu Besitz genommen und bilden jetzt neben den Albanesen (Nachkommen der alten Jllyrier), die f. von Montenegro bis nach Mittelgriechenland hin wohnen, und neben den Neugriechen -Nachkommen der alten Griechen im S. der Halbinsel und auf den Inseln) die Hauptbevölkerung. Am Ende des Mittelalters endlich wanderten die Türken ein und beherrschten Jahrhunderte lang die Halbinsel; doch sind nur kleine Striche Landes wirklich von Osmanen besetzt. politische Geographie. Erst in diesem Jahrhundert haben sich mehrere Landschaften der türkischen Herrschaft zu entziehen gewußt und sind mehr oder weniger unabhängig. A. Das Königreich Griechenland. §. 73. In heißem Kampfe (1821—28) hat das Land seine volle Unabhängigkeit erstritten, wenn auch nur verödete mit Ruinen bedeckte Landstriche mit armer, verwilderter Bevölkerung den Türken entrissen wurden. Zunächst gehörte nur Mittel-Griechenland, der Peloponnes, Enböa und die Kykladen zu dem neuen Königreich. 1863 kamen die Jonischen Inseln, 1878 die fruchtbare Landschaft Thessalien dazu. Es umfaßt so 65000 qkm mit mehr als 2l/h Mill. E., die fast alle griechisch-katholisch sind. Konstitutionelle, erbliche Mo- narchie mit einer sehr freien Verfassung (eine Kammer). Behufs der Verwaltung ist das Land in 18 Nomarchieen geteilt. Wir unterscheiden: 1) Nord Griechenland, das fruchtbare Thessalien. Larissa (14 T. E.) am Peneios, die alte Hptst. des Landes.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 185

1893 - Hannover : Hahn
185 Teil aus Seen, Wald, Feld, Heide und Moor besteht und nur weuige Strecken Ackerland aufzuweisen hat. Industrielle Thätigkeit der Be- völkernng, welche sich die Wasserkraft dienstbar zu machen verstanden hat. Sägemühlen. Die Gewässer Rußlands sind für das Land von außerordentlicher Wichtigkeit. — Begünstigung des Kanalbaues durch den flachen Boden. Die großen Stromsysteme sind sämtlich durch Kanäle verbunden. Es ist dies um so wichtiger, als die Verhältnisse Rußlands, besonders die dünne Bevölkerung gewaltiger Striche, dem Ausbau eines dichtern Eisenbahnnetzes entgegen sind. — Die Schätze des Ural, die Basis der Machtentwickelung Rußlands, gewinnen erst durch die Strom- Verbindungen, welche den Transport nach den äußersten Grenzen er- möglichen, ihr^ Bedeutung. §.78. Produkte: N. von der Walda'i-Höhe und dem Nord- russischen Landrücken finden wir reiche Waldungen, die bis zum Polarkreis hinaufgehen. Die weiten Tündern, welche sich dann anschließen, bilden den unwirtlichsten Teil Europas; hier haust noch der Samojsde mit seinen Renntierheerden. — Holzhandel, Jagd und Fischfang bilden die Haupterwerbsquellen. Spärliche Bevölkerung: die größte Stadt des Gebiets, Archangelsk an der Dwiimmündnng, der einzige Ausfuhrhafen, zählt noch nicht 20 T. E. S. vom Nordrussischen Landrücken tritt der Ackerbau in den Vordergrund (Fruchtbarkeit des Bodens); die Ostseeländer, welche von Deutschen kolonisiert sind, haben bei gut bestellten Ländereien eine wohlhabende Bevölkerung. Im übrigen liegen ungeheure Strecken un- genützt, und die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse laden nicht zur Kolonisation ein. — Auch der Streifen fruchtbarer Erde, welcher über das Ceutralrussische Plateau hinzieht und die größte Kornkammer Europas darstellt, ist lange nicht genügend bebaut. Ganz im S. findet sich ein breiter Steppengürtel, der durch die Extreme des Kontinentalklimas erzeugt ist Er erstreckt sich auf der ö. Seite der Wolga bis zur Kama und bildet den Übergang zu den asiatischen Landschaften. — Nur im kurzen Frühling und Herbst ergrünt der Boden; im Sommer verdorrt der Pflanzenwuchs, im Winter liegt das Land unter der Schneedecke (Schneestürme). In diesem Weideland haben Reitervölker wie die Hunnen, Avaren, Ma- gyaren vorübergehend ihre Heimat gefunden. Manche Strecken sind kultiviert, besonders die am Schwarzen Meer (Südfrüchte, Wein) und bedeutende Städte (* Odessa, "Taganrog,

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 187

1893 - Hannover : Hahn
187 Die nichtslavische Bevölkerung bildet zusammen kaum x/4 der Be- wohner, zerfällt dabei noch in eine Menge verschiedener Stämme, so daß auf den einzelnen 1—4 Millionen kommen, während die Slaven über 60 Mill. ausmachen. — Hervorzuheben sind die Letten mit den Littauern und Kuren im Gebiete der Düna und des Njsmen, die Germanen besonders in den Ostseeprovinzen (herrschende Klasse der Bevölkerung), dann aber auch in zahlreichen Pflanzstätten Südrußlands und an der Wolga, die Rumänen im äußersten S.-W. — dann finden wir verschiedene Zweige der mongolenartigen Völker: Kirgisen, Kalmücken, Baschkiren in den s.-ö. Steppen; die Finnen im N.-W. politische Geographie. §. 79. Bildung des Staates: Das älteste geordnete Staatswesen größern Umfangs bildete sich um Kiew, löste sich aber in eine Reihe von Teilfürstentümern auf, als am Anfange des 13. Jahrh. die Mongolen hereinbrachen und mehr als zwei Jahrhunderte das Land drückten. Von Moskau, einem der Teilfürstentümer, ging eine neue Einigung des Reiches aus, das sich gegen Ende des Mittelalters vom Joch der Mongolen befreite. Peter d. G. (1689—1725) war dann bemüht, durch Eroberungen an der Ostsee dem Lande eine feste Basis zu seiner Entwickelung zu geben und ihm die Segnungen der europäischen Kultur zu teil werden zu lassen. Katharina Ii. hat es darauf durch die Erwerbung polnischer Länder und weiter Gebiete im S. W. (Türkenkriege) erweitert. Nach und nach hat sich Rußland in seinen Grenzen erweitert und in seinen innern Verhältnissen gebessert, doch steht es auch jetzt in der Kultur der Bevölkerung sowie in der Verwaltung des Landes noch weit hinter den übrigen europäischen Staaten zurück. Des Reich umfaßt 5400000 qkm und gegen 100 Mill. E. (mit den auswärtigen Besitzungen über 22 Mill. qkm mit 117 Mill. E.). Die herrschende Kirche ist die griechisch-katholische. Gewalt- maßregeln gegen die römisch-katholischen (Polen) und prote- st antischen (Ostseeprovinzen) Bewohner, welche indessen nur einige Mill. Köpfe zählen. Noch geringer an Zahl sind die Juden (diese namentlich im Weichselgebiet), Mohammedaner und Heiden. Die Verfassung ist ein absolutes, erbliches Kaisertum (gemischte Thronfolge); der Zar ist zugleich das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche. Behufs der Verwaltung ist das Land
   bis 10 von 728 weiter»  »»
728 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 728 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 58
2 1
3 5
4 66
5 4
6 39
7 39
8 5
9 9
10 15
11 15
12 2
13 19
14 15
15 13
16 4
17 134
18 65
19 18
20 9
21 82
22 96
23 6
24 47
25 26
26 44
27 4
28 2
29 17
30 16
31 6
32 2
33 1
34 14
35 4
36 2
37 21
38 40
39 28
40 14
41 60
42 2
43 1
44 18
45 252
46 15
47 7
48 24
49 281

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 630
1 288
2 176
3 728
4 457
5 250
6 346
7 138
8 209
9 455
10 173
11 497
12 198
13 102
14 149
15 90
16 421
17 1072
18 269
19 186
20 226
21 573
22 103
23 264
24 85
25 278
26 65
27 295
28 310
29 191
30 68
31 103
32 92
33 263
34 129
35 117
36 259
37 307
38 117
39 222
40 542
41 415
42 131
43 480
44 267
45 574
46 268
47 510
48 581
49 454
50 651
51 129
52 198
53 69
54 150
55 186
56 150
57 394
58 81
59 110
60 208
61 257
62 408
63 215
64 561
65 210
66 229
67 68
68 330
69 180
70 696
71 233
72 250
73 291
74 252
75 158
76 746
77 469
78 171
79 365
80 200
81 130
82 174
83 201
84 269
85 115
86 212
87 241
88 82
89 139
90 65
91 177
92 1787
93 201
94 418
95 690
96 162
97 394
98 675
99 175

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 8
4 0
5 17
6 61
7 21
8 5
9 5
10 9
11 16
12 1
13 1
14 48
15 1
16 1
17 0
18 5
19 5
20 21
21 1
22 6
23 3
24 45
25 5
26 0
27 1
28 10
29 98
30 0
31 6
32 35
33 9
34 55
35 0
36 3
37 0
38 17
39 10
40 5
41 1
42 1
43 5
44 3
45 8
46 0
47 233
48 5
49 2
50 2
51 0
52 25
53 10
54 26
55 9
56 3
57 0
58 3
59 4
60 3
61 4
62 18
63 2
64 4
65 0
66 1
67 9
68 4
69 3
70 5
71 10
72 4
73 4
74 22
75 1
76 20
77 1
78 49
79 1
80 21
81 14
82 0
83 62
84 0
85 3
86 16
87 23
88 2
89 7
90 18
91 17
92 1
93 7
94 4
95 47
96 2
97 3
98 14
99 10
100 4
101 12
102 1
103 5
104 42
105 3
106 0
107 3
108 9
109 172
110 15
111 1
112 0
113 5
114 2
115 5
116 0
117 4
118 4
119 40
120 5
121 1
122 9
123 1
124 5
125 0
126 30
127 138
128 1
129 8
130 2
131 36
132 1
133 23
134 55
135 3
136 121
137 3
138 15
139 29
140 0
141 1
142 13
143 0
144 4
145 21
146 7
147 1
148 8
149 10
150 2
151 5
152 9
153 16
154 2
155 1
156 1
157 1
158 0
159 52
160 19
161 0
162 6
163 4
164 23
165 10
166 5
167 0
168 0
169 0
170 1
171 6
172 1
173 59
174 5
175 63
176 10
177 20
178 9
179 17
180 44
181 5
182 21
183 192
184 36
185 9
186 13
187 14
188 27
189 0
190 0
191 1
192 17
193 173
194 2
195 18
196 0
197 3
198 0
199 4