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1. Die Grundzüge der Geographie - S. 1

1904 - Braunschweig : Westermann
Pensum für Sexta. Die geographischen Grundbegriffe. Der Erdboden. Der Mensch lebt auf dem Erdboden, auf ihm erbaut er § seine Wohnungen, zieht seine Straßen und betreibt seine Geschäfte, aus ihm gewinnt er Nahrung für sich und seine Haustiere, Holz zu seinen Bauten und Möbeln, Kohlen zur Feuerung und Metalle, die er zu seinen Werkzeugen und Geräten gebraucht. Der ganz ebene oder nur von niedrigen, wellenförmigen Erhebungen und flachen Senkungen durchsetzte Erdboden, der sich nur bis zu 200 m über die Meeresfläöhe erhebt, heißt Tiefebene. Sind die Erhebungen über die Bodenfläche beträchtlicher, so bilden sie Anhöhen (bis zu 100 m) oder Hügel; steigen sie noch bedeutender, 300 m etwa und darüber, empor, so heißen sie Berge; man unterscheidet an ihnen den Fuß, Abhang und Gipfel. Die Erhebung des Gipfels über den Fuß eines Berges heißt seine relative Höhe, während seine Erhebung über die Meeresfläche als absolute Höhe bezeichnet wird. Die Form der Berge ist mannigfach verschieden, gewöhnlich sind sie kegelförmig zugespitzt, manche ragen steil empor wie Nadeln, andere wölben sich kuppelartig, noch andere gleichen Pyramiden, häufig mit abgeschnittener Spitze. Einzelne Berge zeigen auf ihrem Gipfel eine kesselartige Vertiefung, Krater genannt, aus welcher von Zeit zu Zeit unter donnerartigem Getöse und heftigen Erschütterungen des Bodens (Erdbeben) heiße Dämpfe, Asche und Steine hervorbrechen; dann füllt sich der Krater mit einer glühend flüssigen Masse, der Lava, welche an der tiefsten Stelle des Kraterrandes über- Bussler, Grundzüge. 1

2. Die Grundzüge der Geographie - S. 13

1904 - Braunschweig : Westermann
— 13 — Maßstabe darstellen, als es auf einem Globus möglich ist, so trägt man die geographische Zeichnung auf einer ebenen Platte auf und stellt die Bodenerhebungen nach ihren Verhältnissen durch aufgetragene Gipsmasse dar. Solche Nachbildungen, die nun schon die Beschaffenheit der dargestellten Gegend auch in ihren Einzelheiten erkennen lassen, heißen Reliefs. Am häufigsten endlich stellt man die Erdoberfläche und ihre Teile bildlich auf Karten dar. Es sind dies Blätter, nach den Himmelsrichtungen so orientiert, daß sich Norden am oberen Rande, Westen links, Osten rechts und Süden unten vom Auge des Beschauers aus befinden. Diese Karten sind mit einem Netze der Längen- und Breitengrade versehen, in das die geographischen Darstellungen eingetragen sind. Die methodische Zusammenstellung solcher Karten nennt man einen Atlas. Die Meere und Seen sind in der Regel in blauer, die Flüsse in schwarzer, das Tiefland in grüner, das Hochland in gelblicher, die Gebirge in brauner und in ihnen die Gletscher in weißer Farbe wiedergegeben. Da die Kartenblätter flach sind, die Erdoberfläche aber kugelig gewölbt ist, so sind die Darstellungen auf den Karten niemals vollkommen den wirklichen Formen entsprechend, doch ist die Abweichung um so geringer, je kleinere Gebiete der Erdoberfläche nachgebildet sind. Nur teilweise ausgeführte Karten, die etwa nur die Höhenzüge und Wasserläufe ohne die Landesgrenzen, Städte und Dörfer — oder auch umgekehrt — enthalten, nennt man Skizzen. Nicht nur Abbildungen der Länder, d. h., Landkarten, sondern auch Seekarten fertigt man an, deren sich vorzugsweise die Schiffer bedienen.

3. Die Grundzüge der Geographie - S. IV

1904 - Braunschweig : Westermann
— Iv — läßt sich das Bild derselben vollenden, es dürfte das zu einer recht geeigneten Aufgabe für den Schüler werden. Der Quarta ist das übrige Europa zugewiesen, ohne die außereuropäischen Kolonien der einzelnen Staaten. Diese selbst sind so geordnet, daß zunächst die an Deutschland angrenzenden besprochen werden, dann die im weiteren Umkreis gelegenen folgen. Für Untertertia sind die außereuropäischen Erdteile bestimmt, sowie die deutschen Kolonien, die nicht besonders abgesetzt) sondern bei Afrika und Australien an hervorragender Stelle behandelt sind. Hier wie auch sonst ist der wichtigsten heutigen Verkehrsioege Erwähnung geschehen. Das Sekundaner-Pensum bringt schließlich die Grundzüge der physischen und mathematischen Geographie in einem Umfang, wie er für die allgemeine Bildung, die mit dieser Stufe zu einem gewissen Abschluß kommen soll, notwendig erschien. Der Text schließt sich den Lange-Dierckeschen Atlanten an (Dr. H. Lange, Volksschulatlas — Diercke, Schulatlas [Verlag von George Westermann in Braunschweig]). Die Verteilung des Stoffes im einzelnen wolle man aus der beigefügten Inlialts-Ubersicht, ersehen. Pankow (Berlin), im Oktober 1896. T-> t ^ ' Fr. Bussler. Vorwort zur dritten Auflage. Die dritte Auflage der Grundzüge der Geographie ist in einigen Punkten einer Umarbeitung unterzogen worden. Zunächst schien es zweckmäßig, das Alpenland, dessen Behandlung bisher zersplittert wrar, geschlossen und einheitlich darzustellen; es ist zu Anfang des Pensums für Obertertia eingerückt worden. Ferner wurden die deutschen Kolonien, um dem Interesse, das man ihnen allseitig entgegenbringt, gerecht zu werden, eingehender behandelt. Die australischen und polynesischen Inseln endlich wurden mehr den ethnographischen Verhältnissen entsprechend geordnet. Daß den inzwischen eingetretenen politischen Veränderungen Rechnung getragen worden ist, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden. Herrn Prof. Koken, Braunschweig, erlaube ich mir an dieser Stelle für praktische Winke und freundliche Mitarbeit meinen verbindlichsten Dank zu sagen. Berli,, im Mär, 1904. Fr< ßllssler.

4. Die Grundzüge der Geographie - S. 2

1904 - Braunschweig : Westermann
strömt oder vorher schon die Wandung durchbricht und nun als alles versengender Glutstrom den Abhang hinabstürzt; nach und nach kommt dieser Strom, nachdem er die Ebene am Fuße des Berges erreicht hat, zum Stillstand, und sehr allmählich erkaltet die Lava zu einem harten, braunschwarzen Gestein. Berge dieser Art nennt man Vulkane. Nur selten erheben sich vereinzelt dastehende Berge aus der Ebene; in der Regel bilden die Bodenerhebungen viele Meilen weit dahinziehende Wälle, die Kettengebirge, deren parallele Züge oft durch Querriegel verbunden sind; oder sie stellen sich als breit hingelagerte Massengebirge mit sich auftürmenden Gipfeln dar. Sind die Gebirge so hoch, daß ihre Gipfel und Kämme immerfort mit Schnee bedeckt sind, so nennt man sie Hochgebirge; niedrigere heißen Mittelgebirge; den Übergang von der Ebene zum Gebirge bilden die Vorberge. Von dem höchsten Rande der Gebirgswälle, ihrem Kamm, sieht man zu beiden Seiten die Abhänge hinab in die Täler, welche zwischen ihnen liegen. Begleiten sie die Hauptrichtung des Kammes, so heißen sie Längstäler; verlaufen sie mehr oder weniger rechtwinkelig zu dieser Hauptrichtung, so werden sie als Quertäler bezeichnet, während Pässe Einsenkungen in der Kammlinie selbst sind; über sie führt die Straße, welche die Täler verbindet. Zeigen Bodenerhebungen von mehr als 200 m kein Netz von Gebirgsketten und Tälern, sondern eine abgeflachte Ebene, so nennt man diese im Gegensatz zu der vorher erwähnten Tiefebene eine Hochebene. Der Erdboden zeigt eine sehr wechselnde und verschiedenartige Zusammensetzung; wir finden schwarze, fruchtbare Dammerde und an anderen Stellen weißen oder gelblichen unfruchtbaren Sand, oder Kies, gelben Lehm oder blauen Ton, meistens aber ein Gemenge dieser Bodenarten. In der Tiefe des Erdbodens liegen Gesteine mannigfacher Art, z. B. Kalkstein, Schiefer, Sandstein, Granit u. a., zwischen ihnen finden sich hier und da Erzgänge und Metalladern, Steinsalzlager oder Schichten von Braun- und Steinkohlen, welche vor Jahrtausenden aus Pflanzenmassen entstanden sind. In den Gebirgen treten diese Gesteine oft völlig an die Oberfläche oder sind nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt, namentlich finden wir Durchbrüche von Granit und Basalt, Trachyt und Porphyr, die zähflüssig einst aus großer Tiefe hervorquollen und nun erstarrt als Grate oder Kuppen vor uns liegen. Wechselnd und mannigfach ist auch die Bedeckung des Bodens mit Pflanzenwuchs, die seiner Zusammensetzung und Befeuchtung entspricht. Wir trefien draußen im Gelände auf

5. Die Grundzüge der Geographie - S. 157

1904 - Braunschweig : Westermann
— 157 — Neben diesen plötzlich und gewaltsam eintretenden Erscheinungen gehen die sich nur sehr langsam vollziehenden, also erst in längeren Zeitabschnitten merkbaren Niveauänderungen der Festlandsküsten einher; denn es ist sicher festgestellt, daß manche Küsten in historischer Zeit bedeutend gehoben, andere ebenso gesenkt worden sind; ja, bei einzelnen hat man wiederholt Senkung und Hebung beobachten können. Wärmeverhältnisse der Erdoberfläche. Von der Glut des Erdinneren spürt man an der Oberfläche § 110. nichts mehr. Ihre Erwärmung hängt ganz allein von der Sonne ab, deren Strahlen um so intensiver wirken, je senkrechter sie einfallen. Dem jedesmaligen Zenitstande der Sonne entspricht daher der heißeste Gürtel der Erde; er liegt innerhalb der beiden Wendekreise (+ 23 V2° Breite) in der Tropenzone und verschiebt sich in unserem Sommerhalbjahr nordwärts, im Winterhalbjahr südwärts vom Äquator. In den Polargegenden steht die Sonne immer niedrig über dem Horizont und vermag daher nur eine geringe Erwärmung zu bewirken; die Polargegenden bilden die beiden kalten Zonen, welche geographisch durch die beiden Polarkreise (+66 V2° Breite) ab-gegienzt werden; zwischen diesen und der Tropenzone liegen die beiden gemäßigten Zonen, in denen eine kältere und wär-meie Jahreszeit sich gegenüberstehen, die aber durch Übergangszeiten vermittelt wird [vergl. § 119]. Nicht nur nach den Polen zu, auch in der Richtung aufwärts nimmt die Wärme stetig und ziemlich schnell ab, weil die Sonnenstrahlen größtenteils von der Erdoberfläche absorbiert werden, diese also zuerst erwärmt wird und dann erst ihre Warme den sie zunächst berührenden Luftschichten mitteilt-diese so erwärmten Luftmassen steigen nun in die Höhe, dehnen sich aus, da sie unter geringeren Druck kommen, und erfahren infolgedessen eine Temperaturerniedrigung. Man überzeugt sich leicht davon, wenn man höhere Berge besteigt oder im Luftballon emporfahrt. Beim Besteigen eines Berges braucht man nicht erst durch das Thermometer die Wärmeabnahme zu konstatieren, man sieht sie an den aufeinanderfolgenden Reqionen des Pflanzenwuchses, die je höher hinauf um so mehr einen nordischen Charakter zeigen, bis endlich an der Grenze des ewigen Schnees die Vegetation ganz auf hört. Man bestimmt die Mitteltemperatur eines Tages, wenn man aus stündlichen Thermometerangaben das arithmetische Mittel nimmt; m gleicher \\ eise erhält man aus diesen die Mitteltemperatur eines Monats oder eines Jahres (für Berlin beträgt i

6. Die Grundzüge der Geographie - S. 158

1904 - Braunschweig : Westermann
— 158 — dieselbe -j- 9°). Will man eine vergleichende Übersicht der mittleren Jahrestemperaturen auf der Erde erhalten, so verbindet man nach Alexander von Humboldt (geb. 1769, gest. 1859) die Orte gleicher mittlerer Jahreswärme durch Linien miteinander, welche Isothermen genannt worden sind. Diese weichen nicht unerheblich von den Parallelkreisen ab, weil die Erwärmung eines Ortes nicht allein durch seine geographische Breite, sondern auch durch mancherlei andere Faktoren mitbestimmt wird. Auf unserer Halbkugel zeigen ihre Ausbuchtungen nach Norden eine relative Erhöhung der Mitteltemperatur eines Ortes, nach Süden dagegen eine Erniedrigung derselben an. Das Wasser. § 111. Schon seit der Urzeit scheint der Gehalt an Salz dem Meereswasser eigen zu sein. Durch einfaches Verdampfen gewinnen wir es als Seesalz aus demselben. Außerdem kommen noch Schwefel, Jod und Brom, ferner Metalle, z. B. Silber und Kupfer, in verschiedenen Verbindungen vor, so daß im ganzen neunundzwanzig Elemente im Meerwasser nachgewiesen sind. Der Salzgehalt der Meere schwankt beträchtlich, er ist um so höher, je stärker die Verdunstung und je geringer der Zufluß süßen Wassers ist; sein Maximum hat er im Roten Meere mit 4,3%, die Ostsee hat dagegen im Mittel nur 0,75%. Die Temperatur des Meerwassers wechselt an der Oberfläche zwischen -j-34° und —3°, während sie in der liefe der offenen Ozeane nur geringe Unterschiede zeigt, denn in der tropischen und gemäßigten Zone beträgt sie hier 00 bis 2 °, während sie in der Polarzone auf — 20 und darunter hinabgeht. Durch Wind, Strömungen und Ebbe und J1 lut wird das Wasser der Meere in Bewegung gesetzt. Der Wind verursacht an der Oberfläche des Wassers Wellen, indem die Wasserteilchen bald über die Niveaufläche gehoben den Wellenberg, bald unter dieselbe hinabgedrückt das Wellental bilden. Im offenen Ozean folgen sich Berge und Täler ziemlich regelmäßig in langen und breiten Zügen, in Binnenmeeren werden die Wellen kürzer und unregelmäßiger, und an der Küste überschlagen sich die Kämme der Wellenberge und bilden so die Brandung, die dem Schiffer besonders gefährlich wird. Die Höhe der Wellen hängt hauptsächlich von der Gewalt des Windes ab, doch beträgt auch beim heftigsten Orkan die Höhendifferenz zwischen Berg und Tal höchstens 20 m. Die Wärmeunterschiede zwischen den tropischen und polaien Meeren und die dadurch bedingte Verschiedenheit der spezifischen Schwere des Wassers, die stärkere Verdunstung m den

7. Die Grundzüge der Geographie - S. 159

1904 - Braunschweig : Westermann
159 — äquatorialen Gebieten, regelmäßig jahraus jahrein wehende Winde endlich, wie die Passate, verursachen in den Ozeanen bestimmte Strömungen, die von hoher Wichtigkeit für die physischen Verhältnisse der Erdoberfläche sind. Man unterscheidet warme Meeresströme, welche wärmeres Wasser in kältere, und kalte, welche kälteres Wasser in wärmere Gebiete führen. Von den ersteren ist für uns der Golfstrom von besonderer Wichtigkeit. Unter dem Einfluß des No.-Passats bildet sich im Atlantischen Ozean zwischen dem 5. und 15. Grad nördl. Breite eine äquatoriale Driftströmung heraus, die, nachdem sie ihn von Ost nach West durchquert hat, von der südamerikanischen Küste nach Westindien abgelenkt wird; als Karihenströmung setzt sie sich durch das Karibenmeer fort und bahnt sich durch den Kanal von Yukatan einen Weg in den Golf von Mexiko, aus welchem sie zwischen den Bahama-Inseln und Florida hindurch wieder in den freien Ozean zurücktritt. Zunächst Florida dann Golfstrom genannt, setzt sie sich in nördlicher, später nordöstlicher Richtung durch den Atlantischen Ozean fort und dringt zwischen Island einerseits, Schottland und Norwegen andererseits bis weit in das Nördliche Eismeer, teilweise bis Spitzbergen vor. Der Golfstrom bewirkt das milde Klima Nordwesteuropas die Eislosigkeit der norwegischen Fjorde ist hierfür das beste Zeugnis — und macht unseren Erdteil dadurch noch in Breiten kulturfähig, unter denen auf der amerikanischen Seite des Ozeans längst jeder Anbau aufgehört hat. [Vergl. Diercke, Atlantischer Ozean.] V°n den kalten Meeresströmungen interessieren uns am meisten der Labradorstrom, der durch die Baffinbai und Davisstraße nach Süden vordringt und bei der Neufundlandbank auf rwi ■ st^ ’ 1111(1 der Ostgrönlandstrom, der an der Ostkuste Grönlands vorüberfließt; beide führen große Massen von I olareis, Eisfelder und Eisberge, mit sich und drücken dadurch die Temperatur der anliegenden Küsten und Inseln außerordentlich herunter, ganz besonders ist die Hudsonbai, die sich förmlich mit Eismassen vollstopft, in ihren erkältenden li jungen einem gewaltigen Eiskeller vergleichbar. [Vergl. Diercke -Erdkarten in Mercatorprojektion.] nordlih™°T.tie^ dcp G„0l&t™m im Atlantischen bildet sich im nördlichen Teile des Großen Ozeans der Karo Simo, der Schwarze von Wereran.fp£T’- au8’ r'? 0stkuste Japans bespült und i j i /p.t;,, fl1' ! ltli ll"j' l°?t .c ::r Achtung verbreiternd und Eä fachend his hinüber zur Westküste Nordamerikas W M1-’ durch, "- f1- er nach Südost in die nördliche Äqua- snrechendtkflt s?r° “ Tt zurückgele"kt wird. Als entsprechende kalte Strömung fanden wir an der Ostküste Asiens /

8. Die Grundzüge der Geographie - S. 177

1904 - Braunschweig : Westermann
Äquator parallel liegen, sowie rötliche Flecke von ebenfalls veränderlicher Gestalt. Man erklärt die Streifen als passatähnliche Strömungen von Rauchmassen in der Jupiteratmosphäre und die roten Flecken als Durchbrüche seines glühenden Inneren, das von einer fest geschlossenen starren Schale noch nicht umgeben ist. Den Jupiter umkreisen vier ziemlich große Monde, die sofort nach der Erfindung des Fernrohres von Galilei 1609 aufgefunden wurden. Im September 1892 ist auf der Lickstern-warte in Kalifornien, welche mit das stärkste Fernrohr der Erde besitzt, ein fünfter, innerster Jupitermond entdeckt worden. Saturn ist im Radius 10 mal, im Volumen 1000 mal so groß als die Erde; er steht in einer Entfernung von 91/2 Erdweiten und vollendet seine Bahn in 10 759 Tagen = 29 Y2 Jahren. Bei seiner kurzen Rotationszeit von 101/4 Stunden zeigt er wie Jupiter eine starke Abplattung an den Polen, dem er auch in der Streifenbildung seiner Oberfläche ähnlich ist. Am auffallendsten ist der doppelte, breite und sehr dünne Ring, der seinen Äquator frei umschwebt. Da außer der einen Hauptteilung sich noch veränderliche Teilungen in dem äußeren Rande des Ringes zeigen, so nimmt man an, daß dieser Ring aus einer dicht gedrängten Schar fester Brocken bestehe. Außerhalb des Ringes umkreisen noch acht Monde den Saturn. Uranus, 1781 von W. Herschel entdeckt, hat 41/2 fachen Erdradius und 82faches Erdvolumen, in einer Entfernung von mehr als 19 Erdweiten umkreist er die Sonne in 30688 Tagen = 84 Jahren; er wird von vier Monden begleitet. Neptun, von Leverrier 1846 aus den Störungen des Uranus errechnet und von Galle in Berlin an der bezeichneten Stelle aufgefunden, ist etwas größer als Uranus, bei 30fachem Erdabstand braucht er mehr als 164 Jahre zu einem Umlauf; bisher ist nur ein Mond desselben mit Sicherheit aufgefunden worden. Man teilt auch vom Ringe der Asteroiden aus die Planeten in vier innere und vier äußere. Die inneren, Merkur, Venus, Erde, Mars, sind von mittlerer Größe, mondarm und in ihrer physischen Beschaffenheit wahrscheinlich einander ähnlich; die äußeren, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, sind beträchtlich größer, haben eine viel größere Rotationsgeschwindigkeit und reiche Mondsysteme. Die Kometen. Außer den Planeten gehören zu unserem Sonnensystem noch § 123. die Kometen, auch heute uns noch vielfach rätselhafte kosmische Gebilde, die sich in sehr stark exzentrischen Ellipsen, zum Teil auch in parabolischen oder hyperbolischen Bahnen um die Sonne, bald rechtläufig wie die Planeten, bald rückläufig Bussler, Grundzüge. 12

9. Die Grundzüge der Geographie - S. 30

1904 - Braunschweig : Westermann
Pensum für Quarta. Europa. Europa in physischer Beziehung. Europa liegt fast ganz in (1er nördlichen gemäßigten Zone, nur der äußerste Norden greift in die Polarzone über. Dei nördlichste Punkt ist das Nordkap unter 71" nördl. Br , der südlichste die Punta Marroqui bei Tarifa unter 36 0 nordl. Br., Europa dehnt sich also über 35 Breitengrade aus; am weitesten nach Westen springt Kap da Roca bis über 9° westl. L. vor, im Osten hängt der Erdteil in breiter Front mit Asien zusammen. Hier bildet etwa der Go. Meridian die Grenze, so daß Europa sich über 70 Längengrade erstreckt. Die größte Längenachse liegt in der Richtung von Südwest nach Nordost, von der Punta Marroqui bis zur Küste des Nördlichen Eismeeres, m einer Ausdehnung von 5600 km, die größte Breitenachse erstreckt sich von Nord nach Süd, vom Nordkap bis Kap Matapan, in einei Ausdehnung von 3900 km. . Bei einer sehr reichen Gliederung an Inseln und Halbinseln hat Europa einen Flächeninhalt von 10 Mill. qkm mit einer Bevölkerung von mehr als 390 Mill. Von diesen gehören die Finnen und Lappen im äußersten Norden, die Magyaren und die Türken oder Osmanen im Südosten des Erdteils zur mongolischen, die übrigen zur kaukasischen Rasse; letztere spaltet sich in die drei Stämme der Romanen (100 Mill.) im Süden und Westen, der Germanen (100 Mill.) in der Mitte und nn Norden und der Slawen (120 Mill.) im Osten und Sudosten. fvergl. Diercke, Schulatlas, Völkerkarte.] Mit Ausnahme der Türken, der über den ganzen krdtei zerstreuten Juden und einiger heidnischer Stamme im ho len Norden sind die Bewohner Europas Christen, und zwar bekennen

10. Die Grundzüge der Geographie - S. III

1904 - Braunschweig : Westermann
Vorwort zur ersten Auflage. Für die Abfassung der hiermit in die Öffentlichkeit tretenden Grundzüge der Geographie für höhere Schulen waren folgende Gesichtspunkte maßgebend, die eine wesentlich andere Gruppierung des Lehrstoffes, als sie sonst in Schulbüchern gegeben zu werden pflegt, bedingen: 1) Jeder Klasse wird, entsprechend den Bestimmungen der preußischen Lehrpläne von 1891, ihr besonderes Pensum zu-gewiesen und dies als ein zusammengehöriges Ganzes dargestellt. 2) Umfang und Ausführung jedes Abschnittes wird dem Anschauungsvermögen und der Fassungskraft der betreffenden Schüler möglichst angepaßt. Geologische und geognostische Erörterungen sind daher, da sie für die unteren Klassen zu weit gehen und für die oberen an dieser Stelle wiederum nicht eingehend genug behandelt werden können, fast ganz unterblieben; dafür sind, was den Schülern der unteren Klassen näher liegt und sie sehr zu interessieren pflegt, Fauna und Flora der einzelnen Länder in kurzen Zügen charakterisiert und, um den Zusammenhang mit der Geschichte aufrecht zu erhalten, wenigstens für Deutschland historische Notizen an geeigneter Stelle, schließlich anhangsweise eine chronologische Tabelle der wichtigsten geographischen Entdeckungen beigefügt worden. Dem Grundplan entsprechend enthält das Pensum für Sexta nur eine Einleitung in die geographischen Grundbegriffe. Deutschland in seiner physischen und politischen Gestaltung bildet das Pensum für Quinta, und in erweiterter Form das Wiederholungspensum für Obertertia. Eine gewisse Schwierigkeit trat bei dieser Herausnahme gerade des Mittelstückes von Europa aus dem Ganzen insofern auf, als gewisse Flußsysteme, z. B. Rhein und Donau, ebenfalls nur teilweise behandelt werden konnten; erst in den folgenden Abschnitten
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