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1. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 41

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
41 Hi eher gehören: a) der Mauna-Vororay auf Owaihi, 10000 F. hoch. b) ein Vulkan auf Tofoa, einer Freundschafts- Insel; u. a. m. §. 39. Luft- und Schlamm-Vulkane. Eine besondere Klasse von Vulkanen bilden die Luft- und Schlamm-Vulkane, welche bloß Schlamm und Lust auswerfen. Ursache dieser Erscheinung? Die Ursache dieser Erscheinung ist aus der Erde auf- steigendes Gas, welches Wasser und Schlamm blasen- förmig in die Höhe treibt, und dadurch kleine Hügel bildet. Bey regnerischer Witterung fließen diese meistens auseinander, bey trockener aber wachsen sie zur Höhe von einigen Fußen an. Bleiben sie einige Zeit verstopft, so bricht das zusammengepreßte Gas zuletzt mit bedeu- tender Erplosion hervor, und wirst eine große Menge Schlamm mit in die Höhe. Der bekannteste Schlamm-Vulkan ist der Macca- luba (im Arab. so viel als Zerstörung) in der Nahe von Girgenti in Sizilien, welcher die ausgeworfene Ma- terie oft über iov Fuß empor hebt. Hieher gehört auch der im Jahre 1322 in Sizilien entstandene Thon-Vulkan Maskali, am östlichen Ab- hange des Aetna. Andere Schlamm-Vulkane findet man noch in der Umge- bung vou Modena, in der K r i mm, aus den Inseln Java, T r i n i d a d, u. bey T u r b a c0 unweit Carthagena in Amerika. Als Wasser-Bulkan sind die heißen Springquellen in Is- land zu betrachten; von diesen wird bey den Quellen die Rede seyn.

2. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 91

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
Ql 3.) Das Moorland ist der Hauplfundort des Torfes. Bildungsgeschichte, Gewinnung und Benützung des Torfes. Merkwürdige Sümpfe und Moraste. 1. ) Die pontinischen Sümpfe im Kirchenstaate, 3 □ 30?. groß, längs der Meeresküste vor Nettuno bis Terracina, durch welche die Strasse von Nom nach Nea- pel führt. Die Dünste, welche sich aus diesen Sümpfen in die Umgegend verbreiten, sind der Gesundheit höchst schädlich: Aria cattiva. Seit 2ooo I. sind unter den römischen Consuln, unter den Kaisern, unter den Gothen- königen und unter den Päpsten viele und zum Theil kost- spielige Versuche gemacht worden, diese Sümpfe durch Anlegung von Abzugsgraben auszutrocknen; aber keiner ist noch vollkommen gelungen. Auch die Via Appia (um 3io v27 Christi erbaut) führte durch diese Sumpfe. (Hör. Sät. Lib. I, 5.) 2. ) Die Maremma in Toskana, von Siena an der Seeküste hin, wodurch ebenfalls die Luft ungeachtet der Abzugskanäle sehr ungesund gemacht wird. 3. ) Unter den Sümpfen gibt es auch manche, welche Salz enthalten; einige derselben sind durch das Austretm des Meers entstanden, z. B. auf der Halbinsel Araya bey Cumana. Hier muß auch der sogenannten Moose (Moore) unsers Vaterlandes erwähnt werden, unter denen das Donau- moos zwischen Ingolstadt und Neuburg das größte ist, welches von 1790 — 1794 mit großen Kosten unter der Negierung Carl Theodors ausgetrocknet wurde. Die Colonim im Dachauermoose.

3. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 35

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
35 lanum insbesondere liegt die Lava und Asche über 110 F. dick. Weht der Wind, so wird die Asche weithin weggeführt; beym Untergange von Pompeji soll sie bis nach Aegypten geweht worden seyn; beym Ausbruch des Aetna im I. 1529 bis nach Malta. Auch beym Aus- bruche des Vesuv im I. mi , dem stärksten seit 79, fiel 6 F. hoch Asche. Noch verwüstender, als durch Lavaströme und Aschen- regen werden die Vulkane durch die sie begleitenden Erd- beben, und durch das Sinken und Erheben ganzer Erd- striche; durch Anschwellen und Zurücktreten des Meeres, Verschlingen von Flüssen und Seen, Einstürzen ganzer Berge und Erheben anderer aus fruchtbaren Ebenen, oder als Inseln aus dem Meere, wodurch das Ansehen der Erde eine ganz neue Gestalt gewinnt. So erhob sich im I. 1533 der Monte nuovo aus einer fruchtbaren Ebene gegen 1000 F. hoch in einer Nacht, eben so der Jorullo in Merito, im I. 1760 u. a. m. §. 38. Uebersicht der vorzüglichsten bekannten Vulkane. I. In Europa. 1.) Der Vesuv im Königreich Neapel, 3693 F. hoch. Der erste Ausbruch des Vesuvs, worüber bestimmte Nachrichten vorhanden sind, ereignete sich im I. 79 nach Chr. Bey dieser Gelegenheit wurden die Städte Herku- lanum, Stabiä und Pomepji begraben, und der ältere Plinius getödet. Geschichtliche Bemerkungen über das Lebensende des älteren Plinius aus den Nachrichten seines Neffen.

4. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 36

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
36 Doch war dieß keineswegs an sich der erste Ausbruch; denn die Ueberreste alter Lava und anderer vulkanischer Ereignisse beweisen, daß der Berg schon in den ältesten Zeiten in Thätigkeit gewesen seyn müsse. Seit dieser Zeit erfolgten viele, theils mehr, theils weniger heftige Ausbrüche, von denen manche große Zer- störungen anrichteten. Der letzte Ausbruch war am 22. Oktober 1322. Der Fuß des Vesuvs ist rings um von fruchtbaren Feldern und Weinhügeln (Lacrymae Christi) umge- den; die östliche Seite ist jedoch öde und unfruchtbar. Die ganze Gegend rings um den Vesuv scheint fast überall vulkanischer Natur, und die Decke eines unge- heuren Feuerheerdes zu seyn, der in seiner Tiefe immer fortarbeitet. Dieß beweisen a. ) die Ausbrüche des Vesuvs selbst; b. ) dampfende Seen: die Seen Agnano, und Averno, (der lacus Ayernus der Alten); c. ) plötzlich entstandene Berge: der Monte nuovo, im I. 1538 entstanden. d. ) erstickende Höhlen: die Hundsgrotte bey Poz- zuolo. Der Boden dieser Grotte ist i| 5. hoch mit einer erstickenden Luftart bedeckt. Der Mensch, dessen Kör- per und Haupt über diese Luftart hinausragt, leidet nichts davon; an Hunden aber, die dieselbe einzuathmen gezwun- gen sind, kann sie ihre erstickende Eigenschaft äußern. Daher der Name Hundsgrotte; e. ) brennend heiße Schwefelgegenden: die Solfa- tara; u. s. w. 2.) Der Aetna in Sizilien, auch Mongibello ge- nannt, welcher mehr ein ungeheures Kegelgebirg, als ein

5. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 38

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
38 Ein Uebe»rest aus der alten Geschichte des Aetna ist der sogenannte Ph ilosehenthurm, von dem gegen- wärtig nur noch einige Trümmer übrig sind. In diesem Thurme soll nämlich der Philosoph Empedokles sich aus- gehalten haben, um die Ausbrüche des Aetna zu beob- achten. In Sizilien findet man auch noch zwey kleine im I. 1823 bey Caltanisetta in Terrapilata bemerkten Vulkane, die brennbares Gas von sich geben, an dem man in ei- ner Höhe von 5 F. Papier anbrennen kann. 3. ) Die Vulkane Stromboli, 2520, und Vol- kano 2400 F. hoch, auf den Liparischen Inseln. 4. ) Unter den zahlreichen Vulkanen auf der Insel Island sind die bekanntesten: der Hekla, 4500 F. hoch; sein letzter Ausbruch er- eignete sich im I. 1618, und der Skaptar, welcher sich durch den Ausbruch von 1783 , wodurch ein großer Theil der Insel gänzlich ver- wüstet wurde, auf eine schreckliche Weise merkwürdig ge- macht hat. Ii. In Asien. In Asien giebt es sehr viele, noch thätige Vulkane, vorzüglich sind die Küstenländer und Inselgruppen reich an Vulkanen. - Man findet dergleichen: 1.) Auf den ostindischen Inseln; z. B. auf Sumatra, Java, Celebes, und den übrigen benach- barten Inseln. Ueberhaupt scheint unter der ganzen Kette der ostin- dischen Inseln ein ungeheurer vulkanischer Schlund zu liegen, indem fast jede dieser Inseln von einigem Um- fange einen Vulkan hat, ja selbst viele unter diesen In- seln sind nichts weiters als Vulkane, welche dem Aus-

6. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 161

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
i6i Sichere Vorzeigen von Erdbeben giebt es nicht, außer dem Aufsteigen mephitischer Gasarten, welche haupt- sachtlich von den Thieren wahrgenommen werden, und dem Hervorbrechen von Flammen aus der Erde; denn mit atmosphärischen Erscheinungen z. B. Hitze, Gewit- tern , Stürmen u. s. w. treffen die Erdbeben nur zu- fällig zusammen. Die zerstörenden Wirkungen der Erdbeben sind bekannt. Große Erdbeben waren: jenes zu Lissabon, 1755; jenes zu Calabrien, 1732; u. s. w. / )lmm 0 n ' 6 phys. Geogr. 11

7. Theil 2 - S. 50

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
50 nur durch 14 Engpässe zugänglich ist. In den Thälern ist das Klima mild und das Land sehr fruchtbar, weßhalb auch Landwirthschast, Viehzucht, Obst- und Weinbau die Hauptnahrungsquellen der Bewohner bilden. In den großen Wäldern giebt es Bären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen und Gemsen. Die Gebirge enthalten edle und unedle Metalle und eine Menge von Salz. Die Bewohner des Landes gehören 13 verschiedenen Völkerschaften an, von welchem die Ungarn, Szekler und Sachsen oder Deutschen die wichtigsten sind. Die Hauptstädte dieser 3 Völkerschaften sind: Klausen- burg, Maros und Herman ns sta dt. Das Königreich Dalmatien ist ein langes Küstenland von ver- schiedener Breite, das sich zwischen der Türkei und dem adriatischen Meere hinzieht. Das Klima ist sehr mild, aber der in den Thälern sehr fruchtbare Boden wird nicht gehörig bebaut. Der Hauptreichthum des Landes besteht in Wein und Südfrüchten. Die Dalmatier sind schöne Leute, von starken Knochen und straffen Sehnen. Sie trinken gern Wein, sind aber mäßig im Essen. Im Kriege gleichen sie den Croaten und sind besonders kühne See- soldaten. Die Hauptstadt ist Zara am adriatischen Meere. Venetien und der österreichische Theil der Lombardei. Seit dem Ausgange des Kriegs von 1859 ist Oesterreichs Besitz in Italien aus Vene- tien und das lombardische Gebiet bis zum Mincio beschränkt, zusammen 457 Q.-M., worauf 2,446,000 Menschen wohnen. Die Hauptstadt Venedig, mit 120,000 Einwohnern, ist 2 Stunden vom Festland in den Lagunen oder seichten Niederungen des adriatischen Meeres auf 72 Inseln erbaut, die durch 450 Brücken verbunden sind. Man schifft nach der Stadt; jetzt führt aber auch ein gemauerter Etsenbahndamm dahin. Gegen 400 Kanäle durchschneiden die Stadt, wie anderwärts die Straßen und wie man auf diesen in Wagen und Carossen fährt, so fährt man auf den Kanälen Venedigs in kleinen Schiffen, die man Gondeln nennt. Venedig ist der Sitz der Regierung für diesen Bezirk, den man hier Guber- nium nennt. Der Dom ist die berühmte Markuskirche am Markus- platze. Dieser Platz selbst, der an Schönheit seines gleichen sucht, ist ein längliches Viereck; er ist der Kampfplatz der Parteien, Markt, Spaziergang, Versammlungssaal, Theater, Vaterland und Heimath des Veuetianers, am Tage erglänzend von bunter Herrlichkeit, Nachts mit Gasflammen erleuchtet; 680 Fuß lang und 550 Fuß breit, gleicht er einem Volkssaal, der nur oben offen ist, daß der Himmel in ihn hereinscheine. Dort zieht die Prozession vorüber, dort handelt, kauft, trinkt, jubelt Schwarm an Schwarm. In keiner Stadt hat der Carneval (Fasching) so viel auf sich, wie in Venedig. Von Epiphania bis Aschermittwoch wimmelt der Markusplatz von Masken. 3) Das Königreich Preußen. Das Königreich Preußen besteht aus acht Provinzen, wovon sechs bei- sammen liegen: Brandenburg, Pommern, (Preußen, Posen*), Schlesien und Sachsen, die zwei andern aber getrennt: Westphalen und Rheinland, wozu noch die hohenzollern'schen Stammlande in Süddeutschland kommen. Gesammt- Preußen hat auf 5,103 Q.-M. 18 Millionen Einwohner, von denen 14% Millionen rein deutschen, 2% Millionen polnischen Stammes find. Davon bekennen sich 6 Millionen zur katholischen, die übrigen, mit Ausnahme der Juden, zur protestantischen Kirche. *) Zwei Provinzen, die nicht zum deutschen Bunde gehören.

8. Theil 2 - S. 69

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
69 S traßbirrg mit seinem bcrrltchcn Münster, ehedem die Hauptstadt de- einst zu Deutsch- land gehörenden Elsasses. — Seit dem 1860 gemachten Erwerb des Bezirks von Nizza und des Herzogthums Savoyen, worin Gha-mbery die Hauptstadt, erstreckt sich Frank- reich auf dieser Seite bis zum Gipfel Mont Cenis, und hat die Schlüssel der westlichen Alpcnpässe gewonnen. — - .1 Wj 's /■ si Spanien Südwestlich vor. Frankreich liegt Spanien, ein Land von 8500 Q. M. mit etwa 13 Millionen katholischer Bewohner. Es ist in Spanien viel warmer als in Frankreich. Im Sommer brennt die Somtc oft sehr stark; die Nachte dagegen sind kühl. Die Winter sind viel gelinder als in Deutsch- land, und doch leiden die Spanier eigentlich weit mehr von der Kälte, als wir Deutsche hinter unseren warmen Oefen; denn sie haben nichts zum , Schutze gegen die oft schneidenden Winde, als ein Feuerbecken, das unter den Tisch gestellt wird, und allenfalls einen warmen Mantel. Im Winter friert es in Spanten nur zuweilen Eis und dann höchstens eine dünne Rinde, so daß man dort nicht, wie bei uns, mit großen Frachtwagen über die Flüsse fahren kann. Schnee gehört selbst in den nördlichen Gegenden, die Gebirge ausgenommen, zu den seltenen Erscheinungen. — Das größte und berühmteste Gebirg in Spanien sind die Pyrenäen, die es von Frankreich trennen. Die bedeutendsten Flüsse sind der Min ho, der Duero, der Tajo, die Guadiana, der Guadalquivir und der Ebro. Das Land ist an Naturprodukten sehr reich. Die Bergwerke liefern Edelsteine, Salz, Eisen, Kupfer, Quecksilber, Silber und Gold. Nicht nur alle Getreidarten und unsere Obstsorten gedeihen dort vortrefflich, sondern auch Oliven- und Orange-Wälder bedecken große Landstrecken. Nur in eini- gen Gegenden gibt es genug und gutes Rindvieh; dagegen besitzt Spanien einen Reichthum an Eseln ] Ziegen, vortrefflichen Pferden und den besten Schafen mit der feinsten Wolle. Man nennt sie wandernde Schafe (Merinos), denn im Winter kommen sic herab von den kastlltschen Gebirgen in die schönen und warmen Ebenen an die Ufer der Guadiana, wo alles von ihnen wimmelt, und die Luft weit umher von ihrem Geblök ertönt. Nichts sieht man Hann auf diesen Fluren, alö einige Erdhütten, worin die Hirten wohnend Wenn ihr diese Hirten sähet, mit ihren von der Sonne verbrannten Gesichtern, mit dem um die Schultern geworfenen Schaffelle, die alte, rostige Flinte in der Hand und in Begleitung von großen Hunden, so würdet ihr vielleicht erschrecken und sie eben nicht für sanfte Hirten halten. — Auf ihrer Rückreise werden die Schafe geschoren. Das ist nun eine Freudcnzeit in der ganzen Gegend. Die feinste Wolle wird größtentheils in's Ausland verkauft, obgleich man auch im Lande selbst aus allen Sorten Tuch verfertigt. - ~ Auch fehlt es in Spanien nicht an Leinwand-, Seiden-, Baumwollen-, Leder-, Hut-, Glas-, Tabak- und anderen Fabriken. 0 Die Hauptstadt Spaniens ist Madrid mit 200,000 Einwohnern. Andere bemerkenswerthe Städte sind: Barcellona -^Sevilla mit einem prächtigen Dom und dem Grabmale des Commbus - Granada — und das durch den heldenmüthigen Widerstand seiner Bewohner im französischen Kriege (1809) berühmt gewordene Saragossa.

9. Theil 2 - S. 74

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
74 Bauen, die vulkanischen Gegenden liefern Schwefel und eine Asche, Puz- zolaue, die einen trefflichen Mörtel gibt. Die Italiener haben im Allge- meinen viel Geist, Lebendigkeit und Talent, namentlich für Musik und Dichtkunst. Leicht wird das Gefühl bis zur Leidenschaft angeregt, die bald vorüber ist. Mit geringer Ausnahme sind die Italiener katholisch. Handel und Industrie haben in Piemont neuerdings einen großen Aufschwung genommen. Obcritalicn und Toskana hat Fabriken, besonders in Seide, Sammt und zur Verfertigung künstlicher Blumen, Strohhüte, Metall- und Steinarbkiten und feiner Töpferwaaren. Die Gesammtbevvlkerung Italiens ist, wiewohl sie ursprünglich aus vielerlei Völkern stammt, zu Einer Nation verwachsen. Staatlich ist sie, abgesehen von Nizza, Corsika und Malta, Zfach gesondert. 1) Venetien und der österreichische Theil der Lombardei. (Siehe Seite 50.) 2) Das Köni greich Italien begreift außer Venetien, Savoyen, Nizza und dem Kirchenstaat die ganze italienische Halbinsel sammt Sicilien und Sardinien, Lander größientheils von wundervoller Schönheit, fruchtbar und für Seehandel trefflich gelegen. Sitz der Regierung und des Parlaments ist Turin, wo wichtige Seiden- fabriken. A lessandri a,, Festung; in d^r Nähe .das Schlachtfeld von Ma- rengo. Die reizend gelegne, amphitheatralisch von der Seesette aufsteigende, stark befestigte Stadt Genua hat prächtige Marmorpaläste und Kirchen, großen Hafen, starken Sechandel, viele Fabriken in Gold- und Silberwaaren, Sammt und Seide. In der Lombardei: Mailand, am Ende der Simplonstraße, mit einem prachtvollen deutschen Dom aus weißem Marmor, wichtigen Fabriken in Seide und Sammt, lebhaftem Handel. Pa via, wo einst die Könige der Longobarden ihren Sitz hatten. Cpmo, an reizendem See, mit Fabriken. Bei Lobt hat Napoleon I. 1796 seinen Kriegsruhm begründet. Cremona ist be- nähmt durch seine Geigen. , Im früheren Herzogthum P a r m a, mit der Hauptstadt gleichen Namens, baut man im Norden Obst und Wein, im Süden zieht man gutes Rindvieh, das den trefflichen Parmesaukäse liefert. — Jin früheren Herzogthuine M o- de na, mit gleichnamiger Hauptstadt, liegen die Trümmer des Schloffes Canossa (durch Kaiser Heinrich Iv. merkwürdig). — Im vormaligen Großherzogthume Toskana ist die Hauptstadt Florenz, wo der Palast Pittt, mit vorzüglichen Sammlungen von Gemälden und Antiken merkwürdig ist. Pisa, Sitz einer Universität, hat stark besuchte Bäder. Der Thurm daselbst, dessen Spitze 12 Fuß überhängt, ist für die Gesetze der Architektur merkwürdig. Livorno, wichtige Scehandelsstadt. — In der Rvmagna oder den vormals päpstlichen Legattonen: Ferrara, Festung, Bologna, die älteste Universität Europas (seit 1158), Ravenna, einst Odoakcrs und Theodorichö Residenz; in den römischen Marken: Ankona, bester Hafen an der Ostküste, Triest's Nebenbuhlerin. Insel Elba, durch Napoleons 1. Haft berühmt. Die Insel Sardinien, zur Römerzeit eine Kornkammer Italiens, hat jetzt geringen Anbau, ist jedoch reich an Mineralien. Das vormalige Königreich beider Sicilien ist eins der schönsten Län- der der Welt. Die Umgegend der Hauptstadt ist gartcnmäßig angebaut. Es gedeiht, was geringer Pflege bedarf; unter den Weinen ist besonders feurig, der am Fuße des Vesuv wächst, Lagrime di Christo (Thränen Christi) genannt. Hauptstadt des Königreichs Neapel ist Neapel in so reizender Lage, daß der Spruch entstand: „Sieh Neapel und stirb!" Neapolitaner und Sicilianer sind svescntlich verschiedene Volksstämme und sich gegenseitig abgeneigt. Unter den

10. Theil 2 - S. 75

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
75 Neapolitanern sind 40—50,000 Lazzaroni, die Nichts besitzen, und nur mit Hemd, linnenen Hosen und Mützen bekleidet, als Fischer, Schiffer, Lastträger, Obsthändler täglich so viel Grani (Kreuzer) erwerben, um dafür Aepfelsinen und Melonen, Wein und Makkaroni in hinreichender Fülle zu kaufen. Die Säulenhallen der Kirchen und Paläste bieten dem Wohnungslosen eine Schlaf- stätte. Unter und bei dem Flecken Portici hat man Theile der im Jahre 70 nach Christus durch einen Aschenregen des Vesuvs verschütteten und durch Lavaströme bedeckten Städte Herculanum und Pompeji aufgegraben. Die nördlichste Provinz, die Abruzzen, ist rauh und gebirgig, die süd- lichste, Calabrien, unter glühendem Himmel- doch reichlich bewässert, wie auf dem Herd eines unterirdischen Feuers gelegen, das oft unter Erschütterungen ausbricht, zugleich die gesegnetste und verwildertste des Reiches. — Das König- reich Si eilten ist eine fruchtbare Insel, einst die Kornkammer Roms genannt. Palermo ist die größte Stadt; auf sie schaut ganz Sicilien, wie Frankreich auf Paris; es ist der Sitz des Adels. Catania, die reinlichste, in entzückend schöner fruchtbarer Gegend am Aetna. Syrakus, im Alterthum von 800,000 Menschen bcwobnt, hat jetzt 19,000. Dörfer findet man fast keine. Die liparischen Inseln sind vulkanisch, zum Theil stets brennend und dampfend. Die Insel Malta mit der starken Festung und Hafenstadt La Valetta haben die Engländer in Besitz. 3) Im Kirchenstaate liegt in ganz öder Gegend die Stadt der 7 Hügel „das ewig eirizige Rom" an der Tiber. Die Republick San Max ino, der kleinste Staat in Europa, steht unter päpstlicher Oberhoheit. Aom. Rom ist die Hauptstadt der katholischen Christenheit, das Jerusalem des neuen Bundes, der Sitz des Statthalters Christi, des Papstes, das Ziel der Wanderung von tausend und abertausend Pilgery, die sich aus allen Theilen der christlichen Welt dorthin begeben, getrieben von Religiosität oder von Kunstinteresse, oder von beiden zugleich. Bon Rom aus ist zweimal die Welt beherrscht worden, zu den Zeiten der Römer und dann im Mittelalter in den blühendsten Zetten des Papstthums, als die Statthalter Christi nicht blos als Väter der Gläubigen verehrt, sondern auch als Schiedsrichter zwi- schen Fürsten iiub Nationen betrachtet und nur ihre Entscheidung bei Rege- lung der öffentlichen Verhältnisse angegangen wurden. Wir können ein zwei- faches Rom unterscheiden: das alte heidnische mit seinen Tempeln, Säulen- gängen, Amphitheatern, Triumphbögen und andern großartigen Bauwerken, und das neue christliche, das sich auf, neben und aus den Trümmern des alten erhebt und neue wunderbare Bauwerke zu den alten gefügt hat. Die Gegend um Nom, durch welche die Reisenden aus, dem Norden hindurch müssen, ist öde und einsam, kein Baum erhebt sich, nur einzelne alte Säulen und andere Bautrümmer geben dem Auge einen Rnhepunkt. Der Blick des Wanderers späht in die Ferne; da plötzlich ragt das Zeichen des Kreuzes empor über einer Wolke von Rauch und Dunst. Es ist das Kreuz der Peterskirche auf dem Vatikan b er ge. Bald steht man die gewal- tige Kirche selbst, den prächtigsten Bau des neuen Roms, den herrlichsten Tempel der Christenheit, die Hauptktrche der katholischen Welt. Dort unter jenem prächtigen Gewölbe ist der geheiligte Boden, der das Blut der Apostel und Märtyrer trank. Die Engels bürg, Roms Festung und Staatöge- fängniß, wird hieraus sichtbar; hoch oben schimmert der goldnc Engel, von
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