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1. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 90

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
90 Kap. Hi. §. zy. mund wie Unmündige, einen Lerer als Unwissende, einen Leiter wie arme Blinde, haben. Und auf den Fall, daß. sie so unbesonnen wie jene Leute an. der Nervs waren, müssen sie wie Kinder gezwungen werden, gescheut zu seyn. Al» so erwälen sie sich einen Volksbater, oder einen Gewaltslerek/ gerade so wie oben einen Gewaltsrichter: d. k. sie öersprechen ihm, r. daß sse ihm in allem'folgen wollen, was er ihnen zu ihrem eignen Besten rat, und 2. daß sie (auch hier, wie oben S. §7) diejenigen, die ihm nicht folgen wollen^ sts bald ers verlangt, dazu zwingen woll i. Von der Zeit an heißen die Leren dieses gescheuten Mannes nicht msr Le. ren, oder blos gmer Rar: sondern man 'nennt sie Beftle, fcvioifcmm* gen.

2. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 371

1865 - Göttingen : Deuerlich
371 verbunden unter dem Namen eines Königsreichs Italien. Einige Pro- vinzen des Landes wurden sogar dem französischen Kaiserthume völlig einverleibt. Der Pariser Frieden von 1814 stellte auch hier im allge- meinen die alte Ordnung wieder her und brachte die einzelnen Provinzen größtentheils an die alten Besitzer zurück. So waren in Italien folgende Reiche: 1. das lombardisch - venetianische Königreich, zu Oester- reich gehörig, 2. das Königreich Sardinien, 3. 4. die Herzogthümer Parma und Modena, 5. das Großherzogthum Toskana mit Lucca, 6. der Kirchenstaat und 7. das Königreich beider Sicilien (Neapel mit Sicilien). — Im Jahre 1848 wurde ganz Italien in den Strudel der Empörungen, welche auch Deutschland erfaßt hatten, hineingerissen; jedoch wurde auch hier durch die Siege Oesterreichs in Oberitalien und durch den Einzug der Franzosen in Rom der frühere Zustand wieder herzustellen gesucht. Von dem Jahre 1858 an sieht es in Italien sehr schlimm aus. Ueberall brachen Empörungen aus. So kam es, daß nach und nach drei Herzöge und ein König Italien verlassen mußten und der König von Sardinien sich die Herrschaft über diese Länder an- eignete. Im Jahre 1859 nahm er auch nach einem Kriege, der un- glücklich für Oesterreich ausfiel, die bis dahin zu Oesterreich gehörige Lombardei in Besitz und nennt sich jetzt König von Italien, obwohl es noch in Fr-age steht, ob er von allen Mächten als solcher anerkannt wird, und obwohl die vertriebenen Fürsten gegen die Besitznahme ihrer Länder protestierten. Augenblicklick) sind also in Italien folgende Reiche: 1. das vene- tiüllische Königreich, zu Oesterreich gehörig. Venedig ist auf lauter Jnselchcn am adrkatischen Meere erbaut; 150 Brücken und Stege verbinden die einzelnen Stadttheile mit einander. Wag ngerassel hört man nicht, denn der Straßen sind nur wenige; dagegen sind die Wasser (Lagunen) mit Gondeln bedeckt. Dem Ressenden, der sich dieser wunder- samen Stadt nähert, kommt es vor, als steige sie mit ihren Türmen und Marmorpalästen unmittelbar aus den Wogen des Meeres empor. Einst war sie die Beherrscherin des Meeres und hat manchen harten Kampf mit den Türken auszufechten gehabt; in den Palästen häuften sich da- mals ungeheure Reichthümer. — 2. Das Gebiet deö Papstes, der Kir- chenstaat mit der Hauptstadt Rom, welche in dürrer Ebene an der Tiber liegt und von den Römern die etvige Stadt genannt wird. Sie ist reich an Denkmalen und Bauwerken ans grauer Zeit; alle werden überragt von der Peterökirche. — 3. Das Gebiet, welches der König von Sardinien theils besessen, theils erobert hat. Darin liegen folgende Städte: Turin am Po, Hauptstadt. Genua am Busen von Genua, Seestadt. Mailand in der Lombardei hat einen schönen, aus weißem Marmor erbauten Dom, an dem mehrere Jahrhun- derte lang gebaut ist. Im Süden liegt Neapel am Gestade des Mit- telmeeres, die volkreichste und glanzvollste Stadt Italiens. Ihre Straßen sind beständig von dem Getümmel des lärmenden Volks erfüllt, das mehr vor, als in den Häusern lebt. Dicht bei ihr erhebt sich der Vesuv,

3. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 367

1865 - Göttingen : Deuerlich
367 im Norden und Süden derselben (Pyrenäen, Sierra Morena) aus, an deren Fuße schöne warme Ebenen liegen; die schönsten Südfrüchte ge- deihen in diesem Garten Gottes; große Herden edler Schafe, kräftige Stiere und stolze Rosse weiden auf den Fluren. Da wachsen Orangen und Oelbäume, Wein, Weizen, Gerste und in den wasserreichen Gegenden Reis. Die Fruchtbarkeit ist so groß, daß fast überall zweimal geerntet werden kann. Die Berge sind gewöhnlich mit Korkeichen bedeckt oder mit dichten Gebüschen von Lorbeeren und Mirten, Bnchsbaum und Ros- marin. Die Felder sind häufig von Maulbeerbäumen eingefaßt, an wel- chen sich die Rebe hinaufwindet. Im Süden herrscht fast eine afrikanische Glut; "daher sieht man Haine von Citronen, Orangen, Mandelbäumen und Granaten mit glntrother Blüte. Ganz anders sieht es aber auf der Hochebene aus. Bei Nacht wird es auf ihr recht kühl, weshalb der Spanier gern den Mantel trägt; bei Tage aber ists sehr heiß. Umsonst sucht man die lieblichen Thäler und Gärten Italiens oder den deutschen Wald mit seiner Frische, seinem goldigen Grün und heiteren Vogelfang. Unendliche baumlose, sonnenverbrannte Flächen, einsam und grabesstill, breiten sich vor den Blicken aus. Da blüht nicht einmal das Heiderös- lein; nur der wilde Ginsterstrauch wiegt sich im Winde, und in den Flußthälern ist zuweilen ein kleines Eichen- oder Ulmengehölz zu finden. Auf den unbebauten Grassteppen dieser Hochebene weidet der Hirt seine Merinoherde; nachlässig und träumerisch in ein Schaffell gekleidet, die Lanze in der Hand, hat er sich hingestreckt. 2m Winter, wo es hier schneidend kalt wird, zieht er mit seiner Herde in wärmere Landstriche. Wo die Ebene angebaut ist, liefert sie reichlich Weizen und Mais (türk. Weizen), die Hauptnahrung des Volks. > Die Bewohner beider Länder bekennen sich zur römischen Kirche. Es leben unter ihnen viele Zigeuner, deren liebste Länder die spanische Halbinsel und Ungarn sind. Der Spanier nennt sein Vaterland das Angesicht Europas. Er hat es so lieb, daß er es äußerst ungern verläßt. Er ist stolz, ernst und feierlich, gastfrei, und so nüchtern und mäßig, daß als der ärgste Schimpfname das Wort Trunkenbold gilt. In den langen Kämpfen wider die Araber hat er sich als einen tapferen christlichen Helden be- wiesen. — Die Hauptstadt von Spanien, Madrid, liegt mitten in der weiten Ebene, von allen Küsten gleich weit entfernt, in der Ferne ringö- um von blauen Gebirgen umgeben. Im südlichen Spanien liegt in paradiesischer Gegend die Stadt Sevilla (sewillja) mit ihren engen Straßen und morgenländisch gebauten Häusern. An der Küste ist Ma- gala mit seinen vielen Weingärten, und Cadir (kadis) taucht mit sei- nen schneeweißen Häusern im Glanze der Morgensonne wie ein Edelstein aus der blauen Meeresflut auf. Zwischen beiden Städten liegt der steile Felsen von Gibraltar, dessen Festung der Schlüssel zum Mittelmeere ist. Sie befindet sich bekanntlich in den Händen der Engländer. Im Jahre 1492 entdeckte Christoph Cvlumbus, der zu einer See- reise von der Königin in Spanien 3 Schiffe und die nöthige Mannschaft erhielt, Amerika. Der ganze westliche Theil von Südamerika und viele

4. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 372

1865 - Göttingen : Deuerlich
372 der bekannte feuerspeiende Berg, aus dessen Gipfel beständig starke Rauch- wolken aufsteigen. Wenn seine Ausbrüche stark sind- werden die Gefilde rings umher, die Stadt Neapel, der Busen und die nahen Inseln mit einer dunkelrothen Glut wie übergössen, und die plötzlich aufsteigenden Flammen erleuchten wie Blitze auf Augenblicke die ganze Landschaft. Die ausgeworfene Lava, welche in vielen Armen wie Feuerströme vom Berge herab in die Ebene sich ergießt, richtet in den Weingärten, Fruchtfeldern und Ortschaften großen Schaden an. In nicht weiter Entfernung stan- den die im Jahre 79 durch einen Ausbruch des Vesuvs verschütteten Städte Pompeji und Herculanum. Man ist schon lange damit beschäftigt, diese Städte wieder auözugraben. Man fand in ihnen noch Tempel, Wohnhäuser, Bildsäulen, Gemälde rc. Einen noch höher» Vul- kan hat die liebliche Insel Sicilien, welche nur durch eine schmale, klippenreiche Meerenge von Italien getrennt ist. Es ist der Aetna. Citronen-, Mandel- und Apfelsinenhaine umgürten seinen Fuß und tra- gen das ganze Jahr hindurch Blüten und Früchte; weiter hinauf steht Wald, endlich nur spärliche Alpenkräuter, und sein Gipfel ist fast immer mit Schnee bedeckt. — Ferner gehört zu diesem Theile Italiens die Insel Sardinien. — Insel Elba, Napoleons Aufenthalt 181-1. — 4. Süd- lich von Sicilien liegt die schon bei England erwähnte,"den Engländern gehörende Insel Malta, ein befestigter Kalksteinfelsen, dessen Boden man durch Erde aus Sicilien für den Anbau von Getreide, Wein, Baum- wolle und Orangen tüchtig gemacht hat. Die Italiener bekennen sich zur katholischen Kirche. Sie sind lei- denschaftlich, aber auch kunstsinnig (Musik, Malerei, Bildhauerei.) Es giebt in keinem Lande so viel Bettler, Straßenräuber und Banditen, die für Geld heimliche Mordthaten begehet!, wie in Italien, wo bei der Wohlfeilheit der Lebensbedürfnisse jeder so leicht erwerben kann, was er braucht.- Die Italiener lieben die buntscheckige Kleidung. Es wird mehr Handel getrieben, als Gewerbe. 178. Fortsetzung. (Die Türkei und Griechenland.) (13. 14.) Die griechische Halbinsel ist die östlichste von den Halbinseln Europas, welche gen Süden ins Mittelmecr gehen. Im Nor- den durchzieht dieselbe längs der Donau ein hohes Gebirge, der Balkan oder Hämus genannt; von diesem erstrecken sich Ausläufer gen Süden durch die ganze Halbinsel. Da giebt cs manch schönen Berg, liebliche Thäler mit klaren Flüssen und fruchtbare Ebenen, und über Land und Meer wölbt sich ein reiner, tiefblauer Himmel. Von drei Seiten dringt das Meer vielfältig in kleinen Busen ins Land, und wegen der Meeres- luft, die tief in die Thäler eindringt, wegen der hohen Lage der Land- schaften, und weil der Schnee auf den hohen Berggipfeln weit in das Jahr hinein liegen bleibt, ist die Luft nicht heiß, sondern herrlich und mild. Selbst der Winter tritt so mild in den Thälern auf, daß in den süd- lich gelegenen fast ewiger Frühling herrscht. Der Norden hat in seinen Thälern Getreide; die südlichen Thäler und Höhen, von duftigst Blumen

5. Peninsula - S. 10

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 10 — Da ein Einfall der Franzosen in Portugal zu befürchten war, so führte Wellington gegen Ende des Jahres 1809 seine Armee von der ungesunden Guadiana hinweg in das gesundere Tal des Mondego in Portugal. Hier, bei gastfreien und freundlichen portugiesischen Ouartierwirten erholte sich das Heer. Wellington aber benutzte die Zeit, um in aller Stille die Stadt Lissabon durch eine Anzahl großer Befestigungslinien, die Torres vedras (alte Türme), unüberwindlich zu machen. Dabei leisteten hannoversche Artillerie-Offiziere aus der Schule Scharnhorsts ganz hervorragende Dienste. Der Artilleriehauptmann Gesenius schreibt: „Unsere Leute sind die Schoßkinder des Colonel Fischer, des englischen Artillerie-Kommandeurs, und führen sich wirklich musterhaft. Der Oberst schwört, daß mit ihnen noch einmal soviel anzufangen sei wie mit den Engländern." Im Anfang des Jahres 1810 hatten die Franzosen den größten Teil Spaniens inne, und Napoleon befahl seinem Marschall Massena, nunmehr in Portugal einzudringen und „die Engländer ins Meer zu werfen". Es waren aber die beiden spanischen Grenzfestungen Ciudad Rodrigo, zwischen Tajo und Duero, sowie Badajoz an der Guadiana noch von Spaniern besetzt. Ciudad Rodrigo fiel den Franzosen in die Hände, auch die portugiesische Grenzfestung Almeida am gegenüberliegenden Duero-User. Nun kam Wellington in Bedrängnis, und wollte er sich den Weg nach Lissabon nicht sperren lassen, so mußte er jetzt selbst nach Lissabon zurückgehen. Auf diesem Rückmärsche nahm er auf der Sierra de Busaco eine fefte Stellung, an der sich die Franzosen den Kopf zerrannten, und erließ an die Bewohner eine Aufforderung, Haus und Hof zu verlassen und die Gegend, die er nicht mehr schützen könne, zur Einöde zu machen. Wer dem Gebote der Heeresleitung nicht Folge leiste, solle als Landesverräter bestraft werden. Was die armen Bewohner an Kleidung, Borräten und Lebensrnitteln nicht fortschaffen konnten, mußten sie vernichten. Bon diesem Rückzüge erzählt Oberwundarzt Hering folgendes: Rückzug in die Linien von Lissabon. Mit dem 1. Oktober 1810 begann eine Schreckenszeit für Portugal, und neue Mühen und Beschwerden wurden das Los seiner Verteidiger, weil diese Coimbra und den Mondego verlassen und sich schnell in die fernen Linien bei Lissabon (Torres vedras) zurückziehen mußten. Coimbra war von Einwohnern fast entblößt. Viele Häuser standen offen. Mit Wehklagen eilten die letzten Flüchtlinge dem Tore zu, als wäre der Würgengel hinter ihnen. Totenstille herrschte bald nachher in der Stadt. Kein Haus, kein Kloster, kein Gefängnis hatte seine Bewohner behalten. Gegen 10 Uhr morgens verließ auch ich die Stadt. Die Straße war voll von Flüchtlingen, ermüdeten Soldaten, beladenen Maultieren und Karren, daß wir nicht fortkommen konnten.

6. Peninsula - S. 27

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 27 — Borhut, welche rechts und links in den Höfen der anliegenden Gebäude aufgestellt wurden. Kapitän v. Gilsa bildete mit der 6. Kompagnie, bei welcher Heise und ich standen, die Spitze der eigentlichen Sturmkolonne. Etwa 70 Schritt vom Vittoriator entfernt erhielten wir das erste feindliche Feuer. Was von der Kompagnie nicht gefallen war, drang auf der graden, auf beiden Seiten durch hohe Mauern von Klöstern und Gärten eingefaßten Straße, bis auf wenige Schritte von den rechts und links vom Tore belegenen Befestigungen vor, und diesen Posten behauptete unsere gänzlich bloßgestellte Kompagnie trotz dem mörderischen Feuer des verdeckt stehenden Feindes, bis nach Verlauf einiger Zeit das Tor durch ein herbeigeschafftes Geschütz gesprengt und der Eingang in die Stadt erzwungen wurde, (v. Heugel). Die französische Armee wurde durch das Tal von Roncevalles in die Pyrenäen gejagt. Schon am 7. Juli 1813 stand die Vorhut von Wellingtons Armee, bei der sich die meisten Legionstruppen befanden, vor der Grenze von Frankreich. Nur die beiden spanischen Grenzfestungen Sansebastian und Pamplona waren noch in den Händen der Franzosen. Diese wurde durch eine spanische Heeresabteilung eingeschlossen, ©an «Sebastian aber von Grahams Vorhut, wobei unsere Legionäre, in der Zeit vom 11. Juni bis 31. August 1813 Belagert und erstürmt, während Teile der Hauptarmee sich mit den Franzosen in den Pyrenäen herumschlugen. Der letzte Sturm auf S. Sebastian. Die befestigte Zitadelle von San Sebastian liegt an der äußersten Spitze einer langgestreckten Halbinsel, die von der Urumea und dem Golf von Biscaya gebildet wird. Nur ein niedriger, schmaler und sandiger Streifen verbindet die Landzunge mit dem festen Lande, und über diese Zunge war eine starke Verteidigungslinie angelegt. Unmittelbar am Fuße des Kastells auf dem festen Ufer breitet sich die Stadt San Sebastian aus, die durch Hornwerke und durch das befestigte Kloster Bartolomeo geschützt war. Letzteres befand sich schon in unsern Händen, als wir vor San Sebastian ankamen. Die Festung wurde nun von der Landseite her durch Grahams Vorhut eng eingeschlossen und von der Seeseite her durch eine Flotte blockiert. Viermal schon hatte man auf die Festung Sturm gelaufen; doch ohne endgültigen Erfolg. Am 31. August sollte der

7. Peninsula - S. 11

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 11 — Dieser Rückzug der englisch-portugiesischen Armee von Coimbra nach den verschanzten Linien war ein harter Schlag für die Bewohner der Provinz Beira. Jede Division ward von einer ebenso großen Anzahl von Flüchtlingen begleitet. Man sah im buntesten Gemisch Reiche und Arme zu Fuß und auf Tieren aller Art; Männer und Weiber, jung und alt; Mütter mit Kindern an der Hand oder auf dem Rücken; Nonnen, die das Kloster verlassen hatten. Je länger desto mehr fielen die Tiere vor Ermattung und Hunger um, und bald sah man Frauenzimmer in seidenen Schuhen oder auch wohl barfuß durch den dicksten Kot waten. Diesem Vortrabe folgten die Herden der Schlachtochsen; dann kamen die Maultiere, mit Brot und Rum beladen; dann folgte das Gepäck auf Maultieren und Eseln; hierauf eine Wache mit dem Profoß-Marschall und seinen Gefangenen; daraus die Artillerie der Division und endlich die Division selbst. Bei dem Nachtrabe befanden sich immer viele müde und kranke Soldaten auf Karren oder zu Fuß. Den Beschuß machten einzelne erschöpfte, weinende und jammernde Flüchtlinge. (Hering.) 3. Kämpfe um die spanischen Grenzfestungen Ciudad Rodrigo und Badajoz. 1811. Die spanische Festung Badajoz war den Franzosen in die Hände gefallen. Ein im Süden Portugals stehendes englisches Korps, das zum Schutze der Grenze zurückgeblieben war, sollte Badajoz zurückgewinnen. Wellington kam und traf selbst die Anordnungen. Am 8. Mai wurden die Belagerungsarbeiten vor Badajoz begonnen. Aber ein französisches Heer rückte zum Entsatz heran, und am 16. Mai kam es bei Albuera zu einer heißen Feldschlacht, wobei außer spanischen, portugiesischen und englischen auch deutsche Truppen, nämlich zwei deutsche Batterien und die beiden leichten Legions-Bataillone (Jäger-Bataillone), die eben von England wiedergekommen, beteiligt waren. Das Dorf Albuera fiel vorübergehend den Franzosen in die Hände, wurde aber in heißem Ringen wiedergewonnen, wovon die beiden leichten Bataillone rühmlichen Anteil hatten. Beim 2, leichten Bataillon stand der Schütze Lindau aus Hameln, der uns folgendes berichtet: Unsere Jäger bei Albuera. Wir drangen durch das Dorf Albuera vor und besetzten ein Feld, das mit 8 bis 9 Fuß

8. Mein Vaterland - S. 82

1909 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
82 U- Die kipennin halbinsel. Gib an, was du von Italien weißt! Was für Landschaftsbilder die Halbinsel aufweist. Die lange, schmale Halbinsel wird vom Apennin durch- zogen. Dieser ist arm an Wäldern, kohlen und Erzen, birgt aber (bei Carrara) den feinsten Marmor der Welt. Auf seinen mageren Hochflächen weiden Büffel und Schafe. Zu beiden Seiten des Gebirges liegen breite Küstenebenen. Unter ihnen sind besonders die westlichen recht fruchtbar, die Wein und Südfrüchte tragen. In ihnen liegen die größten und schönsten Städte: Genua, Florenz, Rom und Neapel (Vesuv). Der Norden der Halbinsel bildet die fruchtbare Po-Ebene. Das warme Klima und die reiche Bewässerung machen sie zum ,,größten Garten Europas" (Weizen, Mais, Reis, Maulbeerbäume, Wein). Ihre Städte Mailand, Turin und Venedig sind berühmte Fabrik- und Handelsstädte. Die Insel Sizilien ist sehr gebirgig, aber sehr fruchtbar (Baumwolle, Zuckerrohr, Apfelsinen). In der Erde liegt sehr viel Schwefel. Wie sich der deutsch-italienische Handel gestaltet. Zwischen Deutschland und Italien herrscht ein reger Güter- austausch. Die Italiener kaufen von uns Maschinen, Zuckerwaren, Schmucksachen und Zeugwaren. Wir erhalten von der Halbinsel Weine und sehr viele Südfrüchte. Die Po-Tiefebene schickt uns Hühner, die als gute Leger bekannt sind. Aus den Marmor- brüchen erhalten wir den weißen Marmor. Der bedeutendste Ausfuhrartikel ist jedoch die Rohseide. Eine bequeme Verbindung mit Italien stellen die St. Gotthard- und Simplonbahn dar. Zu ihrem Bau hat auch Deutschland viel Geld bewilligt. Deutsches Geld steckt auch in anderen italienischen Eisenbahnen. Deutsche Schiffe sind es, die italienische Häfen mit anderen Ländern ver- binden. Warum so viele Italiener nach Deutschland kommen. Wir treffen bei uns viele Italiener, die als nüchterne, fleißige Arbeiter bekannt sind. Ihr Vaterland kann sie nicht ernähren; denn nur ein geringer Teil des Landes ist anbaufähig (Po- und Küstenebenen). Dazu befinden sich die Bauerngüter in den Händen reicher Leute, die sie unbestellt (als Schafweiden) liegen lassen. So müssen die armen Leute auswandern. Fleißig
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