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1. Lehrbuch der Geographie - S. 126

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
i 20 Südenropa. Die spanische Halbinsel. bis an die Berge von Burgos und Soria, deren Höhe 14 bis 1700 F. betragt. Zm W. folgt auf das Bergland von Vizcaya die Montana von Burgos, die in S. mir der Sierra Oca (§. 3j 7) in Verbindung steht, ein ähnliches, doch höheres Ge- birgsland, das auf seinem Rücken Plateausiächen trägt, auf denen der Ebro (im Thalc von Reyuosa 3800 F.) und die Pisu erga entspringen; hier ist von der Nordküste her das Innere am zu- gänglichsten (der Paß von Santander). §. 316. An die Montana stößt das wilde und rauhe Hoch- land von Lieb ana um die Quelle der Esla, darauf folgt das afturische Gebirgsland (Sierra d'asturias), dessen Kern die Kette der Penas de Europa mit hohen, felsigen Gipfeln bildet, von der sich stufenartige Abfälle nach S. zum Plateau, nach N. zur asturischen Küste herabsenken. Am Westende erwei- tert sich der Gebirgszug endlich zu dem Berglande Gallieien, in dem mehrere parallel nach W. und Sw. ziehende Bergketten von zum Theil noch bedeutender Höhe (bis 7000 F.) sich erheben, zwischen denen breite, kahle und öde Ebenen mit gegen W. all- mählich abnehmender Höhe entlang ziehen, bis sie zur Küste in steilen, felsigen Stufen abfallen. Von den Ketten endet die nördliche (S. Cebrero) am oberen Minho, sie umschließt mit der zweiten das Thal des Sil, der Abhang der südlichen (S. de Geres) nach S. zum Duero bildet das Stufenland Traz os montes in Portugal. (A n m. Die historische Bedeutung der asturischen und gallicischen Gebirge in der Geschichte der Sueven und Gothen). §. 317. An der Südseite dieses Bergzuges breitet sich die Hochebene von Altkaftilien und Leon aus, eine große, dürre, baumarme Flache mir sparsamen Hügeln und von flachen Fluß- thälern durchschnitten. Sie ist im O. am höchsten (Burgos 2700 F.), senkt sich nach W. sehr allmählich und fällt da am unteren Duero in steilen Stufen zwischen den gallicischen Gebirgen und der Estrella zur Küste ab; in No. dagegen sinkt sie plötzlich mit steilem Rande zum mittleren Ebrothal herab, hier von Berg- zügen begränzt, von den Bergen der Montana an bis zu den von Südaragonien, die nach S. ziehen und obschon steil, felsig und schwer zu übersteigen, doch im Ganzen nur Abfattstnfen sind. Man nennt sie Sierra Oca, über die der Paß von Pancorbo nach Burgos führt, Cameros, in der der Urb ionpik bis fast 7000 F. aufsteigt, und Moncayo bis zum Thalc des Jalón, in welchem die große Straße von Zaragoza nach Madrid hinauf- geht. Am Südabhauge der Cameros liegt das Qucllgebiet des Duero, der im oberen Laufe längst demselben nach So., dann im mittleren als ein breiter, seichter, klippenreicher Plateaustrom, der nur zur Bewässerung des Bodens dient, nach W. durch das

2. Lehrbuch der Geographie - S. 128

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
128 Südcuropa. Die spanische Halbinsel. ganz so hoch ist. Den Ostthcil bildet das Plateau von Cuenca von 20 bis 2500 F. Höhe, dessen nackte, öde und wasserarme Flachen vom Thale des Zu car durchschnitten und von einzelnen felsigen Ketten (S. de Cuenca) unterbrochen werden, ganz ähnliche Beschaffenheit hat das südlich damit zusammenhangende Plateau von Murcia, das nach S. steil zum Meere hcrabsinkt, nur ist seine Oberfläche unebener, die Ketten (S. de Segura, S. Al cara z) höher, ein großes Thal (das des Segura) durchzieht das furchtbaren Erdbeben ausgesetzte Land. Gegen O. fällt dieser Osttheil des Hochlandes steil mit vielfach zerklüfteten Vorsprüngen in die Küstenebene von Valencia herab, die wohl bewässert, zum Theil sehr fruchtbar und gut angebaut, warm und ausgezeichnet durch die üppige, subtropische Vegetation ist, die nur an einigen besonders geschützten Stetten im südlichen Europa auftritt (die Huerta von Valencia, das dattelreiche Thal von Elche). (Anm. Die historische Bedeutung von Valencia, seine Abgeschlossenheit). §. 321. W. von Cuenca senkt sich das Hochland nur wenig und hat in den Ebenen um Madrid und südlicher noch etwa 2000 F. Höhe. Aber W. von Tembleque uimt es attmählich einen anderen Charakter an; das Land wird hüglig, von niedrigen Fclskettcn und tiefen Thälern, die waldiger, angenehmer und besser bewässert als die nackten Flächen im O. sind, durchschnitten; so zieht es N. vom Guadianathale und bis an das des Tajo reichend fort durch Toledo und Nordestremadura bis an das östliche Alemtejo. Südlicher aber ist am Guadiana und bis zur Morena wieder kahle, nackte Platcaufläche in der Provinz la Mancha, die, att- mählich sich herabsenkend, am Guadiana bis zur portugiesischen Gränze reicht, wo alsdann in Alemtejo andere höhere Flächen, gleich öde und mit Gesträuch bedeckt (die Campos von Uri que), folgen, die gegen W. zum Meere sich attmählich herabsenken, in S. bis an die Gebirge von Algarve reichen. (Anm. Die Lage von Madrid und Lissabon). §. 322. Durch diesen Theil des Hochlandes fließen zwei nicht vortheilhafrer als der Duero gebildete Ströme. Der nörd- liche, der Tajo (in Portugal Tejo), entspringt auf dem südara- gonischen Gebirgslande und durchfließt das Plateau im oberen Laufe nach Sw., von Toledo im Mittelläufe in einem tiefer cingcschnittcncn, schönen Thale, allein unschiffbar und voll Strudel nach W., im unteren wieder nach Sw. bis an die busenähnliche Mündung bei Lissabon; nur in der letzten kurzen Strecke ist er zu befahren. Der Guadiana entsteht aus großen Armen in Cuenca und fließt durch die Ebene der Mancha nach W., langsam und mit geringem Fall, oft ganz stagnirend; unterhalb Badajoz wendet er fick nach Sw. und har beim Durchbruch durch die

3. Lehrbuch der Geographie - S. 129

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
129 Südeuropa. Die spanische Halbinsel. Morena Fälle (Salto Le lobos), der untere Lauf ist kurz, die Schiffbarkeit dieses unvollkommensten der spanischen Flüsse unbedeutend. §. 323. Den Südrand des Hochlandes bildet ein Randge- birgsgürtel, der die S. Morena heißt, in O. am Thale des Guada limar beginnt und nach W. bis zum unteren Guadiana zieht. Es ist ein breites Gebirgsland, das höchstens bis 3000 F. aufsteigt (los Pedro ches der höchste Theil N. von Cordova), nach N. steil, oft mauerartig zur Mancha, nach S. allmählich nach Andalusien abfällt, allenthalben mit Wäldern bedeckt und wenig angebaut ist; auch führen wenige gebahnte Pässe hinüber (Puerto del rey über 2000 F. hoch N. von Za«n). In Portugal besteht die Fortsetzung der Morena W. vom Guadiana aus mehreren schmalen, parallel nach W. ziehenden, tiefe Thäler um- schließenden Ketten (die S. Monchiquc), die allmählich nach N. zur Hochebene, steil nach S. zu der schmalen, heißen und san- digen Küste von Algarve sich herabsenkcn. §. 324. Am Südabhange der Morena liegt das Thal des Guadalquivir, der in den Bergen des östlichen Granada entspringt und nach kurzem Ober und Mittelläufe schon bei Andujar in das Tiefland tritt, bei Cordova schiffbar wird und dann nach Sw., später nach S. fließt; er ist zwar der kleinste, allein der ain weitesten fahrbare und wasserreichste Strrm des Landes. Das Tiefland, das er durchfließt, ist das berühmte Andalusien, eine hüglige Ebene, die sich an ihm nach W. mit allmählicher Senkung hinzieht; bei dem Verfalle der Lau- desculrur, die es einst zum Garten Spaniens machte, besteht es jetzt meist aus öden, nackten Hügeln und Flächen voll Gebüsch, nur im Thale des Guadalquivir, das durch seine Fruchtbarkeit und üppige Vegetation vorzüglich sich auszeichnet, findet man noch die Reste dieser hohen Cultur des Bodens erhalten. Die Küste ist auf der Westseite des Flusses mit großen Sümpfen bedeckt, auf der östlichen sandig und unfruchtbar. (Anm. Die Lage von Cadir und Sevilla). 8. 325. Südlich und westlich vom Thale des Guadalquivir erhebt sich, wie die Pyrenäen in Nordspanien, das zweite Hochge- birgsland, das von Granada. Es hangt in O. unmittelbar mit den öden Hochebenen von Murcia zusammen und endet nicht fern von der Guadalqnibirmündung, in N. wird es von Anda- lusien, in S. von einem schmalen, allein oft fruchtbaren und reichen Küstcnsaume begränzt. Der östliche Theil besteht anfangs aus nackten Hochflächen, die von sehr wilden und zerklüfteten Bergketten nach W. durchzogen werden, so die S. Caz orla Fi lab res, Cabeza de Maria (0000 F.) S. von Gnadir erhebt sich in der Fortsetzung der S. Filabres plötzlich die 9

4. Lehrbuch der Geographie - S. 130

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
130 Südeuropa. Die spanische Halbinsel. S. Nevada auf eine kurze Strecke zu bedeutenden Höhen (der Mulahacen J1000, Veleta und Cerro de los Machos über 10000 F.), mit ewigem Schnee bedeckt, doch weniger groß- artig als ausgedehntere Hochgebirge; nach S. fallt sie in mehreren steilen Stufen, zwischen denen äußerst romantische mifc reiche Thäler liegen (die Alp usaras), zur Küste ab, nach 4!. steiler und einförmiger in die an 40 M. lauge Vega von Granada, ein breites, reiches Thal, wohl die- schönste Gegend Spaniens, vom Zenil durchflossen, der an seinem Westende das breite, nicht hohe und allmählich zum andalusischen Tieflande sich herab- senkende Gebirge von Jaen durchbricht, das die Vega in N. begränzt. In W. bildet die Fortsetzung der Nevada die S. de Malaga, bis 7000 F. hoch, (zu der in S. die S. de Lujar von 6000 F. Höhe gehört), voll nackter, öder Felsberge, steil abfallend, nur auf den beschwerlichsten Engpässen wie alle Ketten dieses Gebirgslandes zu übersteigen. Sie wird weiter in W. vom Thale des Guadalorze durchschnitten, in dessen oberen Theile die Ebene von Ante quera, an der Mündung die durch Frucht- barkeit und die üppigste Vegetation ausgezeichnete Vega von Malaga liegt; dann erhebt sich das Gebirgsland wieder hoch zu der überaus wilden und rauhen Serrania de Ronda mit über 7000 F. hohen Gipfeln, einem der unzugänglichsten Berg- distriete von ganz Spanien. In niedrigeren Stufen senkt sich diese nach allen Seiten herab in die Ebene Andalusiens und nach S. zur Küste, an der zuletzt noch ganz isolirt der Felsen von Gibraltar steil aufsteigt. (An m. Die Bedeutung des Gebirgslandes für die Geschichte. Die Herr- schaft der Mauren. Die Lage von Granada). §. 326. Die ursprünglichen Einwohner Spaniens sind die Iberer, ein Volksstamm unbestimmten Ursprungs; seit ihrer ersten Unterwerfung durch die Karthager sind so viele ver- schiedene Völker und Bildungszustände in das Land gekommen (Celten, Karthager, Römer, Germanen, Araber), daß dieses Urvolk bis auf einen kleinen Rest in den westlichen Pyre- näen (die Basken) für untergegangen angesehen werden muß, es hat sich mit den eingewanderten Fremden so vermischt, daß neue Völker mit überwiegenden germanischen Bestandtheilen daraus hervorgegangen sind. Die Abwechselung in der Bildung des Landes hat unter den alten Iberern, wie auch später noch, öftere Theilungen der Bewohner in verschiedene Völker bedingt, bis sie in neuerer Zeit endlich in zwei dazu nahe verwandte Völ- ker vereinigt sind, allein es treten zwischen den Bewohnern der einzelnen Provinzen noch immer bedeutende Verschiedenheiten als die Folge des Baues der Halbinsel hervor. Politisch zerfällt das Land jetzt in die beiden Monarchien Spanien und Portugal.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 131

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Südeuropa. Italien. 131 (5t nm. Das Verhältniß der Halbinsel zu Afrika (zu den Jetten der Kartbager und Araber), zu Italien (in der römischen und aragonischen Geschichte), zum Ocean (in den asiatischen und amerikanischen Colonien). Die Theilung Spaniens in Kastilien und Aragonien). §. 327. b) Die italische Halbinsel. Diese hat etwa 3600 Qm. Inhalt, ist schmaler als die spanische und von dem tyrrhenischen und adriatischen Meere eingeschlossen. Sie besteht aus einem Gebirgslande (dem Apenuin), das anfangs den Alpen parallel nach O., später in der Hauptrichtung der Halbinsel zieht, aus den Küstenlandschaften, die demselben zu beiden Seiten vorliegen, und einem Tieflande auf der Nordseite (der Lombar- dei), das bis an die Alpen reicht und zugleich das einzige be- deutende Flußsystem des Landes enthält. §. 328. Der Apennin beginnt, unmittelbar mit den Alpen zusammenhangend, an der Quelle des Tanaro und zieht zuerst (als lig urisch er Apennin) am Golf von Genua nach No. bis etwa an die Quelle der Trebbia. Es ist hier ein schmales Ge- birgsland von höchstens 2000 F. Kammhöhe und gegen 1000 F. höheren Gipfeln (der M. Calvo), dennoch rauh und wild und deshalb beschwerlich zu übersteigen (der Paß von Pontedeeimo von Genua nach Novi); cs umschließt schmale, tiefe Thäler. Der Abfall ist nach S. steil zur schmalen Küste des genucser Golfes, nach N. dagegen allmählich in breiten Stufen, die sich in W. mit dem bis über 1000 F. hohen, hügligen, schön angebauten Berg- lande von Montserrat verbinden, das der Tanaro durch- strömt und der Po in W. und N. umfließt; östlicher tritt die Ebene an den Abfall des Apennin selbst heran. (An m. Die Lage von Genua). §. 329. Bon der Trebbiaquette an ändert sich Richtung und Bildung des Apennin, er nimt jetzt die charakteristische Form an, die er bis zur Südspitze Italiens behält. Er besteht nämlich aus einem höheren, schmalen Gebirge an der Ostseite (dem Ho cha- penn in), dem ein anderes, nicht so hohes, meist aber breiteres Bergland in W. vorgelagert ist; jener ist gewöhnlich eine einförmige Bergmasse ohne Gliederung (außer im nördlichen Neapel), in den höheren Gegenden mit großen Wäldern, in den tieferen nur mit sparsamen, immergrünen Bäumen und vielen Sträuchern bedeckt, von wenigen beschwerlichen Pässen durchschnitten, dieser ein Berg- land mit vielen, oft reichen und schönen, fruchtbaren und gesun- den, großenthcils gut angebauten Thälern, wogegen der Hoch- apennin gewöhnlich nur von Hirten bewohnt wird. §. 330. Der nördliche Theil dieses eigentlichen Apennin zieht von der Trebbiaqnctte nach Oso. bis in das Quellland des Arno und Tiber. Der Hochapcnnin steigt hier sogleich in dem südlichen Parma und der Lunigiaüa zu bedeutenden 9 *

6. Lehrbuch der Geographie - S. 132

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Js2 Südeuropa. Italien. Bergen auf (der M. Cimone 6600, der Succisio und Camporaghcna über 6000 F.), östlicher ist in Toskana die Höhe geringer, um die Quellen des Arno aber sind wieder höhere Spitzen (der Fallero na 5000 F.). Auf der Höhe des Berg- landes, die hier an Zoo0 F. betragt, liegen kleine, abgeschlossene Gebirgsthäler (das von Pontremoli, S. Mareellö, Firen- zuola), Passe führen mehrere (der Paß la Cisa von Sarzana nach Parma, der von Pietra inala von Bologna nach Florenz) hinüber. In N. fallen die Berge hier in breiten, bewaldeten Rücken allmählich ab zur Lombardei, in O. senken sie sich ähnlich und bilden das niedrige Bergland von Urbino, das S. von Rimini an das adriatische Meer tritt und die Ostküste der Halb- insel vom nördlichen Tieflande scheidet; in S. liegt aber noch eine Reihe von höheren, dem Gebirge parallelen Längenthälern am Fuße des Hochapennin (die Thäler des Magra, Serchio, Sieve), an deren Südseite neue Bergmassen (die Berge von Massa und Lueca bis über 6000 F., der Giovi bei Florenz 3000 F.) den steilen Abhang des Berglandes zur Küste und zum unteren Arnothale bilden. §. 33j. Bon der Tiberquelle an zieht der Apennin nach So. durch die Halbinsel, jedoch so, daß er je weiter S. sich der westlichen Küste immer mehr nähert, im oberen Theile hält er sich der östlichen nahe, während er unterhalb Salerno, wo er an das tyrrhenische Meer tritt, in O. durch breitere Ebenen vom adriatischen getrennt ist. Im Kirchenstaat bildet der Hoch- apennin bis zur Gränze Neapels und zu den Abruzzen eine einförmige Gebirgsmasse von über <1000 F. Durchschnittshöhc: nach S? nimt die Höhe der Masse wie der einzelnen Spitzen (M. Pennino 4800, M. Sibillo 6800 F.) zu, und nur wenige beschwerliche Engpässe führen hinüber (der Paß Furlo und die enge Schlucht von Ser rav alle, beide von Foligno nach Fano und nach Ancona). Am Westabhange des Hochapennin breitet sich das Bergland aus, dessen Westseite ein anderer, steiler Abhang bezeichnet, es ist die Kette W. vom Cafentino, die der Arno im Thale von Arczzo durchbricht, dann als Fortsetzung die, welche von Arezzo nach So. bis zum Tiberdurchbruch, darauf an der Oftseite des Tiber über den M. Gcnnaro bis zum Durchbruch des Garigliano unterhalb Frosinone zieht. Das Innere dieses Bcrglandes besteht ans zahlreichen Thälern von 1 bis 2000 F. Höhe, so das vom oberen Arno durchflossene Ca- fentino, eines der schönsten des ganzen Apennin, das wildere und engere des mittleren Tiber und das des Sees von Peru- gia, südlicher die von Spolctv und Foligno (am Topino) und von Terni und Ricti (am Rcra, der in einer tiefen Schlucht den oben bezeichneten Weftabhang durchbricht) u. s. w.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 133

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
133 Südeuropa. Italien. §. 332. S. vom M. Sibilio bildet der Hoehapenuin das Gebirgsland der Abruzzen im nördlichen Neapel. Er zerfällt hier in zwei parallel ziehende Bergmassen von 6000 F. mittlerer Höhe, in denen sich die höchsten Berge des ganzen Apennin erhe- den, in der westlichen der M. Belino (7700 F.), der Termi- nillo, in der östlichen der Gr an sasso (8900 F.). Nur schwer übersteigbare Pässe fuhren über die Ketten in die zwischen ihnen liegenden Thalländer, das kleine Quellthal des Belino und das Thal von Aquila am oberen Pese ara (an 2000 F. hoch). Auch hier liegt in W. vor der westlichen Kette ein Bergland mit niedrigeren Bergen und schönen Thälern (das des Turano, des oberen Gärigliano und des Sees Celano). §. 333. Die Fortsetzung des Apennin im Neapolitanischen ist von geringerer Höhe. Der Kamm des Hochapennin scheint nur 2 bis 3000 F. zu erreichen und Gipfel von der doppelten Höhe zu tragen, er, ist von geringer Breite, desto breiter das in W. daranstoßende Bergland, das unterhalb Salerno bis an die Westküste tritt und steil zu dieser, dagegen allmählich nach S. in wohlbewässcrten Abhängen zur Küste des tarentinischcn Golfes abfallt. Zahlreiche Thäler (das von Be neve nt und das Thal Antrignano am Calore, des Valle di Diano am Negro) durchschneiden das Bergland, durch welches nur wenige beschwer- liche Straßen führen. (31 nm. Die Hennath der Sammler und anderer Bergvölker des alten Italiens). 8. 334. In Sw. stößt au das apenninische Bergland am Thale des Küsten fl usses Lao das ganz von ihm getrennte der Halbinsel Kalabrien. Dies besteht aus zwei ebenfalls geschie- denen Abtheilungen, welche kleine Plateaus mit hügligen, frucht- baren Hochflächen, im Ganzen bis 4000, doch mit Spitzen bis an 7000 F. hoch, bilden; die Abfälle sind gewöhnlich steil mit felsi- gen, bewaldeten Bergen, das Innere daher schwer zugänglich und geschützt, übrigens verheerenden Erdbeben ganz besonders ausge- setzt. Der nördliche Theil, der sich nach S. ausdehnt, fällt nur nach W. steil, zur Ostküste allmählicher ab, das Innere durchfließt der Crati in einem reichen Thale, der südliche Theil bildet das große, waldige Gebirge Sita. Daun folgt ein breites Thal, in dem Ni castro liegt, zwischen den Golfen von S. Eufemia und Squillate, und südlicher das zweite, nach Sw. gehende, schmalere Bergland, das allenthalben steil zu den Küsten abfällt. (31 um. Kalabrien (©mitten) im Alterthume (Hannibal und Spar- takus); die jetzigen Bewohner). §. 335. Die Küsten der Halbinsel erhalten durch die Verschiedenheit der Abfälle des Apennin einen sehr abweichenden Charakter. Die östliche ist schmal, außer iur südlichen Theile,

8. Lehrbuch der Geographie - S. 136

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
130 Südeuropa. Italien. schäften jetzt häufig ganz verwildert und in Wüsten verwandelt, die höchstens zur Viehzucht dienen. So die großen Ebenen an der toskanischen Küste, die Mare mm e n, die nur zur Salzbereitung und den Winter über als Viehweiden dienen, während sie im Sommer oft fast unbewohnbar sind, (ganz isolirt erheben sich darin einzelne steile Berge nahe am Meere, wie der M. Argentaro 900f.); nördlicher schließt sich daran das sumpfige und sandige Mün- dungsland des Arno. In S. liegt an der Tibermündung die berühmte Campagna von Nom, eine'hüglige, nackte Ebene voll Ruinen, schlecht bewohnt und fast nur zur Viehzucht benutzt, mit großen Sümpfen an der Küste, auf welche die Pontini- scheu Sümpfe und die Ebene von Fondi mit ihren sumpfigen Seen folgen, zwischen denen sich der M. Cireello (J700 F. hoch) erhebt. Die folgende große Ebene dagegen, die kampatit- sche, ist durch Schönheit des Klimas, Fruchtbarkeit, üppige Ve- getation und guten Anbau einer der ausgezeichnetsten und ge- priesensten Theile Italiens; südlich davon folgt aber noch eine sumpfige Küstenebene, die von Eboli am Golf von Salerno. Endlich zieht sich längst der Küste nahe am Lande eine Reihe von bergigen, meist vulkanischen, kleinen Inseln hin, das eisenreiche Elba, Giglio, die pontinischen Inseln, Ischia mit dem erloschenen Vulkan Epomeo und Capri, die beiden berühmten Inseln vor dem Golf von Neapel. §. 340. Während Spanien durch ein hohes Gebirgsland vom mittleren Europa getrennt ist, steht Italien dagegen mit dem Hauptgebirge des letzten durch ein 600 Qm. großes Tiefland, die lombardische Ebene, in Verbindung, die sich von W. nach O. ausdehnt und gegen das adriatische Meer geöffnet ist, auch an dessen Nordküste bis zum Abfalle des Berglandes von Krain (§. 400) reicht, während sie in S. vom Apennin, in N. und W. von den Alpen begränzt wird. Sie beginnt fast überall gleich am Fuße dieser Gebirge und senkt sich von N. und S. (von 4 bis 600 F.) gegen die Mitte, zugleich von W., wo sie am Abhänge der Westalpen noch 600 F. hoch liegt, nach O. herab, allein stets so allmählich, daß sie die vollkommenste Ebenheit des Bodens zeigt, die nur im Osttheil durch zwei kleine Gruppen von niedrigen, kegelförmigen, vulkanischen Bergen, den b e r i c i s eh c n (bei Vicenza) und den eugan ei sehen (bei Padua bis 1800 F. hoch), unterbrochen wird. Kein Tiefland der Erde ist reicher bewässert als dies lombardische, die Nähe der vielen Schneeberge bedingt dies, und der Fleiß der Bewohner hat durch Anlegung von zahl- reichen Canälen und Errichtung von Dämmen die natürlichen Vortheile noch sehr vermehrt. Der Boden der Ebene ist im Ganzen sehr fruchtbar, allein an den vom Apennin kommenden Flüssen, wie an vielen der Alpen, oft steinig, voll Gerölle und

9. Lehrbuch der Geographie - S. 138

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
138 Südeuropa. Die türkisch-griechische Halbinsel. §. 342. Die jetzigen Bewohner Italiens, das in der Weltgeschichte eine so bedeutende Stelle cinnimt, sind aus sehr verschiedenen Völkern gemischt, obschon besonders zwei Hauptbe- standtheile in ihnen hervortreten. Die alten Ureinwohner, die, obschon ursprünglich in verschiedene Völker getheilt, doch großen- lheils von einem Stamme und mit der ' ursprünglichen Be- völkerung der griechischen Halbinsel verwandt gewesen' zu sein scheinen, sind durch den politischen Einfluß der Römer zu einem Ganzen vereinigt worden; dazu sind germanische Einwanderer gekonimcn, besonders die Longob arden im nördlichen Theile. Außer diesen haben sich zu verschiedenen Zeiten noch andere Völ- ker in Italien niedergelassen, das von jeher Fremde auffallend angezogen hat, im Norden Celten (die Gallier), im Süden Griechen, in geringerem Maaße Normannen, Slaven, Araber. Diese Mannigfaltigkeit und die vielfachen Wechsel der politischen Zustande haben, wohin auch die Abwechselung in der Landesbildung führte, die Entstehung mehrerer Staaten in Italien bewirkt; das aus der Vermischung der alten Einwohner mit jenen Fremden hervorgegangene italiänische Volk beurkundet nur durch- Sprache und Sitte seine gemeinsame Nationalität, während ihm die politische Einheit fehlt. Im Tieflande liegen das lombardisch-venetianische Königreich (von Oestreich abhängig) oder die Gouvernements Mailand und Venedig, das Königreich Sardinien (oder vielmehr der Hauptheil desselben die Landschaft Piemont, mit der die Alpeulandschaften Savoyen und Nizza, das im Apennin liegende Genua und die Insel Sardinien das Königreich bilden), die Herzogthümcr Parma und Modena; im mittleren Italien ist der Kirchenstaat, das Großherzogthum Toskana und das Herzogthum Lucea, den südlichen Theil bildet die eontinentale Abtheilung des Königreiches beider Sicilien (dicapel). §. 343. c) Die türkisch-griechische Halbinsel. Wenn Spanien seine Einförmigkeit durch das Vorherrschen des Hochlandes und das Auftreten der immer gleichartigen Naturkor- men, Italien bei mehr Abwechselung doch noch in dem gemein- samen Gcbirgslandc eine Einheit zeigte, so tritt in der östlichen, 6300 Qm. großen Halbinsel bei vorherrschender Massenerhebung (und Mangel an Tiefebenen) eine weit größere Verschiedenheit hervor. Daraus entspringt eine außerordentliche Theilung im Einzelnen, welche diese Halbinsel auszeichnet, und die schwierige Verbindung zwischen den selbständigen Gebirgsdistrietcn wird noch durch den Mangel an großen Flüssen vermehrt. Auch zeigt sich diese Mannigfaltigkeit schon in dem Wechsel der Gebirgsdireetioncn, und danach zerfällt das Land in drei verschiedene, wenn gleich unmit-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 147

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
147 Südeuropa. Das Mittelmeer. (îlnnt. Die Länder um das Mittesmeer, Nordasrika, Vorderasten und Südeuropa, der Schauplatz der Geschichte des Alterthums, die Welt der alten Griechen und Römer. (Mare nostrum). Karthago und Spanien im Besttz der Herrschaft über den westlichen, (Frankreichs Versuche), Aegypten, Syrien, Kleinasten, Griechenland über den östlichen Theil; Italien zur Herrschaft über das Ganze durch seine Lage befähigt). §. 358. Das Mittelmeer hat im Ganzen die Eigenthüm- lichkeiten der Oceane, auch einen bedeutenden Salzgehalt, allein nur geringe Ebbe und Fluth. Die Winde sind unregelmäßiger und schwankender als in den Oceanen, vorherrschend nördliche, im Winter westliche, im Sommer oster südliche, durch große Hitze ausgezeichnete, weil sie aus dem Inneren Afrikas kommen (Sirokko, Solaro). Die Strömung ist gleichfalls oft unregel- mäßig, eine Küstcnströmung geht längst der ganzen Südküste nach O., und durch die Gibraltarstraße führt eine bedeutende stets in das Meer hinein; bei der großen, hierdurch wie durch die zahl- reichen Flüsse dem Meere zugeführten Wassermassc scheint die starke Verdunstung des Wassers das Gleichgewicht zu erhalten. §. 359. Das Meer zerfällt in zwei Theile, von denen der nordwestliche durch Italien und Sicilien in O. begränzt wird. Er liegt zwischen Spanien, Südfrankreich, Korsika, Sardinien und der Berberei und steht durch die Straße zwischen Sicilien und Afrika mit dem östlichen Theile in Verbindung. Die Bildung seiner Küsten ist einfacher als in diesem, nur in N. hat er zwei große Busen, die Golfen von Lyon und Genua. Die Küste Spaniens ist da, wo die Gebirge nahe an das Meer treten, sichere, hafenrciche Steilküste (Gibraltar, Malaga, Eartha- gena, Alicante, Barcelona), sonst, wie in Frankreich bis zum Rhone, flache Sandküste mit Strandseen, O. vom letzten Flusse aber am Alpenabhange wieder schöne Steilküste (Mar- seille, Toulon), ähnlich auch die Westküsten Korsikas und Sardiniens. Die afrikanische dagegen ist hafenarm und schutzlos, nur an der Spitze Sicilien gegenüber macht der Busen von Tunis, wo das alte Karthago lag, eine vortheilhafte Ausnahme. Inseln hat das Innere dieses Meeres wenig. Vor der spanischen Küste liegt die zu Spanien gehörige Gruppe der felsigen und bergigen Pithyusen und Balearen, die ersten stark bewaldet und mit niedrigen Bergen (Iviza 1200 F.), die bedeutenderen Balearen mit steilen, hafenreichen Küsten, aber nicht reichem, sparsam bewässerten Boden, dabei sehr bergig (die Sill a de Torellas in Mallorea 5300, der Toro in Menorca 1200 F.) (An m. Die Lage der Hafen und ihre Bedeutung. Die Herrschaft Kar- thagos. Die Seeräuberstaaten der Berberei. Der Einfluß Spaniens. Die englische Festung Gibraltar. Die Wichtigkeit der Balearen). 10 *
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