Europa, Gebirge, Gebirge der iberischen Halbinsel, der Apennin. 187
1) Die Sierra von Okka, 5.1-00 Fuß hoch, die Sierra Mon-
kajo, 9.000 Fuß hoch, und die Sierra Molina, Kalkge-
birge, in welchen an einigen Stellen Anhäufungen von fos-
silen Knochen (dort laa cadaveras, d. i. die Skelette genannt)
gefunden werden. Die höchsten Berge der Sierra Monkajo, welche
sich 9.000 Fuß über das Meer erheben, sind immer beschneit.
In den vulkanischen Massen, welche sich längs des Xukar er-
strecken, und die sich an die Sierra Molina anschließen, sind sie-
den Krater entdeckt.
L) Die Sierren, welche zwischen dem Duero und Tajo in
westlicher Hauptrichtung sich erstrecken.
Die Sierra Guadarama, wo der Penalara 7.183
Fuß hoch,
Die Berge von Gredvs, 9.900 Fuß hoch, also höher als
die Sierra Guadarama, und
Die Sierra d'estrella, 6.462 Fuß hoch, bestehen aus
grobem, graulichem Granit. Die Berge von Gredos haben einige
Punkte, auf welchen in manchen Sommern der Schnee nicht
schmilzt, und einen kleinen Glättscher, Palacio del moro Almauzor
genannt.
5) Die Berge von Toledo sind niedriger als die vorhergehenden.
4) Südlich von den Bergen von Toledo, von denselben durch den
Guadiana geschieden, ist die Sierra Mo re na (d. h. scbwarzer
Berg), welche abgerundete, theils kahle, theils mit dunkelm Laube
bedeckte Erhebungen hat. Sie ist sehr reich an Quecksilber, Blei
und Silber, und enthält auch Gold.
5) Spaniens höchste Gebirge sind die zwischen dem Guadalquivir und
dein Meer.
Die Sierra Nevada und die Serrania de Ronda.
Auf dem höchsten Punkte der Serrama de Ronda schmilzt der
Schnee nicht alle Jahre, der südlichen Lage ungeachtet, und auf
den höchsten Punkten der Sierra Nevada bleibt er liegen. Hier lst
Der Cerro de Mulhacen 10.938, und
Der Picacho de Velata 10.680 Fuß hoch.
I. Der Apennin.
Der Apennin (in Deutschland häufig die Apennin«n) durchzieht
hie Halbinsel Jtalia ihrer ganzen Länge nach, so daß von dem dürren,
felsigen, waldlosen Hauptrücken nach beiden Seiten sich Aeste erstrecken,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
202
Dritte Abheilung. Europa, Vorgebirge.
14) Vorgebirge Flamboroug, an der Ostseite des Mittlern Eng-
lands, nördlich von Hüll.
15) Nord Foreland, im Osten der Thamesmündung.
16) Süd Foreland, südöstlichste Spitze von Großbritannien.
17) Vorgebirge Lizard, südlichste Spitze von Großbritannien.
18) Land send, südwestlichste Spitze von Großbritannien.
19) Vorgebirge Wrath, nordwestlichste Spitze der Insel Groß-
britannien.
20) Spitze Mal in, nördlichster Punkt der Insel Jreland.
21) Vorgebirge Slyne, an der Westseite der Insel Jreland, west-
lichstes Vorgebirge Europas.
22) Kap Clear, die Südspitze der Insel Jreland.
23) Kap Gris Nez, südwestwärts von Calais, an der Straße von
Dover.
24) Kap de la Hague, in der Mitte des Kanals, nordwestlich von
Cherbourg.
25) Kap Ortegal, nordwestliche Spitze Spaniens.
26) Vorgebirge Finisterre, westlichste Spitze Spaniens, südwest-
lich von Kap Ortegal.
2/) Kap de la Roca, westlichster Punkt Portugals und zugleich del
europäischen Festlandes; im Westen von Lissabon.
28) Vorgebirge de Sankt Vincente, südwestlichste Spitze Por-
tugals.
29) Kap de Sta. Maria, südlichste Spitze Portugals.
30) Kap Tarif«, an der Straße von Gibaltar, südlichster Punkt
Spaniens und Europas.
31) Punta de Europa, südlichste Spitze, der Halbinsel von Gib-
raltar.
32) Kap de Gata, eine der flidöstlichsten Spitzen Spaniens.
33) Kap Palos, nordöstlich vom vorigen, östlich von Kartagena.
34) Kap S. Martin, der Insel Jviza gegenüber.
35) Kap Creus, nordöstlichste Spitze Spaniens.
36) Kap Mouret, südwestlich von Toulon.
37) Kap Bianco, die nordwestlichste Spitze von Korsika.
38) Kap Corso, die nordöstlichste Spitze von Korsika.
39) Kap Teulada, die südwestlichste Spitze der Insel Sardinien.
40) Kap Carbonara, die südöstlichste Spitze der Insel Sardinien.
41) Kap Linaro, nordwestlich von Rom, bei Civita Vecchia.
42) Kap Eircello, fast in der Dritte zwischen Rom und Neapel.
43) Punta della Campanella, südwärts von Neapel.
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Maria Maria Kartagena Martin Bianco Punta_della_Campanella
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nord_Foreland Europas Dover Cherbourg Spaniens Spaniens Portugals Lissabon Spaniens Europas Europa Spaniens Spaniens Toulon Korsika Korsika Sardinien Sardinien Rom Rom Neapel Neapel
Europa, fließende Gewässer, Po.
24t
H. D e >n «n i t t e l l â n d i s ch e n Meere
fließen j u:
1) Die Segura, welche der Sierra de Huescar entquillt, mundet
sich nach 29 Meilen langem Laufe bei Molar.
2) Der Lu car kömmt von der Sierra de Molina.
5) Der Ebro entspringt im Reinosathale so stark, daß er gleich eine
Mühle treibt, fließt zuerst zwischen hohen Ufern, dann in erweite-
ter Niederung. Seine meisten und stärksten Zuflüsse, unter denen
die Segre, erhalt er von der linken Seite.
4) Die Rone, häufig Rhone geschrieben, französisch I« Rhône, hat
ihren Ursprung an der Westseite des Gotthardgebirges, wo sie aus
dein Roneglättscher als beträchtlicher Bach abfließt. Bis gegen
Brieg fließt sie in engem Thale, von hier abwärts, bis Martinach,
ist der Thalboden breit, verengt sich dann wieder, und wird vor
der Einmündung in den 1.160 Fuß über dem Meer liegenden,
lemannischen See wieder weiter. Bei Genf verläßt die Rone, als
sehr schön gefärbter, mächtiger Fluß, den See, durchbricht das
Juragebirge, wo sie früher eine Strecke unter Felsen durchfloß
(perte du Rhône), und nimmt bei Lyon die Saone auf. Von Ar-
les an theilt sie sich, so daß sie durch vier Arme in den Busen von
Lion sich ergießt.
A. Die Saone, deren Ursprung am südwestlichen Abhange der
Vogesen, wird bei Auxonne fahrbar, erhält von der rechten
Seite nur unbedeutende Zuflüsse, nimmt aber
L. ». Den Doubs auf, welcher aus dem Jura kömmt, und
von Beauine an fahrbar ist.
r. B. Die Isère,
C. Die Drome und
D. Die Durance kommen aus dem Alpengebirge.
5) Der Arno hat seinen Ursprung ain Apennin, und mündet sich mr»
terhalb Pisa.
6) Die Tiber, italisch Tevere, entspringt auf dem etruskischen
Apennin, hat südliche Richtung, wird oberhalb Rom fahrbar, und
mündet sich bei Ostia.
7) Der Po entspringt am Monte Diso, wird schon oberhalb Turin
fahrbar, hat östliche Hauptrichtung, wenig Gefalle, und ergießt
sich vielarmig durch sumpfige Ebenen in's Adriameer.
î. A. Die Dora Balten bat ihren Ursprung am großen Bernhard,
und erreicht unterhalb Jvrea die Ebene.
Hoffmanns Erde u. ihre Dew.
16
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Personennamen: Arno Bernhard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Brieg Martinach Genf Lyon Ostia
275
Europa, Naturerzeugnisse, Pflanzenreich, Wein.
Gelnhausen), im Saalthale (bei Jena und Naumburg), im Elbthale
(bei Dresden und Meißen), bei Witzenhausen, Potsdam, Züllichau und
Grüneberg gewonnen wird, hat viel Säure, obgleich die Trauben in
warmen Sommern reif, und zum Essen recht gut werden. Die vor-
züglichsten Weine, welche in Europa gewonnen werden, sind:
Zn Portugal rother Portwein; weißer Portwein (Bu-
cellas, Setuval und Carcavellas),
In Spanien Leres (Araontillado und Paxarete); — Malaga
(Pedro Ximenes und Lagriina de Malaga); — Malinsei) von der
Priorei Sitges, demmalaga gleichend; — rothe Weine von Teilt,
Tinto (rl'iatilla); — La Torre, Perales, Sigorue, Yinaroz, ,Benicarlo,
Cariuena, Yal de Penas, Mauzanares, Ciudad Real; — Wein von
Malorka.
In Italia Montepulciano; — Verdea, Trebbiano; 'Albano; —
Orvietto; — Lacrima Christi (Monte-Somma, Galitte, die beste Lacrima-
Art, Iscliia, Nola, Ottajano, Novella, Torre del Greco, Pozzula); —
Vino Greco; — rothe toskanische Weine von Merignao, Artiwino;
— Marsala (auf Sizilien); — Strakusaer;— Etna; — Lissa.
In Griechenland Wein von Jthaka; — Wein von Ke-
phalonia; — Wein von Kandia (Rithyma und Eissanos); —
Wein von Zipern (Yino Santo); — Tenoa; — Tenedos; —
Wein von Malvasia.
In Ungarn Tartzaler, Tokaier; — Me ne sch er, dem To-
kaier ähnlich, (vdenburger, ofener, pesther, zomberer, tolts-
vaer Wein).
In Deutschland, die Weine, welche auf der rechten Reinseite,
im Nassauischen, zwischen Wiesbaden und Bingen wachsen, Iohan-
»isberger, Grafenberger, Rüdesheimer, Markebrunner,
Geisenheimer, Hattenheimer, Erbacher, sind vorzugsweise un-
ter dem Namen Reinweine oder reingauer Weine bekannt, sie
sind gelblich-weiß, und angenehm säuerlich; rothe Reinweine sind
der Asmanshäuser, der Niederingelheimer (auf der linken
aus Roggen gebacken, weniger Obst und Gemüse, dagegen mehr
Nahrung aus dem Thierreicbe genossen. Schnaps wird am meisten
in Rußland und in den Ländern, welche die Ostsee und Nordsee um-
geben, getrunken. Zn Rußland, Skandinavien, Großbritannien und
Norddcutschland wird der Schnaps aus Gctraide, in Süddeutschland
und im Alpcngebirge aus Steinobst, in Frankreich aus Wein bereitet.
Im nördlichen Frankreich wird sehr viel Obstwein (auch Zider und >
Most genannt) getrunken, und eben so in Baden, Würtemberg und
Reinbaiern.
18 «
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
356
Europa, Jtalia.
Getraid« und Früchte, welche wärmeren Himmel lieben, und feurige
Weine. Außer den in Mitteleuropa gewöhnlichen Hausthieren, findet
man hier viele Maulthiere, und in mehren Gegenden Büffel.
Jtalias Bewohner find von mittler Größe (eher klein, als
groß zu nennen) und stämmigem Wuchs, ihre Hautfarbe geht ins
Gelbliche, im Süden ins Bräunliche über. Die Augen und Haare
find schwarz, jene feurig, lebensprühend und Geist verrathend. Da
die Jtalier viel mehr Nahrung aus dem Pflanzenreiche, als aus dem
Thierreiche genießen, find sie weniger kräftig, aber gewandter und
lebendiger, als die Völker des mittler» und nördlichen Europas.
Ihre Sprache, das Lateinische der Gegenwart, beträchtlich verschieden
vom alten Latein, ist klangreich, hat viele Vokale, besonders häufig
die klingenden » und o und selten das nicht tönende e. Sie spre-
chen und fingen dieselbe sehr schnell. Die Mundarten der einzelnen
Landstriche weichen beträchtlich von einander ab, und die von Tos-
kana und Rom werden für die schönsten gehalten. Die Ztalier beschäfti-
gen sich auf mannigfaltige Weise, arbeiten aber (wie es meist bei Be-
wohnern südlicher Länder der Fall ist) nicht gerne und lieben das süße
Nichtsthun (il dolce far niente). Sie rauben häufig, aber stehlen sel-
ten und die meisten ihrer Thüren haben keine Schlösser. Geiz und Un-
reinlichkeit in den Wohnungen, weniger in der Kleidung, sind häufig.
— Die Bewohner der Küsten treiben starke Fischerei und fangen viele
Sardellen und Thunfische; die Bewohner in den Alpen treiben Vieh-
zucht. Ackerbau wird im ganzen Lande, aber nicht mit so großer
Sorgfalt als in Mitteleuropa, getrieben; die Natur thut in Jtalia
mehr als der Mensch. Die Reben werden dort nicht mit der
Mühe wie in Deutschland gepflegt; sie ranken von Baum zu Baum.
In den verschiedensten Gewerben sind die Einwohner geschickt, treiben
aber am liebsten die, welche wenig Mühe erfordern. Sie liefern vor-
treffliche Seidenwaaren und bereiten köstliche Essenzen. Der, Handel
ist weit nicht das, was er in früheren Zeiten war, als Venedig und
Genua das mittelländische Meer beherrschten. In den Künsten haben
von jeher Jtalias Bewohner sich ausgezeichnet und noch heute ist Rom
die Stadt und Jtalia das Land, wohin Künstler aller Völker ziehen.
Bildhauerkunst und Malerei stehen in Jtalia besonders hoch, in der
Musik sind die Deutschen weiter, in der Baukunst aber die Jtalier vor-
an. Im südlichen Jtalia ist das Dichten aus dem Stegreif (Jmpro-
visiren) etwas ganz Gewöhnliches, wozu das außerordentliche Gedächt-
niß, das man so häufig, selbst bei den Gemeinsten, antrifft, ihnen be-
hilflich ist. Kephalides schildert Jtalias Bewohner so: „Es ist
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
362
Europa, Jtalia.
öffentlich, ihre Fantasie zu zerstreut. Der Jtalier kennt das innere Hei»
ligthuin eines deutschen Gemükhes nicht.
Dagegen wie geistreich und originell fassen sie die äußere Form
des Lebens auf! Wie lebhaft ist der Fluß ihrer Rede! Wie anschau-
lich ihre Bilder! Wie schlagend ihre Vergleichungen! Wirklich scheint
man, umgeben besonders von der am reinsten geprägten, niederen und
mittleren Klasse des Volks, in ein ganz neues Element getaucht, und
es ist uns recht klar geworden, warum die Jtalier niemals shakespear-
fche Karaktere aufs Papier befestigt haben, da sie dieselben, so zu sa-
gen, auf den Märkten und Straßen vor sich leben und weben sehen;
auch ist sich wohl kaum ein Volk seiner Genialität weniger bewußt;
sie kennen keine verdrängende Anmaßung, und gerade das, was uns
an ihnen eigenthümlich und sicher gezeichnet erschien, halten sie gewöhn-
lich für höchst trivial und gemein. Niemals wird man finden, daß
Züge, die aus der Quelle des reinsten italiänischen Lebens geschöpft
sind, auf den Jtalier selbst einen irgend bedeutenden Eindruck machten,
und die komischen Karaktere aus Heinrich Iv. würden niemals der Na-
tion allgemeinen Beifall abgewinnen können, während man auf den
Versammlungspläpen, selbst kleiner Städte, geschweige denn auf der
Riva der Slavonier in Venedig und am Strand der heiligen Luzia
und auf dem Toledo zu Neapel, fallstaffartige Wesen in Menge sich
herumtreiben sieht.
Man würde den Karakter des Volkes nicht vollständig verstehen,
wenn man nicht eine Ansicht seiner religiösen Bildung hälte: denn ob-
gleich der freisinnige, heitere Jtalier unendlich entfernt ist von der un-
duldsamen Verfolgungssucht der tirannischen Spanier, so macht dennoch
der Katholizismus, besonders als alleiniger Stützpunkt des italischen
Künstlerlebens, beinahe nicht weniger den Mitttelpunkt des italischen
Volkes, wie des spanischen. Nicht allein die ganze Moral, sondern auch
sehr viele bürgerliche Verhältnisse des gemeinen Lebens, ja sogar die meiste»
Oeffentlichkeiten, Vergnügungen und das Volksleben überhaupt, sind sehr
enge an Religion geknüpft.
Aus diesen wenigen Bemerkungen scheint hervorzugehen, daß der Jta-
lier, fast in jeder Hinsicht, dem Deutschen als Gegenfüßler gegenüber
steht, und daß diese beiden so gründlichen Völker sich gleichsam an die
Pole der westeuropäischen Menschheit gestellt haben. Man sollte daher
glauben, daß die wechselseitige Berührung beiden nützlich und interes-
sant sein müsse. Die Jtalier scheinen dies auch zu fühlen, denn ob-
gleich sich Fremde aller Nationen auf ihrem schönen Boden umher-
tummeln, so spricht sie dennoch die deutsche Eigenthümlichkeit am lebem
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Jtalia Venedig Luzia Neapel
363
Europa, Jtakia.
digsten an, und sie hören nicht auf, das deutsche Gemüth, das kein
Jtalier hat, zu preisen, davon wir vielfache Beweise erhalten haben.
Wahrlich die Jtalier sind unter allen Europäern dasjenige Volk,
in dem die widersprechendsten Extreme und Gegensätze zusammen stie-
ßen. Oft geberden sie sich bei den einfachsten Erzählungen so seltsam,
daß sie unsereins für toll halten sollte, begleiten den gleichgültigsten
Ausdruck mit einer'menge Bewegungen und Zeichen, die dieser Nation
ganz eigenthümlich sind. Wenn sie z. B. an den Fingern zählen, er-
greifen sie die Fingerspitzen einzeln mit der andern Hand, und schütteln
sie ganz gewaltig; wollen sie lagen: „ich verstehe schon," so legen sie
den Zeigefinger auf das untere Augenlied; soll es heißen: „hüte dich!"
so decken sie mit demselben Finger das obere; bei den Worten: „ich
scheere mich nichts darum," greifen sie mit dem rechten Arm nach dem
Boden, und beschreiben einen Halbkreis, als ob sie etwas aufrafften;
deuten sie völlige Vernichtung an, so schlagen sie sich mit der flachen
Hand auf den Hinterkopf, und dergleichen mehr, so daß sie im Besitz
einer völligen Begriffssprache durch lebendige Zeichen sind, die dem
Ausländer unverständlich bleiben. Bald sind sie dagegen, und zwar
gerade in dem sonst so aufgeregten, südlichen Jtalia, so außerordentlich
träge, wenigstens maulfaul, daß sie lieber, ehe sie den Mund aufthun,
ein Wörtchen zu sprechen, alle ihre Zeichen durchinachen." Um indes-
sen diese, freilich nur schwankenden, Züge, die wir vom italischen
Volkskarakter zu entwerfen gesucht „haben, wie durch einiges Kolo-
rit zu beleben, seyen wir hier ein Räsonnement her, dergleichen
man in Italien gar oft zu hören bekömmt, und das, wo wir uns
nicht irren, hin und wieder ein shakespearischer Funke erleuchtet.
Es gehört einem Chokoladenverkäufer in Neapel an, der, von
Geburt ein Römer, erstlich Mitglied der päpstlichen Kapelle, her-
nach Tenorsänger am Theater von San Benedetto in Venedig gewesen
war, zuletzt aber, nachdem ihm das Alter sein Talent geraubt batte,
sich kümmerlicher, als es seine Tüchtigkeit verdiente, durch Chokoladen-
verkauf ernährte. Er hatte einen kleinen Laden, da wo der Ponte della
Tappia und das Vicolo de' Greci auf die Straße auslaufen, die nach
dem Largo del Castello führt, und wir pflegten uns bei ihm zu unfern
Wanderungen durch sein markiges, reines Getränke zu stärken, fast noch
mehr aber unseren Geist durch die strömende Rede seines Mundes und
die außerordentliche Lebhaftigkeit seines wahrhaftig mit cervantischer Si-
cherheit gezeichneten Karakters zu letzen. Wir tbeilen also einige Bruch-
stücke seines oft stundenlangen Räsonnements mit, so wie es unser Ge»
dächtnitz wiedergibt:
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Funke
Extrahierte Ortsnamen: Europa Jtakia Italien Neapel San_Benedetto Venedig
370
Europa, Jtalia.
Als ein« besondere Merkwürdigkeit verdient noch angeführt zu wer-
den, daß in Jtalia die Uhren nicht, wie bei uns, in Tag und Nacht
zwei Mal 12 Stunden, sondern 24 Stunden zeigen.
Ein Fremder kann sich daher in diesem Lande nicht so leicht in
der Zeit zurecht finden, da die Zeitrechnung sehr verwickelt ist. Eine
halbe Stunde nach dem Untergange der Sonne, wenn zum Ave Maria
labendgebet) geläutet wird, fängt die erste Stunde an. Da aber die
Sonne im Sommer viel später untergeht, als im Winter, fällt der
Mittag nicht immer auf dieselbe Stunde, und man muß, um sich zu
orientiren, die Stunden vom Ave Maria rückwärts rechnen. Wenn
um 6 Uhr geläutet wird, so trifft der Mittag auf 18 Uhr, geht die
Sonne um 9 Uhr unter, so ist es um 15 Uhr Mittag. Im März und
September ist es um 5 Uhr Mitternacht, zur Neujahrszeit aber erst um
7 Uhr. Die Thurmuhren zeigen meist nur von 1 bis 6, zuweilen
aber auch, besonders im nördlichen Theile des Landes, wie bei uns,
von 1 bis 12, sehr selten von 1 bis 24. Die Taschenuhren, welche
größentheils im Auslande gemacht sind, zeigen gewöhnlich, wie bei uns,
von 1 bis 12.
Jtalia ist, wie Deutschland, in mehre Staaten getheilt, ein Theil
(der Nordosten) gehört zum österreichischen Kaiserstaate, ein kleiner
Theil zur Schweiz.
Die einzelnen Staaten sind:
l. Das Königreich Sardinien (bestehend aus dem Herzog-
Ibum Savvien, mit der Hauptstadt Chamber«; dein Fürsten-
thuln Piemont, >n«t der Hauptstadt Turin; der Grafschaft Niz-
za, «n«t der Hauptstadt Nizza; dein Herzogthum Genua, mit der
Hauptstadt Genua; und der Insel Sardinien mit der Hauptstadt
Kagliari, bildet den nordwestlichen Theil Jtalias, ist 1.520 Hl Mei-
len groß, und hat 4.500.000 Einwohner. Hie vorzüglichsten Städte
sind:
1) Turin (Torino), einst4ugu8tatsurinorum, Hauptstadt des gefainm-
ten Landes, Residenz des Königs und Sitz der höchsten Behörden
des Reichs, links am Po,-«88 Fuß über dem Meere, in ebener,
schöner Gegend, außerordentlich regelmäßig, meist aus Backsteine»,
gebaut (ein großes Mannheiin) mit 120.500 Einwohnern.
2) Alessandria, früher Cesaria, mit dem Beinamen della Pag»
lia (d. i. von Stroh) am Tanaro, in sumpfiger Gegend, Festung
mit 30.000 Bewohnern. Ostwärts von der Stadt, bei Marengo,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: 370
Europa Maria Maria Maria Maria Marengo
Europa, Italic».
373
2) Livorno, einst Labro, ft sie Hafenstadt, ftt>ön gebaut, mit 51.000
Einwohnern, welche sehr ausgebreiteten Handel treiben, und aus-
gezeichnete Drechslerarbeiten liefern.
3) Siena, früher Sena Julia, mit 24.000 Einwohnern.
4) Pisa, wenn gleich keine der größten, doch eine der prachtvollsten
Städte Italias, am Arno, mit Marmorpallasten und schönen Kir-
chen. Die Erde des Cainpo Santo haben Pisas frühere Bewoh-
ner ans de,», gelobten Lande milgebracht. Der schiefe Thurm hängt
mit seinem obersten Theile 15 Aust über, und man hat von »hin
eine schone Aussicht. Der berüchtigte Hungerthurin ist nicht mehr.
Pisa hat berühmte Bäder, und 20.000 Einwohner.
5) Pivinbinv, kleine befestigte Stadt am Meer. Dieser Stadt ge-
genüber liegt die Insel Elba, welche vortreffliches Eisen liefert,
mit dem Hauptorte Porto Ferra jo.
Vii. Die Republik San Marino, im Kirchenstaate liegend,
l'r/ O Meilen groß, mit 7.000 Einwohnern, mit gleichnamiger, auf
einem Berge liegender Hauptstadt.
Viii. Der Kirchenstaat, 812'/, li Meilen groß, wird von
2 600.000 Menschen bewohnt, und steht unter dem Papste.
Die vorzüglichsten Städte find;
1) Rom, Roma, an der Tiber, zwischen, auf und neben Trümmern
früherer Größe, auf unebenem Boden erbaut, jetzt mit 148.500 Ein-
wohnern, Hauptstadt des Kirchenstaates und Sitz des Papstes.
Der größere Theil der Stadt, das eigentliche Rom, liegt auf der
linken (südlichen) Seite des Fluches, der auf der rechten Seite lie-
gende, kleinere Theil wird Trastevere genannt. Der gegenwärtig
bewohnte Theil der Stadt liegt fast ganz im Norden der alten
Stadt, denn das Kapitol, welches einst am Nordende lag, macht
gegenwärtig so ziemlich die Südgränze. Gärten, Weinberge und
Ackerfelder sind jetzt da, wo einst die alten Römer wohnten. Von
den 15 Thoren, welche in die Stadt führen, ist das nördlichste,
Porta del Popolo genannt, das schönste. Unter den vielen Denk-
nialern früherer Zeit verdient das größte Amsttheater, jetzt Coliseo
genannt, das 100.000 Zuschauer faßt, so wie unter den Bauten
neuerer Zeit die größte Kirche der Erde, die St. Peterskirche (750
Fuß lang, 520 Fuß breit, 500 Fuß hock,), bemerkt zu werben.
Der Pallast des Papstes, der Vatikan, ist 1.180 Fuß lang, und
720 Fuß breit, und soll 11.000 Zimmer enthalten. Ostnvrdöstlich
von Rom liegt Tivoli, mit berühmten Wacherfällen, und südöst-
lich Albano.
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Extrahierte Personennamen: Julia Arno Porto_Ferra Albano
Extrahierte Ortsnamen: Europa Livorno Siena Elba Republik_San_Marino Rom Rom Vatikan Rom
Europa, Jtalia.
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21) Terracina, am südlichen Ende der pontinischen Sümpfe, in un-
gesunder Gegend, mit etwa 4.000 Einwohnern.
Ix. Das Königreich beider Sizilien, welches die südliche
Hälfte Ztalias einnimmt, ist 1.987 Uu Meilen groß, und von 7.680.000
Menschen bewohnt. Die Staatseinkünfte belaufen sich auf 59.500.000
Gulden, und die Staatsschuld beträgt 206.000.000 Gulden. Die
Landmacht (wozu auch Schweizerregimenter gehören, indem die Süd-
italier bekanntlich schlechte Soldaten sind) ist 30.000 Mann stark. Die
Seemacht soll aus 2 Linienschiffen, 5 Fregatten, 4 Korvetten und 16
Kaiionierböten bestehen. Das Land zerfällt in 2 Haupttheile, in die
Besitzungen diesseits der Meerenge (Dominj al di quä del
Faro) und in die Bejitzungen jenseits der Meerenge (Dominj
al di la del Faro). Von den 21 Provinzen oder Jntendanzschaften sind
15 diesseits der Meerenge und 6 (die Insel Sizilien) jenseits der
Meerenge.
Vorzügliche Ortschaften sind:
1) Neapel, Napoli, einst Neapolis, am Meere, in reizend schöner
Gegend, Jtalias volkreichste Stadt, mit 358.000 Einwohnern, ist
die Hauptstadt des Königreichs Neapel, und Residenz des Königs,
eine der regsamsten Städte Europas, in deren Hauptstraße, dem
Toledo, ein außerordentliches Leben herrscht. Alle Gewerbe, ehr-
liche und unehrliche, werden hier auf offener Straße getrieben;
die Kuchenbäcker mit ihren zweirädrigen Karren auf der Straße,
wo man bratet, kocht, ißt, trinkt, die zahlreichen sogenannten Laz-
^zaroni, welche alle möglichen kleinen Geschäfte treiben, fallen dem
an Stubenleben gewohnten Nordländer sehr auf. Ostwärts von
Neapel ist der Vesuv, welchen man von der Stadt deutlich sieht,
und die wieder ausgegrabenen, von einem Ausbruche dieses Berges
verschütteten, Städte Herkulan um, S tabiä (jetzt Castel a Ma-
rc) und Pompeji sind höchst merkwürdig. Im Westen der Statt
ist Virgils Grab und der Hügel Posilippo, durch welchen ein
Gang geinacht ist, der Grotta di Posilippo heißt.
2) Palermo, mir 158.000 Einwohnern, des Königreichs zweite
Stadt, und Hauptstadt der Insel Sizilien, liegt an der Nord-
küste dieser Insel, in überaus schöner Gegend, besonders vom
Meere einen unvergleichlichen Anblick gewährend. Diese Stadt
hat eine der ausgezeichnetsten Sternwarten, ist im Ganzen nicht
schön gebaut, und die lange Gaffe, der Kassaro genannt, mit
den größten und schönsten Straßen der übrigen großen Städte Jta-
lias nicht zu vergleichen, Die Buden der Wasserverkäufer sind hier
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Jtalia Sizilien Dominj Faro Dominj Faro Sizilien Neapel Napoli Neapel Europas Neapel Pompeji Palermo Sizilien