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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 659

1842 - Dresden : Schmidt
Oestreich. 596 des regirenden Hauses ernannt wird. Eintheilung: Zwei Gouvernements zerfallen wiederum in 17 Dele» g ati o n en oder Provinzen. a) Das Gouvernement Mailand oder das tambar- ditche Gouvernement (493 □ 2j?. 2,193,909 E). 1) Provinz Mailand. Mailand (Milano), die Residenz des Vicekönigs und die Hauptst. des Reicks, an der Olona; 155,999, mit Militair und Fremden 179,999 E. Die Stadt ist im Ganzen unregelmäßig gebaut, mit engen Straßen, doch ist sie reich an herrlichen Gebäuden, worunter wir anführen 78 schöne Kirchen, ein Schloß, viele herrliche Paläste, 9 Theater, darunter das schönste und größte in Europa, das Carlotheater rc. Unter den Kirchen zeichnet sich der Dom aus, ein Meisterstück altdeutscher Baukunst und, nächst der Peterskirche, die größte Kirche Europa's. Sie ist 454' lang, 279' breit, ihr höchster Thurm 335' hoch, und sie wird von 2,999 Bildsäulen von innen und außen geschmückt. Noch zu merken ist die Ambrosianische Kirche mit ausgezeichneter Bibliothek, die Lorenzokirche, die Alessandrokirche rc., das ehem. Jesuiterkollegium mit Bi- bliothek, das große Hospital und der Foro di Castello oder piazzi d’armi, wohl der schönste Paradeplatz Italiens rc. Wichtig ist das Manufakturwesen in Seide, Baumwolle, Glas, Spiegeln rc., und eben so wichtig ist der ausgebreitete Handel, begünstigt durch die Eisenbahn nach Monza. Schöne Landhäuser in der Umgegend; am bekanntesten ist das Land- haus Ca8a Simonetta, wo ein Echo das Wort 49 Mal nachspricht. Lignano; Schlacht 1176. Monza am Lambro; 17,399 E. Schloß. In der Stiftskirche wird die eiserne Krone aufbewahrt. 2) Provinz Pavia mit der Hauptst. gl. N. am Teffino; 24,999 E. Berühmte Univ. mit Zubehör; Mar- morbrücke; Denkmal des Livius; starker Produktenhandel. Schlacht 1525. 3) Prov. Como. Hptst. Como, schön gelegen am Südufer des Comersees; 16,999 E> Seidenzcuge, optische Instrumente, bedeutende Spedition. Die Umgegend ist reich an Wein und Oliven. 4) Prov. Sondrio. Hst. Sondrio a. d. Adda; 42 *

2. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 661

1842 - Dresden : Schmidt
Oestreich. 661 etnanber verbunden sind, ist so eine natürliche Festung und wichtige Seestadt, die jedoch von ihrer alten Herrlichkeit sehr herabgekommen ist. Die Gassen sind sehr eng, daher die Fahrt in Gondeln auf den Kanälen gewöhnlicher ist; 104,000 E. Der einzige größere Platz, der St. Markus- platz, ist weltberühmt und sehr lebhaft, zumal in der Kar- nevalszeit. Er ist umgeben mit den schönsten Werken der Baukunst, worunter sich die prächtige Kirche des heiligen Markus vor allen auszeichnet. Der wichtigste Kanal ist der Canal grande mit der marmornen Ponte rialto, in ei- nem Bogen, 90' breit, 24' hoch, aus 12,000 Pfählen er- baut. Die herrlichsten Paläste sind halbe Ruinen, doch hebt sich die Stadt etwas mehr, da ihr Hafen 1829 für einen Freihafen erklärt ist. Leider soll derselbe schon zu sehr ver- sandet sein. Außer der Markuskirche und einer Menge an- derer Prachttempel ist zu merken: der herzogliche Palast, das schöne Gebäude der neuen Prokuratie und das berühmte Ar- senal und Zeughaus, das allein eine ganze Insel einnimmt. Noch immer sind die Fabrr. ansehnlich in Seide, Spiegeln, Uhren, Porzellan, Seife rc. und der Handel ist nicht unbe- trächtlich. An der Brenta das kaiserliche schöne Lustschloß Stra. Burano, Dorf auf einer Laguneninsel; 8.000 E- Schiffswerfte. Die Insel Pelestrina (7,000 E ) mit dem Riesenwerke der Murazzi oder des Molo, der den Zudrang des Meeres in-die Lagunen verhindern soll. Mu- rano auf der gleichnamigen Insel; 4,000 Ew. Spiegel, Glas, Schmälte. Chioggia (Kiodscha) an der Mün- dung der Brenta; 2a,000 E. Hafen, Handel und See- salzbereitung. 2) Provinz Verona. Hptst. Verona a. d. Etsch, in herrlicher Gegend und fest; 53,000 Ew. Dom, antikes Theater für 22,000 Menschen; 3 Gymnasien; Messen, Sei- denbau und Handel mit Stuhlwaaren, Oliven, Medizinal- kräutern k. Peschiera, Fest. am Gardasee, gewöhnlich zu Mantua gerechnet. Legnago an der Etsch; 5,700 E. Fest. Caldiero; 2,000 E. Bad; Schlacht 1805. Ar- cole; Schlacht 1797. — An der tyroler Grenze wohnen 13 deutsche Gemeinden mit den Oertern Erbeso und Velo. Mä 3) Prov. Polesine. Hauptst. Rovigo an einem Arm der Etsch; 8,000 Ew. Adria, jetzt 2 Meilen vom

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 744

1842 - Dresden : Schmidt
744 Asien. städte Mai matschin und Naun. Im Binnenlands ist der Verkehr zwischen den verschiedenen Provinzen völlig frei und ungehindert. Eintheilung und Wohnplätze. Provinzen an der Nordleite des Hoangcho: 1) Schantong, am gelben Meere. Hst. Tsinang- fu. Lintsing-tschsu, große Handelsstadt. 2) Tschile oder Petscheli, nördlich von Schantong. Hst. Peking (39° 54' 15" N. B), die ungeheure Haupt- und Residenzstadt des ganzen Reichs, in Gestalt eines läng- lichen Vierecks erbaut, besteht, außer den 12 Vorstädten, aus 2 Theilen, der chinesischen und tartarischen Stadt, die durch eine Mauer von einander geschieden sind. Breite Straßen, einstöckige Häuser, dabei 10,900 Paläste, zahllose Tempel und Pagoden. Der kaiserl. Palast gleicht für sich al- lein einer bedeutenden Stadt. Der Umfang der Stadt soll 5 Meilen und die Einwohnerzahl (mit Einschluß der 80,000 M. starken Besatzung) 2 Mill. betragen; doch ist diese An- gabe zu hoch. Univers., Sternwarte; vielerlei Fabrr. und Handels Paodingfu *) ist die eigentliche Hst. der Pro- vinz; hier hat der Vicekönig seinen Sitz. 3) Schansi, westlich vom vorigen. Hptst. Tay« yen-fu. Taitong-fu. Am Hoangho. 4) Schensi, westl. von Schansi. Hst. Si-ngan-fu, eine der größten und schönsten Städte des Reichs. Han- tschong-fu. Lea ng-t sch6u, Handelsst.a.d. großen Mauer. 5) Hon an, östl. von Schensi. Hst. Kai-song-fu; groß und volkreich, wie alle die angeführten und anzufüh- renden Städte. 6) Kiangnan, östl.'vom vor., bis zum gelben Meere. Hst. Kian-gning-fu (gewöhnlich Nankin), unfern der Münd. des Uantsekiang; übe rl Mill. E. Starkes Fabrikwesen. Der Porzellanthurm. Su-tscheu-fu. Hoei-tscheu-fu. Tusche und der beste Thee. Tsong-m ing; Insel. Salz. f *) Die Städtenamen ersten Ranges endigen auf fu, die zweiten Ranges auf tschäu, die dritten Ranges auf hien.

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 66

1842 - Dresden : Schmidt
66 Physikalische Erdkunde. Als Fortsetzung der Pyrenäen nach W. schließt sich das nordspanische oder can tabrische Gebirge an, wel- ches durch Asturien streicht, sich sodann in Galizien aus- breitet und einerseits im Vgb. Kap Finis Lerrä (1800'), andrerseits im Vgb. Ortegal, in Tras os Montes, endigt (7000'). 2) Das iberische oder Ebrogebirge scheidet die beiden Hauptabdachungen des Landes, das Gebiet des Ebro von dem Gebiet des Duero, Tajo, Guadiana und Guadalquivir. Es geht im Bogen von Finis Terra bis zum Kap Gata, und dadurch hebt sich der Osten der Halb- insel so, daß die größte Abdachung westlich wird. Die mei- sten Seitenzweige gehen in südwestlicher Richtung. Es sind dieß a) das Scheidegebirge zwischen Duero und Tajo, unter verschiedenen Namen: Guadaramma. Der höchste Gipfel, der Peñalara (spr. Penjalara), ist 7,309 par. F.; die Sierra von Bajar (spr. Bahar) und die Sierra d'estrella, welche in Portugal eine Höhe von mehr als 6000' erreicht. b) Das Scheidegebirge zwischen Tajo und Guadiana. Es theilt sich in Alemtejo; der nördliche Arm endigt am Kap Espichel, der südliche beim Kap St. Vin- cent. Es steigt bis 4000'. c) Das Scheidegebirge des Guadiana und Guadalquivir, die Sierra Morena genannt. An- fangs niedrig, steigt es bis 2,200' und endigt am Kap Vincent in eine Hochebene von 313'. Seine einzelnen Ab- schnitte führen verschiedene Namen. 3) Das Gebirge von Granada, auch Sierra Nevada genannt, streicht ebenfalls von O> nach W. — Die Schneelinie ist hier 10680'; dennoch überragt der Gipfel des Cumbre de Mulhacen dieselbe um 427'; es ist der höchste Berg des ganzen Landes. Dieser Gebirgszug bildet die Wasserscheide zwischen dem atlantischen und mittelländischen Meere. Er beginnt bei Gibraltar und endigt in der Gegend der Quellen des Ebro. Von diesen Hauptzügen strahlen eine Menge Seiten- gebirge aus, so daß die ganze Halbinsel von einem Gebirgs- netz überzogen ist.

5. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 111

1842 - Dresden : Schmidt
111 §. 23. Das Wasser. Die Meere. 7) Das biskaysche Meer, der große Meerwinkel zwischen dem westlichen Frankreich und dem nördlichen Spanien. — 8) Die Straße von Gibraltar führt in das Ii. Mittelländische Meer, das als Binnen- meer wiederum für sich betrachtet wird. Es ist von Süd- europa, Westasien und Nordafrika umschlossen. Theile desselben sind: 1) Der M.b. von Lion (gewöhnlicher Lyon), an der Südküste Frankreichs. 2) Der M.b. von Genua, an der Südküste Ober- italiens. 3) Das toskanische Meer (tyrrhenisches, tuscisches Meer, sonst wäre inferum genannt), zwischen Korsika, Sardinien, Sicilien und der Westküste Italiens. Es hat mehrere kleine Abtheilungen, als: a) den M.b- von Neapel; d) den M.b- von Salerno; c) den M.b. von Polykastro; d) den M.b. von Eufemia; e) die Straße von St. Bonifacio zwischen Korsika und Sardinien; 1) die Straße von Messina (durch die Scylla und Charybdis berühmt), zwischen Neapel und Sicilien. Diese Straße bildet die Verbindung mit dem 4) ionischen Meere, das im W. von Sicilien und der Ostküste Unteritaliens, im O. von den griechischen Gestaden begrenzt wird und nordwärts bis Otranto reicht, wo es mit dem 5) adriatischen Meere (sonst wäre suxerum) im O. Italiens, vereinigt wird. Zu dem ionischen Meere gehören: a) Der M B. von Tarent; b) der M.b. von Arta oder der am- bracische M.b.; e) der M.b. von Paträ, welcher durch die Straße von Lepanto oder die kleinen Dar- danellen mit ä) dem M.b. von Lepanto oder Korinth zusammenhängt, der sich zwischen Griechenland und Morea befindet, e) Der M.b. von Koron, südlich von Morea; f) der lakonische M.b., ebendaselbst. Zu dem adriatischen Meere gehören: a) die M-B. von Venedig und Triest; b) der Kanal und Busen von Quarnero. 6) Das ägäische Meer, in welchem der griechische Archipelagus liegt, zwischen Griechenland und Klein-

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 210

1842 - Dresden : Schmidt
210 Europa. von Eigenthümern der großen Merinoheerden hatten sonst große Gerechtsame. Sie durften ihre Heerden, die wohl aus 10 bis 50,000 Stück bestanden, durch die Provinzen treiben und eine bestimmte Strecke Landes behüten. Auf ein Schaf rechnet man 0, auf einen Widder 8 Pfund Wolle. Diese einträgliche Schafzucht ist auf der andern Seite dem Ackerbau ungemein hinderlich. Der Seidenbau ist für die südlichen Provinzen ein Hauptnahrungszweig. In Va- lencia gewinnt man jährlich lf Mill. Pfund. Die beste Seide kommt von den Alpujarras" in Granada. Man rech- net, daß Spanien jährlich 30,000 Centner Seide hervor- bringt. Die Fischerei ist in schlechtem Zustande, obgleich bei den vielen Fasttagen man das Gegentheil vermuthen sollte. Man bezieht gesalzene Fische in Menge vom Aus- lande. Besser steht es mit der Bienenzucht, vorzüglich in den südlichen Gegenden. Die reichen Schatze, welche die Gebirge an Metal- len enthalten, sind noch nicht gehörig benutzt. Edle'me- talle gab ja Amerika genug her; und Eisen wird im N. viel gewonnen, besonders in Biscapa und Navarra. Man gewinnt jährlich an 175,000 Etr. Außerdem finden sich die gewöhnlichen Metalle in Menge, auch sind die Werke in Blei, Zinn und Quecksilber (zu Almada) von einiger Bedeutung. Salz im Ueberfluß, eben so Steinkohlen. Der Gew erb- und Fabrikfleiß beschrankt sich auf wenige Gegenstände und liefert kaum das Nothwendigste. Die meiste Betriebsamkeit herrscht noch in den Seestädten, wo sich eine bedeutende Anzahl fremder Kaufleute, Hand- werker und Künstler niedergelassen hat. Die wichtigsten Ma- nufakturen sind die Korduangerbereien zu Cordova und die Gerbereien überhaupt. Die königliche Tabaks- fabrik zu Sevilla versorgt das ganze Land und zum Theil das Ausland mit Rauch- und Schnupftabak. Wollwaa- ren werden in Menge zugeführt, obgleich Spanien Wolle im Ueberfluß besitzt. Die Seidenmanufakturen zu Madrid, Valencia, Sevilla, Toledo rc. sind nicht mehr so blühend, wie in frühern Zeiten. Leinwand wird aus Deutsch- land, Holland, Irland rc. eingeführt. Von Wichtigkeit sind die Esparto arb eiten, die Geflechte aus Aloefasern und Esparto, einer im Süden häufig wachsenden Binsenart. Die Fasern der Baumaloe werden wie Flachs behandelt,

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 213

1842 - Dresden : Schmidt
Spanien- 213 ten trachtete, und den Anhängern von Ferdinands dreijäh- riger Tochter, Christina, die unter Vormundschaft ihrer Mutter Isabella regirte- Nach unsäglichem Blutvergie- ßen ist die Partei des Don Corlos gestürzt, aber noch sind die Verhältnisse des Landes in der schrecklichsten Zerrüttung. Die Finanzen, welche nie glanzend gewesen sind, müssen unter solchen Umstanden sich in der traurigsten Lage befinden. Die Schuldenlast beträgt über 6,000 Mill. Re- alen- Man rechnet nämlich in Spanien nach Realen, deren acht (daher Pezzo da otto, Stück von Achten) auf einen Piaster gehen. Ein Piaster ist etwas mehr als ein Reichsthaler. Goldmünzen sind der Doblon, ?5 Realen am Werth. Ein Kupfer-Real beträgt ungefähr 1 Gr. 3 Pf. Die Kriegsmacht ist sehr herabgekommen. In den Bürgerkriegen haben sich alle Bande gelös't; auch fehlt es an Geld. Etatsmäßig hat Spanien etwa 100,000 Mann stehendes Heer, nämlich 63 Regimenter (zu 3 Bataill.) Infanterie, 48 Reg. Milizen, 30 Reg. Reiterei, 5 Reg. Fußartillerie, 64 Kompagn. Linienartillerie und ?5 Komp. Milizartillerie. Hierzu kommt noch die königl. Garde. — Von der ehemaligen Seemacht von 44 Linienschiffen, 36 Fregatten, überhaupt 29? Segeln sind nur noch 8 Linien- schiffe und 4 Fregatten kampffähig. Die wichtigsten Fe, stungen werden weiter unten bei der Beschreibung der Städ- te angeführt; nach neuerer Weise ist in Spanien keine Stadt befestigt; selbst die alten Werke sind großentheils zerfallen. Eintheilung und Städte: Spanien besteht a) aus den Königreichen Castilien und b) Aragonien, zu deren jedem wieder mehrere Königreiche und Provinzen gehören, c) der Landschaft Biscaya und dem Haupt, theile des Königreichs Navarra. Diese Eintheilung ist noch nicht ganz ungebräuchlich, durch die Geschichte des Landes bedingt und darf deßhalb hier nicht übergangen werden, obgleich die neuere in 31 Provinzen vorherrschen muß. Die Provinzen selbst führen meist ihren Namen nach den Provinzial-Hauptstädten. C a st i l i s ch e Monarchie begereift fast l vom Westen Spaniens und enthält die Reiche: Neu-und Altcastilien, Leon, Galicia, Granada, Andalu- /

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 214

1842 - Dresden : Schmidt
214 Europa. sien, Murcia, das Fürstenth. Asturien und die Land- schaft Estremadura. I. N e u - C a st i l i e n (Castilla la nueva). Zwischen der Sierra Molina und Sierra Morena, am Tajo und Guadiana; hochliegend, fruchtbar, aber wenig bebant. Treffliche Viehweiden, besonders für die Merinos. I) Provinz Madrid. Städte: Madrid an dem Flüßchen Manzanares, auf unebe- nem Sandboden, 2040' über der Meeresfläche (nach Hum- boldt), also die am höchsten liegende Hauptstadt der euro- päischen Staaten. Die in vielen Geographien angegebenen 201»,000 Ew. sind bis auf 114,1)00 zusammengeschmolzen. Die Stadt heißt im Kanzleistyl die sehr edle, berühmte, rechtliche und heroische Stadt. Sie har 3^ Stunde im Umfange, bildet ein unregelmäßiges Viereck und ist im All- gemeinen schön gebaut. Vielejstraßen sind zwar eng und winkelig, doch sehr viele gerade und breit und lange Reihen palastartiger Häuser, auf welchen sich Balköne mit Eisen- geländern befinden, schmücken dieselben. Vergitterte Fenster sind nicht selten. Pflaster und Erleuchtung sind lobens- werth. Zwei schöne Steinbrücken führen über den Manza- nares. Zu bemerken sind übrigens: 1a Plaza major, ein schöner Platz, von den schönsten Häusern umgeben; der Prado, eine Stunde lange, mit Baumreihen bepflanzte Straße, der Lieblingsspaziergang der Madrider; die Alca- lastraße, welche zu dem schönsten der 15 Thore, den in der Form eines Triumphbogens gebauten Alcala-Thore führt; das königl. schloß, 1737 erbaut, eine der schönsten königlichen Wohnungen. Es ist ein gewaltiges Viereck, wo jede Seite 470' lang ist. Drei Stockwercke befinden sich unter, 5 über der Erde. Die innere Einrichtung ist dem Äußern entsprechend. Das ehemalige Residenzschlost, Buen Netiro, ist 1800 durch die Franzosen in ein Fort Retiro ver- wandelt worden. Andere merkwürdige Gebäude sind: Das große Zollhaus, das San Fernando-Hospital, für 1500 Personen eingerichtet, das Rathhaus und die Kirche der Salesianer-Nonnen, die größte in Madrid; ein Opernhaus, zwei Theater, ein Amphitheater zu Stiergefechten, ein A- guaduct, welcher der Stadt aus den Gebirgen gutes Was- ser zuführt und in 32 Brunnen vertheilt. Unter den 77 Kirchen und 75 (jetzt aufgehobenen) Klöstern ist nur die

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 215

1842 - Dresden : Schmidt
Spanien. 215 oben angeführte Kirche ein ausgezeichnetes Gebäude. An großartigen Anstalten fehlt es ebenfalls nicht, doch ist die Wirksamkeit derselben nicht bedeutend. Es giebt 13 königl. Akademien fast für jeden Zweig der Kunst und Wissenschaft, eine Menge Schulen rc., eine Sternwarte, Bi- bliothek und die Gemäldegalerie auf dem königl. Schlosse besitzt große Schatze, eben so die öffentlichen Bibliotheken, wo manches Seltene ungenutzt vermodert. Das Mineralicn- kabinet besaß (wenigstens sonst) das größte Stück gediegenen Goldes in Europa. Madrid ist der Mittelpunkt des spanischen Fabrikwesens, von welchen wir die Fabriken in Glas, Por- zellan, Gobelins, Gold - und Silberarbeiten auszeichnen. Es ist Hauptstadt des Landes von 1560 an, Residenz seit Karl V. — In der Nähe die Lustschlösser: Easa del Campo, La Florida und El Pardo. 2) Provinz Toledo. Städte: Toledo, am Tajo, auf steilem Felsen gelegen; die ehe- malige Hauptstadt von 266,066 Einw., welche es noch ein I4ten Jahrh, besaß, auf 25,666 herabgekommen. Die Stadt selbst ist eng gebaut, die Häuser sind verfallen. Auf dem Gipfel des Berges, an welchem die Stadt liegt, steht Alcazar, das Residenzschloß der maurischen Könige, jetzt kin Armen- und Arbeitshaus, wo besonders Seidenweberei eetrieben wird. Der Dom, früher eine maurische Moschee, n'it den Begräbnissen maur. Könige, ist ein Prachtgebäude. Der Primas von Spanien, d. ss der erste Erzbischof der spsn. Kirche, hat in Toledo seinen Sitz und hatte sonst an 12 Mill. Realen Einkünfte. Die Universität ist weniger berichmt, als die Fabriken für Degenklingen. — Aranj uez (hu«s), 2,666 Einw. mit schönem Lustschloß, wo der Hof zur cngenehmen Jahreszeit sich aufzuhalten pflegt. Tala- sse ra de la Reyna, am Tajo; 7,606 Einw.; Artille- rieschule. Schlacht 1806, 28. Jul. Alcala de Henares (das H wird im Span. nicht ausgesprochen), 5,666 Einw., Univ., von Timenez (% spr. wie Eh.) 1496 gestiftet; M. Cervanlls, des Vf. des Don Quixote Geburtsort. Oca' na (Okanja), Seifensiedereien; 12,666 Einw.; Schlacht 1869, 18. Nov. — Alcazar, Pulverfabrik. 3) Provinz Guadalarara (chara). Städte: Guadalaxara am Henares, 14,666 Einw., hat

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 216

1842 - Dresden : Schmidt
216 Europa. eine königl. Tuchfabrik. El Pra do, Lustschloß. Siguen- za, 7,006 Einw. 4) Provinz Cuenya, hochliegend, schwachbevölkert. Merinoschafe. Städte: Cuenya am Tucar, 6,000 Einw. Wollensabriken. Molina, 4,000 Einw., Eisenhämmer; Holz. 5) Provinz La Mancha (Mantscha), hochliegend, an Wassermangel leidend, wenig bevölkert. Getreide dürf- tig; Wein im Ueberfluß. Safran, Seide, Potasche und treffliche Maulthiere. Städte: Ciudad real, 8,000 Einw., Woll- und Esparto- spinnereien. Almagro, 8,000 Einw. — Almaden, ein Dorf von 10,000 Einw. mit berühmten Quecksilber- gruben. Valdepenas, 8,000 Einw., Weinbau. Rio- par, königl. Messingfabriken. Alcarez, Galmeigruben, beide in der Sierra von Alcarez. Die Guadiana entspringt in den Lagunen von Ruidera. Ii. Alt-Castilien (Castilla la vieja). Im N. vom kantabrischen Geb. durchschnitten, im S. von der Sierra Molina begrenzt. Die Quellen des Duero und Ebro. Gebirgsland; zum großen Theil fruchtbar, doch wenig angebaut. 6) Provinz Burgos. Städte: Burgos, Altkastiliens Hauptstadt, 1t,000 Einw., 16 Kirchen, worunter die prächtige Kathedralkirche mit der Grabmälern vieler königl. Personen. Geburtsort des Cid (-f 1009), der in dem Kloster San Pedro begraben liegt. Starker Handel mit Wolle und Wollenmanufakturen. Die Stadt ist schlecht gebaut. Laredo mit schönem Hafen, versendet viele Fische in das Binnenland. Santofta (o»ja) und S a nti lla na (U wie j) sind kleine Hafenstädte. Sa n- 1ander, 10,000 Einw., ein durch Citadelle beschützter Seehafen. Logrono (onjo), 7,000 Einw., am Ebro. Es- pinosa, Schlacht 1808, 12. Nov. — San Birne rite de la Barquera, Haftn. Pancorvo, Gebirgspaß. 7) Provinz Soria, reich an Kräutern, Flüchten, Wildpret. Soria liefert die feinste Wolle in großer Menge. Städte: Soria, 6,000 Einw., mit Spuren des 'allen Nu- mantia, Calahorra, 7,000 Einw., Geburtsort Quinti- lians. Ueberreste alter Größe. Arnedillo, Bä>er. Q§-
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