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sangen genommen zu werden. Von den Seinen qaiu um lassen, flüchtete ei; sich bis an die Havel. Die Feinde im Rücken imd den Fluß vor sich, warf er sich auf die Knie und sprach: „Ehristengott! wenn Du mir hilfst, daß ich das andere Ufer erreiche, will ich mich taufeu lassen!" Darauf warf er sich in den Strom und kam glücklich hinüber. Zum Tont stieß er seinen Schild in die Erde. Diese Stelle auf der jetzt ein Denkmal steht, heißt Schildhorn. ^aczo hielt fein versprechen und ließ sich mit einem großen ^eile der Wenden taufen. Durch diesen Sieg über die Wenden nahm Albrecht beinahe das ganze Wendenland in Besch und vergrößerte dadurch die Mark bedeutend, ^er Kaiser belohnte ihn dafür, indem er ihn zum (§15* käm nt er er des deutschen Reiches ernannte und ihm die Mark als erbliches Eigentum verlieh mit dem Titel: „Markgraf von Brandenburg." Albrecht gab sich nun alle "Mühe, au» dct sehr verwüsteten Mart ein schönes Bündchen zu machen. Er ließ aus Holland und Frieslaud Kolonisten kommen, welche die Wälder lichten und die Sümpfe in fruchtbarev Ackerlauö verwandeln mußten. Er ließ die Städte Bürlin (Berlin), Kölln ct. d. Spree und Stendal einlegen und dort Kirchen bauen. Bon einer Wallfahrt nach Palästina brachte er I 0 hannite r mit, welchen er Kirchen und schulen baute, um das Bolk im Christentum, sowie in der deutschen Sprache zu unterrichten.
24. Die Weiber von Iveinsberg.
Kaiser Konrad Iii. von Deutschland führte Krieg mit den Welse n. Manche Städte hielten mehr mit diesen als mit dem Kaiser, aber keine von allen leistete ihm mehr Widerstand als die Stadt Wein sb erg bei Heilbronn. Darüber wurde dieser so erbittert, daß er beschloß, die ganze Stadt mit Feuer und Schwert vom Erdboden zu vertilgen. (1140.) Er ließ sodann den Besehl ausgehen, an einem bestimmten Tage sollten die Frauen die Stadt verlassen, und sie dürften auch ihr Liebstes, was sie hätten, mitnehmen. Als nun, so erzählt man weiter, der bestimmte Tag erschien, kamen die Weiber ans der Stadt heraus und alle trugen ihre Männer auf dem Rücken. Die Soldaten
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Extrahierte Personennamen: Schildhorn Albrecht Albrecht Albrecht Bolk Iveinsberg Konrad_Iii Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Holland Berlin Stendal Palästina Christentum Deutschland Heilbronn
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Friedrich verlor die Schlacht; als er aber mieder nach Deutschland kam, sprach er über Heinrich die Reichsacht ans, nahm ihm seine beiden Herzogtümer und ließ sich nnr ans fein inständiges Bitten bewegen, ihm Braunschweig und Lüueburg uoch zu lassen. Das Herzogtum Bayern erhielt mm Ctto von Wittelsbach, und Sachsen Bernhard von Askanien, ein Sohn Albrecht des Bären. Barbarossa hatte dem Papst einen Kreuzzug versprochen, als er in Rom zum Kaiser gekrönt wnrde. Als siebenzigjähriger Greis unternahm er denselben. Schon war er beinahe am Ziele, da kam das Heer an den Fluß Saleph. Der Uebergaug dauerte ihm zu lange, er stürzte sich mit seinem Rosse in den Fluß, um rascher hinüber zu kommen, aber ein Strudel erfaßte das Pferd, es versank mit seinem Reiter in den Wellen, und der Leichnam des Kaisers trieb ans Ufer. Die wenigen Ritter, welche von diesem Kreuzzuge wieder nach Hause zurückkehrten, erzählten den Tod des Kaisers, aber das Volk wollte nicht glauben, daß sein geliebter Fürst nicht mehr am Leben sei, und so entstand die Sage von „Barbarossa im Kyffhänser".
26. Elisabeth, Canbgräfut von Thüringen.
Wer heute nach dem Thüringerlande kommt und nach Elisabeth fragt, der Landgräfin, die auf der Wartburg gewohnt hat, dem erzählt man gern von „der guten, frommen Frau." Sie war eine Tochter des Königs Andreas von Ungarn und wnrde schon als vierjähriges Kind auf die Wartburg gebracht, damit sie hier nach dem Gebrauche der damaligen Zeit mit ihrem zukünftigen Bräutigam Ludwig zusammen erzogen werde. Schon früh zeigte Elisabeth eine große Neigung zur Frömmigkeit, namentlich aber znr Spendung von Wohlthaten an die Armen, so daß die Freunde Ludwigs diesem rieten, Elisabeth nicht zu heiraten, weil sie eine Frömmlerin sei und alles verschenke. Ludwig aber ließ sich dadurch nicht abschrecken, sondern feierte i. I. 1220 die Vermählung mit der schönen Prinzessin. Leider dauerte diese Ehe nur sechs Jahre, aber während dieser kurzen Zeit wirkte Elisabeth mehr Gutes als manche Frau während ihres ganzen langen Lebens. Durch Überschwemmung und
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wittelsbach Sachsen Rom Elisabeth
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Reichstag, zu dem Luther eingeladen wurde, damit er Widerruf leiste. Luther erschien zwar, widerrief aber nichts; daher sprach der Kaiser die R e i ch s a ch t über ihn aus. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, nahm jedoch Luther in Schutz und hielt ihn auf der Wartburg verborgen. Dort arbeitete er an einer Bibelübersetzung, und indem er hierbei die sächsische Volkssprache als Schriftsprache gebrauchte, schuf er das erste schätzbare Denkmal der neuhochdeutschen Sprache. Auch um die Volksbildung erwarb sich Luther großes Verdienst durch feine Briefe an die Fürsten und seine Bücher über den Unterricht. Er dichtete auch mehrere schöne Lieder, z. B. „Ein' feste Burg ist unser Gott." Die neue Lehre Luthers wurde in Deutschland durch Melanchthon, in der Schweiz durch Zwingli und in Frankreich durch Calvin verbreitet.
55, Die "Kurftirftin Elisabeth von Brandenburg.
Im Jahre 1415 erhielt Graf Friedrich Vi. von Hohen-zollern das Kurfürstentum Brandenburg und nannte sich nun Friedrich I. Er ist der Ahnherr der Könige von Preußen, der erste in der Reihe der zwölf hohenzollernschen Kurfürsten von Brandenburg, unter deren Regierung das Ländchen zu großem Ansehen gelangte. Der fünfte von ihnen, Joachim I., erwarb sich große Verdienste dadurch, daß er mit Strenge gegen die Raubritter in der Mark verfuhr. In dem benachbarten Sachsen hatte die neue Lehre Luthers schon viele Anhänger gesunden. Joachim dagegen hielt an seinem alten katholischen Glauben fest; nicht so seine Gemahlin Elisabeth; sie war Luther heimlich ■ sehr gewogen. Die Geschichtsschreiber schildern sie als eine Frau von scharfem Verstände und hoher Bildung. Sie bürste mit Wissen ihres Gemahls weber von Luther, noch von seiner Lehre -sprechen, auch nicht mit bessert Anhängern verkehren. Als der Kurfürst einst verreist war, konnte sie dem Drange ihres Herzens nicht länger wiberftehen und ließ sich von einem protestantischen Geistlichen das Abenbmahl in tieiberlei Gestalt reichen. Aber Joachim erfuhr es und brohte ihr, sie einkerkern ober einmauern zu lassen. Elisabeth ließ trotzbem nicht ab von Luther und ergriff die Flucht. In einer kalten Märznacht
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Weise Friedrich Melanchthon Friedrich_Vi Friedrich Friedrich_I. Joachim_I. Joachim Elisabeth Luther Joachim Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Wartburg Deutschland Frankreich Brandenburg Brandenburg Brandenburg Sachsen
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aus dem befreundeten Adel unterrichtet. Die junge Schar
bewohnte dann gemeinschaftlich einen besonderen Teil des Hauses, war einer gemeinsamen Hofmeistern untergeben und erhielt 'daneben andere Lehrer und Lehrerinnen. War die Tochter immer bei der Mutter geblieben, so wurde sie später als Gesellschafterin an den Hof einer vornehmen Dame gebracht, um hier ihre Erziehung zu vollenden und die geselligen Talente auszubilden. Eine Hauptaufgabe bei der Erziehung der Mädchen waren Schreiben und Lesen. Die juuge Dauie nutzte in der winterlichen Einsamkeit am Kamin in der- Familie oder in Gesellschaft die neuen Lieder, die Sagen Mid Geschichten vorlesen; sie hatte in ihren Zimmern die Liederbücher vaterländischer Dichter. Zuerst wurde das Mädchen von einem Geistlichen, später auch
wohl von fahrenden Künstlern, von Sängern und^ -lieh5 tern unterrichtet. Zuweilen fand man bei den Mädchen auch die Kenntnis fremder Sprach e n. namentlich der französischen und lateinischen. Auch im Gesänge und im Saitenspiel (Leier, Harfe, Fidel oder Geige) winde da*
Burgfräuleiu unterrichtet. Die Frömmigkeit dieser Damen hatte eine praktische Richtung. Sie besuchten morgens die Kirche, zogen sich auch während des Tages häufig zum
stillen Gebet zurück und verrichteten mit Vorliebe Werke der Barmherzigkeit. Die Grundlage aller höfischen Sitte war echte, wahre Weiblichkeit, Gottesfurcht und Tilgend.
25. Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg.
(1134-1170.)
Der deutsche Kaiser Lothar ernannte im I. 1134 den Grafen Albrecht von Bauenstädt aus dem Hause Askanien zum Markgrafen der von Heinrich I. gestifteten Nordmark. Wegen seiner großen Körperkraft und Tapferkeit erhielt Albrecht den Beinamen „der Bär". Zu seiner Zeit hatten die Weud eu, die alteu Feiude der Mark, eiueu Fürsten mit Namen Jaezo. Dieser, ebenfalls ein tapferer Mann, belagerte die Stadt Branibor und nahm sie in Besitz. Albrecht vertrieb aber die Wenden wieder bis nach Spandau, wo es zwischen den beiden Heeren zur Schlacht kam. Die Wenden wurden geschlagen, und Jaezo war in Gefahr, ge
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Lothar Albrecht_von_Bauenstädt Albrecht Heinrich_I. Albrecht Albrecht Jaezo Albrecht Jaezo
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Mißernte entstand im Thüringerlande eine Hungersnot. Da war nun die Wartburg ein Zufluchtsort für die Armen; in ganzen Scharen pilgerten sie dahin. Im einfachen Bürger-Ilcibe bewirtete Elisabeth selbst täglich viele hundert Arme und ermahnte sie dabei zur Geduld und Gottesfurcht. Einst, so berichtet eine Legende, begegnete ihr Ludwig, der Landgraf, aus der Treppe der Burg, als sie eben int Begriffe war, eine Schürze voll Speisen unter die Armen auszuteilen. Ihr Gemahl war nämlich nicht mit ihrer großen Wohlthätigkeit, die er Verschwendung nannte, zufrieden. Aus seine strenge Frage, was sie in ihrer Schürze berge, antwortete sie in großer Verlegenheit: „Rosen." Und als sie nun die Schürze öffnete, waren wirklich Rosen darin?) Am Fuße der Wartburg ließ sie ein Armenhaus und in Eisenach ein Hospital erbauen. Leider sollte diese edle Frau nicht von Leiden verschont bleiben. Ihr Gemahl machte mit dem Kaiser Friedrich Ii. einen Kreuzzug nach Palästina und starb unterwegs an einem bösen Fieber. Während seiner Abwesenheit hatte dessen Bruder Heinrich die Regierung auf der Burg übernommen. Dieser jagte die Landgräfin mit ihren vier Kindern fort. Elisabeth flüchtete mitten im Winter, niemand wollte sie aufnehmen, sie mußte für sich und ihre Kinder das Brot erbetteln und manchmal in einer Scheune übernachten, bis endlich der Bischof von Bamberg, ihr Bruder, sie in sein Schloß aufnahm. Nach Beendigung des Kreuzzuges kamen einige tapfere Ritter, Freunde des verstorbenen Ludwig, auf die Wartburg, um die Witwe zu besuchen. Als sie nun das Elend derselben erfuhren, forderten sie mit aller Strenge von Heinrich, Elisabeth zurück zu rufen und das ihr zugefügte Unrecht gut zu machen. Elisabeth kam wirklich zurück, wohnte aber nicht auf der Wartburg; sie ließ sich in Marburg ein Schloß anweisen, aber nicht für sich, sondern für die Armen. Alle Einkünfte des Schlosses verteilte sie unter die Notleidenden, sie selbst wohnte neben demselben in einer einfachen Hütte, ernährte dort durch Handarbeit ihre Kinder und fand auch noch Zeit, die Armen zu pflegen. Auf den Rat ihres strengen Beichtvaters trennte sie sich später *) Bergleiche „Elisabeths Rosen" von L. Bechstein.
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Ludwig Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Heinrich Heinrich Elisabeth Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Elisabeth L._Bechstein
Extrahierte Ortsnamen: Thüringerlande Wartburg Eisenach Palästina Burg Bamberg Wartburg Marburg
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hat in der Mark auch nur bittere Tage verlebt. Ihr Schwager Karl von Mähren machte ihr und ihrem Gemahl das Leben so schwer wie möglich. Kurze Zeit vor Ludwigs Regierung hatten die Brandenburger einen Markgrafen namens Waldemar gehabt, der bei Jung und Alt beliebt, aber leider zu früh gestorben war. Eines Tages schickte nun Karl von Mähren einen Müllerknecht, welcher große Ähnlichkeit mit dem verstorbenen Waldemar hatte, nach der Mark. Dieser gab sich für den richtigen Waldemar aus und sagte, er koirlme von einer Wallfahrt aus Palästina. Alles Volk glaubte ihm. Ludwig und Margaretha wurden vertrieben, und der falsche Waldemar hielt seinen Einzug in die Mark. Seine Regierung dauerte aber nur einige Tage, da wurde der Betrug entdeckt. An die Stelle Ludwigs, welcher abdankte, kam dessen Bruder Ludwig Ii., der Römer. Margaretha zog sich auf ihre Güter in Tirol zurück, verschenkte sie später und starb einsam und verlassen in Wien i. I. 1369.
5v Die (Goldene Bulle; Brandenburg wird Kurfürstentum.
Während Ludwig Ii., der Römer, über Brandenburg regierte, verkündete der deutsche Kaiser Karl Iv. auf dem Reichstage zu Nürnberg 1356 ein Gesetz, welches die „Goldene Bulle" genannt wird. (Das Siegel war in einer goldenen Kapsel eingeschlossen.) Durch dieses Gesetz wurde Brandenburg zum Kurfürstentum erhoben. Die weitern Bestimmungen dieses Gesetzes waren folgende: Wenn der deutsche Kaiser stirbt, so sollen nur sieben Kurfür st en zusammentreten, um den neuen Kaiser zu wählen, und zwar vier weltliche: Böhmen, i Erzschenk), der Pfalzgraf bei Rhein (Erztrnchseß), Sachsen, (Erzmarschall) itnb Brandenburg . (Erzkämmerer) und drei geistliche: Köln, Mainz, Trier. Wahlort war Frankfurt a. M. und Aachen Krönungsstadt.
52. Bertfyold schwarz und Johann Gutenberg.
Wer das Schießpulver eigentlich erfunden hat, ist ungewiß; sicher ist, daß die Chinesen es schon lange Zeit
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Mähren Karl Ludwigs Waldemar Karl_von_Mähren Karl Waldemar Waldemar Ludwig Margaretha Waldemar Ludwigs Ludwig_Ii Ludwig Margaretha Ludwig_Ii Ludwig Karl_Iv Karl Bertfyold Johann_Gutenberg Johann
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verließ sie, in Bauernkleider gehüllt, auf einem gewöhnlichen Leiterwagen die Stadt Berlin und floh zu ihrem Bruder, dem Kurfürsten Johann von Sachsen, der ihr das Schloß Lichteuburg an der Elbe zum Aufenthalt anwies. Hier hatte sie die beste Gelegenheit, mit Luther zu verkehren und seine Predigten zu hören; sie wurde jetzt auch nicht weiter von ihrem Gemahl verfolgt. Die beiden Söhne des Kurfürsten, Johann und Joachim, hielten es trotz der Strenge des Vaters heimlich mit der Mntter. Obschon sie dem Vater auf dem Sterbebette das Versprechen gaben, beim alten Glauben verbleiben zu wollen, holten sie doch nach seinem Tode die Mutter nach Spandau, und Johann, der ältere, trat sofort zur protestantischen Kirche über. Joachim Ii., der seinem Vater in Brandenburg nachfolgte, wartete bis 1539. Da nahm auch er mit seiner Familie, mit seinem ganzen Hofe und zahlreicher Ritterschaft in der Nikolaikirche zu Spandau das Abendmahl in beiderlei Gestalt und erklärte damit seinen Uebertritt zur lutherischen Kirche. Am folgenden Tage wurde im Dom zu Berlin der erste evangelische Gottesdienst abgehalten. Die Nachkommen Joachims, die folgenden Kurfürsten von Brandenburg und Könige von Preußen, sind bis heute bei der evangelischen Kirche geblieben.
-56» Der dreißigjährige Krieg,
(1618—1648.)
Die böhmischen Protestanten glaubten sich durch den Kaiser in ihren Rechten gekränkt und griffen zum Schwert. Statt den neuen Kaiser Ferdinand Ii. anzuerkennen, wählten sie den protestantischen Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen. Dem Kaiser half der Herzog Maximilian von Bayern, und die Protestanten wurden in der Schlacht am weißen Berge bei Prag geschlagen. Infolge dieses Sieges wanderten 30000 Protestanten aus Böhmen aus, und Maximilian erhielt vom Kaiser die Pfalz. Die Protestanten suchten nun Hülfe bei den Dänen. Zn diesen gesellten sich noch Ernst von Mannsfeld und Christian von Braunschweig. Mannsfeld wurde vom kaiserlichen General Wallen stein bei Dessau und Christian von Tilly am Barenberge geschlagen. Wallenstein zwang den Dänenkönig
4*
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Extrahierte Ortsnamen: Bauernkleider Berlin Schloß_Lichteuburg Spandau Brandenburg Nikolaikirche Spandau Berlin Joachims Brandenburg Prag Dessau
*1. Älteste Geschichte des preußischen Staates.
Preußen, unser Vaterland, welches jetzt so groß und mächtig ist, war anfangs klein und unbedeutend. Es war nur ein kleiner Landesstrich an der linken Seite der Elbe, der Mündung der Havel gegenüber, er hieß die Nordmark.
Auf der rechten Seite der Elbe wohnten die heidnischen Wenden. Diese lebten mit ihren westlichen Nachbarn, den Deutschen, in beständigem Kampfe. Gar oft fielen sie in das deutsche Gebiet eiu und raubten und plünderten. Zum Schutze der deutschen Grenze gründete der Kaiser Heinrich I. (im Jahre 928) die Nordmark. Über dieselbe setzte er einen tapfern Ritter, den man Markgraf nannte. Dieser hatte eine feste Burg an der Grenze und befehligte viele Kriegsleute. Er mußte die Grenze vor den feindlichen Einfällen der Wenden schützen.
*2. Albrecht der Bär.
Die Würde eines Markgrafen war nicht erblich. Wenn die Markgrafschaft erledigt war, übertrug der deutsche Kaiser dieselbe jedesmal an einen Fürsten, der ihm geeignet schien. Im Jahre 1133 belehnte der Kaiser Lothar den Grasen Albrecht von Ballenstädt mit der Nordmark; er übergab sie ihm erb- und eigentümlich. Albrecht war ein tapferer, weiser und frommer Fürst. Weil er so tapfer war, hat er den Namen „Albrecht der Bär" erhalten; er führte auch einen Bären in seinem Wappen.
Albrecht trieb die Wenden aus dem deutschen Gebiete. Dann drang er in ihr eigenes Land, und eroberte einen großen Teil desselben. Das eroberte Land vereinigte er mit der Nordmark und nannte es zusammen Markgrafschaft Brandenburg. Sich selbst legte er den Titel Mark-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Albrecht Lothar Albrecht_von_Ballenstädt Albrecht Albrecht Albrecht
graf von Brandenburg bei und machte die Stadt Brandenburg zu seiner Hauptstadt.
3. Albrechts Sorge für sein Land.
Albrecht suchte dem Lande, das durch den Krieg ent- ] völkert und verwüstet worden war, wieder aufzuhelfen; auch wollte er Brandenburg zu einem deutschen und christlichen Staate machen. Er verteilte große Strecken ;; Landes unter seine Kampfgenossen. Die gewöhnlichen Kriegsleute erhielten kleinere Grundstücke; die Ritter aber belohnte er mit größerem Grundbesitz und gab ihnen -auch die verlassenen Burgen der Wenden. Die noch übrigen wendischen Adeligen behandelte Albrecht mit Schonung. Bald vermischten sie sich mit den Deutschen und nahmen deutsche Sprache und deutsche Sitten an. Sodann berief Albrecht unter großen Versprechungen noch viele Leute aus Westfalen, Holland und Flamland in ;
sein Land. Diese siedelten sich in der Mark an. Sie
trockneten Sümpfe aus und bauten Dörfer und Städte; :
sie trieben Ackerbau und Viehzucht, Handel und Gewerbe. Albrecht suchte auch das Christentum in seinem Lande einzuführen und zu verbreiten. Er ließ Priester kommen, die das Volk in der christlichen Religion unterweisen mußten; auch baute er Kircheu und Klöster.
Albrecht starb im Jahr 1170. Seine sämtlichen .
Nachfolger waren recht tüchtige Regenten. Sie haben ungefähr 200 Jahre über die Mark Brandenburg regiert.
4. Die Schildhornsage.
Ein Wendensürst, Jaczo mit Namen, empörte sich
einst wider Albrecht, und viele Wenden folgten ihm. -
Er stürmte sogar die Stadt Brandenburg und nahm sie ein. Allein Albrecht zog mit einer tapfern Ritterschar gegen die Empörer. Sie wurden geschlagen und flohen. Auch Jaczo suchte sich durch die Flucht zu retten. Da
kommt er an einen Fluß; hinter ihm sind seine Ver- .
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Extrahierte Personennamen: Albrechts Albrechts Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Jaczo
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Brandenburg Brandenburg Westfalen Holland Brandenburg Brandenburg
folger. Konnte er nicht hinüber, so war er verloren. In dieser Not rief er den Gott der Christen um Rettung an. Dann sprengte er mutig mit dem Rosse und der schweren Rüstung in den Strom und erreichte glücklich das andere User. Dort fiel er auf die Kniee und dankte dem Gott der Christen für seine Rettung. Dann hing er seinen Schild an einen Baum, zum Zeichen, daß er nie wieder gegen Christen kämpfen wolle. Der Ort heißt heute noch das Schildhorn.
*5. Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg.
Die Vorfahren unseres Königs waren die Grafen von Hohenzvllern. Sie wohnten in dem schönen Schwabenlande. Ihre Stammburg liegt zwischen Donau und
Neckar auf einem hohen, kegelförmigen Berge, der hohe Zoller genannt. König Friedrich Wilhelm Iv. hat die Burg wieder schön herstellen lassen.
Einer der Grafen von Hohenzollern wurde (im Jahre 1164) Burggraf zu Nürnberg. Die Burggrafen hatten ein hohes und wichtiges Amt. Sie verwalteten die kaiserlichen Besitzungen und Einkünfte und übten das höchste Gericht aus; sie waren Befehlshaber im Kriege und führten die Aufsicht über die untern kaiserlichen Beamten. Die hohenzollernschen Burggrafen waren weise und tapfer; sie nahmen immer mehr an Ansehen und Reichtum zu. Friedrich Vi. hatte dem Kaiser viele wichtige Dienste geleistet. Zum Lohne dafür machte ihn dieser zum Kurfürsten und schenkte ihm die Mark Bran-bcnburg erb- und eigentümlich (30. April 1415).
6. Die feierliche Belehnung Friedrichs I.
Der Kaiser wünschte, daß die Würbe seines Freunbes Friedrich auch öffentlich besannt gemacht und gefeiert werde. Zu dem Zweck hielt er eine große Versammlung mit seinen Fürsten, Rittern und Beamten ab; auch viele Bischöfe und Kardinäle waren zugegen. Unter freiem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Vi Friedrich Friedrichs_I. Friedrich Friedrich