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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 101

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100-1517. 101 deutschen Freiheit und Sicherheit gefährlich sei, erklärte den Herzog in die Reichsacht und verurtheilte ihn zum Verluste sei- ner Besitzungen. Er übertrug sie andern mächtigen Lehnsmän- nern, die wie ihr eigner Vortheil dies erheischte, seine Länder in Besitz nahmen. Der Sohn Heinrichs des Stolzen, Hein- rich der Löwe, behielt zwar Sachsen, allein seit der Zeit nahm der Streit zwischen den Ghibellinen (Anhängern des Kaisers) und den Welfen seinen Anfang, deren Fehden lange Zeit hin- durch Deutschland und Italien verwüsteten. Nach seiner Rück- kehr vom unglücklichen Kreuzzuge 1150 (p. 87) veranlaßt er durch seine kräftige Empfehlung die Wahl seines Brudersohnes Friedrich Barbarossa zum deutschen König. Kurz nach seiner Thronbesteigung (1152) belehnte Fried- rich I Heinrich den Löwen mit Baiern, um die mäch- tige Parthei der Welfen zu versöhnen, allein er suchte zugleich der Macht H e i n r i ch des L ö w e n, durch die Erhebung des früher mit Baiern verbunden gewesenen Oesterreich zu einer selbststän- digen Markgrafschaft mit großen Vorrechten, ein Gegengewicht zu geben. So lange er regierte, hatte er stets seine Aufmerk- samkeit auf Italien gerichtet, woselbst die durch den Handel mächtigen, freiheitliebcnden lombardischen Städte, Mailand an der Spitze, sich der welfischen Parthei anschlossen; Papst Alexander Iii verbündete sich mit ihnen gegen ihn, weil er den wachsenden Einfluß des Kaisers in Italien fürchtete. Zwar wurde Mailand, die Königin der lombardischen Städte, ero- bert, und zerstört, allein die Städte schlossen sich 1167 enger aneinander, der Papst schleuderte den Bannstrahl gegen den Kai- ser, Heinrich dpr Löwe, der in seinem Uebermuthe den Zeit- punkt für günstig hielt, trennte sich auf einem neuen Zuge nach Italien vom Kaiser, obgleich sich dieser so sehr seiner Würde be- gab, daß er sogar in halb knieender Stellung ihn an seine Freund- schaft und Pflichten erinnerte. Der Kaiser wurde bei L e g n a n o von den Lomba^e^^esc^la^^r.^1zals er einen Schulbyqkäiiistitui

2. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 194

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
194 1100 — 1517. Waldemar der Große starb 1182, als er sich zu eine neuen Kricgszuge gegen die Wenden vorbereitete. Sein Sohn Knud Vi bestieg den Thron kraft der schon bei Lebzeiten des Vaters vorgenommenen Wahl. Den Ansprüchen des Kaisers von Deutschland auf eine Lehnshoheit über Dänemark, trat er mit der größten Festigkeit entgegen und erklärte, daß er seine könig- liche Würde in Dänemark von demselben Rechte ableite, dem der Kaiser Friedrich die seinige in Deutschland verdanke. Denn noch stand Absalon ihm zur Seite und die Worte des erfahrenen Nathgebers übten wohl noch größeren Einfluß auf den jungen Knud aus, als dies bei dem Vater der Fall gewesen war, der mit Absalon ungefähr von gleichem Alter war. Der Kaiser spornte darauf den pommerscheu Herzog Bugislaus au, die dänischen Besitzungen im Lande der Wenden anzugreifen. Allein Absalon sammelte eiligst die Schiffe, welche bei der Hand waren und se- gelte nach Pommern, wo er in der Nähe von Rügen die 500 Schiffe starke pommersche Flotte augriff. Als die Wenden das Banner Absalons an der Spitze erblickten und den wohlbekannten dänischen Kriegsgesang hörten, wurden sie von panischem Schrecken ergriffen und suchten ihr Heil in der Flucht. Absalon verfolgte sie und nur 35 Schiffe entkamen (1184). Durch diese Schlacht wurde die Herrschaft der Dänen über die Wenden entschieden; der Herzog Bugislaus nahm sein Reich als ein Lehn von Dänemark au, und der dänische König legte sich den Titel eines „Königs der Slaven" bei. Seit dieser Zeit war Knud auf die Eroberung von Holstein und Lauen- burg bedacht, um auf diese Weise die Küstenländer der Ostsee unter dem dänischen Scepter zu vereinigen. Friedrich Bar- barossa war auf einem Zuge nach dem heiligen Laude begriffen, woselbst der alte ritterliche Kaiser seinen Tod fand (1190) (p. 103), sein Sohn Heinrich Vl hatte genug zu thun, sich des unbeugsamen Heinrich des Löwen zu erwehren, der dem Gra- fen Adolf von Holstein seine Länder entreisscn wollte, welche

3. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 195

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 195 er seit Heinrich der Löwe in die Reichsacht gethan war, fast als ein reichsunmittelbares Lehn besessen hatte: der König konnte daher ruhig den Ausfall dieser Begebenheiten abwarten, um nachher die geeignetsten Mittel zu ergreifen, ihm die Ober- herrschaft in dem bestrittenen Lande zu sichern. Knud bewog endlich die anwohnenden Wenden, welche dänische Vasallen waren, zu einem Angriffe auf die holsteinischen Lande und als die Deut- schen in einer blutigen Schlacht eine große Niederlage erlitten hatten, ließ er seinen Bruder, den Herzog Waldemar, 1201 in Holstein einsallen, und dieser tapfre und kluge Feldherr inachte so glänzende Fortschritte, daß er in kurzer Zeit Holstein, Dit- marschen, Lübeck und Lauen bürg der dänischen Herrschaft unterwarf. Knud Vi starb im Jahre 1202, nachdem er die Macht und das Ansehen Dänemarks auf den höchsten Gipfel gebracht hatte. Im vorhergehenden Jahre war sein treuer Freund, Bi- schof Absalon, gestorben. Er war bis an sein Ende seines Vater- landes Stütze, sowohl durch seinen Rath als sein Ansehen, so wie er es früher auch durch seine Kraft und seine Waffenthaten gewe- sen war. Er war der größte Mann den Dänemark je hcrvor- gebracht hat. Waldemar Ii dersicger, (1202—1241), Herzog von Südjütland, wurde nach seinem kinderlosen Bruder zum Könige erwählt. Er setzte als König die Eroberungen an der Südküste der Ostsee, welche er als Herzog angcfangen hatte, fort und wurde endlich als Herrscher beinahe über die ganze Strecke von Holstein bis Esthland anerkannt. Esthland wurde durch ein Kreuz- Heer erobert, welches vom Andreas Sunesen, Erzbischöfe in Lund, angeführt ward. Die Heiden überfielen in der Nähe von Reval plötzlich das dänische Heer (1219); anfangs kam dasselbe in Unordnung und die Esthländer schienen siegen zu sollen, allein die Schlacht endete mit der Niederlage der Heiden. Ans diesem Zuge wurde zum erstenmale die vom Papste gesendete, geweihte 13*

4. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 112

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
segensreiche Regierung noch lange dauern! so sprechen alle seine Unterthanen wie aus einem Munde. Während der Regierung unscrs jetzigen Königs sind bisher unter andern folgende verdiente und denkwürdige Personen gestorben; 1) die Landgräfinn Louise von Hessen-Cassel, Mutter unserer regierenden Königinn. Ihre herablassende, liebenswürdige Freundlichkeit und Güte war nicht bloß eine schöne Mitgabe der Natur, nicht das Kunstwerk der Erziehung, sondern die Frucht der Weis» heit und der Religion. Mit Gebet sing sie an und mit Gebet endigte sie den Tag, und, streng gegen sich selbst, bemerkte sie jedes Wort, welches sie den Tag über gere- det, jede Handlung, die sie verrichtet hatte, um vor ihrem eigenen Gewissen davon Rechenschaft ablegen zu können. In der Erfüllung ihrer anerkannten Pflichten war sie un- beweglich und im Wohlthun unermüdet. Sie war eine weise Untcrstützcrinn jeder gemeinnützigen, milden Anstalt, eine Mutter der Waisen und die Zuflucht der Armen. Sie starb den 6. Januar 1831 im 61. Jahre ihres Alters. — 2) Der Herzog zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- burg Friedrich Wilhelm Paul Leopold, Schwager des Königs, ein Fürst, welcher die Erde zu segnen bestimmt zu seyn schien. Er wurde in der vollen Kraft seines Al- ters plötzlich von dem Schauplatze der Erde hinweggeris- sen, im April 1831. Um ihn trauerte die tief fühlende König!. Familie; wehklagte die von Schmerz tief ergrif- fene Gattinn, umringt von einer Reihe hoffnungsvoller Kinder; weinte der ehrwürdige Greis, der Landgraf Carl von Hessen, dessen Schwiegersohn er war; klagte das Kriegsheer, dessen weiser Führer, die Stadt Schleswig, deren Wohlthater, das Vaterland, dessen Hoffnung er war. — 3) Der Graf Johann Ludwig Reventlov zu Trolleborg auf Fühnen; er nahm sich des Aolksichul-

5. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 121

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
121 ausstarb, wurde Graf Adolf von Schauenburg mit dem Lheilc der Sächsischen Lande belehnt, der nördlich der Elbe lag, und von der Zeit an bis zum Jahre 1459 herrschte der Schauenburgische Stamm über den größten Theil des jetzigen Holstein, über Hamburg und später auch über Schleswig. Die Belehung wurde bei dem Negentenwech- sel im Hause des Lchnertheilers wiederholt. Dies waren meistens Herzoge von Sachsen. Als Adolf Hi. 1201 durch Herzog Waldemar Ii. (Bruders König Knuds von Dännemark) Tapferkeit sein herrliches Land einbüßte, wurde dieses Berhältniß wohl unterbrochen, aber nicht aufgehoben; denn als im Januar 1225 Adolf Iv. in der Schlacht bei Mölln gegen Graf Alb recht und Otto von Lüneburg, dem Neffen Waldemar's, Holstein wieder gewann, unterwarf sich der damalige Statthalter, Albrecht von Orlamünde, gerne wieder der Sächsischen Ober- Hoheit. Das Gebiet, welches die Grafen von Holstein als Lehnsherren verwalteten, bestand anfangs aus Holstein und Stormarn, dann kam um 1140 unter Adolf Ii. Wagrien hinzu. Obgleich dieses Land durch die Holsteiner unter Heinrich von Badcwide von den allgemeinen Fein- den, den Slaven, erobert worden war, und also ein un- abhängiges Eigenthum des Holsteinischen Grafenhauses hätte seyn sollen, wurde es doch bald mit zu den Sach- sichen Lehnslanden gerechnet. Jedoch blieb Wagrien noch lange politisch von Holstein getrennt, und bis auf Adolf Iv» führten die Grafen davon einen besonderen Titel. — Auf Wagnerischem Gebiet erbaute Adolf Ii. das neue Lübeck, nachdem das alte 1156 durch eine Feuersbrunst verzehrt worden war; mußte es aber schon 1158 an Hein- rich den Löwen, seinen Lehnsherrn, abgeben. Nach der Achtserklärung Heinrichs wurde Lübeck 1461 durch Friedrich I. eine kaiserliche Stadt. Als die Stadt sich

6. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 122

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
122 nach der Wiederkehr Heinrichs de§ Löwen 1189 ihrem eid- brüchigen alten Gönner zu eifrig anschloß, wurde sie nach ihrer Eroberung durch die Grafen Adolf Hl. und Bern- hard Hl. von Kaiser Heinrich zur Strafe dem Grafen von Holstein überlassen. So war Lübeck wieder bis 1201 eine Holsteinische Stadt, und siel dann mit allen Landen Adolfs Iji. Waldemar, dem Sieger, als Kriegsbeute zu. Als sie nach Waldemars Sturz vom Kaiser Friedrich ll. 1226 die volle Reichsfreiheit erlangte, blieb sie doch noch einige Zeit durch die Ansprüche der Nachbarn gefährdet, bis endlich 1235 Adolf Iv. seinen Rechten auf die Stadt feiner Väter völlig entsagte. Seit der Zeit ist Lübeck frei geblieben. Ihr Gebiet (einst auch Holsteinisch) hat sie mei- stens erst im Laufe der spätern Jahrhunderte erworben. Auf kurze Zeit vereinigte Adolf Iii. auch Dithmar- schen mit seinem Gebiet. Er besaß cs zwei Male, von 1182--Ñ4 durch Waffengewalt, und von 1194 an bis zum Verluste seiner Besitzungen von Waldemar (1201) durch Bremische Belehnung nebst der Grafschaft Stade. Nach- dem er es an Waldemar verloren, errangen die Dithmar- scher nach der Schlacht bei Bornhöved ihre Freiheit unter Bremischer Oberhoheit und behauptete sie durch mehr als 3 Jahrhunderte; Stade ist nach 1202 nie wieder in Hol- steinischen Besitz gekommen. So früh als Lübeck konnte Hamburg feine Reichs- freiheit nicht erringen, obgleich es ansehnliche Privilegien erlangte. Nach jener Schlacht bei Mölln (1225) siel es mit dem übrigen Holstein, Stormarn und Wagrien an Adolf Iv. zurück, und gehörte also mit zu dem Gebiete, das dieser Graf seinen Söhnen hinterließ. — Die Gra- fen von Holstein waren damals mächtige Herren, deren Freundschaft von Königen gesucht, deren Feindschaft ihnen oft verderblich wurde. — Neben den vorhin erwähnten

7. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 125

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
125 Höchste gesteigert war, starb die älteste Kielische Linie bis 1317 nach und nach, zum Theil durch gewaltsamen Tod aus, und da gleichzeitig nur zwei wirklich regierende Gra- fen von der Nendsburgischen Linie waren (Gerhard der Große und Johann der Milde), denen diese Erbschaft zusicl, so hörten die verderblichen Zersplitterungen des Landes einstweilen auf. — In Schleswig erhielt Herzog Waldemar Iv., Erichs Ii. Sohn, nach erreich- ter Mündigkeit 1282 die Belehnung vom Könige Erich Glipping, und ungeachtet der beständigen Streitigkeiten, die. dieser Herzog mit dem folgenden Könige Erich Mend- ved hatte, gelangte doch sein Sohn Erich Iii. ungehin- dert zur Nachfolge. Die Erblichkeit schien also jetzt un- bestritten anerkannt. Als aber nach Erichs Tode 1325 König Christoph Ii. die Vormundschaft über den jun- gen Herzog Waldemar V. in Anspruch nahm, glaubte Gerhard der Große, der bei dem Könige die Absicht arg- wöhnen mochte, unter diesem Vorwände das Herzogthum einzuziehen, das nicht gestatten zu dürfen. Der Krieg hierüber führte zur Entsagung des Königs, zur Erhebung des Herzogs auf den Thron von Dännemark und zur erblichen Belehnung des Grafen mit Schleswig (1326). Als Christoph Ii. nach 4 Jahren wieder in sein Reich zurückkehrte, entsagte Herzog Waldemar der Krone, und ward wieder mit Schleswig erblich belehnt. Graf Ger- hard verzichtete aber nur unter der Bedingung auf das Herzogthum, daß ihm, seinen Erben und Nachkommen, . im Fall eines Aussterben des Abclschcn Hauses, die Nach- folge zugesichert wurde. Dieser Fall trat 1375 ein, und führte 1386 zur Belehnung des Grafen Gerhard Iv. mit Schleswig. — Vergebens war wahrend dieses gan- zen Zeitraumes das Bestreben des Holsteinischen Grafen- hauses, Dithmarschen unter seine Herrschaft zu bringen.

8. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 129

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
129 verehrt worden seyn. Man nannte die hier verehrte Siva Natzivia (d. i. Nathgeberinn), welches Veranlassung zu dem Namen Ratzeburg wurde. § 2. Regierungsverfassung und einige Kriegsüberzüge, nebst Verbreitung der christlichen Religion unter den Sla- vischen Völkern. Es bestand hier noch lange die alte patriarchalische Verfassung; denn die verschiedenen Stamme der Slaven waren nach und nach einzeln, ohne blutige Kämpfe, ein- gewandert, und daher war bis dahin noch kein besonderes Oberhaupt nöthig gewesen. Als Karl der Große bei seinen Kriegzüberzügen gegen die Sachsen auch die ein- zelnen Stämme der Slaven aufrcgte und mit in den allgemeinen Krieg hineinzog, war noch keine feste Herr- schaft unter ihnen begründet; aber wohl sähe man sich genöthiget diese jetzt zu errichten. — Zur Zeit Karl des Großen geschah Einiges zur Verbreitung der christlichen Religion und zur Ausrottung des Götzendienstes unter den Slavischen Völkern, wozu auch die Polaben gehörten. Unter Karls Nachfolger, Ludwig dem Frommen, setzte der Erzbischof Ansgarius die Bekehrung zum Christenthume, jedoch mit wenigem Erfolge fort. Ludwig der Deutsche, Nachfolger Ludwig des Frommen, machte 844 einen Kriegs- zug gegen die Slaven, und wiewohl sie Gehorsam zu lei- sten versprachen, so wurden sie doch Sächsischen Herzogen untergeordnet. Kaiser Otto I. errichtete ein Bisthum in Wagrien zu Oldenburg im 10. Jahrhundert. Zu Mecklen- burg, Hauptort der Obotriten, wurde ein Nonnenkloster angelegt. Auch soll sich der Fürst der Obotriten, Mistui, zur christlichen Religion bekannt haben. Nach Mistui's 9

9. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 131

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
131 ward zu Lenzen an der Elbe beim Gottesdienste am 7ten Juni überfallen und ermordet. Vor Ratzeburg ward der Abt Ansverus mit feinen Mönchen am 15ten Juli gestei- nigt. Gottschalks Gemahlin« Syrithe (eine Dänische Prin- zeffinn) mußte zu Mecklenburg empörende Mißhandlungen erdulden. — Ansverus Vaterstadt war Heidcbo (der alte Name von Schleswig). Von heißem Durste nach wissen- schaftlicher Bildung erfüllt, ging er als Knabe hin nach Rudolf, dem damaligen Bischof zu Schleswig. Auf des. sen Rath ging er als 15jahriger Jüngling nach dem Klo- ster vor Ratzeburg, und bat um Aufnahme, welche ibm auch gerne ertheilt wurde. Er bestrebte sich nun möglichst genau alle Pflichten zu erfüllen, wodurch er sich bald all- gemeine Achtung und Liebe erwarb. Nach dem Tode des Abtes wurde er einstimmig zu dessen Nachfolger erwählt. Bei dem allgemeinen Aufstande der Slaven überfiel ein wilder Schwarm diesen Sitz und der Abt mit Brüdern fanden ihren Tod. — Gottschalks ältester Sohn, Buthue, der auch flüchtig werden mußte, wurde mit allen seinen Leuten zu Plön erschlagen, 1074. — § 4. Heinrich, König dev Slaven, Beförderer des Ackerr baues und Bemühungen zur Wiederherstellung des Christenthums. Ein jüngerer Sohn von Gottfchalk, Heinrich, kam aus Dännemark zurück, zog nun mit Hülfe des Herzogs Mag- nus von Sachsen in das Polabenland, wo, bei Smilov auf einer weiten Heide, das große Heer der Slaven gela- gert war. Es kam hier (1106) zu einer hartnäckigen Schlacht; allein ein helvenmüthiger Angriff brachte bald die Slaven in Unordnung; viele erlagen den Streichen der 9 *

10. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 133

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
133 Geldes alle Provinzen, welche Heinrich inne gehabt, und wurde zu Badewide vom Kaiser mit einer Königskrone der Obotriten belehnt. Es ist ihm aber nur Wagrien, Polabingien und-das Obotritenland unterthan gewesen. Knud wurde verräterisch vom Prinzen Magnus (Sohn des Dänischen Königs Niels) im Haraldswalde auf See- land den 1. Jan. 1131. ermordet. Nach Knuds Ermor- düng kam Pribislaus, um alte Ansprüche wieder geltend zu machen. Er nahm für sich Wagrien und das Polaben- land; dagegen wurde Niclot, der auch alte Ansprüche auf diese Länder hatte, Herr der Obotriten, Kirsiner und Cir- cipaner. Weide Fürsten waren aber dem Christenthume gänzlich abgeneigt, und so erhob sich unter ihnen der Götzen, dienst aufs neue, welchen König Heinrich nicht ganz aus- zurotten vermocht hatte. Kaiser Lothar starb den 3ten Dec. 1137. Sein Schwie- gersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Baiern und Sach- sen, widersetzte sich der neuen Kaiserwahl, zog sich aber dadurch die Reichsacht so wie Entsetzung von Würden und Landen zu. Graf Albrecht von Ballenstedt wurde Herzog über Sachsen. Pribislaus, Fürst der Wagrier und Pola- den, benutzte diese Unruhen, um sich des ihm verhaßten Siegesberges (eine feste Burg bei Segeberg) zu bemäch- tigen. Er überfiel diesen Platz von Lübeck aus, verbrannte die Stadt, konnte aber die von Heinrich von Badewide vertheidigte Burg nicht einnehmen. Ein gleichzeitiger Ueber- fall der Rügianer, unter Race, einem Fürsten, der seines Ahnherrn, Crucos, Tod zu rächen suchte, verwüstete Wa- grien und das Polabenland. Die Macht des Pribislaus wurde durch diesen unerwarteten Angriff gänzlich vernichtet. Heinrich von Badewide, der neue Graf von Holstein, be- nutzte diese Ereignisse und griff noch im Winter 1138 die angränzenden Slaven an. Alles Land zwischen der Ostsee,
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