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1. Das preußische und deutsche Heer ; Teil 1 = H. 88 d. Gesamtw. - S. 1

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georg-Eckert-lnstitut für inte'-at» 'als Schulbuciifofschu g Brau;;sc «W6i9 Schul t u ch b ibli o thek thek Einleitung. In der Mark, als einem Grenzlande, war ursprünglich jeder wehrfähige Mann zur Verteidigung dieses Gebietes verpflichtet. Ais aber zur Zeit der Assanier die tehnsverfaffung auch in die Mark einzog, wandelte sich auch diese Verpflichtung in die sehnsfolge der Vasallen (des Adels) und in die Landfolge der Städte um. Die Vasallen stellten die Reiterei, die Städte das Fußvolk. Doch schon in der Zeit der Wittelsbacher und der Luxemburger trat ein verfall dieser Tdehrverfaffung ein. Gleichzeitig übte auch das sich überall entwickelnde Söldnerwesen seinen Einfluß auf die Wehrverhältnisse in der Mark aus. Die ersten hohen-zollern verwandten bereits vielfach Söldner auf ihren Kriegszügen, wenn sie auch das einheimische Aufgebot stets heranzogen. Soldtruppen, in Fähnlein oder Kompagnien geordnet, wurden namentlich für das Fußvolk und meist nur für Kriegszwecke geworben, ©bersten oder Hauptleute, mit denen der Landesfürst einen besonderen Vertrag (Kapitulation) abschloß, warben und unterhielten die Söldner gegen einen mit dem Fürsten abgemachten Betrag. Dafür hatten sie fast unumschränkte Gewalt über ihr Regiment oder ihre Kompagnie; sie ernannten die Offiziere. Der Fürst zog, da die eigenen Mittel zur (Erhaltung dieser Söldner nicht reichten, die Stände des Landes zur Deckung der Kosten heran, während der Adel noch vielfach, wenn auch nicht immer mehr persönlich, so doch durch (Bestellung von Mannschaften und Rossen, die Lehnsfolge leistete, wurden die Städte zur Hergabe von Geldmitteln veranlaßt. (Ein stehendes Heer gab es noch nicht; ganz geringe Anfänge eines solchen bildeten die schwachen Festungsbesatzungen [Me Büchsenmeister, die Zeugmeister; einige Söldner, die „(Buarden"] und die wenigen zum Schutze des kurfürstlichen Hoflagers dienenden Reisigen [das „Hofgesinde", die „Reisige Leibguardi", die „Grabanten"]. Diese Anfänge fallen etwa in die Mitte des 16. Jahrhunderts.- Seitdem Brandenburg durch die (Erwerbungen im (Dften [Preußen] und im westen [Lleve-Mark] in die europäischen Händel hineingezogen war, mußten öfter stärkere Truppenaufgebote zusammengebracht werden. Die Stände verlangten zwar, der Fürst solle mit den Festungsgarden, der Lehnsfolge und dem Aufgebot der Städte auskommen; aber diese reichten bei weitem nicht aus. (Ein langwieriger, oft hartnäckiger Kampf um das Landesdefensionswerk entwickelte sich zwischen Fürst und Ständen. Brandenburg hat unter seinen Folgen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges bekanntlich schwer gelitten.1 1 Nach Don der (Dften=Sacfen und von Rhein, ,,Preußens Heer von seinen Anfängen bis zur Gegenwart", 1. Band. Berlin 1911, Mittler & 5ohn. Quellensammluiig Ii, 88: (Eoers, Das Heer I 1

2. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 1

1904 - Marburg : Elwert
Einleitung. Kirchliches am der Zeit vor der Reformation. Ach Feindes Reib, wie hast so weit Uns von dem weg getrieben, Mit Menschenlehr, beschweret sehr, Die Wahrheit ganz verschwiegen! Dem höchsten Gott sind sein Gebot veracht't und nicht gehalten, Lein heilig's Wort an allem Drt Leid't Ttot und wird zerspalten. Georg Kern, Gesangmeister Philipps des Großmütigen, 1525. Die Landgrafschaft Hessen, die Wilhelm Ii. (f 1509) seinem einzigen Sohne, dem am 13. November 1504 zu Marburg geborenen Philipp dem Großmütigen hinterließ, umfaßte als Hauptbestandteile die althessischen Lande, nämlich Niederhessen mit der Hauptstadt Kassel und Gberhessen mit der Hauptstadt Marburg nebst den Grafschaften Ziegen ha in und Nidda. Zu diesem Gebiete war nach dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen (1479) deren Besitz gekommen, nämlich die Gbergrafschaft mit Varmstadt, die Niedergrafschaft mit St. Goar und ein viertel der Grafschaft Diez; ferner durch Kauf die Hälfte der Herrschaft Eppstein (1492) und durch die Teilnahme Wilhelms Ii. am bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg (1504) das Amt Homburg v. d. höhe, Bickenbach und die Hälfte von Umstadt. Endlich hatten die Landgrafen noch Anteile an Butzbach, am Hüttenberg, dem gemeinen Land an der Lahn und Gleiberg, an Schmalkalden, die Schirmherrschaft über die Stifter Fulda, Hersfeld und Korvei und Pfandrechte an verschiedenen kleineren Gebieten. Kirchlich unterstand der größte Teil dieses weitverzweigten Landes dem Erzbischof von Mainz. Aber auch andere Bischöfe hatten Diözesanrechte über hessisches Gebiet; so der Erzbischof von Trier über die Niedergrafschaft und den niederen Lahngau bis Gießen, der Bischof von Paderborn über die Landschaft links der Diemel und die Herrschaft Itter links der (Eder, der von löürzburg über einzelne Striche rechts der Fulda u. s. w. Doch waren die Beziehungen zu Mainz auch um deswillen besonders eng, weil viele hessische Besitzungen Mainzer Lehen waren und das Erzbistum nicht nur an den Grenzen sondern auch in der Mitte der Landgrafschaft eigenen Besitz hatte, wie Amöneburg und Hessisches Reformatioiisbüchleirt. 1

3. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 3

1904 - Marburg : Elwert
Kirchliches aus der Seit vor der Reformation. 3 Offiziale, Sendpröpste und Erzpriester zu Fritzlar, Rmöneburg und Mainz beschwerten die Untertanen überaus hart mit solchen Dingen und mißbrauchten so ihre Ämter, daß, wo einer nur etwas an Nahrung vermochte, so wurde er durch die Sendpfaffen heimlich gerügt und angegeben, als sollte er mit diesem oder jenem Laster beschreit oder beargwohnt sein. Darum wurde er sobald geladen, hart beschuldigt und etwa an seinem guten Hamen und Leumund dadurch schwerlich verletzt. War der Angeschuldigte auch bereit, sich mit einem Eide zu rechtfertigen, so half ihm dieses doch nichts, weil dem Kläger mehr geglaubt wurde als der Rechtfertigung des Angeklagten. Huch da einer noch so unschuldig befunden wurde, mußte er doch um der (Erledigung willen viel Geld geben." Kassel. (Nach Vilichs Ansichten hessischer Städte, 1591.) 3n diesem Ringen mit Mainz um die staatliche Selbständigkeit, in welchem die Erzbischöfe nicht nur mit den Waffen sondern auch mit Bann und Interdikt sowie mit der Verweigerung der Belehnung kämpften, erfocht Landgraf Ludwig I., der Sohn Hermanns des (Belehrten, im Jahre 1427 einen entscheidenden Sieg. Rls Erzbischof Konrat) mit zwei Heeren ins Hessenland eingefallen war, bot Ludwig alles wehrhafte Volk auf und stellte sich dem einen Heere zwischen Fritzlar und Großenenglis entgegen. Die Übermacht war auf der Mainzer Seite; aber der Landgraf feuerte die Seinen zu tapferem Widerstände an und sprach: „Sie haben meinem Vater nicht Frieden gelassen, der war ihnen zu fromm. Gewohneten sie das an mir, so müßte ich ihnen allezeit zu Diensten bereit sitzen als ein Sinsmeier, und meine armen Untertanen müßten sie nähren und keinen Frieden dazu haben, heute darum Landgraf oder keiner

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 3

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. schichte, diese Sonderung bis jetzt noch großen Schwierigkei- ten unterliegen; so ist doch das Festhalten dieser Idee schon von Wichtigkeit für die Wissenschaft. — Dies erkannte bereits Röster, welcher in folgenden beiden-Schriften den Haupt- satz durchführte, „von dem Vortrage der Universalgeschichte müsse alle Specialgeschichte ausgeschlossen werden:" Christ. Fr. Rosier, de historiae universalis idea et methodo. Tub. 1777. 4. und de historiae universalis argumento. Tub. 1806. 4. — Nach diesem Maasstabe muß das Ver- hältnis bestimmt werden, in welchem „die Eaziken von Si- cyon" (wie sie Schlözer nannte) neben Solon, Lykurg, Perikles und Alexander, — die Regenten der einzelnen muha- medanischcn Staaten in Spanien wahrend des Mittelalters neben Saladin, Richard Löwenherz und Kaiser Friedrich 2, — und die gleichzeitigen Landgrafen von Hessen und Markgrafen von Baden neben Karl 5 und Moritz von Sachsen in ihrem Zeitalter zur allgemeinen Geschichte stehen.) 2. Eigenschaften des Historikers. Der Historiker erscheint unter einem doppelten Stand- punkte : als Geschichtsforscher und als Gesch i ch t s- schreiber. Als Geschichtsforscher muß er die Q.ucl- len, aus welchen die Begebenheiten hervorgchcn, nach ihrem Umfange, nach ihrem Inhalte und nach ihrem W e r t h e kennen; er muß sie mit Unparthehichkeit und ohne vorgefaßte Ansichten, aber mit der ganzen Strenge der historischen Kritik benutzen; er muß endlich die einzelnen, aus jenen Omellen hervorgchenden beglaubigten, Thatsachcn zweckmäßig unter die verschiedenen einzelnen Zweige der Geschichtsdarstel- lung vertheilen. — Als Geschichtsschreiber hinge- gen muß er der g e sch i ch t l i ch e n K u n st mächtig seyn; d. h. er muß die Darstellung zu einem organischen Ganzen erhe- den, das als Ganzes aufgefaßt werden kann, so daß man nicht nur das Verhältniß aller einzelnen Theile zu dem Gan- zen genau zu bemerken, sondern auch zu einer bestimmten und vollständigen Uebcrsicht über das Ganze selbst zu gelan- gen vermag. Er muß also Verstand und Einbildungs-

5. Die Neuzeit - S. 15

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 2. Kap. Die Übergangszeit von 1492 —1517. 15 diese Weise — durch Unterordnung der Landesgewalten unter eine gemeinsame, aus ihnen hervorgehende Behörde — glaubten die Reichsreformer der damaligen Zeit, der Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg und der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, allein noch eine dauerhafte Ordnung ins Leben rufen zu können. Die Fürsten und Städte des Reichs sollten in sechs Kreise eingeteilt werden, von denen jeder das Recht haben sollte, einen Rat ins Regiment zu entsenden. Aber auch diese Entwürfe scheiterten alle. Die Aushebung gelangte nicht zur Durchführung, worauf man die Reichsbewaffnung im Grundsatz fallen liefs und das Heer (nach dem Vorgang von 1422) nach einer sog. Matrikel bildete, einer Liste, in welcher die Beiträge der einzelnen Stände auf Grund ihrer Leistungsfähigkeit verzeichnet waren. Das Reichsregiment war seiner Aufgabe nicht gewachsen, und der Kaiser, der natürlich in der ganzen Einrichtung nur eine Fessel für sich selber sah, arbeitete ihm entgegen; im Jahr 1502 löste es sich auf. Die nächsten Jahre (1503—1505) sind von einem wilden Bürgerkrieg erfüllt, weil Kurfürst Philipp von der Pfalz, das Haupt der älteren (rudolfinischen) Linie der Wittelsbacher, den Besitz der 1503 ausgestorbenen Linie Bayern-Landshut den Vettern von der jüngeren (wilhelminischen) Linie in München streitig machte; am Ende wurde er aber vom Kaiser, der sich der Münchener Linie annahm, bezwungen und mufste 1505 in Köln einen Fufsfall thun und sich für seine Enkel mit Pfalzneuburg begnügen; seitdem blieb ganz Bayern in einer Hand vereinigt. 1512 bezog man, während der Kaiser eben im Begriff war, von Frankreich zur heiligen Liga überzugehen, in Köln die bisher ausgenommenen Kurfürstentümer und die habsburgischen Lande in die Kreiseinteilung ein und schuf so zehn Kreise: 1) den österreichischen, 2) den bayerischen, 3) den fränkischen, 4) den schwäbischen, 5) den oberrheinischen, 6) den kurrheinischen (Mainz, Trier, Köln und Kurpfalz), 7) den westfälischen, 8) den obersächsischen (Sachsen und Brandenburg), 9) den niedersächsischen, 10) den burgundischen (der die niederländischen Besitzungen der Habsburger enthielt, die Maximilian durch seine Heirat mit Maria von Sechs Reiclis- kreise. Pfälzisch- bayrischer Krieg 1503-1505. Zehn Kreise 1512.

6. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 23

1914 - Heidelberg : Winter
Geschichte der Besiedlung. 23 schließlich in eine Menge von Kleinstaaten, wozu auch zahlreiche freie Reichsstädte kamen, die unmittelbar unter dem Kaiser standen und durch ihr Geld und ihre Truppen oft dessen beste Stütze bildeten. 1. Die geistlichen Besitzungen sind die ältesten. Am Bodensee lagen die Gebiete des Bischofs von Konstanz und der Abteien (Klöster mit einem Abt) Salem und Pe- tershauseu, an der Karte der alten Gaueinteilung. ------Stammesgrenzie zwischen Franken und Alemanen. Wutach das Gebiet der Abtei St. Bla- sien (diese selbst in Vorderösterreich). In Mittelbaden gehörten ansehnliche Landes- teile zum Bistum Straßburg, im N zum Bistum Speyer, im Bau- laud zu den Bistümern Mainz und Würz- bürg ^Karte von Deutschland!]. 2. Die bedeu- tendsten weltlichen Staaten haben sich längs der Rheinebene um die bestgelegenen Orteherum entwickelt. Eine Ausnahme macht das Fürstentum Für- stenberg an der oberen Donau und Wutach mit weiteren Gebiets- teilen an der Kinzig und im Seekreis. Die Hauptstadt war Do- uaueschingeu. Im Baden hat der mächtige Do- naustaat Österreich, der dem Kaiser selbst gehörte, große Ge- bietsteile im Breis- gan und am Boden- see mit den Städten Freiburg, Villingen und Konstanz zu er- werben gewußt. Diese zusammen erhielten den Namen Vorderösterreich. Von ihrem Herrschersitz Baden aus waren in Mittelbaden die von der Burg Zähringen im Breisgau stammenden (Graf Berthold der Bärtige war Gaugraf im Breisgau) Markgrafen von Baden mächtig geworden. Durch Teilung (durch Christof I. 1515) zerfiel die Markgrafschaft in die Markgrafschaft Baden-Baden und die Mark- grafschaft Baden-Dnrlach; letztere hatte Durlach zur Hauptstadt und dazu noch Gebietsteile im Breisgau mit den Orten Lörrach, Badenweiler und Emmendingen. Bald nach der Zerstörung ihrer Hauptstädte durch die Franzosen 1689 verlegten beide Markgrafen ihre Residenzen hinaus in die Rheinebene, wo sie nach dem Vorbild Ludwigs Xiv. große Schlösser mit weiten Gärten- und Parkaulageu erbauen konnten. Die Hauptstadt von Baden-Baden wurde Rastatt, vou Badeu-Durlach das 1715 gegründete Karlsruhe. Im Jahre 1771 wurden nach dem Aussterben der baden-badenschen Linie beide Markgrafschaften unter Markgraf Karl Friedrich des Gesegneten wieder vereinigt. Abb. 4. Karte der Gaue.

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 6

1879 - Paderborn : Schöningh
6 Einleitung. ein, ohne jedoch bleibende Eroberungen zu machen. Unterdessen war in Gallien das Reich der Franken unter Chlodovech erstanden und hatte sich unter dessen Söhnen sogar über Thüringen ausgedehnt. Nach dem Sturze der entarteten Merovinger (752) kam die Krone an Pipin den Kleinen, welcher das Frankenreich in neuer Ordnung festigte und auch die Sachsen tributpflichtig machte. Sein Sohn, Karl der Große (768 — 814), hielt es für nothwendig, die sächsischen Völkerschaften seinem Reiche völlig einzuverleiben und zum Zwecke einer engeren Verbindung zum Christenthume zu bekehren. Die in dieser Absicht unternommenen Kriege dauerten mit einigen Unterbrechungen von 772 bis 803. Sie boten zugleich Veranlassung zu mehrfachen Berührungen mit den Wenden, da einige Stämme und namentlich die Wilzen den Sachsen Hülse leisteten, während die Abodriten vom Frankenkönige gewonnen wurden. Karl drang öfter in das Land der Wenden ein, legte den Wilzen und anderen Stämmen einen Tribut auf und bestellte Markgrafen zur Sicherung der Grenzen an der Elbe und Saale (limes Sorabicus). Das Reich Karls des Großen zerfiel durch Theilungen und innere Streitigkeiten. Der Vertrag von Verdun 843 führte zur Lostrennung Deutschlands, welches jedoch zur Zeit der karolingischen Herrscher noch nicht zur festen Einheit gelangte. Ungarn und Slaven drangen verheerend in das Land ein und stießen erst dann auf kräftigen Widerstand, als bei den Sachsen ein neues Herzogthum erblühte. Otto der Erlauchte und sein Sohn Heinrich weckten und förderten die Kraft des Sachsenvolkes in einem Grade, daß es zum Träger des deutschen Königthums erstarkte und mit fester Hand die Grenzen des Reiches nicht nur sicherte sondern erweiterte. 3. Gründung der Nordmark 928. Heinrich I. von Sachsen, im Jahre 919 auf den deutschen Thron erhoben, sah sich bei einem neuen Einfalle der Ungarn in sein Stammland 924 genöthigt, durch einen Tribut einen neunjährigen Waffenstillstand zu erkaufen. Die Zeit der Ruhe benutzte er zur Bildung eines tüchtigen Heeres und zur Anlegung von Burgen an den bedrohten Grenzen. Bevor die Ungarn wiederkehrten, führte er feine neuen Truppen in das Gebiet der Wenden, eroberte nach siegreichen Gefechten gegen die Heveller die Hauptfeste Branibor (Brennaburg, Brandenburg) und gründete zur Sicherung der dortigen Grenzen und als Stützpunkt für fernere Eroberungen die Nordmark auf der linken Seite der Elbe. Während der König selbst dann im Süden die Daleminzier und Liutizer unterwarf, eroberten zwei seiner Grafen durch den ruhmwürdigen Sieg bei Lenzen (930) einen Theil des nördlichen Wendenlandes. Die Bezwingung der Ungarn bei Merseburg 933 und das Zurückdrängen der Dänen über die Schlei dienten zur Befestigung der an der Elbe gewonnenen Stellung. 4. Entwickelungsperioden der Mark. Neben der Nordmark entstanden durch Eroberungen jenseits der Elbe zunächst die Ostmark (Lausitz) und die Mark Meißen. Weiterhin gründete Albrecht der Bär aus dem Hause Assaniert welcher 1134 mit der erledigten Nordmark belehnt wurde, durch Erwerbung des Havellandes und der Priegnitz die Mark Brandenburg und sicherte seine Herrschaft durch Ausbreitung des Germanenthums und des Christenthums. Bei dem Erlöschen der Askanier umfaßte

8. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 7

1879 - Paderborn : Schöningh
Einleitung. < das Land die Altmark (Nordmark), die zwischen Elbe und Oder gelegene Mittelmark nebst der Ukermark, Priegnitz und Lausitz und jenseits der Oder die Neumark mit Landsberg. Ein Theil dieser Länder ging während des folgenden Interregnums und unter Herrschern aus dem baierischen und dem böhmisch-luxemburgischen Hause verloren; doch erhielt der Markgraf 1356 durch die goldene Bulle Kaiser Karls Iv. die Würde eines Kurfürsten. Mit der Uebertragung des Landes an die Hohenzollern 1415 beginnt eine neue Periode der Entwickelung. Im Jahre 1618 wurde das Herzogthum Preußen gewonnen und um dieselbe Zeit durch die Jülich)che Erbschaft der erste Grund zu Landerwerbungen im nordwestlichen Deutschland gelegt. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm verlieh seinem Lande eine hervorragende Bedeutung, welche es seinem Sohne ermöglichte, 1701 den Königstitel zu gewinnen. Mehr und mehr wuchs die Macht und das Ansehen des Staates, besonders unter Friedrich dem Großen, und wenn auch ein Krieg mit Napoleon I. heftige Erschütterungen und empfindliche Verluste herbeiführte, so erstarkte das Land doch bald durch umsichtige Reorganisation in einer Weise, daß es nicht allein die Fremdherrschaft abschüttelte, sondern auch zur Hauptmacht in Norddeutschland sich gestaltete. Auch in den Bewegungen und Kämpfen der neuesten Zeit zeigte sich Preußen als Hort der nationalen Unabhängigkeit, wodurch es dem ruhmgefrönten Herrscher gelang, die deutschen Stämme mit alleiniger Ausnahme der Deutsch-Oesterreicher, dagegen mit Einschluß der zurückeroberten Provinzen Elsaß und Deutsch-Lothringen, unter dem Kaiserscepter wieder zu vereinigen. Aus dieser Uebersicht ergibt sich folgende Einteilung der Geschichte: Erste Periode: Von der Gründung der Nordmark bis zur Uebertragung des Kurfürstenthums Brandenburg an die Hohenzollern, 928 — 1415. I. die Nordmark von 928—1133. Ii. die Mark Brandenburg 1. unter dem Hause Askanien 1134—1320. 2. Interregnum 1320 — 24. 3. Markgrafen aus dem Hause Baiern 1324—73. 4. Markgrafen aus dem Haufe Luxemburg 1373 — 1415. Zweite Periode: Das Kurfürstenthum Brandenburg unter den Hohenzollern 1415—1701. I. bis zur Einführung der Reformation 1539; Ii. bis zur Vereinigung Preußens mit Brandenburg 1618; Iii. bis zur Erhebung Preußens zum Königreich 1701. Dritte Periode: Das Königreich Preußen unter den Hohenzollern feit 1701. I. Entwickelung des Königthums 1701—40. Ii. Die Zeit Friedrichs des Großen 1740 — 86. Iii. Vom Tode Friedrichs d. Gr. bis zum Ende der Freiheitskriege 1786 — 1815. Iv. Von der Stiftung des deutschen Staatenbundes bis zur Errichtung eines neuen deutschen Kaiserreichs 1815 — 71.

9. Fehrbellin - S. 13

1913 - Leipzig : Voigtländer
Das Ziel wurde erreicht. Im Haag wurde die „Ruptur" mit Schweden beschlossen. Die Holländer stellten eine Zlotte von 20 Schiffen zur Befriegung der Schweden zur Verfügung,-der Kaiser, Dänemark, die welfischen Zürsten in wolfen-büttel, (Telle und Osnabrück versprachen Hilfstruppen (Nr. 8—14. 17). Jetzt endlich — es war Ende Itcai 1675 geworden — reiste der Kurfürst wieder zu seinem Heere, dessen Aufbruch aus den Winterquartieren in Zranken er kurz zuvor befohlen hatte. Der Zeldzug gegen die Schweden konnte eröffnet werden. Wie hatten die getreuen Untertanen danach geseufzt ! Zwar die Räte waren durch die Weisungen und Ermahnungen ihres Herrn von ihrem Pessimismus befreit, aber die Mehrzahl der Untertanen, denen das Zernbleiben ihres $ürsten unbegreiflich war, verzweifelten an ihm. Jetzt kam ihnen endlich Kunde von seinem Nahen. Unmittelbar nach dem Abschluß der diplomatischen Verhandlungen im Anfang Zttai hatte der Kurfürst feinem Generalfeldmarschall Georg $reiherrn von Derfflinger befohlen, die in den Winterquartieren liegenden Regimenter marschbereit zu machen (Nr. 15). Es geschah. Als der Kurfürst am 23. Ittai selbst zu den Truppen nach Schweinfurt zurückkehrte, brach man sofort auf. Es standen ihm noch ungefähr 15 000 Mann zur Verfügung, von denen etwa 8500 Ittann Zutzvolk waren. Die Schweden hatten unterdes die gesamte Mittelmark eingenommen. Bei Brandenburg hatten sie ihre Hauptarmee unter dem Kommando des Bruders des Oberbefehlshabers, des Generalleutnants woldemar Türangel, versammelt, während in Rathenow eine schwächere, in Havel-berg eine stärkere Abteilung stand, hierhin kam am l2./22.Juni der Oberbefehlshaber Graf Türangel, der lange durch Gicht-anfälle krank in Stettin gelegen hatte. Die Schweden beherrschten somit die ganze Havel von ihrer Einmündung in die Elbe bis nach Brandenburg. Ihr Plan ging nun dahin, die Havel und Elbe zu überschreiten, um sich mit dem Herzog von Hannover (Braunschweig-Lüneburg), einem Parteigänger Ludwigs Xiv., zu verbinden und die Verbündeten im Rücken anzugreifen (Nr. 18. 20). In diesem Augenblick erschien Kurfürst Zriedrich Wilhelm in Magdeburg am 11./21. jsuni. Er war mit der Reiterei 13

10. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 4

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
4 auf deutsche Kosten zu vergrößern; allein es ist buch immerhin bezeichnen)), daß gerabe das fünfzehnte Jahrhuubert in den Köpfen der Franzosen zuerst den Traum von der Rheingrenze erzengt hat. Ohnehin besaß ja das Deutschtum nicht mehr Anziehungskraft genug, um seine alten Grenzprovinzen bei sich festzuhalten. Tie Schweiz und die Nieberlande lösten sich bamals erst eubgültig ab, der Einbußen in Italien gar nicht zu gebenken. Bei weitem der schlimmste Verlust aber buchte im Norbosten des Reiches. Der bentsche Orben, welcher die Ostseelänber mit seinem Blute erkämpft und mit dem Fleiße beutscher Kolonisten angebaut hatte, war, von Deutschland verlassen, nicht länger imstanbe, seinen teuer errungenen Besttzstanb gegen das Anbringen der Slawenwelt zu behaupten; bitrch die Niederlage bei Tannenberg 1410 in seiner Kraft gebrochen, sank er fünfzig Jahre später zu einem machtlosen Lehnsträger der bentfchfeinb-lichen polnischen Krone herab. Im Osten aber erhob sich auch die Morgenröte eines besseren Tages. Kaiser Sigismund hatte dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg 1411 bte erbliche Statthalterschaft der Mark Brandenburg, 1415 deren fürstlichen Besitz, 1417 die feierliche Belehnung übertragen. Gewiß ahnten die Fürsten und Prälaten, welche diesem letztgenannten Akte zu Konstanz beiwohnten, nicht, daß bamals der Stamm gepflanzt würde, unter besten Zweigen beremst alle bentfchen Völker frieblich uebenetnanber wohnen sollten; sie konnten es auch nicht ahnen. Denn gar klein und arm war die Gabe, welche Friedrich I. von des Kaisers Gnabe, aber durch Gottes Fügung erhielt; breihunbertachtzig Quabratmeilen umfaßte btts Länbchen zwischen Elbe und Ober mit nur hunbertachtzigtausenb Einwohnern; dazu war das Laub durch unausgesetzte Fehben verwüstet, fast schon eine reife Beute für bte länbergierigen Nachbarn, bewohnt von einem zuchtlosen, verwilberten Abel und einer nicht weniger trutzigen Stabtbevölkerung, an jeglicher Kultur jebern anderen Teile Deutschlanbs weit nachstehenb. Für- wahr, ein nicht gewöhnlicher Mut gehörte dazu, ein solches Geschenk überhaupt anzunehmen, ein eiserner Sinn, um bei den stets sich erneuernben Schwierigkeiten nicht boch noch zu ermatten, und den Beinamen des Eisernen, den der zweite Kurfürst, Friedrich Ii., führt, bürsten die Gründer des Geschlechtes alle sür sich in Anspruch nehmen. Die erste Sorge mußte es sein, in dem verwilberten Laube ein wirkliches Regiment aufzurichten, dem rechtlosen Zustanbe ein Ende 5u machen, die nuseiimnberstrebenben Kräfte alle berfelbeu Pflicht zu beugen. Wie der erste Kurfürst beit Abel, so zwang der zweite die Stabte dazu, sich in den Diettst der Allgemeinheit zu fügen; die folgenbeit unterbrückten noch den letzten Wiberstanb mit unerschütterlicher Festigkeit. Aber nicht als eine ihnen persönlich zukoimnenbe Leistung sorberten sie diese Unterorbnung, sonbern als eine Pflicht gegenüber dem Laube, dem Staate; der Grunbsatz „gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle" begann bamals ins Leben eingeführt zu werben, um dann die Richtschnur der hohenzollernschen Innenpolitik zu bleiben bis auf bett heutigen Tag. Dabei faßten weiterhin schon diese ersten Zollemfürsten ihre
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