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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erklärender Text zu der Wandtafel zur Veranschaulichung geographischer Grundbegriffe in Schulen und als Beigabe zum Anschauungsunterricht - S. 13

1914 - Eßlingen [u.a.] : Schreiber
— 13 — Die Hauptbeschäftigung der Bewohuer des Dorfes ist der Ackerbau und die Viehzucht. Ju diesem Dorfe befinden sich auch eiue Kirche und eine Schule. Größere Dörfer werden Marktflecken genannt. Der Landmann hat hier den Boden bearbeitet und ihn fruchtbar gemacht; er hat ihu kultiviert. Wo dies nicht geschieht, bleibt der Boden unfruchtbar. Feldfrüchte, Obst und Wiesen gedeihen nur dort, wo guter Boden mit reichlicher Bewässerung nud günstige Witterung vorhanden ist. Solchen Boden findet mau zumeist an feuchten Abhängen und in den Tälern. Daher sieht man in den Tälern die meisten Dörfer und Markt- flecken. Auch der Hopsen, dessen Fruchtzapfen in der Bierbrauerei Verwendung finde», hat hier seinen Lieblingsplatz gesunden. Weinberge werden am vorteilhaftesten an Süd- und West- abhängen angelegt. Die Stadt. Au der Meeresküste gelegen befindet sich ein größerer Wohnort der Menschen mit vielen Gebäuden; es ist eine Küstenstadt. In der Stadt sehen wir viele schöne, mehrstöckige, nebeneinander gebaute Häuser, die Straßen sind gepflastert und bei Nacht beleuchtet. Außerdem bemerken wir große, freie Plätze mit Monumenten geziert und kunstvolle Brunnen. Die Stadt hat sehr viele öffentliche Gebäude. Tie Straßen der Stadt sind belebt. In der Stadt wohnen sehr viele Gewerbslente, Kaufleute, Beamte, Soldaten. Sowohl hinsichtlich ihrer Beschäftigung als auch in der Kleiduug unterscheiden sich die Stadt- bewohner vou den Landlenten. Je nach ihrer Ausdehnung und der Anzahl der Einwohner unter- scheidet man Großstädte und Provinzstädte. Verkehrsmittel. Die Beschäftigungen der Menschen sind verschieden, der eine wählt zu seinem Lebensunterhalte diesen, der andere einen anderen Berns; der eine arbeitet für deu anderen, die Menschen sind aufeinander angewiesen, sie müssen miteinander verkehren. Um diesen Verkehr unter sich zu erleichtern, bedienen sich die Menschen verschiedener Verkehrsmittel. Der einfachste und kürzeste Verkehr ist der mündliche Ans- tansch gegenseitiger Ansichten. Aber viele Menschen, welche miteinander in Verkehr zu treten genötigt sind, sind räumlich voneinander getrennt, sie können daher ihre Ansichten gegenseitig nicht mündlich mitteilen. Hier findet der schrist- liche Verkehr statt. Dieser wird heute durch ausgezeichnete Mittel sehr vereinfacht und erleichtert. Gegenwärtig stehen solgeude Verkehrsmittel zu Gebote: Der mündliche Gedankenaustausch, das Telephon, der Telegraph, die Postkarte, der Brief. Für Reisende und behnss Austausches von Erzeugnissen dient die Post, der Briefträger, der Postbote, die Poststraße, der Postwagen, der Lastwagen, die Eisenbahn, das Schiff, das Floß, das Luftschiff, das Automobil. öeorg-Ecke rt-l nstitut für internationale Schul buch forschung - Braur schweig Schulbucjibibliothek

2. Erklärender Text zu der Wandtafel zur Veranschaulichung geographischer Grundbegriffe in Schulen und als Beigabe zum Anschauungsunterricht - S. 14

1914 - Eßlingen [u.a.] : Schreiber
— 14 — Der Eisenbahnzug fährt auf eisernen Schienen, welche auf dicken, hölzernen Querbalken, Schwellen genannt, liegen. Viele Wagen hängen aneinander, welche entweder mittelst Dampf oder Elektrizität in Be- wegung gesetzt werden. Bergbahn (Zahnrad, Drahtseil), Schwebebahn. Bei jedem Bahnhose hält der Zug. Da können die Reisenden ein- und aussteigen. Zur Verhütung von Unglücksfällen werden auf den Bahnstrecken Schranken errichtet und Wächter ausgestellt, welche iu den Wächterhäuschen wohnen. Damit die Eisenbahnen den kürzesten und besten Weg nehmen können, müssen ost Berge durchgraben oder durchbohrt werden. Eine solche unterirdische, durch den Berg führende Eisenbahn heißt dann Tunnel. Zu der Zeit, als noch keine Schienenwege gebaut waren, herrschte ans den Landstraßen (Reichsstraßen) ein äußerst reger Verkehr. Viele Reifende benützten den Posteilwagen, dessen Rosselenker ans dem Posthorn manch lnstiges Lied ertönen ließ; ans diesen Straßen fuhren schwer beladene Lastwagen, bespannt mit vier bis sechs Pferden, da wanderten mit Felleifen bepackte Handwerksburschen, es verkehrten reisende Kaufleute, welche mit ihren Waren vom Jahrmarkte heim- kehrten, ab und zu begegnete man Viehherden, welche von den Händlern zu Markte getrieben wurden. Zur Zierde dieser Straßen wurden an beiden Seiten derselben Bäume gepflanzt, welche Alleen bildeten. An den Haltestellen wurden Gasthäuser errichtet, iu welchen die Reisenden Rast und Nachtlager hielten; dort siedelten sich dann verschiedene Handwerker an, bei diesen ließen die Fuhrleute ihre Wagen ausbessern und ihre Pferde beschlageil. So entstanden allmählich blühende Marktflecken und Städte mit einer wohlhabenden Bevölkerung Heutzutage ist der Verkehr ans diesen Straßen nur mehr eiu sehr geringer und auch die einst so schönen Alleen verschwinden. Einige Begriffserklärungen. Kultur — Pflege und Vervollkommnung eines der Verbesserung fähigen Gegenstandes, z. B. des Bodens, des Waldes. Kultivieren — anbauen, bearbeiten, urbar machen, pflegen, bilden, verfeinern. Kulturlos — unbebaut, unbearbeitet, ungepflegt, im Urzustände. Fuß —der unterste Teil des Berges, die untere Begreuzuugsliuie. Gipfel oder Scheitel —der oberste Teil des Berges, der höchste Puukt. Abhang, Gehänge, Böschung, Leite —die Seiten des Berges zwischen Fuß und Gipfel. Kamm —ein langgestreckter, schmaler Bergesrücken. Sattel — Einsenkung im Kamm. Wasserscheide — wenn die höchsten Quellen der Gewässer nach ent- gegengesetzten Richtungen laufen. Absolute Höhe —nach ihrer senkrechten Erhöhung über der Meeres- fläche. Relative Höhe —über die umgebeude Ebene. Niedrige Gebirge —bis 1300 m. Mittelgebirge — zwischen 1300 bis 1950 m. Alpen- oder Hochgebirge — wenigstens 1950 m.

3. Besonderer Theil - S. 32

1856 - Eßlingen : Weychardt
32 Erste Abtheilung. Europa. Gebirges und an den erstarrten Küsten des Eismeeres, oder auf den öden Höhen des Urals und den dürren Steppen des Kaspi Sees herum. Zu den Nomaden gehören auch die Zigeuner, welche als Spielleute, Wahrsager und Diebe herumziehen. Die. meisten [93,600] leben in Siebenbürgen, Ungarn und in der Woiwodschaft. 2. Die verschiedenen Zweige der physischen Kultur, besonders der Ackerbau und die Viehzucht, sind fast bei allen Völkern die Grundlage des Lebens. *) 3. Alle Zweige der technischen Kultur haben sich zu einer un- übertroffenen, fort und fort sich steigernden Höhe der Entwicklung emporge- schwungen. Sie sind, besonders die Spinnerei, Weberei und Metallverar- beitung, in England aufs Höchste getrieben, nächstdem in Deutschland sin Oesterreich, Preußen und Sachsens, in Belgien und Frankreich. Die sla- vischen und noch mehr die übrigen Völker Osteuropas sind am weitesten zu- rückgeblieben. 4. Der Handel und die S ch iffa h rt2) sind eine der Hauptursachen, durch welche Europa und seine Kultur zur Weltbedeutung und zur Welt- 9 10 9 Der Ackerbau ist in ganz Europa verbreitet; in Deutschland, England, Schottland und Frankreich ist er am höchsten ausgebildet. Das meiste Getreide lie- fern die Ebenen Rußlands, Polens, Preußens, Galiziens und Dänemarks. In kei- nem Erdthcile werden so viel Kartoffeln und Gemüsearten gebaut, als in Europa. Der Weinbau Europas, gegen den die Weinkultnr in den andern Erdtheilen ganz unbedeutend ist, liefert nur bis zum 50» Br. einen trinkbaren Wein. Er wird auf den südlichen Halbinseln und in den Thälern der mitteleuropäischen Gebirge getrieben. Jährlicher Ertrag: e. 121/2 Mill. Eimer fim Werth von c. 1215 Rthlr.; 1 Eimer — 10 Rthlrch Frankreich und Oesterreich erzeugen den meisten und besten Wein; jenes 671/2 Milt., dieses 381/2 Mill. Eimer. Oclban und Kultur d e r S ü d f r ü ch t e in Südeuropa. Obstbau in Süd- und Mitteleuropa. Pferdezucht beson- ders in Deutschland, Großbritanien, Ungarn, Polen und Rußlands Rindvieh- zucht in den Alpen, in Deutschland, Oesterreich, Preußen, Großbritanien und Ir- land; Schafzucht in Spanien, Deutschland, Ungarn, Unteritalien, Griechenland, auf den Färöern und aufjsland. Seidenzuchl in Italien, Spanien, Griechen- land, in der Türkei, in Südfrankreich und in einigen Ländern Deutschlands und Oester- reichs. Bienenzucht in Südeuropa und in Deutschland. Schöne Waldun- gen in den Alpen, in Deutschland, Oesterreich, Rußland und Skandinavien. Fi- scherei an allen Küsten und in allen Flüssen und Seen Europas, besonders aber im nördlichen Skandinavien, in Island, auf den Färöern, im nördlichen Schottland und in den südrussischen Strömen. Bergbau in den deuychen Mittelgebirgen, besonders im Harz und Erzgebirge, in den Alpen, Karpathen, im Ural, in den skan- dinavischen, in den britischen, schottischen nntr frartgöfilci^en Gebirgen, in den Pyre- näen, selbst auf der hesperischen, italienischen und griechischen Halbinsel. Die Deut- schen sind die besten Bergleute. 2) Einige der wichtigeren Schiffahrtscourse. 1. Dampfschiffe fahren von Lübeck . . . . nach Ustadt fschweden/I . . . in „ .... „ Stockholm tr „ .... „ St. Petersburg .... „ „ „ . „ Kopenhagen „ Kopenhagen. . „ Göteborg sschwedensj . • „ Göteborg . . . „ Christiania tr ff Stettin. . . . „ Königsberg ,r „ .... „ Riga „ ff .... „ Kronstadt fst. Petersburgs. ,, Hamburg . . . „ Amsterdam „ „ . . „ London „ „ . . . „ Hüll tr „ „ ... „ Leith ^Schottlands . . . ,, 18 Stunden. 60 — 64 „ 75 — 80 „ 20 „ 16 „ 30 „ 36 „ 48 — 60 „ 65 — 70 „ 33 — 36 „ 50 — 60 „ 36 — 40 „ 50 — 60 „

4. Besonderer Theil - S. 164

1856 - Eßlingen : Weychardt
164 Erste Abtheilung. Europa. s Einwohner 1848: 1,758,847; 1852: 1,819,253.l) — 1. Abstammung. Größtentheils Sachsen m. plattdeutscher Mundart; Friesen a. d. Nordseeküsten, des. in Ostfriesland; im östl. Lüneburg ein Gemisch v. slavischem u. germanischem Blute. — 2. Stände. Hoher u. niederer Adel; Geistlichkeit: Bürger; Bauern. — 3. Religion. 1,494,903 Lutheraner unter den 5 Constorien zu Hannover m. 8 General-Superintendenten, zu Stade m. 1 Gen.-Superintendenten, zu Otterndors in Hadeln, zu Osnabrück, zu Aurich m. 1 Een. - Superintendenten. 92,220 Refor- mirte unter der Synode der althannoveran. Provinzen, dem Oberkirchenrath zu Bent- heim u. zum Theil unter einigen lutherischen Konsistorien. 217,367 Katholiken unter d. Bischof zu Hildesheim u. d. bischöfl. Generalvikariat zu Osnabrück. 1,071 christl. Sektirer. 11,562 Juden unter d. Landrabbiner v. Hannover. 6. Kultur. — 1. Die Haupterwerbs- u. Nahrnngsquelle bilden hauptsächlich Ackerbau u. Viehzucht; Bergbau u. Hüttenwesen im Harz; ferner Obst- bau; Waldkultur; Fischerei; Torfstecherei. — 2. Die technische Kul- tur ist von geringer Bedeutung. Der wichtigste Gewerbszweig ist Garnspinnerei u. Leineweberei. Fabriken sinden sich nur in wenigen Städten, in Hannover, Osterode, Göttingen, Münden rc.; aber auch in diesen Städten können sie nicht mit denen in den preuß. u. sächs. Städten verglichen werden?) — 3. Der sehr ansehnliche Han- l) Zahl der Wohnp lätze. 70 Städte sdarunter45 selbstständige), 108marktfl., 960 Dörfer, 4,920 kleinere Dörfer u. Weiler, 926 Vorwerke u. einzelne Höfe, 262,796 Wohngebäude. Die meisten Orte sind nicht geschlossen, denn die Häuser liegen weit von einander entfernt, weil fast jeder Bauer, des. im Herzogth. Bremen, in der Mitte seiner Güter wohnt. Viele Orte haben eine Menge Namen für die einzelnen Häusergruppen. ®) 1. Bodenbenützung nach Procenten des Gesammtareals. 24,„ Proc. Ackerland; 3,,, Gartenland; 11„, Wiesen; 15,, Wälder; 45,0 Waiden, Triften, Haiden, Moore. Gewässer, Wege rc. — 2. Angebaute Gewächse. Viel Getreide u. Gemüse, besonders in den Marschen; Mangel an Getreide leiden Hoya, Diepholz u. des. der Harz, dessen.bewohner aus den königl. Kornmagazinen zu Osterode mit Brodfrüchten versorgt werden; Buchwaizen in den Haidegegenden; viel Kartoffeln u. Hülsenfrüchte; viel Flacbs u. Hanf; viel Oelgewächse, Haupts. Repssaamen, in den Marschen; Taback. Starker Obstbau in den südl. Prov. u. in der Elbmarsch. — 3. Schöne Laub- u. Nadelholzwaldungen in den Gebirgsgegenden u. in den großen Strecken Lüneburgs. Wenig Waldungen in den übrigen Gegenden des Tief- landes. Waldungen u. Haiden liefern Wachholder-, Heidel-, Erd-, Him- u. Brom- beeren, so wie eßbare Schwämme, namentl. Trüffeln. Sie sind für den Handel nicht ohne Bedeutung. — 4. Wichtige Thiere: 900,000 Rinder, des. in Ostfriesland; 250.000 Pferde, des. in Ostfriesland, Gestüte zu Celle, Memsen, Neuhaus; 1,620,000 Schafe shaideschnucken in d. Lüneburger Haide); 700,000 Schweine sosnabrück, Hoya, Lingen u. Bentheim sind die Heimath deö westphäl. Schinkens); 30,000 Zie- gen; Esel in den Gebirgsländern; viel Gänse in den Marschen; bedeutende Bienen- zucht in allen Haidestrichen, des. in d. Lüneburger Haide. Ziemlich viel Wild. Viele Fische im Meere u. in den Flüssen. Die Küstenfischerei u. der Austernfang, beson- ders aber die Häringsjagd v. Emden, Leer, Papenburg, Norden rc. aus, beschäftigen eine erhebliche Zahl von Händen. Von diesen Plätzen werden sogar Schiffe zum Wallfischfang u. Robbenschlag ausgerüstet. — 5. Produkte des Bergbaus. Me- talle liefert fast nur der Harz. Mittelpunkt des Bergwesens ist Klausthal mit Zel- lerfeld. Die wichtigsten Gruben sind Karolina m. d. Georgsstollen, Dorothea u. Bergwerkswohlfahrt. 10 Mk. Gold, 50,000 Mk. Silber, 130,000 Ctr. Eisen, 90.000 Ctr. Blei, 7,000 Ctr. Kupfer, 50 Ctr. Zink. Die den Commiinienharz jrammelsberger Harz) bildenden Gruben- u. Hüttenwerke nebst 1 Saline stehen un- ter der Verwaltung des Communienbergamts zu Goslar. Der jährl. Reinertrag von über 86,000 fl. fällt mit * * 3 4/, an Hannover u. mit */, an Braunschweig. Thonschie- fer, Fayence-, Pfeifen - u. Töpferthon, Sandsteine, Mühlsteine, viel Gypö. Jährt. 800 Mill. Stück Torf im Tiefland. 500,000 Ctr. Steinkohlen, 3,500 Ctr. Braun- kohlen; Erdölquellen im Lüneburgischen; c. 300,000 Ctr. Salz jährl. von 15 Salz- werken, 100 Ctr. Alaun. *) Wichtige Zweige der technischen Kultur. Allgemein verbreitete Garn- spinnerei u. Leineweberei. Lebhaftes Hüttenwesen im Harz; das meiste Metall wird 1'' \ \ - .>/

5. Besonderer Theil - S. 174

1856 - Eßlingen : Weychardt
174 Erste Abtheiluu g. Europa. 2. Herzogthum Oldenburg u. Herrschaft Jever. — 1. Grenzen. Im S- Hannover; im O. Hannover u. Bremen; im N. die Nordsee; im W. Hannover. — 2. Größe: 99,j Qm. [mit der Herrsch. Kniphausenz — 3. Oberfläche. Olden- burg gebort zu den am tiefsten gelegenen u. flachsten Landstrichen Deutschlands. Die Tiefebene besteht zu */? aus fruchtbarem Marschland, zu •/7 aus nur theil- weile bebautem Haide- u. Moorland. Ersteres ist von Sandhügeln durchzogen, die sich im äußersten S. bis zu 3 u. 400' erheben. Das 49 Qm. gr. Moorland, darunter das Saterland u. das Diepholzer große Moor, verwandelt sich zu manchen Zeiten in einen unzugänglichen Morast. Die fruchtbare Marsch liegt an der Nordlee u. an der Weser. 34 M. l. Deiche mit vielen Sielen o. Schleusen schützen dieselbe gegen die Einbrüche des Meeres. An der flachen Küste, die den Zerstörungen des Meeres beständig ausgesetzt ist, finden sich zwei große Busen, der Jahde- u. der Weserbusen. Vor ihr liegen die nur zur Fluthzeit unter Wasser ste- hende Sandbänke, die Watten, u. die Insel Wang eroog.— 4. Gewässer, a. Ems- system. Hase. Leda mit der Söste. b. Die Jahde, ein unbedeutendes Kü- stenflüßchen, dessen Mündung aber durck Meeresfluthen seit 1218 zum Jahdebusen erweitert ist. c. Wesersystem. aa. Weser; meist Grenzfluß gegen Hannover, bb. L. Z. Hunte; theilwcise Grenzfluß gegen Hannover, d. Viele kleine Seen: Dümmer-See an der S.o. Grenze; Zwischenahner See; Bullen Meer. Viele Entwässerungskanäle [üefej. Verbindung der Jahde und Weser. — 5. Kü- stenklima. Mittelwärme 9'/z Milde Winter u. kühle Sommer. Häufige See- stürme u. zahlreiche Nebel; feuchte, naßkalte Luft; viel Regen u. schneller Wechsel der Witterung; nur aus */* des Jahres kann man auf völlig heiteres u. angenehmes Wetter rechnen.— 6. Einwohner: 221,812. Sachsen mit niedersächsischer, Frie- sen mit friesischer Mundart. Wenig Adel; meist Bürger u. freie Bauern. 153,769 Lutheraner unter dem Consistorium in Oldenburg u. 1 Generalsuperin- tendenlen; 299 Neformirte; 65,430 Katholiken unter einem Generaldechantcn in Vechta, als dem Osficial des Bischofs von Münster; 42 Mennoniten; 709 Juden. — 7. Kultur. Sehr ergiebiger Ackerbau in der Marsch, weniger ergiebig in der Geest.3) Wenig Obstbau. 8 Qm. meist Kieferwaldung. Ausgezeichnete Vieh- zucht u. Mi Ich wirth sch äst, des. in der Marsch.4 * *) Nicht bedeutende Fischerei. Austernbänke an der Insel Wangeroog. Viele Blutegel in den stehenden Moor- gewässern. Geringe Gewerbsthätigkeit; die meisten Manufakturwaaren kommen vom Ausl. s) Nickt unbedeutender Handel.^) Mancherlei B ild u n gs ansta lt en.7) — 8. Kreis Vechta. 14,,* Qm. 33,674 meist kathol. E. 4 Aemter. Vechta. 5 M. v. Oldenb. St. a. d..Vechta. 2,400 E. Leinweb. Branntweinor. Märkte. Dinklage. Mfl. 1,600 E. Viehmärkte. — 9. Kreis Kloppenburg. 26,Qm. ' 3) An g ebaute Pflanz en in der Marsch: viel Reps, Weizen, Hafer u. Hül- senfrüchte; in der Geest: Roggen, Gerste, Hafer, Flachs, Hanf, Hopfen, sehr gute Kartoffeln. 4) Viehstand: 133,000 Rinder, 35,000 Pferde, 190,000 Schafe, 30,000 Schweine. Federvieh. Bienen. 4) Wichtigstes Gewerbe: Garnspinnerei u. Leineweberei. Viel Branntwein- brennereien. Etwas Wollen-, Holz- u. Lederwaarenfabr.; einige Zucker- u. Tabacks- sabr. Hollandsgehen der Geestbewohner, wie in Hannover. •) 1. Der Landhandel ist durch Mangel an guten Straßen gehemmt. Der See Handel konnte noch bedeutender sein. Die weitesten Seereisen der oldenb. Rhe- der gehen nur nach den Niederlanden, England, Norwegen, Lübeck, in die preuß. Häfen u. nach Riga. Die Nhederei zählt 80 Schiffe mit 4,000 Lasten. Schiffbare Flüsse: Wesen Hunte. Ha u pt ha ndels Plätze^ Oldenburg, Varel, Jever, Hook- fiel, Wlldcshausen, Elsfleth, Brake. Letzteres ist der Haüptplatz für d. oldenb. Seehdl. — 2. Ausfuhrartikel: Pferde, Schlachtvieh, Butter, Käse, gesalzenes u. geräu- chertesfleisch, Reps, Gartengewächse, Leinwand.— 3. Einfuhrarikel: Kolonial- u. Materialwaaren, Südfrüchte, Wein, Bier, Salz, Eisen, Fabrikerzeugnisse aller Art. 7) Bildungsanst alten: 2 Gymn., 4 lat. Schulen, 1 luth. u. 1 kath. Schul- lehrerseminar, 1 Militärschule in Oldenburg, 1 Taubstummeninstitut. Gute Landschulen in der Marsch. In der Geest ersckwert den Besuch der Schule die Zerstreutheit der ländlichen Wohnungen in den sog. Bauernschaften, deren mehrere, oft sehr viele, zu einem Kirchdorfe eingepfarrt sind, wo sich die Schule befindet u. das den Mittelpunkt eines zuweilen meileuweiten Kreises bildet.

6. Besonderer Theil - S. 98

1856 - Eßlingen : Weychardt
98 Erste Abtheilung. Europa. 4. Religionsverschiedenheit: 23 Mill. Katholiken, 1,000 unirte Griechen; 2,600 nichtunirte Griechen; 10 Mill. Luthe- raner, 800,000 Reformirte, 8 Mill. Unirte; 6,000 Mennoni- ten, 40,000 andere christliche Sectirer; 200,000 Juden.* 5) §. 3 3. Die Kultur. 1. Die physische Kultur ist in den meisten Ländern in einem blü- henden Zustande. Der Ackerbau, die Viehzucht und in manchen Gegenden die Waldkultur und der Bergbau sind die Hauptgrundlage des Nationalwohl- standes. Mit dem Ackerbau beschäftigen sich 2/s der Bevölkerung. Man baut Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse aller Art, verschiedene Gewerbe-, Han- dels- und Farbpflanzen, Futterkräuter, Obstbäume und Weinreben ss. 11. §.29]. Die blühende V iehzu cht beschäftigt sich mit dem Rind se. 16 Mill.], dem Schaf se. 30 Mill.], dem Pferd se. 5 Mill.], dem Schwein [c. 8 Mill.], in manchen Gegenden auch mit dem Esel, dem Maulesel und der Ziege. Wichtig ist auch die Zucht der Hühner, Gänse und Enten. Der Bergbau ist uralt und wird in allen Staaten, mit Ausnahme von Oldenburg, Meck- lenburg, Lippe, Holstein, Lauenburg und der freien Städte, vorzugsweise in Oesterreich, Preußen, Sachsen, Hannover, Braunschweig, Nassau und Bayern betrieben. Von größter Bedeutung für den deutschen Bergbau ist die säch- sische Bergakademie zu Freiburg. Die Seidenzucht ist nur im südlichen Tyrol und im istrischen Küstenlande von Belang. Von allgemeinerer Wich- tigkeit ist die Bienenzucht, besonders in den nördlichen Haidegegenden. Der Fischfang ist an den Küsten, Seen und größeren Flüssen heimisch. Die Schiffahrt ist auf den größeren Flüssen, auf mehreren Seen und be- sonders an den Küsten von sehr großer Bedeutung. Die Wälder werden in den meisten Staaten sorgfältig gepflegt. Die Jagd ist nur noch in eini- gen Staaten von größerer Bedeutung. der Rechte des niedern Adels überließ die deutsche Bundesakte den Landesgesetzge- bungen. Ohne eigentliche Bedeutung ist der P er so n enad el, der nur der belref- sendeu Person zu Gute kommt, aber nicht ans ihre Nachkommen übergeht und der L erdienftadel, der mit dem Besitze einer Würde, eines Amtes oder Ordens ver- bunden ist. 5) 1. Die römisch-katholische Kirche zahlt 9 Erzbisthümer und 30 Bis- thümer. Erzbisthümer. Wien: Salzburg: Görz: Prag: Olmütz: Freising: Bamberg: Freiburg soberrhein. Kirchenprovinz^. Köln: B i s t h ü m e r. St. Pölten. Gratz. Gurk. Leoben. Linz. Brixen. Trient. Laibach. St. Audree-Lavant. Gradiska. Triest. Cittanova. Leitmeritz. Budweis. Königgrätz. Brünn. Breslau. Passau. Augsburg. Regensburg. Eichstädt. Würzburg. Speyer. Mainz. Fulda. Rottenburg. Limburg. Trier. Münster. Paderborn. Hildesheim. . 2. Die griechische Kirche hat einen Bischof in Triest. 3. Die lutherische und unirte Kirche erkennt in den Laudesfürsten ihre Nothbischöfe. Diese leiten die kirchlichen Angelegenheiten durch die Ministerien des Kultus, durch die Consistorien und Generalsuperintendenten; letztere führen in Preu- ßen den Titel Bischof. Die reformirte Kirche wird durch Synoden geleitet. 4. Die Juden stehen in geistlichen Dingen unter den Rabinern.

7. Besonderer Theil - S. 100

1856 - Eßlingen : Weychardt
100 Erste Abtheilung. Europa. 4. Kein Volk der Erde übertrifft die Deutschen an geistiger Bil- dung; wenige können sich mit ihm vergleichen. Unterricht, Gelehrsamkeit und Kunst haben in keinem andern Lande der Erde eine so große Verbrei- Handelsplätze sür den Binnenverkehr sind in den österreichischen Ländern: Wien, Prag, Neichenberg, Brünn, Olmütz, Troppau, Linz, Steyer, Salzburg, Grätz, Botzen, Noveredo; in der preußischen Monarchie: Berlin, Breslau, Köln, Magdeburg, Frankfurt a. d. O., Naumburg, Posen, Fraustadt, Aachen, Koblenz, Elberfeld, Bar- men, Crefeld, Erfurt, Münster, Minden; in den übrigen deutschen Ländern: Leipzig, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg, Braunschweig, Kassel, Hannover, München, Mainz. Der Binnenhandel concentrirt sich in Wien für den So., in Augsburg sür den Sw., in Frankfurt a. M. für den Nw., in Leipzig für den No. 4. Der Seehandel wird von den Häfen aus getrieben, welche an den Kü- sten der 3 Meere liegen, von denen Deutschland berührt wird. Die Ostsee verbin- det Deutschland mit Rußland, Dänemark und Schweden und bietet durch den Sund einen Ausweg nach dem atlantischen Ocean und den übrigen Ländern der Erde. Häfen: Memel, Pillau, Königsberg, Danzig mit Weichselmünde, Stolpemünde, Rü- genwalde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Wolgast, Greifswalde, Stralsund, Rostock mit Warnemünde, Wismar; Travemünde; Kiel. Die Nordsee, noch günstiger ge- legen als die Ostsee, erleichtert den Verkehr mit England und Nordamerika. Häfen: Hamburg, Kuxhasen; Altona, Glückstadt; Bremen, Vegesack, Bremerhafen; Braake, Varel; Norden, Emden. Das Adria me er ist die Verbindungsstraße mit allen Ländern des Mittelmeeres. Hafen: Triest. Für den levantischen Handel ist die Handels- und Dampfschiffahrtsgesellschaft des österreichischen Lloyd in Triest von der größten Wichtigkeit. Die Handelsmarine Deutschlands ist nach der von England und von der nordamerikanischen Union die drittgrößte. Sie besteht aus mehr als 5300 Schiffen mit einem Tonnengehalt von 700,000 Lasten. 5. Die wichtigsten schiffbarenflüsse: Rhein mit Neckar, Main, Mosel und Maas; Ems; Weser mit Fulda und Aller; Elbe mit Havel und Spree; mit Mulde und Saale; Oder mit Warthe; Donau mit Traun, March, Drau und Sau. 6. Die wichtigsten Kanäle: der Ludwigskanal in Bayern zwischen Do- nau und Main; der Wiener Kanal in Unterösterreich von Wienerisch Neustadt bis Wien; der Finowkanal in Brandenburg zwischen Oder und Havel; der Friedrich- Wilhelms - Kanal oder der Müllroser Kanal in Brandenburg zwischen Spree und Oder; der plauensche Kanal in der Provinz Sachsen zwischen Havel und Elbe; der Münsterkanal in Westphalen zwischen Ems und Vecht; der Eiderkanal in Holstein zwischen Eider und Nordsee. Außerhalb des deutschen Bundes: der Bromberger Kanal zwischen Netze und Brahe in Posen; der große und kleine Friedrichsgraben in Ostpreußen verbinden Deine und Memel. 7. Die Länge der Eisenbahnen am Ende des Jahres 1852: 11353/» M. Deutsch-Oesterreich: 226vo; Preußen: 443; Bayern: 96; Sachsen: 71; Hannover: 491/2; Württemberg: 333a; Baden: 42; Kurhessen: 40; Großherzogthum Hessen: 163/r>; sächsische Herzogthümer: 12‘/2j Braunschweig: ll3/4j Nassau: 6; Anhalt: 14'A; Mecklenburg: 293a; Holstein und Lauenburg: 331/2; Schauenburg-Lippe: 3>/»; freie Städte: 71/2 Meilen. Keine Eisenbahnen haben bis jetzt: Luxemburg, Limburg, Hessen-Homburg, Waldeck, Oldenburg, Lippe-Detmold, Schwarzburg, Neuß, Liechtenstein. 8. Die deutschen Staaten gehören theils zu 4 Zollvereinen, nämlich zu dem österreichischen, preußischen, hannoveranischen und dänsichen, theils zu keinem Zollverein. Zu keinem Zollverein gehören die beiden Mecklenburg, Limburg, Hamburg, Lübeck und Bremen. a. Der österreichische Zollverein begreift die österreichische Mo- narchie und Liechtenstein, so wie die italienischen Herzogthümer Parma und Modena. b. Der preußische Zollverein begann 1828 und hat den Zweck, unter Anwendung eines gemeinsamen Zolltarifs den Verkehr zu erleichtern und zu sichern, so wie die vaterländische Industrie zu sichern und zu heben. Er ist 8307 Om. groß und hat 291/2 Mill. Einwohner. Die Zollgrenze beschreibt eine Linie von 1106 Meilen. Er begreift Preußen, Lippe-Detmold, Luxemburgs Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Kurhessen, Großherzogthum Hessen und Hessen-Homburg, den Thüringer Verein ^Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Alten- burg, Sachsen-Koburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen und Rudolstadt, Reuß

8. Besonderer Theil - S. 206

1856 - Eßlingen : Weychardt
206 Erste Atheilung. Europa. Cöln, Düsseldorf, Crefeld, Elberfeld, Barmen, Bielefeld, Minden, Aachen. — 2. Der Außenhandel umfaßt alle Länder des deutschen Bundes, die öster. Monarchie u. die andern Nachbarstaaten. Zur See geht er vorzügl. nach Ruß- land u. Schweden, nach Großbritanien, Frankreich, Italien, in die Levante, nach Nordamerika u. zum Theil auch nach Südamerika. Die lebhaftesten See- Plätze: Stralsund, Greifswalde, Wolgast, Stettin mit Swinemünde, Danzig, Königsberg mit Pillau, Memel 8). * 2 * * 5 8) 1. Hauptausfuhrartikel: leinene, wollene, baumwollene, seidene u. halb- seidene Gewebe, Eisen- u. Stahlwaaren; Getreide, Hülsenfrüchte, Salz, Holz, Säme- reien, des. Kleesamen v. Schlesien n. England, Krapp; Steinkohlen, Papier, Taback, Runkelrübenzucker, Wein, Branntwein, köln. Wasser, westphäl. Schinken; Porzellan, Glas, chem. Fabrikate, Pottasche, Bernstein. Im Jahre 1850 haben die 3 Städte Creseld, Aachen und Barmen nach den Vereinigten Staaten allein für einen Werth von 3,380,418 Thlr. an Waaren auf eigene Rechnung exportirt. Was sie auf Be- stellung von dorther versandten, dürste noch bedeutender sein. So ist das Geschäft nach Amerika für die rheinische Industrie namentlich ungemein wichtig geworden.— 2. Haupteinfuhrartikel: Baumwolle, Twist, rohe Seide, Farbstoffe, Rohrzucker, Kaffee, Thee, Gewürze, Südfrüchte, Wein, Tabacksblätter, Droguen, Hopfen, Speiseöl, Talg, Thran, Leinsamen, Flachs, Hanf, Häringe u. a. Seefische, Viehhäute, bahr. Bier, Porzellan, Spiegel, Krystall, Glas, Bijouieriewaaren, Zinn, Quecksilber, Pelz- werk. — 3. Beförderungsmittel des Binnenhandels. Biele gute Land- straßen, darunter 1,700 M. gebaute Staatschausslen. 543 M. Eisenbahnen. 766 M. schiffb. Wasserstraßen, von denen 206 M. aus die 2 westl. Prov., 560 M. auf die 6 östl. kommen. 58 M. I. Kanäle. Küstenfahrten. Vortreffl. Posteinrichtungen. Der elek- tromagnet. Telegraph, welcher Ende 1851 eine Länge von 376,4s M. unter u. eine v. 69,z, M. über d. Erde hatte. Zur Förderung des Verkehrs zw. d. beiden Haupt- theilen bestehen Handelsverträge m. d. Zwischenstaaten. 3 Messen in Frankfurt u. 2 in Naumburg. Jahrmärkte in Berlin, Magdeburg, Cöln u.a. v. a.o. Viele Wollmärkte; die größten in Berlin u. Breslau. — 4.Haupthindernisse des Binnenhandels, des. der östl. Prov.: die strenge Sperre der östl. Grenze v. Sellen Rußlands. — 5. Beförderungsmittel des Außenhandels. Schiffb. Flüsse, des. Rhein, Elbe, Oder, Weichsel u. Memel. Die 104 M. l. Ostseeküste. Die Nachbarschaft be- deut. Staaten. Der Zollverein; der Septembervertrag m. d. Steuerverein; d. österr.- preuß. Handelsvertrag. Die Schiffahrtskommission in Swinemünde. Die königl. Seehandlungsgesellsch. in Berlin. Die rheinisch-überseeische Handelsgesellsch. in Cöln. Handelsverträge m. vielen außerdeutsch. Staaten. Das Gesandschafts- u. Konsulat- wesen rc. — 6. Haupthindernisse des Seehandels. Der Sundzoll u. eigenth. Verhältn. d. baltisch. Länder. Der Umstand, daß d. Mündungen d. Nordseeströme in fremden Ländern liegen. — 7. Eisenbahnen im westl. Theil. 1. Rheini- sche B.; 117i M. i.j v. Cöln über Düren, Eschweiler, Aachen bis Herbesthal. 2. Aachen-Düsseldorfer B.; 117, M. l.; v. Aachen über Herzogenrath, Gei- lenkirchen, Erkelenz, Gladbach bis Düsseldorf. 3. Aachen-Mastrichter B.; v. Aachen süb. Valkenbnrg bis Mastricht in Limburgß 4. Bonn-Cölner B-; 4 M. 1.; v. Bonn über Brühl bis Cöln. 5. Cöln-Mindner B.; 35 M. l.; v. Deutz über Mühlheim, Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Kastrop, Dortmund, Kamen, Hamm, Ohlen, Oelde, Rheda, Gütersloh, Bielefeld, Herford bis Minden. Zweigbahn: v. Oberhausen bis Ruhrort; 17. M. l. 6. Ruhrort-Crefeld- Gladbacher B.; 6 M. l.; v. Homberg, Ruhrort gegenüber, über Crefeld, Viersen, Gladbach n. Rheydt. 7. D ü sseldorf-El b erfe ld er B.; 3 7, M. l.; v. Düsseld. bis Elberfeld. 8. Bergisch-Märkische B.; 77, M. l.; v. Elberfeld über Bar- men, Schwelm, Hagen, Herdecke, Witten bis Dortmund. 9. Westphälische B.; 12 M. l.; v. Hamm über Soest, Lippstadt, Geselle, Salzkotten, Paderborn, Lichtenau, Marburg bis Haueda a. d. preuß. kurhess. Grenze, bis wohin d. Friedrich-Wilhelms- Nordb. führt. 10. Münster-Hammer B.; 47, M. l.; v. Hamm über Dren- steinfurt bis Münster. 11. Die Bahn v. Münster bis Nheina, m. Anschluß a. d. hannoveran. Staatsb. über Meppen, Papenburg, Leer bis Emden. 12. Saar- brücker B.; v. d. französ-preuß. Landesgrenze über Saarbrück u. Forbach bis zur bayer.-preuß. Landesgrenze b. Wellersweiler, zum Anschluß a. d. pfälz. Ludwigsbahn

9. Besonderer Theil - S. 293

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Oesterreich. Die Kultur. 293 3. Der Handel. Die Monarchie bildet ein großes Zollgebiet, das dem Auslande gegenüber in zwei, dem Umfange nach höchst ungleiche Theile zerfällt 15). Der Handel innerhalb des Zollgebietes u. der mit dem Aus- lande ist von großer Bedeutung u. in steter Entwickelung begriffen. Er ist vorzugsweise Land-, aber auch Seehandel 16). — 1. Hauptplätze des res hiebei verwendet werden, aus c. 9 Mill., d. h. aus nicht ganz der Bevölkerung. Davon kommt aber mehr als die Hälfte auf die eigentliche laudwirthschaftliche, so daß bei 5 — 5*/a Mill. Einwohner eine gemischte Beschäftigung finden. — 4. Die wich- tig st e n Fabrikate der einzelnen Kronländer. a. In Böhmen werden alle wichtigen Industriezweige knltivirt. Die gewerbsreichsten Distrikte liegen vor- zugsweise in den v. d. Deutschen eingenommenen Abhängen der Gebirge, wo reiche Wasserkräfte, aber karger Boden ist. Am wichtigsten sind: Leinen-, Wollen-, Baum- wollen- u. gemischte Waaren, Glas-, Metall-, Porcellan- u. Steingutwaaren, chem. Produkte, Rübenzucker, Papier, Bierbrauer, u. Brannlweinbrenn. b. Mähren u. Schlesien: Wollen-, Leinen- u. Eisenwaaren, Bierbr., Branntweinbrenn., Nüben- zncker. c. Niederösterreich verdankt den Flor seiner Industrie Haupts, der Neichs- hauptst. Wien. Für Wien sind Seidenw., Shawls, Galanteriew. auö verschiedenen Stoffen, Modewaaren, Leder, Maschinen, mufikal. Instrumente u. chem. Fabrikate; für d. Umgebung v. Wien u. d. übrige Kronland die Baumwollengespinnste, d. gedruckten Woll- ». Baumwollenw., d. Papier u. d. Papierw., rafsinirter Kolonialzucker u. d. Eisenw. v. d. größten Wichtigkeit, d. Lombardei: Seidenwaaren, Baumwollen- spinnerei, Leinen-, Papier-, Leder- u. Metallwaaren, e. Venedig: Seiden - , Lei- nen-, Metallwaarcn, Glas, Leder, Papier, f. Oberösterreich: Eisen-, Leinen- u. Banmwollenwaaren. g. Steyermark: Eisenwaarcn, Papier, b. Kärnthen u. Krain: Eisenwaaren, i. Tyrol u. Vorarlberg: Seiden-, Baumwoll-, Me- tallwaarcn. k. Küstenland: Schiffbau. 1. Galizien u. Bukowina: Hauswe- berei v. Lein-, Hanf- u. Skhafwollstoffen. in. Ungarn u. s. ehem. Nebenlän- der: Hausweberei v. Lein-, Hanf- u. Schafwollstoffen, Erzeugung mehrerer chem. Produkte [Soda, Pottasche, Alaun, Salpeters, v. Branntwein, Leder, Papier, Holz- waaren u. ordinärem Glas. n. Siebenbürgen: Wollen-, Leinen - u. Hvlzwaaren, Leder, Branntwein, o. Milistärgrenze: Branntwein, Töpfer-, Hanf- n. Holzwaa- ren. p. Dalmatien: Schiffbau, Liqueur [Rosoglio, spr. rosoljo — Nosenbrannt- wein; Maraschino - Nosogliv, aus d. Branntw. bereitet, den man ans Marasche o. kleinen Weichsel» destillirts. 15) Zollgebiet. Der inländ. Handel unterliegt keiner Beschränkung. Gegen d. Ausland schützt Oesterr. s. Industrie durch Schutzzoll. Das österr. Zollgebiet, seit 1853 m. d. vreuß. Zollverein in einer Zvlleinignng stehend, zerfällt dem Ausland gegenüber in 2 Theile, wovon einer Dalmatien, der andere alle übrigen Kronländer umfaßt, u. wovon jeder einem eigenen Zolltarife unterworfen ist. Die Zollgrenzen fallen jedoch nt. d. Landesgrenzen nicht vollkommen zusammen. Einzelne Gebiete, wie Istrien ». d. Freihäfen Triest, Venedig, Fiume, Buccari, Porto Ne u. Carlopago, so wie d. Gebiet d. St. Brody in Galizien, liegen außerhalb derselben u. werden Zoll- ausschlüsse genannt, da ihr Waarenverkehr zum Behufe der Hebung des Zwischen- handels keiner Zollpflicht unterworfen ist. 16) 1. Lebhaften Land Handel treiben die einzelnen Kronländer unter sich u. m. Süddeutichland, Sachsen, Preußen, Polen, Rußland, nt. d. Türkei, den italienisch. Staaten u. m. d. Schweiz. — 2. Der Seehandel gewinnt immer mehr an Be- deutung u. Ausdehnung. Er wird v. d. österr. Häfen d. adriat. Meeres aus betrie- den. Die Seeküste des adriat. Meeres beträgt söhne d. Umfang der Inseln m. 300 österr. M.] 252,5 österr. M. [22,4 kommen auf Venedig, 60 auf d. österr. Kü- stenland, 6,j aus Kroatien, 13,* ans d. Militärgrcnze, 150 ans Dalmatiens. Die Küste hat, m. Ausnahme d. Militärgrenze, 116 Häsen [18 in Venedig; 36 im deutsch. Küstenlande; 7 im kroat. Küstcnlande; 55 in Dalmatiens. Die Handels- marine zählte zu Ende 1851, m. Ausnahme v. Militärkroatien, 9,746 Fahrzeuge v. 269,427 Tonnen [à 1830 Wiener Pfd. — 2,049 Zollpfunds m. 34,018 Mann Besatzung. Die Schiffe sind von dreierlei Art. Die kleinen Küstenfahrer [di piccolo cabotaggio] sind nur für Fahrten zw. österr. Häfen berechtigt. Die Schiffe zur weiten Küstenfahrt [ài grande cabotaggio] besuchen d. Häfen d. mittelländ.

10. Besonderer Theil - S. 297

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserlhum Oesterreich. Die Kultur. 297 1e l des Handels, von denen manche erst die neueste Zeit hervorgerufen hat. 18) 4. Die geistige Bildung stellt sich je nach der Abstammung der Bewohner in vielfachen Stufen dar. Die deutsche Nation hat die größten Fortschritte gemacht; ihr folgt die magyarische u. italienische; auf der nie- drigsten Stufe stehen die Slaven, Wallacken u. Moldauer. Hauptgegen- stände der wissensch aftl. Behandlung find: Jurisprudenz, Medicin, Mathematik, Kriegswissenschaft, Länder- u. Völkerkunde, Statistik, Geschichte, Naturwissenschaft u. orientalische Sprachen'. In der Poesie hat das Drama u. die Lyrik würdige Vertreter. Die Musik wird mit großer Vorliebe gepflegt; viele ausgezeichnete Musiker gehören dem Staate an. Das ange- borne Musiktalent der Böhmen u. Italiener ist bekannt. In der Malerei blüht besonders die Genre-, Porträt- u. Landschaftsmalerei. Tüchtige Bild- hauer hat Oesterr. seit lange besessen. Auch die Kupferstecherkunst u. die Lithographie sind würdig vertreten ^). des Tartaro, erhält nach Aufnahme des Castagnaio b. Eanda bis Rettinella d. Na- men dieses Backes, spater d. Benennung Po di Levante, u. mündet m. einem Arme am Porto di Levante ins Meer u. durch d. Fossa Polesella in d. Po. 250 Clr. Tragfäh. Durch den Adi getto steht er m. d. Etsch in Verbindung. 3. Die 3 aus d. Bacchiglione abgeleiteten Kanäle. Der K. Piovejo führt zur Brenta b. Stra; der eigentl. Bacchiglione [Canale delle Roncajette] geht als Canale di Ponte lungo b. Brondolo ins Meer; der Canale di Monselice v. Padua ». Este. 4. Der Taglio nuovissimo; v. Mira in d. Brentone oberh. des Beckens v. Brondolo. 850 Etr. Tragfähigkeit. — 5. lieber die österr. Häfen u. d. öfterr. Lloyd S. p. 293. 294. Beförderungsmittel des Handels überhaupt. — 1. Der Zoll- tarif, der des. d. Ausfuhr zu begünstigen u. die heimische Industrie zu schützen sucht. — 2. Schiffahrts- u. Handelsverträge m. fremden Staaten. — 3. Aus- gedehntes Konsulatwesen. 31 Generalkonsulate, 40 Konsulate, 2 Generalagen- tien, 61 Vicekonsulate, 178 Konsularagentien u. 17 Starostien. — 4. Messen u. Märkte: Wien ftwöchiger Oster- u. Allerheiligenmarkt; 14täg. Markt zu Marga- rethen in d. Vorst. Leopoldstadt^I; Brünn s4 14täg. Märkte u. 2 Wollmärktesj; Pesth [4 Märktej; Debreczin; Prag; Pilsen; Königingrätz; Olmütz [Viehmärkte^ ; Linz; Gratz; Laibach; Tarnow; Oedenburg [Viehmärktej; Verona; Venedig; Treviso; Brescia [Seidenmarkt^; Pavia; Bergamo [zugl. Seidenmarkth u. v. a. — 5. 4 Bör- sen: Wien; Triest; Venedig; Mailand. — 6. Die Privileg, österr. Nationalbank. — 7. Assekuranzanstalten zu Triest, Venedig u. Wien. — 8. Ausgedehntes Postwesen. Die Briefpost befuhr 1851 6,631, die Fahrpost 3,864 österr. M. — 9. Offene Telegrckphenlinien, 710 M. l., durchziehen d. Staat n. allen Hanpt- richtunge». Sie dienen zur Beförd. v. amtlichen u. Privatkorrespondenzen. Durck ihren Anschluß a. d. Telegraphen d. deutsch. Nachbarländer sind sie m. denen v. Belgien, Frankreich n. England verbunden. Centralpunkt: Wien. ") Bildungs-, Wohlthätig keits-, Armen- u. Gesundheitsanstal - len 1851. — 1. 18,702 Volksschulen m. 2,205,600 Schillern [15,697 Trivial- schulen, in denen Religion, Le;en, Schreiben u. Rechnen, 397 Hauptscknlen, in denen auch noch Sprachlehre u. Arithmetik gelehrt wird, ». 2,608 Mädchenschule»). Als Unterrichtssprache wird die an d. einzelnen L>chulorteu vorherrsch. Sprache gebraucht. Bei den Deutschen zeigt sich d. fleißigste Schulbesuch; an sie schließen sich d. Ma- gyaren, Slave» u. Romanen an. — 2. 262 Gvmnasien m/54,186 Schülern: 207 kathol.; 1 griechisch-unirtes; 51 Protest. [1 in Schlesien; 39 in Ungarn; 11 in Siebenbürgens; 3 imitar. An 78 Gymn. wird in deutscher, an 75 in magyarischer, an 66 in italienischer, an 27 in slavischer, an 2 in romanischer, an 14 in mehreren Sprachen gelehrt. 26 Realschulen m. 3,874 Schülern. — 3. 8 höhere tech- nische Anstalten m. 4,109 Schülern. Polytechn. Jnstit. in Wien; Joanneum in Gratz ; Handels - n. nautiche Sch. in Triest; polytechn. Institut in Prag; techn. Lehran». in Brünn; techn. Akademie in Lemberg; techn. Institut in Prag; techn. Lehranst. in Pe>th. 4 Andere höhere Lehranstalten: höhere landwirthsch. Lehranst. zu Ungrijch-Altenburg; Forstlehranstalt zu Mariabrunn in Niederösterr.; Berg- u. Forstakademie zu Schemnitz; montanistische Lehranstalt zu Prztbram. —
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