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1. Geschichtsbilder - S. 27

1899 - Konitz : Dupont
— 27 — landwirtschaftlichen Erzeugnisse, mit der Vieh-, Geflügel- und Bienenzucht, der Fischerei, der Jagd- und Forstwirtschaft, mit den Mühlen, der Butterbereitung u. s. w. gehalten werden soll. Es führt genau an, was an Hausgerät und Wirtschaftsgerät vorhanden sein muß, bestimmt, welche Blumen in den Gärten zu pflanzen, wie viele Tiere jeder Art zu halten sind. Karl ließ sich jedes Jahr genau Rechnung legen und prüfte alles selbst so genau und eingehend, daß die Verwalter vor ihm zitterten. Der Betrieb auf seinen Meierhöfen wurde Muster und Vorbild für die übrigen Grundbesitzer, und er war auch hierin ein wahrer Lehrer seines Volkes. Das Hauptbedürfuis damaliger Zeit bildete die Vermehrung und Verbesserung der Verkehrswege. Karl ließ Straßen anlegen. Brücken bauen und faßte sogar den Plau, das Donau- und Rheingebiet durch eine» Kanal zu verbinden. Um den Handelsverkehr zu heben, knüpfte er Verhandlungen mit allen umliegenden Völkern an. Gesandtschaften verkehrten zwischen Bagdad und dem Kaiseisitze. Auch in das Münz- und Gewichtswesen brachte er Ordnung. Sorge für Wissenschaft, Bildung und Kunst. Karl selbst liebte die Wissenschaft. „Nicht mit dem Besitze der Muttersprache zufrieden", sagt von ihm Einhart, „lernte er lateinisch so viel, daß er sich darin ebenso gut wie im Deutschen ausdrückte, und griechisch so weit, daß er es wenigstens verstand." Er sammelte alte deutsche Lieder, die leider unter seinem Sohne wieder verloren gingen, verfaßte eine deutsche Grammatik und gab den Winden und Monaten deutsche Namen. An feinem Hofe versammelten sich die großen Gelehrten seiner Zeit, die er aus Italien oder von der britischen Insel berief. Da finden wir die Italiener Paulinus und Petrus von Pisa, den Langobarden Paulus Diakonus, deu Geschichtsschreiber seines Volkes, den berühmten Angelsachsen Alkuin, den Franken Angilbert und endlich Einhart, den Geschichtsschreiber Karls. Mit diesen Gelehrten verkehrte der wißbegierige Kaiser zwanglos; ja er saß einem Schüler gleich zu ihren Füßen und war bemüht, nachzuholen, was er in der Jugeud versäumt hatte. Auch die Baukunst hob er durch Ausführung größerer Werke, z. B. der Paläste in Aachen und Jngolheim und des Domes zu Aachen. Große Sorgfalt schenkte Karl der an seinem Hofe aus der Merowingerzeit her bestehenden Palastfchule. Alkuin wurde mit der Leitung derselben betraut. Nicht nur die Prinzen, auch die Prinzessinnen ließ Karl hier in Gemeinschaft mit den Söhnen des Adels unterrichten. Oft erkundigte er sich nach dem Fortgange der Studien und ging in der Erteilung vou Lob und Tadel mit strenger Gerechtigkeit vor. Schon früher war die Kirche besorgt gewesen, die Bildung wenigstens der Geistlichen zu fördern. Diesem Zwecke dienten Schulen, die an den Sitzen der Bischöfe errichtet wurden (Cathedral- und Domfchuleu), auch manche Klöster nahmen sich der Erziehung junger Geistlicher an (Klosterschulen). Doch bestand die Einrichtung nicht überall und wurde oft ganz vernachlässigt. Entscheidend für die allgemeine Verbreitung solcher Lehranstalten wurde nun die Regierung Karls. Häufig ergingen feine Mahnungen, und im Jahre 78v ließ er durch ciue Syuode verfügen: „In

2. Geschichtsbilder - S. 56

1899 - Konitz : Dupont
— 56 — Städte treiben einen äußerst gewinnreichen Handel, und insbesondere ist Straßbura ungemein reich." , So hatte die Hansa erreicht, daß Deutschland bis zu Ende des fünfzehnten Jahrhunderts der Mittelpunkt des Welthandels war. Als die übrigen Völker aber erstarkten, die Handelswege andere wurden, die Zerrissenheit Deutschlands immer stärker zu Tage trat und der deutsche Kaufmann bei Fürsten und Kaisern nur bösen Willen und keine Unterstützung fand, da sauf das stolze Gebäude er Hansa allmählich zusammen. Die schwachen Reste vernichtete der dreißigjährige Krieg. Nur der Name erhielt sich bei einigen Städten bis in die heutige Zeit. Verkehrsverhältnisse im Mittelalter. Die Römer hatten auf Herstellung prächtiger Straßen großes Gewicht gelegt. Die Stürme der Völkerwanderung ließen das Begehende untergehen. Erst Karl der Große knüpfte an römische Erinnerungen auch aus diesem Gebiete wieder an. Bei der Auflösung des Frankenreichs gerieten seine Anordnungen in Vergessenheit. Erst nach den Kreuzzügen begannen die süddeutschen Städte im Interesse ihres Handels den Straßenbau wieder aufzunehmen. Augsburg, Ulm und Nürnberg legten Straßen an über den Brenner, den Gotthard und Splügen. Dazu kamen Straßen von Lübeck, Hamburg und Bremen, aus der Richtung von Erfurt, Braunschweig und Magdeburg, die ihren Knotenpunkt in Nürnberg hatten. Die großen Handelsstraßen wurden leidlich erhalten. Sie waren an den tieferen Stellen mit Steinen, in Kalk gelegt, (Caltiata-Chaussce) gepflastert. Selten nahm sich das Reich der Besserung dieser Straßen an, und deshalb verstummen die Klagen über die „Mordwege" auch im ganzen Mittelalter nicht. Eine große Hemmung des Verkehrs war die „Grundruhr", d. H.^ siel ein Ballen re. vom Wagen, so gehörte er dem Herrn, über dessen Gebiet die Straße führte. Es kam darum häufig vor, daß Landesherren ihre Straßen absichtlich ^L..e^-Ien schachten Zustand versetzten. In einem alten Handelsregelbuche heißt es: „Fährst du zum Jahrmarkt durch Herren Gaue oder Wald, so nimm klein Rad an deinen Wagen und hüte dich, daß du kein Grundruhr zahlen mußt, so ist dein Gewinn dahin." Ebenso gefährlich war das Strandrecht auf offener See. Jedes Schiff, das an den Strand getrieben wurde, verfiel dem Herrn der Küste als Eigentum. Die Hansastädte wußten sich gegen Grundruhr und Strandrecht wohl zu schützen, nicht so die Landstädte. Schwere Hemmung legten sich auch die Städte selbst gegenseitig auf. Schickte der Kaufmann seine Ware nach einer bestiminten Gegend, so mußte, falls eine andere Stadt berührt wurde, die Ware dort ausgeladen, auf die öffentliche Stadtwage gebracht und auf den Fluß- und Landfahrzeugen dieser Stadt weitergeschafft werden. Der Privatmann legte seine Reise zu Fuß oder zu Pferde zurück, den leichten Reisewagen und die Kutsche kannte man noch nicht, hätte sie auf den schlechten Wegen auch gar nicht gebrauchen können. Schlimm stand es auch um das Nachrichtenwesen. In einzelnen Gegenden Deutschlands wurden besonders die Fleischer (Metzger) zur Besorgung von Briefen und sonstigen Sendungen benutzt. In manchen Gegenden waren sie zur Beförderung von Briefen geradezu verpflichtet (Metzgerposten). Das erste geordnete Postwesen hatte der deutsche Ritterorden eingerichtet. Die Städte aber bestellten besondere Boten, Läufer. Hatte doch Straßburg allein im 15. Jahrhundert 97 von der Stadt in Eid und Pflicht genommene Boten und arbeitete eine besondere Botenordnuug aus. Aber unsicher blieb die Beförderung der Briefe und Sendungen doch immer, schon deshalb, weil bei der allgemeinen Rechtsunsicherheit Überfälle gerade dieser Boten beliebt waren. Das Schulwesen der deutschen Städte im 15. Jahrhundert. Die Klosterschulen waren allmählich von ihrer Höhe herabgesunken und leisteten nicht mehr, was die fortschreitende Zeit namentlich von den besseren Bürgern forderte. Die reich und mächtig gewordenen Städten strebten deshalb danach, eigene Schulen zu Haben. Doch traten diesem Streben die geistlichen Behörden meist entgegen, da ihnen die vorhandenen Stiftsund Klosterschulen zustanden. Viele Städte überwanden diese Schwierigkeiten und richteten städtische Gelehrtenschulen ein, in denen neben der lateinischen Sprache besonders der Gesang gepflegt wurde; denn die. Schüler bildeten den sogen. Kirchenchor, der bei allen Festlichkeiten mitwirkte. Die Schule wurde gewöhnlich an einen Geistlichen verpachtet, der dann als Rektor alleiniger Herr der Schule war und Hilfslehrer (auch Geistliche) annahm. Die Schulzucht war streng; auch kannte man die Ferien in unserm Sinne

3. Geschichtsbilder - S. 59

1899 - Konitz : Dupont
= 59 — 2. Die Zeichen einer neuen Zeit. a) Erfindungen und Entdeckungen. Zu den wichtigen Ereignissen, die seit der Mitte des 15. Jahrhunderts gewaltigen Einfluß auf die staatlichen, gewerblichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Menschen ausübten und eine neue Zeit herbeiführten, zählen wir eine Reihe Erfindungen und Entdeckungen. Erfindungen. Das Schießpulver — zwar schon in alten Zeiten in China, Indien und Arabien bekannt - aber für Europa doch eigentlich erst erfunden in der Mitte des 14. Jahrhunderts — und zwar der Sage nach von dem Mönche Bertold Schwarz zu Freiburg im Breisgau — hat das Kriegswesen vollständig umgestaltet. Der Ritterstand verlor durch die neuen Waffen seine Bedeutung und zog sich immer mehr vom Kriegshandwerke zurück. Die Burgen wurden verlassen; ihre Besitzer suchten im Thale ein bequemes Haus und wurden Gutsbesitzer, oder sie suchten |ich am Hofe der Fürsten und im Staatsdienste neue Beschäftigung, und für lange Zeit blieben alle wichtigen Staatsämter dem Adel, wie man jetzt allgemein die Nitterbürtigen nannte, vorbehalten. Die Buchdruckerkuust hat auf geistigem Gebiete, besonders auf dem der Volkserziehung unendlichen Segen gestiftet; denn erst durch diese Erfindung wurde es möglich, die Schule zu der heutigen Höbe auszubauen. Zwar kannte man schon seit dem 12. Jahrhundert das Verfahren, Bilder, auch ganze Buchseiten in Holz zu schneiden und dann abzudrucken; aber es hatte das nur geringe Bedeutung. Die geschnittenen Platten konnten immer nur zur Herstellung eines bestimmten Buches gebraucht werden und waren so teuer, daß man gar nicht daran dachte, Bücher auf diese Art herzustellen. Erst nachdem durch Johann Gutenberg 1440 die beweglichen Lettern erfunden worden waren, breitete sich die neue Kunst schnell aus. Wie sehr sie dem Volksbedürfnisse entgegenkam, beweist der Umstand, daß bis zum Jahre 1500, also 60 Jahre nach der Erfindung, schon mehr als 1000 Druckereien bestanden. Johann Gutenberg aber, dieser große Wohlthäter der Menschheit, hat in seinem Leben nur Unglück erfahren und Undank genossen. Erst unsere Zeit hat die alte Dankesschuld der Menschheit gegen ihn abgetragen und ihm in seiner Vaterstadt ein herrliches Denkmal in Stein und Erz errichtet. Entdeckungen. Die Entdeckungen, die gleichfalls wichtige Veränderungen im Leben der Völker hervorgebracht haben, gingen von den Portugiesen aus. Heinrich der Seefahrer. Im 12., 13. und 14. Jahrhundert bezog Europa die kostbaren Erzeugnisse Indiens durch Vermittlung der Araber, die den Handel mit Asien ganz in ihren Händen hatten. Die Vermittler zwischen Asien und Europa waren hauptsächlich die beiden Seestädte Genna und Venedig, die denn auch königliche Macht und Pracht entfalteten. Die übrigen europäischen Völker, besonders die südlich wohnenden, empfanden die Abhängigkeit von den Arabern, von Genua und Venedig immer tiefer und nahmen das Streben des Altertums, einen See-

4. Geschichtsbilder - S. 113

1899 - Konitz : Dupont
Noch litten Handel und Industrie am meisten unter binnenländischen Zöllen und durch die Accise au den Thoren der Städte. Es galten im Innern Preußens 67 Zölle und Tarife, und fast alles, was in die Städte gebracht wurde: Ei und Huhu, Kuh und Kalb, Milch und Butter — war accise- pflichtig. Da wurden 18 J 8 alle Wasser-, Binnen- und Provinzialzölle aufgehoben und ebenso die Thoraccise beseitigt. Nun erst lernten sich die Preußen als ein zusammengehöriges Volk betrachten. Die Hebung der Volksbildung blieb gleichfalls ein stetes Ziel der preußischen Verwaltung. Die Seminare, auf denen die Lehrer ihre Vorbereitung genossen, wurden vermehrt und die Vorschriften der allgemeinen Schulpflicht verschärft. Das höhere Schulwesen jeder Provinz wurde dem Provinzial-Schulkollegium unterstellt; das niedere verwaltete die Schulab-teilung der Regierungen. Man begann jetzt schon im Auslande aufmerksam zu werden auf das preußische Schulwesen und meinte wohl: „Preußen ist das Land der Schulen und Kasernen." Noch wichtiger wurde der auf Preußens Anregung 1833 gegründete Zollverein. Mit diesem wurde die Absperrung von Land zu Land gehoben. Es war jetzt auch möglich, sich gegen das Ausland, besonders gegen England, das uns mit seinen Waren übeschwemmte und so unsere Industrie am Aufschwünge verhinderte, durch Zölle abzuschließen. Auch war der Zollverein ein Schritt auf dem Wege zur deutschen Einheit. X. Die Zeit des Ringens nach Einheit. 1. Friedrich Wilhelm Iv. („Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.") Friedrich Wilhelm Iv., ein Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise, wurde am 15. Oktober 1795 geboren. Er war mit vorzüglichen Geistesgaben ausgerüstet, die unter der sorgfältigen Pflege seiner Mutter sich reich entfalteten. Ein Grundzug seines Charakters war echte Frömmigkeit, die unter dem Drucke der napoleoiüschm Fremdherrschaft und durch die herrlichen Beweise Gottes in den Jahren 1813 — 1815 sich noch vertiefte. Er nahm unter Leitung seines Vaters an den Freiheitskriegen teil und legte wiederholt Beweise seiner Unerschrockenheit ab. Sein Vater trug auch Sorge, daß der junge Kronprinz frühzeitig in die Staatsgeschäfte eingeweiht wurde. Bei seinem Regierungsantritt sprach Friedrich Wilhelm die denkwürdigen Worte: „Ich will ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfältiger und barmherziger König sein und mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen führen." Aus des Königs Regierungszeit sind besonders bemerkenswert die unermüdliche Sorge für Kunst und Wissenschaft, die Anlage von Eisenbahnen, die Einführung der Telegraphie und die gemährte Staatsverfassung. Kunst und Wissenschaft während der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. Kunst und Wissenschaft haben unter diesem Könige eine seltene Backhaus, Geschichtsbuch. - g

5. Geschichtsbilder - S. 3

1899 - Konitz : Dupont
— 3 — 2. Die Babylonier und Assyrier. Die Heimat der ältesten Völker des Morgenlandes liegt zwischen den .Flüssen Euphrat und Tigris. Die weite Ebene, die sich dort ausdehnt, Mesopotamien genannt, ist ein Geschenk dieser beiden Flüsse; denn durch deren Ueberschwemmuug, die später noch durch künstliche Bewässerung unterstützt wurde, wurde Mesopotamien eines der fruchtbarsten Gebiete. Schon etwa 2500 v. Chr. erblühte dort ein Staat unter Königen, und es erhoben sich die Städte Babylon, Ur u. a. iu der Ebene. Die Bewohner kannten schon die Schrift (Keilschrift), besaßen bedeutende astronomische Kenntnisse, verstanden sich vorzüglich auf die Baukunst und gaben dem Abendlande Maße und Gewichte. Als Gottheit verehrten sie das Hinnnelsgewölbe mit seinen funkelnden Sternen (Bel). Sie erbauten ihren Gottheiten mächtige Türme, weil sie dachten, so den glänzenden Lichtern näher zu sein. Neben diesem ältesten Staate, nach seiner Hauptstadt Babnlon benannt, bildete sich aufwärts an den Strömen das Reich Assur, das im 13. Jahrhunderte v. Chr. die Oberherrschaft auch über Babylon erlangte. Es hatte seinen Mittelpunkt in der gewaltigen Stadt Ninive. Einer der kräftigsten Könige war Salmanassar (858—823), der mit Ahab, dem gottlosen Könige der Israeliten, ein Bündnis schloß und die Grenzen seines Reiches immer weiter nach Westen ausdehnte. 722 überfiel Sargon Ii. (Salmanassar) Samaria, die Hauptstadt Israels und führte die Bewohner in die assyrische Gefangenschaft. Ein Nachfolger Sargons ist jener Sänherib (705 081) der gegen den frommen Judenkönig Hiskia (Ezechias) zog, aber unverrichteter Dinge wieder zurückgehen mußte und von zweien seiner Söhne erschlagen wurde. Seme Nachfolger dehnten ihre Herrschaft über ganz Vorderasien und sogar über Ägypten aus. Es entstand so das erste Weltreich im Mten. Die Städte waren ausgedehnt, blühend und stark befestigt. Das Kriegsheer war groß, schlagfertig und gut bewaffnet. Das Fußvolk ging in Waffen:öcken, ^tai)[platten und Panzerhemden, trug kegelförmige Helme und Beinschienen; die Angriffswaffen waren Lanze und das kurze Schwert, daneben Bogen und Schleuder. Die Retter waren mit Bogen und Lanzen bewaffnet. Vornehme Krieger kämpften vom Streitwagen aus. Gewerbe und Kunst wuchsen. Berühmt siud die Gewebe. Die Handelsverbindungen erstreckten sich bis Indien. Aber der Rückschlag blieb nicht aus. Meder und Babyloner, die sich empört und losgerissen hatten, drangen gegen Ninive vor und unterwarfen es (508). Der letzte König Assur-toiuilxs fiel (die Sage nennt ihn Sardanapru und weiß zu erzählen, daß er steh in 1 einem Palaste mit seinen Schätzen und Weiberu verbrannt habe) Nmwe wurde zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. mit ^ner uralten Hauptstadt trat nun wieder in seine alte herrschende Stellung. Seine Könige drangen erobernd gegen Westen vor. Dabet fiel auch das Reich Juda. Der erste König von Neu - Babylon, Nabopolassar schickte seinen Sohn Nebukaduszar gegeu den Ägypterkönia Necho Nebukadnezar schlug ihn bei Karchemisch (Circesium) und unterwarf spater als Koutg das Reich Juda (588) und führte die Juden in l* .

6. Geschichtsbilder - S. 55

1899 - Konitz : Dupont
Städtebündnisse. Die Städte wollten sich durch solche gemeinsamen Verbindungenl vor der Gewalt der Fürsten und dem räuberischen Adel Schutzen. Die hauptsächlichsten Städtebündniste entstanden am Rhein und in Schwaben. Der erste Stadtebund wa der rheinische von 1254. Er umfaßte bald 60 Städte und erstreckte steh von Sttaßburg bis Bremen. Zweck war gegenseitiger Schutz und Ausgleich der entstandenen Einigkeiten Der Bnnd unterhielt 150 bewaffnete Schisse und dem entspremnd zahlreiche Landtruppen. Aber schon nach 3 Jahren lockerte sich das Bündnis. - Der schwäbische Bund von 1350 richtete sich namentlich gegen den Grasen Eberhard von^ Württemberg. Auch er hatte keinen Bestand. Es sind dann noch zahlreiche Stadtebundnipe entstanden, sin nftcr mcilt ncidl fur^t ^ciucv roieber 6inqtn$Cti. ^ Wichtiger war der große Hansabund. Er hat sich aus den kaufmännischen Innungen entwickelt. Solche Innungen (Gilden, Hansen) bestanden nicht nur m den deutsch,^“btc£ sondern sobald der deutsche Kaufmann mit fremden Landern Handel trieb, erwarb er dort Stapelplätze und führte Lager- und Lagerhäuser aus Mit den Handelsgenos en seiner Heimatstadt (Lübeck, Hamburg, Köln re.) trat er nach heimischem Gebrauche z Hansa zusammen. Mitunter bestanden in einer fremden Stadt verschiedene Hansen verschiedener großer deutscher Handelsstädte. Diese Einzelhansen hielten es mit der Zeit für angebracht, zu einer einzigen großen Genossenschaft zu)ammmzutret-n die dann em den Fremden gegenüberstehendes kaufmännisches Gemeinwesen bildete. traten beispielsweise in London die Gilden aus Köln, Hamburg, Lübeck und anderen Städten zusammen zur „Genossenschaft der deutschen Kaufleute." Ähnliche Gesamthansen entstanden in Bergen in Norwegen, in Brügge, Nowgorod und an vielen anderen Orten. Lin weiterer Schritt war es. als die Hansen der verschiedenen Städte eines fremden Landen sicb zu einer Gesamteinheit zusammenschlossen. So traten m England die m Lynn, Boston, York, Bristol, Jyswich, Norwich, Yarmouth, Hüll re. mit der londoner Hansa in Verbindung. An der Spitze einer solchen großen Körperschaft standem oberster Altermann des gemeinen deutschen Kausmanns von ganz England. Ähnlich verfuhr der deutsche Kaufmann in anderen Ländern. Dieses Beispiel der Vereinigung deutscher Kaufleute im Auslande blieb nicht ohne Rückwirkung auf die Heimat. Es traten erst im Norden, dann auch im mittleren und südlichen Deutschland zahlreiche Handelsstädte zu Schutz und ^rutz zusammen. Jlus der Vereinigung dieses heimatlichen städtischen Bundes mit - dem im Auslande erwuchs die „gemeine deutsche Hansa", zu der nach und nach sämtliche Städte des nördlichen Deutschlands „von Riga bis an die flandrische Grenze und südlich bis zum Fuße des Thüringer Waldes" gehörten. Die Hansa zerfiel in vier Quartiere: ein wendisches mit dem Vororte Lübeck, ein rheinisches mit Köln, ein sächsisches mit Brannschweig und em preußisch-livländisches mit dein Vororte Danzig. Der gewaltige Bund unterhielt eine tüchtige Kriegsflotte und ein verhältnismäßig mächtiges Landheer. Die Hansa erreichte ihre größte Blüte im 15. Jahrhundert. Ihr Handelsgebiet umfaßte damals Rußland, Schweden, Norwegen, Dänemark, England, ^chottlcim, Frankreich, Spanien. Litthanen, Polen und Deutschland. Hervorragend war Danzig, das nordische Venedig, dessen Schisse die Häfen fast aller europäischen Lander anliefen. Seine Verbindungen erstreckten sich bis tief in das Innere von Polen und Rußland, England, Norwegen, Frankreich und Spanien. Die Schiffe dieser Stadt waren zu Flotten von dreißig bis vierzig Fahrzeugen vereinigt, und jeder Flotte wurden bewaffnete Schiffe, Orlogfchiffe oder Friedenskoggen, mitgegeben. Neben Danzig blühte Lübeck aus. Von ihm rühmt Aeneas Sylvins im Jahre 1458: „Es ist an Reichtum und Macht so gewaltig, daß die Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen gewohnt Md, aut seinen Wink Könige anzunehmen und abzusetzen". Großartig war auch die Stellung der rheinischen und einiger sächsischen Handelsstädte. Wimpfeling^ schreibt: „Köln ist durch seinen ausgebreiteten Handel und seine unermeßlichen Reichtümer die Königin des Rheins. Was soll ich von Nürnberg sagen, welches fast mit allen Ländern Europas §>andelsverbiiidungen unterhält und feine kostbaren Arbeiten in Gold und Silber, Kupfer und Bronze, Stein und Holz massenhaft in allen Ländern abfetzt. Es strömt bort ein Reichtum zusammen, von dem man sich kaum eine rechte Vorstellung machen kann. Ein gleiches gilt von Augsburg. Das viel kleinere Ulm nimmt jährlich, sagt man, mehr als eine halbe Million Gulden an Handelsgefällen ein. Auch die elsässischen

7. Geschichtsbilder - S. 93

1899 - Konitz : Dupont
bürsten und daß eine gerechtere und menschlichere Behandlung auch ihnek zuteilwurde. Der erste Schritt war gethan, die spätere Zeit mußte die übrigen bringen. Sorge für Landbau, Gewerbe und Handel. Der Krieg hatte dem Lande tiefe Wunden geschlagen. Die Bevölkerung war um y2 Million gesunken. Für die Bewirtschaftung des Bodens fehlten Arbeitskräfte an Menschen und Tieren. Friedrich gewährte den am meisten mitgenommenen Provinzen für einige Zeit Ermäßigung oder Befreiung von Steuern, gab Unterstützungen an Geld und verteilte an die Landwirte Korn, Hafer, Pferde und Schafe. In Schlesien wurden durch seine Beihilfe 8000 zerstörte Häuser wieder aufgebaut. Er zog Ansiedler heran ans Sachsen, Württemberg, der Pfalz und der Schweiz. Durch Trockenlegung des Oderbruchs (11 Quadratmeilen), auf welchem 40 Dörfer mit 1200 Ansiedlerfamilien Platz fanden, der Brüche der Netze und der Warthe u. ct. „gewann er Provinzen im Frieden." Er sah auch auf die Einzelheiten in der Landwirtschaft, hob den Obstbau, führte neue Futtergewächse ein, setzte den Anbau der Kartoffel durch und hob die Milchwirtschaft durch Anlage großer „Hollänbereien." Gewerbe und Handel. Um biefe wichtigen Zweige menschlicher Thätigkeit zu heben, beförderte er die Anlage von Woll-, Baumwoll-, Leinen-unb Tuchfabriken, Seidenspinnereien, Gerbereien, Ziegeleien. Die Einrichtung der Porzellanfabrik in Berlin ist gleichfalls sein Wert wie er denn auch Zuckersiedereien, Eisen- und Stahlfabriken ins Leben rief. Er erleichterte den Handelsverkehr im Innern durch neue Kanäle (der Plauensche, der Finowkanal und der Bromberger Kanal). Das Heer. Friedrich hatte halb Europa Trotz bieten können, weil er ein tüchtiges Heer hatte. Es immer mehr zu heben, war eine seiner vornehmsten Sorgen. Freilich führte er ein eigentliches „Volk in Waffen" auch nicht durch, einzelne Städte, ganze Landstriche und die vermögenden Klassen blieben von der Kantonpslicht auch unter ihm befreit. Um das Heer trotzdem zu vermehren, mußte er sich entschließen, das alte Söldnerwesen teilweise beizubehalten. Noch wurde der Abel stark bevorzugt; in Friebenszeiten würden alle Offiziersstellen fast ausschließlich mit Adligen besetzt. Zur besseren Ausbildung des Osüzierstandes ordnete er die Errichtung der Militärakademie an. Verbesserung der Rechtspflege. Eine tief einschneidende Maßregel war die Abschaffung der Folter beim Gerichtsverfahren. Ihm gebührt dafür der größte Dank der Menschheit. Auch traf er mit seinen Bestimmungen allen Schlendrian in der Justiz. Jede Sache mußte schnell erledigt werden und sollte möglichst wenig Kosten verursachen. Mochte auch im gesellschaftlichen Leben der Abel bevorzugt fein, „vor der Justiz" waren dem Könige „alle gleich." Unvergessen bleibt das königliche Wort: „Die Gerichte müssen wissen, daß der geringste Bauer, ja der Bettler ebensowohl ein Mensch ist, wie Se. Majestät, und daß ihm alles Recht widerfahren muß, itibem vor dem Gesetz alle Leute gleich sinb. . . . Richter, die Ungerechtigkeit ausüben, sind gefährlicher und schlimmer als eine Diebesbanbe." " Unter ihm würde

8. Geschichtsbilder - S. 80

1899 - Konitz : Dupont
— 80 — armiert Unterthanen, linderte die Not durch Unterstützungen und feuerte zur Thätigkeit an. In die entvölkerten Gegenden rief er namentlich aus Holland betriebsame Leute herbei, die mit Hilfe von Unterstützungen die verwüsteten Striche wieder anbauten. Bauern, die Halis und Hof verloren hatten, erhielten unentgeltlich Land und Bauholz zum Anbau. Die Ackerbürger wurden gesetzlich verpflichtet, hinter ihrem Hause einen Baumgarten anzulegen. Wer eine Familie gründen wollte, mußte zuvor in seinem Garten sechs Obstbäume gepfropft und sechs Eichen auf seinem Grund und Boden angepflanzt haben. Hatte ein Bauer nur zwei Söhne, so sollten beide die Landwirtschaft treiben. Den Städten suchte er durch Hebung von Handel, Gewerbe und Industrie zu helfen. Sehr viel trug zur Hebung des Gewerbes die Ausnahme der aus Frankreich wegen ihres Glaubeus vertriebenen Hugenotten bei. Es befanden sich unter denselben viele geschickte Gärtner, Goldarbeiter, Graveure, Weber und andere Handwerker. Das rasch aufblühende gewerbliche Leben in Berlin ist zum größten Teile auf diese Eingewanderten zurückzuführen. Auch Fabriken entstanden auf des Kurfürsten Veranlassung, so Woll- und Seidenfabriken, Eisen- und Blechhämmer, Gewehrfabriken, Glashütten, Tabaksfabriken und Zuckersiedereien. — Um dem Handel aufzuhelfen, wurden die Wege verbessert, Flüsse mit Brücken versehen, der Friedrich-Wilhelms-Kanal angelegt und das Postwesen gründlich verbessert. Mit diesen Bestrebungen hängt auch die Gründung einer Flotte und die Anlegung von überseeischen Kolonieen zusammen. 1683 wurde eiue branden-burgische Kolonie „Groß Friedrichsburg" an der Ostküste Afrikas gegründet. Wenn auch vorläufig diese Gründung keine weitere Folge hatte und unter seinen Nachfolger wieder einging, so ist sie doch ein Zeugnis für das großartige Streben des Kurfürsten. Aus dem persönlichen Leben des Großen Kurfürsten. Er zeigte schon in seiner äußeren Erscheinung den geborenen Herrscher. Feurige Augen, eine hohe Stirn, die kühne Adlernase gaben dem Gesichte etwas Gebietendes. Seine Sprache war durchdringend und bestimmt, seine Bewegungen schnell. In den Wissenschaften war er wohl erfahren und hatte ein treffliches Urteil über die Werke der Kunst. Seine Thätigkeit war staunenswert; denn in allen politischen Fragen der so sehr verwickelten Zeit prüfte und entschied er selbständig. Auch das hohe Alter und Kränklichkeit lähmten solchen Fleiß nicht. Er führte zwar einen fürstlichen Hof, die Tafel war reich besetzt; doch er selbst war in seinen Ansprüchen an Speise und Trank äußerst einfach und mäßig. Unter den Vergnügungen, in welchen der Kurfürst nach schwerer Arbeit Erholung suchte, stand die Jagd obenan, und manches Jagdschloß verdankt dieser Liebhaberei des Fürsten seine Entstehung. Während seiner langen Regierung und in den vielen schweren Stunden, die gerade ihn so häufig bedrängten, fand Friedrich Wilhelm Trost und Hilfe in unerschütterlichem Gottvertrauen und ernster Frömmigkeit. Täglich hielt er morgens und abends in seinem Genrache für sich und seine Familie eine kurze Audacht. An Sonn- und Feiertagen hörte er vormittags

9. Geschichtsbilder - S. 112

1899 - Konitz : Dupont
— 112 — Einigkeit hatte sich unzerstörbar in die Herzen gesenkt. Die Zukunft mußte bctd Erträumte wahr machen. 11. Die Wiederaufrichtung des preußischen Staates nach dem Befreiungskriege. Preußen ging gleich nach beirt Friebeu au die harte Arbeit, seine Verhältnisse zu ordnen. Es hatte die schwersten Opfer gebracht, war zum Teil stark verschuldet; Lanbwirtschast und Handel tagen barnieber. Aber mit Hilfe treuer Staatsmänner ging Friedrich Wilhelm Ht. unverdrossen ans Werk. Preußen bestand jetzt aus Lanbesteilen, die einst die verschiebensten Verivaltungen gehabt hatten; es wurde sogleich für eine gleichartige Verwaltung gesorgt. Das Land wurde in acht Provinzen eingeteilt: Preußen, Posen, Schlesien, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz. Die Eimlgewalt der Provinz vertrat der Oberpräsident, die militärische der General, der das in der Provinz garnisonierende Armeekorps befehligte. Die Provinz wurde in Regierungsbezirke eingeteilt, an deren Spitze die Regierungspräsidenten standen. Die Regierungsbezirke zerfielen wieder in Kreise, verwaltet von dem Landrat, jedoch gehörten nur die kleineren Städte und Dörfer zum Kreise; die größeren Städte bildeten eigene Verwaltungsbezirke. Um die Gelbverhältnisse des Staates zu regeln, würden die Steuern neugeorbuet. In den größeren Städten erhob man die Mahl- und Schlacht-steuer, auf bcm platten Lanbe und in kleineren Städten die Klassenstener. Daneben blieb die Grundsteuer bestehen, und wer mit mehreren Gesellen arbeitete, zahlte Gewerbesteuer. Auch legte inan kleine Abgaben auf Bier, Wein, Branntwein und Tabak. Es wurden also hauptsächlich indirekte Steuern erhoben. Auch erhöhte man die Steuern äußerst vorsichtig. So gelang es, die Finanzen wieder zu ordnen. Die Besserung der Lage der Landwirtschaft, des Handels und der Industrie ist stets eine der wichtigsten Aufgaben der preußischen Könige gewesen. Wichtig war das Gesetz von 1821, das den Bauern erlaubte, die Gemeindeländereien (Siehe Seite 4) aufzuteilen. Dadurch wurden viele Millionen Acker Land den Baueru als Grundeigentum überwiesen; auch wurde gestattet, den zerstreut liegenden Ackerbesitz untereinander auszutauschen, und jeder konnte so seinen Flurbesitz in einen Plan zusammenlegen lassen. Durch die „Aufteilung", „Separation" ober „Verkoppelung" wurde viel Ärger aus der Welt gebracht. Jetzt erst fühlte sich der Bauer als eigentlicher Eigentümer und verwandte doppelte Sorgfalt auf seinen Acker. Die sogenannte Zwei- und Dreifelderwirtschaft schwand immer mehr. Ackerschulen und Zeitschriften für landwirtschaftlichen Betrieb hoben die Art der Ackerwirtschaft, sodaß heute Deutschlaubs Bauern als die besten der Welt gelten. Neubauten von Chansseeen und Schiffbarmachung der Flüsse kamen Lanbwirtschast und Industrie in .gleicher Weise zu gute. Im Jahre 1817 hatte Preußen erst 522 Meilen Chausseeen, 1828 bereits 1065 Meilen.

10. Geschichtsbilder - S. 114

1899 - Konitz : Dupont
— 114 — Forderung erfahren. Große Maler wirkten besonders in Berlin und Düsseldorf, so Adolf Menzel, der Verherrlicher Friedrichs Ii., Kaulbach, der die Welthistorienbilder im Treppenhause des Nenen Berliner Museums (Turmbau zu Babel, Blüte Griechenlands, Zerstörung Jerusalems, Hunnenschlacht, Kreuzfahrer, Zeitalter der Reformation) u. a. schuf; Cornelius, von dem die berühmten Kartons in der Nationalgalerie herrühren; Lessing, Begas u. a. Unter den Baumeistern ragte Schinkel hervor, der das Museum baute. Von tüchtigen Bildhauern seien genannt Rauch; er schuf die Reiterstatue Friedrichs des Großen sowie die Standbilder des Grafen Aork von Wartenburg und des Grafen August Neithardt von Gneisenau. Die Schloßbrücke wurde durch Bildwerke von Emil und Albert Wolff, Wichmann und Friedrich Drake geschmückt. Des Letzteren Werk ist auch das Standbild Friedrich Wilhelms Ul., dessen Reliefarbeiten den Beschauer immer wieder entzücken. Auch die Baukunst feierte schöne Triumphe. So wurden aufgeführt das Neue Museum, das Opernhaus, die Tierarzneischule, die St. Michaelsund die Petrikirche. Ganz besonders sorgte der König für die Erhaltung und Wiederherstellung berühmter Bauwerke. Ihm verdanken wir in erster Linie den Ausban des Kölner Doms, die Wiederherstellung des Marien-bnrger Ordeusschlosses, der Burg der Hoheuzollern u. a. m. Die einmal gegebene Anregung wirkte weiter, und in unzähligen Städten entbrannte der Eifer, die alten herrlichen Denkmäler aus der Zeit des Mittelalters wieder in gehörige Pflege zu nehmen. — An die Berliner Universität fesselte der König ausgezeichnete Gelehrte und hob dadurch den Ruhm dieser Hochschule. Eisenbahn, Telegraphie, Handel und Gewerbe. Eine vollständige Umwandlung des Verkehrs und eine glänzende Hebung der Industrie wurde durch die Eisenbahnen hervorgerufen. Die erste Eisenbahn in Preußen, die Berlin-Potsdamer, wurde schon unter Friedrich Wilhelm Iii. (1838) gebaut. Der alte König liebte aber die Eisenbahnen nicht sonderlich. Friedrich Wilhelm Iv. würdigte sie mehr, und seine Regierung beförderte den Bau derselben ans jede mögliche Weise. (Die ersten Bahnen waren Privatbahnen.) Es wurden rasch nach einanber eröffnet: Die Magdeburg-Leipziger (1840), die Berlin - Anhalter und Düsseldorf - Elberfelder (1841), die niederschlesisch - märkische (1842) u. s. w. 1858 betrug die Länge der preußischen Bahnen bereits 578 Meilen. Eine ebenso große Fürsorge widmete der König der anderen wichtigen Erfindung, der elektromagnetischen Telegraphie. Im Jahre 1853 betrug die Länge der preußischen Telegraphenlinien bereits 1427 Meilen. Mit diesen Neueinführungen ging die Hebung der Landwirtschaft, der Jnbnstrie und des Handels Hand in Hand. Am Rhein und in Oberschlesien nahm das Bergwerk einen ungeahnten Aufschwung. Hüttenwerke, Hochöfen, Stahlwerke, Baumwoll- und Seidenfabriken machten Preußen bald unabhängig vom Auslande. Der Wohlstand wuchs, die Dörfer bekamen ein behäbigeres Aussehen; in den Städten leistete man sich allerlei, als Trottoir und Gasbeleuchtung. Man sorgte für eine bessere Bildung;
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