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im Besitze der Stadt, so wurden sie durch ein gewaltiges Türkeuheer
eingeschlossen. Aber die Auffindung der heiligen Lanze begeisterte
die Scharen zu neuer Kampflust. Sie machten einen Ausfall, und
nach kurzem Kampfe lösten sich die Türkenmassen in wilder Flucht
auf. Der Weg nach der Heiligen Stadt war nun frei. Im Juni
1099 langte das Kreuzheer vor Jerusalem an, das trotz der verzwei-
felten Gegenwehr der Türken erstürmt wurde. Die eroberten Gebiete
wurde:: mit Jerusalem als Hauptstadt zu einem Königreiche vereinigt.
Einstimmig wurde Gottfried von Bouillon zum König erwählt. In seiner
Demut nannte er sich aber nur „Beschützer des Heiligen Grab es".
Weitere Kreuzzüge. Während der folgenden 200 Jahre wurden noch sechs große
Kreuzzüge unternommen. Besonders waren es die deutschen Kaiser Konrad Iii.,
Friedrich Barbarossa, Friedrich Ii. und die Könige von England und Frankreich,
unter diesen namentlich Ludwig Ix., der Heilige, die sich an die Spitze von Kreuz-
heeren stellten. Millionen von Menschen haben für die heilige Sache ihr Blut und Leben
geopfert; aber Jerusalem mit dem Heiligen Land ging wieder verloren und ist mit
dem Heiligen Grab bis heute in den Händen der Ungläubigen geblieben.
Folgen der Kreuzzüge. Wenn auch der Zweck der Kreuzzüge
nicht erreicht wurde, so sind sie doch ein ehrenvolles Zeugnis von der
hohen Begeisterung, von der damals die Völker für die Religion
Jesu Christi durchdrungen waren. Für das Abendland haben die
Kreuzzüge reichen Nutzen gebracht. Die segensreiche Wirksamkeit der
Kirche wurde durch sie ausgebreitet und der Islam in seinem
verderblichen Vordringen aufgehalten. Handel und Gewerbe er-
hielten durch die Verbindung mit Asien einen bedeutenden Auf-
schwung; die Kreuzfahrer brachten viele Erzeugnisse des Orients in
die Heimat und verpflanzten sie auf vaterländischen Boden. Das
Rittertum wurde veredelt. Der Bürgerstand in den Städten kam
mächtig empor, und das Aufblühen der Handelsstädte in Italien
(Venedig und Genua), in Süddeutschland (Augsburg, Ulm) und in
Norddeutschland (Hansastädte) war eine Frucht der Kreuzzüge. Auch
Künste und Wissenschaften fanden neue Förderung.
13. Friedrich Karbarossü. 1152—1190.
Die Hohenstaufen. Unter den schwäbischen Adelsgeschlechtern, welche Hein-
rich Iv. in seinen Kämpfen treu zur Seite standen, tat sich neben Konrad von Würt-
temberg insbesondere Graf Friedrich von Büren hervor. Für seine Treue belehnte
ihn Heinrich 1079 mit dem Herzogtum Schwaben. Sein Sohn Friedrich erbaute
auf dem weithin sichtbaren Felskegel des Hohenstaufen eine stattliche Burg: das
Stanrmschloß des staufischen Kaisergeschlechtes, das über 100
Jahre im Deutschen Reiche herrschte. Die Reihe der hohenstausischen oder schwäbischen
Kaiser eröffnet Konrad Iii. (Weinsberg, Weibertreu).
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Konrad_Iii Konrad Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Jesu_Christi Friedrich Konrad_von_Würt- Konrad Friedrich_von_Büren Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Konrad_Iii Konrad
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Italien Venedig Genua Süddeutschland_(Augsburg Ulm Norddeutschland Schwaben Weinsberg
57
land Straßburg, Mainz, Köln, Trier u. a. Durch die Völkerwanderung wurden
die meisten dieser Niederlassungen zerstört. Dagegen erstanden im Mittelalter wieder
zahlreiche Städte in Deutschland. Manche von ihnen erhoben sich auf den Trüm-
mern der alten Römerstädte. Andere erstanden um eine kaiserliche Pfalz, ein Kloster,
eine Kirche oder eine feste Burg. Um diese herum wurden Herbergen gebaut. Hand-
werker und Kaufleute siedelten sich an; denn solche Plätze erhielten frühzeitig das
Marktrecht. Aber auch Ackerbauer suchten und fanden Ausnahme.
Zum Schutze gegen feindliche Überfülle wurden die Städte mit starken Mauern
und tiefen Gräben umgeben. Über den engen Toren erhoben sich gewaltige Türme,
deren Wächter jede drohende Gefahr anzeigten.
Mit der Zeit wurden die Städte durch Gewerbe und Handel sehr reich. Die
Städter entfalteten deshalb auch in ihren Wohnungen und in ihrer Kleidung eine
große Pracht. In der Stadt selbst erstanden prächtige Bauwerke, vor allem herr-
liche Kirchen, Klöster, Rathäuser. Mit dem zunehmenden Reichtum wuchs der Frei-
heitssinn der Bürger. Viele Städte machten sich von ihren Fürsten unabhängig
und wurden f r e i e R e i ch s st ä d t e, die nur den Kaiser als ihren Oberherrn
anerkannten. Auch in Württemberg gab es viele solcher Reichsstädte mit eigener
Gerichtsbarkeit, eigenem Steuer- und Militärwesen.
6) Zünfte.
Die Gewerbetreibenden bildeten zu gegenseitigem Schutze Genossenschaften,
Innungen oder Zünfte genannt. Jede Zunft hatte ihre besondern Gebräuche,
Abzeichen, Fahnen und wählte ihren Zunftmeister. Der Zunft gehörten Meister,
Gesellen und Lehrlinge an. Wer das Handwerk erlernen wollte, mußte erst drei
Jahre bei einem zünftigen Meister Lehrling sein. Am Ende der Lehrzeit fertigte er
das Gesellenstück, erhielt den Lehrbrief und war nun Geselle. Als solcher ging er
auf die Wanderschaft, um die Welt kennen zu lernen. In der Herberge seiner
Zunft sprach er um Arbeit vor; gab es solche nicht, so erhielt er einen Zehrpfennig.
Erst nach Leistung des Meisterstücks konnte er mit Zustimmung der Zunft Meister
und Bürger werden. Vielfach wohnten die Meister des gleichen Gewerbes in
einer Straße beieinander, welche dann nach ihrem Handwerk benannt wurde z. B.
Küfer-, Weberstraße. Die Zunft sah streng auf geordnetes Leben ihrer Angehörigen.
Lieferung zu billiger oder schlechter Ware war streng verboten. Das Handwerk
vervollkommnete sich und wurde vielfach zur Kunst. Um allen Meistern ein hin-
reichendes Allskommen zu sichern, durfte sich nur eine bestimmte Zahl von Meistern
in einer Stadt niederlassen, mrd diese durften wieder nur eine bestimmte Zahl
von Gesellen und Lehrlingen halten. Durch Pflege des Gemeinsinnes gelangten
die Handwerker zu Wohlstand und Ansehen. Bei Kriegszeiten hatten die Zünfte
ihre streitbare Mannschaft zu stellen, die sich nicht selten durch Tapferkeit hervortat.
Wie haben da die Gerber so meisterlich gegerbt!
Wie haben da die Färber so purpurrot gefärbt!
k) Die Hansa.
Der durch die Kreuzzüge mächtig geförderte Verkehr mit Asien und das Auf-
blühen des deutschen Handwerks steigerte den Handel. Hauptsächlich waren es zwei
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Deutschland Württemberg
83
auf die so notwendige weitere Ausbildung und Entwicklung der Bundes-
verfassung, und der Bundestag sank zur Bedeutungslosigkeit herab.
Es war eine trübe Zeit für Deutschland. Im Innern herrschte
keine Einigkeit; jedes Ländchen war durch Zollschranken von dem
andern abgesperrt, jeder Staat auf den andern eifersüchtig. Darum
genossen die Deutschen im Ausland nirgends Ansehen.
14. Die Kiedenszeit bis 1848.
Das halbe Jahrhundert des Friedens, das den napoleonischen
Wirren und Bedrückungen folgte, brachte dem deutschen Lande auf
wirtschaftlichem Gebiete großen Segen und neuen Wohlstand. Die
Erfindung der Dampfmaschinen und der Bau zahlreicher Eisenbahnen
riefen auch eine hohe Entwicklung der Industrie hervor.
Der deutsche Zollverein. Dem emporblühenden Handel waren
aber die vielen Zollschranken hinderlich. Jedes einzelne Ländchen
bildete damals ein Zollgebiet für sich. Erst wenn der Zoll bezahlt
war, ging der Schlagbaum in die Höhe, und der Fuhrmann aus dem
Nachbarstaate konnte weiterfahren. Diesem Mißstand machte der deutsche
Zollverein ein Ende. Der Grund dazu wurde durch den Zollver-
band gelegt, den 1828 Württemberg mit Bayern abschloß. In
den folgenden Jahren kam durch den Beitritt sämtlicher Staaten
Deutschlands, mit Ausnahme Österreichs, der allgemeine deutsche
Zollverein zustande. Durch diesen wurde der innere Handelsver-
kehr von allen lästigen Zollbeschränkungen befreit. Die Außen-
zolle wurden an den Grenzen erhoben und auf die Zollvereins-
staaten nach dem Maßstabe ihrer Bevölkerung berechnet und verteilt.
Die neue Schöpfung wurde vom deutschen Volke lebhaft begrüßt.
Dieses erblickte darin eine Bürgschaft für die Herstellung größerer
nationaler Einheit. In der Tat war der Zollverein der erste Schritt
zur deutschen Einigung.
Gärung im Volke. Trotz der wirtschaftlichen Hebung war das
deutsche Volk mit den neu geschaffenen politischen Zustünden nicht
zufrieden. Die Französische Revolution hatte auch in Deutschland
ein allgemeines Streben nach mehr Recht und Freiheit wachgerufen.
Das Volk verlangte Verfassungen für Landes- und Reichsregierung.
Die deutsche Bundesverfassung hatte zwar den einzelnen Bundes-
staaten landstündische Verfassungen zugesichert. Allein von den be-
treffenden Regierungen beeilten sich nur wenige, diese Zusage zur
Wahrheit werden zu lassen. Der edle König Wilhelm I. von
Württemberg hielt sich an sein Königswort. Wo sonst Ver-
fassungen eingeführt wurden, wußten sich die Regierungen einen
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85
Harte und Veraltete abgeschafft wurde. So wurden in Württemberg
der Zehnten und die sog. Gülten abgelöst, die Schwurgerichte ein-
geführt, die Redefreiheit in Wort und Schrift und das Vereins- und
Versammlungsrecht gewährt. Auch das religiös-kirchliche Leben
nahm von da an einen neuen, erfreulichen Aufschwung.
15. Eisenbahnen und Telegraphen.
Die politischen Ereignisse seit dem Ende des 18. Jahrhunderts
hatten große Veränderungen im Völkerleben bewirkt. Aber diese
müssen zurücktreten vor dem mächtigen Einfluß, den die all-
gemeine Anwendung neuer Erfindungen auf die Umge-
staltung der Welt ausübte. Die wichtigsten von ihnen sind die Eisen-
bahnen und Telegraphen.
Eisenbahnen. Im 15. Jahrhundert gelaugten in den deutschen Bergwerken
Gleisbahnen zur Anwendung, und zwar Holzbahnen, deren Schienen zur Vermei-
dung der Abnützung bald mit Eisen beschlagen wurden. Von Deutschland kamen
die Holzbahnen nach England, wo 1767 die ersten eisernen Schienen gegossen
wurden. Zur Beförderung der Lasten auf diesen Bahnen wurden bis anfangs des
19. Jahrhunderts ausschließlich Pferde verwendet. Erst nachdem im Jahre 1814
Stephenson die Lokomotive erfunden hatte, trat allmählich an die Stelle der
Pserdekraft die viel stärkere Dampfkraft, und es begann sich das Eisenbahn-
wesen im heutigen Sinne zu entwickeln. In England wurde die erste Bahn im
September 1825 dem Verkehr übergeben. Die erste Linie in Deutschland zwischen
Nürnberg und Fürth wurde 1835 eröffnet. Zehn Jahre später fuhr der erste Eisen-
bahnzug in Württemberg von Cannstatt nach Untertürkheim.
Heute sind die Kulturländer der Erde von gewaltigen Eisenbahnsträngen umklammert.
Neben den Haupt- und Nebenbahnen auf dem flachen Lande gibt es Hoch- und
Untergrundbahnen in den großen Städten. Zahnradbahnen ermöglichen die Fahrt
auf die höchsten Gipfel der Berge.
Durch die Eisenbahnen sind Handel und Industrie in ungeahnter Weise aus-
gebildet worden. Der Verkehr ist billiger, rascher und sicherer geworden. Der
Arbeiter ist nicht mehr wie früher an seinen Wohnort gebunden und kann leicht
die für ihn günstigste Arbeitsgelegenheit aufsuchen. Käufer und Verkäufer können
unmittelbar miteinander in Verkehr treten, wodurch der Umsatz größer und die
Ware billiger wird. Vielen Gütern sind erst durch die Eisenbahnen weite Absatz-
gebiete eröffnet worden. Durch den beschleunigten Ausgleich von Überfluß und
Bedarf wird auch den Hungersnöten vorgebeugt, die früher nach Mißjahren nicht
selten eintraten.
Telegraph. Den elektrischen Telegraphen erfand 1809 Sömmering
in München. Die Erfindung wurde dem Kaiser Napoleon I. angeboten, von diesem
aber als „deutsche Schwärmerei" zurückgewiesen. 1832 führten Gauß und Weber
in Göttingen den elektromagnetischen Telegraphen erstmals aus. Bald darauf
erfand der Amerikaner Morse den noch heute gebräuchlichen, inzwischen vielfach
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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95
d) Eine einheitliche soziale Fürsorge kam dem
Arbeiterstande zugute, dessen Wohl dem Kaiser besonders am Herzen
lag. Die kaiserliche Botschaft von 1881 sprach es klar
aus, daß die hilfsbedürftigen Arbeiter ein Recht auf den Beistand
des Staates hätten, und Fürst Bismarck forderte die Reichstags-
abgeordneten auf: „Geben Sie dem Arbeiter ein Recht auf Arbeit,
solange er gesund ist; sichern Sie ihm die Wege, wenn er krank ist;
sichern Sie ihm die Versorgung, wenn er alt ist." So kam 1883
das Krankenkassengesetz zustande, und im folgenden Jahre trat das
Unfallversicherungsgesetz in Kraft. Dem ersten Deutschen Kaiser ge-
bührt der Ruhm, den Anstoß zur sozialen Gesetzgebung gegeben und
dadurch für andere Staaten vorbildlich gewirkt zu haben.
Auch Kunst und Wissenschaft erfreuten sich unter dem Schutz
des Friedens der sorgsamsten Pflege.
Bündnisse. Zur Sicherung des Reiches und zur Wahrung des
Friedens wurden Bündnisse mit andern Staaten geschlossen.
Österreich, das während des Deutsch-französischen Krieges sich neutral ver-
haltenhatte, wurde, wie Bismarck geplant, der Bundesgenosse des neuen
Deutschen Reiches. Auch Rußland wurde in das Bündnis einbezogen.
So entstand das Dreikaiserbündnis. Später trat Rußland ab und
Italien dem Bunde bei. Dieser Dreibund ist heute noch eine sichere
Bürgschaft für den Frieden Europas.
Der Erweiterung nach außen diente die Erwerbung von K o l o-
n i e n. Handelsverträge mit fremden Staaten sicherten der auf-
strebenden deutschen Industrie neue günstige Absatzgebiete. Zur Be-
förderung der Waren wurden Schiffahrtsgesellschaften gegründet. Die
bedeutendsten unter ihnen sind der „Norddeutsche Lloyd" und die
„Hamburg-Amerika-Paket-Aktiengesellschaft". So wurde Kaiser Wil-
helm I. das, was er bei Annahme der Kaiserwürde seinem Volke
gelobt, „ein Mehrer des Reiches, nicht in kriegerischen Eroberungen,
sondern in Werken des Friedens". Der edle, pflichtgetreue, uner-
müdlich tätige erste Deutsche Kaiser starb im Alter von fast 91 Jahren
am 9. Mürz 1888, betrauert vom ganzen deutschen Volke.
Kaiser Friedrich Iii. (9. März bis 15. Juni 1888).
Beim Tode Kaiser Wilhelms weilte Kronprinz Friedrich, der
Liebling und Stolz des deutschen Volkes, im sonnigen Süden, für
ein schlimmes Halsleiden Heilung suchend. Auf die Nachricht von
dem Ableben seines Vaters eilte er, obwohl todkrank, sogleich nach
Berlin und übernahm die Regierung, nach seinen eigenen Worten
zufrieden, wenn von seiner Regierung dereinst gesagt werden könne,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Fürst_Bismarck Bismarck Friedrich_Iii Friedrich Wilhelms Wilhelms Friedrich Friedrich
144
verkehren zahlreiche Schiffe bis weit nach Böhmen hinein. Sie befördern aber nur
die Hälfte der Warenmenge, die auf dem Rhein verfrachtet wird. Wichtig ist auch
die Oder, besonders durch ihre Verbindung mit Elbe und Weichsel. Die deutschen
Kanäle haben eine Länge von 2000 km. Unser wichtigster Kanal ist der
Kaiser-Wilhelm-Kanal. Im Bau begriffen ist der Dortmund-Rhein-
kanal, durch den der Rhein eine deutsche Mündung bekommt. Deutschland
betreibt einen lebhaften Außenhandel, der durch die Lage an der Nordsee
begünstigt wird. Es bezieht Rohstoffe für seine Industrie, Getreide, weil unsere
Landwirtschaft den Bedarf nicht deckt, und sucht im Ausland Absatzgebiete für jene
Jndustrieerzeugnisse, die es selbst nicht braucht. Nach seinem Handelsumsatz ist Deutsch-
land nächst England das erste Land der Welt. Es führt ein: Getreide, Baum-
wolle, Wolle, Holz, Vieh, Südfrüchte, Erze und Metalle, Seide, Kautschuk, Gutta-
percha, Tabak, Kaffee, Reis und noch andere Produkte. Fast alle Länder der Erde
sind unsere Lieferanten. Deutschland verausgabte 1908 für eingeführte Waren
8320 Millionen Mark. Die Einfuhr übersteigt die Ausfuhr um 2 Milliarden Mark.
Deutschlands Ausfuhr besteht in Eisenwaren, Maschinen, Zucker, Brannt-
wein, Bier und andern Artikeln der chenrischen Industrie; in Woll-, Baumwoll-
und Seidenwaren; in Musikinstrumenten, Wand- und Spieluhren, Holz-, Papier-,
Leder- und Spielwaren. Alle Länder der Erde gehören zu unsern Abnehmern.
Die Ein- und Ausfuhr erfolgt ganz besonders durch die H a n d e l s f l o t t e,
die alle Meere befährt. Sie hat in den letzten 30 Jahren die Zahl ihrer Schiffe ver-
sechsfacht und zählt über 4500 Schiffe. In deutsche Häfen laufen jährlich 66 000
Schiffe ein, während 56 000 von ihnen auslausen. Mit den großen Schiffahrts-
gesellschaften, dem „Norddeutschen Lloyd" in Bremen und der „Hamburg-Amerika-
Linie" in Hamburg, kann sich kein ähnliches Unternehmen der Welt messen. Ihre
Dampfer gleichen schwimmenden Palästen; ein einziger saßt 4000 Personen. Im
Rumpf der großen Frachtdampfer kann die Ladung von über 2000 Eisenbahnwagen
untergebracht werden.
Von den deutschen Seehäfen ist Hamburg weitaus der bedeutendste.
Er bewältigt fast die Hälfte des deutschen Seeverkehrs. Nahezu 30 000 Schiffe
fahren jährlich im Hamburger Hasen aus und ein. Bremen und Bremerhaven
bleiben gegen diese Zahl weit zurück, noch mehr die Ostseehäfen Kiel, Lübeck,
Rostock, Stettin, Danzig und Königsberg. Zum Schutze uuserer Handelsflotte
und Küste brauchen wir eine starke Kriegsflotte. Unter den europäischen
Mächten steht das Deutsche Reich mit der Zahl seiner Kriegsschiffe an zweiter
Stelle.
Die P o st ist eine wichtige Verkehrseinrichtung. Die namhaftesten Kultur-
staaten haben sich zum Weltpostverein zusammengeschlossen, der vom deutschen
Staatssekretär v. Stephan (f 1897) gegründet wurde. Das Porto für Karten be-
trägt im Gebiete des Weltpostvereins 10 Pfennig, für Briese bis zu 20 g 20 Pfennig.
Innerhalb des Deutschen Reichs wird die Hälfte dieser Sätze berechnet. Österreich
und Deutschland betrachten sich hinsichtlich des Verkehrs als Inland. Unsere Tele-
graphenleitungen haben eine Drahtlänge von 550 000 km und die Telephonleitungen
eine solche von mehr als 2y2 Millionen km. Sie dienen dem Handel in ganz hervor-
ragender Weise.
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Extrahierte Personennamen: Stephan_(
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Dortmund-Rhein- Rhein Deutschland Nordsee England Deutschland Deutschlands Bremen Hamburg Hamburg Bremerhaven Rostock Stettin Danzig Königsberg Deutschland
158
Landes überwiegen unermeßlich große Waldungen den sonst nutzbar gemachten Boden.
Hier gewähren Holzindustrie (schwedische Zündhölzchen) und Holzhandel reichen Gewinn.
Im nördlichen Schweden spendet das Renntier den Lappen alles für den Lebens-
unterhalt Notwendige. Nord- und Mittelschweden besitzen unerschöpfliche Erzgruben.
Die vorzüglichen Eisenerze werden nur zum Teil in Schweden selbst verarbeitet;
zu einem großen Teil werden sie besonders nach Deutschland ausgeführt. Die Haupt-
stadt des Landes ist Stockholm (300000 Einwohner) am Ausfluß des Mälarsees.
Die Bewohner gehören mit Ausnahme der Lappen dem germa-
nischen Stamme an. Die Norweger sowohl als auch die Schweden
sind stark und kräftig, blauäugig und blond. Sie sind ein fleißiges,
biederes, gastfreundliches und gebildetes Volk.
Das Königreich Dänemark,
Etwa 2%tnal so groß als Württemberg; 3 Millionen Einwohner.
Lage. Dänemark trennt die Nordsee von der Ostsee, verbindet
aber Deutschland mit Schweden und Norwegen. Es besteht aus
dem nördlichen Teil der Halbinsel Jütland und aus einer Insel-
gruppe in der Ostsee.
1. Jütland ist an seiner Ostküste ein reich gegliedertes Hügel-
land mit fruchtbaren Ackern, fetten Wiesen und herrlichen Buchen-
wäldern. Westlich von dem Hügelland dehnen sich große Moor- und
Heideflächen aus, die vielfach bis an den Dünensaum der Westküste
reichen. Diese ist wegen ihrer Sandbänke mrd Klippen gefürchtet
und hafenlos; die Ostküste dagegen ist für die Anlage vorr Häfen geeignet.
2. Die Inseln, wohl der wertvollste Teil des Landes, er-
zeugen bei dem milden Klima große Mengerr Getreide, Kartoffeln
und Zuckerrüben. Ackerbau und Viehzucht, die mustergültig betrieben
werden, bilden neben dem Fischfang die Haupterwerbsquellen der Dünen.
Die Industrie ist unbedeutend, umso lebhafter aber der Handel.
Der Mittelpunkt des Handels und des Verkehrs, zugleich auch die Hauptstadt des
Königreichs ist K o p e u h a g e n (500 000 Eiuwohirer) an der Ostküste der Insel Seeland.
3. Zu Dänemark gehören noch die Färöer Inseln und die Insel
Island. Die Färöer Inseln nördlich von Großbritannien sind kleine,
felsige und baumlose Eilande, deren Bewohner Schafzucht treiben. Nordwestlich
von ihnen am Polarkreis liegt die Insel Island. Sie ist etwa 6mal so
groß als Württemberg, zählt aber nur 80 000 Einwohner. Kahle, mit ewigem
Schnee und Eis bedeckte, von Vulkanen (Hekla) überragte Hochflächen und mit
Lava übergossene Strecken erfüllen fast die ganze Insel. Nur selten trifft man
Weiden, kümmerliche Ackerfelder oder Waldstrecken mit verkrüppelten Birken
und Tannen. In tiefer liegenden Gegenden finden sich Seen und Moräste, aus
denen nicht selten Dämpfe aufsteigen. Heiße Springquellen, Geiser genannt, werfen
das dampfende Wasser hoch empor. Die Isländer leben von Schafzucht, Fisch-
und Robbenfang und vom Sammeln der Eiderdunen.
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159
Iv. Umdmest- und Westeuropa.
Großbritannien und Irland.
Etwas kleiner als Preußen; 45 Millionen Einwohner.
1. Großbritannien.
Lage und Gliederung. Großbritannien besteht aus England und
Schottland und ist rings vorn Meere umgeben. Diesem Umstande
verdankt es seine geschützte Lage und auch die leichte Verbindung
mit den benachbarten Kulturstaaten. Von dem Festlande wird es
nur durch den Kanal und die Straße von Dover oder Calais und von
Irland durch die Irische See, den St. Georgs- und den Nord-
kanal getrennt. Zudem hat es infolge einer reichen Gliederung eine
Reihe vorzüglicher Häfen, die auch im Winter vom Eise frei bleiben.
Landschaften. Großbritannien zerfällt in ein Tiefland, das sich
im Osten ausbreitet, und in ein Bergland, das sich vorzugsweise im
Westen hinzieht.
1. Das Tiefland ist fast durchweg mit fettem Lehmboden
bedeckt und gut bewässert. Seine Flüsse sind zwar meistens nur
von kurzem Lauf, aber wegen ihres Wasserreichtums, ihres geringen
Gefälls und ihrer trichterförmigen Mündungen für die Schiffahrt von
großer Bedeutung. Außerdem bedeckt ein dichtes Kanalnetz das Land.
Die Fruchtbarkeit wird noch erhöht durch das Seeklima. Deshalb
stehen Pferde- und Viehzucht sowie Ackerbau in hoher Blüte. Der
Ackerbau erzeugt in England hauptsächlich Weizen und Gerste und
in Schottland Haber. Grund und Boden befindet sich meist in den
Händen von Großgrundbesitzern, die ihn vielfach zu Parkanlagen
und Jagdgründen umwandeln. Ausgedehnte Wälder fehlen fast ganz.
Sie sind der Industrie und dem Schiffsbau zum Opfer gefallen.
Der wichtigste Fluß des Tieflandes ist die Themse. An ihr liegt
London mit 7 Millionen Einwohnern. Es ist die größte Stadt der
Erde, der bedeutendste Jndustrieort des Jnselreichs und ein Hauptsammel-
punkt des Weltverkehrs. Greenwich in der Nähe Londons hat
eine weltberühmte Sternwarte. An der Südküste liegen Ports-
mouth, ein gewaltiger Kriegshasen, und Southampton, ein
wichtiger Handelshafen.
2. Die Höhen des Berglandes sind meistens mit ausgedehnten,
waldlosen, öden Heide- und Ginsterflächen bedeckt. Aber das Bergland um-
schließt einen unermeßlichen Reichtum an Erzen und Steinkohlen. Deshalb
hat sich in einer großen Anzahl neugegründeter, volkreicher Städte eine
Industrie aufgetan, wie sie nirgends mehr zu finden ist. Obenan steht
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Westeuropa Irland England Schottland Dover Irland Irische_See England Schottland London Londons Southampton
16
mehr zu verringern. Aber bei aller Sparsamkeit hielt er viel auf fürstlichen
Glanz. Seine zahlreichen Bauten, z. B. das alte Schloß zu Stuttgart,
die Schlösser zu Kirchheim, Göppingen, kosteten das Land viel Geld.
Tod. Weit über Württembergs Grenzen hinaus erstreckte sich des
Herzogs Ansehen und Tätigkeit. Sein Einfluß auf die Entscheidung
in den wichtigsten Reichsangelegenheiten war ein bedeutender und
fortdauernder. Herzog Christoph starb im Jahre 1668. Sein Stand-
bild ziert den Stuttgarter Schloßplatz.
7. Württemberg im Dreißigjährigen Krieg.
Johann Friedrich. Unter Herzog Johann Friedrich (1608
bis 1628) kam für Württemberg wie für das ganze Deutsche Reich
eine Zeit voll unsäglicher Wirren und Leiden. Ein unheilvoller
Krieg brach aus, der 30 Jahre dauerte. Zwar blieb der Kriegslärm bis
zum Jahre 1627 dem Lande fern. Nur die Gegenden am untern Neckar
wurden nach der Schlacht bei Wimpfen (1622) durch die Soldaten Tillys
gebrandschatzt und ausgeraubt. Im Jahre 1627 zogen Wallensteins
Truppen in Schwaben ein, und die Plünderungen und Grausamkeiten
wollten kein Ende nehmen. Bei der allgemeinen Unsicherheit lagen
Laudbau und Gewerbe danieder. Der auf dem Volke lastende Steuer-
druck wurde immer unerträglicher.
Eberhard Iii. Im Jahre 1628 starb Johann Friedrich. Sein Sohn,
Herzog Eberhard Iii. (1628—1674), war erst 14 Jahre alt. Die
Vormundschaft übernahmen zunächst seine Oheime. Auf Grund eines
Gesetzes vom Jahre 1629 sollten alle von den Protestanten seit 1552
eingezogenen Kirchengüter den Katholiken zurückgegeben werden. So-
fort sandte der Kaiser auch Beamte aus zur Durchführung seiner
Anordnung. Dieser nicht ungerechte, aber harte Schlag für die Pro-
testanten traf auch Württemberg. Der herzogliche Vormund reiste
selbst in das Lager Wallensteins bei Heidenheim und bat um Aufschub
der Vollziehung des Gesetzes. Er richtete jedoch wenig aus, und als
die Durchführung mit Gewalt verhindert werden wollte, erschienen die
Kaiserlichen, und der kurze, unblutige „Kirschenkrieg" hatte ein Ende.
Die Schweden. Da erscholl die Kunde von dem Siege Gustav
Adolfs über Tilly bei Breitenfeld (1631). Gleich den andern pro-
testantischen Fürsten und Reichsstädten verband sich nun der Herzog
mit den Schweden gegen den Kaiser. Die Kaiserlichen wurden zurück-
gedrängt und verließen das Land. Dies brachte aber den bedrückten
Untertanen keine Hilfe. Die Schweden waren fast schlimmere Freunde
als die erbittertsten Feinde. Sie hausten überall derart, daß die Er-
innerung an die schwedischen Grausamkeiten heute noch im Volke fortlebt.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Kirchheim Württembergs Christoph Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann_Friedrich_( Johann Friedrich Eberhard_Iii Johann_Friedrich Johann Friedrich Eberhard_Iii Gustav
Adolfs Gustav Adolfs Tilly
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auf Gottes Hilfe, welcher Mir Kraft verleihen möge, Mein Leben dem
Wohle des Landes zu weihen, dem höchsten Ziele Meiner Bestrebungen.
Meine Untertanen werden Mir, Ich baue darauf, mit Vertrauen und
Liebe entgegenkommen, damit das feste, auf Recht und Treue ge-
gründete Band, das Fürst und Volk einigte, auch zwischen uns fest
und aufrichtig fortlebe."
Fortschritt aus allen Gebieten. Dieses Band der Liebe und des
Vertrauens zwischen König und Volk lebte nicht nur fort, sondern
wurde im Laufe der Jahre immer stärker. Unter dem milden Zepter
Karls wurden die Werke des Friedens eifrig gepflegt, und auf allen
Gebieten zeigten sich erfreuliche Fortschritte.
Verwaltung und Rechtspflege wurden verbessert. Zur Erleichterung und
Hebung von Handel und Verkehr wurde das Eisenbahnnetz immer weiter
über das Land ausgedehnt. Den günstigen Stand der Landwirtschaft er-
wies alljährlich das Cannstatter Volksfest. Die Landesgewerbeausstellung in Stutt-
gart (1881) legte von der Blüte des vaterländischen Gewerbefleißes und
der einheimischen K u n st i n d u st r i e ein glänzendes Zeugnis ab. Eine große
Wohltat für die wasserarme Alb brachte die in mehreren Gruppen ausgeführte
Albwasserversorgung.
Schule und Kirche. Auch um Schule und Kirche hat sich König
Karl große Verdienste erworben. Zur Heranbildung von Volksschul-
lehrern wurden drei weitere Seminare, darunter ein zweites katho-
lisches in Saulgau, errichtet. Neue Latein- und Realschulen, neue
Gymnasien entstanden, und die Hochschule zu Tübingen wurde
erweitert.
In den Jahren, da außerhalb Württemberg fast in allen
deutschen Staaten der Kampf gegen die katholische Kirche geführt
wurde, war es vor allem des Königs Gerechtigkeitssinn und Friedens-
liebe, die dem Lande Württemberg das unschätzbare Gut des kirchlichen
Friedens erhielten.
Wohltätigkeit. In der Ausübung der Werke der Liebe und Barm-
herzigkeit zur Linderung von Not und Elend war König Karl mit seiner
edeln Gemahlin, der Königin Olga, unermüdlich. Die vielen
Stiftungen für Arme, Kranke, Notleidende sind Beweise der Wohl-
tätigkeit des edeln Fürstenpaares. Die Olgastiftungen des Landes
verkünden überall den Ruhm der fürstlichen Wohltäterin. Die Barm-
herzigen Schwestern und die Diakonissinnen erfreuten sich der beson-
dern Unterstützung der königlichen Huld.
Kriegszetten. Während Württemberg unter König Wilhelm
Frieden hatte, rückte unter König Karl das Württembergische Heer
zweimal zum Kampfe aus: 1866 gegen Preußen und 1870/71 gegen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Württemberg Karl Karl Olga Wilhelm Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Karls Stutt- Saulgau Württemberg