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1. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 69

1825 - Altona : Hammerich
Urzustand des Menschengeschlechts. 69 nommen werden, von dem der Ackerbauer eben 60 getrennt, wie dem der Priester, und gemeinig- lich treten diese beiden als höhere Kasten in ein herrschendes Verhältnifs gegen die tributären Ackerbauer. So war Demeter nach attischer Mythe Thesmoplioros; der Ackerbau Gründer des Staates. Die Bebauung des Landes selbst, wie die Errichtung der Städte und Mauern erforderte Metallarbeit; die rechte Zeit der Saat und ande- rer,Feldarbeiten mufste durch einen Kalender be- stimmt werden, und dieser setzte astronomische Kenntnisse voraus; die Begränzung des Eigen- thums, besonders in Gegenden, wo durch Ueber- schwemmungen die Gränzsteine verrückt und an- dre Marken unkenntlich gemacht wurden, machte Geometrie nöthig. So waren ackerbauende Völker von jeher im Besitze von Gewerben und Künsten. Aber auch der Handel scheint nicht blos durch das Bedürfnifs entstanden zu sein. Es ist unleugbar, dafs der Handel der alten Welt sich an die Religion anschlofs. Die heiligen Orte Asi- ens und besonders Indiens, an welche religiöse Traditionen geknüpft waren, von denen ein Licht der Religion ausgegangen war, und die nur durch Wallfahrten und Pilgerwanderungen gefeiert wur- den, diese wurden nun auch zugleich die ersten und blühendsten Handelsstädte. Hier versammel- ten sich hunderttausende von Pilgern aus allen Gegenden, um dem verlornen Lichte — oft zu- gleich dem Ursitzq. des Geschlechts — näher zu kommen, mit den Produkten ihrer Heimat, zu- erst vielleicht zum Lebensunterhalte, versehn; prachtvolle Gebäude waren zu ihrer Aufnahme bestimmt: bald trat irdischer Vortheil zum himm- lischen Gewinne hinzu, und mit dem erworbenen Anspruch auf Sündenvergebung vereinigte sich Aussicht auf zeitlichen Erwerb. Schon in den allerfrühesten Zeiten entstand eine Uebereinkunft über das vorzüglich Schätzenswerthe. Die Pro- dukte Indiens, Gold, Edelsteine, Perlen, Elfen- bein, herrliches Räuchervverk, überaus feine Ge-

2. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 163

1825 - Altona : Hammerich
der Phönicier. 163 res zu versuchen; und die Unfruchtbarkeit ihres Bodens machte sie zu Seeräubern. Sie landeten auf den benachbarten Küsten und Inseln, und nahmen Früchte, Vieh und Menschen. Der glückliche Erfolg machte sie kühner, und bald fuhren sie dem Ufer entlang auch nach entfern- tem Küsten und Inseln. — Indefs muiste die Kargheit des Bodens ihren Geist auch zu andern Erfindungen reizen: sie erfanden manches an- dern Nationen Fremde, die Bereitung der Wolle, Purpurfarben, Glas;1) und manches verfertigten sie vollkommener. Theils das Gefährliche der Seeräuberei, theils auch die Aussicht des sicherem und freudigem Gewinnes bei Tauschhandel, da rohe Nationen glänzende Kleinigkeiten für kost- bare Metalle oder andere Landeserzeugnisse freu- dig eintauschen, mufste ihre Schifffahrt zum Han- del hinlenken, der denn schon früh sehr blühend wurde. So heilst Sidon schon in einem sehr alten hebräischen Liede (1 Mos. 49, 13.) das schiffreiche Ufer; und aus Homer und andern alten griechi- schen Sagen lernen wir, dafs die Phönicier schon früh, bald als Kaufleute, bald als Seeräuber, (da- mals ein ordentliches Gewerbe,) auf Griechen- 1) Purpur bezeichnet nicht eine Farbe, son- dern eine ganze Hauptgattung von Farben aus dem Safte der Seemuscheln, Buccinum und Purpura, die man in grofser Menge auf dem ganzen mittelländischen Meere, besonders aber an der phönicischen Küste findet. Am berühm- testen waren der hochrothe und violette Purpur, der nirgend so schön gefärbt wurde, als in Ty- rus. — Der Sand, Nitrum, woraus sie das Glas schmelzten , fand sich vorzüglich um den kleinen Fluß Belus , der vom Berge Karmel herströmte. Der Hauptsitz der Glas - Fabriken waren Sidon und Särephtha. In Sidon auch Leinwand - Fabriken ; -— Putzsachen und be« räthschaften aus Gold, Elfenbein, Ebenholz, Bernstein, künstlich gearbeitet; auch mecha- nische Kunstsachen. L »

3. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 164

1825 - Altona : Hammerich
1g4 Geschichte land gelandet seien, und besonders Menschen geraubt haben. Ihrer Lage nach mufsten die Phönicier vor- züglich auf dem mittelländischen Meere Handel treiben. Der nächste Landungsort war die Insel Kypros. Die wahrscheinlich rohem Einwohner wuisten die Produkte ihres Bodens nicht zu be- nutzen; die Phönicier nahmen und benutzten, und die Insulaner mufsten ihre Diener werden. Noch sicherer wurden sie dieses, als die ver- mehrte Zahl der Phönicier der eingeschränkte Raum ihres Landes nicht mehr fassen und näh- ren konnte; jetzt konnten sie keinen nähern und bequemem Ort zum Anbau finden, als diese Insel. Hier scheinen daher ihre ersten Kolonien angelegt zu sein; auch blieb Kypros lange unter der Herrschaft von Sidon und Tyrus. Zunächst kamen sie nach Klein-Asien, nach Griechen- land und den griechischen Inseln ; Cilicien, Karien, Rhodus und Kreta, die Sporaden und Cykladen wurden von ihnen bevölkert : doch blühete ihr Handel hier nur in der Zeit der frü- hem Uncultur. Die Griechen wurden selbst ein seefahrendes und mächtiges Volk, und hatten Kolonien in Klein-Asien, woher sie die meisten ihrer Waaren holten. Wo sie mit den Phöniciern zusammentrafen, vertrieben sie dieselben sogar, z. B. aus der goldreichen Thasos an der thraci- schen Küste, auf welcher sich diese bereits 6 bis 7 Menschenalter vor dem trojanischen Kriege sollen niedergelassen haben. (Herodot. Ii, 44. Vi, 47.) Dennoch konnten sie der Phönicier nicht ganz entbehren: Räucherwerk für die Opfer der Götter, Purpur und Putzwaaren, für welche die herrschende Mode entschieden hatte, mufsten sie von ihnen nehmen. — Von Aegyp- tens Küste hielt sie der Eigensinn des das Fremde hassenden ägyptischen Volkes ab, das wenigstens keinem Ausländer die Fahrt in die Nilmündungen gestattete. Aber Karawanen - Handel müssen sie nach Aegypten getrieben haben; nicht blo» war

4. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 165

1825 - Altona : Hammerich
der Phönicier. , 165 eia Viertheil von Memphis von Phöniciern bevöl- kert, sondern auch die Anlegung der loothori- gen Thebä wird dem tyrischen Herkules zuge- schrieben. — Wichtiger und dauernder war der phönicische Handel nach der nordafrikani- schen Küste. Zwar hatten sie hier, wie auf Si- cilien, Sardinien, und den kleinen Inseln umher (Malta, wo man noch in der neuesten Zeit phö- nicische Münzen und Denkmäler, und Reste phö- nicischer Sprache gefunden haben will,) nur Ko- lonien angelegt, um Ruheörter auf der langen Fahrt nach Tarsis zu haben; allein bald wurden die neuen Pflänzlinge wichtiger, indem sie durch Karawanen - Handel in das innere Afrika die dort eingetauschten Waaren den Phöniciern zuführ- ten. Daher finden sich hier so viele phönicische Kolonien, aufser Utika, Auza und Karthago, Adru- metum, die beiden Leptis und Tanger, die mit der Mutterstadt immer in freundschaftlichem Ver- hältnisse blieben. x) — Doch hispanische Schiffe »>waren das Hauptwerk deines Handels, o Tyrus!“ singt »Ezechiel 27, 25. Hier fanden sie, was sie durch Umtausch erst zu gewinnen suchten, unmittelbar: Gold, und besonders Silber, in sol- chem Ueberflusse, dafs diejenigen, die zuerst hier landeten — so erzählt die Fabel — nicht allein ihre Schiffe damit anfüllten, sondern auch alle ihre Geräthschaften, selbst die Anker, von Silber verfertigten. Anfangs fanden sie das Sil- bererz zunächst unter der Erde, aber bald er- schöpfte die Habsucht diese Quelle; sie mufsten nun E rgwerke anlegen, zu deren Bearbeitung sie die armen Einwohner zwangen. — Aber nicht blos Gold und Silber, auch Eisen, Zinn 1 1) An der italienischen Küste scheinen sie den Etruskern ausgewichen zu sein, und wenn man bei diesen Spuren einer Cultur findet, die wir historisch nicht zu erklären wissen, so mag man vermuthen, dafs sie vieles den Phöniciern verdanken.

5. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 169

1825 - Altona : Hammerich
der Phönicier. 169 durch Irrwege, oder liefsen gar die eignen Schiffe stranden. Daher verlor sich ihre Erdkenntnifs mit ihrer Schifffahrt, und Britannien z. B. mufste zum zweitenmal entdeckt werden. — Ihren Handel trieben sie hauptsächlich zwar mit ihren Fabrik- und Manufaktur-Waaren ; nicht minder wichtig aber war der Handel mit den durch Ka- rawanen aus dem innern Asien und Afrika zuge- führten Waaren: Weihrauch, Gold und Edel- steine, aus dem glücklichen Arabien (Haran, Canna, Aden, Saba); Zimmt (Cinnamomum), Elfenbein und Ebenholz, aus Indien und Aethio- pien durch die Gerrhäer zugeführt, (Strabo Xvi, p. 766, Agatharchides p. 64.); baumwollene und gestickte Zeuge holten sie aus Aegypten, wo ein Viertheil von Memphis von Phöniciern bewohnt war (Herodot. Ii, 112.), und gaben dafür Wein aus ihrem Kornlande Palästina; Wolle zu ihren schönen Webereien erhielten sie von derr Noma- den aus den arabischen und syrischen Wüsten; *) und aus Thogarma (Armenien) Pferde, aus Tubal und Meschech (kaukasische Länder) Sklaven und Kupfergeschirr. (Ezech. Cap. 27. sehr wichtig.) — Dieser ganze Handel aber blieb lange Tausch- handel; auch sollen nicht die Phönicier, sondern die Numidier zuerst Münzen geprägt haben. Von einem handelnden Volke liefse sich dies aber am ersten erwarten. Erfinder des Schiffbaues sind sie gewifs. Sie baueten ihre Schiffe gewöhnlich rund,1 2) mit ei- nem weiten Bauche, und einem flachen Boden, zum Einpacken bequem. Sie hatten Pvuder und Segel, und segelten ohne Kompafs, auch bei 1) Eine Handelsstrafse ging von Tyrus nach Ba- bylon durch die Wüste, in welcher Baalbeck und Palmyra (auf fruchtbaren Flecken) erbauet waren, um die Handelsverbindung zu unter- halten. 2) Daher runde Schiffe Handelsschiffe; lange Schiffe Kriegsschiffe.

6. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 293

1825 - Altona : Hammerich
r 71 ' 7t / , 7 «- der Hellenen. 293 (Phthioten), 10. Malier oder Melier, 11. Pho- cier, 12. Doloper. Jeder Staat sandte Deputirte, drei Pylagoren und einen Hieromnemon; sie versammelten sich später zweimal des Jahres: im Frühjahre zu Delphi, dem Wohnsitze des ehrwürdigsten Orakels und dem Mittelpunkte der Erde; und im Herbste zu Thermopylä, dem ur- sprünglichen, einzigen Versammlungsorte. Ihr Zweck, ursprünglich religiös, war späterhin: Uneinigkeiten unter den einzelnen Staaten zu verhüten, Streitigkeiten in der letzten Instanz zu entscheiden, Tyrannei nicht aufkommen zu las- sen, oder sie zu stürzen, und alle zu strafen, die Tyrannei begünstigten. Zwar vermogte ihr Aus- spruch nicht überall sich geltend zu machen; doch gelang es meist, was vorzüglich der Schutz des delphischen Orakels würkte. Orakel, denen der unter den Menschen allgemeine Wunsch, die Zukunft zu wissen, ihre Unfähigkeit, sich immer selbst zu rathen, und die Begeisterung Einzelner den Ursprung gab, hatten zwar im heroischen Zeitalter, wo Körper- kraft Alles entschied, geringeren Einflufs bei den Griechen gehabt: allein mit dem Aufblühen sanfterer Sitten wurden sie bedeutender, und vor allen das delphische. Den heiligen Ort Py- tho und die benachbarte Hafenstadt Kirrha grün- deten Kreter — Delphi erhob sich erst später: •— besonders aber trug die Wanderung der Do- rier zur Verbreitung des Ansehens von Delphi bei. Die durch Priester geleitete Pythia, glaubte man, werde von Apollon selbst durch ringsum aufsteigendc Erddünste begeistert; und die schau- ervolle Kluft am Abhange eines Berges , die ringsum einschliefsenden Berggipfel, die zahl- reichen Echo gaben dem Orte ein furchtbar - hei- liges Ansehen, dafs man sich ihm nicht ohne Schauder nahen konnte. — Oft waren freilich, besonders in spätem Zeiten, die Orakel das Spiel schlauer Priester; doch hat das delphische Ora- kel viel Gutes gewürkt. Wohlthätig war sein

7. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 68

1825 - Altona : Hammerich
68 Urzustand des Menschengeschlechts. noch jetzt einheimisch; und von hieraus brachte die kaukasische Race Ackerbau und die darauf ge- gründeten' Künste als angestammtes Erbe nach Europa. Und schon das Volk, welches die äl- tetsen Denkmale europäischer Menschheit (die kyklopischen Mauern) erbaute, das Urvolk Itali- ens und Griechenlands war nothwendig ein acker- bauendes. / So wie aber eine jede Lebensweise der Men- schen eine gewisse Gattung von Vermögen vorzüg- lich weckte, und eine Reihe menschlicher Thä- tigkeitsäufserungen in Anregung setzte; wie die Jagd den Gebrauch der Waffen, die Fischerei die Schifffahrt lehrte , und den nomadischen Hirten in den weiten Ebenen Asiens das nächtliche Lager unter freiem Himmel Mufse und Anleitung zur Sternkunde gab: so knüpft sich alle höhere Cul- tur, jede vielseitige Bildung der menschlichen Vermögen an den Ackerbau. An ihn schlossen sich die heiligsten Traditionen an; er ist Träger der Religion. Der Ackerbau setzt veste Wohn- sitze voraus; dem Ackerbauer ist sein Boden lieb, er kennt ihn und baut auf ihn. So entstehen Ort- schaften und Städte. Nahet ein verheerender Feind, dann liegt ihm daran, seine Vorräthe zu si- chern; Bevestigungen werden nöthig. Nur durch den Ackerbau entwickelt sich ein Erwerb, der minder unbeständig und unzuverlässig, als der des Nomaden, des Jägers, mehr auf fortdauern- dem Fleifse als auf der Gunst des Zufalls beruht. So entsteht ein vestes Eigenthum. Sicherung des Eigenthums setzt geordnete Staaten voraus. Der Ackerbauer als Grundbesitzer mufs aufopfern, um Ruhe und Sicherheit zu erlangen; die Geschäfte des Landbaus, die oft nicht verschoben werden können, vertragen sich nicht wohl mit einer fort- währenden Soi'ge für die Gemeine; wem diese anvertraut wurde, der mufste von der Sorge für den Unterhalt entbunden werden. So finden wir schon in den ältesten Verfassungen den Stand der Krieger, aus dem gewöhnlich die Könige ent-

8. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 417

1867 - Altona : Hammerich
417 Chaussee Etwas bezahlt werden muß. Damit des Abends und in der Nacht Niemand heimlich vorbeifahren kann, ist vor jedem Chausseehause ein Baum oder Schlagbaum angebracht, der mit einbrechender Dämmerung niederge- lassen wird und dann den Fahrweg gänzlich versperrt, für Fußgänger jedoch den Seitenweg frei läßt. Dem, der es ausgeben soll, ist dies sogenannte Chausseegeld zwar nicht angenehm, aber er bezahlt es doch, wenn er ver- ständig ist und nachdenkt, gern; denn wovon sollte sonst die Chaussee unter- halten werden, die doch bedeutend mehr kostet, als eine gewöhnliche Land- straße? Auch spart der Fuhrmann das, was er an Chausseegeld bezahlen muß, am Stellmacher und Schmied. Auf der ebenen Chaussee verschleißt der Wagen weit weniger, als auf dem Steinpstaster und der Landstraße, wo man noch das Umwerfen in den tiefen Löchern in den Kauf nehmen muß. Daß die Chaussee aus geklopften Feldsteinen verfertigt ist, wie man deren immer große Haufen an den Seiten nicht blos liegen, sondern auch zerkleinern sieht, oft von alten Leuten, die zum Schusse gegen Wind und Wetter sich Strohwändc gestochten haben, — das ist bekannt. Mit Kies- sand vermengt, verbinden sich diese Steintrümmer zu einer harten und ebe- nen Fläche, die einer Dreschtenne nicht unähnlich ist. In Städten, Dörfern u. s. w. wird der chaussirte Weg von Steinpflaster unterbrochen, beim Fah- ren merkt man den Unterschied bald am Stoßen und Rütteln. Den großen Vortheil, den die Chausseen außer der Annehmlichkeit ge- währen, sieht man so recht deutlich ein, wenn man weiß, daß ein Pferd auf der Chaussee viermal so viel zieht, als auf gewöhnlichem Landwege; daß also ein Wagen, den 4 Pferde auf der Landstraße bewegen, auf der Chaus- see nur 1 Pferd braucht; und umgekehrt, daß ein Wagen, der auf Chaus- seen 4 Pferde braucht, auf Landwegen 16 erfordert. Bei gewöhnlichen La- sten werden also die Pferde auf Chausseen weit weniger angestrengt, und doch geht es viel schneller. 0. Post und Eisenbahn. Trotz der Sorgfalt und Mühe, die man auf die Anlegung der Wege verwendet hat, würde aber das Reisen doch noch sehr kostspielig sein, wenn man für jede Reise einen eigenen Wagen annehmen, und sehr mühsam, wenn man immer zu Fuß gehen müßte. Demjenigen, welcher viel und genau se- hen und nebenbei seinen Körper üben und stärken will, sind allerdings Fuß- reisen oder Fußwanderungen anzuempfehlen; wer aber schnell und bequem zu reisen wünscht, der muß sich nach Fuhrwerk umsehen. Das steht ihm auch in mancherlei Gestalt zu Gebote. Die wenigsten Reisenden besitzen selbst Pferde und Wagen; viele mie- then in Städten und Dörfern ein Fuhrwerk für eine bestimmte Reise; die meisten aber benutzen die Postwagen, Omnibus, Wochenwagcn u. s. w. Die Post ist eine von der höchsten Obrigkeit des Landes getroffene Ein- richtung, wonach an bestimmten Tagen und zu bestimmten Stunden von einem Orte nach einem andern Wagen fahren, welche nicht blos Personen, sondern auch Frachtgüter und Briefe befördern. Man kann also Personenpost, Fracht- post und Briefpost unterscheiden, von denen die beiden ersten immer fahrende Posten sind; die letztere ist zuweilen eine reitende Post oder gar nur eine Fußpost. Für die Beförderung der Personen, Frachtgüter und Briefe wird nach einer von Obrigkeitswegen festgesetzten Taxe bezahlt, niemals mehr, 27

9. Handbuch der alten Geschichte - S. 142

1799 - Altona : Hammerich
Gefchichtc ¿6 142 Larideserzeurmiffe freudig eintaufchen, mufste ihre Schifffahrt zum Handel hinlenken, der denn fc’nou früh fehr blühend wurde. So heilst Siclon fchon in einem fehr alten bebräifchen Liede, (l.mof. 49? i3id das i< hi ff reiche Ufer; Und aus Homer und andern alten griechifchen Sagen lernen wir, dafs die Phönicier fchon früh, bald alts Kaufleute, bald als Seeräuber, (damahls ein ordentliches Gewerbe,) auforie* fchenland gelandet feien, und befonders Men- fchen geraubt haben. Ihrer Lage nach mufsten die Phönicier Vorzüglich auf dem mittelländifchen Meere Handel treiben. Der nächfte Landungsort War die Infel Kypros. Die wahrfcheinlich ro- hem Einwohner wufsfen die Produkte ihres Bodens nicht zu benutzen, die Phönicier nah- inen und benutzten, und die Infulaner mufs- ten ihre Diener werden. Noch ficherer wur- den sie diefes, als die vermehrte Zahl der Phö- iticier der eingefchrankte Fiaum ihres Landes nicht mehr faffen und nähren konnte; jetzt konnten sie keinen nähern lind bequemer« Ort zum Anbaue finden, als diese Intel. Hier lchei'neri daher ihre erften Kolonien angelegt zu fein; auch blieb Kvpros lange unter der Ilerrfchaft von Sidon und Tvrus. Zunäclift kamen sie nach Griechenland und den grieehi- fchen Infein; Rhodus und Kreta wurden von ihnen bevölkert: doch blühete ihr Handel hier nur in der Zeit der frühem Unkultur. Die Griechen wurden felbft ein feefahrendes imd mächtiges Volk , und hatten felbft Kolo- nien in Klein-Auen, woher sie die mei- ften ihrer Waaren höhlten; Wo sie mit dien Phöriiciem zufammen trafen $ vertrieberl

10. Handbuch der alten Geschichte - S. 133

1799 - Altona : Hammerich
der Phönicier. i33 bildeten, wo sie fielt über die allgemeinen An- gelegenheiten des Staates berathfehlagten. Doch lag es in der Natur der Sache, clafs unter diefen einzelnen Staaten der mäcbtigfte die übrigen gewiffer Mafsen beherrfchte: und fo finden wir in der blühendften Periode Phöni- ciens v. 1000 bis 600 vor Chrifto einen phö- nicifchen Städtebund, an cleffen Spitze Tyrus ftand. (Hefek., 27.) Daher fcl leint es nicht paflend, die Gefchichte diefer einzelnen Staa- ten von einander zu trennen. Geschichte, Das Urvolk der Phönicier lebte, wahrschein- lich nomadifch, anfangs am rothen Meere, d. h.: am arabifchen und perfifchen Meerbu- len; clenn erft Später erhielt der indilche Oce- an diefen Nahmen. Von hier wanderten die aus, und wohnten eine Zeit lang in Paläftina; daher auch die ganze Küfte von Peluiium an den Nahmen; Phvnicieny führt. Endlich, doch Schon lange vor der Ankunft der Ifra elften, wanderten sie in ihre nachherigen Wohnfitze ein, gewiis durch irgend eine mächtigere,Hor- de gedrängt, da wohl kein rohes Volk den öden, gebirgigen Landftrich Phönicjens, der Viehzucht und Ackerbau unmöglich machte, freiwillig gewählt haben möchte. Die Küften indefs boten ihnen Fifche, die Noth zwang sie zum Fange, und Fi Ich fang führte auf Schiffbau. Der Zufall beförderte wahrscheinlich das, zu deflen Erfindung die Noth gereizt hatte: die Phönicier wurden nach und nach ein See- fahrendes, und daher in feiten Sitzen, in Städten wohnendes Volk >. das bald apf Raub)
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