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traf sich der von Diepholz kommende uralte Folkweg mit der wichtigen Handels-
straße Bremen-Hannover. Als wichtige Weserfestung hat Nienburg im dreißig-
jährigen und siebeujährigeu Kriege viel zu leiden gehabt; die Festungswerke hat
Napoleon I. schleifen laffen. Nienburg hat eine aufblüheude Baugewerkschule; auch
machen Nienburger Biskuits und Glaswaren die Stadt weit und breit bekannt.
Verden (9700 Einw.) oberhalb der Mündung der Aller in die Weser gelegen,
ist schon seit Karl d. Gr. Sitz eines Bistums. (Sagenhafte Hinrichtung von
4500 Sachsen). Die Stadt bestand früher aus zwei Teilen, dem Süderende und
dem Norderende, die erst im 14. Jahrhundert sich vereinigten. Im 15. Jahrhundert
erhob sie sich zur freien Reichsstadt, mußte aber später deu Bischöfen huldige». Nach
1648 verlor sie ihre frühere Bedeutung. Der hohe gotische Dom, der vierte nach
Gründung des Bistums, gehört zu den großartigsten und bewundernswertesten Gottes-
Häusern im Norden unseres Vaterlandes. Hente hat die Stadt wichtige Tabaksindustrie,
ist Garnisonstadt, hat Kreisbehörden, Landgericht, Lehrerseminar und Gymnasinm.
Bremen ist Freie Reichsstadt (170 000 Einw.). Sie ist Deutschlands zweit-
größte Handelsstadt. Sie ist der Hauptsitz des europäischeu Tabakshandels; dauebeu
sind Handel mit Kaffee, Reis und Baumwolle wichtig. Weltbekauute Sehens-
würdigkeiteu sind das prächtige Rathaus mit seinen Kellern und der mächtige
gotische Dom. Als Bremens Hafenstadt wurde 1827 an der Ostseite der Weser-
müudung Bremerhaven gegründet (24 000 Einw.). Hier ist die Absahrts- und
Ankunftsstelle der riesigen Ozeandampfer des Norddeutschen Lloyd, neben der
Hamburg-Amerika Linie die größte Schiffahrtsgesellschaft der Welt.
Als Bremens Hafen an der Wesermündnng aufblühte, legte das damalige
Königreich Hannover in den Jahren 1857—1863 der Stadt Bremerhaven gegenüber
an der Südseite der Geestemünduug deu Hafen Geestemünde an. 1889 wurde
der Ort Stadt; sie hat heute 23500 Einw. und ist der Sitz des Handels mit
nordischem Holz, mit Reis und mit Fischen. Wie Geestemünde an Bremerhavens
Südseite, so ist Lehe an dessen Nordseite emporgewachsen. Lehe hat 31 600 Einiv.
und wächst schneller als seine beiden Nachbarstädte, weil die Hafenweiterungen nach
Lehe zu liegen und die Schiffer- und Hafenarbeiterbevölkerung dort Wohnung hat.
Celle (21400 Einw.) in dem Mündnngsdreieck zwischen Fuse und Aller ge-
legen, ist rings von Gärten und schattigen Anlagen uiugeben. Sie hütete im
Mittelalter einen wichtigen Allerübergang an der alten Handelsstraße von Hamburg
nach Braunschweig, In der Zeit von 1300—1700 blühte Celle unter seinen
trefflichen Fürsten, die hier im Schlosse wohnten. Dann sank die Stadt und
wuchs erst wieder, nachdem 1845 die Eisenbahn von Hannover nach Hamburg
eröffnet war. Jetzt ist Celle in lebhafter Entwickelung. Es treibt Handel mit
Heidel- und Kronsbeeren, Honig, Wachs, Wolle und Leder; es ist auch Sitz
des höchsten Gerichts der Provinz, des Oberlandesgerichts. Da, wo die Fuse
aus dem Hügellande tritt, liegt die Stadt Peine (16500 Einw.). Peine gehörte
zum Stist Hildesheim und war dessen festeste Burg „Peine was maket san feste,
dat de Uhle bliev sitteu in' Neste". Der Ort ist das Verkehrszentrum sowohl
des uingebendeu Moorgebiets wie des Hügellandes. In Peine liegt das größte
Eisenwerk der Provinz, das mit der nahen Jlseder Hütte verbundene Peiner Walzwerk.
Brauuschweig an der Oker ist die Hauptstadt des Herzogtums gleichen Namens;
die Stadt hat 135 000 Einwohner. Der Ort, dessen Ursprung schon in das 9. Jahr-
hundert fällt, wurde uuter dem mächtigen Herzoge Heinrich dem Löwen 1139—1195
zur Stadt. Dann war Braunschweig im 13. und 14. Jahrhundert Mitglied der Hausa
und Vorort des sächsischen Quartiers derselben, bis sie 1374 infolge eines Aufruhrs
verhauset wurde. Nach ihrer späteren Wiederaufnahme in die Hansa erlangte die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Karl_d Karl Bremens Uhle Peiner Heinrich Heinrich
Walkenried. Später leitete man von allen Tälern Wege in das Gebirge,
und jetzt führen von allen Seiten Eisenbahnen in den Harz. (Suche
die Harzbahnen nach der Karte auf).
Wie fehr dem Bergmann oben in der eigentlichen Harzlandschast
die Herrschaft gehört hat, beweist die Geschichte der größeren Ansied-
hingen im Harze. Alle Städte des Oberharzes sind entstanden _ und
aufgeblüht durch den Bergbau; es sind ihrer 7, die man die sieben
Bergstädte nennt. Sie heißen: Klansthal, Zellerfeld, St. Andreasberg,
Lantenthal, Altenau, Wildemann und Grund.
Klausthal (8600 Einw.) ist die Hauptstadt des Harzes; sie hat eine Berg-
akademie und ist Sitz des Königlichen Oberbergamtes. Durch den Zellbach von
Klausthal getrennt liegt Zellerfeld (4400 Einw.). St. Andreasberg (4000 Einw.)
hat neben dem Bergbau große Vogelzucht und ist Luftkurort; Grund und Altenau
siud heute vorwiegend Bäder, und Lautenthal und Wildemann beginnen es zu
werden. Auch die beideu bedeutendsten Städte am Fuße des Oberharzes, Osterode
und Goslar, standen in inniger Beziehung zum Bergbau.
In Osterode liegt das alte Harzer Kornhaus; aus diesem Kornmagazine be-
ziehen noch heute die Bergleute deu größten Teil ihres Brotkorns. Osterode
(7300 Einw.) blüht auf durch lebhafte Industrien (Lederfabriken, Wollwaren-
fabriken, Gipsmühleu und Holzfägewerke). Goslar ist der Ausgangspunkt des
Harzer Bergbaues, ja überhaupt der Besiedelung des Harzes; seine Bedeutung
für das Harzgebirge läßt sich kaum völlig erschöpfen. „Unter Kaiser Otto wird
Goslar (Lager am Gießbache) zuerst in einer auf uns gekommenen Schrift er-
wähnt. Die villa Goslar am Fuße des Rammelsberges lag inmitten des großen
Königsgutes, zu dem der gesamte Oberharz und auch das breite Vorland am
Nordfuße des Gebirges gehörte. Die Pfalz Werla, vou wo aus sich schon
Heinrich I. der audriugeuden Ungarn erwehrte, lag an der Nordgrenze des großen
Reichs- und Königsbesitzes bei dem heutigen Orte Burgdorf an der Oker. Als
sich die Wälder in der Ebene lichteten, war dies Königshaus für die Jagden im
Harzer Bannwalde etwas abseits gelegen. Dem Bedürfnis, einen näheren am
Gebirge gelegenen Ausgangspunkt für die Jagden zu haben, mag Goslar seine
Entstehung verdanken. Der erste der Kaiser, der oft und länger in Goslar weilte,
ist Heinrich Ii.; ihm dankt auch der Ort die Erweiterung zur Stadt. Dieser
Sachsenkaiser und die folgenden aus dem Stamme der Franken schufen den kleinen
Ort zu einer herrlichen Residenzstadt um. Heinrich Iii. ließ in seinem geliebten
Goslar durch den klugeu Mönch Beno den stolzen Dom, von dem nur noch die
eigentümliche Vorhalle zu sehen ist, und das berühmte Kaiserhaus, deu ältesten
uns erhalteueu Palast Deutschlands, erbauen. Von dem Kaiserhause siud die
Nebenbauten verschwunden; der noch vorhandene Teil ist derjenige, in welchem die
Reichsversammlungen abgehalten wurden. Vou dem Flügel, der die Wohn-
gemacher euthielt, sind nur noch die Grundmauern zu sehen. Dieses Kaiserhaus
liegt auf der Höhe des Kaiferbleeks. Heinrich der Schwarze konnte von hier aus
die Stadt und seine Bauten überschauen. Es sollen hier elf deutsche Kaiser kürzere
oder längere Zeit gewohnt haben und nicht weniger als 23 stolze Reichstage
abgehalten sein. Der stolze Bau ist in seiner Geschichte ein Abbild des Deutschen
Reiches; er ist wie dieses dem Verfalle und der Verachtung preisgegeben worden,
und uoch im Anfang des vergangenen Jahrhunderts hat er als Getreidespeicher
gedient. Als der Gedanke der Reichseinheit um die Mitte jenes Jahrhunderts im .
deutschen Volke wieder auflebte, da gedachte man auch dieses alten Wahrzeichens
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Bergmann Andreasberg Wildemann Wildemann Otto Heinrich_I. Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_der_Schwarze Heinrich
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von den Niedersachsen abweichendes Bild dar. Der Friese ist derb und breitschultrig
vou Gestalt, mehr gros; als klein, Hände und Füße siud stark und breit, das Haar
ist schlicht oder nur schwach gekräuselt und blond, der Bart rötlich und uicht sehr
dicht, das Auge ist hellblau oder grau und das gerötete Gesicht vou rundlichem
Schnitt. Freiheits- und Heimatsliebe ist eiu Grundzug im Charakter der Ost-
srieseu. Sie sind ernste, bedächtige Naturen, treu am Alten hängend, mißtrauisch
gegen Neuerungen, aber wenn sie solche als praktisch erprobt haben, ausdauernd
und emsig in deren Einführung; dabei sparsam und mäßig, unter sich gute Nach-
baru und gegen Fremde gastfrei und gefällig.
Die Friesen hatten früher ihre besondere Sprache (Eala fria fresena —
Heil dem freien Friesen); aber heute spricht der Friese die niedersächsische
Mundart mit einem der westfälischen Aussprache sich anschließenden
Dialekt. Als Probe geben wir einige ostfriesische Sprichwörter:
Oost, West, 't Huus best. — Mit Tied und Flied kann man Ströhbült na
Paris dragen. — Good ist good, man alto good es annermanns Narr. — 't Geld,
wat stumm is, maakt liek wat krumm is.
Wie der westfälische Volksstamm, so leben auch die Ostfrieseu mit
verhältnismäßig wenigen Ausnahmen in zerstreut liegenden, zu Bauer-
fchafteu vereinigten Gehöften. Ihr Wohnhaus uuterscheidet sich jedoch
wesentlich von dem uns bekannten niedersächsischen Bauernhause.
Das ostsriesische Wohnhaus ist ganz massiv aus Backsteinen gebaut
und besteht aus dem Wohuhaus und der Scheuer. Die Scheuer ist der Länge nach
in drei Teile geteilt. Der eine Teil wird als Dreschtenne benutzt, der mittlere
enthält den Erntesegen und ani Hinteren Ende die Pferdeställe, der dritte Teil des
Hanfes dient zu Ställen für Kühe und Schweine und hat am vorderen Ende die
Sommerküche und die Kammern für das Gesinde. In dem Wohnhanse befinden
sich auf der rechten Seite des Hauseiugauges die sogen. Wiuterküche und die
Kammern, auf der linken Seite die Stuben.
Städte. Au der Ems liegen folgende Städte: Lingen (7900 Einw.),
Meppen (4600 Einw.), Papenburg (7700 Einw.) und Leer (12400 Einw.);
im Gebiete der Ems liegt Aurich (6100 Einw.).
Lingen hatte als Übergangsort nach Holland eine große Bedeutung. Von
hier aus zogen jährlich taufende vou Arbeitern aus Oldenburg und deu benach-
karten hannoverschen Gegenden im Sommer nach Holland, um dort als Tagelöhner
zu arbeiten. Jetzt, wo es in der eigenen Heimat nicht an lohnender Arbeit fehlt,
hat die Zahl dieser Hollandsgänger sehr abgenommen.
Papenburg (Pfaffenburg, Mönchsburg) ist einer der merkwürdigsten Orte
unserer Proviuz, nämlich die größte und blühendste Fehnkolonie. 1675 ist Papen-
bürg als die erste Anlage dieser Art in Deutschland nach holländischem Muster
gegründet. Papenburg ist Haupthandelsplatz für Holz und Eisen aus Schweden
in Ostsriesland.
Meppen liegt ans einer durch Verschlammung allmählich landfest gewordenen
Insel ill der Hasemündung. Meppen war ernst Mitglied der Hansa. Leer ist
eine der ältesten Städte Ostfrieslands. Sie liegt ans einer Sandhöhe an der
Ledamündnng, und ihre Straßen sind nach der Flußseite zugebaut. Wenn man
darans schließen kaun, daß mau bei der Aulage der Stadt die Schiffahrt noch
nicht würdigte, so treibt aber Leer heute recht lebhafte Flußschiffahrt. Die Stadt
Aurich verdankt ihren Ursprung einer dem heiligen Lambertns geweihten Kirche,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niedersachsen Paris Wohuhaus Lingen Meppen Papenburg Aurich Holland Oldenburg Holland Papenburg Pfaffenburg Mönchsburg Deutschland Papenburg Schweden Ostsriesland Meppen Meppen Ostfrieslands Aurich
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genannten Bucht einnehmen oder löschen müssen. Doch ist in den letzten Jahren
von Seiten des Staates eine erhebliche Vergrößerung und Vertiefung des Hafens
ausgeführt. Auch ist ein Teil des Hafens, der für die größten Schiffe zugänglich
ist, zum Freihafen gemacht. Emden hat ein ganz holländisches Gepräge. Unter
den Gebäuden der Stadt ist das herrliche Rathaus zu nennen, das im 16. Jahr-
hundert nach dem Muster des Antwerpener erbaut ist und eine bedeutende Waffen-
sammlnng enthält. An dem Jadebusen liegt schließlich noch ein kleines zu unserer
Kriegsschiff.
Provinz gehöriges Gebiet, welches, obgleich nur reichlich 19 qkm groß, doch wegen
seiner Bedeutung für die Sicherheit des deutschen Reiches an der Seeseite große
Bedeutung hat, das Jadegebiet mit Wilhelmshaven. Im Jahre 1853 wurde
das Jadegebiet von König Friedrich Wilhelm Iv. zur Anlage eines Kriegshafens
von Oldenburg gekauft, und unter unsäglichen Schwierigkeiten ist hier im Lans der
Jahrzehnte ein großer Kriegshafen angelegt. Der Hafen, dessen Eingang mächtige
Strandbatterien überwachen und an dessen Seiten neben den Ankerplätzen der
Kriegsschiffe, die Schiffsbauplätze (Hellinge) und Vorrichtuugeu zur Schiffsaus-
besserung liegen (Docks), ist von Kaiser Wilhelm I. feierlichst eingeweiht worden.
Um die Hafenanlage ist die rasch aufblühende Stadt Wilhelmshaven entstanden,
deren Bevölkerung auf 26000 angewachsen ist. Die Straßen der Stadt sind nach
einheitlichem Plane angelegt und laufen sämtlich der Werft parallel; sie können
sich»hinsichtlich ihrer Breite, der Schönheit der Läden und Gasthöfe mit manchen
Hauptstraße« unserer Großstädte messen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
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Handel kann darin bestehen, daß wir Erzeugnisse an die fremden Länder
abgeben (Ausfuhr), oder dariu, daß wir aus fremden Ländern solche in
unser Laud bringen (Einfuhr).
Dem Handel verdanken die zahlreichen Verkehrswege der Provinz
ihre Bedeutung.
1. Heerstraßen. Die Straßen, welche im Mittelalter dem Ver-
kehr dienten, waren nicht zahlreich. In unserer Provinz sührte die
bedeutendste Heerstraße von Lübeck über Lüneburg, Uelzen, Gishorn nach
Braunschweig. Ein anderer Weg führte von Bremen über Nienburg
nach Hannover, ein dritter von Bremen über Osnabrück zum Rhein usw.
Von diesen großen Straßen zweigten Seitenstraßen ins Land. Aber
es waren ihrer wenige, und ihr Zustand war äußerst schlecht. Stellen-
weise arbeitete sich das Gefährt mühsam über die Berge; dann wieder
schützte es nur ein holpriger Knüppeldamm vor dem Versinken im Morast.
2. Chausseen. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts traten an die
Stelle der alten Landstraßen Kunststraßen oder Chausseeu. Bis dahiu
war in unserer Provinz der chaussierte Weg von Hannover nach Kassel
der einzige bedeutende; unter der französischen Herrschaft wurden die
Chauffeen von Harburg über Bremen nach Wesel und vom Harburg
nach Hannover, sowie die Wege von Osnabrück nach Minden und von
Osnabrück nach Bremen gebaut. Jetzt durchzieht ein ganzes Netz von
Chansseen unsere Provinz. Schwierig war besonders die Anlage der
Moor- und Marschstraßen.
3. Eisenbahnen. Endlich sind in neuerer Zeit neben die
Chausseen die Eisenbahnen getreten. Die erste Eisenbahn wurde in den
Jahren 1843 und 1844 gebaut; sie führte von Hannover nach Braun-
fchweig. Seitdem ist die Zahl der Eisenbahnstrecken von Jahr zu Jahr
vermehrt worden. Wir gewinnen am besten eine Übersicht darüber,
wenn wir die Linien verfolgen, die von unseren beiden größten Städten,
Hannover und Osnabrück, ausstrahlen. Von Hannover gehen neun
größere Strecken aus: 1. Hannover, Lehrte, Celle, Ülzen, Lüneburg,
Harburg; 2. Hannover, Lehrte, Berlin; 3. Hannover, Lehrte,
Braunschweig, Magdeburg, Berlin; 4. Hannover, Hildesheim, Halber-
stadt, rings um den Harz; 5. Hannover, Elze, Northeim, Göttingen;
6. Hannover, Hameln, Paderborn; 7. Hannover, Minden, Osna-
brück. 8. Hannover, Nienburg, Verdeu, Bremen, Bremerhaven;
9. Hannover, Walsrode, Visselhövede. Von Osnabrück aus lassen
sich folgende Strecken verfolgen: 1. Osnabrück, Minden, Hannover;
2. Osnabrück, Bremen, Hamburg; 3. Osnabrück, Quakenbrück,
Oldenburg, Wilhelmshaven; 4. Osnabrück, Rheine, Lingen, Meppen,
Emden; 5. Osnabrück, Münster, Wesel; 6. Osnabrück, Bielefeld.
Außerdem wird der Norden unserer Provinz von einer Eisenbahn durch-
schnitten, die von Leer über Oldenburg, Bremen, Soltau, Uelzeu, Salz-
wedel nach Berlin führt. Wichtig ist auch die Linie Köln-Holzminden-
Kreiensen - Magdeburg und die Linie Ottbergen über Northeim nach
Nordhausen.
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4. Kanäle. Die wichtigsten Kanäle für den Binnenverkehr sind:
der Ems-Jade-Kanal, mit dem von Emden bis Aurich der alte
Trecksahrts-Kanal zusammenfällt; der Süd-Nord-Kanal im Bourtanger
Moor; der Hadeler Kanal, der vom Bederkesaer See mit Benutzung
der Medem in die Elbe sührt; der Geeste-Kanal, der von jenem See
nach der Weser zieht; der Oste-Hamme-Kanal zur Verbindung der
Weser und Elbe vermittelst der Hamme und Oste.
Dem Großverkehr wird unser Binnenland dnrch den Dortmund-
Ems-Kaual erschlossen. Er verbindet den rheinisch-westsälischeuindustrie-
bezirk mit den Häsen der unteren Ems. Der Kanal geht von Dort-
mund aus über Münster und tritt unterhalb Rheine in die Provinz eiu.
Von Meppen an benutzt er das schon kanalisierte Bett der Ems. Seine
Länge beträgt 280 km, die Breite 20 rn und die Tiese 2,5—3 rn.
In Angriff genommen ist jetzt auch der Mittelland- (Rhein-Weser-
Elbe-) Kanal, der bei Bervergern in Westfalen vom Dortmund-Ems-
Kanal abzweigen, bei Bramsche die Hase, bei Minden die Weser über-
schreiten und vorläufig bei Hannover endigen soll.
Bevölkerung. Die Bewohner der Provinz sind meist Sachsen,
in Ostfriesland Friefen und. im Wendlande an der Elbe Wenden.
Die Sprache ist auf dem Lande vorherrschend die niedersächsische oder
plattdeutsche; in den Städten wird hochdeutsch gesprochen.
Mit Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschast beschäftigen sich etwa
45 Prozent der Bewohner, während das gesamte Gewerbe- und Fabrik-
wesen, der Berg- und Hüttenbau nur 40 Prozent, der Handel und
die übrigen Berussarten 15 Prozent der Bevölkerung ernähren. —
Ungefähr 75 Prozent der Bewohner bekennen sich zur lutherischen
Kirche, 5 Prozent gehören der nnierten Kirche an, und 5 Prozent sind
Reformierte; Katholiken gibt es 15 Prozent; sie wohnen besonders in
der Gegend von Hildesheim und Osnabrück und der Stadt Hannover,
die Reformierten dagegen im Regierungsbezirk Aurich und in der Graf-
schast Bentheim.
Man erzählt, daß um die Mitte des 2. Jahrhuuderts der Stamm
der Sachsen, ursprünglich in Schleswig-Holftein wohnhaft, sich die
deutschen Volksstämme zwischen Rhein und Elbe unterworfen und sie
uameulos gemacht habe. Nur die au der Küste der Nordsee wohnenden
Friesen verschmolzen sich nicht mit den Sachsen. Diese beiden germani-
schen Volksstämme bewohnten dann das ganze Gebiet, welches jetzt die
Provinz Hannover ausmacht. Später gelang es jedoch einem slawischen
Volks stamme, den Wenden, die von Rußland her vordrangen, sich im
Osten unserer Provinz festzusetzen. So sind die heutigen Bewohner unserer
Provinz alfo Nachkommen der Sachsen, der Friesen oder der Slaven.
Plattdeutsch heißt die Sprache, die dort gesprochen wird, wo das
Land platt, d. h. stach, eben, ohne Gebirge ist, während Hochdeutsch
die Sprache des höhereu, d. h. gebirgigen Deutschlands ist. Vor der
Reformation wurde in dem nördlichen Deutschland von jedermann,
hoch oder niedrig, das Plattdeutsche nicht nur geredet, souderu auch
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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in die Aller. Das erste Stück des Leinetales von dem Eintritte des
Flusses in die Provinz Hannover bis unterhalb Northeim ist von anßer-
gewöhnlicher Breite (2—4 km). Dabei steigen die Talränder so reget-
mäßig an wie bei einem ausgestochenen Weggraben. Nach Ansicht der
Forscher hat der Fluß sich dieses Bett nicht selbst gegraben, sondern
das Erdreich hatte sich hier zu einer tiefen Fnrche gesenkt, und der Fluß
brach dann in diese Grabensenkung — so nennt man solche Talbilduug —
ein und überzog den Grund derselben mit seinem fetten Schlamme.
Auf einer kleinen Erhöhung an der rechten Talseite liegt fast genau in der
Mitte dieser Flußlaufstrecke die Stelle, auf der die berühmte Stadt Göttingen
zur Zeit Kaiser Ottos d. Gr. ihren Anfang genommen hat. Im Mittelalter erhob
sich die Stadt, die stark befestigt war, zu hoher Blüte, indem zahlreich eingewanderte
Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwnngreich betrieben wurde.
Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls ;
Rathaus in Göttingen.
der dreißigjährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei,
und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene
Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schuf hier König Georg Ii.
in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln aus-
gestattet und mit den tüchtigsten Profesforen besetzt, den Namen Göttingens über
die ganze Erde bekannt gemacht hat. Jetzt hat die Stadt 34000 Einwohner.
Etwas oberhalb Göttingen ergießen sich nacheinander 2 kleine Flüßchen von
rechts her in die Leine, die Bremke und Garte. Das breite Tal der Garte ist
fruchtbar und mit Dörfern dicht besetzt. Das enge und schön bewaldete Bremketal
ist bis zu den Bnrgtrümmern der schon genannten beiden Gleichen hinauf bei
schönem Wetter das Wanderziel vieler Naturfrennde. Einige Stunden leineabwärts
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ist Bernward bahnbrechend für die Kunst geworden. Zum ersten Male seit Jahr-
Hunderten ist in ihnen ein Werk entstanden, ans dem die dargestellten Personen
durch ihre Bewegungen und Gebärden lebhaft erzählen, nicht mehr blosz starr und
tot dastehen. Auch eine der schönsten Kirchen der Rnndbogen-Bauweise (romanisch),
die Michaeliskirche, verdankt diesem bedeutenden Manne ihre Entstehung; ihre Decke
trägt das größte (28 lj2 m laug und 8 lj2 m breit) und schönste Deckengemälde
dieser Zeit, welches den Stammbaum Jesu darstellt. Aus der Blütezeit des
Bürgertums im 15. und 16. Jahrhundert sind so viele und prächtige Holzbauten
erhalten (Knochenhaueramthaus), daß man Hildesheim der vielen altertümlichen
Bauten wegen das Nürnberg des Nordens genannt hat (47 000 Einwohner).
An der Stelle, wo die Leine aus dem Hügellande in die Ebene tritt, liegt
die Haupt- und Residenzstadt Hannover (280090 Einwohner). Der Name be-
deutet „hohes Ufer" (niederdeutsch hoen overe, die älteren Stadtteile liegen mehr
als 6 m über dem Flußbett der Leine). Schon zur Zeit Heinrichs des Löwen
Königl. Theater in Hannover.
war die Ansiedlung ein ansehnlicher Ort; 1451 wurde sie auch Mitglied der
Hansa. Hannover ist ein Kreuzuugspuukt großer Straßen aus den vier Welt-
gegendeu und war daher von jeher eine Stätte regen Verkehrslebens. Infolge des
30 jährigen Krieges, der auch hier mit Schrecken einkehrte, kam die Stadt sehr
zurück; Teuerung, Hunger und Senchen rafften fast -j3 der Einwohner hinweg.
Im Jahre 1636 wurde Hannover fürstliche Residenz. Seitdem blühte sie schnell
auf; selbst als Georg I. 1714 uach England zog, um deu dortigen Königsthron
zu besteigen, verminderte sich der Wohlstand der Stadt nicht. Ungleich schneller
aber wuchs sie an, als vom Jahre 1837 an die Verbindung mit England aufhörte
und König Ernst August hier wieder seinen Sitz nahm. Auch der Verlust des
königlichen Hofes im Jahre 1866 hemmte die Entwickelnug der Stadt nicht. Das
geht nicht bloß aus der raschen Bevölkerungszunahme, sondern auch daraus hervor.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Bernward Heinrichs Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Michaeliskirche Hildesheim Hannover Hannover England England
Westseite des Thüringer Waldes entlang, wendet sich dann nach Süd-
westen, zieht an der Grenze des Eichsseldes entlang, bis sie bei Münden
die von der Rhön koinmende Fulda aufnimmt:
„Wo Werra sich und Fulda küssen,
Sie ihren Namen büßen müssen:
Und so entsteht durch dieseu Kuß,
Deutsch bis zum Meer, der Weserfluß.
Diese Geburtsstätte der Weser ist vou besonderer Naturschönheit.
Die letzten Eichsseldhöhen an der rechten Werraseite sind ziemlich steil
und mit schönem Laubwald überzogen; zwischen Werra und Fnlda schiebt
sich mit sanfter Abdachung bis zur Mündnngsstelle der dichtbewaldete
Kaufnnger Wald vor, jenfeit der Fulda ragen ebenfalls begrünte Höhen
des hessischen Berglandes auf, und nach Norden zu blickt man in einen
engen Talspalt, in welchem die Weser hinabzieht; ihr linkes Ufer bildet
der Reinhardswald und das rechte der Bramwald, beide mit ununter-
brocheueu Buchenalleen überzogen. Herrlichstes Waldgrün überall! Und
in diesem Kessel liegt in dem Münduugsdreieck von Werra und Fulda
die Stadt Müuden.
Münden.
Münden (10700 Eimv.) war im Mittelalter ein großer Stapelplatz für den
Handel flußauf und flußab. Die Stadt hatte das Recht, daß nur durch Müudener
Schiffer und Fuhrleute der Transport der Wareu in die Stadt und aus derselben
geschehen konnte; auch mußte jede durchgehende Ware vor der Weiterverfrachtnng
öffentlich zum Verkauf gestellt sein. Diese Rechte machten die Stadt reich, solange
die indischen Spezereien und Gewürze vou Süddeutschlaud und der Handel mit
Tnchen und Waid (Farbstoff) aus Erfurt vou hier nach Bremen ging. Mit der
Entdeckung Amerikas verlor die Stadt an Bedeutung, und die schweren Kriegswirren
haben im 17. und 18. Jahrhundert den Wohlstand der Stadt gebrochen. Münden
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Müudener
Schiffer
Extrahierte Ortsnamen: Fulda Fulda Weserfluß Fulda Fulda Erfurt Bremen Amerikas
abgestochen werden und unter dem magersteu Sande ruhen mächtige
Salzlager und reiche Olmasseu. Das günstige Klima befördert den
Ackerbau. Unsere Provinz liefert besonders viel Roggen; im Anbau des
Roggens wird sie nur von der Provinz Schlesien übertroffen. Fast 1/3
dieses Roggens wächst in der Lüneburger Heide. Auch die Kartoffel,
der Buchweizen und der Hopfen gedeihen im Regierungsbezirk Lüneburg
iu bester Güte. Dagegen tragen die fetten Bodenflächen der Marfchen
und des Regierungsbezirks Hildesheim vorwiegend Weizen, Hafer,
Zuckerrüben und Raps. Hülsenfrüchte und Gemüse sind überall reichlich
vorhanden; bemerkenswert ist der Anbau des Spargels vor Hannover
und bei Braunschweig. Der Flachsbau in der Heide und in Südhan-
nover ist sehr zurückgegangen, ebenso der Anbau des Tabaks im Eichs-
selde und im oberen Leinetal. Der Obstbau wird überall betrieben, hat
aber seine besondere Stätte im Alten Lande.
Auch die Viehzucht ist bedeutend. Überall, sowohl in den Marschen/
als im Harze, in der Lüneburger Heide sowohl, als in den Tälern des
südhannoverschen Berglandes, blüht die Rindviehzucht. Auch züchtet mau
in den Elbmarschen und in Friesland treffliche Pferde. Die Schafzucht
ist zurückgegangen, namentlich verschwindet in der Heide immer mehr
und mehr das Zwergschaf, die Heidfchnucke. Dagegen ist die Aufzucht
der Schweine im Wachsen. Heute steht die Provinz Hannover mit
2 426 016 Stück Schweinen (Viehzählung vom 1. Dezember 1906) an
erster Stelle unter allen Gebietsteilen Preußens. Ähnlich ist es mit der
Geflügelzucht, die auch einen erfreulichen Anffchwnng nimmt. Die Hüh-
nerzucht ist gleichmäßig verbreitet, während die Zucht der Hausgans be-
sonders in Südhannover und die der Ente in Nordhannover verbreitet
ist. Im Rückgange ist die Pflege der Bienen; doch hat die Provinz
noch rund die Zahl von 210 000 Bienenstöcken.
Auch die Fischzucht findet ihre Pflege und zwar besonders in der
Lüneburger Heide (2300 Fischteiche); auch wird in den ausgedehuteu
Wäldern viel Wild gehegt. Die Forstwirtschast der Provinz Hannover
ist bedeutend. Etwa Ii! °/0 alles Bodens deckt der Wald und zwar
vorwiegend der Nadelwald. Im Harze ist er am stärksten, in den
Marschen sast garnicht vertreten.
Wertvolle Mineralien und Erden bietet die Provinz. Es werden
gesunden: Silber, Knpser, Blei, Eisen, Sandstein, Basalt, Gips, Stein-
kohlen, Braunkohlen, Ton, Mergel, Kali, Kochsalz, Torf; auch sind
einige Heilquellen vorhanden. (Neune Örtlichkeiten, wo der Boden der
Provinz die aufgezählten Erdschätze bietet!)
Handel und Verkehrswege. Unsere Provinz bietet, wie wir
hörten, ihre Hanpterzeugnisse nicht überall in gleicher Weise; der Über-
flnß einer Landschaft wird nach der anderen Landschaft oder nach dem
Auslande abgegeben, und das Fehlende wird herbeigeschafft. Diesen
Austausch der Erzeugnisse vermittelt der Handel. Findet dieser Waren-
anstansch im Lande statt, so redet man von einem Binnenhandel; den
Handel mit dem Auslande nennt man Außenhandel. Dieser Außen-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]