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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 47

1895 - Straßburg : Heitz
47 wurf des Marschall Vauban gebaut, um die Steiue zum Bau der Citadelle vou Straßburg leichter herbei- schaffen zu können. 5. Der R h e in- M a r n e- K a n a l (1853), welcher südöstlich von Paris in der Marne seinen Anfang nimmt und sich unterhalb Straßburg mit der Jll vereinigt. 6. Der I l l -R h e i n - K a n a l (1842), welcher die Ruprechtsau bei Straßburg durchzieht und die Jll mit einem Arme des Rheins in Verbindung setzt. 7. Der Saar-Kohlen -Kanal (1866), welcher die Saar einerseits und den Marne-Rhein-Kanal anderseits in Verbindung bringt. 8. Von dem S a l i n e n - K a n al ist nur die Strecke Mittersheim-Lauterftngeu (4 km, 1875) fertiggestellt, der übrige Teil bis Dienze ist unvollendet. 9. Der Mosel-K an al (1876) von Frouard bis Metz. § 15. "«Sto C&siü i rf fcß äff. A. Landwirtschaft. Der größte Teil der Einwohner von Elfaß-Lotb- ringen beschäftigt sich mit Landwirtschaft. Sie begreift Feldbau, Garteubau, Rebbau und Viehzucht. Das Land erzeugt angetreidearten vornehmlich: Weizen, Roggen (Koru), Gerste, Haser und Welschkorn: an Hülsenfrüchten: Bohnen, Erbsen, Linsen und Wicken: Futterkräuter: Wurzelgewächse und Gemüse in großer Mannigfaltigkeit: an Handels- pflanzen: Hanf, Flachs, Hopfen, Rebs, Mohn, Zuckerrüben und Tabak; an O b st b än m e n: Apfel-, Birn- und Quittenbäume, Zwetfchen-und Pflaumen-

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 89

1895 - Straßburg : Heitz
89 hundert an Wurde sie die Residenz der Fürstbischöfe von Straßburg. Die Stadt besitzt ein Gymnasium, Landgericht, Garnison. Das beachtenswerteste Gebäude der Stadt.ist der ehemalige bischöfliche Palast oder das Schloß, welches jetzt als -Kaserne dient. Die Industrie von Zabern besteht in Bierbrauereien, Gerbereien, einer Wachsfabrik, Buhdruckereien, einer Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen im nahen Champagnerthale, einer Brillenschleiferei, Mühlen und Ziegelbrennereien. Zabern hat unstreitig die schönste Lage im Elsaß. Die naheliegenden Berge, gekrönt von zahlreichen Burgruinen (Hohbarr, Groß- und Klein-Geroldseck, Greifenstein), gewähren die schönsten Aussichten. An der sogenannten Zaberner Steige, eine früher, als eine der ersten ihrer Art, viel bewunderte Ge- birgsstraße, die von Zabern über die Vogesen nach Pfalzburg (Lothringen) führt, liegt ein steiler Felsen mit einer Grotte, welche man den „Karls-Sprung" nennt, weil, nach der Volkssage, ein Prinz Karl von Lothringen mit seinem Pferde über diesen Felsen hinabgesprengt und unversehrt geblieben sein soll. Beachtenswert siüd die Eisenbahn- und Kanalbauten im engen Zornthal. Nicht weit von dieser Stadt, auf dem'gebiete der- Gemeinde M o n s w e i l e r (1530 Einw.), befindet sich der Zornhof, ehemals eine Meierei, jetzt eine bedeu- tende Eisenwaren-Manufaktur.

3. Deutsche Geschichte - S. 132

1881 - Straßburg : Schultz
132 Kmpfe der Stdter und Bauern unter Karl Iv und Wenzel. lichen Leben, aber auch verschwenderisch bei Festen war diese Bevl-kerung. In die Mauern der Städte flchteten sich in den rauhen Zeiten Kunst und Wissensch ast, die jetzt von den Geistlichen allmhlich auf die Brger bergingen. Freilich sind die Meister-gesnge der deutschen Handwerker nicht mit den Liedern des Rit-tertums zu vergleichen; aber die herrlichen Kirchen im gotischen Stile, die sich in vielen Stdten erhoben, sind beredte Zeugen des deutschen Kunstsinnes, und die Namen eines Erwin v. Steinbach (der Erbauer des Straburger Mnsterturmes) und eines Peter Bischer aus Nrnberg glnzen in unvergnglichem Ruhme. b. Die Stiidtebiindnisse. Die Hansa. Vereinzelt waren die Städte den mchtigen Fürsten und dem waffentchtigen Adel ge-genber nur schwach. Daher schloffen sie bald Bndnisse ab, unter denen schon frher der Hansabund und der rheinische Stdte-bund (f. S. 120) erwhnt sind. Whrend letzterer nach raschem Aufblhen bald wieder verfiel, gelangte die Hansa zu einer Macht, die die ganze Nord- und Ostsee beherrschte. Zur Zeit ihrer hchsten Blte umfate sie 90 Städte von Estland bis Flandern. Sie zerfiel in 4 Quartiere, das westflische mit dem Vorort Kln, das schsische mit Braunschweig, das wendische mit Lbeck, das preuische mit Danzig. In London und Bergen hatte sie wichtige Vorrechte; in Brgge, Wisby (auf der Insel Gotland) und dem fernen Nowgorod Stationen. Allgemeine Stdtetage ordneten die Beziehungen der einzelnen Städte unter einander und zu fremden Mchten. Ihr Streben ging auf die Sicherung ihres Handels; in die inneren Kmpfe Deutschlands hat sie wenig eingegriffen, wohl aber durch Kriege gegen ihre nordischen Nachbarn das deutsche An-sehen krftig gewahrt. Der berhmteste dieser Kriege ist der Kampf gegen Waldemar Ii von Dnemark (13681370). Dieser König hatte anfangs mit Glck gefochten und die Hansa zu einem nachtet-ligen Frieden gentigt (1365). Da vereinigten sich die Hansen unter dem Vorgang Stralsunds zu einer groen Anstrengung. Walde-mar, der anfangs der die Rstungen gespottet hatte, verlor im Angesichte des Krieges den Mut und suchte auf einer Reise in Deutsch-laud sich Bundesgenossen zu gewinnen. Indessen eroberte eine deutsche Flotte Kopenhagen, eine andere verwstete die Ksten Norwegens; endlich fiel auch Helsingborg. Ueberall geschlagen und tief gedemtigt, mute sich Waldemar zu dem schimpflichen Frieden von Stralsund 1370 verstehen (1370), welcher den Hansen alle ihre Vorrechte besttigte und sogar die Wahl der dnischen Könige von der Besttigung der deutschen Städte abhngig machte. c. Kmpfe der sddeutschen Städte. Nicht viel spter erhob sich auch in Sddeutschland das Brgertum zu groer Macht. Hier hatten sich gegen die Bedrckungen Karls Iv und des Grafen Eberhard von Wrttemberg (des Greiners) zunchst 14 Städte unter dem Vorort Ulm zum schwbischen Stdtebund geeinigt (1376).

4. Deutsche Geschichte - S. 199

1881 - Straßburg : Schultz
Der groe Kurfürst grndet einen brandenburgisch-preuischen Staat. 199 Zeiten natrlich dem Heere zugewandt, das er von 300^anjlaii= mhlich auf 25 000 fi'n, ja in einzelnen Zeiten auf 40 000 Mann brachte. Er selbst war ein ausgezeichneter Feldherr; neben ihm x\t besonders der alte Derfflinaer, ein tapferer Reitergeneral, der Sohn unbemittelter Eltern und in seiner Jugend ein Schneider, der schon im 30jhrigen Kriege sich die Sporen verdient hatte und der Freiherr von Sparr zu nennen, der sich um die Ausbildung o er Artillerie und das Festungswesen groe Verdienste erworben hat. Aber der dem Krieg verga Friedrich Wilhelm nicht die Pflege der Knste des Friedens. Durch Herbeiziehung von Kolonisten suchte er in Stadt und Land die Spuren des Krieges zu verwischen; gegen ^ 20 000 Hugenotten gab er in seinen Staaten eine Zuflucht; er er-tvgrb sich einige Kolonien an der afrikanifchen Kste, um den der-? seeischen Handel zu heben, und schuf zum Schutze derselben eine kleine ^ Kriegsflotte; er .frderte den Handel durch die Organisation der Post, durch Straen- und Kanalbauten (Friedrich-Wilhelmskanal); er hob die Industrie durch Aus- und Einfuhrzlle. Auch die Mz - -Knste und Wissenschaften erfreuten sich seiner Untersttzung; so wurde die Universitt Frankfurt a. O. neu ausgestattet, die Universitt Duisburg gegrndet, eine ffentliche Bibliothek, das Kunst- und Antikenkabinet in Berlin angelegt, Knstler aller Art nach Berlin gezogen. Seinem reformierten Glauben war Fried-rich Wilhelm aufrichtig zugethan; das hinderte ihn aber nicht, sich als Beschtzer der gesamten protestantischen Kirche anzusehen und in Ostreich, Savoyen und Frankreich fr die bedrngten Glau-bensgenossen zu wirken. In seinen Staaten bte er die grte Duldsamkeit und suchte besonders die Eintracht zwischen den pro-testantischen Confeffionen herbeizufhren, wobei er aber an dem Wider-stnde der Theologen scheiterte. c. Friedrich Wilhelms Stellung zu Frankreich. Der hollndische Krieg. Die meisten deutschen Fürsten, besonders aber der Kaiser Leopold I, sahen mit Neid auf das Emporkommen der branden-burgischen Macht; daher war der groe Kurfürst gentigt, wieder-holt in freundliche Beziehungen zu Frankreich zu treten; und dennoch fhlte er sich wie wenige seiner Zeitgenossen als deutscher Fürst und erblickte in Frankreich den gefhrlichsten Feind Deutschlands. Daher zog er zuerst das Schwert zum Schutze Hollands (f. S. 189), und seine Truppen bildeten im hollndischen Kriege am Rhein den Kern des deutschen Reichsheeres (1674). Um daher einen so gefhrlichen 1674 Gegner von seinen Grenzen wegzuziehen, bestimmte Ludwig Xiv die Schweden, seine Verbndeten, zu einem Einfalle in die Mark (1674),; wo sie schreckliche Verwstungen anrichteten. Mit Blitzesschnelle eilte der Kurfürst aus Franken herbei (23. Mai); ganz unerwartet erschien er (11. Juni) in Magdeburg. Dann berfiel der alte.dermnger Rathenow, wo ein ganzes schwedisches Regiment gefangen genommen wurde. Durch diesen khnen berfall hatte sich der Kurfürst in die

5. Deutsche Geschichte - S. 224

1881 - Straßburg : Schultz
224 Das Zeitalter Friedrichs des Groen. vollstndigt wurde und zuletzt M. stark war. Nach der Erwerbung Schlesiens wurden Mmch 3 Millionen Thlr. in den Staatsschatz gelegt. Staatsschulden hat Friedrich nicht gemacht, lieber griff er, wie im 7 jhrigen Kriege, zu Mnzverschlechterungen. Eine besondere Aufmerksamkeit wandte der König auf die Hebung des Ackerbaues, der Industrie und des Handels. Daher zog er eifrig Kolonisten in das Land, untersttzte die Obstbaumzucht, die Kultur der Seidenraupen, die Schafzucht u. f. w.; legte Kanle und Straen, wie den plaueschen, den Finower und Bromberger Kanal und den Hafen von Swinemnde an-^Me Landstriche wurden durch Trockenlegung gewonnen, wie der Oder bruch, 71|2 Meilen lang ! und 13 Meilen breit, der Warkttruch und Netzebruch. Die Industrie wurde durch Hebung der Leinenfabrikation in Schlesien, der Tuchweberei in der Mark, durhanlegung von Eisenfa.bx.iken in Nestm-Eberswalde und der Porzellanfabrik in Berlin unter-sttzt. Ein groes Verdienst erwarb sich endlich Friedrich durch Her-stellung einer raschen, billigen und gerechten Rechtspflege, wobei ihm sein Kanzler Cocceji und spter Carmer die wichtigsten Dienste leisteten. Hierdurch wurde das Rechtsgeshl im Volke gestrkt, wie die Geschichte.des Mllers von Sanssouci deutlich kundthat. In religiser Beziehung herrschte im Staate Friedrichs die grte Duldung, aber Eingriffe der Kirche in das Gebiet des Staates wurden vom König mit groer Entschiedenheit zurckgewiesen, und eben deshalb die Protestanten wenigstens Schlesiens vor den Katho-liken, die sich mehrfach mit Ostreich in Verbindungen eingelassen hatten, bevorzugt. Auch ging die Duldung Friedrichs anderseits nicht soweit, da er Schriften gegen die Religion geduldet htte; denn er erkannte in der Untergrabung derselben eine Gefahr fr den Staat. Fr Kunst und Wissenschaft that der so fein gebildete König verhltnismig nur wenig, weil er den unmittelbaren Nutzen derselben fr den Staat nicht einsah; doch verdanken wenigstens das Opernhaus und das Bibliotheksgebude in Berlin, das neue Palais und das Lustschlo Sanssouci bei Potsdam ihm ihre Grndung. Die deutsche Literatur, die doch indirekt durch seine das National-gefhl strkenden Thaten gehoben wurde und zu ihrer Bltezeit noch während seines Lebens emporstieg, wurde von ihm ganz unbeachtet gelassen. Auch von den Standesvorurteilen, die die ganze Zeit beherrschten, wute sich selbst dieser groe Geist nicht frei zu machen. So wurden die Offiziere und die hheren Beamten ausschlielich aus dem Adel genommen, und das Bestehen der Rittergter auf alle mgliche Weise untersttzt; die Shne von Beamten sollten wieder Beamte, von Handwerkern und Kaufleuten dasselbe, von Bauern wieder Bauern werden. Das Los der letzteren suchte er zwar auf alle mgliche Art zu erleichtern, aber zu dem entscheidenden Schritte, der Befreiung des Bauernstandes von der Leibeigenschaft, kam er aus Rcksicht auf den Adel nicht. Die Folge dieser Auffassung war.

6. Heimatskunde von Elsaß-Lothringen für Schule und Haus - S. 35

1910 - Straßburg : Bull
§ 11. Industrie und Gewerbe. — § 12. Handel und Verkehr. 35 Weltbedarfs wird von ihnen bestritten; denn das Schwarz ihres Fabrikates bleibt unverändert, selbst bei großer Erwärmung unter dem Bügeleisen. Die Waggonfabrik zu Reichshofen (Kr.hagenau) liefert Eifenbahnperfonen- wagen, Güterwagen, Straßenbahnwagen, Krahnen, Drehscheiben u. a. Fabrik chemischer Produkte zu St. Avold (Kr. Forbach). Sie liefert Leim, Gelatine, ferner Knochenmehl, Knochenöl, Knochensuperphosphat, Buch-- druckerwalzeumasse, Maschinenkitt n. a. Die Tonplattenfabrik in Saargemünd fertigt die bekannten „Saarge- münder Platten", feuerfeste Röhren und Steine, mehrfarbige Mosaikplatten. Die Fayence- und Porzellanfabrik Saargemünd ist weltbekannt, sie liefert Alltagsware, aber auch Kunstgegenstände von höchstem Werte. Die zuge- hörende Fabrik in Niederweiler (Kr. Saarbnrg) arbeitet nur tägliche Gebrauchs- gegenstände. Die Fabrik lackierter Pappwaren zu Forbach, die in alle Welt gehen und mit den Japanerwaren den Wettbewerb ertragen. Dazu kommt eine Fabrik von Hans- und Küchengeräten aus gepreßtem Holzstoff (Eimer, Töpfe, Schüsseln, Badewannen). Eine dritte Fabrik, auch zu Forbach, liefert den beiden anderen den notwendigen Rohstoff. Die Werkzeugfabrik auf dem Zornhof bei Zabern (Gemeinde Monsweiler) ist der größte Betrieb dieser Art, die sonst in den Kreisen Molsheim und Zabern oft vertreten ist. Sie fertigt Werkzeuge für alle Art Handwerke, Ackergeräte, Küchengeräte u. a. 12. Heimarbeit. a) In Lothringen sind zu nennen Heimarbeit in Monogrammstickerei, Perlenstickerei, Haarnetzflechterei, alle im Kreise Saarburg. Strohhntslechterei (Kr. Saargemünd, Saarburg, Chäteau-Salins für die Fabriken in Straßburg, Saarunion, Saaralben). Perlkranzflechterei (Kr. Saargemünd und Chäteau-Salins für die Fa- briken in Rohrbach (Kr. Saargemünd) und Jnsmingen (Kr. Chäteau-Salins). d) Im Elsaß sind aufzuführen Markircher Artikel (besonders oberes Breuschtal und Weilertal) S. 58. Haarnetzslechterei aus Menschenhaar (Kanton Böschweiler und angren- zende Teile von Kr. Straßburg-Land und Schlettstadt, an 20000 Arbeiterinnen). § 12. Kandel und Derkeör. Der Handel von Elsaß-Lothringen ist nicht unbedeutend. Gegenstand des Handels sind besonders: Wein, Getreide, Hanf, Öl, Eifen, Kohlen, Wolle, Hopfen, Bauholz, Glas, Leder usw. Haupthandelsplätze sind: Straßburg, Colmar, Hagenau, Mülhausen, Metz, Dudenhofen, Sierck. Der Handel wird befördert und geregelt durch Märkte aller Art, durch Ver- sichernngsanstalten, durch die trefflichen Post-, Telephon- und Telegraphen- einrichtnngen des Staates, durch die Schiffahrt auf dem Rhein, der Jll, der 3*

7. Deutsche Geschichte - S. 53

1881 - Straßburg : Schultz
Bildung des Volkes. Persnlichkeit Karls. 53 in deutscher Sprache abzuhalten. Auch die Knste fanden in Karl ihren Schtzer. Er verpflanzte die italienische Kirchenmusik nach Deutschland; seine Pfalzen zu Ingelheim, Nymwegen, Aachen, die mit Sulen, Skulpturen und Wandgemlden geschmckt waren, erregten allgemeine Bewunderung; noch steht der von ihm erbaute Dom zu Aachen. Neben der Pflege der Wissenschaften und Knste verga Karl die Untersttzung des Handels und Ackerbaues nicht. Auch hier wirkte er durch sein Beispiel; seine Gter waren Musterwirtschaf-ten nicht nur fr die Ordnung und geregelte Verwaltung, sondern auch fr neue Versuche (z. B. Einfhrung neuer Pflanzen) auf dem Gebiete der Landwirtschaft. Er lie sich den genauesten Bericht der den Ertrag seiner Gter geben und gab mit groer Sachkennt-nis die ntigen Anordnungen. Mit gleicher Sorgfalt frderte er Verkehr und Handel. Die Kaufleute standen unter dem besonderen Schutze des Knigs; Straen und Brcken wurden zur Erleichterung des Verkehrs (so- eine groe Brcke der den Rhein) angelegt. Wacht-trme und Leuchttrme am Meeresstrande errichtet. Durch einen groen Kanal von der Altmhl zum Main sollte das Gebiet des Rheins mit der Donau verbunden werden; allein wie in so vielen Dingen, stand auch hier Karl der seiner Zeit. Die Unersahrenheit der Werkleute machte die Ausfhrung unmglich. g. Persnlichkeit Karls. Von der Persnlichkeit und der Lebens-weise des groen Knigs im spteren Lebensalter entwirft uns sein Freund und Diener Einhard folgendes Bild: Karl war von breitem und krftigem Krperbau, hervorragender Gre, die jedoch das richtige Ma nicht berschritt denn seine Lnge betrug 7 seiner Fe seine Augen waren sehr groß und lebendig, sein Gesicht war freundlich und heiter. Er hatte einen festen Gang, eine durchaus mnnliche Haltung und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen wollte; seine Gesund-heit war gut, bestndig bte er sich, nach der Sitte seines Volkes, im Reiten und Jagen, auch bte er seinen Leib fleiig im Schwim-men und verstand das so vortrefflich, da es ihm keiner darin zuvor that. Er kleidete sich nach vaterlndischer Weise. Auf dem Leib trug er ein leinenes Hemd und leinene Unterhosen, darber ein mit Seiden-streifen verbrmtes Wamms und Hosen; die Beine waren mit Binden, die Fe mit Schuhen bedeckt; im Winter schtzte er mit einem See-Hunds- und Zobelpelz Brust und Schultern; endlich trug er einen meergrnen Mantel und bestndig das Schwert an seiner Seite. Auslndische Kleidung verschmhte er; bei festlichen Gelegenheiten schritt er in einem mit Gold durchwirkten Kleide und mit Edelsteinen besetzten Schuhen einher, der Mantel war mit einem goldenen Haken zusammengehalten, auf dem Haupt trug er ein Diadem aus Gold und Edelsteinen. An andern Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht. In Speise und Trank war #

8. Teil 5 - S. 355

1910 - Straßburg : Bull
355 gefährlicher Zeit unentbehrlich; es war also natürlich, daß er mit dem übrigen aristokratischen Teil der Stadtbcvölkernng eng verwuchs. Auch die Familien alter Lehnsleute und Burgmannen in der Stadt trieben Kaufmannschaft. Der eine Sohn trug den Schild und besaß Lehngüter, der andere ritt mit den Frachtwagen auf der Landstraße; wer nicht selbst reisen wollte, legte einen Teil seines Vermögens in Genossenschaft zum Handel an, oder er ließ seine Söhne, Vettern, Diener reisen und saß als großer Herr im Rat. In wenigen Städten überdauerte der alte Unterschied zwischen den Familien der großen Geschlechter das 14. Jahrhundert. Ritterbürtige der Stadt und Kaufleute sind eng verschwägert, ihre Blntsfrennde sind in anderen Städten mächtig, sie regieren die Städte im Frieden, führen oftmals die bürgerlichen Heerhaufcn im Kriege, sind einflußreiche Diplomaten am Kaiserhofe. Auch gesellig schließen sie sich gegen die übrige Bürgerschaft ab. Die Kaufleute haben ihre besondere Innung und ein Heiligtum — schon um das Jahr 1000 ist in Magde- burg eine Kirche der Kaufleute, — ihre Söhne behaupten Stellen in den geistlichen Stiften der Stadt, sie leben stolz, reichlich, gastfrei in ihren Trinkstuben und Höfen. Durch sie werden die großen Bündnisse der fränkischen, schwäbischen, rheinischen Städte, der Hansa möglich, sie bilden seit 1300 die Geldmacht Deutschlands. Neben den Geschlechtern stand die regierte Bürgerschaft, gegliedert in Innungen, in diesen die Männer des besitzenden Mittelstandes als die Herren. Die Innungen waren Genossenschaften derer, welche ähnliche Erwerbsinteressen hatten in Handwerk und Kramhandel, auch sie hatten gemeinsamen heiligen Altar oder Kapelle, um das Wohl ihrer Mitglieder im Jenseits zu fördern, und eine Kasse zur Unterstützung für Kranke und Hülflose und zu ehrlichem Begräbnis. Wer Handwerk gewinnen wollte, der mußte wenigstens drei Jahre als Kind lernen, bevor er Knecht wurde. Als Knecht arbeitete er dann nach Handwerksordnung bei einem andern, der das Handwerk selbständig betrieb. Schnell wurde das Wandern der jungen Gesellen Brauch und Gesetz. Es war sicher uralt, wir finden es aber erst seit dem 13. Jahr- hundert erwähnt. Einst hatten die Handwerker im Hofe oder unter der Burg eines Herrn gesessen, da war denen von gleichem Gewerb ein oder mehrere Meister- gesetzt worden; seit die Handwerker persönliche Freiheit und selbständige Ordnung ihres Handwerks gewannen, wurde bei den meisten Handwerken Meister allmählich ein Ehrentitel nicht nur der Jnnnngsvorsteher, sondern jedes, der das Handwerk mit Bürgerrecht in selbständigem Haushalt betrieb. Nur in der großen Genossenschaft der Bauhandwerker, welche [in ihrer Bauhütte gern Maurer, Tüncher, Zimmerleute, Steinmetzen vereinigte.

9. Teil 5 - S. 354

1910 - Straßburg : Bull
aber Roms Traditionen hielten deshalb den nationalen Geist keineswegs ganz gebunden, und der christliche Glaube, dem deutschen Freiheitssinn so entsprechend, war zuletzt doch mächtiger in unserem Volke als alle Formen der römischen Kirche Waren auch die Menschen jener Zeit vielfach in äußerer Werkheiligkeit befangen, der Glaube in ihnen war kein toter, sondern Fülle persönlichen Lebens, Kraft und Zuversicht. Was die Deutschen damals gewirkt haben, in allem hat der Glaube mitgewirkt. 114. Die Bürgerschaft der deutschen Städte im 14. Jahrh. Gustav Freytag: Bilder aus dem deutschen Mittelalter (1871). Gekürzt. . . . Im 14. Jahrhundert sind in Deutschland die Städte Bewahrer der besten treibenden und bildenden Kraft; alle große Erfindung, fast jeder Fortschritt wird durch sie geschaffen oder doch gefestigt. Unter den Sachsen- und Frankenkaisern hatte der König seine Reichs- stadt, der Bischof oder Herzog seine Landstadt unter den Schutz einer Burg gestellt; sein Graf oder Dienstmann führte die Stadtreisigcn, erhob Torzölle und Abgaben vom Grund und von Verkaufsbänken, sein Schult- heiß oder Vogt saß den Schöppen der Stadt vor, welche das Recht fanden über Bürger und in Händeln des Marktes. In der Stadt standen obenan die reisigen Burgmannen und freien Kaufleute, sie zumeist bildeten den Reitertrupp der Gemeinde und waren Beisitzer des Schöppen- gerichts; neben ihnen siedelte die Masse der Angezogenen: Handwerker, Knechte, Tagearbeiter, ursprünglich selten Freie, sondern Hörige und Unfreie. Die Handwerker aber hatten um 1300 sämtlich die Rechte freier Leute. Und die Städte waren geschäftig, ihren gcldbcdürftigen Herren Besitz der Burg, Zollrecht, Steuern, Gericht durch Kauf, zuweilen in offener Auflehnung durch Blut und Waffen abzuringen. Das Regiment der Stadt ging auf die reisigen Dienstmannen und Kaufleute über, welche sich zu einer regierenden Aristokratie verbunden hatten. Die reisigen Burgmannen, welche gewöhnlich in der Stadt oder in der Markung ein festes Haus zu Lehn besaßen, suchten wie ihre Genossen auf dem Lande den Ritterschild, sie waren die Vornehmen in jeder ansehnlichen Stadt, außer wo sie durch Bürgerzwist ausgctrieben waren wie eine Zeitlang in Köln, oder wo sie sich gar nicht einbürgern durften wie in Hamburg, und noch bestand in vielen Städten ein verfassungsmäßiger Unterschied zwischen ihnen und den Kaufleuten. Wer Handclschaft trieb, durfte nach lübischem Recht nicht Mitglied des Rates werden, und Spuren ähnlicher Zurücksetzung des Kaufmanns finden sich in anderen alten Stadtrechten. Indessen seine Erfahrung und seine Geldmittel waren der Stadt in

10. Teil 5 - S. 363

1910 - Straßburg : Bull
363 Kontrolle selbständiger auswärtiger Staaten mit der Konsequenz der Kapitalbefruchtung durch deutschen Eisenbahnbau und andere mutter- ländische Jnvestionen, sowie mit der Folge der Anstellung heimischer Kräfte in Verwaltung und Erwerbsleben; daneben endlich alles das, was die Niederländer mit dem prächtigen Wort „gezag" (Verhältnisse und Gebiete, in denen man etwas zu sagen hat) bezeichnen: Einfluß durch regelmäßige Verkehrsverbindungen in Seeschiffahrt und Telegraph, durch Handelsvergünstigungen infolge besonderer Dienste, durch Gläubigerstellung usw. In allen diesen Dingen muß der moderne Staat mächtig sein; sie alle gehören zu seiner Machtausstattuug. Und um sie alle hat er zu kämpfen. „Ehe wir nach Kiautschou gingen," erzählte der Direktor der Deutschen Bank, Siemens, im Sommer 1900 im Reichstage, „hat in China ein sehr interessantes Gefecht stattgefunden um die Frage, wer den Chinesen das Geld geben sollte, mit dem sie die japanische Kriegsentschädigung bezahlen sollten: die Russen und die Fran zosen haben dabei den Sieg davongetragen. Wir sind erst später mit dem Engländern gekommen und haben die anderen Anleihen später über- nommen." Ward das Gebiet des Reiches zum Mutterland, zur Metropole gleichsam des gewaltig wachsenden Außenbereiches und der mit ihm ver- knüpften Beziehungen, so mußte es fest zusammengeschweißt werden, sollte es Herr bleiben. Da ward jede noch vorhandene Ausnahme vom Zoll- gebiet beseitigt — Hamburg und Bremen haben es zuerst widerspenstig, bald aber rühmend erlebt —, da ward das Transportwesen daheim mög- lichst einheitlich gestaltet und ausgebaut und mit dem des Außenbereiches in Einklang gebracht als dessen natürlicher Kern und notwendiges Zen- trum; da wurde, nachdem der Export, der nationale Gütervertrieb, möglichst unifiziert worden war, auch der Versuch einheitlicher Regelung der Produktion unternommen: Kartelle und ähnliche Bildungen schossen empor. Kurz: unter gleichzeitigem Eintritt einer Hinwendung zu den mehr aristokratischen Formen der gebundenen Unternehmung begann eine Vereinheitlichung des Wirtschaftslebcnsplatz zu greifen, die auch große einheitliche Wirkungen vor allem nach außen gestattete. Welch ungeheure Steigerung der produktiven Energien der Nation hat doch der große Zusammenhang mit dem Außenbereich, der ganze Vorgang der Expansion überhaupt herbeigeführt! Wie sind neue Massen- bedürfnisse zunächst des Konsums in seinen einfachsten Formen, in der Ernährung und Kleidung, dann aber auch in der Produktion, und hier zunächst in der gewerblichen Arbeit emporgetaucht! Und wie sind von diesen engeren Kreisen her weitere, an sich weniger sichtbare, gezogen worden, bis jede Form nationaler Tätigkeit von der neuen Bewegung erfüllt war; wie hat das Bedürfnis nach tätiger geistiger Muße und nach
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