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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 73

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 73 — von Eisenbahnlinien überzieht es. Der wichtigste Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs ist Leipzig, von wo eine ganze Anzahl von Haupt- linien ausstrahlt. — Von großem Wert für den Verkehr ist auch die Elbe. Sie ist die wichtigste Wasserstraße Mitteldeutschlands und kommt an Bedeutung für die Schiffahrt dem Rheine nahezu gleich. Abb. 46. Das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Das Denkmal wird am 18. Oktober 1913 enthüllt. Es ist von gewaltiger Größe; seine Höhe beträgt 92 m. Der Mittelbau bildet eine mächtige Halle, die als Museum für Andenken an die Völkerschlacht dienen soll. Der Unterbau enthält eine Kapelle, die eine symbolische Grabstätte der in den Freiheitskriegen gefallenen Helden darstellt. Vor der Stirnseite des Denkmals befindet sich ein großes Wasserbecken. 3. Geschichtliche Bedeutung. Die Leipziger Ebene ist im Laufe der Jahrhunderte oft der Schauplatz entscheidender Schlachten gewesen; 1631 Breitenfeld, 1632 Lützen, 1813 Großgörschen, und die große Völkerschlacht. Zur Erinnerung an die Völkerschlacht wird 1913 bei Leipzig ein Denkmal eingeweiht werden. Staatliche Einteilung. Das Sächsische Berg- und Flachland gehört fast ganz dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen an; nur im Norden hat das Herzogtum Anhalt Anteil daran. 1. Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiten Seiten der § 53. Elbe aus und nimmt den größten Teil des Sächsischen Berglandes nebst einem geringen Teil des Flachlandes ein. Infolge der reichen mineralischen Schätze zählt Sachsen zu den ersten Industrieländern der

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 75

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 75 — sich zu einer großen Handelsstadt entwickelt. Auch die vielen Eisenbahnen, die sich hier kreuzen, begünstigen den Verkehr. Daneben blüht die Industrie, namentlich der Maschinenbau und die Zuckersiederei. Magdeburg ist der Mittelpunkt des deutschen Zuckerhandels. Als Festung hat es die Aufgabe, den wichtigen Elbüber- Abb. 48. Der Hauptbahnhof zu Leipzig, der größte Bahnhof der Welt. Abb. 49. Die Petersstraße in Leipzig während der Messe. gang zu verteidigen (1631). An der Elbe aufwärts liegen Torgan und Wittenberg, letzteres Lutherstadt und Ausgangspunkt der Reformation in Deutschland. Den Norden der Provinz bildet die Altmark, die Wiege des brandenburgisch-preußischen Staates. Sie ist ein unfruchtbarer, dünnbevölkerter Landstrich, der keine größeren Städte aufzuweisen hat. Im Saaletal ist eine Reihe volkreicher Städte emporgeblüht:

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 115

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 115 — und Viehzucht. Die Industrie ist wenig entwickelt; deshalb hat die Provinz nur wenig größere Städte aufzuweisen. Früher gehörte die Provinz zum Königreich Polen. Die. Provinz besteht aus 2 Regierungsbezirken: Posen und Bromberg. Posen, 137000 Einw., an der Warthe gelegen, ist eine der ältesten polnischen Städte. Im Mittelalter war es die Residenz der polnischen Könige. Jetzt ist es eine starke Festung zum Schutze der deutsch-russischen Grenze. Bromberg treibt lebhasten Handel mit Getreide- Gnesen ist die älteste Stadt der Provinz; im Dome daselbst ruht Adalbert von Prag, der Apostel der Preußen. In Lissa sind viele Tuchfabriken. Bei Hohcnsalza befindet sich ein Salzbergwerk. Überblick über das Königreich Preußen. Das Königreich Preußen ist der größte unter allen deutschen § 85. Staaten; denn es umfaßt 2/3 des Deutschen Reiches und 3/5 seiner Be- wohner. Der N. und O. gehören dem Norddeutschen Tieflande, der S. und W. dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es hat an allen Stromgebieten Anteil und beherrscht allein die Küsten der deutschen Meere. Unter den Erwerbszweigen steht die Landwirtschaft obenan, da Preußen in der Norddeutschen Tiefebene das ausgedehnteste Acker- baugebiet des Deutschen Reichs besitzt. Von großer Bedeutung ist auch der Bergbau auf Eisen, Kohlen und Salz. Etwa 9/io der in Deutschland gewonnenen Kohlen und mehr als die Hälfte des deutschen Salzertrags entfällt auf Preußen. Infolge dieses Mineralreichtums hat sich eine lebhafte Industrie entwickelt, die ihre Hauptsitze in der Rheinprovinz, in Westfalen und in Oberschlesien hat. Nicht minder bedeutend ist der Handel. — Die Bewohner sind fast alle deutschen Stammes. In den östlichen Provinzen wohnen etwa 3 Mill. Polen, in Schleswig eine geringe Anzahl Dänen. Am spärlichsten bevölkert sind Hannover, Pommern, Ost- und Westpreußen (57—67 Einwohner auf 1 qkm), am dichtesten die Rheinprovinz (208 Einwohner aus 1 qkm). — Preußen umfaßt 12 Provinzen. Über Größe und Einwohnerzahl jeder Provinz siehe folgende Tabelle: Größe und Bevölkerungszahl der preußischen Provinzen. qkm Einwohner in Tausenden Einwohner auf 1 qkm Brandenburg mit Berlin .... Pommern.......... Westpreußen......... Ostpreußen......... Posen........... Schlesien.......... Sachsen.......... 40000 30000 25500 37000 29000 40300 25200 6163 1716 1703 2064 2100 5226 3088 154 59 67 56 73 130 122 8*

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 Donauländern. Daher wird sie von mehreren wichtigen Eisenbahnlinien durchschnitten, die von der Ostsee und der Elbe nach Wien führen. Die Oder dient der Schiffahrt von Ratibor ab. Da sie auf ihrem Oberlaufe nur eine geringe Fahrtiefe hat, so kann sie auf den Verkehr Schlesiens keinen größeren Einfluß ausüben. Für den Kohlentransport Ober- fchlesiens hat derklodnitz- kanal einige Bedeutung er- langt. d) Geschichtliche Be- deutung. Schlesien ist durch die schleichen Kriege Fried- richs des Großen in preußi- schen Besitz gekommen. Die preußischen Könige haben dem Lande eine lebhafte Fürsorge angedeihen lassen und da- durch den Anstoß zu einer kräftigen Entwicklung gegeben. Gewerbe und Handel blühten mächtig empor, und heute gilt Schlesien als eine der reichsten und wertvollsten Provinzen des preußischen Staates. Staatliche Einteilung. 59. Der deutsche Anteil der Sudetenkette, die Oderniederung und ein Teil des Karpathischeu Landrückens gehören zur Provinz Schlesien. n W,en n. B rünn Abb. 52. ' Durchgangslinien der Schleichen Tieflandsmulde. Abb. 53. Die Provinz Schlesien. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Vieh-

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 85

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 85 — daß sie in unmittelbarer Verbindung mit dem Weltmeer steht. Dazu kommt, daß sie von den bedeutendsten Kulturländern begrenzt wird und einen lebhaften Austausch der Erzeugnisse dieser Länder vermittelt. Ferner ist zu erwähnen, daß weite Meeresbuchten, wie Dollart- und Jadebusen, und breite Flußmündungen die ungünstigen Küstenverhält- nisse ausgleichen. Die Mündungen der Weser und Elbe sind gleichsam natürliche Tore des Verkehrs, die infolge der bis weit in das Binnen- land hinaufsteigenden Flutwelle für die größten Seeschiffe zugänglich sind. So erklärt es sich, daß die Nordsee die wichtigste Verkehrsstraße für unfern Welthandel ist und daß sich die an ihr liegenden Hasen- städte, namentlich Hamburg und Bremen, zu Welthandelsplätzen ent- wickeln konnten. 5. Fischreichtum. Die Nordsee ist außerordentlich fischreich. Früher wurde der Fischfang in der Nordsee fast nur von den Engländern und den Holländern betrieben, und Deutschland mußte bis vor kurzem für viele Millionen Mark Fische von dem Ausland beziehen. Das ist heute anders. Unsere Hochseefischerei hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten mächtig entwickelt, so daß sie jetzt schon einen großen Teil unseres Bedarfs an Fischen decken kann. Hauptsitze der Hochseefischerei sind Emden und Geestemünde. Ii. Inseln. 1. Entstehung. Der deutschen Nordseeküste ist ein Kranz von § 63. Inseln vorgelagert. Nach ihren Bewohnern werden sie die Friesischen Inseln genannt. Einst reichte das Festland bis zu diesem Jnselkranz. Die Küste war hier gegen das Meer durch einen Wall von Dünen geschützt. Aber gewaltige Sturmfluten durchbrachen den Schutzgürtel und rissen große Stücke Landes weg. Die Überreste des ehemaligen Fest- landes bilden nun diese Inseln. Die meisten von ihnen sind nackte Sanddünen.! Da der Ackerbau auf ihnen nicht lohnt, so ernähren sich ihre Be- wohner hauptsächlich durch Schiffahrt und Fischfang. Während des Sommers werden die Inseln von zahlreichen Badegästen besucht. Die besuchtesten Seebäder sind Norderney und Borkum. 2. An der Westküste Schleswigs liegen die Nordfriesischen Inseln. Die größten sind Sylt und Föhr, beide als besuchte See- bäder bekannt. Die kleineren Inseln heißen die Halligen. Sie erheben sich nur wenig über die Flut. Obgleich sie bei Sturmfluten oft über- schwemmt werden, sind sie doch bewohnt. Auf künstlichen Boden- erhöhungen, Warften (von aufwerfen) genannt, baut der Halligbe- wohner sein Haus. Seinen Lebensunterhalt erwirbt er durch Fischfang und Schafzucht. Die Schafe weiden das dürftige Gras ab, das der Boden hervorbringt. Andere Pflanzen, z. B. Bäume und Sträucher, können auf der Hallig nicht aufkommen.

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 132

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 132 — 2. Emflutz der Industrie auf das Wirtschaftsleben. 1. Die Industrie ermöglicht eine ausgiebige, zweckmäßige Verwertung der Bodenschätze. 2. Sie liefert uns eine Menge wichtiger Nahrungs- und Genußmittel und der verschiedensten Gebrauchsgegenstände. 3. Da die Industrie ihre Erzeugnisse wohlfeil und in großer Masse herstellt, so Abb. 9(>. Maschinensaal einer großen Buchdruckerei. Unser Bild zeigt uns im Vordergrunde eine große Schnellpresse. Der Arbeiter hat das Fundament mit dem Satz eingelegt, das unter einer Walze durchläuft und hier mit Farben versehen wird. Rechts erblicken mir den unbedruckten Papier- bogen, der nun über den Satz gleitet und von der Arbeiterin fertig bedruckt ab- genommen wird. macht sie die Segnungen der Kultur auch den breiten Volksschichten zugänglich. Infolgedessen erhöht sich der Verbranch, was wieder eine größere Produktion und vermehrte Arbeitsgelegenheit zur Folge hat.

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 133

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 133 — 4. Tausenden von Menschen gewährt die Industrie lohnende Beschäf- tigung. Besonders ihr ist es deshalb zu verdanken, daß der Volks- wohlstand in den letzten Jahrzehnten schnell gewachsen und die Lebens- Haltung wesentlich besser geworden ist. Der gewöhnliche Arbeiter lebt heute so gut wie ehedem der wohlhabende Bürger: viele Gebrauchs- gegenstände, die man früher nur in dem Hanse der Reichen antraf, findet man heute auch in der Wohnung des Armen. 5. Die Industrie hat zu einer Anhäufung der Bevölkerung in den Städten geführt. 1871 zählte Deutschland 8 Großstädte mit 2 Mill. Einwohnern; heute hat es bereits 48 Großstädte mit 134/* Mill. Einwohnern. 3. Berufszweige. Nach der Berufszählung kommen auf Landwirtschaft und Forstwirtschaft 17,68 Mill. = 35,2% Bergbau und Industrie 26,38 „ — 40,0 „ Handel und Verkehr 8,27 „ = 14,4 Deutschland war früher ein Ackerbaustaat. In den letzten Jahr- zehnten hat die Industrie jedoch einen derartigen Aufschwung genommen, daß sie heute bereits die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung ist. Da die Volkszahl weiter wächst und die Landwirtschaft einer weiteren Ausdehnung nicht fähig ist, so muß sich Deutschland immer mehr zu einem Industriestaat entwickeln. 7. Deutschlands Handel. 1. Binnenhandel. In manchen Gegenden herrscht Überfluß an § 94. landwirtschaftlichen oder gewerblichen Erzeugnissen; andere haben Mangel daran. Um diese Ungleichheit in der Güterverteilung auszugleichen, ist ein Austausch der Waren zwischen den einzelnen Landschaften nötig. Diesen Austausch besorgt der Handel. Erstreckt er sich nur auf das eigene Land, so nennt man ihn Binnenhandel. 2. Außenhandel. Unser Vaterland ist aber genötigt, für seine stetig wachsende Bevölkerung Brotgetreide, Fleisch usw. einzuführen. Ferner muß es Rohstoffe für seine Industrie, z. B. Baumwolle, Wolle und Holz, vom Auslande beziehen. Endlich muß es darauf bedacht sein, die fertigen Jndustrieerzeugnisse, die es selbst nicht verbraucht, im Auslande abzusetzen. Deshalb treibt es auch einen lebhaften Handel mit dem Ausland. Diesen Handel nennt man Außenhandel. Dabei unterscheidet man Ausfuhr und Einfuhr. Die wichtigsten Gegenstände der Ein- und Ausfuhr im Jahre 1911 ergibt die nachstehende Zusammenstellung. Einfuhr. Wert in Mill. M Wert in Mill. M Baumwolle, rohe..... 604,1 Kaffee ........251,6 Gerste......... 462,1 Kupfer........231,0 Weizen........ 398,9 Rindshäute....... 204,0 Schafwolle.......371,7 Kautschuk und Guttapercha . 194,6

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 92

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 92 — Volksstamm an. Die Sachsen sind am wenigsten von der Völker- Wanderung berührt worden; deshalb haben sie die Grundzüge des deutschen Volkscharakters am reinsten bewahrt. Schon ihr hoher, kräftiger Wuchs erinnert an die alten Germanen. Der wenig ergiebige Boden nötigt zu harter Arbeit und erfordert vielfach große Wirtschafts- gebiete; ebenso begünstigt er die Einzelsiedelung. Daraus erklärt sich die Eigenart des Niedersachsen. Er ist ernst, schweigsam und selbst- bewußt. Mit großer Zähigkeit hält er an den ererbten Rechten und Freiheiten, an den altgewohnten Sitten und Gebräuchen fest. Die Bewohner der Marschen und der Juseln sind die Friesen. In hartem Kampf haben sie dem Meere den Boden, auf dem sie wohnen, abringen muffen. Mit heißer Liebe hängen sie an der müh- fam erkämpften Heimat. Von Jugend auf an die Gefahren des Meeres gewöhnt, sind sie stürm- und wettererprobte Seeleute. Staatliche Einteilung. § 68. Das Westdeutsche Tiefland verteilt sich auf die Provinz Han- nover, das Großherzogtum Oldenburg und die Freien Städte Hamburg und Bremen. 1. Die Provinz Hannover umfaßt den größten Teil des West- deutschen Tieflandes zwischen Elbe und Ems. Im Süden greift sie in das Mitteldeutsche Bergland ein und hat hier Anteil an den Weser- ketten, dem Oberharz und dem Eichsfeld. Fruchtbar sind nur die Fluß- und Seemarschen; die Moore und das Geestland (die Lüneburger Heide) sind öde und unfruchtbar. Die Beschäftigung der Bewohner besteht vorzugsweise in Ackerbau und Viehzucht; im Harz blüht der Bergbau; die Industrie beschränkt sich auf die Städte Hannover und Hildesheim. Die Provinz zählt sechs Regierungsbezirke: Hannover, Hildes- heim, Lüneburg, Stade, Osnabrück und Aurich. Die Hauptstadt Hannover, 302 090 Einw., liegt an der Leine. Sie hat ihren Namen von hoen over, d. h. hohes Ufer; denn die Leine hat hier tat- sächlich ein hohes Ufer. Bis 1866 war die Stadt die Residenz der Könige von Hannover. In neuester Zeit herrscht hier eine lebhafte Fabriktätigkeit (Maschinen), die durch die Steinkohlenlager im nahen Deister hervorgerufen ist. Aufwärts an der Leine folgt (Böttingen, eine alte, berühmte Universitätsstadt. An einem Neben- flüßchen der Leine liegt Hildesheim mit einem ehrwürdigen Dom; an demselben zeigt man einen Rosenstock, der 1000 Jahre alt sein soll. Die Lüneburger Heide ist dünn bevölkert; die wichtigsten Städte sind Lüneburg und Celle. An der Elbe liegen am Rande fetter Elbmarschen Harburg und Stade; Harburg ist auch ein bedeutender Hafen. In Ostfriesland sind die größten Städte: Amich mit großen Viehmärkten, binden, wichtig durch die Heringsfischerei, Lsimbrück, be- kannt durch den Westfälischen Frieden 1648. Am Jadebusen, von Oldenburg umschlossen, liegt Wilhelmshaven, bedeutender Kriegshafen. Im Harz sind die Bergstädte Goslar, Klaustal und Zellerfeld erwähnenswert. 2. Das Großherzogtum Aldenburg besteht aus drei Teilen: 1. aus dem Hauptland an der Weser, von Hannover umschlossen, 2. aus dem Fürstentum

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 141

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 141 — In der Länge der Telegraphen- und Telephonleitungen (vgl. die Tabelle auf S. 137) übertrifft Deutschland alle übrigen europäischen Länder, und seine Telegraphenlinien vermitteln jährlich rund 58 Mill. Telegramme. Nur an überseeischen Kabeln ist Deutschland arm. England be- sitzt die meisten Kabel der Welt. Es kann also unsere Telegramme lesen und sie, wenn es seinen Zwecken entspricht, zurückhalten. Deutsch- laud hat deshalb in der jüngsten Zeit angefangen, eigene Kabel zu legen. Deutsche Kabel führen bereits von Borkum und Emden nach New-Iork, und demnächst werden solche auch nach unseren afrikanischen Kolonien gelegt. Das deutsche Kabelnetz beträgt zwar bis jetzt erst 7g des englischen. Doch können wir hoffen, daß wir in dem über- seeischen Nachrichtendienst mit der Zeit vom Ausland immer unab- hängiger werden. Von großer Wichtigkeit für den Schiffsverkehr ist die Funken- telegraphie. Bei Schiffsunfällen ist es schon in einer ganzen Reihe von Fällen gelungen, durch die drahtlose Telegraphie Hilfe herbeizu- rufen. Die meisten großen Handelsschiffe und alle unsere Kriegsschiffe sind deshalb mit Apparaten fnr die Funkentelegraphie ausgestattet und können sich auf hoher See sowohl untereinander als auch mit den Stationen auf dem Lande in Verbindung setzen. Durch die drahtlose Telegraphie werden heute sogar die atlantischen Dampfer bis auf eine Entfernung von 3000 km mit Zeitungsnachrichten versehen. 9. Seeverkehr. Unsere Seekante hat eine Länge von 1270 km. Im Vergleich § 96. zu andern Staaten, z. B- zu Frankreich, das 3175 km Küstenlinie hat, ist das wenig; überdies schiebt sich die Halbinsel Jütland als eine Scheidewand zwischen unsere beiden Meere. Doch stört sie uns nicht mehr, seitdem der Kaiser Wilhelm-Kanal Nord- und Ostsee gewisser- maßen zu einem Meere vereinigt hat. Indessen hat unsere Küste einen Mangel, der weit schwerer ins Gewicht fällt. Sie ist überwiegend Flachgestade, d. h. nur wenige Küstenstrecken lassen die großen Ozeandampfer heran. Trotzdem hat sich Deutschlands Seeverkehr mächtig entwickelt, und die Hafenstädte an der Nordseeküste, Hamburg und Bremen, sind zu Welthandelsplätzen emporgewachsen. Hamburg allein bewältigt einen so großen Verkehr, wie die übrigen deutschen Häfen zusammen. Unter den Welthandels- Plätzen steht Hamburg an 3. Stelle (New-Iork, London, Hamburg, Antwerpen, Hongkong). Die Ostseehäfen, Lübeck, Stettin, Danzig und Königsberg, können an dem Welthandel nicht in gleichem Maße teilnehmen, weil sie zu weit von dem Weltmeer entfernt liegen; immerhin unterhalten sie einen
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