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Er veredelte selbst Bäume im Garten, kaufte sich auf dem Markte ein Paar Nachtigallen, fischte Karpfen aus dem Teiche und las die Trauben von den Weinreben.
Die Krone Polens lehnte er mit den Worten ab: „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen 51t verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun." Unter seinem Volke förderte er durch Vorschrift und Beispiel christliche Zucht und Sitte. Als lutherische und reformierte Geistliche auf den Kanzeln gegen einander eiferten, verbot er dies unchristliche Treiben bei Strafe der Entlassung. Manche Geistlichen weigerten sich, diese „Verpflichtung" zu unterschreiben, weil sie einen Gewissenszwang darin sahen. Unter ihnen war auch der treffliche Liederdichter Paul Gerhardt. Gern wollte ihn der Kurfürst in Berlin behalten, aber jener legte sein Amt nieder, griff zum Wanderstabe und fand eine neue Heimat in Lübben. Mancherlei Schmerzen und häusliche Kümmernisse trübten die letzten Lebensjahre des großen Kurfürsten. Aber selbst unter den Qualen der Wassersucht setzte er seine Thätigkeit für das Wohl feines Volkes fort. Als er sein Ende nahen fühlte, versammelte er noch einmal die Seinen nnt sich, nahm rührenden Abschied von ihnen, drückte sich selbst die starren Äugen zu und verschied mit den Worten: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt". In seinem Testamente ermahnte er seinen Nachfolger, Gott zu fürchten, fleißig zu beten, immer der künftigen Rechenschaft zu gedenken, durch ein sparsames und mäßiges Leben den Unterthanen ein gutes Beispiel zu geben, alle Unterthanen als Landesvater zu lieben, ihr Bestes nach Kräften zu fördern, das Recht ohne Ansehen der Person zu üben und Bündnisse zwar zu suchen, am meisten aber den eigenen Kräften zu vertrauen.
Unter dem großen Kurfürsten wuchs die Größe des Staates auf 2000 Quadratmeilen, die Zahl der Unterthanen auf 11/2 Million, die Einwohnerzahl Berlins von 6000 auf 20000.
8. Doktor Marlin Luther und die Deformation oder Kirchenverbesserung.
1. Mas uns an Luther und die Kirchenerneuerung erinnert.
In alten Zeiten waren unsere Vorfahren Heiden und beteten die Kräfte der Natur als Götter an. Die Pferdeköpfe auf den Häusern in Westfalen und manche Namen von Opferstätten (Sonnenstein, Asenburg, Brocken, Hilfensberg) erinnern daran. Erst im 8. und 9. Jahrhundert nach Christi Geburt bekehrten sich die Deutschen zum Christen tu me. Im 11. Jahrhundert teilte sich die christliche Kirche in eine morgen- und eine abendländische. Zu der ersteren gehören noch heute die Russen, zu der letzteren gehörten unsere Väter. Vor nun fast 400 Jahren spaltete sich die abendländische Kirche in eine katholische und evangelische. Erstere verehrt den Papst in Rom als sichtbares Oberhaupt und unfehlbaren Lehrer; letztere erkennt nur Christus als unsichtbares Haupt und sein Evangelium als einzigen Führer an.
Schon äußerlich kann man katholische und evangelische Ortschaften unterscheiden. Bei ersteren finden sich häufig Kreuze, Bildstöcke und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Iv
die Aufgabe zu, den Heranwachsenden Mädchen eine höhere sittliche Auf-
fassung des Lebens zu vermitteln, die Liebe zum Vaterlande und zur Mensch-
heit in ihnen fester zu begründen. Nicht allgemeine Weltgeschichte ist zu
lehren, die Geschichte fremder Völker nur so weit heranzuziehen, als sie für
das Verständnis unserer Kultur notwendig ist; nicht verwickelte politische,
kriegs- oder verfassungsrechtliche Fragen sind zu behandeln; überall kommt
es, der weiblichen Art gemäß, auf die Erweckung eines warmen persönlichen
Interesses an den großen handelnden Personen und Völkern, ihren Schick-
salen und Thaten an. Die Kulturzustände, besonders auch Frauenleben und
Frauenarbeit, sind ausgiebig zu berücksichtigen, aber auch ungeschminkt und
ohne lange ästhetische Entwickelungen darzustellen. Durch lebendige Schilde-
rungen unter Zuhilfenahme geeigneter charakteristischer Abbildungen sollen
sie den Schülerinnen möglichst deutlich zur Anschauung kommen.
Neben Litteratur und Kunst sind nationale und häusliche Sitten, religiöse
und sittliche Auffassungen, Handel und Gewerbe nicht außer acht zu lassen.
Antike Mythologie als solche gehört nicht in den Geschichtsunterricht."
/«Historische Gedichte für Schule und Haus" sind von dem
Verfasser bei Th. Hofmann in Gera erschienen. fpreis geb. 65 Pf.^j Den
mit W. in den Geschichtsbildern bezeichnten Abbildungen liegen die Dar-
stellungen in Pros. Weissers „Bilder-Atlas zur Weltgeschichte nach Kunst-
werken alter und neuer Zeit", Verlag von P. Neff in Stuttgart, zu Grunde.)
„Die während der Schulzeit fest einzuprägenden Daten sind auf das
Notwendigste zu beschränken, in den Lehrplänen der einzelnen Anstalten
genau festzusetzen und den Schülerinnen durch Abdruck zugänglich zu machen.
Besonders sichern Takt erheischt die für Kl. I zu fordernde Belehrung über
die wichtigsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart.
Sie schließt sich am besten der Darstellung der Verdienste unserer Herrscher
auf diesem Gebiete an.
Durch allmähliche Gewöhnung ist darauf hinzuwirken, daß die Schüle-
rinnen der beiden Oberklassen auch in zusammenhängender Form sich über
einzelne Personen oder Ereignisse zu äußern wissen.
Das Lehrbuch sei der Mädchenschule angepaßt, möglichst kurz und
übersichtlich." —
Nach vorstehenden behördlichen Bestimmungen und Grundsätzen ist die
fünfzehnte Auslage der „Geschichtsbilder" eigens für Mädchenschulen umge-
staltet worden. Dank schulde ich Herrn Provinzial-Schulrat Herrmann in
Berlin für seinen sachkundigen Rat bei Durchführung einer folgerichtigen
Stoffgliederung sowie dem Direktor der höheren Mädchenschule zu Lands-
berg a./W. Herrn H. Zander für seine mehrmalige Mithilfe an dem Buche.
Möchte diesem in der neuen Form die hohe Aufgabe gelingen, an einer ge-
sunden vaterländischen Erziehung der weiblichen Jugend erfolgreich mitzuwirken.
Worbis, am 2. September 1894.
_____ Fr. Polaclr.
Die 17. Auflage hat nach den Vorschlägen des „Pädag. Jahresbe-
richts" von 1895/96 die politische Geschichte hie und da gekürzt, dagegen
die Kulturgeschichte und die Geschichte der deutschen Frauen wie der geistigen
Bestechungen in Litteratur und Kunst noch mehr als bisher berücksichtigt.
"Worbis, am 18. Oktober 1898.
Fr. Polsck.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Hofmann Weissers P._Neff Herrmann H.
Extrahierte Ortsnamen: Gera Stuttgart Berlin Worbis
Einleit» ng.
1. Wesen und Zweige der Geschichte. Geschichte ist zunächst das
im Laufe der Zeit Geschehene, der Inbegriff derjenigen Thatsachen,
welche auf die Entwickelung der menschlichen Gesellschaft-Einfluß gehabt
haben; sodann die Darstellung dieses Geschehenen. Die Geschichte in
diesem letzteren Sinne erzählt von dem Entstehen, Wachsen und Vergehen
der Reiche und Staaten und von den hervorragenden Ereignissen und
Personen, welche darauf eingewirkt haben. Indem sie also die Ent-
wickelung der Menschheit verfolgt, lehrt sie die Gegenwart aus der Ver-
gangenheit verstehen und begeistert für die Ziele der menschlichen Ver-
edelung (Kulturideale).
Als Biographie oder Lebensbeschreibung stellt die Geschichte ein
merkwürdiges Menschenleben in seiner Entwickelung und seinem Einfluß
auf die Zeit dar. Als Monographie oder Einzelgeschichte schildert
sie einzelne Ereignisse für sich und in ihrer Beziehung zur Gesamtheit.
Als Partikular-, Teil- oder Sondergeschichte, erzählt sie die Geschehnisse
eines Volkes, Staates, Standes, städtischen Gemeinwesens re. ausführlich
im Zusammenhänge. Als Universal- oder Weltgeschichte verarbeitet sie
die historischen Ereignisse zu einem Gesamtbilde, in dem nur diejenigen
Völker und Ereignisse einen Platz finden, welche die gesamte Ausbildung
der Menschheit gefördert haben. Gleichsam als Seele der Weltgeschichte
erscheint die Kulturgeschichte, die insonderheit den geistigen und sittlichen
Entwickelungsgang der Menschheit zeigt. Ein Teil derselben ist die
Kirchengeschichte.
2. Guellen der Geschichte. Den Stoff der Geschichte schöpfen die
Geschichtsforscher aus Überresten, Denkmälern und besonderen Ge-
schichtsquellen. Zu den Überresten gehören die Ruinen unterge-
gangener Städte (Ninive, Pompeji), die Pfahlbauten (an Schweizerseen),
die Hünengräber (in der Lüneburger Heide), die zahlreichen Altertümer
in Museen, die Nachrichten über alte Gesetze, Volksrechte, Sitten, religiöse
Vorstellungen, die Reste alter Literaturen und Sprachen, die Märchen,
Göttersagen (Mythen) u. v. a. Diese Überreste reden eine stumme und
doch verständliche, wahrhaftige Sprache.
Die Denkmäler oder Monumente wurden errichtet, um der Nach-
welt Kunde von gewissen Ereignissen zu geben. Häufig tragen sie bild-
liche Darstellungen und Inschriften (Obelisken und Pyramiden in Ägypten,
Triumphbogen in Rom); dahin gehören auch Münzen, Medaillen, Wappen,
Siegel, Urkunden über Rechtsgeschäfte re.
Po lack, Geschichtsbilder. 17. Aufl. Ausg. L. f. Mädchensch.
1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule]]
Extrahierte Ortsnamen: Ninive Pompeji Lüneburger_Heide Rom
12
955 4. Die sinkende Königsherrschaft im geteilten Reiche. Die
Unzufriedenheit des Volkes mit dem Steuerdruck sowie die Härte und
Unklugheit von Salomos Sohn Rehabeam führten (955) zu einer
Teilung in ein Reich Juda (aus den Stämmen Juda und Benjamin)
und ein Reich Israel (aus den zehn übrigen Stämmen). Die Haupt-
stadt Judas blieb Jerusalem, die Israels wurde Samaria. Juda
wurde von Regenten aus Davids Hause beherrscht; in Israel wechselten
die Herrscherhäuser. Juda behielt den Tempel als Nationalheiligtum
und die gesetzliche Priesterschaft und bewahrte reiner als Israel die
Nationaleigentümlichkeit. Israel kam nie zu innerer Festigkeit, verfiel
in Götzendienst, sank im Wohlstände und wurde endlich die Beute der
Assyrer.
Der letzte König Israels, Hosea, wurde von dem assyrischen Könige
722 Salmanassar besiegt, Samaria 722 v. Chr. erobert und das Volk in
die assyrische Gefangenschaft geführt. Der Überrest vermischte sich mit
Ansiedlern aus Mesopotamien und bildete das Mischvolk der Samariter.
Den letzten König von Juda, Zedekia, besiegte Nebukadnezar;
er blendete ihn, zerstörte Jerusalem und führte ihn und den größten
586 Teil des Volkes in die babylonische Gefangenschaft.
5. Die läuternde Fremdherrschaft. In der Gefangenschaft be-
wahrte das jüdische Volk seine Volksart und seinen Gottesglauben. Der
536 Perserkönig Cyrus eroberte 536 Babylon und gab den Juden die
Erlaubnis zur Rückkehr in ihr Heimatland. Unter Jo su a und Seru-
b abel kehrten 42000 Gefangene mit den Tempelgefäßen nach Palästina
zurück und bauten den Tempel und die Stadt Jerusalem, in einer
Hand das Schwert und in der andern die Baukelle. Neue Züge brachten
Esra und später Nehemia (444). Sie befestigten die religiöse und
staatliche Ordnung. In dieser Zeit soll eine große Synode von Schrift-
gelehrten die kanonischen Bücher des Alten Testaments festgestellt haben.
Als Alexander d. Gr. das persische Reich zerstörte, wurde Palästina
ihm unterthan, kam aber nach seinem Tode an Ägypten. Die Ptole-
mäer in Ägypten behandelten die Juden wohlwollend und zogen sie
in großer Zahl nach Ägypten, wo sie großes Geschick im Handel ent-
falteten. In dieser Zeit wurde die Bibel in die griechische Sprache
übersetzt. Diese Übersetzung heißt Septuaginta, weil angeblich 70 (72)
Übersetzer dabei thätig waren.
6. Die erhebende Makkabäerherrschaft. Schwer litten die Juden
in Palästina unter der Oberherrschaft des syrischen Königs Antiochus.
Dieser wollte griechische Kultur und griechischen Götzendienst einführen
und verfuhr aufs unmenschlichste mit den gesetzestreuen Juden. Da brach
der Aufstand unter Führung der Makkabäer aus. Mit Begeisterung
und Heldenmut stritt das Volk, besonders -unter Judas Makkabäus
(dem Hammer), vertrieb die übermächtigen Feinde, säuberte den Tempel
von den heidnischen Greueln und stellte den Gottesdienst sowie das frühere
bürgerliche und staatliche Leben wieder her. Nach Judas Heldentode in
der Schlacht setzten seine Brüder Jonathan und Simon das Be-
freiungswerk fort. Simons Sohn Johannes Hyrkanus kam zu großer
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Benjamin Davids Hosea Salmanassar Zedekia Nebukadnezar Cyrus Cyrus Alexander_d Alexander Palästina Judas_Makkabäus Judas_Heldentode Simon Simons Johannes_Hyrkanus
Extrahierte Ortsnamen: Salomos Juda Juda Israel Jerusalem Israels Samaria Juda Davids Israel Juda Israel Israel Israels Samaria Mesopotamien Juda Jerusalem Palästina Jerusalem Palästina
— 14 —
\5. Wegführung der Tempelgeräte aus Jerusalem.
(Darstellung auf dem Triumphbogen des Titus in Rom.)
durch furchtbaren Steuerdruck ausgesogen. Endlich brach ein Aufstand
gegen die fremden Blutsauger aus, aber die Juden unterlagen. Der
Römer Titus eroberte und zerstörte Jerusalem nach dem hartnäckigsten
70 Widerstande im Jahre 70 n. Ehr. Die Juden wurden in alle Welt
n. Ehr. zerstreut und gelangten nie wieder zu einer nationalen Selbständigkeit.
Fragen: Welche Geschichten der Heiligen Schrift gehören in die einzelnen
Geschichtsperioden? — Wie greift die jüdische Geschichte in die ägyptische, phöni-
zische, babylonische, assyrische, griechische und römische ein? — Welche Ereignisse
knüpfen sich an die Namen: Jordan, Bethlehem, Jerusalem? — Die Frauen
in der heil. Geschichte! — Wie zeigten sich: Sara als Hausfürstin, Rebekka
als thatkräftiger Charakter, Debora, Jael, Esther und Judith als helden-
mütige Retterinnen ihres Volkes? Ruth als Muster einer guten Tochter? Eva,
Potiphars Weib, Delila und Jsebel von verhängnisvollem Einfluß?
Beispiele von Mutterliebe, Muttersorge und Mutterschmerz aus der bibl. Ge-
schichte! — Religiöse Empfänglichkeit und Sinnigkeit von Frauen! — Die Namen
Hanna und Maria! — Die Bedeutung Marias, der Mutter des Heilandes,
in der Geschichte und in der Kunst! — Welche Bedeutung haben die Juden in
der Weltkultur? .— Warum gelangten die Juden nicht wieder zu nationaler
Selbständigkeit? — Warum gingen sie nicht in andere Völker auf? — „Gesang
der Werkleute" von Fitger. „Belsazer" von Heine.
4. Sabylonien und Issyrien.
1. Das Land und die Hauptstädte. Zwischen dem mittleren
Euphrat und Tigris lag Mesopotamien, östlich davon Assyrien mit der
Hauptstadt Ninive am Tigris, südlich von beiden Babylonien mit der
Hauptstadt Babylon am Euphrat. Der gewaltige Jäger Nimrod soll
letztere Stadt, die jetzt drei ungeheure Schuttberge in der Wüste bildet,
gegründet haben. Sie lag auf beiden Euphratufern, die durch eine
mächtige Brücke von 1000 na Länge verbunden waren. Sie bildete ein
riesiges Viereck mit dicken Umfassungsmauern und 100 Thoren, an jeder
Seite 25, welche durch schnurgerade Straßen verbunden waren. Die
Mauern waren von Backsteinen, mit Steinplatten belegt, über 60 na
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Jordan Sara Rebekka Debora Jael Esther Judith Eva Delila Hanna Maria Marias Fitger Heine
26
waren. Die Griechen fingen keine wichtige Sache an, ohne das Orakel
um Rat zu fragen. Durch Geschenke wurden nach und nach die Orakel
und ihre Priester unendlich reich. — Die Festspiele wurden
zu Ehren der Götter durch Wettkämpfe gefeiert.
Die berühmtesten sind die olympischen, welche
auf der Ebene von Olympia in Elis dem Zeus
zu Ehren stattfanden. Nur freie, unbescholtene
Griechen hatten Zutritt. Die Kämpfer waren
durch Schranken abgeschlossen; auf Bänken vorn
saßen die Kampfrichter und auf Anhöhen umher
die Zuschauer. Die Ringkämpfer kämpften
in dem Stadium, dem Raum für die Fußkämpfer.
Sie hatten den nackten Leib mit öl gesalbt
und sich zehn Monate lang vorbereitet. Die
Wagenlenker versuchten im Fluge den Hippo-
dromus (die Rennbahn) zu durcheilen, ohne an
die Hindernisse zu stoßen. Dann folgten Faust-
kämpfe und Diskuswerfen (mit metallenen
Wurfscheiben). Die Maler und Bildhauer
stellten ihre Kunstwerke aus, und die Sänger
29. Diskuswerfer. trugen ihre Dichtungen vor. Die Sieger
wurden mit einem Ölzweige gekrönt und hoch-
geehrt. Die olympischen Spiele wurden alle vier Jahre abgehalten; diesen
Zeitraum nannte man eine Olympiade. Die Griechen zählten ihre
Jahre danach.
Fragen: Wie hängt der griechische Charakter mit der Natur des Landes
zusammen? — Was ist eine Danaidenarbeit? — Was sind Tantalusqualen? —
Welche Verdienste haben die Einwanderer um die griechische Kultur? — Welchen
Segen hatten die Nationalspiele? — Wie werden: weibliche Schönheit und An-
mut, Weisheit und Kunstsinn, keusche Sitte, schaffende Sorgfalt und Mutterliebe
in der griechischen Mythologie versinnbildet? — „Das Eleusische Fest", „Klage
der Ceres" und „Die Kraniche des Jbykus" von Schiller. „Arion" von Tieck.
„Griechische Spiele" von Pfizer.
7. Die Heroen oder Helden.
I. Kerakkes oder Kerkutes, der Wationatheld des griech. Volkes.
1. Seine bedrohte Jugend. Herakles war ein Sohn des Zeus und
der Alkmene. Sein menschlicher Vater war Amphitryon in Theben,
dessen Schild seine Wiege war. Hera, die eifersüchtige Gattin des Zeus,
verfolgte ihn sein ganzes Leben lang. Schon in die Wiege schickte sie ihm
zwei Schlangen, aber der Knabe erwürgte sie mit seinen Händchen. Der
Heranwachsende Jüngling erlangte in allen Leibesübungen die größte
Meisterschaft. Schon im 18. Jahre tötete er auf dem Berge Cithäron
einen Löwen, der würgend in die Herden seines Vaters einfiel. Das Fell
hängte er als Kleid um; der Schädel wurde sein Helm, und die Vorder-
tatzen waren um die Brust geschlungen. Aus seiner ersten Wanderung
in die Fremde kam er an einen Scheideweg. Da nahte sich von der
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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und dann seine verleumderische Gattin Fausta im Bade zu ersticken.
Bei der Annäherung des Todes ließ er sich vom Bischof Eusebius
taufen und starb im weißen Taufkleide zu
Nikomedia in Kleinasien.
6. Sein christenfeindlicher Nachfolger
Julian. Seine Söhne führten blutige Kriege
um die Herrschaft. Dem Namen nach waren
sie Christen, dem Wandel nach schlimmer als
Heiden. Ihr geistvoller und sittenstrenger
Vetter Julianus Apostata (Abtrünniger)
machte einen vergeblichen Versuch, das Christen-
tum wieder zu unterdrücken. Er bekämpfte
82. Konstantin d. Gr. e§ durch Spott und Hohn, durch Beschränkung
Erzmunze. W. der Bildung der Geistlichen und durch glän-
zende Schaustellungen des Heidentums. Doch „er war nur eine Wolke
vor dem Glanze der siegenden Sonne". Im Kriege gegen die Perser
traf ihn ein Wurfspeer tödlich. Er soll eine Hand voll Blut gegen
die Sonne geschleudert haben mit den Worten: „So hast du dennoch
gesiegt, Galiläer!" Unter seinen christlichen Nachfolgern hatte das
Christentum äußerlich Frieden, aber innen nahmen Streit und Entartung zu.
Fragen: Was entschied den Sieg des Christentums? — Welches waren
unerfreuliche Folgen des Sieges? — Wodurch adelte das Christentum die Stellung
der Frauen? — Warum heißt Konstantins Mutter die heilige Helena? —
Woher hat Konstantin den Namen des Großen, und warum verdient er ihn nicht
mit vollem Rechte? — Leben und Einrichtungen in der ältesten christlichen
Kirche! — Warum wurden Klöster gegründet, und welchen Segen stifteten sie? —
„Bischof Martin" von Johann Falk.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Eusebius Julian Konstantin_d Helena Konstantin Johann_Falk Johann
104
durch Zwietracht geschwächt worden. Vor der Übergabe seiner tapfer
verteidigten letzten Feste soll Gelimer ein Brot, einen Schwamm und
eine Harfe als letzte Gunst von den Feinden erbeten haben.
Darauf wurde Belisar gegen die Ostgoten gesandt. Die ihm an-
gebotene Krone der Goten schlug er aus und nahm den König Vitiges
in Ravenna gefangen. Nach seiner Abberufung eroberte der tapfere Gote
Totilas alles zurück. Narses besiegte den Totilas, der im Helden-
kampfe fiel. An seine Stelle hoben die Goten den ernsten Helden
Tejas als Heerkönig auf den Schild. Aber in der Schlacht am Vesuv
wurde er beim Wechseln des Schildes, der mit 12 Speeren gespickt war,
durch einen Wurfspieß tödlich getroffen. Der Rest der Goten erhielt
freien Abzug. Sie wandten sich dem Norden zu und verloren sich unter
andern deutschen Stämmen jenseits der Alpen.
568 3. Wie Alboin das Langobardenreich gründete (568). Narses
wurde wie Belisar mit Undank belohnt. Er wurde abgerufen, weil
nach der Meinung der Kaiserin Sophia in seine Hand besser der
Spinnrocken als der Feldherrnstab passe. Mit der Antwort: „Ich
werde ihr einen Faden spinnen, woran sie lebenslang wickeln wird!"
soll er darauf die Langobarden ins Land gerufen haben. Ihr An-
führer Alboin hatte die Gepiden besiegt, mit eigener Hand den König
erschlagen und dessen Tochter Rosamunde zum Weibe genommen. Jetzt
eroberte er den ganzen Norden Italiens und gründete das lango-
bardische Reich mit der Hauptstadt Pavia. Er wurde auf An-
stiften seiner Gattin ermordet, weil er sie angeblich gezwungen hatte,
aus dem Schädel ihres erschlagenen Vaters zu trinken. Mit dem Mörder
entfloh die Königin, suchte ihn aber durch Gift zu beseitigen. Da
zwang er sie, den Rest des Giftes zu trinken, und beide fanden den Lohn
ihrer blutigen That. Die Langobarden wählten den tapfern Aut hart
als König. Dieser gewann auf ritterlicher Brautfahrt die bayerische
Herzogstochter Theodelinde als Gemahlin. Sie war mit dem Papste
Gregor dem Großen befreundet, milderte die Sitten ihres wilden
Volkes und gewann die Herzen für den katholischen Glauben. — Mit
der Gründung des Langobardenreiches endete die Völker-
wanderung. Sie brachte durch die kräftigen Deutschen neues Blut
in die abgelebten Völker des römischen Reiches, gab aber diesen rohen
Natursöhnen die Wohlthat des Christentums, römischer Bildung und
staatlicher Einrichtungen. Durch die Mischung des deutschen und rö-
mischen Wesens entstanden die romanischen Völker und Sprachen
(Italiener, Franzosen, Spanier und Portugiesen).
4. Deutsche Heldensagen aus der Zeit der Völkerwanderung.
Die Thaten hervorragender Helden und Ereignisse aus der Zeit der
Völkerwanderung schmückte die rege Phantasie des Volkes aus und ver-
band sie zum Teil mit Stoffen der mythischen Vorzeit zu umfangreichen
Sagengebilden, die im Munde des Volkes fortlebten. Es find dies vor-
nehmlich die Sagen von Kriemhild, Siegfried, Günther, Etzel und
Dietrich von Bern, die in dem größten Volksepos der Deutschen, dem
Nibelungenliede (s. § 49, 6), ihre dichterische Ausschmückung erfuhren.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
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Extrahierte Personennamen: Sophia Gregor Gregor Kriemhild Kriemhild Siegfried Siegfried Günther Dietrich_von_Bern
— 112 —
90. Der Löwenhof in der Alhambra in Granada.
besonders Astronomie, Chemie und Geographie, wurden gepflegt. Ihre
Hochschulen in Toledo und Cordova standen in hoher Blüte und wurden
auch von Christen besucht. Granada war die Hauptstadt des
maurischen Königreichs.
Fragen: Wie erklären sich die Erfolge des Islam? — Was verdankt die
Weltkultur dem Islam? — Warum ist die Stellung der Frau im Islam eine
unwürdige? — Wie war die allmähliche Zurückeroberung Spaniens durch die
Christen möglich? — Herders „Cid". „Mohammed" von Lingg. „Das Wunder
auf der Flucht" von Rückert. „Harmosan" von Platen. „Omar" von Geibel.
37. Bonifatius, -er Apostel -er Deutschen.
1. Die Ausbreitung des Christentums unter den Deutschen
und die ersten Glaubensboten. Über den Stürmen und Wogen der
Völkerwanderung stand wie ein Bogen des Friedens das Christentum.
Es zähmte die wilden Germanenstämme und verwandelte allmählich die
Schwerter in Pflugscharen. Schon vor der Völkerwanderung hatten sich
am Rhein und an der Donau unter den Germanen einzelne Christen-
gemeinden gebildet. Die Westgoten waren bereits um die Mitte des
vierten Jahrhunderts zum größten Teile arianische Christen. Ihr Bischof
Ulfilas übersetzte um diese Zeit die Bibel in die westgotische Sprache.
Ein Rest dieser Übersetzung wird als „silberner Codex" in Upsala auf-
bewahrt; auf Purpurgrund stehen silberne Buchstaben. Der Anfang des
gotischen Vaterunsers lautet: „Atta unsar, thu in himinam, veihnai namö
tliein. “ — Ein deutscher Stamm nach dem andern nahm das Christentum
an, allerdings in arianischer Form. Durch die Bekehrung der Franken
kam die katholische Lehre zum Siege.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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aber sie mußten im übrigen ihre Volksfreiheiten aufgeben und fränkische
Einrichtungen annehmen. Nur allmählich faßte das Christentum bei
ihnen Wurzel. Innerlich hingen sie noch lange am Heidentume, zahlten
nur widerwillig den Zehnten an die Kirche und leisteten ungern Heeres-
folge. Wie innig aber später das Christentum von dem Gemüte der
Sachsen erfaßt wurde, das bezeugt die auf sächsischem Boden erblühte
herrliche Dichtung vom Heilande: „Heliand". In dem Sachsenlande
gründete Karl acht Bistümer.
7. Seine glücklichen Kriege gegen die Bayern, Avaren, Nor-
mannen und Slaven. Herzog Tassilo von Bayern empörte sich gegen
die fränkische Herrschaft, wurde be-
siegt und zu lebenslänglicher Kloster-
haft verurteilt, Bayern aber fortan,
wie auch Sachsen, von frän-
kischen Grafen verwaltet. Nun
wandte sich Karl gegen die räu-
berischen Avaren zwischen Enns
und. Raab und drang siegreich bis
zur Raab vor. Sein Sohn Pippin
stürmte den „Ring" (das durch
kreisförmige Erdwälle befestigte
Feldlager der Avaren) und machte
unglaublich reiche Beute. Nach
mehreren fruchtlosen Empörungen
der Avaren wurde ihr Land als
östliche Mark (Österreich) zum
Reiche geschlagen. Im Norden
wurden die Normannen besiegt,
im Osten einige Stämme der Sla-
ven jenseits der Elbe in Abhängig-
keit gebracht. Karls Reich ging
im Norden bis zur Eider, im
Osten bis zur Elbe und Raab, im Süden bis zum Garigliano
und Ebro.
8. Seine glänzende Kaiserkrönung in Rom (800). Mit den 800
Päpsten hielt Karl als mächtiger Schirmherr der Kirche immer gute
Freundschaft. Dem Papste Leo Iii. half er gegen dessen Widersacher
und führte ihn nach Rom zurück. Als er am Weihnachtsfeste vor dem
Altar der Peterskirche in Rom betend kniete, setzte ihm der Papst die
goldene Kaiserkrone auf, und alles Volk jubelte: „Leben und Sieg dem
von Gott gekrönten, friedebringenden römischen Kaiser Karl!" So war
das alte römische Reich nach mehr als 300 Jahren wieder er-
standen, aber sein Kaiser war nunmehr ein Deutscher.
9. Seine weise Regententhätigkeit. Er hat die einzelnen
deutschen Stämme zu einer nationalen Einheit gebracht und
sie in Bildung und Gesittung ungemein gefördert. Die Kirche
hat er beschirmt und ausgebreitet und dem Gottesdienste eine größere
96. Karl der Große.
Nach Albrecht Dürers Phantasiebildnis.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Tassilo_von_Bayern Tassilo Karl Karl Raab Raab Pippin Karls Raab Karl Karl Leo_Iii Leo Gott Karl! Karl Karl Albrecht_Dürers_Phantasiebildnis Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsenlande Bayern Sachsen Karls Garigliano Rom Rom Rom