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1918

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt. Die Völker der Inorgeniandes. 1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten. 1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt
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2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1918 - Leipzig : Voigtländer
I — 90 — angesehene Mann, mancher Gelehrte hat als Sklave im fernen Lande sein Leben beschließen müssen. 3m römischen Reiche aber wuchsen die Sklavenscharen ungeheuer, so daß sie an Zahl die freien Bürger und Bauern bei weitem übertrafen. Dieser ungesunde Zustand trat besonders ein, seitdem die Hörner den Landbau vorwiegend von Sklaven besorgen ließen. Durch strenge Strafen wurden diese in Zucht gehalten, und oft artete die Behandlung in rohe Grausamkeit aus. Das erbitterte die unglücklichen Menschen zu tiefstem hasse gegen ihre Herren, und mehrmals rotteten sich Skiavenfcharen zu Aufständen zusammen. Aus Wut und Rache begingen sie dabei die größten Schandtaten gegen ihre Unterdrücker. Große Heere mußten dann gegen sie aufgeboten werden; es kam zu blutigen Gefechten, in denen die durch kampfgeübte Gladiatoren geführten Sklaven manchmal Sieger blieben. Gewöhnlich aber wurden die Aufstände mit Waffengewalt unterdrückt, und dann war das Los der Besiegten entsetzlich. Ris im Jahre 71 die größte und gefährlichste dieser Empörungen niedergeschlagen worden war, standen allein längs der appischen Landstraße von Rom nach Capua 6000kreuze mit Hingerichteten Sklaven! (Ein Staat, dessen Glanz durch so viel Elend erkauft werden mußte, konnte nicht gedeihen, und so hat das Sklavenwesen zum Niedergänge des römischen Reiches sehr viel beigetragen- 3. Die Bürgerkriege. Zu den inneren Unruhen, die der Zerfall des Staatswesens hervorrief, gehörten die Bürgerkriege. Da standen Bürger gegen Bürger in Waffen und bekämpften einander mit unsäglicher Wut. Die eine Partei suchte die andere auszurotten; ihresührer trachteten die bestehenden Staatseinrichtungen umzustürzen und sich der Alleinherrschaft zu bemächtigen. Ein ganzes Jahrhundert hindurch erschütterten die furchtbaren Kämpfe den Staat, nachdem zwei edelmütige Brüder vergeblich versucht hatten, dem Volke zu helfen« Das waren die beiden Gracchen. 41. Cornelia und beiden Gracchen. 1. Cornelias Tugend. Zu dieser Zeit des beginnenden Verfalls lebte Cornelia, eine der edelsten Römerinnen. Sie war die Tochter Scipios, des Siegers von Zama (Nr. 38, 7). Unter der Auf“ ficht ihrer tugendhaften Mutter wuchs sie heran. Durch die Beschäftig gung mit den Werken der griechischen Dichter und Philosophen gewann sie hohe geistige Bildung. Auch aus den Gesprächen der gelehrten Ittänner, die in dem gastfreien Hause ihrer Mutter verkehrten, schöpft sie Anregung und Belehrung.
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3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 104

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 104 - Zahnen ab und setze statt ihrer das Kreuzzeichen darauf, so wirst du deinen Feind überwinden." Der Kaiser gehorchte und siegte. 3. Die christliche Kirche im römischen Reiche, von dieser Seit an war Konstantin ein eifriger Beschützer der Christen (324). & unterstützte sie, wo er nur konnte, und überall wurden ihnen Kirchen erbaut. Den Kaisersitz verlegte er von Rom nach der Stadt Byzanz am Schwarzen Meere, die ihm zu (Ehren Konstantinopel, d. i-Konstantinsstadt, genannt wurde. Gegen diese neue Hauptstadt verlor das alte Rom immer mehr an Glanz und Macht. Des Kaisers Mutter, die fromme Helöna, reiste nach dem Heiligen Lande und lieft an dem ©rte, wo man die Grabstätte Jesu vermutete, die schöne Kirche erbauen, die noch jetzt steht. Die Heiden gerieten immer mehr in Verachtung, und die Christen wurden geehrt, Aber diese (Ehren waren vielen Christen zum Schaben. Manche lernten Pracht und Ansehen lieb haben und vergaßen darüber die christlichen Tugenden, viele Heiden, die sich taufen ließen, nahmen oft nur ganz äußerlich den christlichen Glauben an, ohne an eine rechte Bekehrung und (Erneuerung des Herzens zu denken. So kam mit dem äußern Glanze auch viel unlauteres Wesen in die Kirche. Selbst der Kaiser Konstantin verübte als Christ noch manche Taten der Grausamkeit. Aber dennoch bleibt es sein Verdienst, daß sich das ganze Römerreich in ein christliches Reich verwandelte. — Ruch die folgenden römischen Kaiser bekannten sich zuin Christentum und beförderten seine Ausbreitung. Nur einer, Julian der Abtrünnige, suchte das Heidentum wieder emporzubringen. Aber sein Bemühen war umsonst. Nur in abgelegnen Gegenden, in unfruef)^ baren Steppen und Heiden dauerte der Götzendienst noch eine U)^e unter dem rohen Volke fort, woher der Harne Heidentum kommt- 48. Die Einrichtung der christlichen Kirche. 1. Die Bischöfe und der Papst. Mit der Ausbreitung und Macht 6er Kirche stieg auch die Macht und das Ansehen der Männer, die den einzelnen Gemeinden als Hirten und Leiter vorstanden. 3ur Seit der Apostel nannte man sie Presbyter, d.h. Alteste, oder auch Bischofe, d. h. Aufseher. Die Gewalt dieser Bischöfe wurde immer größer. Besonders erlangten sie in den Hauptstädten des rötn*' sehen Reiches, in Rom, Konstantinopel, Antiochta, Alexandria usw. ein hohes Ansehen. Über alle aber wußten sich die Bischöfe von Roin emporzuschwingen, weil sie als Nachfolger des Apostels Petrus galten-Ja, es kam allmählich dahin, daß der römische Bischof als das Haupt der gesamten Christenheit betrachtet und durch den Namen Papst'
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4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 106

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 106 - hieß Rbt, d. H. Vater. Die Begeisterung für diese Lebensart griff mächtig um sich. Menschen aus allen ständen verließen die Welt und suchten die Klöster auf. Selbst Frauen folgten dem Beispiel der Mönche, und so entstanden außer den Männerklöstern auch Frauenoder Nonnenklöster. 5. Der Einfluß -es ttlosterrvesens. 3mrbendiande wurde dasmönch-undklosterwesenfrühzeitig nachgeahmt. hierübtebesonders Benedikt, der Rbt eines italienischen Klosters, großen Einfluß aus seine weitere Entwicklung. Er stellte eine bestimmte Hegel auf, nach der jeder Mönch sich bei seiner Rufnahme durch ein heiliges Gelübde verpflichtete, lebenslang dem Kloster anzugehören und den Oberen unbedingten Gehorsam zu leisten. Rußer Gebet und Fasten wurde den Mönchen durch Benedikt auch Handarbeit, R&erbau, (Erziehung der Jugend und Beschäftigung mit den Wissenschaften zur Pflicht gemacht-Bedrängten und verfolgten sollten dieklöster als Zufluchtstätten dienert. Diese Rnordnungen wirkten sehr segensreich. Wälder wurden durch Mönche gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet, öde Steppen in blühende Gefilde umgewandelt. Hohe Völker erhielten durch sie die Keime einer hohem Gesittung, vor allem wurde durch sie das Christentum weiter ausgebreitet und in den Gemütern befestigt. Denn aus ihren stille" Zellen ging eine große Schar frommer Glaubensboten hervor, die unter steten Gefahren und Beschwerden das Evangelium zu den Heiden trugen und mit aufopferungsvoller Liebe für ihre Bekehrung wirkten. Lange Zeit hindurch waren die Klöster die einzigen Stätten, wo die Wissenschaften gepflegt wurden, und was von herrlichen Schriften aus dem Ritertum auf uns gekommen ist, das hat uns größtenteils die Sorgfalt der Mönche aufbewahrt. 49. Teilung und Ende des römischen Reiches. (Einer der Nachfolger Konstantins, der Kaiser Theodoslus, teilte (395) das Reich unter seine beiden Söhne. Diese Teilung blieb bestehen; es gab hinfort ein weströmisches oder abendländisches und ein oströmisches oder byzantinisches Heich, jedes mit eignen Kaisern. Ihre Schicksale waren verschieden: das oströmische (griechische) Kaiserreich mit der Hauptstadt Konstantinopel (Byzanz) bestand noch ein ganzes Jahrtausend, bis es endlich von den Türken erobert wurde, das weströmische Heich aber mit der Hauptstadt Rom fand schon 476 im Sturm der Völkerwanderung seinen Untergang, und deutsch? Völker traten das Erbe des römischen Staates an.
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5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 77

1918 - Leipzig : Voigtländer
Dritter Abschnitt. Die neue Zeit. vom Beginn der Reformation (1517) bis zur Gegenwart. 33. Martin Luther. 1. Die neue 8eit. Durch die großen Erfindungen und Entdeckungen des 15. Jahrhunderts war ein neuer Geist über alle christlichen Völker gekommen. Die alten Formen der Kultur, des geistigen und religiösen Lebens entsprachen der neuen Entwicklung nicht mehr. vor allem wuchsen die schon von Hus erhobenen Klagen über das verderben der christlichen Kirche, und die Besten im Volke verlangten immer dringender, daß die vielen Mißstände beseitigt würden. Der kühne Mann, der diesem verlangen abermals einen kräftigen Ausdruck verlieh und für eine Kirchenverbesserung, eine Reformation, mit aller Entschiedenheit und aller Kraft seines Geistes eintrat, war titartin Cuther. 2. Luthers Jugend. Martin Luther wurde an dem St. Martinsabend, dem 10. November 1483, zu Eisleben am harz geboren. Sein Vater, der Bergmann Hans Luther, war vom Dorfe Möhra bei Schmalkalden nach (Eisleben gezogen; dort kam er zu einigem Wohlstand, so daß er seinen Sohn gut erziehen konnte. Ais Martin herangewachsen war, schickte ihn sein Vater in die lateinische Schule, wo der Knabe die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser neben der Grammatik und christlichen Gesängen fleißig lernte. Hls er in sein vierzehntes Jahr ging, wurde er nach Magdeburg in die Schule gesandt, die damals sehr berühmt war. 3m folgenden Jahre begab er sich nach Eisenach. Dort sang er, wie es unter den Schülern Sitte war, vor den Türen der Bürger; die fromme Zrau Lotta, die ihn um seines Betens und Stngens willen lieb gewonnen hatte, nahm ihn an ihren Tisch und sorgte mütterlich für ihn. In der Schule aber Machte er es durch Fleiß und seine guten Gaben so weit, daß er bald alle Mitschüler übertraf. 3. Luther auf der Universität. Achtzehn Jahre alt, 30g er nach (Erfurt auf die Universität und studierte mit großem (Ernste.
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6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 115 — höriges Rdterfeld verteilte sie an Berliner Bürger zu Baustellen und harten. Darauf entstand der Stadtteil, der noch jetzt Sophienstadt heißt. Sie liebte die Künste, die Literatur und die Wissenschaften. In ihrem Schlosse zu Charlottenburg umgab sie sich mit einem Kreise bedeutender Männer, unter denen besonders der große Gelehrte Leibniz hervorragte. Ihr Enkel, der große Friedrich, sagte von ihr: „Sie brachte gesellschaftliche Freiheit, siebe zu Künsten und Wissenschaften «ach Preußen und Geist und würde in die von ihrem Gemahl so ehr geliebte hofsitte." 51. Peter der Große von Rußland. 1. Rußland vor Peter dem Großen, vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volke der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte. Rn Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren die Russen von den andern Völkern Europas ganz verschieden. Da kam ein Herrscher zur Regierung, der so ölel für die Gesittung seines Volkes tat, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte als andere Völker in Jahrhunderten, dieser Herrscher war der Z ar (d. i. Kaiser) Peter der Große. 2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er öuf den Thron. Seine ältere Stiefschwester suchte ihn zu verdrängen. üon ihr aufgewiegelt, empörte sich mehrmals die kaiserliche £eib* Qarde, die Strelitzen. (Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit Jeinex* Mutter am Ritar. Schon wollte einer ihm das Messer ins herz fotzen, als ein anderer ihm zurief: „halt Bruder! Nicht hier am Ritar. Er,wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Rugenbm erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet._______ Seine (Erziehung leitete ein Schweizer aus Genf mit Hamen Cefort; ejer wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der Q.nöern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf ge» sehtet war, das russische Volk auf die Bildungsstufe der andern ölker Europas zu heben. Rus feinen Spielkameräden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu ejnem tüchtigen Gffizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre a*t, Zur Regierung gelangte (1689). 3. Peter in Hottand und England. Um feine Kenntnisse 8*
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7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 70

1918 - Leipzig : Voigtländer
Dritter Abschnitt. Die Römer. 29. Die Sage von Roms Erbauung. 1. Das Romeroolfc. Vas zweite Volk Europas, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Don ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, die rings um das Mittelmeer liegen: das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Hfien haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht. Huf alle Völker, mit denen sie in Berührung kamen, haben sie großen Einfluß ausgeübt, und noch heute lernen wir ihre Sprache und bemühen uns, ihre Gesetze und (Einrichtungen zu verstehen. Die Macht dieses merkwürdigen Volkes hat sich aus geringen Anfängen entwickelt. 2. Hotttnlus und Reinus. 3n der Mitte verschönen Halbinsel Italien (Karte Iii), nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt ctlba longa. Bort herrschte ein König mit Hamen Hu-mltor. Dieser hatte einen Bruder, Hmuuus; der war herrsch" süchtig, stieß Humitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige-ctls aber die Götter Humitors einziger Tochter Zwillingssöhne schenkten, Bomülus und Remus, ward Rmulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahn1 daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Mrs sie in den Tiber, auf daß sie ertrinken!" Der Diener ging hin, und da die Ufer überschwemmt waren, setzte er die Mulde mit den Knaben auf das Wasser und überließ diese ihrem Schicksal, Als aber das Wasser ablief, blieb die Mulde an einem Feigenbaum am Fuße des Palatinischen Hügels hängen. Die Knaben fielen aus der Mulde und wurden von einer Wölfin gesäugt. Bald kam ein Hirt des Weges; der hörte, wie die Knäblein kläglich weinten, trug sie nach seiner Hütte und erzog sie, als wären sie seine eignen Kinder. — Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten des Humitor. Diese ergriffen Remus und führten
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8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — sehr erfreut. (Er nannte ihn den allerer ist tieften Köntg, und diesen Beinamen trugen seitdem alle seine Nachfolger auf dem fränkischen Throne als (Ehrentitel. Chlodwig jedoch hatte das Christentum nur sehr äußerlich angenommen. (Er blieb auch als Christ, was er als Heide gewesen war: ein ungerechter, tückischer, grausamer Herrscher. Um feine Macht zu vermehren, zog er nicht allein aus Krieg und Eroberungen aus, er übte auch verrat gegen feine eigenen verwandten. Damit keiner ihm die Alleinherrschaft streitig mache, räumte er sie alle durch Mord aus dem Wege. 8, Mohammed. 1. Eine neue Religion. Während sich das Christentum unter den deutschen Völkern ausbreitete und unsere zum großen Teil rohen vorfahren allmählich zu sanfteren Sitten gewöhnte, geriet die christliche Kirche da, wo sie zuerst erblüht war, im Morgenlande, in argen verfall. Der (Blaube hatte in den herzen )etne Kraft verloren: man diente (Bott mit den Lippen, wandelte aber nicht in seinen Geboten. Mit der größten (Erbitterung stritt man sich über die rechte Lehre: Hatz und Zwietracht trennte die Christen voneinander. 3n dieser Zeit der Verwirrung kam im Morgenlande eine neue Religion auf. Sie enthielt Zwar nicht die Wahrheit, wie das Christentum; aber sie erfüllte ihre Anhänger mit so stürmischer Tapferkeit und so fanatischem Cifer, daß sie allen Völkern ihren (Blauben mit Gewalt aufzwingen wollten. Bas Vaterland dieser neuen Religion ist Arabien. 2. Arabien, vom Lande Arabien wissen wir schon aus der Bibel. Die wüste, die das Volk Israel durchwanderte, der Berg Sinai, wo es das Gesetz empfing, liegen darin, von Palästina erstreckt es sich gegen Süden, von Ägypten wird es durch das Rote Meer geschieden. (Es ist eine weite Halbinsel, viermal so groß als unser Deutschland. Der Boden ist großenteils mit heißem Sande bedeckt, in dem kein Gewächs gedeiht. Selten trifft man in diesen wüsten eine frische Quelle, einen grünen Weideplatz. 3m Süden des Landes jedoch gibt es auch fruchtbare Gegenden. Dort gedeihen köstliche Gewürze, dort wachsen Kaffee, Zucker, Weihrauch, Reis und Baumwolle. Berühmt sind Arabiens edle Pferde, und das genügsame, ausdauernde Kamel ist für das heiße trockene Land ein ganz unentbehrlicher Schatz. Die wüsten-bewohner oder Beduinen führen ein Wander- und Hirtenleben; nur in der Nähe der Meeresküste liegen auch Städte, die Gewerbe und lebhaften Handel treiben.
1918

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 26

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 26 — fßttus seine Ehre, sondern nur in der Ausbreitung des christlichen Glaubens. Daher entsagte er als siebzigjähriger (Breis dem erzbischöflichen Stuhle, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und ihre Bekehrung zu vollenden, von einer Anzahl Gehilfen begleitet, kam er in ihr Land, und seine predigt wirkte Wunder. Tausende von Männern, Frauen und Kindern wurden getauft. Rn einem festgesetzten Tage sollten die Neubekehrten von ihm den bischöflichen Segen empfangen. Er erwartete sie in seinem (Bezelt, das auf freiem Felde aufgeschlagen war. Kaum dämmerte der Morgen, da strömte eine große Menschen-schar herbei. Aber es waren nicht die erwarteten Freunde; es waren Heiden, die feindlich ihre Waffen schwangen. Die Begleiter des Bonv fatius wollten sich zur wehr setzen, aber er rief ihnen zu: „Lasset ab vom Kampfe; denn die Schrift sagt: vergeltet nicht Böses mit Böfent. Der Tag ist gekommen, <den ich lange erwartet habe; hoffet auf den Herrn, er wird eure Seelen erretten." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so erschlugen ihn die Feinde mit seinem ganzen (befolge (754). Seine Leiche wurde später nach dem Kloster Fulda gebracht, das er sich selbst zur letzten Ruhestätte erkoren hatte. 11. Karl der Große. Seine Kriege. 1. Karls Beöeutung. Dem kleinen Pippin, der mit so kräftiger Hand das Reich der Franken regiert hatte, folgte auf dein Throne sein Sohn Karl der Große (768—814), einer der größten Männer der ganzen Geschichte. (Er hat sich nicht allein als Kriegsheld hervorgetan und seine Herrschaft durch (Eroberungen weit ausgedehnt; er hat auch als Gesetzgeber die verschiedenen Völker, die er unterwarf, zu einem friedlichen, wohlgeordneten Ganzen verbunden, hat das mächtige Reich voll Weisheit gelenkt, mit trefflichen (Einrichtungen beglückt und seine Untertanen gleich einem sorgsamen Vater zu christlicher Frömmigkeit und Bildung erzogen. Über (Europas Grenzen hinaus strahlte der Glanz seines Hamens, und Jahrhunderte hindurch haben sich die Völker von dem großen Karl erzählt und seinen Rührt in Liedern gesungen. 2. Der Sachsenkrieg. Karl hat fast während seiner ganzen Regierung Krieg geführt. Der schwerste war gegen die Sachsen gerichtet. Dreißig Jahre hat er gedauert. Denn die Sachsen waren ein tapferes Volk, das seine Freiheit, seine Götter und alten Sitten hochhielt und einem fremden Herrn und dem Christengott nicht dienert mochte. Sie wohnten im nördlichen Deutschland, von den Grenzen
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10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 65

1918 - Leipzig : Voigtländer
-Söder Bär genannt. (Er entriß den wenden einen großen Teil ihres Gebietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg an der Havel und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. Dazu verlieh ihm der Kaiser bic Würbe eines Erzkämmerers des Deutschen Reiches. 3n dem neugewonnenen £anbe führte Rlbrecht das Christentum ein und rief viele beutsche Bauern und hanbwerker bahirt, die Dörfer und Städte anlegten und beutsche Sprache verbreiteten. So würde die Mark Branbenburg ein christliches und deutsches Land (s. Nr. 21, 6). 3. Die bayerischen und luxemburgischen Markgrafen. Die Markgrafen von Brandenburg gelangten zu großem Ansehen im Reiche. Rber nach dem Kussterben des Hauses der Rshanier hatte die tttarfc unter den bayerischen und luxemburgischen Markgraf en (1324—1415) wieder eine sehr trübe 3eit. Das Unwesen der Raubritter nahm überhand und brachte das arme Land in furchtbare Rot. Nirgends herrschte Ruhe, nirgends Sicherheit. Selbst die Städte konnten sich kaum vor den Überfällen der abeligen Räuber und Landschädiger schützen. Da kam ein Sürstengeschlecht zur Regierung, unter dem die Mark Brandenburg sich nicht allein aus ihrer Zerrüttung wieder erheben, sondern zu immer höherer Macht emporblühen sollte. Das war das Geschlecht der höhenzollern. 4. Die Hohenzollern. Das Stammschloß der hohenzollent liegt in Schwaben auf einem hohen Bergkegel unfern des Städtchens hechingen. (Ein Zweig dieses alten Grafenhauses erhielt unter den hohenstaufischen Kaisern die Burggrafenwürde von Nürnberg. Die Burggrafen erwarben sich allmählich beträchtlichen Länderbesitz und leisteten den Kaisern ausgezeichnete Dienste (vgl. Nr. 24, 3). Darum wurden sie in den Reichsfürstenstand erhoben. Und als unter Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg, die zu seinen (Erblanben gehörte, eines starken Rrmes beburfte, ba konnte der Kaiser keinen tüchtigern Statthalter für das Land finden als den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg. (Er setzte ihn zum „vollmächtigen Verweser und obersten Hauptmann" ein, der „mit (Bottes Hilfe die Mark aus ihrer jammervollen Lage erretten sollte". 5. Friedrich L, Kurfiirfi von Brandenburg. $riebrich war einer der trefflichsten Fürsten seiner Zeit. Seine Gerechtigkeit und Leutseligkeit gewannen ihm in dem neuen Lande bald die Herzen des Volkes; seine Tapferkeit warf die trotzigsten Raubritter zu Boden, von denen die von Ouitzow die gefährlichsten waren. Beim Kampfe Rnfcrs, Lrzlhiuvgen aus der Weltgeschichte. Ii. fiusg. A. 5
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