Die Sahara.
93
von Aegypten und Nubien begrenzt ist, wird durch den Meridian von
Tripoli (30«Oestl. L.) in zwei Hälften getheilt, in eine westliche (oder
Sahel) und eine östliche. Die Sahel ist höher gelegen, wasserlos,
mit kleineren Oasen, von Beduinen und Tnariks bewohnt. Die
östliche Wüste hat Kalk-, Kies- oder Salzboden, mit kleineren und grö-
ßeren Oasen. Die kleineren bewohnen die Tibbos (oder Tebns), den
Negern verwandt; die größeren sind der Aufenthalt der Wüstenwanderer.
Karawanen durchziehen die Wüste auf Kameelen, den Schiffen der Wüste —
nach Handel und Verkehr, oder in religiöser Andacht (nach Mekka).
An merk. Den Steppen und Wüsten südl. vom Atlas das belebende Element
des Wassers in den artesischen Brunnen zugeführt zu haben, ist einer der größten
Dienste, welchen die Franzosen der dortigen Bevölkerung geleistet haben. Viele Oasen,
die wegen Versiegung der Brunnen hatten verlassen werden müssen, sind wieder be-
wohnbar geworden, und aus früher unfruchtbarem Boden wachsen Dattelpalmen und
geben reiche Ernten. Der tiefste Brunnen ist 175 Meter, der am wenigsten tiefe
29,5 Meter tief.
2. Das Klima ist sehr heiß, obwohl kühle Nächte litchls seltenes
sind. Der Himmel ist meist ganz klar, nur zwischen August lind No-
vember regnet es zuweilen, in einzelnen Gegenden indeß oft Jahre lang
gar nicht. Durch den heißen Samum werden die Schrecken der Wüste
bis ans den höchsten Grad gesteigert. Die Oualen des Reisenden wer-
den durch die Luftspiegelungen — Fata Morgana — vermehrt
(vergl. §. 26).
3. Die bewohnbaren Flächen der Wüste, die Oasen, sind von Ber-
bern, Mauren, Negern re. besetzt. Dem Berberstamme gehören an:
die Tibbos, die Tuariks und die Tuats. Die meisten von ihnen
leben frei und unabhängig unter ihren eigenen Scheikhs oder Sultanen.
Sie beschäftigen sich mit Jagd, Viehzucht) Handel und Raub.
Die wichtigsten Oasen m der Westhälfte sind: Tunt (im Norden),
Ain-Asben (im Süden). Die größten Oasen sind Dnrfur, süd-
lich gelegen, ein Negerreich bildend, mit der Hauptstadt Tendelty —
und Kardofan nach Osten, unter ägyptischer Herrschaft stehend.
4. Durch die Sahara führen drei Karawanenstraßen, an welche
sich viele kleinere anschließen: 1) zwischen Marokko, Tunis und Tripoli
und dem mysteriösen Timbuktu; 2) zwischen Fesan und den Tschadsee-
staaten, besonders Sudan; 3) zwischen Sudan, Darfur und Aegypten.
Auf der erstcrn ziehen Karawanen mit es. 2000 Kameelen und ent-
sprechender Menschenzahl, die fast ein halbes Jahr lang mit dem Tode
des Aerdurstens oder Umkommens in den Sandwegen kämpfen müssen.
Handelsartikel sind: Straußfedern, Elfenbein, Gummi, Tamarinde, Och-
senhäute, die zum Austausch gebracht werden.
5. Die wichtigsten Orte der unter verschiedenen Königen stehenden
Länder der Sahara sind: Atar, 2500 Einw.; Udjeft, 2000 Einw -
Wadan, 5000 Einw.
viertes Haumück: Die Länder am Tni
§. (2. Der türkische Vasallenstaat Aegypten.
l. Aegypten, das untere Nilland, ist 8370 Q.-M. groß und
hat ca. 5 Milk. Einw. Im nordöstlichsten Theile Afrika's gelegen, wird
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Aegypten.
95
6. Aegypten zahlt einen Tribut von 4,z Mill. Thaler an den
Sultan und wird von einem erblichen Vicekönig verwaltet. Es bestehen
drei Provinzen.
l. Unter = «äegtjpten oder das Delta.
Hauptstadt Kairo oder Kahira, 400,000 Eiuw., die größte Stadt
in Afrika, Sitz des Vicekönigs, der eine Bibliothek von 25,000 Bänden
besitzt, Haupthandelsftadt, mit vielen Moscheen und Synagogen, Kaffee.
Häusern, Bazars, Fabriken und lebhaftem Handel. Alexandrien,
200,000 Einw., Seestadt, auf einer Landzunge (das alte Alexandria
lag weiter landeinwärts), hat 2 Häfen, Eisenbahn nach Kairo, ist Mittel-
punkt des Handels mit Europa. Bemerkenswerth die Pomp esus-
Säule von Granit, 88' hoch, mit einem Obelisk von Granit, die
„Nadel der Kleopatra" genannt. Am Nil liegt Danriette, 57,000
Eiuw., mit vorzüglichem Reisaubau und Reismagazinen. (Das alte
Damiette, aus den Kreuzzügen bekannt, lag am Meere.) Nach O.
hin das Fort El Arisch, an der syrisch-ägyptischen Grenze, lieg!
zwischen Palmengärten. Rosette, 18,000 Einw., am linken Ufer des
westlichen Nilarms, mit starkem Reisbau mit) Kaffeehandel. Weiter nach
W. das Dorf Abukir, wo am 1. August 1798 Nelson die französische
Flotte zerstörte, das Jahr darauf aber Napoleon das englisch-türkische
Landungsheer besiegte. Auf einer Insel, unweit Alexandria's liegt das
alte Pharos, berühmter Leuchtthurm, der zu den 7 Wunderwerken der
Welt zählte.
Ii. Mittel-Aegypten.
Suez, 15,000 Einw., Dampfboot- und Telegraphenverbindung mit
Bombay, Eisenbahn nach Kairo. Der Suez-Canal ist am 16. Nov.
1869 feierlich eingeweiht worden. Die Gegend am linken Nilufer
ist merkwürdig wegen der zahlreichen Menschen- und Krokodil-Mumien
und Denkmäler und Trümmer, die mau hier findet. Das alte Mem-
phis mit dem Mumieuselde — hier bei dem kleinen Orte Gizeh die
drei höchsten der erhaltenen Pyramiden, die des Cheops 470'hoch. Nicht
weit von den Pyramiden eine riesenhafte Sphinx. Fayum, eine der
blühendsten Städte Mittelägypteus, am linken Nilufer, durch die Cultur
der Rosen bekannt. In der Umgegend (am Eingänge der Oase) Ueber-
bleibsel des alten Labyrinths (hatte 1500 Zimmer über, 1500 unter
der Erde).
Ul. Uber-Aegypten.
Hauptstadt Siñt, 20,000 Einw., am linken Nilufer, Berkehr mit
Nubien und Sudan. Girgeh (Dschirdscheh), 10,000 Einw., Sitzeines
koptischen Bischofs. (In der Nähe das alte Ptolomáis.) Bei den
Dörfern Luxor und Karnak Ruinen des alten huudertthorigen Sieben,
Die Nilinseln Elephantine und Philä mit prächtigen Tempeltrüm-
mern (der Osiris und Isis).
Zu Ober-Aegypten im weitern Sinne gehört: die Oase Siwah,
mit der Stadt gl. N., alter Sitz des Jupiter-Ammon. Im W. die
Große Oale oder Oase von Theben, Hauptort: Kardscheh.
Westlich davon die Kleine Oase oder Oase Dakhel, mit Schwefel-
bädern und Dattelpalmen.
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: August Nelson Napoleon Kardscheh
Extrahierte Ortsnamen: Kairo Afrika Seestadt Alexandria Kairo Europa Nilarms Bombay Kairo Karnak Theben
Länder- und Staatenkunde
Erster Adsrluütt.
Asien.
Ersi68 Haumück: Affgem6ine8 «on Asien.
§. 40. Größe, Lage und Grenzen.
1. der größte Erdtheil, hat über 800,000 Q.-M. und
800 Millionen Einwohner. Die natürlichen Verhältnisse dieses Erd-
theils und seine klimatischen Eigenthümlichkeiten eigneten ihn'zum Ursitz
der Menschheit, zur Heimat des Menschengeschlechts.
2. Asien gehört ganz der nördlichen Halbkugel an; es grenzt am
vier verschiedene Oceane und ist beinahe von allen Seiten vom Meere
umflossen: nördlich wird es von dem nördlichen Eismeere bespült,
welches hier mehrere Meerbusen am Ausflusse der Riesenströme jener
Gegend bildet, wie der des Obi, Jenesei, der Lena, Jndigirka, Kolyma;
östlich wird Asien von dem Großen oder Stillen Ocean umflossen,
welcher an der Küste das Meer von Kamtschatka, das Ochotskische Meer,
das Japanische Meer und den großen Meerbusen Hoang-ho oder das
Gelbe Meer bildet; im Südosten berührt Asien das Chinesische Meer
(mit den Busen von Tonkin und Siam); im Süden liegt das Indische
Meer, welches zwischen beiden indischen Halbinseln den Bnsen von Ben-
galen, zwischen Vorderindien und Arabien das Arabische Meer (mit dem
Persischen Busen , zwischen Persien und Arabien, und Rothen Meer oder
dem Arabischen Bnsen, zwischen Arabien und Afrika) bildet; im Westen endlich
berührt Asien das Mi tt elmeer (mit dem Aegäischen Meer, der Straße
der Dardanellen oder dem Hellespont, dem Meer von Marmara, der
Meerenge von Konftantinopel oder dem Bosporus, dem Schwarzen Meer
und dem Asowschen Meer).
3. Die bemerkenswerthesten Vorgebirge sind im Norden: 8je-
wero-wostotschny, unter 78 72 ° N. Br.; im No.: das Ostcap,
an der Behringsstraße, und Tschnkotskoi-Noß, unter 64 o N. Br.;
im Süden das Cup Romania und Cap Büro, westlich davon die
Südspitzen der Halbinsel Malakka, letzteres unter 1 V4 0 N.br., und die
südlichste Spitze des Festlandes von Asien; das Cap Comorin ist die
südlichste Spitze von Vorderindien.
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Jenesei Jndigirka Kamtschatka Japanische Asien Indische Arabische Persien Afrika Asien Asien
48
Allgemeines von Asien.
Mit Nordamerika und Australien steht Asten durch Inselgruppen in
Verbindung, und die sich von Malakka nach Neuholland ziehenden In-
seln erscheinen gleichsam als Reste eines Isthmus zwischen Asien und
Neuholland, ähnlich dem, welcher Süd- mit Nordamerika verbindet
(Landenge von Panama). Von Afrika ist Asien durch den Canal von
Duez (der ehemaligen Landenge gleiches Namens) getrennt. Zwischen
Europa und Asien sind die natürlichen Grenzen weniger bestimmt: im
Norden wird zwar der Ural als natürliche Grenze angenommen, allein
südlicher, wo sich die ungeheuren Steppenflächen um das Kaspische und
Schwarze Meer ausbreiten, wird bald der Uralfluß, bald die Wolga und
der Don, bald Wolga und Kaukasus, bald der zwischen Ural, Wolga
und Don streichende unbedeutende Höhenzug als Grenze bezeichnet.
Asien, welches massenhafter als Amerika gebildet ist, hat die Form
eines Trapezes, welches sich von W. nach O. 1300, von N. nach S.
1150 Meilen weit ausdehnt. Asien nähert sich zwar seiner Gestaltung
nach Afrika, übertrifft aber diesen Erdtheil bei weitem an Gliederung.
Die Glieder verhalten sich zum Stamm des Continents wie 1 zu 5.
§. 41. Oberfläche.
Die ganze Mitte Asiens bildet ein großes Tafelland, das sich in
ein großes östliches und ein kleines westliches Tafelland theilt,
welche beide durch einen Gebirgsifthmus zusammenhängen. Dem großen
östlichen Hochlande sind im Norden, Osten und Süden Tiefländer (mit
Riesenströmen) vorgelagert. Im Süden des indischen Tieflandes erhebt
sich das Plateau von Dekan. Westhochasien ist durchbrochener als
das östliche; durch das Tiefland des Euphrat und Tigris ist von dem-
selben das Hochland von Arabien getrennt.
1. Das Hochland von Ost- oder Jnnerasien nimmt über
ein Drittel vom Erdtheil ein, und grenzt im Norden an das sibirische
Tiefland, im Osten an das Japanische und Chinesische Meer und die
Tiefebenen China's, im Süden an die Küftenlandschast Tonkin, die hin-
terindischen Kettengebirge, Hindostan, im Westen an Turan und an die
Nordostecke des vorderasiatischen Hochlands. Seine größte Ausdehnung,
von Sw. nach No. beträgt 750, von Norden nach Süden 470 Meilen;
es hat die Gestalt eines Vierecks.
Der Südrand heißt Himülapa-Gebirge, d. i. Wohnung des
Schnees, zwischen dem Indus und Brahmaputra. Der Himalapa be-
steht aus mehreren Parallelketten, die von Süden nach Norden hin an
Höhe wachsen, so daß die höchste eine mittlere Kammhöhe von 15,000 Fnß
erreicht. (Unter den Hochgipseln sind zu merken: der Mount-Everest
27,212', der Kinchinjnnga 26,419 und der Dhawalagiri^25,l71'.) Den
Ostrand bildet das chinesische Alpen land im Süden und das
mandschurische im Norden des Hoang - ho. Der Nordrand zerfällt
in das Mongolische Grenzgebirge und Daurische Alpenland
im Osten des Baikal-Sees, das Altaigebirge zwischen letzteren und
dem Dsaisang-Sce, und das Dsnngarische Gebirgsland.^ Der
Westrand besteht ans dem Mus-Tagh im Norden und Belnr-Tagh
im Süden, an welche beide sich im Westen das Alpen land von Tür-
ke ft an anschließt.
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nordamerika Asien Nordamerika Panama Afrika Europa Asien Kaukasus Wolga Asien Amerika Afrika Japanische Mongolische_Grenzgebirge Daurische_Alpenland Belnr-Tagh
Oberfläche.
40
Im Innern ziehen drei Hauptketten von W. nach O.: der Thian-
schan vom Mus-Tagh bis 109° Oeftl.-L., der Küen-Lüen (Knlknn)
vom Südende des Belur-Tagh bis zu den Quellbezirken des Gelben und
Blauen Flusses, die südliche (noch unbekannte) Kette vom Südende
des Belur bis zum Sine-schau.
Zwischen dem Himalaya und Küen-Lüen liegt Tibet, zwischen der
letzteren und dem Thian-schau die Hohe Tatarèi, und zwischen diesem
und dem Nordrande die Dsungarei und Mongolei.
2. Das Hochland von West- oder Vorderasien grenzt im
O. an Hindostan und die Südostecke des hinterasiatischen Hochlands, im
N. an Turan, den Fluß Kur, den Kaukasus und das Schwarze Meer,
im S. an das Persische Meer, den persischen Meerbusen, Mesopotamien,
das syrische Hochland und das Levantische Meer, im W. an das Aegäische
Meer. Es erstreckt sich in seiner größten Ausdehnung bei einem Areal
von ca. 70,000 Q.-M. von Oso. nach Nnw. 540 Meilen weit und
nimmt von W. nach O. allmählich an Breite zu (von 50 bis 150 Meilen).
Der Nordrand des westasialischen Hochlandes streicht bis zu dem
Südufer des Kaspischen Sees in der Berlängerung deö Küen-Lüen.
Hier erhebt sich zunächst auf der Westseite des Belur, zwischen den Quell-
gebieten des Amu und Kabul, das Kettensystem des Hindu-ku (Hindu-
lüsch). Außer diesem Gebirgssysteme sind zu nennen der Paropamisus
und der Elbrus. Der Ostrand heißt Indisch-persisches Grenz-
gebirge. Der Südrand bildet in seiner westlichen Hälfte das Tanrus-
gebirge.
Im Innern sind drei Hauptabschnitte zu merken: das Plateau
von Iran im Osten, das medisch-armenische Alpenland in der
Mitte um den Wan-See und den Quellen des Euphrat und Tigris,
und das Hochland von Kleinasien (Anadoli) im Westen.
Wir wenden uns nun zu den Gebirgslandschaften, welche sich dem
großen asiatischen Hochlande anlagern, nämlich zu den südlichen, den
nördlichen und den östlichen Gebirgsgliedern.
b. Bon den südlichen Gebirgsgliedern Asiens nennen wir
zuerst das Syrisch-Arabische Hochland. Das syrische Berg-
land zieht fast in Meridianrichtung längs und ganz nahe der Küste des
Mittelmeeres südwärts bis zum Rothen Meere. Das arabische Hoch-
land erfüllt die ganze Halbinsel Arabien, mit Ausnahme schmaler Küsten-
sänme und grenzt im No. an die syrisch - arabische Wüste. Das Plateau
von Dekan nimmt die größere südliche Hälfte der vorderindischen Halb-
insel ein, ohne allen Zusammenhang mit den nördlichen Hochgebirgen
stehend. Im W. ist es nur von " einem sehr schmalen Küstensaume
(Malabar), im O. von einem brettern (Coromandel) niedrigen Landes
eingefaßt. Auf Hinterindien verschwindet die Plateaubildung, und Ketten-
gebirge, welche sich an den Südrand des ^ostasiatischen Hochlandes an-
schließen und nicht die Grenze des ewigen Schnees zu erreichen scheinen,
durchziehen die Hinterindische Halbinsel mit vorwaltender Meridianrichtung,
nämlich: das Küstengebirge von Arakan, das Birmanische Gebirge, das
West-Siamesische Scheidegebirge, der Gebirgszug der Halbinsel Malakka,
das Ost-Siamesische Scheidegebirge und das Scheidegebirge zwischen
Cambodja und Eochinchina, ein breites Bergland.
4. Die nördlichen Gebirgsglieber Asiens beginnen wir mit
Traut, Lchib. b. Erdkunde. i
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Nordrande Mongolei Kaukasus Mesopotamien Kabul Wan-See Kleinasien Asiens Hinterindien Cambodja Eochinchina Asiens
50
Allgemeines von Asien.
dem Kaukasus, zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer, 100
Meilen lang, 40 Meilen breit. Der Ural ist von andern Gebirgen
durch weite Ebenen ganz getrennt und wie eine Grenzmaner zwischen die
nordasiatische und nordeuropäische Ebene eingeschoben; im Norden bedecken
den Ural undurchdringliche Wälder und unbewohnbare Moräste. Die
oft sibirischen Bergketten laufen von der Nordostecke des hohen
Hinterasiens nordostwärts aus und reichen wahrscheinlich bis zum Oft-
cap, südwärts scheinen sie zusammenzuhängen mit den Bergketten
von Kamtschatka, welche die gleichnamige Halbinsel ihrer ganzen
Länge nach durchziehen, ohne die Westküsten zu berühren.
5. Von den östlichen Gebirgsgliedern Asiens bildet der
Nan-ling die Fortsetzung des Südrands des hinterasiatischen Hochlandes,
er streicht bis gegen die Mündung des Aang-tse-kiang. Der Peling
ist ein Ausläufer des Ostrandes des hinterasiatischen Hochlandes, der
die Ebenen des Gelben von denen des Blauen Flusses scheidet. Die
Meridian kette von Korea ist ebenfalls ein Ausläufer des Oftrandes
und füllt die gleichnamige Halbinsel.
6. Um das orographische Bild des Erdtheils zu vollenden, erwähnen
wir noch die Tiefebenen Asiens, welche sich neben und zwischen den
genannten Hoch- und Gebirgsländern ausbreiten. Das Sibirische
Tiefland nimmt % der ganzen Oberfläche des Erdtheils ein, ist also
größer als ganz Europa. Dieses Tiefland hängt in Sw. mir der großen
Tiefebene" von Turan zusammen, welche 54,000 Q.-M. einnimmt
und sich vom ostasiatischen Hochlande bis zum Kaspischen Meere und
nördlich davon noch zum Ural nach Europa hinein erstreckt. Westlich
vom hinterastatischen Hochlande breiten sich die 10,000 Q.-M. einnehmen-
den Chinesischen Tiefebenen au den untern Läufen des Hoang-ho
und Aang-tse-kiang aus. Sie sind die fruchtbarsten und angebautesten
Gegenden der Erde. Die Tiefebenen Hinterindiens, 8000 Q.-M.
groß, bilden nicht ein einziges Tiefland, sondern getrennte Küstenebenen
und schmale Niederungen an den Mündungen der großen Ströme. Hin-
dost an oder die unteren Stufenländer des Indus und Ganges wird
von dem asiatischen Hochlande im W. und N., dagegen im Süden vom
Plateau von Dekan begrenzt und nimmt etwa 24,000 Q.-M. Oberfläche
ein. Endlich breitet sich noch das Mesopotamische Tiefland und
die Syrisch-Arabische Wüste mit 13,000 Q.-M. aus.
An merk. Die Tiefländer Asiens bilden nicht, wie Afrika's Tiefebenen, eine
einzige zusammenhängende ungeheure Fläche zur Seite des Hochlandes, sondern dringen
vielfach in die Gebirgöländer ein und umgeben den eigentlichen Kern, die großen An-
schwellungen des Bodens zu Plateauflächen und Gebirgsmassen, auf allen Seiten,
während sie in Amerika nur auf eine Seite der großen Gebirgserhebung dieses Erd-
theils beschränkt sind.
tz. 42. Flüsse und Seen.
Die Flüsse Asiens, wenigstens die bedentendern, fließen drei
Oceanen zu, nämlich dem Nördlichen Eismeer, dem Großen Ocean und
dem Indischen Meere. Diese drei Flnßbezirke werden durch das große
asiatische Hochland von einander geschieden.
1. Dem nördlichen Eismeere fließen die Flüsse zu, die auf
der Nordseite der Altaikette entspringen: der Obi oder Ob entspringt
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Turan
Extrahierte Ortsnamen: Asien Kamtschatka Asiens Korea Asiens Europa Kaspischen_Meere Europa Hinterindiens asiatischen_Hochlande_im_W. Asiens Amerika Asiens
Flüsse und Seen.
5t
in der hohen Tatarei am Altai, fließt sehr träge, speist viele Seen und
bildet an seiner Mündung den Obischen Busen; der Jene sei kommt
vom Altai, bildet viele Stromschnellen und mündet, verstärkt durch viele
Nebenflüsse, in den Meerbusen gleiches Namens; die Lena entspringt
nördlich vom Baikalsee, fließt zwischen gefrornen Ufern hin und mündet
in vieler! Armen ins Eismeer. In ihrem Schlamme hat man Mammuth-
skelette ansgefnnden, mit welchen die Bewohner einen einträglichen Handel
treiben. Das im Eise des hohen Nordens gesammelte fossile Elfenbein
wird nach China und Europa ausgeführt, wo es zu denselben Zwecken
verarbeitet wird, wie das Elfenbein, welches die lebenden Elephanten liefern.
2. Dem Großen Ocean fließen die Flüsse zu, die östlich vom
Hochlande entspringen: .der Amur (nicht zu verwechseln mit dem Amu,
vergl. §. 48, 2) fließt durch die Mandschurei und ergießt stch in die
Meerenge zwischen dem Japanischen und Ochotskischen Meere; der Hoang-
ho oder Gelbe Fluß und der Pang-tse-kiang oder Blaue Fluß
kommen beide von dem inneren Hochlande, durchfließen das Chinesische
Alpenland, treten in die Ebene ein und münden als Zwillingsströme in
das Gelbe Meer, Delta bildend (/7).
3. Dem Indischen Ocean fließen die Flüsse zu, die südlich vom
Hochlande entspringen: der Brahmaputra fließt erst unter dem Namen
Dzang-bo-tsiu am nördlichen Abhange des Himalaya hin, durchbricht dann
die ganze Breite des Gebirges, tritt in die Ebene und vereinigt in den
fruchtbaren Marschgegenden von Bengalen seine Stromarme mit den zahl-
reichen des Ganges; der Ganges kommt am südlichen Abhange des
Himalava aus einer Eishöhle, fließt durch die bengalischen Ebenen und
theilt sich vor seiner Mündung in den Busen von Bengalen in eine
Menge Arme; der Indus gleicht im oberen und mittleren Laufe dem
Brahmaputra; in die Ebene eingetreten, bildet er mit seinen Zuflüssen
das sogenannte Pendschab (d. i. Fünsstromland); im untern Lause ist er
wasserarm, träge und sein großentheils sumpfiges oder sandiges, häufig
überschwemmtes Delta von geringer Bedeutung, obgleich die Stromspal-
tungen bereits 60 Meilen oberhalb der Mündung beginnen.
Der Euphrat und Tigris, die beiden einzigen Flüsse von Be-
deutung im westlichen Asien, entspringen auf dem Armenischen Alpenlande
und zwängen sich durch die Tauruskette in die Ebene von Mesopotamien;
beide Ströme, der langsame Euphrat und der pfeilschnelle-Tigris, sind
im untern Laufe durch zahlireche, jetzt verfallene Kanäle mit einander ver-
bunden und haben dadurch eine gemeinsame Mündung erhalten.
Der Jordan entspringt auf dem Libanon, durchfließt Palästina,
bildet mehrere Seen und mündet in das Todte Meer. Der Ural kommt
vom Uralgebirge und mündet in das Kaspische Meer.
4. Bon den Seen Asiens ist das Kaspische Meer der bedeu-
tendste, zugleich sehr salzreich. Oestlich davon in der Ebene von Turan
liegt der Aralsee dessen Wasser sehr stark verdunstet. Wieder östlich
davon der Balkasch-See; im Altaigebirge der Baikalsee, von hohen
Granitbergen umkränzt.
. §. 43. Klima und Produkte.
l. Asien, der Erdtheil der Gegensätze, erstreckt sich durch alle Zonen,
und schon deshalb müssen seine klimatischen Verhältnisse sich zu eine?hohen
4 *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Ortsnamen: Altai Mammuth- China Europa Bengalen Bengalen Asien Armenischen_Alpenlande Mesopotamien Kaspische Asiens Balkasch-See Asien
62
Nord - und Westasien.
als es wirklich ist, denn die Verbindung Norddeutschlands mit Trapezunt ist
eine ununterbrochene und stetige. Französische, russische, türkische und öster-
reichische Dampsschiffe unterhalten allwöchentlich die Communication zwischen
Trapezunt und Konstantinopel. Ferner hat die türkische Regierung die ehe-
dem von französischen Ingenieuren begonnene Hauptstraße nach Erzerum zu
bauen wieder aufgenommen. Dies wird um so rascher geschehen, da die tür-
kische Regierung die Bestrebungen Rußlands, den persischen Handel von Ta-
bus über Dschulfa nach Tiflis und Poti zu ziehen-, rechtzeitig erkannt hat
und daher dem Wege von Trapezunt nach Erzerum ihre ganze Aufmerksamkeit
zuwendet. Uebrigens ist der bis jetzt vollendete Theil der Handelsstraße den
besten europäischen an die Seite zu stellen.
(Preußisches Handels-Archiv, 1868, S. 324.)
§. 52. Euphrat- und Tigrisland.
1. Von den Alten wurde das Land zwischen den Flüssen Euphrat
und Tigris (der seine Quellen in den Gebirgen von Kurdistan hat),
Mesopotamien genannt; die Türken, denen es jetzt gehört, nennen
es Al Dschesira, d. i. Insel. Im Norden enthält das Land Hügel
uni) Hochebenen und ist ein zwar wenig angebautes, aber höchst reizendes
und fruchtbares Land; der mittlere Theil, von Mosul bis Bagdad, ist
eine baumlose, dürre Steppe; der östliche Theil ist Tiefebene. Der un-
tere Theil des Landes, von Bagdad bis zur Vereinigung der beideil
Ströme bei Korna ist jenes durch unglaubliche Fruchtbarkeit ausgezeich-
nete alte Babylonien oder Chaldäa, von tausend Bewässerungs-
canälen durchschnitten.
2. Große Handelsstadt Mosul, 70,000 Einw., am rechten Ufer
des Tigris, Fabrikation von baumwollenen Zeugen, Mouselin genannt.
Mosul gegenüber liegt das Dorf ddunia an der Stelle des alten Ni-
nive. Bei Hilleh am Frat, 6000 Einw., die Ruinen von Babylon.
Bagdad, 40,000 Einw., auf beiden Seiten des Tigris, zeigt kaum
noch den Schatten seiner ehemaligen Herrlichkeit. Durch den Chalifen
Mansnr 762 gegründet, war die Stadt bis 1258 der Sitz der Cha-
lifen und im 8. und 9. Jahrhundert die glänzendste Stadt der Welt,
worin Künste und Wissenschaften «blühten. Am Tigris lagen auch die
beiden jetzt verschwundenen Städte Selen eia und Ktestphon, die
Residenzen der Seleuciden- und Partherkönige. Baffora oder Basra,
60,000 Einw., einst Hauptstapelplatz zwischen Indien, Persien und Kon-
stantinopel; jetzt ist der Handel mit (Perlen, Kaffee, Pferden re.) in den
Händen der Engländer und Araber.
§. 53. Syrien und Palästina.
1. Syrien, eine Provinz des türkischen Reichs, ist ein schmaler
Küstenstrich von Int. 31 bis 37« am Mittelmeer. Die wichtigsten Ge-
birge sind der Libanon und Antilibanon, und von den Flüssen sind
der Orontes und der Jordan die bedeutendsten. An den Küsten ist
der Boden sandig, in den Gebirgsthälern fruchtbar. Das Klima in
den Gebirgen ist gemäßigt und gesund, an der Küste sehr heiß und un-
gesund. Außer den Getreide- und Obftarten bringt Syrien noch hervor
Mais, Reis, Baumwolle, Wein, Tabak, Zuckerrohr, Südfrüchte (Dat-
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Extrahierte Personennamen: Al_Dschesira Baffora
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Norddeutschlands Konstantinopel Tiflis Kurdistan Mesopotamien Mosul Bagdad Bagdad Korna Babylonien Mosul Bagdad Basra Indien Persien Syrien
64 Die drei südlichen Halbinseln Asiens und der Indische Archipel.
des Landes ausmacht; in den Gebirgsrand Dschebel, welcher das Land
im W., S. und O. umgibt und als. ein breites Gebirge bis zur Küste
hinabsteigt; und in die flache Seelüfte Tel)ama, welche im O. am
schmälsten, im W. breiter ist. Zwischen den beiden nördlichsten Meer-
busen des Rathen Meeres liegt die kleine Halbinsel Sinai, an welche
sich nördlich bis zum Mittelmeere hin die Wüste Tih anschließt. Zu
den höchsten Gipfeln des Sinai Dschebel gehören der Sinai, mit dem
nordöstlichen Vorberge Horeb, und der Dschebel Katarina und Serbal;
der höchste, bis jetzt von Europäern noch nicht besuchte und gemessene
Gipfel ist der Um nt Schau m e r. Große Ströme fehlen gänzlich, selbst
Steppenflüsse sind sparsam vorhanden.
3. Das Klima hat afrikanischen Charakter. Zu den ausgezeich-
neten Produkten Arabiens gehören die Pferde, die ersten der Welt,
deren Geschlechtsregister man führt. Die Kameele sind die unentbehrlichen
Begleiter der Wüstenbewohner, und auch der Esel ist hier nicht verachtet.
An wilden Thieren finden sich Löwen, Hyänen, Schakals, Gazellen,
Strauße. Im südwestlichen Theile gibt es viele Affen. Heuschrecken sind
oft eine Landplage. Das Meer liefert Perlmuscheln. Die Dattelpalme
und der Eocosbaum sind ein Hauptsegen des Landes. Das edelste Er-
zeugniß ist der Kaffeebaum (die Kaffeeernte durchschnittlich 3 Millionen
Pfund). Außerdem kommt noch Weihrauch, der Balsambaum und die
Aloestaude vor. Von Mineralien wird blos Eisen, Kupfer, Blei und
Salz gewonnen.
Während die Einfuhr sich auf 6 Millionen Thaler beläuft, be-
trägt die Ausfuhr 7 Millionen Thaler und besteht in: Kaffee, Gummi,
Mandeln, Datteln, Tabak, Aloe, Balsam, Droguen, Perlen, Weih-
rauch, Myrrhen.
4. Die Bewohner des Landes sind Araber, Türken, Juden und
Europäer, außerdem indische Kaufleute (Banianeu), die bramaiftische
Religion bekennend, und eine kleine Zahl Johauneschristen. Ackerbau,
Gewerbe und Handel werden in den Städten betrieben, im Innern
leben Nomaden (Beduinen), welche unter Scheits oder Emirn stehen.
Künste und Wissenschaften werden jetzt wenig getrieben, viele Araber
wachsen ohne allen Unterricht auf. Poesie lieben die Araber vor allem,
besonders wenn sie abenteuerlich ist und ihrem Nationalstolze schmeichelt.
5. Früher wurde Arabien eingetheilt in das Petraische (Edo-
mtterland), das Glückliche und daö Wüste Arabien; jetzt wird es
eingetheilt in El Hidschüz und Halbinsel Sinai (unter türkischer
Oberherrschaft) itnd in die unabhängigen Staaten Jemen, Hadramüt,
Oman, El Hassa und Nedjd.
Mekka, 45,000 Einw., Muhamed's Geburtsort, mit der heiligen
Kaaba, einem würfelförmigen Gebäude mit einem eingemauerten schwarzen
Stein, sie wird nur einmal im Jahre geöffnet. Drei Meilen östlich
von Mekka liegt der 200' hohe Berg Arafat, Wallfahrtsort der Mckkaer
Pilger. Die Hafenstadt von Mekka ist Dschidda, 20,000 Einw., Residenz
eines türkischen Unter-Pascha. Die Häuser sind meist aus den Korallen
des Rothen Meeres gebaut. Medina, 20,000 Einw., hierher flüchtete
sich Muhamed. Begräbnißort des Propheten und die Gräber der ersten
Ehalifen. Jambo, 0000 Einw., Hafenstadt von Medina, Handel mit
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Extrahierte Personennamen: Katarina Hassa Dschidda Muhamed
66 Die drei südlichen Halbinseln Asiens und der Indische Archipel.
rose streichend. Einen großartigen und kaum minder eindruckvollen Zug sieht
man in den ungeheuren Granitgeschieben, mit glatten, kuppelförmigen Gipfeln
und gewaltigen verwitterten Oeffnungen in ihren untern Seiten, welche in
wilder Verwirrung in den Scitenschluchten dieses Thals über einander liegen.
Viele derselben hatten eine so ungeheure Größe, daß man bequem und auf-
recht darunter gehen konnte, und ebenso in den Zwischenräumen zwischen
ihnen, wie sie auf einander ruhten. Eine Masse besonders war vorhanden,
die ich unbedenklich für so groß halte wie die Kuppel von St. Paul.
(Athenäum.)
tz. 55. Die Vorderindische Halbinsel.
1. Border- und Hinterindien werden in dem Namen Ost-
indien (engl, the East-Indies) zusammengefaßt. Vorderindien, mit
66,848 Q.-M. und 184 Mill. Einwohner, bildet ein großes, nach Süden
gestrecktes Dreieck, welches sich zwischen 85 und 114° Oe. L. und von
8 bis 35 0 91. Br. erstreckt. Im N. wird die Vorderindische Halbinsel
durch daö Himalayagebirge von Hochasien geschieden; im W. grenzt es
an Beludschistan und Afghanistan; im O. au die Halbinsel jenseit des
Ganges (Hinterindien); im S. wird sie vom Indischen Ocean, westlich
vom Arabischen Meere und östlich vom Meerbusen von Bengalen umflossen.
An merk. Es ist gelungen, eine neue Handelsstraße über den Himalaya in dem
Cbangchenmv-Paß zu ermitteln. Die englischen Händler können nunmehr den
russischen in Jarkand und Khotan die Spitze bieten.
2. Seinen Bodenverhältnissen nach besteht das Land im Norden
aus Gebirgslandschaften, in der Mitte aus Tiefland und im Süden aus
Tiefland mit Randgebirgeu.
Im Tiefland sind zwei Rieseuftröme zu merken: I. der Indus oder
Sind, kommt vom Himalaya, nimmt rechts den Kabul auf, links den
wasserreichen Pandschab, und gehl durch ein baumloses, ungesundes
Delnland in das Arabische Meer; 2. der Ganges, kommt vom Sw.-
Abhange des Himalaya, vereinigt in sich viele größere Ströme, darunter
den Djumna oder Bramaputra, und geht durch daö Tiefland
von Bengalen. Die eigentliche Halbinsel bildet das Plateau von
Dekan, dessen höchster, von dt. nach S. sich ziehender Rand, die Ghats,
der westlichen Küste in geringer Entfernung (i 4 Meilen) parallel läuft,
sein westlicher Abhang ist sehr steil und herrlich bewaldet; nach O. fällt
das Plateau ungleich lauster ab; im S. durchschneidet ein tiefes, 3 Meilen
breites Thal, Gap genannt, das Land von einem Meere zum andern.
Die Oftküste von Dekan, Coromandel genannt, ist überall flach und
der Schiffahrt gefährlich; die Westküste, Malabar, hat bessere Häfen.
3. Die höchsten Gegenden des Himalava sind mit ewigeni Schnee
bedeckt, die nächsten Thäler desselben haben Alpenklima; doch sind sie im
Sommer schon heiß. Drückende Sonnenhitze dagegen findet sich im Tief-
lande; dabei hält die Hitze fast das ganze Jahr lang an, da der Winter
nur in einer Regenzeit besteht, während welcher der Himmel bewölkt ist.
Das Plateau von Dekan hat gemäßigtes Klima. Die Winde haben hier
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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