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1. Altertum und Mittelalter - S. 52

1914 - Meißen : Schlimpert
c) Sonderbildungen im Reiche. I. Oie Schweizer Eidgenossenschaft. 1291 Ewiger Bund von Schwyz, Uri, Unterwalden. .1815 Sieg der Schweizer am Morgarten über Leopold I. von Österreich. Erneuerung des „ewigen Bundes" zu Brunnen. Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Beru (— 1350). 1386 Sieg der Schweizer bei Sempach über Leopold Iii. von Österreich. 1388 Sieg der Schweizer bei Näfels über die Österreicher. 2. Der süddeutsche ötädtekrieg. 1377 Sieg des schwäbischen Städtebundes bei Reutlingen über Ulrich von Württemberg. Ritterbündnisse („Löwenbund" u. a.). Anschluß des rheinischen Städtebundes an den schwäbischen (1381). 1388 Niederlage der schwäbischen Städte bei Döffingen durch Eberhard von Württemberg. Niederlage der rheinischen Städte bei Worms durch Pfalzgraf Ruprecht. 1389 Egerer Landfriede: Auflösung der Städtebündnisse. 3. Die Hanse in Norddeutschland. Kaufmannshansen in Wisby, Nowgorod, Brügge, London, Bergen. 1241 Bündnis zwischen Hamburg und Lübeck. 1295 Verlegung des Oberhofes (für die deutschen Kaufleute in Nowgorod) von Wisby nach Lübeck. 1340 Die wendischen Städte helfen Waldemar Iv. Attertag auf den dänischen Thron. 1361 Waldemar Iv. plündert Wisby. 1367 Kölner Konföderation gegen die Könige von Dänemark und Norwegen. 1370 Friede von Stralsund: Demütigung Dänemarks und Machthöhe der Hanse. 4. ßliite und Verfall des deutschen Ordensstaates. 1309 Siegfried von Feuchtwangen verlegt den Hochmeistersitz nach der Marienburg (uach der Erwerbung Pomerellens). 1351—1382 Machthöhe des Ordensstaates unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode. 1370 Sieg bei Rudau über die Litauer.

2. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 39

1896 - Meißen : Schlimpert
Schachaufgaben. 1. Wie sind die Grenzlinien, die Bodenerhebungen, die Berge, die Flüsse, die Orte, die Bahnen auf unserer Karte bezeichnet worden? 2. In welchen bekannten Wortverbindungen tritt der Name Sachsen oder sächsisch ans? 3. Was ist unter Landesgrenze, Grenzbezirk, Grenzstein, Grenzaufseher, Grenzzoll zu verstehen? 4. Welche Erden, Erze und Gesteine zeigt der Boden Sachsens? o. Wo befinden sich Braun- und Steinkohlenlager in Sachsen? 6. Wo fließen Mineralquellen? 7. Wo sind Quellpunkte der sächsischen Flüsse? 8. Bezeichne die Flüsse Sachsens nach ihrer Natur und Bedeutung! 9. Welche Landschaften oder Gaue Sachsens sind zu unterscheiden? 10. Ordne die Berge Sachsens nach ihrer Höhe! 11. Bezeichne die Berge Sachsens nach ihren hervortretenden Formen! 12. Welche Berge und Ortsnamen drücken das Klima Sachsens aus? 13. Wo wird Berg-, Kohlen-, Wald-, Feld-, Garten-, Obst-, Weinbau getrieben? 14. Wo führen Straßen nach unseren Grenzländern? 15. Welche Haupt- und Nebenbahnen führen durch Sachsen? 16. Wo treten Teiche und Seen in Gruppen auf? 17. Welche Schlösser, Kirchen, Brücken, Ruinen, Denkmäler kennst du? 18. Gebnrtsstätten berühmter Männer. 19. Ordne die Städte Sachsens nach ihrer Größe und Bedeutung! 20. Geschichtliche Orte Sachsens. 21. Kloster Sachsens. 22. Eigenschaften der Erzgebirger, Vvgtländer, Pleißner, Meißner, Lausitzer, Wenden. 23. Die 5 Ministerien Sachsens. 24. Durch welche Verwaltungsbehörden sind sie in dem Heimatsorte vertreten ? Druck von T. E. Klinkicht & Sohn in Meißen.

3. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 29

1890 - Meißen : Schlimpert
— 29 — „Hoch über dem breiten Donauland Kommt schweres Gewölk gezogen, Am Ufer flüstert das dichte Schilf, Und träge rauschen die Wogen. Da taucht aus dem Strome die Nixe empor, Goldhaar umfließt ihre Glieder, Auf einem Steine am Userrand, Im Schilfe ließ sie sich nieder. Sie sang: Ich Hab sie gesehen all Die römischen Legioueu, Die einst erbauten den Trajanswall, Ich sah sie bauen und wohnen. Von all den Stämmen, die hente blühn, Hab' ich gesehen die Ahnen, Ich wies den wandernden Völkern den Weg Ins große Land der Germanen. Ich sah Chrimhildeu zur Hochzeit ziehu. Deu Heldeu der Nibelungen Hat meine Woge im fremden tzaud Das Wanderlied gesungen! Sie haben geworben um meinen Besitz In allen Landen und Zeiten — Und immer nahn wieder die Freier mir, Die um mich buhlen und streiten! Sie schlug die träumenden Augen auf — Wie kümmert mich euer Werben, Daß ich so schön und gewaltig bin Und muß euch alle verderben! 4. Das fränkische Stufenland. I. Lehrmittel: Karte von Deutschland. Peuck, das deutsche Reich. Kutzeu, das deutsche Laud. Von Klödeu-Köppen, unser deutsches Land' und Volk, 2. Band. Daniel, Deutschland. Ii. Lehrziel: Wir sprechen von dem sräukischeu Stuseulaude des Mains in dem süddeutschen Landbecken. Iii Lehrgang: 1. Das süddeutsche Landbecken. 2. Die nordöstliche Laudstuse desselben. 3. Ter Main und seine Nebenflüsse. 4. Die fränkischen Bewohner. Iv. Lehrstunde: 1. Nachdem wir das Hochgebirge der deutschen Alpen be-- stiegen haben und auch über die süddeutsche Hochfläche gewandert sind, schicken wir uns heute au, weiter nach dem Herzen Deutsch- lauds vorzudringen. Da stehen wir vor einem weiten Landgebiete, dessen Bodensläche sich vor nnsern Füßen zwar im Innern tiefer als die bisher besuchten Gegenden senkt, das aber vor nnsern Augen an seinen Rändern hoch umwallt wird. Es ist das große süddeutsche Landbecken, das sich zwischen das Vorland der Alpen

4. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 30

1890 - Meißen : Schlimpert
A — 30 — im ©üben, die mitteldeutsche Gebirgsschwelle im Norden (Fichtel gebirge, Frankenwald, Thüringerwald, Rhön, Vogelsgebirge, Tau- nns und Hnnsrück), das böhmische Becken im Osten und das uordftanzösische Becken im Westen einbaut. Wollen wir die Aus- breitung desselben noch schärfer erfassen, so setzen wir einen Zirkel im Rheinknie bei Mainz ein, spannen ihn bis znm Fichtelgebirge und schlagen von hier aus ans dem 50.° n. Br. einen Halbkreis bis zum Argonnenwalde an der Maas. Der Bogen streift den dent- schen Jura im S.-O. und den französischen Jnra (Höhenzug an der Maas) im S.-W., zwei Kalkgebirge, welche unser Becken deutlich umranden. Zugleich aber haben wir bei Mainz in dem 26.° ö. L. v. F. auch die Linie unseres Halbkreises gefunden, welche sowohl die Ausdehnung, als auch die Teilung des Beckens bestimmt. Denn einmal lesen wir unter Herbeiziehung des 48/' n. Br. von unserer Karte ab, daß die Erstrecknng des Beckens nack S., wie anch nach O. und W. hin je 30 Meilen beträgt. Und dann be- merken wir zugleich, daß der Rheiustrom mit seinen erhabenen Randgebirgen quer durch dasselbe bricht und es in einen östlichen und westlichen Flügel spaltet. Da der Rhein aber ans diesem die Mosel, ans jenem hingegen den Neckar und den Main em- pfängt, so vereint er wieder, was er getrennt hat, und drückt mit diesem Flußuetze zugleich aus, daß das Becken ein einheitliches Ganze bildet. Noch greifbarer wird uns die geschlossene Einheit des Beckens werden, wenn wir durch eiue nähere Betrachtung des- selben weiter erfahren, daß sich sowohl in der östlichen, als anch in der westlichen Hälfte je drei Bodenstufen erheben, die wie die Strahlen eines Fächers nach innen zu geschlossen, nach außen hin aber entfaltet sind und im allgemeinen ans den gleichen Erd- und Gesteinsarten besteheu. Wer vermag auf unserer Karte diese Ge- birgsstrahlen zu erkennen? Lassen dieselben nicht darauf schließen, daß das süddeutsche Becken durch ein und dieselbe Bildnngsgeschichte einen so ebenmäßigen Ausbau gefunden hat? Einer bessereu Übersicht und Einsicht wegen wollen wir es nach den schon genannten Strömen oder Flüssen in vier ein- zelne Bogenabschnitte zerlegen, denen zugleich auch besondere Volks- stämme zufallen. Am dentlichsten springt das Thal des Rhein- stromes für uuseru Blick heraus, dessen Laufstück zwischen Basel und Bingen der (deutsche) Oberrheiu genannt wird. Diesem glie- dert sich westlich die Landschaft der Mosel an, die größtenteils

5. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 31

1890 - Meißen : Schlimpert
— 31 — zu Lothringen gehört. Östlich aber legen sich die Neckargegend mit schwäbischer Bevölkerung und die Mainlandschaft mit dem Stamme der Franken au das Rheinthal an. So haben wir denn ein lothringisches und ein oberrheinisches, ein schwäbisches und eiu fränkisches Gebiet im südddeutschen Beckeulaud gefunden. Zusammenfassung. 2. Um den fränkischen Teil des süddeutschen Beckens näher kennen zu lernen, grenzen wir uns denselben zunächst einmal ab, indem wir vom Fichtelgebirge zur Müuduug der Wöruitz (bei Donau- Wörth), von der Wörnitzmünduug zum Durchbruchsthal des Maiues zwischen Odenwald und Spessart, von hier den Fuß der Rhön entlaug bis zur Werra (etwa bei Meiuiugen) und von der Werra bis zum Fichtelgebirge zurück, vier Linien ziehen. Das so entstandene Viereck ist den Umrissen eines Drachen nicht unähnlich und zeigt je zwei einander eutsprecheude Seiten. Die südwestliche verläuft zwischen deu Nebenflüssen des Neckar und des Main (zwi- scheu Jagst und Tauber) und zeigt die Richtung einer sanften Bodenanschwellung, welche wir als Main-Neckar-Scheide be- zeichnen wollen. Die nordöstliche zieht sich zwischen dem Maine und der Werra hin und lenkt unsern Blick ebenfalls auf einen Höhenzug, der die Wasser dieser Flüsse voneinander trennt und daher die Maiu-Werra-Scheide genannt werden mag. Die nordwestliche Linie hingegen läuft am Fuße des Spefsart und der Rhön entlang, so daß sie uns als eine hervortretende Ge- birgslinie entgegentritt. Die südöstliche Linie folgt der Rich- tnng des fränkischen Jura, so daß sie als 2. Gebirgslinie zu der vorigen in eine verwandte Beziehung tritt. Das frän- kische Gebiet wird demnach von zwei gleichlaufenden Scheide- und Gebirgsliuieu umschlossen. Wo wird das so umzogeue Land am zugänglichsten sein? Zusammenfassung. Innerhalb dieses Rahmens liegt eine äußerst wechselvolle Landschaft. Im W. breitet sich eine Bodenfläche aus, die sich durchschnittlich gegen 300 m ü. d. M. erhebt und nur nach Norden hin höher ansteigt. Sanfte Hügel schlagen auf dem Rücken der Fläche ihre Wellen, und gewundene Thüler durchziehen ihren Boden. Da dieser vorzugsweise aus Kalk besteht, in welchem außer Salzkrystallen auch Muschelschalen längst ausgestorbener Meerestiere eiugebettet sind, so wird die ganze Landplatte als

6. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 32

1890 - Meißen : Schlimpert
— 32 — Muschelkalkebene bezeichnet. Wozu wird sich die Muschelkalk- ebeue daher vor allem eignen? In der That ist sie ein weites Acker- und Obstland, an den Höhen ein vortreffliches Weinland geworden. — Weiter nach der Mitte hin legt sich ans die Muschel- kalkplatte eine etwas härtere Bodenstufe auf, die aus bunter Thon- erde und Sandsteinen besteht. Sie bildet einen breiten Land- rücken, der durch Thäler mehrfach zerrissen ist und in einzelnen Höhen und Bergen 500 m hoch aufsteigt. Buchen und Eichen bedeckeu die gebirgsartigen Züge mit ihren vollen Blätterkronen, und die Namen Frankenhöhe und Steigerwald deuten an, daß wir uns auf einer schöngehobenen und bewaldeten Bodenfalte befinden. Erdknndige bezeichnen diesen nordöstlich streichenden Bodenzug als Keuperstufe. Wie ist sie aus eurer Karte be- merklich? Wie unterscheidet sie sich in ihrer Außennatur von der Mnschelkalkplatte? — Noch hoher steigt dann der Boden im O. auf, nm als sränkischer Iura den bis 600 m anschwellenden Rand der Landschaft zu bilden. Dieser setzt mit seinem Kalkgestein an der Grenze von Württemberg und Bayern ein, zieht den Donanstrom entlang bis Regensburg und biegt hier nach dem N. um, um die südwestlichen Ausläufer des Fichtelgebirges zu be- rühren. Seine unteren Gehänge sind mit frischgrünenden Buchen bewachsen. Der Rücken aber trägt dürftige Ackerfelder zwischen kal- kigen Felsentrümmern, die sich in wundersamen Formen nackt und kahl auf der sanftgeschwungenen Fläche erheben. Denn die feuchten Niederschlüge, die derhimmel als Regen oder Schnee dem Jnra wegen der Höhe desselben reichlich spendet, sickern schnell in den löch- rigen und rissigen Boden ein, dringen nach tiefer liegenden Spalten oder lehmigen Schichten vor und brechen dann nicht selten am Fnße des Gebirges als starke Mühlbäche kräftig hervor. Klare Wasser rinnen in den Thälern über das helle Gestein. Die Forelle schießt pfeilschnell am Bachufer dahin. Grüne Matten umkleiden die Ge- hänge, und hochgiebelige Häuser liegen hinter Gärten und Kronen der Obstbäume versteckt. Alles Lebeu heftet sich au die Wasser- durchtränkte» Thäler, die das Gebirge besonders an seinem süd- lichen und nördlichen Ende schneiden. Dort brechen die Wörnitz und die Altmühl durch die kalkige Kette. Hier gliedert die Wieseut die felsigen Massen in eine reiche Wunderwelt. Denn in ihrem Gebiete baueu sich felsige Blöcke zu Türmen lind Thoren, zu Mauern und Säulen auf, die Kapellen und Burgen, Kirchen

7. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 33

1890 - Meißen : Schlimpert
— 33 — und Ruinen tragen. Nach innen zu aber offnen sich weite Höhleu, von dereu Decken märchenhaft gestaltete Tropfsteingebilde hängen, und in deren schlammigem Boden nicht bloß die Knochenreste des Höhlenbären und Riesenhirsches, sondern auch die steiuerneu Meißel und Beile der Urmenschen liegen, die in den Höhlen eine schützende Wohnstatt suchten. So wird die „Sophienhöhle" bei Muggeu- dorf für uns ein merkwürdiger Fundort längst vergangener Tier- und Menschengeschlechter und „die fränkische Schweiz" eine schöne Gebirgspartie, die uns in ihren Bildungen an die Elbschweiz in Sachsen erinnert. Tort aber, am südwestlichen Ende des frän- kischen Jura, wo die Altmühl ihr gewundenes Thal douauwärts zieht, werden bei dem Orte Solnhofen schiefrige Platten gebrochen, die uns nicht nur die feinsten Abdrücke von Flügeln und Federn, von Kuocheu und Gliedern vorsündflntlicher Muscheln, Krebse, Fische und Drachen (Echsen) zeigen, sondern die auch wiederum zu deu schönsten bildlichen Abdrücken verwendet werden können, wenn die Hand des Steinzeichners (Lithographen) kunstvolle Linien in deu feinkörnigen Stein gezogen hat. In alle Welt wird von hier ans der kostbare „Lithographenschiefer" versendet, während mit den gröberen Platten die Dächer gedeckt, oder die Bodenslächen, besonders in den Hänsern der Morgenländer, belegt werden. So bildet der fränkische Jura uicht bloß seiner äußeren Erhebung, souderu namentlich anch seiner Gestaltnng und wissenschaftlichen, wie praktische« Bedeutung nach die höchste Bodenwelle in unserem Gebiete. Wir aber habeu in dem fränkischen Iura somit eine Platte des Muschelkalkes, des Keupers und des Jurage- steins gefunden, die sich vou W. nach O. in immer höher werdenden Schichten erheben und somit ein Stufenland im eigentlichen Sinne des Wortes bilden. Was werden diese Stufen aber zwischen ihren Höhenwellen einschließen? Wo bemerkt ihr das weiteste Becken? (an der Rednitz zwischen der Kenper- und Jurastufe). Wie können wir diese drei Stufen nach ihrer Außeunatnr und Bebanung bezeichnen? (Acker-, Wald- und Steinstufe). Wie wird es mit dem Grade der Jahreswärme der einzelnen Höhenstufen stehen? (Muschelkalkplatte besitzt 9°, Keuper- stufe 8—7°, Jnrastufe 6° mittlere Jahrestemperatur). Wie aber mit der Menge der Niederschläge? (die niedere gegen 600 min, die höchste 1000 mm). Zusammenfafsnug. 3

8. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 34

1890 - Meißen : Schlimpert
— 34 — 3. Von welchem Flusse aber wird das Stufenland durch- zogen? Als die stärkste Wasserader tritt für uns auf der Karte der Main hervor. Er entspringt als weißer Main auf einer sumpfigen Lehne („Weißmaiuleite") des Ochsenkopfes im Fichtel- gebirge und als roter Maiu auf einer Höhe, in der sich dieses mit dem fränkischen Jura berührt. Wir halten demnach als sein Qnellgebiet das Fichtelgebirge fest, ein wald- und felsenreiches Mittelgebirge unseres Vaterlandes, das im Ostpunkte des heute ge- zogenen Viereckes liegt. Nach welchem Punkte desselben aber richtet er seinen Lauf? Und bei welcher wichtigen Stelle des süddeutschen Beckens müudet er in den Rheiu? Durch welchen Breitengrad wird die ostwestliche Richtung des Maiulaufs also gut bezeichnet? Und wie oiele Meilen wird die geradlinige Entfernung der Mainmündung von der Maiuquelle betragen? (Denkt au den Halbmesser des Laudbeckeus!) Zusammeufassuug. Messen wir aber die Maiuliuie in ihrer natürlichen Aus- dehuuug, so gewinnen wir einen Stromfadeu, der das Doppelte dieser Entfernung (also gegen 60 M.) beträgt. Wie ist das zu erklären? Mit Recht haben ihn daher die ältesten Anwohner (Kelten) schon Main genannt; deuu Maiu bedeutet „Schlange". In wievieleu nördlichen Krümmungen windet sich die Flnß- schlänge durch unser Stufeulaud? (Die 1. Krümmung um die Jurastufe bei Lichtenfels, die 2. um die Keuperstuse bei Schwein- furt, die 3. durch die Höhen des Muschelkalkes bei Gemünden.) Steht diese Dreizahl der Wiuduugeu uicht mit der Dreizahl der Bodeustufeu in Verbindung? Wodurch werden sich diese Maiu- krümmuugeu also wohl erklären lassen? Was für eine Lanfrichtnng aber ist dem Mainflnß gestattet, sobald er in die Beckenfalten des Stufeulaudes tritt? Wie erklärt sich also die südliche Winduug bei Bamberg? Wie die bei Würzburg? Wie aber die bei Aschaffenburg? Fassen wir den vollständigen Maiu- lauf ins Auge, so zeigt er uns 4 nach Nordeu und 3 nach Südeu gerichtete Flußbogen, einen wechselvollen Weg, der ihn zu dem gewundensten Flnsse Deutschlands macht. Zusammenfassung. Die Beckeustreifeu geben uns zugleich auch die Stelleu au, in denen dem Maine von den umgreuzeudeu Höheu- oder Gebirgs- rändern Nebenflüsse zugehen. Bei Bamberg fällt die Jtz in den Main, die bcit Thüringer- und deu Fraukenwald scheidet. Zugleich

9. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 35

1890 - Meißen : Schlimpert
— 35 — nimmt er an derselben Stelle von S. her die Rednitz ans, die aus der schwäbischen und fränkischen Rezat entsteht, bei Nürnberg- Fürth die Pegnitz und aus der fränkischen Schweiz die Wiesent (bei Forchheim) empfängt. Zwischen der Keuper- und der West- lichen Gebirgsstnfe fällt vom Norden her die fränkische Saale, vom Süden her aber die Tauber iu den Main, welche von der Frankenhöhe kommt und die Platte des Muschelkalkes durchfurcht. So ergiebt sich, daß dem Maiu au jeder Vierecksseite eiu wichtiger Nebenfluß zugeht. Wolleu wir aber das Flußuetz des Maius über unser Gebiet hinaus vervollständigen, so fügen wir den beiden genannten Nebenflnßpaaren noch die Kinzig (bei Hanau) und die Wetter (bei Frankfurt) hinzu. Damit habeu wir 2 Flüsse im Unterlaufe, 2 Flüsse im Mittellaufe und 2 Flüsse im Oberlaufe des Maius gefunden, der wie ein vielfach ge- krümmter Stamm selbst in 2 Quellflüssen gipfelt. Zu- sammeufassuug. Welche Natur wird der Maiufluß im Stufeulaude zeigeu? Das Bett des Flusses ist zwar vielfach gewunden, aber selten ge- teilt. In geschlossener Rinne fließt er ruhig dahin, ohne viel schlammige Ränder und bedenkliche Stromschnellen zu bildeu. Dem wilden Drauge ungestümer Alpensöhne gegenüber ist er ein maß- voller Strom, mit der ruhigen Natnr eines deutschen Mannes ausgestattet. Leider schwinden im Sommer seine Wasserschätze nicht selten bedenklich dahin, so daß er dann in greisenhafter Schwäche einherzieht. Woher mag das kommen? Dort, wo er die Höhenstufen und Gebirge durchbricht oder umzieht, schneidet er tiefere Thalfurchen ein, an deren sonnigen Höhen die Rebe blüht und eiue stattliche Reihe freundlicher Dörfer und Städte zwischen Obsthainen liegt. Dort aber, wo er sich in den Beckenebenen fast zu verlieren scheint, bewässert er grüne, weidemtmzogene Wiesenflächen und Fruchtgefilde, iu denen die Kolben des Maises schwellen und die saftige Gurke raukt. Denn mild wie die Höhen, die den Main umziehen, mild wie die Bewegung seiner klaren Flut, streichen auch die Lüfte durch fein Thal, das zu den belebtesten auf deutschem Boden zählt. Zn- sammenfassnng. Denn seit alters ist er eine wichtige Verkehrslinie für Anwohner und Grenzvölker gewesen. Wenn er auch infolge feiner Krümmungen dem größeren Weltverkehre keine sonderlichen Dienste 3*

10. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 36

1890 - Meißen : Schlimpert
— 36 — leistet, so befördert er dvch um so mehr die Verbindung im kleinen von Ort zu Ort. Uuzählige Brücken spannen ihre Bogen über sein Wasser. Vom Oberlanfe ab trägt sein Spiegel das Floß des Holzknechtes. Im Mittellaufe schwimmen die Mainkähne von Ufer zu Ufer. Im Unterlaufe dampfen die Schiffe dem Rheinstrome zu. Wie eiu segnender Vater sucht er gerade durch feine Krümmungen den Ländern im Norden und Süden, im Osten und Westen unseres Stufenlandes seine Wohlthateu gleichmäßig zu spenden. Seine Ufer entlang führt, die Krümmungen mehrfach abschneidend, ein Eisengleis, das den schnelleren Verkehr zwischen dem Osten und Westen fördert. Uud vom Bamberger Kessel aus zweigt uicht nur eiu gleicher Eisenweg an der Rednitzlinie nach dem Vorlande der Alpen, sondern auch eine Wasserstraße nach der Altmühl hin, die leichtere Kähne trägt und den Main mit der Donau verbiudet. Welcher Kanal ist es? Warum so benannt? (nach König Ludwig I. vou Bayern). Nur vorübergehend hat der verbindende Main in den Jahren 1866—1870 die Grenzlinie zwischeu Nord- und Süddeutschland gebildet. Zusammenfassung. 4. Nach welchem Volke wird das Stufenland benannt? Das schöne Stufeulaud des Mains ist seit alters eiu ersehutes Ziel für wandernde Völkerschaften gewesen. Leicht waren ja von allen Seiten her die Höhen- und Gebirgsräuder zu umgehen, auf niederen Pässen zu übersteigen, oder in den Thalwindungen zu durchschreiten. Daß Kelten das Maingebiet besessen haben, mag uns der Name des Flusses selbst lehren. Daß auch slavische Völker vou Böhmen her in das Maingebiet vordrangen, wird nicht nur durch die Endungen der Flußbezeichnungen Rednitz und Pegnitz in sprachlicher Beziehung, sondern sachlich auch durch den Hopfen bezeugt, den sie aus ihrer böhmischen Heimat an Stelle der Reben an die Maingewässer verpflanzten, wie auch durch die Gruben und Halden im Fichtelgebirge, in dem sie Gold und in dessen Wässern sie Perlen suchten. Wie aber die deutschen Schwaben (Sueven) vom Norden her in das Gebiet (schon vor den „Wenden") vorgedrungen sind und es bis nach dem Süden hin besiedelt haben, mag uns der Ort Schweinfurt und die eine Rezat sagen. Denn jener weist auf die Stelle hin, an der die Sueven (umgebildet in Schwein-fnrt) den Main überschritten haben. Diese aber ist als „schwäbische Rezat" die Schwester der fränkischen geworden, welche uns zu dem deutscheu Stamme führt, der heute das Stufeulaud besitzt.
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