Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Erde und ihre Bewohner - S. 113

1856 - Wesel : Bagel
113 Schloß auf dem felsigen Schloßberge, Gymnasium und Gewerbeschule. Haigerloch, Troch- telfingen, Hetlingen — sind Städte von 1000 bis 1600 Ew. Anmerkung. Das Fürstenthum Neufchatel wirb bei der Schweiz beschrieben werben. Obgleich der Kanton sich 18«8 von Preußen losriß, so ist dies« Trennung von Selten Preußens nicht anerkannt, und viel« brave Schweizer wünschen sehnlichst die Wiedervereinigung. §. 103. Das Königreich Baiern. Das Königreich Baiern, zu den süddeutschen Staaten gehörend, besteht aus einem größern östlichen und einem kleinern westlichen Theile, umfaßt 1394*4 sz Meilen und hat gegenwärtig über 4'/, Mill. Einwohner. Der größere Theil wird begrenzt von Würtem» berg, Baden, Großherz. Hessen, Kurhefsen, Sachsen-Weimar, Meiningen, Koburg - Gotha, Reuß, Enklaven von Preußen, Sachsen, Oestreich (Böhmen, Oestreich, Salzburg, Tyrol); Rheinbaiern grenzt an Baden, Großherz. Hessen, Hesien-Homburg, Rheinpreußen und Frankreich. Gebirge. Im S. finden sich Fortsetzungen der rhätischen und norischen Alpen, mit Höhen von 9 —10,000 Fuß, z. B. der Hechvogel, Watzmann, die Zugspitze; in No. der Böhmerwald und das Fichtelgebirge, im N. das Rhöngebirge, der Steiger- wald u. Spessart. Rheinbaiern enthält Fortsetzungen der Vogesen mit dem Donnersberge. Flüsse. Die Hauptflüsse sind die Donau und der Main im östlichen, der Rhein als Grenzfluß im westlichen Theile. Die Donau empfängt innerhalb Baiern die Iller, Lech mit Wertach, Altmühl, Nab mit Vils, Regen, Isar und Inn mit Salza. Der Main nimmt auf die Jtz, Regnitz (bestehend aus Rezat, Rednitz und Pegnitz), und die fränkische Saale. Der Ludwigskanal verbindet die Altmühl mit der Regnitz. Landsecn: Der Chiemsee, Wurm- oder Stahrenberger-, der Ammer- und der Wal- chensee. Zu diesem kommt noch ein kleiner Theil des Bodensees. Das Land ist im Ganzen sehr fruchtbar zu nennen, nur die Sumpfgegenden — Moose genannt — und die rauhen Gebirgsgegenden ausgenommen. Das Klima mäßig und gesund. Produkte. An Bausteinen ist Ueberfluß. Die Soolenhofer Steinbrüche liefern die wichtigen Lithographier-Steine; auch wird Eisen, Galmei, Kupfer und Blei gefördert. Die Rheinpfalz liefert außer Kupfer auch noch Quecksilber. Der Salzertrag ist nicht unbedeutend: jährlich über 700,000 Centner. Steinkohlen in der Pfalz und an einigen andern Orten. Viele Mineralquellen. Die Waldungen sind sehr bedeutend; jährlich werden bei 2% Mill. Klafter Holz geschlagen. Der Getreidebau ist sehr ergiebig; gute Weine liefern die Pfalz und Franken; berühmt aber ist der Hopfenbau in Ober- und Mittelfranken. Die Viehzucht, namentlich die Schweinezucht, ist ein wichtiger Erwerbs- zweig. Die Seidenzucht ist im Steigen begriffen. Obgleich die Fabrikthätigkeit noch wenig ausgebreitet ist, so sind doch einzelne Städte durch ihre Gewerbethätigkeit be- rühmt. München liefert berühmte optische Instrumente; Nürnberg schöne Schnitz- und Drechslerarbeiten; Spiegelfabriken, Gold- und Silberwaaren sind ebenfalls Erwerbszweige. Das Hauptgewerbe aber ist die Bierbrauerei; baierisches Bier geht über die deut- schen Grenzen hinaus. Jährlich werden über 9 Mill. Eimer gebraut. Bewohner. Die Bewohner sind Franken, Altbaiern, Schwaben, Rheinbaiern — und in der Pfalz etwa 6 — 7000 Franzosen. Nach dem relig. Bekenntnisse gehören 3*4 Mill der kath., iy4 Mill. der luth., gegen 3000 der res. Confession an. Juden leben 600,000 im Reiche. V««««r'd Ottgrow«. Q

2. Die Erde und ihre Bewohner - S. 77

1856 - Wesel : Bagel
77 ln Meile über 3000 Bewohner. Die Grenzen Deutschlands sind folgende: südlich: das adriatische Meer, Croatien und Oberitalien; östlich: Ungarn, Galizien, Krakau, russisch Polen, Posen und Preußen; nördlich: die Ostsee, Schleswig und die Nordsee; westlich: Holland, Belgien, Frankreich und die Schweiz. Deutschlands größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt 150 Meilen, seine Breite von O. nach W. 130 Meilen. Was nun die Beschaffenheit des Bodens betrifft, so ist Süddeutschland ein hohes Gebirgsland, Mitteldeutschland eine Hochebene, von Gebirgen zweiten und dritten Ranges begrenzt; das westliche Deutschland ebenfalls von Gebirgen durchzogen und Norddeutsch- land ein völlig ebenes Land. Um eine bessere Uebersicht zu gewinnen, kann man sämmt- liche Gebirge in drei Hauptmassen abtheilen, nämlich: I. Gebirge, welche sich im west- lichen Deutschland befinden; Ii. Gebirge im südlichen Deutschland und Iii. Gebirge, im Mittleren Deutschland. I. Hauptmasse. Im südlichen Deutschlands, auf der rechten Rheinseite, erhebt sich ein Gebirge, welches seiner vielen Nadelholz-Waldungen wegen der Schwarzwald genannt wird. Der Schwarzwald zieht sich zwischen dem Rheine und dem Neckar hin und ist in seinem südlichen Theile am höchsten. Sein höchster Punkt ist der Feldberg, 4386 Fuß. Am westlichen Abhange des Schwarzwaldes wird ein guter Wein gebaut. Ein Arm dieses Gebirges zieht sich nordöstlich, verzweigt sich fast durch das ganze Baier- land und führt den Namen die rauhe oder schwäbische Alp. Dieses Gebirge ist reich an Höhlen und Klüften und deshalb arm an Wasser. Ein sich nördlich nach dem Maine hinziehender Theil ist der Steigerwald. Eine zweite Fortsetzung des Schwarzwaldes wirb vom Neckar unterbrochen, verzweigt sich zwischen Rhein, Neckar und Main und heißt der Odenwald. An seinem Fuße, von Darmstadt nach Heidelberg, ist die bekannte Bergstraße. Die bedeutendsten Höhen sind der Katzenbuckel, 2000 Fuß, und der Malibokus, 1650 Fuß. Letzterer wird seiner schönen Aussicht wegen häufig besucht. Mit dem Schwarzwalde gleichlaufend zieht sich auf dem linken Rheinufer ein Arm der aus Frankreich kommenden Vogesen hin und endet in Rheinbaiern mit der Hardt und dem Donnersberge. Nördlich vom Odenwalbe, auf dem rechten Main- und Rhein- ufer erhebt sich der Taunus oder die Höhe, mit dem großen Feldberg, 2600 Fuß, und kann man das auf der linken Rhcinseite, zwischen Rhein und Mosel sich hinziehende Gebirge, der Hundsrück, als eine durch den Rhein unterbrochene Fortsetzung ansehen. Zwischen dem Rhein, der Mosel und dem Gebiet der Maas zieht das Eifelgebirge mit mehreren kegelförmigen und ausgebrannten Kratern, eine öde Hochfläche bildend. Der auf der rechten Rheinseite liegende Theil des Gebirges heißt im Allgemeinen der Wester- wald. Ein besonderer Theil ist das bei Bonn an den Rhein tretende Siebengebirge, »mit dem Drachenfels und dem Oelberg, 1800 Fuß. Ii. Hauptmasse. Im Süben von Deutschland erhebt sich das bedeutendste Gebirge, welches unter dem Namen Alpen bekannt und eine Fortsetzung der großen Alpenkette der Schweiz ist. Die Alpen treten zuerst in Tyrol und heißen hier Tyroler- Alpen. Auf denselben sind der Ortelos, 12,000 Fuß, Plattey-Kogel, 9700 Fuß, Brenner, 6360 Fuß die ansehnlichsten Höhen. Die nördliche Fortsetzung der Tyroler- Alpen bilden die Salzburger-Alpen, mit dem Großglockner, 11,982 Fuß, und die östliche Fortsetzung die Steierschen Alpen. Letztere ziehen sich nach Nordosten und heißen dann das Wiener-Waldgebirge, und nach Südosten unter dem Namen Karnische Alpen. Eine noch südlichere Fortsetzung bilden die Julischen Alpen. Auf den Karnischen Alpen ist noch der Terglou, 9000 Fuß, zu merken. Iii. Hauptmasse. Als Mittelpunkt der Gebirge im mittleren Deutschland kann man sehr passend das Fichtelgebirge ansehen. Dieses Gebirge liegt fast in der

3. Die Erde und ihre Bewohner - S. 78

1856 - Wesel : Bagel
78 Mitte Deutschlands und bildet die Wasserscheide zwischen dem Rhein-, Elb- und Donau- gebiet. Haupthöhen des Ficktelgebirges sind: der Schneeberg, 3200 Fuß, der Ochsen- kopf, 3100 Fuß. Im Südosten schließt sich an das Fichtelgebirge der Böhmerwald, mit dem Heidelberg, 4330 Fuß, Arber, 4320 Fuß, Rackel, 4270 Fuß. An den Böhmerwald schließt sich in nordöstlicher Richtung das Mährische Gebirge. Die Kar- pathen ziehen auf der Ostgrenze Deutscklands hin und schließen sich westlich an die Sudeten. Ein Theil derselben ist das Riesengebirge, an welches sich das Lau- sitzergebirge anschließt, von der Elbe durchbrochen wird und als Erzgebirge sich in südwestlicher Richtung nach dem Fichtelgebirge hinzieht. Alle diese Gebirge umschließen Böhmen und bilden so den böhmischen Gebirgskessel. Als einzelne Höhen sind zu merken, auf dem Riesengebirge: die Schneekoppe, 5000 Fuß, das große Rad, 4700 Fuß und die Sturmhaube 4500fuß; auf dem Erzgebirge: der Fichte lberg, 3700 Fuß — Eine nordwestliche Fortsetzung des Fichtelgebirges ist der Franken- und der Thür in« gerwald, welcher, nach Norden gehend, im Harzgebirge wieder bedeutend hervortritt. Die einzelnen Berge 'erreichen nur eine Höhe von 3000 Fuß; nur der Brocken auf dem Harz erhebt sich 3500 Fuß. — Eine westliche und südwestliche Fortsetzung des Thüringerwaldes bildet das Rhöngebirge, der Spessart und der Vogelsberg. An letzteres Gebirge reiht sich nach Norden und Nordwestcn, dem linken Weserufer entlang, das Wesergebirge, welches sich im Teutoburgerwald und dem Haar stränge dem Flachlande zusenkt und nach der Ruhr hin in kleineren Hügelreihen hervortritt. Von den 500 Flüssen Deutschlands sind 60 schiffbar. Wir wollen indessen nur die wichtigsten anführen. In die Nordsee münden: der Rhein, die Ems, die Weser und die Elbe n die Ostsee mündet die Oder, und die Donau ist der einzige große Fluß, welcher nach Osten fließt und in das schwarze Meer sich ergießt. Die Flüsse, welche in das Adriatische Meer fließen, wie die Etsch, sind für Deutschland von keiner Bedeutung. Beschreiben wir die Hauptflüsse nun noch näher. 1. Der Rhein. Dieser herrliche deutsche Strom entspringt in der Schweiz auf der Ostseite des Gotthardgebirges. Von seinem Ursprünge an hat er eine ostnordöstliche Richtung bis Chur, von wo er sich nordwärts zum Bodensee wendet. Von seinem Aus- flufle aus dem Untersee nimmt er eine westliche Richtung bis Basel; zuvor aber stürzt er eine halbe Stunde unterhalb Schaffhausen, über eine Felsenwand in einer Höhe von 60 bis 65 Fuß herab und bildet hier den berühmten Rheinfall. Von Basel bis Mainz ist seine Hauptrichtung nördlich und sein Flußbett mit niedrigen Ufern. Von Mainz bis Bin gen fließt er westsüdwestlich; von hier aber ist seine Hauptrichtung bis zur Mündung eine nordwestliche. Bei der Stern schanze theilt sich der Strom in zwei Arme, in die Waal und den Rhein. Oberhalb Arnheim theilt sich der Rhein wieder in Assel und Rhein; letzterer theilt sich oberhalb Wyk in Leck und Rhein und fließt dann gen Utrecht der Zuidersee zu, wo er sich zum letzten Male theilt in Rhein und Vechte. Einige rechnen auch noch die Maas und Schelde zum Gebiete des Rheinstromes. Mit diesen nimmt er auf seinem Laufe, der 190'/« Meilen beträgt, 12,283 Zuflüsse auf. Für den Handel und die Schifffahrt ist der Rbein von großer Bedeutung. Die romantischen Rheingegenden mit ihrem vortrefflichen Weinbau bllden den schönsten Theil Deutschlands. Von seinen Nebenflüffen nennen wir: die Aar, mit Reuß und Limmat; Jll, Neckar, mit Vils und Kocher; Main, Mosel, mit der Saar; Lahn, Sieg, Erft, Ruhr und Lippe. 2. Die Ems ist ein unbedeutender Fluß, welcher auf der Senner Heide, nördlich von Paderborn, entspringt, nordwestlich fließt, die Ha äse aufnimmt und in den Dollart mündet, nachdem er 51 Meilen zurückgelegt hat.

4. Die Erde und ihre Bewohner - S. 119

1856 - Wesel : Bagel
119 4. Die Landdrostei Stade, 123v2 sh Meilen, 270,000 Einw. Otterndorf, 2, Hafen, Schifffahrt und Handel. Altenbrück, 2v2, Marktfl., Ackerbau und Schifffahrt. Stade, 6, befestigte Hauptstadt in fruchtbarer Marschgegend, Sitz der Behörde, Lehranstalten, Zucht- und Arbeitshaus, Handel und blühende Gewerbe; der Hafen im Winter fleißig benutzt. Buxtehude, 2v2, gewerbreiche Stadt; in der Umgegend reiche Marschbauern. Verden, 5, a. d. Aller, Tabak, Fischerei, Schifffahrt und Speditionshandel. In der Nähe der Uhlemüller Stahlbrunnen. 5. Die Landdrostei Lüneburg, 204 Vs lh Meilen, 350,000 Einw. Lüneburg, 13, a. d. Ilmenau, reiches Salzwerk, besuchte Meffen, Ritterakademie, lebhafter Handel. Haarburg, 7, lebhafte Schifffahrt und thätiger Handel; Vergnü- gungsort der Hamburger. Celle, 12, königliches Schloß, Landgestüte, Handel und Schifffahrt. Uelzen, 3, a. d. Ilmenau, treibt starken Flachsbau. 6. Die Landdrostei Hildesheim, 81 Meilen, 370,000 Einw. Hildesheim, 16, in einem reizenden Thale gelegen, sehenswerthe Domkirche, Garn- und Leinenhandel, großes Irrenhaus. Peine, 3, bedeutende Pferdemärkte, Handel mit Garn, Leinen und Tabak. Goslar, 8, am Fuße des Harzes, Brau- und Brennereien, Bergbau. Der Rammelsberg liefert eine sehr reiche Ausbeute an edlen und andern Metallen. Göttingen, 12, Universitätsstadt, gut gebaut, wichtige Wollenfabriken und ausgebreiteter Leinenhandel. Münden, 5v2, in reizender Gegend, sehr alte Stadt, Handel und Schifffahrt. Eimbeck, 5, berühmte Bierbrauerei, Gartenbau und Handel; in der Nähe Saline. Osterode, 6, bedeutende Fabriken, Kornmagazin, aus welchem die Bergleute des Harzes den Scheffel zu 20 Sgr. erhalten, wie auch die Preise stehen mögen. Duderstadt, 4y2, Tabakshandel, Bierbrauereien, Leinwand und Wollen- waaren. 7. Die Berghauptmannschaft Clausthal, 10 Hjmeilen, 40,000 Einw. Clausthal, 9, Hauptort des Berg- und Hüttenwesens, Berg- und Forstschule, Münze, in der jährlich Vs Mill. Thaler geschlagen werden. Zellerfeld, 4, Bergstadt, reiche Silbergruben. Elbingerode, 2 Vs, Bergstadt, mit reichen Eisengruben. §. 109. Das Königreich Würtemberg. Das Königreich Würtemberg, im Süden von Deutschland gelegen, wird von Baiern, Baden und dem Bodensee begrenzt, schließt fast ganz die Hohenzollernschen Lande in sich und hat auf einem Flächenraum von 354,2? □ Meilen eine Bevölkerung von 1,800,000. Zu den Flüssen gehören: 1) Die auf dem Schwarzwalde entspringende Donau, welche hier die Iller aufnimmt; 2) der Neckar, welcher ebenfalls auf dem Schwarz- wald entspringt und innerhalb des Landes die Fils, Rems, Enz, Kocher und Jaxt aufnimmt. Der Schwarzwald durchstreicht den ganzen westlichen Theil des Landes, während die rauhe Alp im östlichen Theil sich verzweigt. Das Klima ist ein mildes und gesundes; nur etwas rauher im Gebirge. Der Boden ist ein fruchtbarer zu nennen, denn es gedeihen Wein, Obst, Getreide, Hanf, Flachs u. s. w. Fast die Hälfte des Landes ist -Ackerland und können in guten Jahren bei 100,000 Scheffel Getreide ausgeführt werden. Große Nadelwaldungen liefern den

5. Die Erde und ihre Bewohner - S. 95

1856 - Wesel : Bagel
Ss Wehrmann zum zweiten Aufgebot entlassen. Das ganze Heer besteht in Preußen aus dem Garde-Corps, der Infanterie, der Kavallerie, der Artillerie, den Pionieren und der Land« wehr, und ist in acht Armee-Corps eingetheilt. 8- 87. Die Provinz Rheinpreußen. Rheinpreußen oder die Rheinprovinz besteht aus den ehemaligen Provinzen Jülich-Cleve-Berg und Niederrhein, hat eine Größe von 487 lllmeil, auf welchem über 3 Mill. Menschen wohnen. Keine andere Provinz hat eine solche Volks- dichtigkeit aufzuweisen. Die Provinz wird begrenzt im O. von Rheinbaiern, von dem zu Oldenburg gehörenden Fürstenthume Birkenfeld, vom Großherzogthum Hessen, von Hessen- Homburg, von Nassau und von Westphalen; im N. von Westphalen und Holland; im W. von Holland, Belgien, dem Großherzogthum Luxemburg und von Frankreich; im S. von Frankreich und Rheinbaiern. Der Hauptfluß ist der Rhein, der bei Dingen an und bei Koblenz in die Provinz tritt und dann dieselbe in einer nordwestlichen Richtung durchströmt. Seine Hauptneben- flüsse innerhalb der Provinz sind folgende: a. auf der linken Rhein feite: 1. Die Nahe, mündet bei Bingen; 2. die Mosel mit der Our, der Saar und dem Kill, mündet bei Koblenz; 3. die Nette, mündet bei Andernach; 4. die Ahr, mündet Linz gegenüber; 5. die Erft, mündet unweit Neuß; d. auf der rechten Rheinseite; 6. die Lahn, mündet bei Niederlahnstein; 7. die Sieg mit der Agger, mündet unterhalb Siegburg; 8. die Wupper, mündet bei Nheindorf; 9. die Emscher, mündet bei Beek; 10. die Ruhr, mündet bei Ruhrort; 11. die Lippe, mündet bei Wesel. Die Maas erhält aus Rhein- preußen zwei Zuflüsse, nämlich die Roer und die Niers. Da die Hauptflüsse und auch die meisten Nebenflüsse Rheinpreußens von Süden nach Norden fließen, so folgt daraus, daß das Land im Süden höher ist, als im Norden, oder mit anderen Worten: daß die Provinz sich von Süden nach Norden hin abdacht. Die Haupthöhen sind also im südlichen, südwestlichen und südöstlichen Theile, gegen Norden und Nordwestcn hingegen wird das Land allmälig eben und flach. Westlich vom Rheine und südlich von der Mosel tritt eine Fortsetzung der Vogesen in die Provinz. Es ist ein rauhes Gebirge, dessen Hauptbestandtheile Kalkschiefer, und das mit großen Waldungen bedeckt ist. Der südliche Theil heißt der Hohe-Wald, daran schließt sich der Idar- Wald und an diesen der Hunds rück. Noch rauher als dieses Gebirge ist die Eifel, welche sich nördlich von der Mosel und westlich vom Rhein hinzieht. Ein drittes Ge- birge, welches sich im westlichen Theile der Provinz befindet und eine Fortsetzung der Ardennen ist, heißt das hohe Veen. Auf der rechten Rheinseite, oder im östlichen Theile der Provinz befinden sich folgende Gebirge: Theile deswesterwaldes, welche aus Nassau und dem Regierungsbezirk Arnsberg kommen und zwischen der Lahn und Sieg sich bis zum Rheine hinziehen; das Siebengebirge bei Bonn ist ebenfalls als eine Fortsetzung des Westerwaldes anzusehen. Seine Haupthöhen sind der Drachenfels, die Wolkenburg, die Löwenburg und der Oelberg. Zwischen der Wupper und der Ruhr zieht sich eine Hügelreihe in die Provinz, welche eine Fortsetzung der sogenannten Sauerländischen Gebirge in Westphalen ist, und die den Namen das Bergische führt. Noch unbedeutender ist die Fortsetzung des Ardey, zwischen Ruhr und Emscher.

6. Die Erde und ihre Bewohner - S. 96

1856 - Wesel : Bagel
06 Die Provinz gehört mit zu den gesegnetsten Ländern Deutschlands, denn Ackerbau und Viehzucht sind in den meisten Gegenden bedeutend, der Wein- und Obstbau ist be- trächtlich und das Mineralreich liefert viele brauchbare Produkte. Zählen wir einige Pro- dukte, nach den Natur-Reichen geordnet, auf: a. Aus d em Thier reiche. Die niederen Rheingegenden, die vortreffliche Weiden haben, liefern vorzügliches Rindvieh. Die Pferde- zucht wird in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier besonders getrieben. Auf die Schaf- und Schweinezucht legen sich besonders die Bewohner in den gebirgigen Theilen Rheinpreußens. In den Gegenden, wo es noch große Haidestrecken gibt, wie.z. B. auf dem hohen Veen, in einem Theile des Kreises Geldern, im nördlichen.theile des Kreises Duisburg, wird die Bienenzucht noch einigermaßen im Großen getrieben. Die Gewässer sind reich an Fischen, jedoch ist der Lachsfang im Rhein, seit derselbe von Dampfschiffen befahren wird, nicht mehr so beträchtlich. An Wild ist in Rheinpreußen kein großer Ueber- fluß mehr, da dasselbe nicht mehr gehegt wird, und die Zahl der Jäger sehr groß ist. Nur in Gebirgsgegenden, und wo große Waldungen sind, trifft man noch Hirsche und Rehe. Seltener noch sind die wilden Schweine, b. Aus dem Pflanzenreiche. In guten Jahren hat Rheinpreußen Uebcrfluß an allen Getreiden, und kann deshalb noch aus- führen. Am gesegnetsten ist das ehemalige Herzogthum Jülich, am wenigsten Getreide wächst in den höhern Gegenden des Hundsrücks, der Eifel, des hohen Veens und des Westerwaldes. Der Kartoffelbau wird überall eifrig betrieben, weil die Kartoffeln die Hauptnahrung des gemeinen Mannes ausmachen. Besonders wichtig für die Provinz ist der Weinbau. Man treibt denselben am Rheine, an der Mosel, an der Ahr, an der Saar und an der Nahe. Hin und wieder wird auch Flachs und Hanf, und in guten Gegenden Rübsamen (Raps) gebaut. Der Obstbau ist im südlichen Theile der Provinz beträchtlicher als im nördlichen Theile. Am meisten Waldungen trifft man in den gebir- gigen Gegenden, e. Aus dem Mineralreiche. Das Mineralreich, obgleich es kein Gold und nur unbedeutend Silber in Rheinpreußen liefert, ist dennoch ergiebig zu nennen. Hauptsächlich liefert es Eisen (es gibt in Rheinpreußen 64 Eisenhütten), Blei, Kupfer, Kobalt u. s. w. An Torf, Braunkohlen und Steinkohlen ist kein Mangel. An Salz ist die Provinz arm, denn sie hat nur eine höchst unbedeutende Saline im Kreise Kreuz- nach. Von Erden und Steinen benutzt man den Gyps, den Pfeiffenthon, den Tuffstein, Backofenstein, Mühlstein, Schleifstein, den Dachschiefer und den Basalt. Aus den Tuff- steinen wird der Traß bereitet, und der rheinische Mühlstein wird sogar nach Hamburg, Bremen und Lübeck versandt. Die vorzüglichsten Schieferbrüche sind in den Regierungs- bezirken Koblenz und Trier, wo jährlich viele Millionen Dachschiefer gebrochen und zu Schiffe versandt werden. Die größten Gypsgruben sind an den Ufern der Mosel, wo der Gyps auch zugleich in eigenen Oefen gebrannt wird. Handel und Gewerbe befinden sich in einem blühenden Zustande, und werden dieselben durch Dampfschifffahrt und durch Eisenbahnen belebt. Das Berg- und Hüttenwesen ist das bedeutendste im ganzen Staate und der Acker- bau, Garten- und Weinbau werden mit Eifer und großer Sorgfalt getrieben. Die Pro- vinz zerfällt in fünf Regierungsbezirke: 1. Regbz. Düffeldorf 98,22 Ljm. mit 907,151-Ew. 2. - Köln 72,23 - - 497,330 - 3. - Koblenz 109,so - - 503,000 - 4. - Aachen 75,«s - - 4,1,525 - 5. » Trier 131 - - 492,182 -

7. Die Erde und ihre Bewohner - S. 98

1856 - Wesel : Bagel
88 Jülich, treibt Ackerbau. Düren, 8 — Sitz eines Bergamtes, Tuchfabriken. Aachen, 51' — Sitz der Regierung, eines Gerichtshofes, hat ein Gymnasium und viele Wohlthätig- keitsanstalten. Ist sehr alt und hat eine sehenswerthe Kathedralkirche, Tuch-, Nadel- und viele andere Fabriken, Zuckersiedereien, Bäder. Karl's des Großen Grab. Burtscheid, 6 — gewerblicher Ort, Tuch-, Kasimir- und Nähnadelfabriken, warme Quellen und Bäder. Stollberg und Esch weil er, sehr gewerbliche Orte. Eupen, 10 — Tuchfabriken. Montjoie, 4 — ebenfalls viel Handel mit Tuch. Gemünd. Schleiden, Eisenhütte. Malmedy, 5 — bedeutende Fabriken in Leder und Tuch. St. Vieth, bedeutende Gerbereien. v. Im Regierungsbezirk Trier. Daun, kl. Flecken, in der Nähe der be- rühmte General Daun geboren. Bittburg, 3 — einige Fabriken. Prüm, auf dem höchsten Punkte der Eifel, hat Gerbereien. Wittlich, 3 — Mineralquellen. Bernkastel, Wein- und Bergbau. Trier, mit den Vorstädten, 23 — alte Stadt, Sitz der Regie- rung, eines Bischofs, hat ein kathol. Seminar und Gymnasium. Zeigt viele Alterthümer. Handel, Moselschifffahrt. Saarburg, 2 — Alaunwerke. Merzig, 3 — Wein- und Schiff- bau. Saarlouis, 7 — Festung. Saarbrücken, 9 — wohlhabende Stadt; be- deutender Handel, verbunden durch eine Brücke mit St. Johann. Ottweiler, 3 — Fa- briken. St. Wendel, 3 — und Baumholder, bedeutende Achatgruben und Schleifereien. E. Im Regierungsbezirk Koblenz. Koblenz, 26 — stark befestigte Stadt in angenehmer Gegend gelegen, Sitz des Oberpräsidiums, einer Regierung, des rheinischen Provinzial-Schul-Collegiums, lebhafter Handel mit Wein, lackirten Blechwaaren, Mühl- steinen, Steinkohlen und Mineralwasser. Gegenüber liegt die Stadt Thal-Ehrenbreitstein, 3 — auf einer ansehnlichen Höhe die Festung Ehrenbreitstein. Boppard, 4 — Oberwesel, Bacharach und St. Goar, Städte von 2- bis 4000 Einwohner, treiben Weinbau, Han- del und Schifffahrt. Kreuznach, 8 — ein Gymnasium, treibt starken Handel mit Wein. In der Nähe zwei Salzwerke. Sobernheim, Kirn und Stromberg, Weinbau. Simmern, 3 — auf dem Hundsrück. Zell, 2 — Trarbach, 2 — gewinnen Steinkohlen, Blei und Alaun. Kochem, Mayen, 4 — in der Nähe Mühlensteinbrüche. Andernach, 3 — in schöner Gegend, treibt großen Handel mit Traß und Mühlsteinen. In der Nähe der Laacher See, der ausgebrannte Krater eines Vulkans. Ahrweiler, 3 — Handel mit Wein, Tuch und Leder. Sinzig und Remagen, römische Alterthümer. Neuwied 6, — schön gebaute Stadt, Lehrer-Seminar, Bürgerschule, Herrnhuter-Gemeinde, fürstliches Schloß mit Park, einige Fabriken. Linz, 3 — in der Nähe bedeutende Bergwerke. Wetz- lar, 5 — ehemalige freie Reichsstadt, Gymnasium und einem sehenswerthen Dom. Braunfels, 3 — mit schönem Schlosse, vom Fürsten von Solms-Braunfels bewohnt. §. 89. Die Provinz Westphalen. Westphaleu, von allen preuß. Provinzen die kleinste, umfaßt 368 lumeilen, mit 1,464,900 Einw.; es wohnen also im Durchschnitt 3800 Menschen auf einer lumeile. Die Provinz wird begrenzt von Holland, Hannover, den Fürstenthümern Lippe-Schaum- burg und Lippe-Detmold, Braunschweig, Kurhessen, Waldeck, dem Großherzogthum Hesien, Nassau und von der preuß. Rheinprovinz. Gebirge und Flüsse. Der größte Theil der Provinz ist von Gebirgen durch- zogen und nur der nordwestliche Theil geht in Flachland über. Südlich bestreift die Provinz der Westerwald, welcher die Wasserscheide zwischen der Sieg, der Lahn und

8. Die Erde und ihre Bewohner - S. 99

1856 - Wesel : Bagel
99 dem Rheine bildet. Nördlich der Eder und südlich der Lenne ist das Rothlager- Gebirge. Nördlich der Sieg und südlich der Lenne ist das Ebbegebirge, deffen Zweige sich an der Lenne und Ruhr weiter ziehen. Auf dem rechten Lenne-Ufer und dem linken Ruhr-Ufer befindet sich das Lennegebirge, oder das sogenannte Sauerländische Gebirge. Nördlich der Ruhr und südlich der Lippe ist der Haar sträng, dessen süd- sicher Theil der Arnsberger-Wald heißt. Als westliche Fortsetzung des Haarstranges ist der Ardey zu betrachten, welcher die Wasserscheide zwischen Ruhr und Emscher bildet, festlich steht der Haarstrang mit dem Egge-Gebirge in Verbindung. An die Egge schließt sich in einem großen nordwestlichen Bogen der Teutoburgerwald. Nördlich vom Teutoburgerwalde befindet sich das Wesergebirge, welches oberhalb Minden von der Weser durchbrochen wird und an dieser Stelle die Porta-Westphalika heißt. Diehaard, auf dem linken Lippeufer, nördlich von Recklinghausen, die Volten-Berge, südlich von Dülmen, und die Hügelreihen zwischen Koesfeld und Horstmar sind von we- niger Bedeutung. Die Provinz führt dem Rheine folgende Nebenflüsse zu: die Lahn, die Sieg mit der Agger, die Ruhr mit der Lenne, die Emscher und die Lippe. Ferner entspringt in der Provinz die Ems, welche in den Dollart mündet; die Eder und die Diemel, welche Nebenflüsse der Weser sind. Die Weser gehört der Provinz nur auf kurze Strecken an. Produkte. Die Provinz Westphalen ist im Ganzen recht fruchtbar und ergiebig zu nennen, denn aus allen Reichen der Natur werden Produkte gewonnen. Zählen wir dieselben nach den drei Naturreichen auf. a. Aus dem Thierreiche: Obgleich sich alle Hausthiere vorfinden, so wird doch die Schweine- und Ziegenzucht besonders eifrig getrieben. Die Kreise Beckum, Koesfeld, Tecklenburg, Warendorf, Recklinghausen, Minden, Lübbecke, Herford liefern besonders viele Schweine. Die meisten Ziegen liefert der Kreis Höxter. Auch die Pferde- und Rindviehzucht ist nicht unbeträchtlich, und sucht man die- selbe durch Vereine und Landgestüte zu heben. Die Schaafzucht ist nicht bedeutend zu nennen, und bedarf dieselbe noch sehr der Veredelung, d. Aus dem Pflanzenreiche: Der Ackerbau verschafft für die sehr volkreiche Provinz nicht überall den nöthigen Bedarf. Es gibt jedoch sehr fruchtbare Gegenden, z. B. die Warburger- und die Soester Börde, das Sintfeld und der Hel weg. Letzterer, nördlich von der Ruhr gelegen, ist die eigent- liche Kornkammer Westphalens. Die Gebirgsgegenden im Süden, und das Flachland im nord- und nordwestl. Theile sind weniger fruchtbar. Die Haupterzeugnisse sind Getreide, Buchweizen, viel Flachs und Kartoffeln. Die Kreise Minden, Lübbecke, Herford, Bielefeld, Halle und Wiedenbrück liefern am meisten Flachs und Hanf. Die schönsten Wiesen und Weiden trifft man im Siegen'schen an; und die größten Waldungen in den Kreisen Siegen, Wittgenstein, Hagen, Altena und Arnsberg, so wie auf dem Teutoburger-Walde, o. Aus dem Mineralreiche: Das Mineralreich ist sehr ergiebig, denn die Steinkohlenberg- werke sind unerschöpflich und liefern jährlich beinahe für l.v2 Millionen Thaler Kohlen. Im Siegen'schen wird viel Kupfer, bei Brilon und Iserlohn viel Galmei, (woraus Zink bereitet wird) gewonnen, und an Eisen ist ebenfalls großer Reichthum vorhanden. Jährlich werden über 80,000 Centner vorzüglichen Eisens gewonnen. An Salz ist die Provinz ebenfalls reich. Die größte Saline ist die Königliche Saline Königsborn bei Unna, welche jährlich 120,000 Centner Salz liefert. Andere Salzwerke befinden sich zu Höppe, Neuwerk, Sassendorf, Westerkotten, Salzkotten, Neusalzwerk und Gottesgabe. Der Werth des jährlich gewonnenen Salzes beträgt über 1 Mill. Thaler. Handel, Gewerbe und Fabriken erfreuen sich eines blühenden Zustandes, und haben in neuester Zeit durch Anlegung von Eisenbahnen um so mehr einen erfreulichen 7*

9. Die Erde und ihre Bewohner - S. 127

1856 - Wesel : Bagel
127 Im 13. Jahrhundert gehörte das Land zu Thüringen. Heinrich I. erhielt das Land und 1292 die Landgrafenwürde. Nach seinem Tode erfolgte vielfache Theilung, allein 1500 vereinigte Wilhelm Ii. das Ganze wieder. Nach dem Tode seines Sohnes Philipp 1502 erfolgten neue Theilungen, aus welchen die vorhandenen hessischen Haupt- linien hervorgingen. Im Jahre 1802 wurde das Land zum Kurfürstenthum erhoben, allein schon 1807 durch Napoleon dem Königreich Westphalen einverleibt. Kassel wurde zur Residenz des Königreichs gemacht. 1813 am 30. Oktober traf der Kurprinz, der mit dem Fürsten nach Prag geflohen war, wieder in Kassel ein, und am 21. November hielt der Kurfürst seinen Einzug. Die Unruhen von 1830 auf 31 gaben dem Lande eine ständische Verfassung; die Verwaltung des Landes wurde aber durch die Ereignisse der Jahre 1848 — 50 tief erschüttert. Die Staatseinnahme betragt über 4% Mill. Thaler, die Ausgabe nur 4,400,000 Thlr., so daß bisher stets ein Ueberschuß vorhanden gewesen. Durch den vorhandenen Staatsschatz könnte die Staatsschuld mehr als ge- deckt werden. §. 117. Eintheilung und Städte. / Das Kurfürstenthum wird in vier Provinzen eingetheilt und diese zerfallen wieder in einzelne Kreise. 1. Provinz Niederhessen mit Schaumburg und Fritzlar. 78 lh Meil. 376,000 Einwohner. Kassel, 37, Haupt- und Residenzstadt, in lieblicher Hügellandschaft, auf beiden Seiten der Fulda, schöne breite Straßen, sehenswerthe öffentliche Gebäude und Plätze, umgeben von schönen Häusern. Verschiedene Lehranstalten, zahlreiche Gewerbe und Fabriken. In der Nähe das Lustschloß Wilhelmshöhe, mit Park und Anlagen, der weltberühmten Kaskade und der kupfernen Bildsäule des Herkules, in dessen Keule 8 — 9 Personen stehen können. Ein anderes Lustschloß ist Wilhelmsthal. Hofgeismar, 4, Kreisstadt, Gesundbrunnen mit schönem Park, Ackerbau und Leinweberei. Karls- hafen, an der Weser, treibt Handel und Schifffahrt, hat eine Eisenhütte und ein Jnvalidenhaus. Wolfhagen, 3, Kreisstadt, Leinwebereien und Bleichen. Volkmar- sen, 3, großer Flachsmarkt, Torfgräberei. Fritzlar, 3, sehr alte Stadt mit schöner Kirche und einem Nonnenkloster. Homberg, 4, Kreisstadt, Lehrerseminar, bedeutende Viehmärkte. Spangenberg, 2, Bergfeste. Rothenburg, 4, Leinwand und Gerbe- reien; früher Residenz des Landgrafen. Eschwege, 6, eine der gewerbreichsten Städte des Landes; 24 Gerbereien, Tuchfärbereien, Oel-, Leinwand- und Seifenfabriken. Witzen- hausen, 3, Tabak- Wein- und Obstbau. Großallmerode, 2, hat wichtige Thon- gruben, liefert jährlich für etwa 35,000 Thaler Steingut, Thonpfeifen, Knicker, Schmelz- tiegel u. s. w., hat Braunkohlenlager, Pottaschsiederei und andere Gewerbszweige. Anen- dorf, 3, hat ein kleines Salzwerk. Sooden, 2, Salinen- und Soolbäder Rinteln, 3, an der Extermündung in die Weser, Gymnasium, Handel und Schifffahrt; hatte in frühern Zeiten eine Universität. Rodenberg, 2, Salinen- und Soolbad, liefert jährlich bei 30,000 Centner Salz. Bad Nenndorf mit 4 Schwefelquellen; freundliche Anlagen, Schloß rc. Schönstein, Glasfabriken, welche in 56 Werkstätten viele Arbeiter beschäftigen. 2. Provinz Oherhessen mit Ziegenhain, 36 m Meilen, 129,000 Einw. Marburg, 8, Universitätsstadt an der Lahn, sehenswerthe Elisabethkirche mit einem

10. Die Erde und ihre Bewohner - S. 130

1856 - Wesel : Bagel
130 2%, Korallen - und Granatschleifereien, Baumwollenfabriken. Furtwangen mit Um- gegend, Hauptplatz der Uhrenfabrikation. Ettenheim, 3, Hanf-, Garn- und Hechel- handel. End in gen, 3, am Fuße des Kaiserstuhls, blühender Wein- und Gartenbau. Altbreisach, 3, sehr alte Stadt, schöne Domkirche. Kandern, Hauptort des Eisen- steinbergbaus. Lörrach, 3, Baumwollenfabriken und Türkischrothfärbereien. 3. Der Seekreis, 61v« Lh Meilen, 197,000 Einw. Konstanz, 5 (Costnitz), in sehr unmuthiger Gegend, hatte im Alterthum bei 80,000 Einwohner. Schöne Domkirche; hier wurde 1414—18 das bekannte Concil gehalten und Joh. H uß verbrannt. Ueberlin gen, 3, Mineralquelle, Obst und Wein- handel. Donaueschingen, 3, Residenz des Fürsten von Fürstenbcrg, Bibliothek und verschiedene Sammlungen; vortreffliches Bier. 4. Der Unterrheinkreis, 62 lümeilen, 350,000 Einw. Mannheim, 25, zweite Residenz und größte Stadt des Landes; schön und regel- mäßig gebaut, mannigfaltige Fabriken und blühender Handel. Heidelberg, 15, Univer- sität, sehcnswerthe Ruine des Schlosses, Heidelberger Faß, der Königsstuhl mit einem 90 Fuß hohen Thurme, liebliche Umgegend. Ladenburg, 2%, Weinheim, 2, Schriesheim, 3, sind kleinere Städte, welche Wein- und Obstbau treiben. Schwet- zingen, 3, Hopfen- und Tabakßbau, Schloß mit schönen Gartenanlagen. Wies loch, 3, Wein- und Tabaksbau. Sinsheim, 3, Webereien. Neckarg münd, 2'/2, Weinbau, bekanntes irdenes Geschirr. Ebersbach, 4, Schifffahrt und Holzhandel. Buchen, 2*/#, Tuchwebereien. Walldürn, 3, besuchter Wallfahrtsort. Ta uber-Bischofs heim, 2 Vs, Weinbau, Pädagogium. Werth heim, 4, Weinbau und Getreidehandel. $. 121. Das Großherzogthum Hessen-Darmstadt. Hessen -Darm st adt besteht aus zwei größern Haupttheilen und achtzehn kleinern, getrennt liegenden Gebieten, welche eine Gesammtgröße von 152,«« □ Meilen haben und von 860,000 Einw. bevölkert sind. Der nördliche Theil wird von Rheinpreußen, West- phalen, Nassau, Hessen-Homburg, Frankfurt und Kurheffen begrenzt; während der südliche Theil am Main und an beiden Ufern des Rheines von Frankfurt, Nassau, Kurheffen, Baiern, Baden und Rheinpreußen umgeben ist. Die bedeutendsten Flüsse sind der Rhein mit dem Main, der Nidda und die Lahn. — Der Odenwald, das Vogelsgebirge, Hard und Taunus sind die wichtigsten Gebirge. Der Boden ist im Ganzen sehr fruchtbar zu nennen, und die Provinz Rheinhessen gehört zu der wohlangebautesten Gegend von Deutschland. Die Produkte sind dieselben, wie in den benachbarten Ländern. Die Industrie beschäftigt sich besonders mit der Bear- beitung von Flachs und Wolle, Eisen und Leder, auch nehmen die Tabaksfabrikation und Bijouteriewaaren einen wesentlichen Platz ein. Der größte Theil der Bevölkerung bekennt sich zur evangelischen Kirche. Der Staat wurde 1806 mit dem Eintritte in den Rheinbund zum Großherzogthum erhoben und hat schon seit 1820 eine landständische Verfassung. Die Staatseinnahme beträgt etwas auf 7,900,000 Gulden und die Ausgaben stark so viel. Die Schuld beläuft sich gegenwärtig auf 18,800,000 Gulden. Das Großherzogthum wird in drei Provinzen eingetheilt, welche wieder in Kreise zerfallen.
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 0
5 0
6 0
7 0
8 15
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 1
16 0
17 0
18 6
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 7
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 23
1 0
2 2
3 21
4 28
5 18
6 17
7 3
8 6
9 4
10 19
11 39
12 8
13 1
14 3
15 1
16 1
17 13
18 20
19 0
20 6
21 13
22 1
23 0
24 0
25 2
26 8
27 12
28 2
29 0
30 1
31 0
32 0
33 18
34 4
35 0
36 31
37 4
38 2
39 0
40 48
41 12
42 1
43 3
44 21
45 6
46 14
47 15
48 11
49 13
50 18
51 0
52 3
53 0
54 3
55 0
56 2
57 11
58 4
59 1
60 2
61 10
62 25
63 0
64 39
65 1
66 1
67 0
68 2
69 6
70 14
71 3
72 3
73 15
74 6
75 4
76 67
77 0
78 7
79 23
80 14
81 10
82 0
83 2
84 8
85 1
86 0
87 2
88 0
89 3
90 0
91 3
92 28
93 12
94 0
95 31
96 2
97 23
98 14
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 4
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 8
37 0
38 2
39 5
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 7
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 2
91 0
92 0
93 7
94 10
95 1
96 5
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 3
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 1
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 3
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 5
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 4
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 3
189 0
190 0
191 0
192 0
193 2
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 2