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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 95

1912 - München : Oldenbourg
Australien. 95 Schönheit und Liebenswürdigkeit der Bevölkerung, die dort unter Palmen wandelt. Körperliche und geistige Anmut, die Einfachheit eines Naturvolkes und der poetische Adel homerischer Menschen treten uns in ihnen entgegen. Ebenso wie die Kinder, mit denen man sie reiferen Kulturvölkern gegenüber gern vergleicht, ermangeln sie der Fehler nicht; allein ich kenne keinen unbefangenen, offenherzigen Beobachter, der sie in längerem Umgange nicht auch liebgewonnen hätte. Neben den Tonganern gelten die Samoaner als die wohlgebildetsten unter den polynesischen Völkern. Sie sind auch nach unseren Schönheitsbegriffen höchst wohlgefällig gebildet. Nicht gerade immer die Gesichter, wohl aber Körperwuchs und Haltung. Berühmt und von allen Reisenden begeistert gepriesen ist die Schönheit der Frau. Allein vom rein ästhetischen Standpunkt sind die Männer mindestens ebenso schön. Es sind hochgewachsene, oft das Durchschnittsmaß des Europäers erheblich überragende Erscheinungen von schlankem, kraftvollem Wuchs und prangender Gliederfülle. Das vornehme Rostbraun oder hellrötliche Braun der Haut gibt den mit würdevoll gelassenen Bewegungen dahinwandelnden Gestalten das Gepräge lebendig gewordener antiker Bildwerke. Das Haar ist schwarz und schlicht, das Auge dunkel und voll Leben, die Backenknochen stehen etwas hervor, die Nase ist kurz und breit; nicht die Höhe und Schärfe des Nasenrückens gilt, wie bei uns, als Schönheit, sondern die Plattheit, der infolgedessen im Kindheitsalter gelegentlich nachgeholfen werden soll. Die Frauen sind kleiner, aber von wohlproportioniertem Bau und in der Jugend oft von überraschendem Reiz. Beiden Geschlechtern kommt zugute, daß ihr eingeborener Stolz sie bis heute noch ihre wunderbar kleidsame, den natürlichen Wuchs nirgends einengende Tracht hat beibehalten lassen und daß die Gewohnheit sich wohlanständig in Haltung und Gebärden zu geben im Laufe der Generationen den Körper gleichsam mit natürlicher Anmut durchtränkt hat. Nie hat sich ein eamoaner bisher wie ans den meisten anderen Inseln zu der widerlichen Sitte europäischer Jgoseu und Stiesel herbeigelassen. Nur wenige, namentlich ältere Männer sieht man den Oberkörper mit einer Jacke bedecken, sonst tragen sie nur das kunstreich und geschmackvoll geknüpfte Lawa-Lawa, das Hüfttuch, das vom Gürtel bis nahe an das Knie den Körper bekleidet Dasselbe tun die Frauen. Die ursprüngliche Hüftenbekleidung aus Blättern oder geflochtenen Matten weicht mehr und mehr den europäischen Kattunen. Nur in der Umgegend der Hauptstadt Apia haben sich die Frauen daran gewöhnt einen langen hemdartigen, den ganzen Körper lose umgebenden Rock zu tragen und beim Gottesdienst in der Kirche tragen sie europäische Damenhüte der billigsten und schauderhaftesten Art. Sonst besteht der Schmuck der Frau vorwiegend aus natürlichen Blumen und Fruchten, die sie mit wunderbar poetischem Geschmack um das Haupt, um den Hals, den Gürtel, Arme und selbst Füße zu winden versteht. Die Samoaner sind eine ungewöhnlich liebenswürdige Nation von heiterem, fröhlichem Gruudzug, hochentwickelter Gastlichkeit und vielfach ritterlicher Gesinnung. Daß daneben auch Züge eines naiven Egoismus und gelegentlich aufflammender Grausamkeit zu erkennen find, darf bei einem der Natur der Kinder nahestehenden Naturvolke nicht auffallen, und daß ein kriegerischer Zug in ihnen lebt, wie sie durch die vielen und hartnackigen Parteikämpfe der letzten Jahrzehnte besonders gezeigt haben, wird der Angehörige f’ner Ertüchtigen 9?ati0n e^er ols ein Lob, denn als einen Tadel ansehen. Ihre geistige T' oegüchkeit, ihr natürlicher, bildungsfähiger Verstand erheben sie weit über das Niveau der Volker die unsere melanesische Kolonie bewohnen. Die zahlreichen, von dort ein-6«rten, Arbeiter auf den famoanifchen Plantagen ermöglichen den unmittelbaren Ver-gleich. Die Samoaner selbst betrachten diese durchaus als eine ganz untergeordnete Men-ichenart, wahrend sie gegenüber den Weißen ein Gefühl der Unterordnung kaum emp-^urteilslose Reisende kommt sehr rasch dazu, sie selbst in bezug auf geistige Verwandtschaft weit mehr auf die weiße als auf die schwarze Seite zu stellen.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 106

1912 - München : Oldenbourg
106 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. Mächten besetzt und zu Stützpunkten ihrer Interessen erhoben wurden. Anspruch auf die Beherrschung des Stillen Ozeans machen bor allem die Vereinigten St aatenvon Amerika. (Welches sind ihre Besitzungen im Stillen Ozean!) Mit der Union ringt um die Vorherrschaft der kräftigst aufstrebende Staat Ostasiens, Japan. Großes Interesse an allen Ereignissen, die ans diesem Weltmeer sich abspielen, ^)at ferner England, besonders durch seine Kolonien Kanada und Australien. Seit langem ist auch Rußlands Streben darauf gerichtet, sich eine bedeutende Machtstellung am Stillen Ozean zu erringen. Was endlich das Deutsche Reich betrifft, so verfügt es auf diesem Weltmeer über wertvolle Besitzungen (nenne sie!). Auch die deutschen Schiffahrtsinteressen haben sich im Stillen Ozean sehr erfolgreich entwickelt. Nach Ostasien und Australien verkehren deutsche Reichspostdampfer, auf dem Jangtfekiang weht die deutsche Flagge und die ostasiatische Küstenschiffahrt ist großenteils in deutschen Händen. Hiernach hat auch hier das Deutsche Reich im Wettstreit mit den übrigen Mächten befriedigende Erfolge erzielt. Das Meer im Völkerleben. Das Meer mit seiner Ungastlichkeit und seinen vielen Gefahren hat auf den Menschen, als er zum ersten Male seiner ansichtig wurde, wohl nur abschreckend gewirkt; heute ist es für die Völker ein Lebenselement. Einfluß auf Körper und G e i st. Das Seemannshandwerk stählt Muskel und Nerv, übt Sinnesschärfe, Geistesgegenwart und steigert mit jedem neuen Erfolge menschlicher Klugheit über rohe Naturkraft den Mut des Handelns. Das Leben zur See ist überhaupt ein Leben der Kraft und des Kampfes. Darum zeigen alle wahren Seevölker Rüstigkeit und Mut. Das Meer regt ganz besonders auch die intellektuellen Kräfte an, entwickelt und schärft sie. Schon dadurch hat der Verkehr mit dem Meere das Wissen und Können des Menschen mächtig gefördert, daß er zum Bau der nötigen Fahrzeuge sowie zu deren immer höherer Vervollkommnung Hintrieb, vollends seit das 19. Jahrhundert die Damvser schuf um selbst gegen Wind und Strömungen die Ozeane zu durchkreuzen. Aber auch die fortwährende Bedrohung des Landes durch die Wogen der See macht die Anwohner erfinderisch und berechnend (Holländer, Friesen). Begünstigung der Schiffahrt. An gut gegliederten und inselreichen Küsten lockte das Meer in die Ferne und die Seefahrt war die Schule der Selbständigkeit und der Erobernngslnst für seine Anwohner. Am halbinselarmen K'üstensanm Südamerikas trafen die europäischen Entdecker nichts als Floßfahrt; wo dagegen unfern der Orinokomündung die westindische Jnselreihe an das Festland ansetzt, hatten die Kariben bereits seetüchtige Schiffe. In Asien wie in Europa liegen die Hauptgebiete nautischer Entfaltung an ihren am reichsten gegliederten Außenseiten. Diese Naturbegabung der Küstenlande hat freilich nicht allenthalben eine entsprechende seemännische Betätigung ihrer Bewohner zur Folge. Es besteht hier ebensowenig wie in anderen ähnlichen Fällen ein naturgesetzlicher Zusammenhang. Die Natur bietet eben nur Möglichkeiten, nicht Notwendigkeiten. An derselben Schärenküste, welche die Norweger zu so kühnen Schiffern erzog, leben die Lappen weiter als armselige Fischer.

3. Geographie und Geschichte - S. 67

1874 - Quedlinburg : Vieweg
Brandenburgisch - Preußische Geschichte. 67 völkerrechtlich zu vertreten, im Namen des Reiches Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Bündnisse und andere Verträge mit fremden Staaten zu schließen, Gesandte zu beglaubigen und zu empfangen. Zur Erklärung des Krieges im Namen des Reiches ist die Zustimmung des Bundesrathes erforderlich, es sei denn, daß ein Angriff auf das Bundesgebiet oder dessen Küsten erfolgt. Der Kaiser beruft, eröffnet, vertagt und schließt den Bundesrath und den Reichstag. Er verkündigt die Reichsgefetze und überwacht ihre Ausführung, stellt die Reichsbeamten an :c. Erster Beamter des Reichs ist der Reichskanzler. § 53. Bildim.llsstmid im 19. Jahrhundert. Deutschland ist jetzt nicht nur der Mittelpunkt des europäischen Landes, soubern auch der europäischen Bildung. Das National - Gefühl der Deutsche» war erstarkt durch seine Dichter und Schriftsteller und die gewaltigen Erfolge des Freiheitskrieges. Zwar folgte die Mode in der Kleidung noch den Pariser Vorbildern, die auswärtigen Erzeugnisse der Gewerbe wurden den einheimischen vorgezogen („ist nicht weit her"); doch hat sich das deutsche Volk auch in diesen Stücken jetzt ermannt. — Kunst und Wissenschaft sind volksthümlich geworben. Die Melobieu unserer besten Tonkünstler werben vom Volke gesungen. Die vervielsältigenben Künste gestatten auch den Unbemittelten, sich Copien bebentenber Kunstwerke anzuschaffen. Der Gelehrte schreibt seine Werke nicht mehr nur für seine Genossen, fonbern für alle Gebilbeten des Volkes. — Der Wohlstanb hat sich im Volke gehoben durch Gewerbefreiheit, freies Vereinigungörecht der Arbeiter, durch Erleichterung des Verkehrs im Post-, Eisenbahn- und Telegraphenwesen und durch die Machtstellung des deutschen Reichs. Die Gewerbthätigkeit hat sich in Folge der wissenschaftlichen Fortschritte,' der Anwenbung der Dampfkraft und der Freiheiten im Handels- und Gewerbswesen ungemein gehoben. Die Land- und Forstwirthschaft ist im stetigen Vorwärtsschreiten. Ebenso der Bergbau und das Hüttenwesen. Auf das sittliche Leben hat die Volksbildung segensreich gewirkt. Ausnahmen bilden die Übermäßig bevölkerten Fabrikgegenden. Dort haben sich sozialistische und kommunistische Ideen unter den Arbeitern ausgebreitet; boch ohne Gefahr für die Gesellschaft, so lange im deutschen Volke noch ein kräftiger Bürgerstand die Kluft zwischen Reichthum und Armuth ausfüllt. Auch die religiösen Wirren, die der Papst durch das Dogma der Unfehlbarkeit herauf beschworen hat, werben durch Staat und Volk ihre Lösung finden. Das deutsche Volk mit seiner starken konfessionellen Mischung bedarf des religiösen Friebens. Druck von Carl Voges in Dueblinburg.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 131

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
131 Asien. § 63 einem Punkte (bei Tscherapundschi) sogar auf 1200 cm. Das ist die größte bekannte Regenmenge überhaupt (Kamerun 1000 cm). Diese Vereinigung von tropischer <und vortropischer) Wärme mit überreichen Niederschlägen^) schafft hier — ganz besonders im tropischen Monsüngebiet, also in Indien und auf den Malaiischen Inseln — eine Fruchtbarkeit ohnegleichen. Kein Wunder, daß sich hier die Sitze einer nralten Kultur — der indischen und chinesischen — finden und die Bevölkerung eine Dichte erreicht, wie wir sie sonst nur in den Industriegebieten Mitteleuropas kennen. 9,/10 der asiatischen Menschheit wohnen im Monsüngebiet, und von den rund 50 Städten über 200 000 Einw. liegen nur 3 (Teheran, Täbris, Smyrua) außerhalb der Monsünländer. — Die wichtigsten Erzeugnisse der Bodenbenutzung sind Reis, Tee, Seide, Gewürze. Dazu kommen die Nutz- und Farbhölzer der tropischen Wälder. „Überaus reich an Arten wie Individuen ist die Tierwelt des südlichen Monsüngürtels. Unter den zahl- reichen Raubtieren sind vor allem Tiger, Panther und Hyänen anzuführen. Sie bewohnen die Dschungeln2) und machen im Verein mit großen Giftschlangen manche Gegenden fast unbewohnbar. Von großen Pflanzenfressern seien • genannt: Elefanten, verschiedene Rhi- nozerosarten, wilde Büffel und Hirsche. Der Elefant ist hier ein wichtiges Arbeitstier. Unser Schwein, das Perlhuhn, der Pfau, das Haushuhn stammen aus dem östlichen Südasien. Auf den Malaiischen Inseln treten menschenähnliche Affen (Orang-Utan), Kakadus und Nashornvögel auf. China ist durch seine Prachtfasane, Goldfische und Seidenraupen ausgezeichnet." (Heiderich.) 4. Die Bewohner Asiens. 4a. Wiederholung des Präparandenstosses. 4b. Brahmanismus und Buddhismus. Der Brahmanismus ist die älteste Religion Indiens. Er ist nicht das Lehrsystem eines § 63 einzelnen Mannes, sondern das Ergebnis einer langen Entwickelung. Brahma, ursprünglich ein philosophischer Begriff (— Weltseele), wurde allmählich zum viergesichtigen obersten Gott. Neben ihn (den Schöpfer) traten später zwei andere Götter, Vischnu, der Erhalter und Siva, der Zerstörer. Der Brahmanismus hat die Kasteneinteilung vorgeschrieben, lehrt eine die Gemüter beängstigende Seelenwanderung und schreibt vielerlei Reinigungen (z. B. Mi- schungen im Ganges) und Bußen vor. — Gegen den Brahmanismus entstand um 500 v. Chr. eine Reformbewegung, der Buddhismus. Ihr Urheber Buddha war ein Mitglied der Adels- käste, vielleicht ein Prinz, und wohnte am Fuße des Himalaja. Der Buddhismus verwirft die Kasteneinteilung und verlangt einen rechtschaffenen Lebenswandel. Das höchste Ziel alles Strebens muß das „Nirwana" ( = Erlöschen) sein, d. h. die Erlösung von der Seelenwanderung, also das Aushören des Lebens für alle Ewigkeit; denn „alles Leben ist Leiden". Das Nirwana ist nur zu erreichen durch Rechtschaffenheit, Selbstbesinnung und Erkenntnis der (buddhistischen) Weisheit. — In Vorderindien wurde der Buddhismus schon im 13. Jahrhundert verdrängt. Er ist heute — neben andern Religionsformen — die Religion Chinas, Japans und Hinter- indiens, besteht aber für die großen Massen nur noch im Gebeteplappern. Die gebildeten Chinesen haben sich übrigens der Morallehre des Konfuzius (Kong Futse) zugewandt. 4 c. Kulturverhiilwisse. Die meisten Erzeugnisse liefert heute noch immer der Acker- und Gartenbau der Monsün- gebiete (Weizen, Baumwolle, Reis, Seide, Tee, Zucker, Tabak, Kaffee, Gewürze. Dagegen steht die Ausfuhr tierischer Erzeugnisse weit zurück (für 200 Millionen Häute und Felle). An mineralischen Schätzen birgt besonders China große Steinkohlenlager, aber auch Japan, Vorderindien und Südsibirien verfügen über dieses wichtige Mineral. Eisen hat außer dem Ural China, Vorderindien und Japan. Gold findet sich außer im Ural ganz besonders in der nördlichen Umrahmung des hinterasiatischen Hochlandes (Altai usw.), ferner in Japan, Vorder- und Hinterindien. Silber bietet besonders das oben als goldreich genannte Randgebirge. Für 1) Vgl. Vorderasien, das, gleich Südeuropa, gerade im Sommer unter Regen- mangel leidet. 2) Dschungeln oder Dschangeln nennt man die sumpfigen, mit Bambus- und Schilf- dickicht, Gesträuch und baumartigen Kletterpflanzen bewachsenen Stellen, die besonders am Fuß des Himalaja und im Ganges-Delta vorkommen. 9*

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 12

1917 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§242 Asien. 12 Abb. §241. Arbeitende Elefanten (in Indien), inbiert)1). Der Islam (180 Millionen) nimmt die ganze westliche Hälfte Asiens ein: Arabien, Kleinasien, Mesopotamien, Iran, Turan (oder West-Turkestan, russisch), Ost-Turkestön (chinesisch) und das Jndusgebiet. Christen zählt man 20 Millionen (davon die meisten in den russisizierten Strichen Sibiriens), Inden 1 Million. i) Der Brahmanismus, so genannt nach dem obersten Gott Brahma, ist die älteste Religion Indiens. Sie hat die Kasteneinteilung vorgeschrieben (die verachteten Pzria! Fakire [(Sclbftpeiniger] sind Bettelmönche), lehrt eine die Gemüter beängstigende Seelen- Wanderung und schreibt vielerlei Reinigungen (z. B. Waschungen im Ganges) und Bußen vor. — Gegen den Brahmanismns entstand um 500 v. Chr. eine Reformbewegung, der Buddhis- mus. Ihr Urheber Buddha war ein Mitglied der Adelskaste, vielleicht ein Prinz, und wohnte am Fuße des Himalaja. Der Buddhismus verwirft die Kasteneinteilung und verlangt einen rechtschaffenen Lebenswandel. Das höchste Ziel alles Strebens muß das „Nirwana" (— Er- löschen) sein, d. h. die Erlösung von der vom Brahmanismus gelehrten Seelenwanderung und Wiedergeburt, also das Aufhören des Lebens für alle Ewigkeit; denn „alles Leben ist Leiden". Das Nirwaua ist nur zu erreichen durch Rechtschaffenheit, Selbstbesinnung und Erkenntnis der (buddhistischen) Weisheit. — In Vorderindien wurde der Buddhismus schon im 13. Jahr- hundert verdrängt. Er ist heute — neben andern Religionsformen — die Religion Chinas, Japans und Hinterindiens, besteht aber für die großen Massen nur noch im Gebete- plappern.

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 463

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Iii. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 463 die entschiedenste Richtung auf Handelsthätigkeit und Gewinn sind die unverkennbaren Grundzüge des amerikanischen Charakters. Der Anglo- Amerikaner ist Kaufmann und Fabrikant in den Städten, unermüd- licher Anbauer des Landes und sehr geschickt, alle seine Bedürfnisse durch eigene Arbeit zu befriedigen. Kaum hat er ein kleines Vermögen erworben, so eilt er, Grundeigenthum zu gewinnen, um es sogleich wieder mit Vortheil zu veräußern und sich weiter nach Westen zu aufs Neue an- zusiedeln. So ist eine mächtige Bevölkerung in den letzten Jahren über das Alleghany-Gebirge, über den Mississippi und über die Rocky Mountains (Felsengebirge) bis zum Stillen Ocean vorgedrungen. Arbeitsamkeit, Sit- tenreinheit, hin und wieder bis zum Rigorismus getrieben, herrschen bis jetzt noch im größten Theile des Landes, weniger indeß im Süden als im Norden; am wenigsten in Louisiana. Obgleich bei der vollkommensten Glaubensfreiheit (der Staat gewährt Jedem, der an einen Gott glaubt, volles Bürgerrecht) sich unzählige kleinere Religionsparteien gebildet haben, herrscht doch nichts weniger als Jndisferentismus; vielmehr artet der fromme Sinn nicht selten in finstern, aller Freude abholden Pietismus und hin und wieder sogar in wahren Fanatismus und Pfaffenthum aus. Im vollsten Glanze zeigt sich diese Frömmigkeit bei den Zusammenkünften (revivals), wo sich Tausende um eine Anzahl Prediger im Freien versammeln, um durch furchtbare Schilderungen der Sünde und der Hölle erweckt zu wer- den. Der kirchliche Sinn ist nächst der politischen Freiheit das einzige geistige Interesse des Volks; aber noch hat die Religiosität nicht vermocht, durch Verbreitung schöner Menschlichkeit den gemeinsten Egoismus und den Druck einer geistlosen Geldaristokratie zu brechen. Es ist zu bedauern, daß der Dränget an tieferer religiöser und wissenschaftlicher Bildung fast überall eine mehr äußere, etwas ans Levitische und Pharisäische grenzende Religio- sität erzeugt hat, wie denn gerade die Einwohner der nördlichsten Staaten, in denen der strengste Puritanismus herrscht, selbst bei ihren Landsleuten, ihrer niederen Gewinnsucht und Verleugnung aller edleren sittlichen Gefiihle wegen, im üblen Rufe stehen. Höhere Bildung für Kunst und Wissenschaft verträgt sich schlecht mit dem allgemein verbreiteten auf den Erwerb allein gerichteten Sinn; so steht es denn noch schlimm um höhere Schulen und Universitäten in den Vereinigten Staaten, obgleich es nicht an Anstalten fehll, die solche Namen führen; nur das unmittelbar Nützliche und Brauch- bare wird geachtet, der wellliche Lehrstand aber im m anzen gering geschätzt und unglaublich schlecht belohnt. Für die Kirchen thut der Staat nichts, es epistirt keine Staatsreligion, es bleibt jeder Partei überlassen, die Diener ihres Cultus zu besolden. Von der Roheit des Volks und doch zugleich von der moralischen Kraft, welche in demselben lebt, geben die sogenannten Mäßigkeits-Gesellschaften einen würdigen Beweis. Da der Wein selten und theuer, meist verfälscht ist, ekelhafte Laster des Branntweintrinkens so furchtbar und so allgemein zugenommen, daß wohl gesinnte Männer, zuerst 1826 in Boston, auf den Gedanken kamen, einen Verein zu bilden, dessen Mitglieder sich zur unbedingten Entsagung dieser geistigen Getränke verpflichten sollten. Die Idee fand Anklang, die Zahl dieser Vereine vermehrte sich so, daß es 1835 schon über 8000 mit einer Zahl von mehr als 2 Millionen Mitgliedern und ihre Wirksamkeit

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 514

1869 - Braunschweig : Schwetschke
514 E. Amerà Städten Gebiete wieder, unter einer Masse von Menschen Wissenschaften äußerste Rührigkeit dem haben Interesse Bestrebungen stalten vermehren wirken höherer Geistesbildung Tausende unterstützen von Monat fürstlicher Liberalität Monat Staats- oder Nationalschulen man welche Kinder aller Confessionen aufnehmen Bildungsan- Elementarbildung allen Staaten findet meisten sorgen durch Freischulen statt. Kinder Grundbildung aller Kinder. Schulzwang findet jedoch Tausende von Lehrerinnen betheiligen Sonntagsschulen wird denselben Unterricht Erziehung treffenden Katechismen ertheilt höhere Bildung beginnt nannten lateinischen Schulen und Akademien und wird in den Collegien fortgesetzt, welche die deutschen Universitäten zum Theil ersetzen. Eine voll- ständige Universität in deutschem Sinne existirt in Nord-Amerika noch nicht. Die unbeschränkte Freiheit der deutschen Studenten hält man dort für zweckwidrig und gefährlich. Die Collegienstudenten bilden sich vorzugsweise für das praktische, auch für das parlamentarische Leben. Unter ihnen trifft man auch junge Kaufleute, Landeigenthümer rc. In Philadelphia existirt ein Institut zur Bildung weiblicher (Medicin-) Doctoren oder Doctorinnen. Die Geistlichen werden jetzt meist in Predi- gerseminaren gebildet, deren jede Secte eins oder mehrere hat; einige Staaten haben bereits Schullehrerseminare errichtet. Von Staatswegen geschieht für die einzelnen Confessionen oder, wie man sie dort nennt, Deno- minationen nichts. Alles ist den einzelnen Secten überlassen. Von ihrer Thätigkeit wird die Meinung, daß absolute Freiheit der Religion nung der Kirche vom Staate Tren- der Religiosität, dem kirchlichen Sinne Schaden bringe und zum Jndifferentismus verleite, widerlegt. Nirgends in der Welt herrscht so viel kirchlicher Sinn als in Nord-Amerika. Die Toleranz ist zwar dem Princip nach allgemein anerkannt; aber trotzdem herrscht in einzelnen Secten und ihren Führern (Pfaffen) nicht selten ein fanatischer Geist. Das Princip der Toleranz geht übrigens nicht von der Gleichgültigkeit gegen die Religion aus, sondern hat eine religiöse Basis. Daß die ersten Ansiedelungen von christlich-religiösen Motiven, von puri- tanischen „Pilgervätern" ausgingen, hat dem ganzen Leben ein kirchlich- religiöses Gepräge gegeben, dessen Wesen der protestantische, haupt- sächlich der protestantisch-reformirte Geist ist. Der Romanismus hat erst in neuerer Zeit angefangen, Boden zu gewinnen. Jener Geist aber stimmt allein mit den republikanischen Ordnungen, zu dem Princip der freien iselbst- bestimmuiig, befreit von äußerer Autorität. Der Staat selbst hat als solcher keine Confession, die Kirchen besitzen keine anderen als sittliche Mittel. Trotzdem haben die meisten Staaten strenge, man muß sagen: unvernünftig Gesetze über die Sonntagsfeier gegeben, die überall sehr streng beobachtet wird. Der Gesetzgebung der Union ist es verboten, sich in reli- giöse Angelegenheiten zu mischen. Der Quäker folgt ganz frei dem Leit- stern des „inneren Lichtes", der strenge Methodist läßt sich von den An- hängern seines Systems zur „Angst- oder Bußbank" verurtheilen, bis das neue Leben zum „Durchbruch" kommt, und so kann jede Secte sich nach Belieben conslituiren. sttenge

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 475

1869 - Braunschweig : Schwetschke
m. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 475 Die literarische Thätigkeit ist in Bezug auf reine Wissenschaft noch verhältnißmäßig gering, obgleich sie sich neuerlich gehoben; reicher sind. die prattischen Felder angebaut. Der bedeutendste Schriftsteller Nord-Amerikas ist unstreitig der auch durch seine Verdienste um die Begründung der Frei- geboren zu Boston in Amerika heit unsterbliche Benjamin Franklin, 1706. Lanze Zeit mußte er als Buchdrucker mit Armuth kämpfen, bis seine Schriften, anfänglich nur moralische und politische Aufsätze für Zeitschriften, ihm Ansehen und Wohlstand erwarben. Als Erfinder des Blitzableiters ist er weltberühmt geworden. Noch im höchsten Alter nahm er lebhaften Antheil an den Berathungen über die politischen Verhältnisse seines Vaterlandes und schloß 1783 den Pariser Frieden, welcher die Un- abhängigkeit Nord-Amerikas sicherte. Er starb 1790 als Präsident der Versammlung von Pennsylvanien. Von neueren Schriftstellern haben Feni- more Cooper und Washington Irving durch Romane und Erzäh- lungen sich auch bei uns einen ehrenvollen Ruf erworben. Sehr beliebt in Amerika sind ferner die Romane von James Paulding, welcher auch fürs Theater geschrieben hat. In der dramatischen Literatur werden Payne und Hillhouse gerühmt. Als Lyriker nimmt James Percival den ersten Rang ein, und neben ihm Bryant, Dana und Willis. Auch an Dichterinnen fehlt es nicht, wie Miß Segurney und M. Sedgwick, Mistreß Child, Stove u. A. Unter den Geschichtschreibern haben einen besonderen Ruf erlangt Will. H. Prescott, Wheaton, unter den neueren politischen Rednern Dan. Webster, Cley, Calhonn u. A. In den Wissenschaften sindet sich manches Treffliche, tind besonders erfreuen sich die Naturwissenschaften einer großen und allgenieinen Theilnahme, be- sonders wegen ihrer praktischen Seite (Agassiz, Baird u. A.). Ver- hältnißmäßig hat kein Land der Welt so viele Journale und Zeitungen als Nord-Amerika; außer der ungeheuren Zahl inländischer Blätter, wovon fast jeder, auch der kleinste Ort ein eigenes und erschienen in den $ werden fast alle englischen Zeitungen 1843 und eilte eigene Druckerei hat, die wichtigsten englischen Werke Staaten 135 Blätter nachgedruckt. 1848 erschienen in den Vereinigten täglich (meist in New-Aork), 125 zweimal in der Woche, 1141 wöchentlich und 227 Zeitschriften, zusatmnen also über 1600. Die Lectüre der politi- schen und der religiösen Schrifteit ist so unentbehrlich geworden wie das Frühstück; jeder anständige Mann hält sich wenigstens ein Zeitblatt, man- cher sechs und mehr. Dieses Lesen unterhält das Interesse für religiöse und politische Angelegenheiten und fördert die parlamentarische Bildung. Nirgends in der Welt giebt es so viel fertige Redner als dort, nttd Männer, wie Webster, Everett u. A. blieben hinter den rhetorischen Heroen des englischen Parlaments lticht zurück. Man rühmt die deutsche Cultur wegen der Verbreitung der Lesefertigkeit; gewiß ist aber, daß in Nord-Amerika mehr gelesen wird als in Deutschland und daß es dort bereits an vielen Orten als eine Ehrensache betrachtet wird, eine Bibliothek zu besitzen. Schlimm ist es aber, daß die meisten amerikanischen Blätter nicht allein an literarischem Werthe tief unter den europäischen stehen, sondern daß sie auch der wüthendsten Parteisucht dienen und mit den widrigsten Persönlich- keiten und gröbsten Verleumdungen erfüllt sind. Von dieser Wüstheit der amerikanischen Zeitungspresse, besonders der von deutschen Flüchtlingen ge-

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 598

1869 - Braunschweig : Schwetschke
508 E. Amerika. volkswirtschaftliche Lage Brasiliens keine günstige und hoffnungsreiche ist. Bis in die neueste Zeit beruhte die volkswirthschaftliche Arbeit in Brasilien fast ausschließlich auf Sclavenarbeit. Diese Arbeitskraft wurde sonst aus Afrika bezogen und gekauft. Durch die Beschränkung des Sclavenhandels (d. h. die Einfuhr von Sclaven als Waare) nicht allein durch die engli- schen Wachtschiffe, sondern besonders durch den Willen des Kaisers von Brasilien und der brasilischen Flotte, wurden den Großgrundbesitzern die Arbeitskräfte (die Sclavenzusuhr) entzogen und diese veranlaßt, sich durch Herbeiziehung von freien Arbeitern einen Ersatz an Arbeitskräften zu schaffen. Einige große Grundbesitzer ließen durch Agenten in Europa Auswanderer als Halbpächter engagiren. Die Contracte, welche zu diesem Zwecke zwi- schen den Unternehmern lind den Einwanderern abgeschlossen wurden, liefen, obgleich im Einzelnen etwas abweichend, in der Hauptsache darauf hinaus, daß der Unternehmer die Kosten fiir die Uebersiedelnng der Colonisten und ihre erste Einrichtung auf seinem Territorium trägt und die Colonisten da- gegen sich verpflichten, die Culturarbeit auf den Fazendas (Gütern oder Plantagen) zu verrichten und von der Ernte die Hälfte an den Grundbe- sitzer abzugeben und durch Verwerthung der anderen Hälfte nach und nach die für ihre Uebersiedelnng und ihren Unterhalt gemachten Auslagen zu er- statten. Dies ist das sogenannte Parceria-System, das nicht als System verwerflich, aber dadurch, daß es schlecht gehandhabt, in vielen Fällen von beiden Theilen, vom Gutsherrn wie vom Colonisten, sehr bald in Mißcredit kam und mit der Zeit fast ganz aufgegeben worden ist. Die Einsicht der großen Nothwendigkeit, den Kaiserstaat mehr und mehr zu bevölkern, führte ferner zur Anlage von Staats- wie Privatcolonien. Mit der Begründung von besonderen Colonien wurde auch die Regelung der Agrarverhältnisse und die Feststellung und Vermessung der Staatslän- dereien nach dem Muster derjenigen in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika nothwendig. Hatte die Regierung auch den besten Willen, so fehlten ihr doch oft genug die nöthigen und geeigneten Hände. Vorkommende Un- regelmäßigkeiten oder Ungehvrigkeiten bei dem Vermesstingsgeschäft gaben Veranlassung zu Streit und lieferten Unztlfriedenen und ausgesprochenen Feinden der brasilischen Regierung Stoff zu bitteren Angriffen, welche dazu beitrugen, das brasilische Colonisationswesen zu mißcreditiren. In Deutsch- land war es sehr bald ein Mann, der zuerst für die Colonisation Brasi- liens geworben und Manchen hinüber geschickt hat, der es verstand, sich durch geschickte Manöver in der deutschen Presse das Ansehen einer Auto- rität zu verschaffen, mit Glück den Humanisten spielte und die Kunst der erläumdung im höchsten Grade besaß, nicht immer in der Erfindung falscher Anschuldigungen, sondern oft in der Geschicklichkeit der Mischung des Falschen mit dem Wahren in möglichst tiberzeugender Weise zu wirken suchte. Häufig ist es nur ein den Sinn änderndes Wort, eine Zahl, kurz ein Etwas, das der Wohlmeinende und nicht in die Verhältnisse Eingeweihte für einen Schreibfehler zu halten geneigt ist. Mit einer ungewöhnlichen Zu- dringlichkeit, Rührigkeit und Frechheit begabt, ist es diesem Manne gelungen, die Berliner Presse vollständig zum Nachtheil der nach Brasilien ausge- wanderten Delitschen zu beherrschen.

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 71

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ii. Arabien. 71 Unterjochung zu versuchen, und selbst die Macht der Römer scheiterte an den Wüsten Arabiens. Das südliche Arabien vorzüglich (Jemen) und das Innere der Hochebene sind von jeher der Sitz freier Völker gewesen, und aus dem Nedsched sind jene begeisterten und kriegerischen Horden aus- gegangen, welche unter den ersten Chalifen einen so großen Theil der Welt in'unglaublich kurzer Zeit eroberten. Jeder Stamm hat sein Oberhaupt, hier gewöhnlich Scherif, auch zuweilen Sultan genannt; viele derselben behaupten, von Muhammed abzustammen; alle sind stolz auf das hohe Alter ihrer Familien. Geringere Oberhäupter heißen Schech oder Scheich, Nirgend herrscht in Arabien der eigentliche orientalische Des- mildern die auch Emir. potismus; der Koran und mehr noch Sitte und Herkommen Macht der Fürsten; am freiesten lebt der Beduine und verachtenden an sässigen Araber. So verächtlich die in den türkischen Staaten lebenden Araber sind, so edel und achtungswiirdig werden uns zerstreut die Araber der Halbinsel geschildert, wo Tapferkeit, Edelmuth, Gastfreiheit und reine Sitten, vorzüglich in den entlegeneren und vom Verkehr mit Fremden ge- trennten Gegenden, herrschen. Die Araber sind ungleich milder und duld- samer gegen andere Glaubensgenossen, als die Türken. Der größte Theil von ihnen gehört zu den Sunniten oder solchen Muhammedanern, welche außer dem Koran noch die Sunna, d. h. die Sammlungen von münd- lichen Ueberlieferungen Muhammeds und seiner ersten Schüler verehren, an der Oslküste giebt es viele Schiiten, d. h. solche, welche die Sunna verwerfen und sich lediglich an den Koran halten. Die Scheidung der unniten und Schiiten hat eine geistige Bedeutung. Jene bekennen sich zum Dogma der Vorherbestimmung (Fatalismus) und sprechen dem- nach dem Menschen die Freiheit des Willens ab. Deshalb sind sie auch Fanatiker. Die Schiiten dagegen leugnen die Vorherbestimmung als streitend mit der Gerechtigkeit Gottes und sind der Ueberzeugung, daß der Mensch, da er jenseits zur Rechenschaft gezogen werde, auch freien Willen haben müsse. Ilm aber das Vorherwissen Gottes nicht zu leugnen, nehmen sie an, daß die Handlungen der Menschen in das „Buch der Geschichte" ein- getragen, also Gott bekannt seien. Man hat sie als die Protestanten und Rationalisten des Islam bezeichnet. Natürlich hassen und verfolgen sich diese beiden Secten als Ketzer. Die Sunni, deren Hauptsitz die Türkei und Aeghpten sind, haben ihren Gegnern, deren Hauptsitz in Persien ist, den Schimpfnamen Schii, d. i. Abtrünnige, gegeben, der aber von ihnen Von den als Ehrenname adoptirt wurde, werden wir im folgenden Abschnitt reden. s echabiten oder ahabis Außer den Arabern leben noch viele Juden zerstreut in den Handelsstädten, wo sie aber sehr verachtet werden; in einigen Gegenden von Hedschas soll es mehrere unabhängige Judenstämme unter eigenen Scheichs geben. In den Handelsstädten leben außerdem noch viele Banianen oder heidnische Indier, welche die vor- nehmsten Handelsleute sind, aber, obgleich betriebsam und zuweilen reich, sehr gering geschätzt werden.
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