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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 24

1843 - Altona : Schlüter
24 Kluge prüft. Der Unentschlossene zögert. Der Furchtsame zagt. Der Muthvolle wagt. Der Schwache weicht. Der Fromme betet. Der Gottlose flucht. Die Hoffnung belebet. Das Ge- lingen ermuntert. Das Zeitliche schwindet. Der Klügere gibt nach. Eintracht trägt ein. Wirkungen. Tugend lohnt, Großmuth schont; Hochmuth wähnt, Trägheit gähnt; Ehre stützt, Klugheit nützt; Demuth glaubt, Bosheit raubt; Arbeit schenkt, Weisheit denkt; Freundschaft -herzt, Feind schaw'chmerzt; Frohsinn lacht, Argwohn wacht; Güte gibt, Mitleid liebt; Unschuld traut, Vorsicht schaut; Reichthum scheint, Armuth weint; Freude küßt, Sehnsucht mißt; Ruhe träumt, Ordnung räumt; Leichtsinn springt, Starrsinn zwingt; Unmuth zehrt, Sorge wehrt; Kühnheit wagt, Feigheit zagt; Ruhmsucht kämpft, Friede dämpft; Treue währt, Liebe nährt; Hoffnung spricht: Laß mich nicht. b. Gott ist heilig; er ist gerecht; er ist gnädig. Der Weg ist schmal; die Pforte ist enge. Der Geist ist willig; das Fleisch ist schwach. Der Fromme ist gottselig. Der Friede ist schön. Schönes ist angenehm. Das Glück ist kugelrund. Allzuviel ist ungesund. — £>ie Nachricht ist betrübend. Das Evangelium ist erfreuend. Das Bibelwort ist heiligend. Das Gebet ist tröstend. — Lesen ist sprechen. Lesen ist denken. Gutes wirken ist leben. Müßig leben ist nicht leben. — Mein Inneres ist mein. Der Wille ist dein. — Selbst ist der Mann. 6. Gott ist ein Geist. Gott ist der Schöpfer; er ist d'er Erhalter; er ist der Versorger; er ist der Vater. Gott ist der Regierer; er ist der Gesetzgeber; er ist der Vergelter, er der Richter. Gott ist die Liebe. Jesus ist der Christus; er ist der Heiland, er der Mittler, er der Versöhner. Ein Wort ist ein

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 29

1843 - Altona : Schlüter
29 Drei Paar und Einer. Du haft zwei Ohren und einen Mund; Willst du's beklagen? Gar Vieles sollst du hören, und — Wenig darauf sagen. Du hast zwei Augen und einen Mund, Mach dir's zu eigen; Gar Manches sollst du sehen, und — Manches verschweigen. Du hast zwei Hände und einen Mund; Lern es ermessen! Zwei sind da zur Arbeit, und — Einer zum Essen. Rücke rt. 10. ». Das Leben des Christen ist Gottesdienst. Die Worte der Bibel sind göttlich. Die Lüfte des Fleisches sollen bekämpft werden. Die Wiedergeburt der Menschen ist nothwendig. Die Freuden der Sinnlichkeit sind kurz. Die Stunde der Versuchung soll bewähren. Das Gebet des Frommen wird erhört. Die Gesinnungen des Herzens adeln. Die Lehre Jesu ist von Gott. Das Leben des Erlösers ist göttlich. Der Tod des Heilandes ist erlösend. — Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. Des Glückes Gewalt hat Mondsgeftalt. Unrecht Gut wuchert nicht, Gottes Wort trüget nicht. Der Schlaf ist ein Bruder des Todes. Absicht ist die Seele der That. Der Wille ist des Werkes Seele. Der Him- mel ist die Heimath der Seligen. Kühnheit ist Verachtung der Gefahr. Begnadigung ist Erlassung der Strafe. Demuth ist die Anerkennung eigener Unvollkommenheit. Geduld ist die willige Ertragung der Unannehmlichkeiten. Ungerechtigkeit ist die Verletzung der Rechte Anderer. Sparsamkeit ist die Ver- meidung unnöthiger Ausgaben. Fröhlichkeit ist der Ausdruck der Freude. — Müssiggang ist aller Laster Anfang. Ein Jeder ist seines Glückes Schmied. Ein Mensch ist des «andern Engel. • Ein Mensch ist des andem Teufel. Das Gewissen ist des

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 35

1843 - Altona : Schlüter
35 schütten, schützen, schwärzen, schwenken, schwinden, schwören, segnen, sehen, sengen, senden, senken, setzen, sichern, sichten, sieben, sieden, siegeln, singen, sonnen, spalten, spannen, speisen, spiegeln, spielen, spießen, spinnen, spitzen, splittern, spornen, sprechen, spülen, spüren, spulen, stählen, stehlen, stempeln, stärken, stechen, stecken, stehlen, stei» gern. stellen, steuern, sticken, stiften, stillen, stimmen, stören, stoßen, strafen, strecken, streichen, streuen, stricken, striegeln, stürmen, stürzen, stützen, stutzen, suchen, sühnen, tadeln, täuschen, tanzen, tauchen, tau- fen, tauschen, theilen, thürmen, tödten, tränken, träumen, tragen, treffen, treiben, trennen, treten, trinken, trocknen, trösten, trüben, trügen, tummeln, üben, verbessern, verbergen, verdrehen, verbittern, verbrämen, verderben, verdichten, verdicken, verdünnen, vereiteln, vergiften, verglasen, vergüten, vermählen, vcrläumden, wägen, wäh- len, wälzen, wagen, walken, walzen, warnen, warten, waschen, wässern, weben, wechseln, wecken, weichen, erweichen, weiden, weißen, weiten, wenden, werben, werfen, wetzen, wichsen, wickeln, wiegen, winden, wirken, wischen, wissen, wollen, wittern, wölben, wünschen, würdigen, würgen, würzen, zählen, zähmen, zäumen, zäunen, zahlen, zeichnen, zerren, ziehen, zieren, zimmern, züchtigen, zügeln, zünden, zwicken, zwängen, zwingen. 13. Der Wohlthätige erbarmet sich des Nothleidenden. Der Eitle rühmt sich seiner That. Der Arme schämt sich seines Kleides. Der Redliche gedenket seines Versprechens. Der Ge- sunde freut sich seines Lebens; er enthält sich aller Klagen. —- Jeder warte seines Amtes. Jeder gedenke seiner Pflicht. Der Mensch bedarf der göttlichen Offenbarung. Auch der Größte und Edelste bedarf des Rathes und Beistandes. Die Wahrheit bedarf keiner Verbesserung. Man kann des Guten nicht zu viel thun. Gedenke des erlittenen Unrechts nicht mehr. Der Arbeiter ist seines Lohnes werth. Eine Liebe ist der andern werth. Einen ungetreuen Knecht entläßt man seines Dienstes. Rühme dich des Guten nie; man würde deiner lachen. — Gedenke meiner und unser; ich werde deiner, seiner, ihrer, eurer in Liebe gedenken! Ich werde mich des angenehmen Beisam- menseins noch oft erinnern. — Der Mann ist aller Ehren werth, der alle Ding zum Besten kehrt. Zur Übung. Des Undanks achten, der Hülfe bedürfen, des Beistandes begehren, des Rathes entbehren, der Liebe ermangeln, des Edlen gedenken, des Guten erwähnen —: 3*

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 59

1843 - Altona : Schlüter
59 Mit Arm und Fuß er rudert und ringt; Der schwere Panzer ihn niederzwingt. L. Uhland. 86. Schätze richtig. Schätze nicht das Eilende über das Weitende! Setze nicht das Nichtige über das Wichtige! Was du -hast war' über- schwenglich, wär' es nicht vergänglich; deine Rast wär' ein Be- hagen, erwachtest du nicht zu Klagen; dein Pallast wär' ein festes Thor, stünde nicht pochend der Tod davor. Halte dich nicht geborgen, denke heut' an dein Morgen. R ü ck e r t. 37. Neun Sprüchwörter mit Auslegung. Sinnsprüche und Sprüchwörter, insonderheit religiöse, sind immer viel gelobet, auch fleißig zusammengetragen worden und planmäßig; ich erinnere an die treffliche Arbeit Sailers: Die Weisheit auf der Gaffe, Augsb. 1810. Auch sind die religiösen Sprüchwörter besonders gestellt, und namentlich diejenigen, „welche aus einem gottlosen und unchristlichen Sinn hervorgegangen oder von demselben umgeschmolzen sein mögen," für sich zusammengestellt mit Lehre und Warnung: Schöner's Sprüchwörter, womit sich laue Chri- sten behelfen. Nürnberg bei Raw, 1802. Solche Sprüchwörter nebst recht kräftigen Schlagworten dawider in: Hauptinhalt der christlichen Lehre. Friedrichstadt 1805, von dem Christenmanne, welcher im Lichte Gottes sah bei dem Mangel des Augenlichts, von Pastor Zpsen zu Erfde, Herzogth. Schleswig. Freilich, diese bösen Sprüchwörter verschwinden aus der Sprache, das ist wol gut, aber die frommen auch, das ist schlimm, wie die Sprüchwörter und sprüchwörtlichen Redensarten überhaupt, und das ist vielfach Schade. Sie sind noch nicht einmal alle zu Buch gebracht, von daher sie einst wiederum könnten unter die Leute kommen; und wenn sie auch alle gesammelt wären: in Büchern zu stehen, dazu sind sie wahrlich nicht gemacht oder gegeben, sondern in der Welt umher zu gehn, die Köpfe zurecht zu setzen, die Herzen zu regieren, die Menschen bei Haufen zu führen, mit einem Wort, daß Mulct, Prisen und Kantschu seltener nöthig sind, daß Frömmigkeit und Gerechtigkeit sich begegnen, Freude und Friede sich küssen, und alle häusliche Tugenden zu beiden Seiten als Zuschauerinnen stehn und nach-

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 66

1843 - Altona : Schlüter
66 Sprichwotte sinnreich ausgesprochen fände. ■— Gerade in dem Denken und Verhalten, welches sich im Leben und Treiben am öftersten wiederholt, erzeigt sich das Sprichwort am tiefsten, witzigsten, bilderreichsten. — Wie mancher moderne Denker hat, ohne es zu wissen, der Sprichwörter gediegenes Gold nur zu Schaumgold verarbeitet oder seinen Mantel damit aufgeputzt. Es gehet ungesehen und unbeachtet gar sehr viel Weisheit und Klugheit im Lande umher von Mund zu Munde. Jetzt nun gehört es zum Wesen des Sprichworts, daß es im Munde des Volks und im Jdeenkreise desselben lebt, sich eines unvertilgbaren Ansehens erfreut und sich vor aller anderer Lehrweisheit auszeichnet durch gelstreiche Kürze, gescheidten In- halt, alterthümliche Würde und durch jene selbstbewußte Ent- schiedenheit, welche ihm noch von seiner hohen Geburt her eigen ist. Denn jedes Sprichwort ist nur ein Ausdruck dessen, was sich durch viele Fälle bewährt gefunden hat. Daher tritt es auch nicht als Lehre, sondern als Rath und Erfahrung auf, ist witzig, vielseitig, deutungsreich, und, wie man zu sagen pflegt, hat's hinter den Ohren. Wie an seinen angeerbten Sagen, sehen wir das Volk auch an seinen Sprichwörtern unverbrüchlich hangen, die ihm immer in rechter Nähe bleiben und sich allen seinen vertrautesten Begriffen anschließen. Niemals können sie ihm langweilig wer- den, weil sie ihm kein eitles Spiel sind, das man einmal wieder fahren läßt, sondern ein Nothwendiges, das mit ins Haus gehört, sich von selbst versteht und nicht anders, als mit einer gewissen, zu allen rechtschaffenen Dingen nöthigen, Andacht beim rechten Anlaß zur Sprache kommt. Das Sprichwort ist voll Geist und Gemüth. Nichts ist ihm fremd, was den Menschen betrifft. Es nimmt an Allem Theil, nicht ohne bewunderungswürdigen Scharfsinn und mit tiefer Empfindung. Es mischt sich in alle menschliche Händel, bringt alles zur Sprache, sieht überall nach dem Rechten. — Wie ein Echo der Geisterwelt thut es sich den weit auf der Erde verbreiteten Völkern kund, daß sie sich geistig verschwistert erkennnen. — Vor ihm ist, wie vor dem echten Gesetz, Alles gleich; jeder Stand, jeder Glaube, jede Klugheit und Einfalt, kurz Alles wird von ihm gleich derb, kurz und gut, neckisch und rund her-

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 69

1843 - Altona : Schlüter
69 sich das Sprichwort darin wohlthätig, daß es den Witz nährt, den Verstand übt, das Urtheil wetzt, das Gemüth erhellt, die Phantasie beschäftigt und den Scharfsinn ergötzt. — Es erstreckt seinen Einfluß auf alle Stände: die Fürsten und Herren lehrt es Milde; den Richtern empfiehlt es das rechte Recht, dem Adel Tugend, den Magisträten Maß und Wachsamkeit; die Gelehrten erheitert, die Ungelehrten belehrt es; die Trägen wer- den von ihm gespornt, während es die Hastigen zügelt. Den Unglücklichen ist es oft sein bester Trost nächst der Schrift und dem Worte des Herrn, denn es meint es durchaus ehrlich, und läßt sich freundlich auch zum geringen Manne herab. Wer ihrer recht viele im Kopfe hat, der hat ungefähr das, was den Reichen eine große Sammlung von Büchern sein mag; denn es ist nicht leicht ein irgend bedeutender Zustand des menschlichen Lebens und Treibens, über welchen das Sprichwort nicht irgend einen guten Rath, Trost oder Wohlklang gäbe. Zu rechter Zeit und Statt vernommen, blitzt es oft so lebendig durch Herz und Seele, daß darin ein Licht entzündet wird, bei welchem man den rechten Weg mir Sicherheit erkennen kann. Wahrlich, es ist fast kein Sprichwort, über welches sich nicht schier ein ganzer Aufsatz, ja selbst ein Buch schreiben ließe, so Vieles fasten sie in sich, so reich sind sie an Sinn. — In Summa: es ist auf dem Wege des Lebens ein kluger, heiterer Gefährte, der uns treu bleibt in Leid und Freude, der uns nir- gends im Stich läßt, weder im Scherz noch im Ernst. Zwar pflegen die Gelehrten das Sprichwort nur höhnisch über die Achseln anzusehen und es "trivial" zu schimpfen; es macht sich aber wenig daraus und erwidert darauf nur: "die Gelehrten, die Verkehrten." — Dafür steht es aber bei allen Völkern in desto größerem Ansehen^ Der Chinese nennt die Sprichwörter „ D e n k spr ü ch e der Weisen;" der I t a- l i en e r: "Volks-Schule;" der S p a n i e r: „S e e l e n - M e- "dicin;" der Morgenländer: „die Blume der Sprache;" der Deutsche: "Sprachschatz" und "dieweisheit auf der G a sse." Daß die Kenntniß der Sprichwörter von jeher für hoch- wichtig gehalten wurde, dafür zeugt genügend, daß die größesten Geister sich mit ihnen beschäftigt und ihrer in ihren Schriften gebraucht haben: Salomo, der weise König der Hebräer — die überhaupt einen besonders hohen Werth auf sie legten — sammelte

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 70

1843 - Altona : Schlüter
70 sie von Jugend auf mit großer Sorgfalt, um, wie er sagt, "zu erkennen Weisheit und Zucht, zu verstehen die Rede des Verstandes, zu empfangen die Zucht der Klugheit, Gerechtigkeit, Recht und Richtigkeit, zu geben den Albernen Witz und den Jünglingen Erkenntniß und Nachdenken." (Sprüchw. 1, 2—4.) Es wird von ihm gesagt, wie er 3000 Sprüche geredet habe ' und seiner Lieder seien Tausend und fünf gewesen! (1 Buch der Kön. 4, 32.) Die Sprichwörter im Reden und Schreiben bündig und richtig, mit Geschmack und Erfolg, zu rechter Zeit und Statt zu gebrauchen, ist nicht eben leicht. Wie nicht gemeine Kunst dazu gehört, den Edelstein mit Geschmack in einen Ring zu fassen, so ist auch nicht eben Jeder im Stande, das Sprich- wort im Reden geschickt anzubringen. Man muß Verstand haben, den Verstand desselben zu fassen, und Gefühl, um der Schönheit seines Inhalts und Ausdrucks inne zu werden. Wer die Sprichwörter zum täglichen Brot machen wollte, dem wür- den sie arg mitspielen, und ihn zum Allerweltsnarren machen. Sie wollen Schrift und Rede nur kräftigen und beleben. Also mögen wir vorsichtig sein im Gebrauch, denn fast jedes Sprich- wort hat sein Gegenwort, wodurch jenes entweder bedingt oder für gewisse Fälle gar aufgehoben wird. Man hat zum S ch w c i- gen wol so schöne, Helle Sprichwörter, als zum Reden. Gleich beim ersten Überblick wird jeder Denkende Sprich- wörtern begegnen, welche ihm sanft thun, und anderen, welche ihm ein Jucken verursachen, daß er sich krauen oder wol gar kratzen muß; durch jene wie diese wird er auf eine eben so überraschende als unterhaltende Weise sich selber kennen ler- nen, sowol von der guten als von der schwachen oder schlimmen Seite. Wo man ein Sprichwort nicht alsbald recht versteht, oder bezweifelt', da bezeichne man es nur mit einem Fragezeichen; späterhin dann es näher ansehend, wird man schon dahinter kommen, was es eigentlich will. Ist man nun mit dem Ganzen bekannt geworden, so nehme man's zu Luter Stunde — wo nichts Besseres eben zu thun ist oder die Lust und Laune dazu ankommt — wieder zur Hand, mache sich's bequem, schaue hier und da hinein; was gilts, es wird sich schon etwas finden, was der gegenwärtigen Stimmung zusagt, angenehm beschäftigt, anregt, überrascht und festhält. Geht uns was im Kopfe herum, liegt

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 53

1843 - Altona : Schlüter
53 Alle. Dieser Mann hat seine Habe nur durch Unglück ein- gebüßt. Viele haben schon ihr Vermögen durch Spiel verloren. Der Weise verliert seine Güter nicht durch ein zufälliges Ereigniß. Aus anhaltender Begierde entsteht endlich ein Trieb. Aus feind- lichen Gesinnungen gehen gar bald feindliche Handlungen hervor. Der Geiz entspringt aus allzugroßer Liebe zu irdischen Gütern. Nur vom Edlen kann das Edle stammen. — Mit dem Reichthum wächst der Geiz. Das Feuer fängt vom Funken an, vom Funken brennt das Haus. Von kleinen Fischen werden die Hechte groß. Aus Knösplein werden Rosen. Es fällt keine Eiche von Einem Streiche. Mit Rechten und Kriegen gewinnt Niemand viel. Siegen kömmt nicht vom Liegen. Er stinkt vom eignen Dünkel. Durch Schaden wird man klug. Durch Fragen wird man auch klug. Mit Schweigen verräth sich Nie- mand. Mit Güte macht man Thiere zahm. b. Der Rechtliche handelt aus Pflichtgefühl. Der Christ erfüllt aus Liebe die göttlichen Gebote. Er hilft Unglücklichen aus Mitleid. — Uneigennützigkeit ist die Entsagung eigener Vortheile um der Pflicht willen. Man muß der Raupen wegen den Baum nicht umhauen. Wer wird der Vögel halber die Saat unterlassen! — Wie oft hat man aus Eifer für die Ehre der Religion die Menschlichkeit aus den Augen gesetzt. Reinhard. — Nicht der Güter wegen gab uns Gott das Leben. Herder. — Karl der Große stiftete viele Schulen zur Bildung des Volks. Zur Ausbreitung des Christenthums gründete er Klöster. Der Mann zieht ins Feld zur Befreiung des Vaterlandes. Mancher hat sein Vermögen zu guten Zwecken verwendet. Man ißt, um zu leben. Man lebt nicht, um zu essen. Er stürzte sich in die Flammen, um ein Kind zu retten. Ein guter Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Die Schönheiten der Natur sind für alle Menschen geschahen. Du sollst kein falsch Zeug- niß reden zwider deinen Nächsten. Wende nicht dein Herz wider deinen Nächsten. e. Aus der Treue gegen Menschen erkennt man die Treue zu Gott. Herder. — Schätzet ihr den Mann bloß nach sei- nem Kleide? Ders. — Das Alter lernte die Welr aus Er- fahrung kennen. Man kennt den Vogel an den Federn. An vielem Lachen erkennt man den Narren. Den Vogel kennt man

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 101

1843 - Altona : Schlüter
101 nur den Müttern schuldig gewesen sind; und wie sehr überhaupt die Vollkommenheit und das Glück der Menschheit sich auf Frauenverstand und Frauentugend gründet. — (Die Weiber sind es, welche bei allen Nationen zuerst feinere und edlere Sitten eingeführt haben. Zschokke- — d. Es ist ein großer Segen, gute Eltern zu haben. — Die beste Art, auf seiner Hut zu sein, ist: nie Unrecht thun. Tugendhaft sein, und es nicht wissen, nicht an ausgeübte edle Thaten denken bis an die Schwelle des ewigen Lebens, und demüthig sein, das ist Tugend. Lavater. — Eine schöne Menschenseele finden, ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist, sie erhalten, und der schönste und schwerste, sie, die schon verloren war, zu retten. Herder. — Blicke auf ein anderes Leben zu richten, nach dem Tode ein besseres Dasein nicht bloß zu erwarten, sondern auch bei der Vorstellung desselben von Zeit zu Zeit absichtlich verweilen, ist uns natürlich, und unter gewissen Umständen sogar Bedürfniß. Reinhard. — Welche Ungereimt- heit, beim Herannahen des Todes zu zittern. Möser. — Zm Herzen kündet es laut sich an: „Zu was Besserm sind wir geboren." Voß. — Widerspenstigkeit. Wer nachgibt mit Bescheidenheit, Fährt wohl; doch Widerspenstigkeit Hat sich nichts Gutes zu versprechen; Was sich nicht biegen läßt, — muß brechen. Triller. 51. a. Von den Tagen, die wir mißbraucht haben, kehrt nichts zurück. — Wahrheit ist die Pforte, die zum Himmel führt. — liniere Worte können Funken werden, die wider unsern Willen zünden, Pfeile, die auf das Gefährlichste verwunden, und Dolche, die andern das Herz durchbohren. Reinhard. — Es gibt Gei- ßer, die in des Menschen Brust sich ihren Wohnsitz nehmen. Herder. — Es gibt nichts Gutes auf Erden, das nicht auf irgend eine Art Übel angewendet würde. Reinhard. — Die Befriedigung seiner Wünsche ist dem Selbstsüchtigen der letzte Zweck, dem Alles unterworfen werden muß. Ders. — Unsicher,

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 89

1843 - Altona : Schlüter
89 Die melodiereiche griechische Sprache ist die Sprache der Poesie; die bestimmte lateinische jene der Gesetzgebung; die französische ist die Sprache der Conversation; die reich- haltige, kraftvolle englische aber, wie ihre Mutter: die d eut- sche ist die Sprache der reifen Vernunft und der erhabenen Gedankenfülle. Rotteck. Die Poesie hat die Menschen auf einem freundlichen Wege zur Gesittung geführt, die wilden Leidenschaften gebändigt, hohe Ahnungen geweckt, edle Gefühle genährt, und die ernsten Lehren der Weisheit und Tugend mit holder Stimme verkündigt. R ottcck. Erwartung und Erfüllung. Zn den Ocean schifft mit tausend Masten der Jüngling; Still, auf gerettetem Kahn treibt in den Hafen der Greis. ' Schiller. 49. a. Bei der Natur ging der Mensch in die Schule, und ihr hat er alle nützlichen Künste des Lebens abgelernt. — Die Natur gibt auf Gottes Geheiß uns Sveis' und Trank, und erfüllet außerdem unser Herz mit Wohlgefallen. Gott lässet diesen Quell der reinsten irdischen Freuden fließen, und bereitet uns überdieß schon hier den Vorschmack des Himmels, dazu dereinst die Seligkeit. Gott ist mein Hort, und auf sein Wort soll meine Seele trauen. — Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig. — Wer sowol das Gute des Schicksals dankbar genießt, als auch das Böse desselben zu sei- nem Besten benutzt, ist weise zu nennen. — Ewig bleib' dank- bar dem Vater sowol als der Mutter; weder die Liebe noch die Wohlthaten derselben kannst du vergelten. — Nicht viel Einkommen macht ein Haus reich, sondern eine verständige Wirthschaft. — Der Selbstsüchtige wird sich über kurz oder lang nicht nur verlassen sehen; auch die Verachtung seiner Mitmenschen wird ihn treffen. — Der Verschwender bringt sich nicht nur um sein Vermögen, sondern auch um die Achtung und Liebe seiner Mitmenschen. Der wahre Christ liebt nicht allein seine Freunde, sondern auch seine Feinde. Man muß nicht bloß versprechen, sondern auch halten, nicht bloß wol- len, sondern auch vollbringen. — Zoroaster und Moses, Alex-
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