4 —
niedrige Gräben gezogen, damit das oberste Wasser abfließen kann. Im
Herbst wird alsdann auf einem solchen Stück Moorland die oberste
Heideschicht umgehackt. Durch den Frost des Winters zerbröckeln
diese Schollen. Während des Frühlings trocknen sie aus. Dann
steckt der Bauer den Acker in Brand, aber nur au der Seite,
von welcher der Wind kommt. Von dem Winde wird dann das
Feuer über den ganzen Acker getrieben. Das Feuer brennt nicht
tief, weil der Boden unten naß ist. Wenn viele Äcker zu gleicher
Zeit brennen, ist die ganze Gegend in Qualm gehüllt, und der
Wind treibt diesen Rauch weit weg, oft durch gauz Teutschland
bis an die Alpen. Das ist der M o o r r a n ch oder 5) a a r r a n ch.
Er wird uns au schönen Frühlingstagen manchmal lästig, allein
wenn das Moorbrennen verboten würde, könnten die armen Be-
wohner des Moores nicht säen und ernten. In die warme Asche
wird Buchweizen gesät, und dann hat der Bauer seine Arbeit
gethan.
Leider mißrät der Buchweizen oft, und dann giebt es einen trau-
rigen Winter für die arme Familie. Wenn der Acker einige Jahre
so gebrannt und bebaut worden ist, muß er 30 Jahre lang liegen
bleiben, weil er keine Frucht mehr hervorbringt. Ter Bauer muß
dauu inzwischen andere Äcker brennen.
Fehnkultur. Viel lohnender ist die Fehnkultur, bei der
aber anfangs die Regierung den Leuten helfen muß. Vom Haupt-
kaual oder vom Flusse wird ein breiter, schiffbarer Kanal ins Moor
gegraben. In ihn fließen die Moorwasser ab, und auf ihm fahren
die Bauern Torf weg und holen Holz, Steine und Dünger. An
diesem Kanal siedeln sich die Kolonisten an, so daß ihre Häuser
eine lange Reihe bilden. Wer neu hinzukommt, baut sich uebeu
dem Letzten an. So sind die Fehnkolonieen oft Stunden lang. Die
berühmteste Fehnkolonie ist Papenburg. Nun werden zuerst im
Moor kleine Gräben gezogen, in die das Moorwasser fließt. Da-
durch sinkt das Moor zusammen, wird etwas trockeuer und kauu
nun abgestochen werden. Meistens wird der Torf allmählich bis
fast auf deu Saud abgegraben. Bis dahiu lebt der Ansiedler tüm-
merlich im kleinen Häuschen von dem Verkauf des Torfs und vom
Bau des Buchweizens im Moor. Ist der Bauer auf den Grund
gekommen, so kann er allmählich Äcker anlegen. Zu diesem Zwecke
vermischt er den Rest der Torferde durch Umgraben mit dem
Sandboden und fügt Dünger hinzu. Von nun au geht es ihm
bei Fleiß und Sparsamkeit langsam besser. Tie Äcker und Wiesen
dehnen sich immer mehr aus. Bald wird die erste Hütte nieder-
gerissen und an ihrer Stelle ein stattliches Haus gebaut.
An anderen Stellen gräbt man gar nicht erst das Moor ab, son-
dern entwässert es nur. Tann weiß der Landmann es durch
künstliche Düngstoffe ebenso fruchtbar zu machen, wie die abgegrabe-
nen Fehnäcker. Auf solchen Äckern wachsen alle Arten von Getreide,
Erbsen und Bohnen, Kartoffeln und Rüben; selbst üppige Klee-
selder sieht man hier und dort. Eiu Beispiel für solche Kolonieen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
— 8 —
jetzt auf den Äckern. Sie werden zu Taneu, Bindfaden, Segeltuch
und Leinewand verarbeitet. Tas Weben geschieht teils in Fabriken,
teils besorgt es der Bauer auf seinem eigenen Webstuhl.
Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen n. f. w.)
haben wir überall, aber wir könnten noch weit mehr anpflanzen.
In anderen Ländern verdient der Landmann viel mehr Geld mit
dem Obstbau als bei uns.
Beeren ob st, besonders Bickbeeren, Kronsbeeren und Wach-
holderbeeren wachsen auf unfern Bergen und in der Heide wild.
.Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren werden
überall in den Gärten gezogen.
3. Unsere nützlichen Haustiere.
Unsere Viehzucht ist ziemlich bedeutend, wird aber doch von
den anderen Regierungsbezirken unserer Provinz übertroffen. Am
wichtigsten ist die Schweinezucht und der Handel mit Schinken
nud Speck. 'Dann kommt die R i n d v i e h z u ch t, und in den Heide-,
Sand- und Moorgegenden die Schafzucht. Recht zahlreich sind
hier noch immer die sogenannten Heidschnncken.
Heidschnuckcn.
Tie 5) e i d s ch n n ck e ist von allen Schafarten die kleinste und
genügsamste. Ihre schwarze, braune oder graue Wolle ist hart
und zottig und nicht so wertvoll wie die Wolle anderer Schafe.
Aber deuuoch sind diese Tiere für den Bewohner des Moors und
der Heide unentbehrlich. Denn sie begnügen sich mit der mageren
Nahrung der Heide und haben zu Tausenden da noch ihr Futter, wo
andere Hausschafe nichts mehr finden. Besonders im Winter würde
der Heidebauer andere Schafe nicht ernähren können. Tas Fleisch
der Heidschnncken ist schmackhaft und wird oft weit verschickt. Der
Schäfer solcher Herden trägt meist einen großen Mantel aus Heid-
schuuckeuwolle, den er Haik nennt. Derselbe ist wasserdicht und hält
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
— 9 —
gut warm. Gern vertreibt sich der Schäfer die Zeit mit Strümpfe-
stricken, während sein treuer und kluger Hund dafür sorgt, daß
sich keiu Schaf verirrt.
Unsere Pferde kommen zum größeren Teil vou auswärts;
auch Ziegen giebt es bei uns noch viel weniger als z. B. im
Hildesheimschen. An Federvieh finden wir überall Hühner,
daneben auch Puter, Enten und Tauben. Gänse sind fast nur in
wiesenreichen Gegenden vorhanden. Nicht vergessen aber dürfen
wir unsere Bienen. Gern hat der Bauer auf seinem Hofe ein
Häuschen mit einigen Bienenstöcken; besonders zahlreich aber sind
sie im Moor und in der Heide. Wenn im Herbst die Heide blüht,
werden von weither die Stöcke geschickt, um hier aufgestellt zu
werden. Mit Beginn des Winters werden sie dann wieder heim-
geholt.
4. Industrie und Handel.
Der bedeutendste Ort hiersür ist Osnabrück. Zahllose Fabrik-
schornsteine überragen die Stadt, besonders an der östlichen Seite.
Ihre Eisen- Stahl- und Kupferwerke, Spinnereien, Webereien aller
Art, Färbereien, Tabak- und Zigarrenfabriken find berühmt. Auch
werden landwirtschaftliche Maschinen, Dampfkessel, Möbel, Wagen
und Gasuhren hergestellt. Brauereien und Brennereien sind
mehrere vorhanden. Außerdem wird ein lebhafter Handel ge-
trieben in Eisen- Tuch- Manufaktur- und Weißwaren, in Holz,
Getreide, Pumpernickel, Fleischwaren n. s. w.
An zweiter Stelle nennen wir Bramsche mit seinen Spin-
nereien, Webereien, Färbereien, Gerbereien, Maschinenfabriken und
seiner Leinenindustrie; Melle mit seinen Fabriken für Fleisch?
waren, Bier, Kork, Wichse, Zigarren, Kunstdünger, seinen Mühlen
und seiner Leinenindustrie; Papenburg mit seinen Schiffswerf-
ten, seiner Ankerschmiede und Kettenfabrik, seinen Dampfsägewerken
und Papierfabriken, seiner Tauschlägerei, Glashütte und seinem
Torf- und Holzhandel.
Drittens haben noch zahlreiche andere Orte mancherlei Fa-
briken. Darunter befinden sich 'viele Spinnereien, Webereien, Tabak-
und Zigarrenfabriken, Eisengießereien, Sensenfabriken, Ziegeleien,
Sägewerke und Mahlmühlen. Auch Brennereien, Seilereien, Werk-
statten sür landwirtschaftliche Maschinen, Töpfereien, Kalkbrenne-
reien, Färbereien, Gerbereien, Seifenfabriken sind vielfach vor-
Händen. Von solchen Orten wollen wir uns als die wichtigeren
merken Nordhorn, Schüttorf, Lingen, Haselünne und
Dissen. Außer dem Handel mit diesen Fabrikaten hat fast jeder
Ort unseres Landes einen oft lebhaften Handel mit landwirtfchaft-
lichen Erzeugnisse::. Besonders verkauft der Landmann Eier und
Butter, Getreide und andere Feldfrüchte, Schinken ujtfc Svx^u.nd in
den Heidegegenden auch Schafwolle.
/^Z B Ü 0 i~i bi ^ E. '
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Osnabrück
Extrahierte Ortsnamen: Heide Bramsche Melle Papenburg Nordhorn Lingen Dissen Ü
so weit das Auge blicken kann, nichts wie die braune Fläche und
den meist trüben Himmel. Und doch kann es schön dort sein,
wenn abends weit hinten am Horizont die Sonne untergeht, und
ein prächtiges Abendrot seinen rötlichen Schein über die rotblühende
Heide wirft.
Im Moor ist es still. Nur wenige Insekten giebt es dort. Kein
Vogelgezwitscher erfüllt die Luft. Das Birkhuhn, der Regenpfeifer,
die Rohrdommel und die Sumpfeule führen dort ein scheues Leben,
und vielleicht fliegt auch vor dem erschreckten Wanderer gelegentlich
eine Moorschnepfe auf.
Auch der Mensch hat lange das düstere Moor gemieden. Jetzt
aber versteht er auch dieses sich nutzbar zu machen und die öde
Landschaft umzuwandeln. Es giebt schon eine große Anzahl von
Moorkolonien, besonders an den Kanälen. Da, wo das Moor
richtig bebaut ist, findet man auch wohlhabende Leute.
b. Wie findet der Mensch seine Nahrung im
Moor? Torf stechen. Tie ältesten Ansiedler beschäftigten sich
Das Stechen des Torfes.
nur mit Torfstechen. Hierzu bedient man sich einer stumpfen, vier-
eckigen Schaufel. Mit dieser werden Stücke ausgestochen, die etwa
die Form eines Backsteines haben. Diese häuft mau so auf, daß
der Wind hindurchwehen kann. Dadurch trocknen sie im Sommer
langsam aus, und dann werden sie im Herbst als Brennstoff ver-
kauft. Das lohnt sich aber nur in der Nähe der Städte und
an Kanälen, auf denen der Torf billig weiter fortgeschafft werden
kann. Die Torfbauern sind meistens arm.
M o o r b r e n n e n. Deshalb suchen sie noch etwas mehr zu ver-
dieueu durch Ackerbau. Das geht am einfachsten fo: Zuerst werden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
5 —
ist Rütenbrock. Es liegen aber noch ungeheure Flächen unbebaut
da, welche vielen Tausenden reichliche Nahrung verschaffen könnten.
2. Die Heide.
Die Heide ist nicht so einsam und still wie das Moor. Selten
ist die Heidefläche einförmig und ohne Unterbrechung. Hügel wech-
feilt mit Thälern, Heidekraut mit Saudflächen; hier und da fieht
man eine Wasserfläche, oder Kiefern, Fichten und Birken einzeln
oder in kleinen Wäldchen; zwischendurch Äcker und menschliche Woh-
nuugeu. Zahlreiche Tiere leben in der Heide: Hasen, Kaninchen
und Hühnerwild bergen sich im Heidekraut; Schafherden weiden
die jungen Triebe der Heide ab; der Gesaug der Lerchen und
anderer Vögel erfüllt' die Luft, und Bienen sammeln süßen
Honig aus den Blüten. Kleine blaue und braune Heideschmetterlinge
umflattern uns; Käfer und andere Insekten schwirren und kriechen
umher, und Eidechse und Blindschleiche rascheln durch das Kraut.
Plag genstich. In den unfruchtbaren Heidegegenden bedarf
der Acker des Landmanns besonders viel Dünger. Dieser fehlt
aber, und deshalb nimmt man als Ersatz die sogenannten Plaggen.
Von den Heidestrecken nämlich, welche nicht beackert werden, sticht
man die Heideschicht ab, welche auf dem Sandboden gewachsen ist.
Diese benutzt man als Dünger. Auf dem so gedüngten Boden
kann Roggen, Hafer und Buchweizen angebaut werden. Wo aber
die Plaggen gestochen find, wächst nichts mehr. Der Wind wühlt
Löcher in den losen Sand und häuft ihn anderswo wieder auf.
So entstehen auch oft die Dünen, welche man in den Heidegegenden
so viel sieht. Mau sollte deshalb lieber keine Plaggen stechen,
sondern wenn möglich künstlichen Dünger streuen. Sonst werden
immer größere Strecken dauernd unfruchtbar.
3. Das Bergland.
Die Höhen der Berge sind fast immer bewaldet. Wo die Ab-
hänge nicht zu steil sind, hat der Landmann Äcker angelegt, ebenso
wie in den Thälern. Die Landschaft fieht bunt aus durch den
Wechsel von Höhen und Thälern, von Wald, Wiese und Feld,
und durch die zahlreichen Gehöfte. Überall schauen diese hervor, bald
im Walde versteckt, bald inmitten der schön gepflegten Äcker, bald
auf der Höhe, bald unten im Thal. Zahlreiche Wege ziehen sich
um die Berge, durch die Wälder und zwischen den Äckern durch.
Da sie meist viele Krümmungen machen, sieht man jedesmal nur
ein kleines Stück der Landschaft. Aber bei jeder Biegung des Weges
ist das Bild ein anderes. Wenn wir im Thal wandern, fo freuen
wir uns über die reiche Frucht auf den Äckern, die stattlichen
Bauernhöfe und die prächtigen Waldberge. Wenn wir oben auf
der Höhe sind und vielleicht auf einem Aussichtsturme stehen,
schauen wir weit über das Land, fast als wenn wir eine ungeheure
Landkarte vor uns hätten.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
sich auch geschlossene Dörfer, besonders im Hümmling und im
Gebiete der Ems und Vechte. Im Gebirgskunde sind die Dörfer
oft rundlich gebaut, manchmal mit krummen Straßen. Anch^stehen
hier die Häuser zuweilen nahe bei einander wie in der ^-tadt;
meistens aber sind sie durch große Hofräume, Gärten n. f. w. von-
einander getrennt. In den Niederungen ziehen sich die Häuser wohl
zu beiden Seiten der Chaussee hin und bilden also nur eine lange
Straße. Die Moorkolouieen liegen fast immer an den Kanälen
und können Stunden lang sein. Hinter jedem Hanse liegen dann
die Äcker, welche dazu gehören.
5. Tns westfälische Bauernhaus.
Westfälisches Bauernhaus.
Gern baut der Bauer sein Haus allein inmitten seiner Äcker und
Wälder. Ein großer Kamp oder Hof nmgiebt es, der mit
einer Mauer umzogen ist. Auf diesem Hofe stehen fchat-
tige Buchen oder Eichen, die oft schon ein hohes Alter haben
und der Stolz des Bauern sind. An dem Hause selbst ist zweierlei
besonders auffallend: 1. Menschen und Tiere leben unter einem
Dache; 2. das Haus hat fast nie ein Stockwerk.
Auf den niedrigen Seitenmauern des Hauses ruht ein hohes
Dach, mit Stroh oder Ziegeln gedeckt. Der Giebel trägt als
Schmuck geru zwei Pferdeköpfe oder auch eine Säule. Auf der
Giebelseite befindet sich das große Einfahrtsthor. Wenn wir durch
dieses eintreten, stehen wir auf der Tenne oder Diele, deren Fuß-
bodeu aus festgestampftem Lehm besteht. Zu beiden Seiten schaut
aus den Viehställen neugierig das Vieh auf uns oder frißt aus deu
Krippen, welche von der Diele aus gefüllt werden können. Gerade
vor uns sehen wir den Herd, und dahinter liegen die Wohnräume.
- Auf dem Herde brennt ein offenes Feuer, und in dem großen schwar-
Zen Ranchfang darüber hängen die Schinken, Speckseiten und Würste
zum Räuchern. Vom Herde aus geht links und rechts wieder eine
2*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 12 —
Thür aus den Hos. Nahe bei der einen Thür steht der Tisch, an
welchem die Mahlzeiten eingenommen werden. Auf der andern
Seite siud Pumpe, Spülstein und Küchenschrank untergebracht. Der
schönste Platz ist am Herde. Von hier überschaut die Hausfrau
alle drei Thüreu, sieht^ das Vieh und überwacht die Arbeiten der
Knechte und Mägde. Sie kann also aufpassen und ihre Befehle er-
teilen, ohne selbst von der Arbeit aufstehen zu müssen. Über den
Ställen auf den sogenannten Hielen wird das Viehfutter, auf dem
Boden über der Wohnstube oder Döuse das Korn aufbewahrt. Der
oberste Raum unter dem Dache heißt der Balken; hier liegen die
Vorräte an Heu und Stroh. Auf dem Hofe stehen uoch mehrere
Nebengebäude, wie Backhaus, Scheune, Wagenschnppeu. Ähnlich
wohnten unsere Vorfahren schon vor 200(3 Jahren.
6. Hiinenstcine.
In uralter Zeit reichte das Eis und die Kälte des nörd-
lichen Eismeeres bis tief in Deutschland hinein. Große Gletscher
bedeckten unser Laud, welche von den Bergen Skandinaviens große
und kleine Steine, Kies und Lehmmassen mitschleppten und an ihrem
unteren Ende ablagerten. Später wurde es wärmer bei uns, die
Gletscher schmolzen ab, wurden immer türzer und verschwanden zu-
letzt, Die zurückgelassenen Steine und Erdmassen bedecken noch jetzt
große Strecken Norddeutschlands. Auch die ungeheuren Felsblöcke,
welche im Moor und auf der Heide so viel gefunden werden,
stammeu daher. Die Ureinwohner unserer Heimat haben die Blöcke
später zu den großen Denkmälern gebraucht, welche wir Hüuen-
gräber oder Hünensteine nennen. In unserer Gegend sind sie
meistens so gebaut, daß halbgroße Steine als Träger oder Füße
dienen. Die größten Blöcke sind dann wie Tischplatten darauf
gelegt. Solcher Decksteine hat jedes Denkmal mehrere. Zwischen
Lorup und Werlte giebt es ein Hünengrab, welches 13 Decksteiue
hat. Sehr oft ist um das Ganze noch ein Krauz von kleineren
Steinen aufgestellt. Unter diesen Denkmälern hat man Urnen, d. h.
Tongefäße mit menschlichen Gebeinen, Schmuckgegenstände, Waffen
u. s. w. gefunden. Daran erkennen wir, daß es wirkliche Gräber
sind. Einige waren aber auch Opferaltäre unserer heidnischen Vor-
fahren. In uuferm Regierungsbezirke giebt es überall solche
Hünengräber; die meisten aber finden sich im Osnabrücker Lande.
Am berühmtesten sind neben den Karls st einen die 8 großen
Denkmäler auf dem Giersfelde bei Ankum und Alfhausen.
Leider sind hier wie überall die meisten zerstört. Da man sonst
keine Steine hatte, auch keine Ziegel brennen konnte, sprengte
man die Blöcke und benutzte die Brocken für den Bau der Kirchen,
Häuser, Mauern und Chausseen. Jetzt hat die Regierung befohlen,
alle Hünengräber, Opfersteine u. s. w. zu schonen.
7. Bohlwege.
Tief im Moore finden wir an manchen Stellen alte Holzwege.
Diese sind aus Balken gemacht, die man wie die Schwellen der Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Backhaus Karls
Extrahierte Ortsnamen: Spülstein Deutschland Bergen_Skandinaviens Norddeutschlands Heide Karls
— 22 —
bald wieder zusammenfließen. Die häufigen Überschwemmungen
haben hier gute Wiesen geschaffen, besonders im Artlande,
zwischen Bersenbrück und Quakenbrück. Am linken Ufer des Flusses
läuft die Bahn von Osnabrück nach Oldenburg.
Als erster Ort im Tieflande ist zu nennen das Weichbild
(Flecken) Bramsche. Es liegt links an der Hase in fruchtbarer
Gegend, ist Station und hat viele Fabriken. Eine Stunde weiter
nördlich haben wir rechts das hübsch gelegene Malgarten, ein
ehemaliges Kloster, jetzt Sitz eines Amtsgerichts. Die Gegend ist
gut bebaut. Rechts und besonders links liegen den Fluß entlang
zahlreiche Höfe. Weiter stromabwärts kommt das Dorf und Stift
Bersenbrück. Es liegt am linken Haseufer, ist Bahnstation und
Kreissitz. Kurz vor Quakenbrück, zwischen Bahn und Fluß, liegt
inmitten schöner Wiesen das kleine Dorf Badbergen.
Tie Stadt Quaken brück ist von fruchtbaren Äckern und
Wiesen umgeben und hat außerdem lebhaften Handel, der in frühe-
ren Jahrhunderten sehr bedeutend war. Die Hase fließt in mehreren
Armen durch den Ort, der noch manche altertümliche Bauten auf-
weist, z. B. die von einem Kirchhofe hübsch umgebene Protestautische
Kirche. Es befindet sich dort ein Realgymnasium und eine Acker-
bauschule.
2. Von Quakenbrück bis Meppen.
Bald hinter Quakenbrück tritt die Hase ins Oldenburgische
eiu. Hier wird sie durch die Höhen des Hümmlings aufgehalten
und biegt nach Westen um. Moor und Sanddünen treten von
jetzt an vielfach an ihren Ufern auf. Bald hinter dem olden-
burgischen Orte Löningen verläßt sie das Großherzogtum und
kommt wieder auf Osnabrücker Gebiet. Von links nimmt sie den
„großen Kanal" auf, der von Quakenbrück her das überflüssige
Wasser ableitet. Bei Herzlake, einem sehr alten Orte auf dem
rechten Ufer, beginnt die Meppener Kreisbahn, welche über Hase-
lünne nach Meppen geht. Die Bewohner von 5) a s e l ü n n e treiben
außer Landwirtschaft auch mancherlei Gewerbe. Vor allem be-
deutend sind die dortigen Brennereien. Als letzter Ort ist das
Dörfchen Bokeloh zu nennen, eine der ältesten Ansiedlnngen im
ganzen Emslande.
3. Das Land zwischen Hase und Ems.
Auch dieser Teil unseres Regierungsbezirkes ist fast wie ein
Viereck geformt. Tie Bahn von Quakenbrück nach Rheine teilt
es in 2 Dreiecke. Von diesen ist das südöstliche von Sandrücken
und Hügeln durchzogen, während das andere sast ganz eben ist. Nur
einige niedrige Sandrücken reichen hier bis an die Ems. Zwei
Berggruppen sind besonders zu merken. Die eine liegt im Süd-
osten, westlich von Bramsche. Es ist der Gehn, ein bewaldeter
Rücken, um den nördlich und südlich eine Chaussee nach U f f e l n
führt. Der zweite Bergrücken fängt bei Uffeln an und zieht sich
lang hin bis nach Fürstenau und Berge. Sein höchster Punkt
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 29 —
junge Zweige hervorgewachsen sind. Die Stümpfe stehen weit aus-
einander, und an manchen Stellen ist junges Holz nachgepflanzt.
Das nördlichste Dorf des Hümmlings ist das einsame Ester-
wegen, dessen neuer Kirchturm weit sichtbar ist. Es ist eine alte
Stiftung der Tempelherren und liegt am südwestlichen Abhang
eines Hügels, der noch heute stattliche Reste einer alten Waldung
trägt. Im Süden seien noch die Kirchdörfer Wachtum, Holte,
Lastrup und Berßen genannt.
V. Das <B>cßtet der Mechie.
Das Gebiet der Vechte bildet ziemlich genau den Kreis Graf-
schast Bentheim. Der Fluß durchfließt diesen Kreis der Länge nach
von Südosten nach Nordwesten. Von links nimmt er bei Neuen-
haus die Dinkel auf. Die Ufer der Vechte sind zum größeren
Teile fruchtbar und gut bebaut. Zwischen Vechte und Ems liegen
Heidestrecken und Moore. Auch auf dem linken Ufer fehlen folche
nicht. Im Süden ist der Kreis hügelig (Ü st e r b e r g e), und auch
westlich von Neuenhaus erhebt sich aus dem Moore ein für den
Ackerbau teilweise geeigneter Sandrücken (Ulfen er Berge).
Sprache, Sitten und Trachten haben in diesem Lande viel Hol-
lüudisches angenommen.
Schlot? Bentheim (nach einein älteren Bilde).
Die Bahn, welche von Salzbergen nach Holland führt, bringt
uns an Schüttorf vorbei, dessen Baumwollenfabriken wir vom
Zuge aus erblicken, nach Bentheim. Schon kurz vorher wird
die Gegend waldreicher, und bei Bentheim selbst erblicken wir rechts
prächtige Laubwälder. Mitten darin liegt Bad Bentheim mit
seiner Schwefelquelle und seinen hübschen Anlagen. Es wird be-
sonders von Holländern besucht. Links von der Bahn liegt die
Station; dahinter auf einem Berge die große und schöne Burg,
und zu ihren Füßen am Abhänge des Berges das Städtchen mit
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Bentheim Neuenhaus Bentheim Holland Bentheim Bentheim Bad_Bentheim
— 42 —
wird nur von einer Familie bewohnt (Mietshäuser der Stadt). Die Straßen
sind meist ohne Fußsteige. Dennoch sind die Dörfer unserer Heimat wohl
schön zu nennen, und der Städter wandert gerne zu ihnen hinaus.
Das Bauernhaus.
Einzeln und verstreut liegen die Bauernhäuser unserer Gegend zwischen
Feldern, Wiesen und Wäldern. Auf dem geräumigen Hofraume stehen
Eichen, Buchen, Eschen und allerlei Obstbäume schützend neben den Ee-
bäuden. Das meist aus Machwerk gebaute langgestreckte Wohnhaus, dessen
Bauernhof.
helle Wände und dunkelgehaltene Balken weithin leuchten, ist einstöckig.
Wie die Henne ihre Küchlein, so schützt das rotbraune Ziegeldach oder das
moosgrüne Strohdach, indem es tief herunter reicht, Haus und Bewohner
vor Wind und Wetter.
Vor der „Niendür" liegt der Hofhund an der Kette. Auf dem mäch-
tigen Querbalken über der großen Tür können wir neben einem frommen
Spruche das Baujahr und den Namen des Bauherrn lesen. Tritt man
auf die aus gestampftem Lehm, aus Zement oder Steinplatten hergestellte
„Diele", so sieht man links die Kuhställe, rechts die Pferdeställe, während
über uns der große Boden ist, der Korn und Heu aufnimmt. Indem wir
die Diele hinauf zum „Unnerschlag" (Flur) gehen, der quer durchs Haus
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]