Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Friedrich der Große - S. 43

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 43 — König sein Haupt in die Hand und bedeckte die Augen, um den Tränen des Dankes gegen den Höchsten freien Lauf zu lassen. Der Siebenjährige Krieg war nicht allein für Preußen, sondern auch für Deutschland von den wichtigsten Folgen begleitet. Erst durch diesen Krieg hat Preußen, das sich mit beispiellosem Erfolge gegen halb Europa verteidigte, eiue neue Machtstellung errungen, die seitdem immer mehr befestigt wurde. Den glänzenden Kriegstaten Friedrichs verdankte sein Land die allgemeine und unbedingte Anerkennung als europäische Großmacht. Der Preußische Staat nahm unter den übrigen deutschen Ländern bald eine führende Stellung ein. Das starke, stolze Selbstgefühl, das nach dem Siebenjährigen Kriege sich jedes Preußen bemächtigte, ging bald auf das ganze deutsche Volk über. Der französische Einfluß auf Sitten und Bildung schwand mehr und mehr; ein frischer, lebendiger Zug ging auf einmal durch ganz Deutschland, und deutsches Volksbewußtseiu und deutsche Geistesbildung erfuhren einen neuen, kräftigen Aufschwung. Der „Alte Fritz", wie der König nach dem letzten Kriege säst allgemein genannt wurde, war der volkstümlichste Mann in ganz Europa geworden. Überall verehrte und bewunderte man den seltenen Herrscher. In allen Häusern und Hütten seines Landes nicht nur, sondern weit über Deutschlands Grenzen hinaus war fein Bild zu finden; in katholischen Ländern hing es neben dem des Papstes. 6. Der Alte Fritz. Unter den Sorgen und Wechselfällen des Krieges war der König vorzeitig gealtert, aber doch hatte er noch „feine Zeit, müde zu sein". Vor allen Dingen suchte er die Wunden zu heilen, die der langjährige Krieg dem Lande geschlagen hatte. Die für einen neuen Feldzug schon gesammelten Geldmittel, etwa 60 Millionen Mark, wurden an die einzelnen Provinzen verteilt. In Schlesien wurden die Bewohner auf sechs Monate, in Pommern und der Neumark, wo die Russeu so schrecklich gehaust hatten, auf zwei Jahre von allen Abgaben befreit. Friedrich entließ eine große Anzahl von Soldaten in ihre Heimat, um die brach liegenden Äcker zu bebauen. Gleich nach dem Frieden öffnete er feine Vorratshäuser und ließ das für eine etwaige Fortsetzung des Krieges aufgespeicherte Getreide als Saatkorn verteilen. Außerdem schenkte er den am meisten verarmten Landleuten 35 000 Pferde zur Bestellung der Felder. In der vom Kriege schwer heimgesuchten Neumark, deren Bevölkerung sehr zusammengeschmolzen war, wurden Landleute aus anderen Gegenden angesiedelt, und in wenigen Jahren war die Einwohnerzahl so bedeutend gestiegen, daß sie 30 000 mehr 4 *

2. Stadt und Land - S. 17

1895 - Hannover : Meyer
— 17 — Brunnengräber ist fertig; er steigt hinauf; die Sterne sind verschwunden. Wo sind sie geblieben? Die Sterne sind auch am Tage am Himmel. Wegen des helleu Sonnenscheines können wir sie nicht sehen. Wie geht es denn zu, daß der Brunnengräber sie sehen konnte? Nennt einige Sterne, die ihr kennt! Der Siebenstern, der Karlswagen, der große und der kleine Bär, der Polarstern. Woran könnt ihr diese Sterne er- kennen? Es sind aber Millionen von Sternen am Himmel, und wir kennen so wenige davon. Wer hat den Milchwagen am Himmel ge- sehen? Die Sterne sind wie die Sonne Himmelskörper. Gott schnf ja Sonne, Mond und Sterue. Einige von den Sternen sind noch viel größer als die Sonne; ja diese ist nichts anderes als ein großer Stern. Sie ist aber der Erde am nächsten, und darum erscheint sie größer als die andern Sterne. (). Das Gewitter. Es war an einem schönen Sommertage znr Erntezeit, da zog ein Gewitter über Mariengaard. Der Blitz schlug ein, und der Hof brannte ab. Jetzt ist der Hof mit Blitzableitern versehen. Die Blitzableiter nehmen den Blitz auf und leiten ihn in die Erde oder in einen tiefen Brunnen, wo er nicht schaden kann. Wenn der Blitz von der Gewitter- wölke durch die Luft in Zickzacklinie fährt, so giebt es einen großen Knall, den wir Donner nennen. Es dauert oft etwas, nachdem wir den Blitz gesehen haben, bevor wir den Donner vernehmen. Das Licht dringt schneller in unser Auge, als der Schall in unser Ohr. (Veranschaulichung: Knall einer Peitsche, Kanone, Gewehr.) Das Abendläuten von H. W. Fink. Der Hahn von F. W. Theel. Krichau, Stadt und Land. 2

3. Stadt und Land - S. 21

1895 - Hannover : Meyer
— 21 — Straße hin ist die Kaserne von einer hohen Mauer eingefriedigt. Welche Eigentümlichkeit hat diese Mauer? Sie geht stufenweise in die Hohe, und doch ist sie überall gleich hoch. Die einzelnen Stufen der Mauer stehen wagerecht; die Chaussee aber führt bergan. b) Wandern wir weiter, so kommen wir an eine Quelle, die dicht am Wege ist und aus dem Hügel westlich von der Chaussee hervorkommt. Dieser Quelle gegenüber liegt Tivoli mit seinem großen, schönen Garten, in welchem sich viele Obstbäume, viele Laubeu, mehrere Teiche und viele Spaziergänge befinden. Der Garten sieht aus wie ein kleiner Wald. Ostlich von dem Tivoligarten liegt ein Thal, die Anlage genannt. Es ist ein kleiner Wald, der nicht von selbst hier entstanden, sondern von Menschenhänden angelegt ist und darum die Anlage genannt wird. Hier spielen die kleinen Kinder, welche nicht nach dem Walde laufen können. Auf den vielen Bänken sitzen die alten Leute, denen das Gehen schwer fällt. Es ist ihnen hier, als wären sie im Walde. c) Wir sind jetzt an die Allee gekommen, die nach dem Walde führt. Die Chaussee lassen wir rechts liegen. Zur linken Hand begleitet uns von Haderslebeu nach dem Walde ein großes Feld; viele Gras- und Kornäcker wechseln mit einander ab. Alles Land gehört der Stadt, und darum wird es das Stadtfeld genannt. Herzog Hans, der auf dem Schlosse Hansburg wohute, hat es der Stadt geschenkt. Die Stadt ver- mietet es an die Stadtbewohner, und diese bauen Korn darauf. Nicht alles Land wird vermietet. Die Grasfelder werden in anderer Weise verwertet. Wer in der Stadt eine Kuh hält, aber kein Land für sie hat, der kann sie tni Frühling auf das Stadtfeld bringen. Hier grast sie den ganzen Sommer. Der Besitzer der Kuh bezahlt eine kleine Summe dafür an die Stadt; dieses Geld nennen wir Grasgeld. Dort könnt ihr die vielen Kühe sehen. Sie stehen alle in einer Reihe; sie sind „getüdert", angebunden, können also nicht frei umherlaufen. Diese Kühe gehören nicht einem Manne, sondern vielen; es kommen darum auch viele Mädchen und Frauen hierher, um die Kühe zu melkeu. Die Kühe haben einen Hirten. In der Nähe der'herde steht ein Wagen, ans welchem ein kleines Hans liegt. In diesem Wagen lebt der Hirte. Wenn es regnet, so geht er in sein Haus hinein. Nur eine Stube hat sein Haus. An der Wand hängt ein Bild von der Mutter Jesu. Der Hirte ist gewiß ein gottesfürchtiger Mann; er denkt oft an den Heiland" der da spricht: Ich bin ein guter Hirte. Ein Hirte mnß treu sein. Er muß die Kühe „umtüderu" (ihnen einen neuen Weideplatz geben) und tränken. Auf einem Wagen liegt eine große Tonne; die hat hinten einen Hahn,

4. Stadt und Land - S. 23

1895 - Hannover : Meyer
— 23 — Weg. der mit Gras bewachsen und von hohen Bäumen begrenzt ist. Man sieht, daß der Weg nicht mehr benutzt wird. Dieser Weg wurde in früheren Tagen viel gebraucht. Es war die Hauptlandstraße zwischen Haderslebeu und Christiansfeld. Dieser Weg hatte aber sehr viele Biegungen, und dadurch wurde er viel länger. Der nen angelegte Weg, die Chaussee, bildet eine fast gerade Linie, und das habt ihr oft gehört: Der gerade Weg ist der kürzeste. c) Folgen wir diesem Wege nach Norden, so kommen wir nach Ulvshnns, nach der Oberförsterei. Hier wohnt der Oberförster, der die Oberaufsicht über deu Wald führt. Auf unseren Wanderungen haben wir überall kleinere und größere Wälder getroffen. Die ganze Umgebung von Hadersleben ist mit Wäldern übersäet. In früherer Zeit bildeten alle diese kleinen Wälder einen einzigen großen Wald. Das ganze Land war mit Wald bedeckt. Es wurde also keiu Ackerbau betrieben. Unsere Norfahren lebten von der Jagd und vom Kriege. Da kamen aber fried- lichere Zeiten. Die Menschen lernten den wahren Gott kennen; sie wurden mehr friedlich gesinnt und gaben ihre frühere Beschäftigung zum Teil auf. Sie fingen an, die Wälder zu entfernen und den Acker zu bebauen. Aus den wilden Kriegern wurden Landleute. Da war es aber um den Wald geschehen. Der eine große Wald sank dahin nach dem andern, und wenn es so fortgegangen wäre, so hätten wir hentzntage wohl kaum einen Wald mehr gehabt. Da kam aber der König, der nicht nur ein Vater seiner Unterthanen ist, sondern auch für das Land, den Wald, den See, die Wiese und den Acker sorgt, dem bedrängten Wald zur Hilfe und verbot den Lenten, ganze Wälder zu fälleu. Er setzte Beamte, Oberförster, ein, die über den Wald die Aufsicht sührteu. Sie sollen den Wald pflegen und- hegen, die alten morschen Bäume fällen lassen, neue Bäume ein- pflanzen; sie solleu an solchen Stellen, wo die Bäume zu dicht stehen und einander im Wachsen hinderlich sind, einige von den schwächsten ent- fernen, die Tiere des Waldes gegen Wilddiebe, ja auch gegen den harten Winter schützen. Noch viel mehr hat der Oberförster zu thuu. Nennt noch etwas anderes! Das kann er aber nicht allein besorgen; darum hat er Leute unter sich, die ihm helfen; es sind die Förster. Wo wohnen die Oberförster und die Förster? Westlich vou der Oberförsterei liegt eine Wiese; es ist eine Waldwiese. Warum? Durch den Wald führen mehrere Wege. Einer führt nach der Schießbahn. ä) Die Schießbahn ist 600 in, 6/10 km lang. Zu beiden Seiten liegen kleine Schanzen, die dazu bestimmt sind, die Kugeln, welche nicht die aufgestellte Scheibe treffen, aufzufangen. Das Betreten der Schieß-

5. Stadt und Land - S. 24

1895 - Hannover : Meyer
— 24 — bahn ist verboten. Wir können uns leicht denken, aus welchem Grunde. Die Soldaten schießen nach verschiedenen Scheiben. Nennt einige! Nördlich von der großen Schießbahn liegen zwei kleinere (450 und 400 m), und ganz am Ende derselben, in der Nähe der Waldwiese, befindet sich ein Haus, in welchem die Scheiben und die Munition aufbewahrt werden. Damit niemand die Schießbahn betrete und in das Haus eindringe, ist hier Tag und Nacht eine Wache, welche alle 24 Standen abgelöst wird. e) Am Rande des Waldes, in der Rühe der Oberförsterei, liegt eine Pslanzschule. Die Bäume, welche im Walde gepslauzt werden, kauft der Förster nicht beim Gärtner, wie wir es thnn, wenn wir einen Baum pflanzen wollen. So viele Bäume, wie der Förster gebraucht, hätte der Gärtner nicht einmal. Die Bäume werden in der Pflanzschule groß gezogeu. Die Pflanzschule ist sehr gut eingefriedigt, damit die Tiere des Waldes nicht hineindringen und die zarten Pflanzen verzehren. In der Pflanzschnle sind wie in dem Garten Beete. Ans jedem Beete sind mehrere kleine Rinnen gezogen; in diese wird der Same gestreut. Auf eiu Beet streut man Tannen-, auf ein anderes Buchen-, auf ein drittes Eichensamen. Auf dem einen Beete sollen also Tannen, auf dem andern Buchen und auf dem dritten Eichen wachsen. Woher hat man aber den Samen? Von den Bäumen. Die blühen wie jede andere Pflanze und tragen kleine Früchte, in welchen die Samenkörner liegen. Sind die Pflanzen aufgegangen und recht kräftig, fo werden sie auf audere Beete gepflanzt, damit sie ordentlich Platz haben, sich nach allen Seiten cius- dehnen können. Sind sie recht groß, so werden sie in den Wald ge- pflanzt. Solche junge Anpflanzungen finden wir überall im Walde; anch die siud eingefriedigt. Warum? Ii. Naturkunde. 1. Die Witterung. In der Nähe der Pflanzschule ist ein anderer Platz; auch der ist eingefriedigt. Innerhalb der Einfriedigung befindet sich ein großer Baum, auf welchem die Witterungsverhältnisse beobachtet werden. Eine hohe Leiter führt in den Baum hinauf. Am oberen Teil des Stammes ist der Baum mit Brettern umgeben, auf welchen man um den Stamm herumgehen kann. Hier oben im Baume sind mehrere Thermometer und

6. Stadt und Land - S. 42

1895 - Hannover : Meyer
— 42 — b) Das Ufer bei Erleff ist ziemlich steil. Oben auf der Hochebene pflügt der Bauer und säet Korn auf das Feld. Erleff ist nur ein kleines Dorf. Die Bewohner bebauen das Land; sie leben namentlich vom Ackerbau. Auf der Weide grasen die Kühe. Die Milch derselben wird in der Stadt verkauft. Steigen wir auf die Erlesfer Berge, so haben wir eine schöne Aussicht auf den Damm und die Stadt. Wir sehen Felder und Wälder, Berge und Thäler, Kirchen und Dörfer. Nennt einige Dörfer! Auf unserer Wanderung treffen wir viele Farnkräuter. Wir pflücken einige dieser hübschen Blätter, die sich nicht mit Blüten zu schmücken brauchen, und bringen sie unserer Mutter. Aus der harten Wurzel, die in der Erde liegt und allen Blättern täglich ihre Nahrung giebt, wachsen jedes Jahr nene Pflanzen hervor. Die Farnkräuter sterben nicht aus. e) Wir sind an einen Bach gekommen, der silberhelles und klares Wasser enthält. Das Wasser kommt aus einer Quelle, „Nietens Kilde", die sich in der Nähe befindet. Nach einer weiteren Wanderung vou einer halben Stunde sind wir an drei Teiche gekommen, die mit einander in Verbindung stehen, und von welchen der eine höher liegt als der andere. Das Wasser fällt von einem Teich in den andern und fließt zuletzt durch eine Schlucht in einem großen Bogen in den Damm. Vor mehreren Jahren lag hier eine Kratzmühle, welche von dem Waffer getrieben wurde. Die Stelle, auf welcher das Wasserrad gestanden hat, ist noch zu sehen. Von der Kratzmühle wandern wir weiter über Wiesen und Felder nach dem Walde Pamhoel. cl) Pamhoel. Auf unserer Wanderung sind wir durch kleinere Wälder gekommen. Pamhoel ist aber ein großer Wald, so groß, daß man leicht den Weg verfehlen könnte, wenn man im Walde nmherwanderte. Der Wald liegt an der Südseite des Dammes und begrenzt weiter nach Westen die Wiesen, die am Ende des Dammes liegen. Am Eingange des Waldes liegt die Försterei. Hier wohnt der Förster, welcher die Aufsicht über den Wald führt. Was hat er denn zu thuu? Von der Försterei sührt eine Chaussee durch den Wald. Wir wundern uns vielleicht darüber. In diesem Walde ist die Chanssee aber sehr gut zu gebrauchen; denn der Wald ist ge- birgig. Das gefällte Holz kann in kleineren Fndern nach der Chanfsee geschafft und von hier in größeren Fudern weiter gebracht werden. Die Chaussee führt von Mastrup nach Törning. Der Wald gehört dem König und ist darnm eine königliche Domäne. Rechts und links am Wege stehen hohe Bäume, Eichen, Buchen, Fichten, Tannen und noch viele

7. Stadt und Land - S. 44

1895 - Hannover : Meyer
— 44 — in meine Rinde. Diese Namen will ich bewahren, so lange ich lebe. Ich fühle aber, daß es nicht lange mehr dauern wird; denn meine Wurzeln sind fast alle abgestorben, und schou in vielen Jahren habe ich keine Nahrung erhalten." In diesem Walde lebten also in früheren Zeiten sehr viele wilde Tiere: Hirsche, Rehe, Dachse, Füchse, Hasen und Bären. Durch die großen Jagden wurde die Zahl dieser Tiere immer kleiner. Bären, Wölfe und Hirsche verschwanden aus dem Wald, und hier wäre heute wohl kein Wild gewesen, wenn nicht der König den bedrängten Tieren znr Hilfe gekommen wäre. Er verbot den Leuten das Jagen im Walde. Nur der Förster hatte das Recht, die Tiere zu schießen. Die Jagd- freiheit hörte auf. Wer ohue Erlaubnis jagt, wird bestraft. (Wild- dieb.) Da freuten sich die Rehe und Hasen; sie lebten vergnügt im Walde; ihre Zahl wurde immer größer. Aus dem Walde kamen sie anf die Kornfelder und richteten hier großen Schaden an. Der Bauer muß aber seinen Acker in Ruhe habeu, und darum kommt eines Tages der Förster mit vielen Jägern; eine große Treibjagd wird abgehalten. Die Treiber durchziehen Feld und Wald, schreien und schlagen mit ihren Stöcken auf die Erde. Die Tiere werden aufgescheucht; sie laufen davon; aber die Treiber treiben sie zurück zu den Jägern, die sie niederschießen. Nach einer solchen Treibjagd haben der Bauer und die Bäume des Waldes wieder Ruhe; sie werden von dem Wilde nicht belästigt. Wir wandern weiter. Rechts führt ein Weg; dem folgen wir nach Christiansthal. Westlich von diesem Orte liegen der Törninghof und s) Die Törningmühle. Die Waffermühle in Törning bekommt ihr Wasser aus dem Steve- niuger Damm. Bei der Mühle ist ein Mühlenteich. Auf diesem schwimmen viele Enten umher, die in einem Häuschen mitten im Teich ihre Wohnung haben. Das aus dem Teich fließende Wasser treibt das Mühlenrad und fließt darauf durch den Mühlenteich iu deu Damm. In dem Garten des Müllers finden wir auf einem Hügel Steine und die Überreste von Mauern. Es ist eine Ruine. Hier lag in alter Zeit das Schloß Törning, welches deu mächtigen Grafen Limbeck gehörte. Diese waren so mächtig, daß sie es wagten, gegen den dänischen König Krieg zu führeu. Der König belagerte lange vergeblich das Schloß. In den anliegenden Wäldern ließ er Schanzen aufwerfen. Die „Sandknle" zeigt noch Überreste der- selben. Auf diese Schanzen wurden Schleudermaschinen gestellt; denn zu der Zeit kannte man keine Kanonen. Trotz aller Anstrengung der

8. Stadt und Land - S. 46

1895 - Hannover : Meyer
— 46 Später wollen wir diese Inschrift besprechen. Auf dem andern Schilde steht: Danielsen. So heißt der Besitzer des alten Hofes. Fred- stedt gegenüber liegen im Damm zwei Holmen, Inseln. Dieselben sind nur klein und darum nicht von Menschen bewohnt. Nur die Möveu nisten hier im hohen Grase. Unser Weg führt nns an einer Schmiede, „Skallebek", vorbei. Diese Schmiede hat ihren Namen nach einem Bache, welcher Ii) Die Skallebek genannt wird. Der Bach hat wiederum seinen Namen nach einem Fisch, der aus Dünisch „Stalle", auf Deutsch aber Rotauge heißt. Der Bach hat seine Quelle zwischen Bramdrup und Maugstrnp. Da das Land nach Süden niedriger liegt, so hat der Bach sich einen Weg durch Wieseu und Äcker gebahut. Das Laud ist hügelig, und darum muß der Fluß oft eine Biegung machen. Unverdrossen sucht er die niedrigsten Stellen auf. Um nicht seinen Lauf zu hemmen, hat man an mehreren Stellen Brücken gebaut. So fließt der Bach unter die Chaussee uach Simmer- stedt und Woyens und unter die Eisenbahn dahin. Zwischen den Wiesen bei Johannesthal und dem Damm befindet sich eine Hochebene. Diese zwingt den Bach, eine östliche Richtung einzuschlagen. Sein Lauf wird langsamer. Dem Kirchhof von Alt-Hadersleben gegenüber mündet die Skallebek in den Damm. An dieser Stelle wächst kein Schilf. Warum nicht? Auf unserer Wanderung haben wir manches gesehen und gelernt. Wir wissen jetzt, woher das Wasser im Damm kommt. — Kann das Wasser im See denn nicht die Stadt und die Dörfer, welche an seinen Ufern liegen, zerstören? Nein; denn steigt das Wasser zu hoch, so öffnet der Müller die Schleusen bei der Suderbrücke, und das Wasser fließt in die Föhrde, welche tiefer liegt als der Damm. Der Damm ist aber nicht nur da, um das Wasser der vielen Bäche aufzunehmen, um Wiesen zu tränken und Mühlen zu treiben. Er ist der Wohnort vieler kleiner Ge- schöpfe Gottes, welche hier leben. Wir wollen jetzt das Leben in und auf dem Damm kennen lernen.

9. Stadt und Land - S. 8

1895 - Hannover : Meyer
— 8 — 8. Mariengaard. Dem Seminar gegenüber, durch eine Thalschlucht davon getrennt, liegt ein Bauernhof mit großem Wohnhaus und großen Scheunen. Nord- lich davon befindet sich das Land, das zu diesem Hofe gehört. Auch au dem Wege nach Aastrnp liegt an der Südseite der Landstraße, der „Haderslebener Schweiz" gegenüber, ein hübscher Bauernhof, Mariasminde. Wandern wir nach Moltrup hinauf, so kommen wir an einem Bauern- Hof, Nörregaard, vorüber. Biegen wir am Moltruper Wege nach links ab und folgen einem Feldwege nach Westen, so gelangen wir auf eine Anhöhe; denn der Weg führt bergan. Am Ende dieses Weges liegt südlich von uns Eisbüll, aus zwei großen Bauernhöfen bestehend. Eisbüll liegt in einem tiefen Thale. Nach Süden erhebt sich ein steiler Berg, worauf in alter Zeit eine Burg stand. Jetzt ist der Berg mit Wald bedeckt. Der Weg führt uns durch eine tiefe Thalschlucht, in welcher wahrscheinlich in alter Zeit ein breites Wasser floß, das mit dem Damme in Verbindung stand. Wegen der schönen Lage dieser Bauernhöfe wandern wir oft dahin. Eisbüll liegt dicht bei Hadersleben. Haus und Hof finden wir überall. Wo viele Menschen wohnen, da liegen viele Häuser, und wenn der Acker sehr fruchtbar ist, liegen bei den Häusern viele Scheunen. Aber auch wir in der Stadt haben Haus und Hof. Im Hanse wohnen wir. Auf dem Hofe trocknet unsere Mutter die Wäsche, spaltet uuser Vater Holz. Neben dem Hofe liegt gewöhnlich ein kleiner Schnppen, in welchem wir die Feuerung und allerlei Sachen aufbewahren. a) Heute wollen wir den großen Bauernhof Mariengaard betrachten. Eine Allee führt zu dem Hofe hinauf. Vor dem Wohnhause, in welchem der Besitzer wohnt, steht eine Reihe von hohen Linden. Nach Westen und nach Norden liegen drei große Scheunen, die mit Blitzableitern ver- sehen und mit Dachpappe gedeckt sind. In der einen Scheune sitzen in der Mauer kleine Fenster. Hier ist der Stall für die vielen Kühe. In der Nähe befindet sich der Pferdestall, in welchem die vielen Pferde stehen, die der Landmann gebraucht, um seine großen Äcker zu bestellen. In einem Hause für sich ist der Schweinekoben. Hier lebt das Haus- schwein. In eine andere große Scheune führt ein ziemlich hohes Thor. Durch dieses fährt der Bauer das Heu, welches er auf der Wiese geholt hat, in die Scheune hinein. In den Raum zu beiden Seiten des Ganges, der sich in der Scheune befindet, wird das Heu geworfen und gut fest gestampft. In einer andern großen Scheune sitzt alles Korn, welches der Lcuidmann auf den Äckern geerntet hat. Es war so viel, daß es in

10. Stadt und Land - S. 15

1895 - Hannover : Meyer
— 15 — 2. Der Garten. Zum Haus und Hof gehört auch ein Garten. Bei Mariengaard ist ein großer, schöner Garten. In demselben wachsen Kartoffeln und Gemüse. Nennt einige Arten von Gemüsen! Wozu wird das Gemüse gebraucht? In dem Garten stehen auch viele Bäume, besonders Obst- bäume. Auch kleine Tiere, Schmetterlinge und Käfer, halten sich im Garten aus. Durch die Hecke kommt der Igel gewandert. Er will sich im Garten umsehen, ob etwa eine Schnecke oder eine Maus zu haben wäre. Auf dem Blumenbeete wachsen Rosen, Nelken und Levkojen. Ein anderes Mal wollen wir von dem Leben des Apfelbaumes, des Mai- käfers, des Igels im Garten hören. Ihr seid oft oben in der Krone eines Apfelbaumes gewesen; ihr kennt seine hübschen Blüten. Auch der Igel ist euch nicht fremd. Vielleicht habt ihr ihn auch wandern sehen; aber oft habt ihr ihn zusammeugekugelt gefunden. Er hält gerne seinen Winterschlaf im Garten. Wir jagen ihn nicht, denn er ist uns ein sehr nützliches Tier. Im Winter ist es still im Garten und auf dem Hofe. Der Schnee liegt auf den Dächern. 3. Der Schnee. Woher ist der Schnee gekommen? Die Luft ist sehr kalt. Die Wasserdämpfe in der Luft gefrieren zu Eis; es bilden sich kleine Eis- nadeln; das sind die Schneeflocken. Die Schneeflocke besteht aber aus vielen kleinen Eisnadeln, die zusammenkleben und eine regelmäßig sechs- eckige Form haben. (Zeichnung an der Wandtafel.) Wenn es draußen schneit, so sitzt der Landmann in seiner Stube und sieht zum Fenster hinaus. Er freut sich über den Schnee. Allerdings haben seine schönen Obstbäume darunter zu leiden; aber die ausgestreute Saat liegt geschützt und warm unter der Schneedecke. Wenn es im Winter keinen Schnee gäbe, so würde das Feld sehr darunter leiden. Der Roggen würde rot werden und vielleicht ganz erfrieren. Noch einen andern großen Nutzen hat der Schnee. Er tränkt den Acker und speist Bäche und Flüsse; denn wenn im Frühjahr die Sonne scheint, so schmilzt der Schnee auf den Bergen und wird zu Wasser, das in die Bäche und Flüsse fließt. Diese bekommen Wasser für die Wiesen und geben auch unterwegs etwas ab. (Verdunstung.) Nnn giebt es aber anch Berge, die hundertmal höher sind, als die bei uus. Auf diesen kann also leicht hundertmal so viel Schnee liegen. Wenn nun plötzlich nach langem Froste Tauwetter ein-
   bis 10 von 156 weiter»  »»
156 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 156 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 16
1 0
2 1
3 5
4 7
5 65
6 1
7 17
8 5
9 3
10 18
11 2
12 0
13 8
14 2
15 7
16 7
17 0
18 4
19 4
20 1
21 5
22 3
23 1
24 12
25 0
26 14
27 6
28 0
29 5
30 12
31 0
32 0
33 5
34 2
35 1
36 16
37 36
38 58
39 12
40 1
41 1
42 2
43 5
44 1
45 5
46 6
47 5
48 8
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 68
1 357
2 58
3 79
4 223
5 39
6 70
7 63
8 76
9 169
10 69
11 109
12 64
13 78
14 73
15 49
16 364
17 902
18 22
19 145
20 91
21 193
22 85
23 260
24 126
25 66
26 121
27 25
28 125
29 161
30 10
31 90
32 39
33 21
34 103
35 59
36 101
37 140
38 311
39 180
40 86
41 121
42 133
43 95
44 69
45 287
46 80
47 36
48 75
49 76
50 76
51 107
52 60
53 30
54 156
55 141
56 77
57 89
58 55
59 117
60 108
61 127
62 35
63 64
64 73
65 115
66 47
67 57
68 136
69 95
70 153
71 195
72 129
73 48
74 81
75 104
76 162
77 453
78 56
79 99
80 49
81 32
82 191
83 132
84 164
85 137
86 118
87 115
88 55
89 45
90 104
91 85
92 456
93 15
94 242
95 56
96 89
97 34
98 225
99 19

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 1
3 4
4 0
5 3
6 11
7 0
8 0
9 0
10 8
11 3
12 14
13 44
14 4
15 0
16 1
17 0
18 3
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 22
26 1
27 0
28 11
29 0
30 1
31 0
32 8
33 9
34 8
35 0
36 0
37 1
38 8
39 10
40 1
41 1
42 7
43 17
44 3
45 0
46 0
47 6
48 2
49 0
50 39
51 23
52 3
53 0
54 0
55 0
56 2
57 1
58 2
59 9
60 0
61 2
62 3
63 0
64 2
65 1
66 3
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 0
75 5
76 1
77 2
78 4
79 0
80 4
81 23
82 1
83 1
84 5
85 1
86 0
87 0
88 1
89 8
90 1
91 4
92 0
93 1
94 1
95 0
96 1
97 4
98 0
99 4
100 10
101 0
102 2
103 0
104 2
105 1
106 4
107 0
108 0
109 0
110 2
111 2
112 4
113 1
114 16
115 1
116 1
117 6
118 0
119 9
120 1
121 3
122 1
123 5
124 2
125 24
126 0
127 6
128 0
129 5
130 1
131 3
132 1
133 25
134 0
135 1
136 3
137 6
138 1
139 1
140 0
141 0
142 35
143 6
144 1
145 19
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 4
153 1
154 5
155 8
156 1
157 2
158 0
159 2
160 1
161 1
162 0
163 0
164 2
165 0
166 6
167 1
168 4
169 1
170 1
171 3
172 0
173 5
174 0
175 8
176 0
177 7
178 0
179 4
180 1
181 3
182 2
183 16
184 1
185 9
186 0
187 3
188 5
189 0
190 1
191 0
192 3
193 2
194 3
195 8
196 4
197 0
198 0
199 1