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1. Für die obere Stufe - S. 17

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 17 Erste Periode des Mittelalters um 600—900. ^. (Entwickelung des Frankenreichs und des Kaisertums sowie der christlichen Kirche und des Papsttums.) 558 Chlotar I. vereinigt das Frankenreich, um 630 Größte Ausdehnung des Merovingerreiches unter Dagobert. Dann schwache Herrscher, um 600 Schottenmönche bei den ostrheinischen Germanen (Gallus, Kilian). Bekehrung der Angelsachsen durch Gregor den Grofsen. (Augustinus.) um 700 Pippin von Heristal alleiniger Majordomus. 732 Karl Martell siegt zwischen Tours und Poitiers über die Mauren. (Muhamed, Hedschra 622 — die Kalifen.) um 725 Bonifatius. a) Bekehrung der Hessen und Thüringer. b) Ordnung der Kirche (Bistümer). c) Papst als Oberhaupt, Bonifatius Erzbischof von Mainz. 751 Pippin wird König. (Lehensverfassung.) Pippinische Schenkung; die weltliche Herrschaft des Papstes beginnt. 768—814 Karl der Große. I. Karls Kriege. a) 30 Jahre lang: Züge gegen die Sachsen. (Irminsul, Widukind.) b) Zwischenkämpfe: Longobardenkrieg(De-siderius); spanischer Krieg (Roland f bei Roncesvalles); Kämpfe mit Tassilo und den Avaren. 800 Kaiserkrönung durch Leo Iii. Ii. Karl als Kaiser und Regent. a) Gauverfassung, Grafen mit richterlicher, verwaltender, militärischer Gewalt. — Markgrafen — Sendgrafen. b) Maifelder, Beratungen mit den Grofsen, — die Capitularien. O ir*»ypr, Gepchichtstabellen. Ii.

2. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 20

1867 - Breslau : Trewendt
20 Mittlere Geschichte. 489—526 Theoderich der Grosse, der Ostgothe, Gründer des ost- gothischen Reiches in Italien, als Haupt aller germanischen Stämme geehrt. Seine Hauptstadt Ravenna. Cassiodor, sein Freund und Geheimsehreiber. Die Senatoren Boethius und Sy m mach us. S. Bene die tu s von Nursia, Stifter des Klo- sters Monte Cassino (529) und der Benedictinerregel. 2. Die fränkische Zeit. Erneuerung des abendländi- schen Kaisertums. 486 Schlacht bei Soissons. Chlodwig der Merovinger besiegt den Römer Syagrius und stiftet das Frankenreich in Gallien. 496 Chlodwig bekennt sich nach einem Siege über die Alamannen mit seinem Volke zum katholischen Christenthum. 511 Chlodwigs Tod. Theilung des Reiches unter seine vier Söhne. 580. 534 Das thüringische und das burgundische Reich werden von den Franken erobert. 534. 555 Das vandalische und das ostgothische Reich von Beiisar und Narses, den Feldherren des Kaisers Justinian I., erobert. 562-Zweite Theilung des Frankenreiches unter Chlodwigs Enkeln: Neustrien (Fredegunde), Austrasien (Brunhilde), Burgund. Zerrüttung, geschildert von dem Bischof Gregor von Tours. 568 Alboin gründet das langobardische Reich in Italien: Hau pt- stadt Pa via. 590—604 Gregor I., der Grosse, römischer Papst. 687 Pipin von Heristal dux et prineeps Francorum durch die Schlacht bei Testri. 622 Muhammed, der Prophet der Araber, flieht von Mekka nach Medina. (Hedschra.) (f 632.) 632—710 Die Araber erobern unter den Chalifen Persien, Syrien, Aegypten, Nord-Africa. Damascus Hauptstadt des Chalifats unter den Ommijaderi. (661—750.) 711 Die Araber landen unter Tank in Spanien und vernichten durch die Schlacht bei Xeres de la Frontera das westgothische Reich. Spanien wird ein Theil des Chalifats. 732 Die Araber überschreiten die Pyrenäen und dringen in das Frankenreich ein. Karl Martell, Pipins Sohn, Major domus des merovingischen Schattenkönigs, schlägt sie bei Tours (f 741). 750. 755 Die Ommijaden, in Asien durch die Abbasiden ge- stürzt, behaupten sich in Spanien. Cordova in Andalusien ihre Hauptstadt. Bagdad am Tigris Sitz der Abbasiden, 786—809 Harun al Raschid, der grosse Abbaside.

3. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 21

1867 - Breslau : Trewendt
Mittlere Geschichte. 21 751 Die Karolinger. Pippin der Kurze, Karl Martells Sohn, wird König der Franken. 755 Der heilige Bonifacius, Gründer der christlichen Kirche in Deutschland, erster Erzbischof von Mainzr wird von heidnischen Friesen erschlagen. Sein Grab in dem Kloster Fulda. 768—814 Karl der Grosse, Pippins Sohn. Sein Grab zu Aachen in dem von ihm erbauten Dome. Sein Biograph Einhard. Der Angelsachse Alcuin, der Langobarde Paul Warnefried. (Paulus Diaconus.) Karls Capitularien. 772-^804 Unterwerfung der heidnischen Sachsen; Herzog Witte - kind getauft. Begründung der 8 Bisthümer: Osnabrück, Minden, Halberstadt, Verden, Bremen, Paderborn, Münster, Hildesheim. 774 Vereinigung des langobardischen Reiches mit dem frän- kischen. Der Langobardenkönig Desiderius gefangen. 778 Eroberung von Spanien bis an den Ebro. Roland. Gründung der spanischen Mark. 787. 788 Auflösung des Herzogthums Baiern. Tassilo gefangen. 7 91 —796 Unterwerfung der Avaren. Gründung der Mark Oesterreich. 80 0 25. Decbr. Karl empfängt in Rom von Papst Leo Iii. die römische Kaiserkrone. 814—840 Ludwig der Fromme, Karls Sohn. Streit der Söhne unter sich und mit dem Vater über die Reichstheilung. 831 Ludwig stiftet das Erzbisthum Hamburg, (S. Anskarius, der Apostel des Nordens); seit 849 mit Bremen vereinigt. 843 Theilungsvertrag zu Verdun zwischen den drei überlebenden Söhnen. Lothar erhält nebst der Kaiserkrone Italien, Bur- gund, die Lande zwischen Maas und Rhein bis zur Nordsee mit den Hauptstädten Rom und Aachen. Ludwig der Deutsche erhält Ostfranken, d. h. Deutschland; Karl der Kahle West-* franken, d. h. Frankreich. Das karolingische Geschlecht herrscht in Italien bis 875, in Deutschland bis 911, in Frankreich bis 987. 3. Die Deutschen an der Spitze der abendländischen Christenheit. 843—911 Die deutschen Karolinger. Deutsch- land von aussen bedrängt, erst durch die Normannen, dann durch die Ungarn; von innerem Zwist erfüllt. 843—876 Ludwig der Deutsche im Kampfe gegen Normannen und Slaven. 870 Vertrag zumersen: Nach dem Tode Lothars U., des zweiten Sohnes von Kaiser Lothar, theilen Ludwig der Deutsche und

4. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 26

1867 - Breslau : Trewendt
26 Mittlere Geschichte. 1189—1192 Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa ertrinkt im Flusse Kalykadnus (Seleph) 1190. Die Kreuzfahrer erobern Acco'n (Ptolemais). König Philipp August von Frankreich, im Zwist mit Richard Löwenherz, dem heldenmüthigen Könige von England, kehrt in die Heimat zurück 1191. Richard verträgt sich nach tapferen Kämpfen mit Salaheddin: Die Küste bleibt im Besitz der Christen. — Stiftung des deutschen Ritterordens. 1198—1216 Innocenz Iii., der weltherrschende Papst. 1203. 1204 Vierter Kreuzzug. Heinrich Dandolo, der Doge von Venedig, führt die Kreuzfahrer gegen Constantinopel. Die Stadt wird erobert und das lateinische Kaiserthum da- selbst errichtet. 1209—1229 Kreuzzüge gegen die ketzerischen Albigenser im südlichen Frankreich. 1216. 1223 Papst Honorius Iii. begründet die Bettelorden der Dominicaner (Predigermönche) [S. Dominicus f 1221] und der i'ranciscaner (Minoriten) [S. Franciscus von Assisi f 1226]. Den ersteren wird 1232 die zur Ausrottung der Al- bigenser eingerichtete Inquisition übertragen. 1228—1229 Kreuzzug Friedrichs Ii., des Staufers. Er krönt sich selbst als König von Jerusalem, das er durch Ver- trag gewonnen. 1230—1283 Der deutsche Ritterorden unterwirft die heidnischen Preussen. — Ordensstaat in Preussen bis 1525. 1236 Die Gebeine der heil. Elisabet (f 1231), Landgräfin von Thüringen, zu Marburg feierlich beigesetzt. Die dortige Eli- sabetkirche. — Der der Krankenpflege geweihte Orden der Elisabetinerinnen. 1244 Jerusalem wird von den Ungläubigen wieder eingenommen. 1248—1254 Kreuzzug Ludwigs Ix., des Heiligen, von Frank- reich gegen dio Mameluken in Aegypten. Damiette erobert. Ludwig gefangen und losgekauft. 1261 Ende des lateinischen Kaiserthums. Wiederherstellung des by- zantinischen Reiches, unter dem Geschlechte der Palaeologen. 1270 Ludwig Ix. stirbt auf dem Kreuzzuge gegen Tunis. 1291 Ende der christlichen Herrschaft im heiligen Lande. Accon von den Mameluken erobert. Die Johanniter und Temp- ler auf Cypern. 1294—1303 Bonifacius Viii. macht zum letztenmale die päpstlichen Ansprüche mit Kraft geltend. Erfolgreicher Widerstand Phi- lipps Iv., des Schönen, von Frankreich. 1305 Avignon in Frankreich Sitz der Päpste, bis 1378. 1'

5. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 35

1867 - Breslau : Trewendt
teuere Geschichte. 35 1518 Ulrich Zwingli, der Reformator der deutschen Schweiz, tritt in Zürich auf (fällt kämpfend bei Kappel 1531). 1519—1556 Karl V. Durch seinen Vater Philipp (f 1506) erbt er von seinem Grossvater Maximilian die habsburgischen, von seiner Grossmutter Maria die burgundischen Lande; durch seine Mutter Johanna (f 1555), die Tochter Ferdinands von Aragonien (f 1516) und Isabella’s von Castilien (f 1504), fällt ihm Spanien zu (nebst Sicilien, Neapel und den überseeischen Colonien). Seine Gegner Franz I. von Frankreich 1515— 1547 und der türkische Sultan Su lei man Il 1520 —1566. 1521 Luther vor dem Reichstage zu Worms und vor dem Kaiser. Das Wormser Edict. Luther, von Friedrich dem Weisen (1486— 1525) auf die Wartburg gerettet (bis 1522), unternimmt die Bibelübersetzung. 1521— 1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. um Mai- land, Neapel und Burgund. Franz, bei Pavia geschlagen und gefangen (1525), verzichtet im Frieden zu Madrid auf Italien und auf Burgund. 1522— 1529 Karl in Spanien. Sein Bruder Ferdinand vertritt ihn in Deutschland. 1523 Luthers ritterliche Freunde Franz von Sickingen und Ul- rich von Hutten sterben. 1525 Bauernkrieg in Schwaben, Franken u. s. w.: Die zwölf Ar- tikel. Thomas Münzer in Thüringen; f bei Frankenhausen. 1525 Reformation in Preussen: Der Hochmeister Alb recht von Brandenburg wird weltlicher Herzog unter polnischer Lehnsherr- lichkeit. 1526 In der Schlacht bei Mohacz fällt gegen die Türken Ludwig Ii., König von Ungarn und Böhmen, Sohn Wladislaws, des gewählten Nachfolgers von Georg und Matthias. In Folge dessen wird Fer- dinand von Oesterreich, Karls V. Bruder, durch seine Ge- mahlin Anna, Ludwigs Schwester, König von Ungarn und Böhmen. Diese Länder (nebst Mähren und Schlesien) bleiben von nun an bei dem Hause Habsburg. 1526 Reichstag zu Speier: Jeder Reichstand soll sich in Re- ligionssachen verhalten, „wie er es sich vor Gott und dem Kaiser zu verantworten getraut.“ Auf Grund dessen werden die evangelischen Landeskirchen in Hessen und Sachsen eingerichtet. (Luthers grosser und kleiner Katechismus 1529.) Nach Sachsens Vorbilde re- formiren viele Fürsten und die meisten Reichsstädte. Unter den letzteren tritt Nürnberg hervor, durch Unternehmungs- geist, Betriebsamkeit, Kunstfleiss, Bildung in jener Zeit die Krone deutscher Städte. Ihm gehören gleichzeitig an: der 3*

6. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 23

1918 - Leipzig : Hirt
A. Die Zeit der Reformation. nun an blieb er in Wittenberg, legte das Mnchsgewand ab und grndete in dem leergewordenen Augustinerkloster einen eigenen Hausstand, indem er sich (1525) mit Katharina von Bora verheiratete, die wie so viele Mnche und Nonnen ihr Kloster verlassen hatte. 3. Innere Unruhen in Deutschland. Die Erhebung der Reichsritter (1522-1523). Nach dem Reichs- 18. tage von Worms verlie der Kaiser das Reich und ?blieb ihm fast ein Jahrzehnt lang fern, beschftigt mit auswrtigen Hndeln. Die religise Bewegung ging daher trotz des Wormser Edikts ihren Gang. Ja, es kamen noch heftige Erregungen auf dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gebiete hinzu, die die innere Ordnung aufs schwerste erschtterten. Zu-erst erhoben sich die Reichsritter. Mit Ingrimm sahen sie auf die Fürsten, die ihre Selbstndigkeit bedrohten, mit Neid auf die Kaufleute, die ihre Schreine mit Gold fllten, während sie selbst verarmten. Um ihre Lage zu bessern, schlssen die sddeutschen Ritter (1522) ein Bndnis, das sich hauptschlich gegen die geistlichen Fürsten richtete. Ihr Fhrer war der reiche und mchtige Franz von Sickingen, der auf der Ebernburg bei Kreuznach seinen Stammsitz hatte. Ihm stand als Freund und Berater Ulrich von Hutten mit Schwert und Feder zur Seite. Kurz entschlossen fiel Sickingen der seinen Nachbarn, den Kurfrsten von Trier, her. Aber das Unternehmen schlug fehl. Landgraf Philipp von Hessen und andere Fürsten eilten dem bedrngten Erzbischos zu Hilfe. Sickingen fand bei dem Sturm auf seine Burg Landstuhl den Tod; Hutten entfloh nach der Schweiz und starb bald darauf in Armut und Elend auf der Insel Usnau im Zricher See. Von ihren Sitzen verjagt und gechtet, mischten sich viele ihrer Standesgenossen unter die Bauern, um sie gegen ihre Gutsherren aufzuhetzen. Der Bauernkrieg (15241525). Die Bauern, damals etwa drei $19. Fnftel des deutschen Volkes, befanden sich in einer beraus traurigen Lage. Sie waren im Laufe des 15. Jahrhunderts mehr und mehr ent-rechtet worden und vielfach in vllige Leibeigenschaft gesunken. Ihre Grund-Herren hatten das Gemeindeland an sich gebracht, bten allein das Jagd-recht, ohne fr den Wildschaden Ersatz zu leisten, brdeten ihnen einen unverhltnismig groen Teil der eingefhrten Staatssteuern ans und ver-mehrten ihre Fronen und Lasten. Zu dem groen Zehnten, einer Abgabe von Korn und Wein, fgten sie den kleinen Zehnten vom Gemse und Obst. In Hand- und Spanndiensten raubten sie dem Grundholden die beste Zeit und Kraft, solange er lebte, und wenn er starb, nahmen sie einen Teil feines Vermgens (Buteil) oder das beste Stck Vieh aus seinem Stalle (Besthaupt). Je lnger das rmische Recht in Deutschland geltend wurde, desto mehr verschlechterte sich das Los der Bauern.

7. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 24

1918 - Leipzig : Hirt
24 Ii. Das Zeitalter der Religionskmpfe. Schon im Anfang des 16. Jahrhunderts hatten daher die Bauern des sdwestlichen Deutschlands in Vereinen wie dem armen Konrad" und dem Bundschuh" sich zu Schutz und Trutz zusammengeschlossen und auch zu den Waffen gegriffen. Jetzt erhoben sie sich im Namen der von Luther nnkrieg verkndeten christlichen Freiheit allgemein. Vom Oberrhein dehnte sich 1625. der Aufstand der Schwaben und Franken bis nach Thringen und Sachsen aus. In den zwlf Artikeln schwbischer Bauernschaft", die die Ruude durch das ganze Reich machten, verlangten die Bauern freie Wahl ihrer Pfarrer, Wiederherstellung der gemeinen Mark (Allmende) mit dem freien Recht an Weide, Wald, Wasser und Wild, Abschaffung der Leibeigenschaft, der drckenden Fronen, des kleinen Zehnten und des Besthaupts und Wieder-einfhruug des altdeutschen Gerichtsverfahrens. Die Forderungen der Bauern waren im ganzen gemigt; die Lasten sollten nicht abgeschafft, sondern auf Art und Umfang der alten Zeit zurckgefhrt werden. Da die Grundherren sich ablehnend verhielten und der Reichsverweser Erzherzog Ferdinand, der Bruder Karls V., kein Verstndnis fr die Sachlage zeigte, beschritten schlielich auch die Gemigten den Weg der Gewalt. Verstrkt durch rmere Stadtbewohner, bildeten die Bauern bewaffnete Haufen, ber-fielen, plnderten und verbrannten Burgen und Klster und verbten an den Insassen frchterliche Greuel. Im Odenwald hatte ein verkommener Wirt namens Georg Metzler, spter der Raubritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand die Fhrung; in Thringen hielt der Prophet" Thomas Mnzer blutgierige Predigten. Luther, der den Aufruhr verurteilte, mahnte anfangs zum Frieden auf Grund der zwlf Artikel; als er aber von den schrecklichen Ausschreitungen hrte, die allerorten vorkamen, forderte er die Fürsten in seiner heftigen Schrift Wider die raubischen und mordischen Rotten der Bauern" auf, die Aufrhrer totzuschlagen wie tolle Hunde". Und wirklich wurde der Ausstand in den einzelnen Landschaften ungefhr gleichzeitig niedergeschlagen. Herzog Georg von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen besiegten den schlecht bewaffneten Haufen Mnzers bei Franken hausen an der Unstrnt. Mnzer selbst wurde gefangen genommen und hingerichtet. Im Elsa schlo Herzog Anton von Lothringen das Bauernheer in Zabern ein; es ergab sich auf freien Abzug ohne Waffen, wurde aber, als sich das Stadttor hinter ihm geschlossen hatte, von den herzoglichen Sldnern berfallen und niedergemetzelt. Der Schw. bische Bund, eine Vereinigung von Fürsten und Reichsstdten, schlug unter der Fhrung des Truchse von Waldburg die Bauern in Schwaben und Franken in mehreren Schlachten entscheidend aufs Haupt. So endete diese einzige und grte soziale Erhebung, die Deutschland erlebt hat, mit einem gnzlichen Mierfolg. der 100000 Bauern sollen dabei das Leben verloren haben. Die Lage der Lebenden aber war schlim-mer als zuvor. Erst das 19. Jahrhundert hat den in rechtloser Leibeigen-schaft und fast in gleicher Gutsuntertnigkeit gebundenen Bauern die Frei-heit gebracht.

8. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 27

1918 - Leipzig : Hirt
A. Die Zeit der Reformation. 27 Zwingli und Kalvin. Fast gleichzeitig mit Luther war in der 22. Schweiz Ulrich Zwingli gegen den Abla aufgetreten. In Zrich, wo er am Groen Mnster als Prediger wirkte, rumte er mit allen kirch-lichen Einrichtungen und Gebruchen auf, die nicht auf die Bibel zurck-gingen, um eine Art Urchristentum zu schaffen. Nchst Zrich nahmen Bern und Basel seine reformierte" Lehre an; die andern Kantone folgten, nur Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Lnzern blieben dem alten Glauben treu. Auch in einigen sddeutschen Stdten fand Zwinglis Lehre Anhnger. Wie in Wittenberg kam es auch in der Schweiz und in Sddeutschland zu wtenden Bilderstrmen. Ihre Spuren sind in den Kirchen jener Gegenden noch heute zu sehen. Von Luther wich Zwingli besonders in der Abendmahls-lehre ab. Um eine dauernde Spaltung zu verhten, lud Philipp von Hessen die Fhrer zu einem Religionsgesprch nach Marburg ein. Sein Plan milang jedoch, da weder Luther noch Zwingli seine Ansicht in der Abend-mahlslehre opfern wollte. In der Schweiz selbst fhrte der Gegensatz zwischen der alten und der neuen Lehre zum Brgerkrieg. Als Zrich und Bern den katholischen Fnforten" die Zufuhr abschnitten, schlugen diese los und siegten in der Schlacht bei Kappel (1531). Zwingli, der seine Gaubensgenossen in den Kampf begleitet hatte, lag unter den Toten, die das Schlachtfeld bedeckten. Sein Werk fhrte der Nordfranzose Johann Kalvin weiter, ein kleiner, schwchlicher Mann von unbeugsamer Willenskraft. Er lehrte (seit 1536) in Genf, bent er Ruf und Ansehen verlieh wie Luther Wittenberg. Bestrebt, bent Gottesbienst wie den Kirchen das schlichteste Aussehen zu geben, verbannte er mit bent Bilbschmuck sogar Orgelspiel und Glockengelut. Rcksichtslos bekmpfte er die Genusucht, die in der reichen Stbt herrschte, und setzte eine Kirchenorbmmg bnrch, die das ganze ffentliche und husliche Leben unter strenge Aufsicht stellte. Widerspruch duldete er nicht, sondern strafte ihn wohl mit Galgen und Scheiterhaufen. Wie Zwingli unterschied er sich von Luther in der Abendmahlslehre, vor allem aber in der Annahme einer unbedingten Gnadenwahl (Prdestination). Von Genf verbreitete sich seine Lehre besonders nach Frankreich und Schottland. In Deutschland fhrte sie Kurfürst Friedrich Iii. von der Pfalz in feinem Lande ein (1563). Seitdem bestand zwischen der reformierten Kurpfalz und dem lutherischen Kursachsen ein unvershnlicher Gegensatz. 5. Karls V. auswrtige Kriege. Die Feinde Karls Y. Schnell und weit hatte sich die Reformation 23, ausgedehnt ganz wider Wunsch und Willen des Kaisers. Er hatte sie nicht zu verhindern vermocht, da er von den Vorgngen im Reich durch auswrtige Kriege abgelenkt wurde. Sein Nebenbuhler Franz I. von Frankreich hielt die Herzogtmer Mailand und Burgund besetzt. Karl V. forderte dieses als Erbe, jenes als Reichslehen zurck. Als Franz I. die Herausgabe verweigerte, kam es zu einem Kampf, in dem es sich letzten

9. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 92

1889 - Berlin : Nicolai
9-2 — drei löbliche Bistümer^), Grafschaften, Herrschaften mit Landen und Lenten und zahlreiche Ritterschaft und ehrbare Mannschaft, anch gar viele herrliche Stifter, wohlbestallte Klöster und Karthausen. — 70. Der pommersche Erdfoigestreit- (Nach Kantzows niederdeutscher Chronik; Nebers. bei Brosicn, Preuß. Gesch. I., S. 181 ff.) Thomas Aantzow, der Oerfasser der ersten zusammenhängenden und ausführlichen poinmerschen Chronik, ist der vorzüglichste Geschichtsschreiber von Gommern, wahrscheinlich iin Anfange des \6. Iahrh, in Stralsund geboren, war Aantzow von ^523—\552 Sekretär der poinmerschen Fürsten Barnim Ix. und Georg I., von ^532—^537 des Herzogs Philipp I. in Wolgast und bezog dann J538 die Universität Wittenberg, wo er zu den Reformatoren in Beziehung trat. Tötlich erkrankt verließ er Wittenberg und starb, wahrscheinlich im 37. Jahre seines Lebens, in Stettin am 25. Sept. {5^2. Seine niederdeutsche Chronik von Pommern entstand um ^536, bis zu welchem Jahre sie auch reicht; aus einer Umarbeitung derselben ging, wahrscheinlich in Wittenberg, seine hochdeutsche Chronik hervor (bis ^523 reichend), welche als eine der besten deutschen Chroniken überhaupt zu betrachten ist. Nicht lauge danach war eine große Pest in Stettin, an welcher Herzog Otto starb 2). Als ihn die Landschaft nach fürstlicher Gebühr ehrenvoll zu Grabe gebracht hatte, war ein Bürgermeister zu Stettin, der hieß Glindes), der war ein Märker und stand im Einvernehmen mit den? Markgrafen. Derselbe warf dem Herzog in das Grab Schild und Helm nach und sagte: „Da liegt unsere Herrschaft!" Als das aber der Adel sah, trat eilt Herr vou Eickstedt, wie man sagt, hervor und sprang in das Grab, holte Schild und Helm wieder heraus und sagte: „Glinden lügt wie ein ehrloser Bösewicht; es leben noch Herzöge zu Stettin und Pommern, das sind unsere angestammten Herren, die wir nicht ausschlagen dürfen." Man schickte Schild und Helm fort an die Herzöge Erich und Wratislaw^) mit dem Anerbieten des Gehorsams. Glinden in Stettin ruhte nicht, sondern zog auf des Markgrafen Seite alles, was er konnte, und versprach große Dinge vou feiten des Markgrafen. Also schickte er samt seinem Anhange an den Markgrafen die Botschaft, daß der Herzog tot wäre; die Geist- lichen, der Adel, anch etliche Städte und der größte Teil des Volkes neigten zu Herzog Erich und seinem Brnder. Deshalb sei Gefahr vorhanden, daß er wenig vom Lande erhalten würde. Er möchte demnach sogleich kommen oder nach Schillersdorf vor Stettin senden, wohin sie anch senden wollten, um mit einander zu verhandeln, was zu thnn wäre. Der Markgraf war nicht säumig und schickte dorthin; da kamen anch die von Garz hin auf Einladung der Stettiuer. Dort verhandelten sie unter einer Linde in der Nacht und beschlossen, daß der Markgraf den Stettinern Damm, Gollnow Brandenburg, Havclberg, Lebus, — -) Otto Iii., gest. 1464. — 3) Albrecht Glinde. — 4) Von Wolgast.

10. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 135

1889 - Berlin : Nicolai
— 135 — rascheste Pferd hat, zu dem ersten und größten Teile gelangt, und so einer nach dem andern, bis alles genommen ist, und der nimmt den geringsten Teil, der am nächsten zum Hofe uach der Habe reitet; und sodann reitet jeder seines Weges mit dem Gnte und darf alles behalten, und deshalb sind dort die schnellen Pferde ungewöhnlich teuer. Und wenn sein Nachlaß so ganz und gar zerstreut ist, dauu tragen sie ihn hinaus und verbrennen ihn mit seinen Waffen und Kleidern; und ganz gewöhnlich verschwenden sie sein ganzes Vermögen durch das lauge Liegen des toten Mannes in seinem Hause und durch das, was sie auf deu Weg legen, wonach die Fremden ansreiten, um es zu nehmen. Es ist auch eine Sitte unter den Esten, daß die toten Männer jeglichen Standes verbrannt werden müssen, und wenn jemand ein einzelnes Gebein nnverbrannt findet, so müssen sie eine bedeutende Sühne vornehmen. Es ist auch unter den Esten eine Kunst, daß sie verstehen Kälte hervorzubringen, und deshalb liegen dort die toten Leute und verwesen nicht, da sie eine solche Kühlung au ihnen bewirken. Und wenn man zwei Gefäße voll Bier oder Wasser hinsetzt, so bewirken sie, daß jedes überfriert, es sei im Sommer oder im Winter. }04. Die Preußen im \2. Jahrhundert. <Aus der Cronica Slavorum des Helmold; Laurent S. 4 ff.) Die Prnzzen') haben noch nicht das Licht des Glaubens erblickt. Es sind sonst Menschen, welche viele natürliche Vorzüge besitzen; sie sind sehr menschenfreundlich gegen Notleidende; sie fahren denen, welche von See- räubern verfolgt werden oder sonst auf dem Meere in Gesahr sind, entgegen und Helsen ihnen. Gold und Silber achten sie sehr gering. Ueberflnß haben sie an bei uns nicht vorkommenden Fellen, deren Duft unserer Welt das totbringende Gift der Hoffahrt eingeflößt hat. Jene freilich achten diese nicht höher denn Kehricht, und damit, glaube ich, ist Zugleich über uns, die wir nach einem Marderfelle wie nach der höchsten Glückseligkeit jagen, das Urteil gesprochen. Darum bieten sie für linnene Gewände, die wir Faldonen nennen, die so kostbaren Marderfelle aus. Von diesen Völkern könnte man in betreff der Sitten noch viel Lobenswertes sagen, wenn sie nur den Christenglauben hätten, dessen Prediger sie jedoch voll Wildheit verfolgen. Bei ihnen wurde Adalbert, der erleuchtete Bischof von Böhmen, mit der Märtyrerkrone geschmückt^). Von ihnen wird in Wahrheit noch ') Poruzze (lat. Borussia) bedeutet das an Rußland (po — nahe, bei; vgl. Po-maren, Pommern, d. i. Meeresnachbarnj grenzende Land. — Der Name (Prnzze) erscheint zuerst in einer päpstlichen Urkunde des 10. Jahrhunderts. 2) Adalbert von Prag, der Apostel der Preußen, erlitt den Märtyrertod 997 bei dem heutigen Tenkitten, in der Nähe von Fischhausen. Ter Platz ist jetzt durch ein Denkmal bezeichnet. — Adalberts Nachfolger, Bruno von Querfurt (Name noch in Braunsberg), fiel ebenso 1008.
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