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1. Kursus 3 - S. 37

1880 - : Lauteborn
— 37 — Bayern belehnt. Als sich Thassilo später von der fränkischen Oberherrschaft loszumachen suchte, wurde er von Kaiser Karl dem Großen abgesetzt und in ein Kloster geschickt. Bayern war nun eine fränkische Provinz und stand unter der Herrschaft der Karolinger von 788—911. Unter der Regierung der Agilolfinger geschah in Bayern viel zur Verbreitung des Christentums. Die Herzöge beriefen selbst die Glaubensboten. Emmeran, Rupert, Korbinian und Bonifazius wirkten in Bayern als solche mit großem Erfolg. 29. Ausbreitung des Ihristenlums in Deutfchtcrnd. Schon zur Zeit Klodwigs hatte das Christentum bei den Franken Eingang gefunden. Im Innern Deutschlands aber dauerte es länger, bis das Licht des Evangeliums das Heidentum besiegte. Erst nachdem die christliche Lehre in England festeil Fuß gefaßt hatte, kamen von dort herüber auch nach Deutschland die Glaubensboten. So predigten Kolumban und sein Schüler Gallus am obern Rhein, Kilian in Franken, Emmeran in Bayern, Pirmin in Elsaß und der Pfalz. 'Aber alle Glaubensboten jener Zeit wurden bei weitem überstrahlt durch den angelsächsischen Mönch Winfried, feines wohlthätigen Wirkens wegen „Apostel der Deutschen" genannt. Er verbreitete die göttliche Lehre in Franken, Thüringen, Hessen, am Rhein, bei den Sachsen und Friesen. Von ihm wurden Mehr denn 100000 Deutsche der neuen Kirche zugeführt. Als der. Papst von diesem gesegneten Wirken hörte, ernannte- er Winfried zum Bischof , von Deutschland und gab ihm den Namen Bonifazius, d. i. Wohlthäter. Bonifazius teilte Bayern in die bischöflichen Sprengel Salzburg, Freising, Eichstädt, Regensburg und Passau. Im Jahr 747 wurde er Erzbischof von Mainz. Als solcher krönte er Pipin zum König der Franken. Im hohen Alter zog er nach Friesland, um das Evangelium dort zu verkünde». Als er eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen wollte, überfiel ihn eine Schar heidnischer Friesen und erschlug ihn samt seinem Gefolge (755). Seine Gebeine liegen in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda begraben. Der Einführung des Christentums verdankt unser deut-

2. Kursus 3 - S. 38

1880 - : Lauteborn
— 38 — sches Vaterland seine Kultur, seinen Anbau, seine Gesittung und Bilbung. Große Verbienste erwarben sich hiebei die Klöster. Die Mönche beschäftigten sich mit wissenschaftlichen Arbeiten, mit Abschreiben und Erklärung der heiligen Schrifteil und anberer nützlichen Bücher ober mit Ackerbau. Jebes Kloster würde so der Quellpunkt von Licht und Leben. Blühenbe Gefilbe traten an die Stelle von Sumpf und Wald und weckteu den Fleiß der Anwohner. Dörfer entstauben um die Klöster, Städte um die Bischofssitze her. Das gab Aulaß zur Betreibung von Gewerben, was wieberum eineu günstigen Einfluß auf Handel und Verkehr ausübte. Schulen nach unserm Sinn gab es bamals nicht. Doch hatte man Klosterfchnlen. Zu uenueu sinb die Schulen in Fulda (Hessen), St. Gallen (Schweiz) und Reichenau (Insel im Vodenfee). Zwar ging es mit der Bildung langsam vorwärts, das Mittelalter hatte einen rohen Charakter; was aber da und dort schlummerte, sich entfaltete und blühte, trug dm Keim in sich zu einer neuen besseren Zeit, zu einem kräftigen Staats- und Volksleben. 30. Kcrrl der Große. Dieser gewaltige Herrscher war der Sohn Pipin des Kleinen, der den letzten Merowinger vom Throne stieß und sich zum Könige der Franken machte. Karl der Große ist im Jahre 742 wahrscheinlich zu Aachen geboren. "Die Natur hatte ihn körperlich und geistig mit ihren herrlichster: Gaben ausgestattet. Ein ächter beutfcher Mann von der Sohle bis zum Scheitel, war er von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine sehr klare Stirne und große lebendige Augen, -die dem Bittenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. Durch körperliche Übungen hatte er Leib und Geist gekräftigt; dabei war er nüchtern im Essen und Trinken und höchst einfach in feiner Kleidung. Karl war unstreitig einer der bedeutendsten Männer aller Jahrhunderte. Nicht allein als Feldherr hat er Großes geleistet und fein Reich durch Eroberungen erweitert; er hat auch die verschiedenen Völker, welche er unterwarf, zu einem friedlichen, wohlgeordneten Ganzen verbunden, hat das mächtige Reich mit Weisheit gelenkt, durch treffliche Einrichtungen beglückt und seine Unterthanen zu

3. Kursus 3 - S. 65

1880 - : Lauteborn
— 65 — Der große Aufschwung der Kirche trieb zu neuen Ordensbildungen. Es entstanden zunächst der Cisterzienser- und Kart-Hänser-Orden. Der Cisterzienser-Orden machte seine Klöster zu Musterschulen der Landwirtschaft und ward so für die Kultur des Bodens im weitesten Kreise segensreich. Der Karthäuser-Orden zeichnete sich durch äußerst strenge Regeln aus. In jeder Woche gabs 3 Fasttage und in den heiligen 8 Wochen durfte nur Wasser und Brot genossen werden. Zur Zeit der Kreuzzüge bildeten sich im Gegensatz zu, den reichen Klöstern die Orden der sogenannten Bettelmönche, als Dominikaner, Franziskaner, Karmeliter und Augustiner. Bei allen bestand das Gebot, außer dem Kloster kein Eigentum zu erwerben und den Unterhalt durch Einsammeln milder Gaben zu suchen. Die Dominikaner wurden durch den Spanier Dominikus Guzmann 1216 gestiftet. Sie setzten sich die Bekehrung der Ketzer zum Ziel. Bedeutende Männer der Wissenschaft gingen aus ihnen hervor. Durch den Italiener Franz von Assisi wurden 1223 die Franziskaner gegründet. Diese nahmen sich der Volkspredigt an und übten die freiwillige Armen- und Krankenpflege. Die Karmeliter hatten auf dem Berge Karmel in Syrien ihren Sitz, kamen aber 1254 nach Europa. Der Orden der Augustiner bildete sich etwa ums Jahr 1256 und nahm die Regeln des Kirchenlehrers Augustinus an. Wer in einen solchen Orden eintrat, mußte das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams ablegen und sich den vorgeschriebenen Arbeiten itt den Klöstern unterziehen. Der Vorsteher eines Mönchsklosters war der Abt; ihm folgte der Prior, dann kam der Dechant, der Kellermeister, der Ökonom n. s. w. Dem Nonnen- oder Frauenkloster stand die Äbtissin vor. In ihrer Blütezeit waren die Klöster die Zufluchtsstätten der verfolgten Unschuld, die Ernährer der Armut und die Vorbilder großartiger Entsagung. Ü. Haehn's &. L. Hnssong's Geschichtsbilder. Iii. Cursus. 0 l

4. Kursus 3 - S. 70

1880 - : Lauteborn
— 70 — Krone lassen!" rief Adoh, indem er gegen Albrecht ansprengte. „Das steht in Gottes Hand!" rief dieser dagegen. Im nämlichen Augen) blicke sank Adolf, vom Speerstoß seines Gegners getroffen, entseelt zu Boden. Adolfs Leichnam wurde nach Speyer gebracht und dort im Dome begraben. Akörecht I. von Österreich. Albrecht I. von Österreich wurde nun allgemein als deutscher König-anerkannt. Er war zwar tapfer und entschlossen, dabei aber stolz und herrschsüchtig. Unersättliche Ländersucht trieb ihu fortwährend an, die Macht seines Hauses zu vermehren. So wollte er auch die Waldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden, welche unmittelbar unter dem Kaiser standen, habsburgisch machen und mit seinen österreichischen Erblanden einverleiben. Die Schweizer aber wollten sich ihre Freiheit nicht nehmen lassen; deutsch wollten sie wohl bleiben, aber nicht österreichisch werden. Da ließ Albrecht im Schweizerlande Zwingburgen erbauen und setzte Landvögte ein, die das Volk hart bedrängten. Der eine dieser Vögte war Geßler, welcher zu Küßnacht im Kantone Schwyz seinen Sitz hatte. Der andere hieß Landenberg; der wohnte zu Sarnen in Unterwalden. Die Vögte erhöhten die Zölle, bestraften die geringsten Vergehen mit Kerker und schweren Bußen und mißhandelten die Landleute mit Stolz und Verachtung. Werner Stauffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri und Arnold von Melchthal aus Uuterwaldeu, drei beherzte Männer, konnten die Greuel der Vögte nicht länger mehr ansehen. Sie traten zusammen und berieten, was znm Wohle des Landes zu thun und wie den gegenwärtigen traurigen Verhältnissen am besten abzuhelfen sei' Alsdann redete jeder mit vertrauten, herzhaften Männern, um die Gesinnung des Volkes zu erforschen. Alle erklärten sich bereit, lieber zu sterben, als noch länger solche Knechtung zu dulden. In einer Herbstnacht des Jahres 1307 brachte jeder der Drei zehn Ehrenmänner mit sich auf eine Wiese am Vierwaldstätter See, das Rütli genannt. Hier streckten die Versammelten die Hände auf gen Himmel und schwuren zu Gott, „ihre Freiheit mannhaft zu behaupten, kein Unrecht zu dulden, aber auch kein Unrecht zu thun, des

5. Kursus 3 - S. 71

1880 - : Lauteborn
— 71 — Grafen von Habsburg Recht und Eigentum zu ehren und keinem der Vögte Übels zuzufügen, aber auch den Vögten zu wehren, das Land zu verderben." Sie leisteten sämtlich den Eid und erhielten daher den Namen Eidgenossen. Der übermütige Landvogt Geßler hatte in Uri den österreichischen Herzogshut auf eine Stange gesteckt und befohlen, jeder Vorübergehende müßte davor seine Ehrfurcht bezeugen. Wilhelm Tell, der Schütz aus Bürglen, auch einer von den Männern auf Rütli, ging vorüber, ohne dem Hut die geringste Beachtung zu schenken. Tell wurde ergriffen und zu Geßler geführt. Dieser sprach: „Trotziger Schütze, so strafe dich deine eigene Kunst! Einen Apfel lege ich auf das Haupt beines Söhnleins, den schieße herunter und fehle nicht." Mit schwerem Herzen ging Tell an die Ausführung der ihm gestellten Aufgabe. Er zielte. Da schwirrte die Bogensehne und der Pfeil durchbohrte den Apfel. Alles Volk jauchzte freudig. Geßler aber fragte den Schützen: „Wozu trägst du noch den andern Pfeil bei dir?" Der schwergeprüfte Vater antwortete: „Hätte der erste nicht den Apfel getroffen, dann gewiß der andere dein Herz!" Darauf ließ Geßler den Schützen binden, um ihn in einem Kahne über den See nach Küßnacht zu bringen. Unterwegs erhob sich ein gewaltiger Sturm und das Schifflein drohte zu sinken. In dieser Not befahl der Vogt, Tell die Fesseln abzunehmen, bamit er das Fahrzeug lenke. Mit kräftigem Arm steuerte Tell nach einer Felsplatte, schwang sich auf dieselbe und stieß das Fahrzeug weit in den See hinaus. Tell floh durch das Land Schwyz. Im Hohlwege bei Küßnacht legte er sich in einen Hinterhalt. „Durch biefe hohle Gasse muß er kommen, es führt kein anberer Weg nach Küßnacht hin," dachte Tell, und schon nach kurzer Zeit zog Geßler die Straße daher. Da schwirrte die Bogensehne — und ein Pfeil durchbohrte das Herz des Gewaltherrn. Das ganze Volk erschrack freudig, als es bett Tod seines Unterbrückers vernahm. Die That des Tell verlieh höheren Mut. In der Nacht des Neujahrs (1308) würden die Zwingburgen überfallen und die Vögte vertrieben. Darüber entbrannte Albrechts I. Zorn. Mit Heeresmacht rückte er heran, um diese „elenden Hirten" zu züchtigen und zu unterjochen. Dieses Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung. Er

6. Kursus 2. - S. 21

1880 - : Lauteborn
— 21 — Wirken hörte, ernannte er Winfried zum Bischof von Deutschland und gab ihm den Namen Konifaüus, d. i. Wohlthäter. Bonifazius teilte Bayern in die bischöflichen Sprengel: Salzburg, Freising, Eichstädt, Regensburg und Passau. Im Jahr 747 wurde er Erzbischof von Mainz. Als solcher krönte er Kipiu zum König der Franken. Im hohen Alter zog er nach Friesland, um das Evangelium dort zu verkünden. Als er eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen wollte, überfiel ihn eine Schar heidnischer Friesen und erschlug ihn samt seinem Gefolge (7?5). Seine Gebeine liegen in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda begraben. 27. Kcrvl bev Große, 768—814. Karl der Große, wahrscheinlich zu Aachen im Jahre 742 geboren, war der Sohn Pipin des Kleinen. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er den Thron der Franken. Anfänglich regierte er mit seinem Bruder Karlmann gemeinschaftlich. Nach drei Jahren starb dieser und Karl wurde Alleinherrscher. Schon in seinem Äußern zeigte sich die Majestät des Herrschers. Ei’ maß fast 2 Meter; sein Kopf hatte einen mächtigen Umfang. In jeder Waffenkunst vollkommen Durchgebildet, war er jedem im Aolk au Stärke überlegen. Auch im Schwimmen und ähnlichen Fertigkeiten kam ihm niemand gleich. Seine Kraft dauerte bis ins hohe Alter; denn er übte sie täglich und lebte überaus mäßig. Seine Haltung war kriegerisch und ehrfurchterweckeud; wo er eiuherschritt, klopften die Herzen. Seine Tracht war einfach. Nur bei feierlichen Anlassen erschien er in voller Majestät mit einer goldenen Krone auf dem Haupt. Aber stets hiug ein mächtiges Schwert an seiner Seite. Karl der Große war ein eifriger Beförderer des Christentums und gründete Bistümer, Klöster, Kirchen und Schuleu. Für Verschönerung des Gottesdienstes und Verbesserung des Kirchengefanges that er sehr viel. Er ließ Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen und stellte sie als Lehrer an. So suchte er die Bildung des Volkes zu heben. Karl liebte seine Muttersprache und arbeitete mit den Gelehrten seines Hofes an einer deutschen Grammatik. Er selbst dichtete Lieder und veranstaltete eine Sammlung altdeutscher Heldengesänge. Unsere deutschen Monatsnamen rühren von ihm her.

7. Kursus 2. - S. 37

1880 - : Lauteborn
— 37 — hatt bedrückten. Einer dieser unmenschlichen Vögte hieß Geßler; der hatte seine Burg zu Mßvacht im Kanton Schwyz. Ein anderer hieß Laudenberg; der wohnte zu Sarnen im Kanton Unterwalden. Als nun die Gewaltthaten dieser Vögte gar zu schrecklich wurden, schlossen beherzte Männer einen Bund zur Verteidigung ihrer Rechte und zum Schutze ihrer Freiheit. Sie beschworen diesen Bund mit einem Eide und erhielten daher den Namen Eidgenossen. Einst ließ Geßler den österreichischen Herzogshut auf einer Stange erhöhen und verlangte, jeder Vorübergehende solle sich vor demselben beugen. Wilhelm teil, einer von den Eidgenossen, beachtete dieses Gebot nicht. Zur Strafe mußte er einen Apfel von dem Haupte seines Kindes schießen. Der geschickte und kühne Schütze traf den Apfel, ohne das Haupt seines Söhnleius zu verletzen. Verächtlich fragte der Vogt: „Wozu trägst du den andern Pfeil bei dir?" Da antwortete Tell: „Fehlte der erste den Apfel, dann traf der zweite dein Herz!" Darauf wurde er gebunden, mit in einem Kahne über den Vierwaldstätter See nach Kiißnacht gebracht zu werden. Unterwegs erhob sich eilt gewaltiger Sturm. Tell wurde entfesselt, damit er das Fahrzeug lenke. Er steuerte gegen eine Felsplatte, schwang sich auf dieselbe und stieß das Schiffleitt weit hinaus in den See. Tell floh. Im Hohlwege bei Küßnacht lauerte er dem Vogt auf und brachte ihm mit einem Pfeile eine tödliche Wunde bei. Die That des Tell verlieh höheren Mut. In der Neujahrsnacht des Jahres 1308 erhob sich das schweizerische Volk, überfiel die Zwingburgen und vertrieb die Vögte. Albrecht zog mit einem Heere herbei, um die freien Bauern zu züchtigen und zu unterjochen. Dieses Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung; denn am 1. Mai 1308 wurde Albrecht von seinem Neffen leljami neu Schwaben ermordet. 44. Ludwig der Mcryer und Iriedrich der Schöne von Österreich.*) Im Jahre 1314 wählte ein Teil der Kur- oder Wahlfiirsten den damaligen Herzog Ludwig sän Kayern, der andere Friedrich den *) Auf Albrecht vou Oesterreich folgte Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Nach dessen Tode wurden durch eine zwiespältige Kaiserwahl fttbms von Kayern und Friedrich m Österreich gleichzeitig gewählt.

8. Kursus 2. - S. 20

1880 - : Lauteborn
- 20 — mannen, Heruler, Scyren und Rugier drangen in dasselbe ein und setzten sich darin fest. Diese vier deutschen Völkerschaften nannten sich von jetzt ab nach dem eroberten Lande Kojoaren, woraus später das Wort Kayern entstanden ist. Von ihnen stammen die spätern und jetzigen Altbayern ab. Diese sind also deutschen oder germanischen und nicht keltischen Ursprungs. Vom Jahr 554 n. Chr. an war es den Bojoaren oder Bayern möglich, sich ihre eigenen Herzöge zu wühlen. Ihr erster historisch beglaubigter Herzog war Garibald I. aus dem Geschlechte der Agilol-fwger. Im Ganzen regierten 11 Herzöge aus diesem Geschlechte 284 Jahre lang (von 554 bis 788) über Bayern. Sie residierten alle in Regensburg, Bojoariens Hauptfestung. Der letzte Herzog hieß Thassilo Ii. Erst 15 Jahre alt, mußte er dem Frankenkönig Jltjuti den Eid der Treue leisten. Als er sich später von der fränkischen Oberherrschaft loszumachen suchte, wurde er von Kaiser Karl dem Großen abgesetzt (788) und in ein Kloster geschickt. Bayern war nuit eine fränkische Provinz und stand unter der Herrschaft der Karolinger. Unter der Regierung der Agilolsinger geschah in Bayern viel zur Verbreitung des Christentums. Die Herzöge beriefen selbst die Glaubensboten. Emuieran, Knperl, Korbinian und Konifams wirkten mit großem Erfolg. 26. Ausbreitung des Kbrnslenturns in 5>enf fcßcanö. Schon zur Zeit Klodwigs hatte das Christentum bei deu Franken Eingang gefunden. Im Innern Deutschlands aber dauerte es länger, bis das Licht des Evangeliums das Heidentum besiegte. Erst nachdem die christliche Lehre in England festen Fuß gefaßt hatte, kameu von dort herüber die Glaubensboten auch nach Deutschland. So predigten Kolumba» und sein Schüler Gallus am obern Rhein, Kilian in Franken, Emmeraa in Bayern, Jlirnrin in Elsaß und der Pfalz. Aber alle Glaubeusboteu jener Zeit wurden bei weitem überstrahlt durch den angelsächsischen Mönch Winfried, seines wohlthätigen Wirkens wegen „Apostel der Deutschen" genannt. Er verbreitete die göttliche Lehre in Franken, Thüringen, Hessen, am Rhein, bei den Sachsen und Friesen. Von ihm wurden mehr denn 100000 Deutsche der neuen Kirche zugeführt. Als der Papst von diesem gesegneten

9. Kursus 2. - S. 36

1880 - : Lauteborn
— 36 — Besitzungen Ottokars gab Rudolf seinem Sohne Albrecht und wurde dadurch der Begründer der Macht des habsburgisch-östmeichischen Kaufes. Den meisten Ruhm erwarb sich Rudolf dadurch, daß er in Deutschland wieder Ruhe und Frieden herstellte. Überall schritt er gegen die Friedensstörer strenge ein. In Thüringen zerstörte er 66 Raubschlösser und ließ 29 Raubritter aufhängen. So verschaffte Rudolf dem Reiche gesicherte Zustände und dem Königsthrone wieder Ansehen und Würde. Mit recht ziert ihn daher der Ehrenname „Wiederherstellet Deutschlands." Kaiser Rudolf hat 18 Jahre lang dem deutschen Reiche vorgestanden. Mit Kraft und Weisheit wirkte er für Deutschlands Wohl-fahrt bis zu seinem Ende. Er starb als 73jähriger Greis auf dem Wege zwischen Germersheim und Speyer in der Rheinpfalz und liegt im Kaiserdom zu Speyer begraben. 42. Adotf von Nassau und Albrecht von Österreich. . Rach dem Tode Rudolfs von Habsburg erkoren die deutschen Fürsten den Grasen Adolf von Mn« W ihrem Kaiser. Dieser regierte jedoch nur sieben Jahre. Mit großer Kraft suchte er die Macht seines Hauses zu erheben und zog sich dadurch das Mißfallen der deutschen Fürsten zu. Diese entsetzten ihn des Thrones und wählten Rudolfs Sohn, Albrecht I. voll Österreich, zum Kaiser (1298). Adolf ließ sich jedoch so leichterdings nicht bewegen, der Kaiserkrone zu entsagen. Beide rüsteten sich zum Kampfe. Bei Göllheim in der Pfalz kam es zur Entscheidungsschlacht. Hier verlor Adolf sein Leben. Sein Leichnam wurde nach Speyer gebracht und dort im Dom begraben. 43. Schweizerbund. Wilhelm Hell. Albrecht I. voll Österreich wurde nun allgemein als deutscher König anerkannt. Er war tapfer und entschlossen, dabei aber stolz und herrschsüchtig. Unersättliche Ländersucht trieb ihn fortwährend an, die Macht seines Hauses zu vermehren. So wollte er auch die Kantone Schwyj, Uri und Auterwalden habsburgisch machen und seinen österreichischen Erblanden einverleiben. Die Schweizer aber wollten sich ihre Freiheit nicht nehmen lassen; deutsch wollten sie wohl bleiben, aber nicht österreichisch werden. Da ließ Albrecht I. im Schweizer-lande Zwingburgen erbauen und setzte Landvögte ein, welche das Volk

10. Kursus 1. - S. 12

1880 - : Lauteborn
— 12 — das wichtigste und mächtigste. Begründer dieses Reiches war Klodmg aus dem Geschlecht der Merowinger. Durch viele Eroberungen ver größerte er sein Reich nach allen Richtungen hin. Seine Nachkommen sonnten sich untereinander nicht vertragen. So geriet das fränkische Reich sehr bald wieder in Verfall. Es hätte sich beinahe gänzlich aufgelöst, wenn nicht ein neues Herrschergeschlecht aufgetreten wäre. Dies war das Geschlecht der Karolinger. Der erste König aus diesem Geschlecht war Pipin der Kleine. Er stieß den letzten Merowinger vom Throne und ließ sich von Bonifazins zum König der Franken salben. Pipins Sohn war Karl der Grojre. 18. |23ai?ern irr den elftesten .Beiten Bis auf <jiftarc den Großen. ) Zur Zeit der Geburt Christi wohnten int heutigen Ober- und Niederbayern die Kojer. Von ihnen erhielt das Land den Namen Lojerland. Dasselbe war damals Eigentum der Römer. Die Bojer standen also unter römischer Herrschaft. Sie mußten für die Römer Kriegsdienste verrichten. Nach dem Untergang des großen Römerreiches im Jahre 476 it. Ehr. drangen deutsche Völkerstämme ins Bojerland ein nnb nannten sich Kojoaren oder Kayeru. Sie sind die Stammväter der späteren und jetzigen Alt-Kayern. Ihre ersten Hersöge wählten sich die Bojoaren oder Bayern aus dem Geschlechte der Agilolfinger. Der erste hieß Karidald I. Nach ihm regierten noch zehn Herzoge aus diesem Geschlechte über Bayern. Uegensilurg war ihre Residenzstadt. Der letzte Herzog hieß Thasßlo Ii. Dieser verweigerte dem Kaiser der Franken den Gehorsam. Er wurde deshalb von Kaiser Karl dem Großen im Jahre 788 abgesetzt. Bayern war nun eine fränkische Provinz. Unter der Regierung der Agilolfinger wurde in Bayern das Christentum eingeführt ititd verbreitet. Fromme Glaubensboten zogen im Land umher und verkündigten das Evangelium. Solche Glanbens-boten waren: Evlincrail, Airpert, Korbinian uttd Konifajilig. 19. Jtctrs der Große, 768—814. Einer der berühmtesten Männer aller Zeiten war Kar! der *) 554—814.
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