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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 179

1888 - Habelschwerdt : Franke
wählten Sohne Wenzel Böhmen; sein anderer Sohn Sigmund erhielt die Mark Brandenburg, sein Neffe Jobst Mähren. H. Wenzel, 1378—1400 (f 1419). I. „Einungen." Seine geringe Sorge für das Reich veranlaßte die Stände, sich durch Verbindungen selbst Zu schützen, und die schon früher vorhandenen Einungen erlangten unter ihm die höchste Blüte. A. Verbindungen der Städte. a) Die Kansa (= Verbindung). Dieselbe entstand teils aus kaufmännischen Vereinen, gebildet zur Beförderung gemeinsamer Handelsinteressen, teils aus Städtebündnissen, deren Zweck der äußere Schutz des Handels war. Lübeck und die wendischen Städte waren der Kern des Bundes; allmählich wurde die Hansa die erste Handels- und Seemacht im nördlichen Europa. Die höchste Blüte hatte sie zur Zeit ihres siegreichen Krieges mit Dänemark (1361—1370), und nun übte sie auch eine politische Macht im Norden aus. Im 15. Jahrhunderte teilte sie sich in 4 Quartiere: das westfälische mit Köln, das wendische mit Lübeck, das sächsische mit Braunschweig, das preußische mit Danzig als Vorort. b) Die (Eidgenossenschaft der 7 friesischen Städte. Die Friesen, in denen ein konservatives Element lebte, das sich im Festhalten an den alten Freiheiten zeigte, schlossen sich gegen die holländisch^ Grafen zu einer Eidgenossenschaft zusammen. c) Die schweizerische (Eidgenossenschaft. Dieselbe hatte sich durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern vergrößert und wies einen zweiten Versuch Österreichs, die Herrschaft zu erneuern, durch den Sieg bei Sempach 1386 zurück (Arnold Winkelried). (1) Die Städtehündniffe im südwestlichen Deutschland. 1. Weiterentwickelnng der städtischen Verfassung. Mit dem Fortschritte der Teilung der Arbeit stieg irt den Städten die Bedeutung des Handwerkes und Gewerbes. Die Handwerker, die ihren Zuwachs vorzüglich durch Pfahlbürger erhielten, schlossen sich zu Zünften zusammen, die sich neben die Gilden der Kaufleute stellten. Es beginnt nun der Kamps zwischen den in den Zünften vertretenen plebejischen Elementen mit den Patriziergeschlechtern um

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 207

1888 - Habelschwerdt : Franke
207 fernte. Auf die Nachricht von diesen Unruhen verließ Luther die Wartburg und brachte durch seine Predigten die Bilderstürmer zur Ruhe. b) Die Reichsritter. Die Reichsritter, welche durch häufige Erbteilungen, durch die Entwertung des Grundbesitzes, Luxus und Schwelgerei vielfach zu einem adligen Proletariat herab-gesunkeu waren und sich von der Teilnahme an den Reichsgeschäften ausgeschlossen sahen, suchten aus der religiösen Bewegung eigennützige Vorteile zu ziehen. Sie strebten nach Macht und Besitz. An der Spitze der Unzufriedenen standen Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten. Ersterer sagte dem Kurfürsten von Trier Fehde an, die aber für ihn unglücklich ablief. Er starb, während er auf seiner Burg Landstuhl belagert wurde. Hutteu, ein geistreicher Humanist und einer der kecksten Vorkämpfer für die neuen Jdeeen, starb nicht lange darauf arm und verlassen auf einer Insel im Züricher See. c) Das Landvolk. Wie bei der niederen Ritterschaft, so vermischten sich in den unter dem Landvolke ausbrechenden Un- ruhen soziale und politische Bestrebungen mit den religiösen. Seit der Einführung des römischen Rechtes waren manche Landes- und Gutsherren darauf bedacht gewesen, die freien Bauern zu „Hörigen" zu machen. Die Bündnisse der Bauern hatten daher schon den Zweck der Befreiung von der Leibeigenschaft gehabt. Indem nun die Bauern Luthers Lehre von evangelischer Freiheit auf ihre gesellschaftliche Lage übertrugen, legten sie in den sogenannten 12 Artikeln ihre Forderungen nieder und wandten sich vor allem gegen die reichen Abteien. Auch Ritter zogen sie auf ihre Seite (Götz von Berlichingen). Der Bauernaufstand bewegte sich auf zwei Schauplätzen: 1. In Franken schritt Truchseß von Waldburg als Anführer des schwäbischen Bundes gegen die Bauern ein und schlug sie in zwei Treffen; 2. in Thüringen waren sie von den Wiedertäufern aufgeregt worden, einer Sekte, die von Nikolaus Storch gegründet worden war und sich an dem Bilderstürme in Wittenberg beteiligt hatte. Der schwärmerische Thomas Münzer wiegelte die thüringischen Bauern aufs neue auf und

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 212

1888 - Habelschwerdt : Franke
212 wuudet, auf dem Krankenbette zu dem Entschlüsse einer Gott gewidmeten Lebensrichtung gebracht ward. In Paris, wo er Theologie studierte, faud er Gesinnungsgenossen, darunter Franz datier, den nachmaligen „Apostel Indiens." Der Orden verpflichtete sich außer zu den drei Mönchsgelnbden zum unbedingten Gehorsame gegen den Papst und erhielt 1540 von Paul Iii. als „Gesellschaft Jesu" die Bestätigung. Die Jesuiten stellten sich besonders 3 Aufgaben: a) die Seelsorge und den Unterricht der Jugend, b) die Mission, c) die Wiedergewinnung des der katholischen Kirche verloren gegangenen Gebiets. Der Orden verbreitete sich sehr rasch und wurde durch seine Organisation und durch die richtige Verwendung seiner Kräfte eine mächtige Waffe der katholischen Kirche. iv. Ausbreitung der Reformation. Außer in Italien und Spanien fand die Reformation in den meisten Ländern Europas Eingang. A. Zn der Schweiz. Hier traten Zwingli und Kaloin als Reformatoren auf. 1. Ulrich Zwingli, Pfarrer zu Zürich, wurde, >oie Luther, durch die Verkündigung eines Ablasses zur Opposition gegen die kirchlichen Satzungen veranlaßt, 1519. Von Luther, mit dem er ein vergebliches Religions-gespräch zu Marburg führte, unterschied er sich in der Abendmahlslehre. Zwinglis Lehren fanden besonders in den industriellen Kantonen Eingang, während die Hirtenkantone Schwyz, Uri, Unterwalden katholisch blieben. Als er den ersteren auch das politische Übergewicht verschaffen wollte, entbrannte ein Bürgerkrieg, in dem die katholischen Waldstütte siegten und Zwingli in der Schlacht bei Kappel fiel, 1531. 2. Johann Kalvill, 1509—64, aus Noyon in der Pikardie gebürtig, kam, aus Frankreich vertrieben, nach einem unsteten Wanderleben nach Genf, das er zum Mittelpunkte der reformatorifchen Bewegung machte. Eigentümlich ist ihm die Lehre von der Gnadenwahl. Der üppigen Stadt Genf gab er eine strenge, theokratische Verfassung mit demokratischer Grundlage (Wahl der Kirchenältesten). Kaloins Lehre, zum Unterschiede von der lutherischen die reformierte genannt, verbreitete sich in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und erhielt im Heidelberger Katechismus 1563 eine genaue Fassung. B. In Arankreich. Hier verbreitete sich besonders Kalvins Lehre, deren Bekenner den Namen Hugenotten erhielten. Da der unzufriedene Adel die neue Lehre zu politischen Zwecken benutzte, so entstanden bald blutige Bürgerkriege. C. In Schweden, Norwegen und Dänemark. 1. Vorgeschichte. Skandinavien, die Heimat der Normannen, konnte lange Zeit kein starkes Königtum erblühen sehen. Die ältesten Dynastieen Dänemarks und Schwedens leiten ihren

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 121

1888 - Habelschwerdt : Franke
121 klagte eines falschen Eides nicht fähig sei, das Gottesurteil, welches auf der Anschauung beruhte, daß Gott den Unschuldigen unterstützen werde, und die Zeugen. Strafen. Verbrechen gegen die Religion, den König und den öffentlichen Frieden wurden mit dem Tode bestraft; alle übrigen Vergehen konnten mit Geld gesühnt werden. Gesetzbücher. Nach den Wanderungen wurden die mündlich überlieferten Gesetze auch schriftlich aufgezeichnet, z. B. bei den Franken, Westgoten, Langobarden, Angelsachsen. Ein auf Grundlage des römischen Rechtes verfaßtes Gesetzbuch war das Edictum Theodorici. — Das kanonische Recht entwickelte sich, da die Geistlichen Immunität besaßen, selbständig neben dem germanischen. Ausbreitung des ßhristenlums im Abendlands. Die Germanen wurden zuerst in Gallien und Britannien, wo sich unter der römischen Herrschaft Christengemeinden gebildet hatten, mit dem Christentume bekannt. Dem innern Deutschland wurde das Evangelium nicht von der verweltlichten fränkischen Kirche, sondern von Britannien, besonders von Irland, der „Insel der Heiligen," aus, gebracht. 1. Papst Gregor I., 590—604. Dieser auch als Kirchenfürst hervorragende Papst sandte den Benediktinerabt Augustinus mit 40 Mönchen nach England zur Bekehrung der Angelsachsen, die ihnen und ihren Nachfolgern binnen 80 Jahren gelang. 2. Irische Missionäre. Kolumban predigte im Wasgau und am Bodensee, sein Schüler Gallus gründete das Kloster St. Gallen, Kilian wirkte in Thüringen und Ostfranken, Fridolin am Bodensee. Ihre Wirksamkeit fällt ins 7. Jahrhundert. 3. Angelsächsische Glaubensboten. Ihre Thätigkeit war mehr einheitlich und durch den engeren Anschluß an Rom von größerer Bedeutung. a) Willibrord bekehrte die Friesen. b) Bonifacins. Er ist der eigentliche „Apostel der Deutschen." Sein ursprünglicher Name ist Winfrid, seine Heimat Kyrton in Wessex. Vom Papste mit der Mission in Deutschland betraut, predigte er zuerst bei den Friesen, setzte dann seine Mission bei den Hessen fort und fällte bei Geismar die dem Donar geheiligte Eiche. Nach seiner 3. Romreise gründete er das Kloster Fulda und ordnete als Erzbischof von Mainz und Primas von

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 122

1888 - Habelschwerdt : Franke
Deutschland die kirchlichen Verhältnisse Deutschlands im Einvernehmen mit den Päpsten. Durch Anlehnung an die Pipiniden suchte er seinen kirchlichen Schöpfungen einen politischen Rückhalt zu geben. Er starb 754 den Martertod. 4. Die Klöster. Als Gründer des Klosterlebens ist der ägyptische Einsiedler Antonius (f 356) anzusehen. Im Abendlande erhielt es einen gewissen Aufschwung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cassino gründete, von dem zahlreiche andere Klöster ausgingen, welche die Benediktiner-Regel annahmen. Außer der Bedeutung für die Mission haben die Klöster besonders folgende Verdienste: a) sie waren die ersten Ansiedler in den wilden Gegenden und die Lehrmeister im Acker- und Gartenbau; b) sie gewährten den Verfolgten Zuflucht, den Kranken und Armen Pflege, den Reisenden Obdach; c) die Mönche waren die Erzieher und Seelsorger des Volkes; ä) sie pflegten die Litteratur, Wissenschaft und Kunst (Abschreiben der litterarischen Schätze, Verbreitung durch Unterricht); e) viele Städte sind aus den Klöstern hervorgegangen. In späterer Zeit wurden die Klöster besonders eine Stütze der päpstlichen Macht. Der Orient. 1. Das oströmische Reich. Dasselbe hielt sich nach dem Untergange Westroms noch ein Jahrtausend. Die Ursache davon ist in der nicht geringen Zahl kluger und starker Herrscher zu suchen. Der bedeutendste Kaiser des 6. Jahrhunderts ist Justinian, 527—565. Er wußte mit sicherem Blicke tüchtige Männer, wie die Feldherren Belisar und Narses und den Rechtsgelehrten Tribonian, in seinen Dienst zu ziehen. A. Seine Kriege. a) Im Kriege gegen die Neu-Perser, deren mächtiger König Chosroes Nuschir-wan von den Ostgoten aufgereizt worden war, wurde die Ostgrenze geschützt. b) Krieg gegen die Vandalen (Siehe S. 112). c) Krieg gegen die Ostgoten (Siehe S. 115). B. Die Staatsverwaltung. a) Besonders wandte er sein Augenmerk der Rechtspflege zu. Durch den Rechtsgelehrten Tribonian veranstaltete er eine Gesetzsammlung, das Corpus Juris, die Hauptquelle des römischen Rechts.

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 256

1888 - Habelschwerdt : Franke
256 außerhalb des Reichsoerbandes stand, so wurde Brandenburg durch die Vereinigung mit demselben ein europäischer Staat. Der Kursürst von Brandenburg konnte als Herzog von Preußen in der europäischen Politik selbständig auftreten. Preußen selbst erhielt durch die Vereinigung mit Brandenburg einen Stützpunkt gegen Polen. 2. Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit, 1609 — 1614 (1666). (Siehe S. 223.) Durch denselben kam Brandenburg in den Besitz der am Rhein gelegenen Länder Kleve, Mark und Ravensberg. Bedeutung. Mit dem Erwerbe dieses westlichen Besitzes übernahm Brandenburg die Bewachung der Rheingrenze. Beide Gebietserweiterungen unter Johann Sigmund schrieben den folgenden Fürsten die künftige Politik vor, nämlich durch Erwerbung der Mittelglieder eine geschlossene Macht im norddeutschen Tieslande zu bilden. Anhang. Vorgeschichte Preußens. 1. Land und Bewohner. Als älteste Bewohner Preußens, d. h. des Ostseelandes zwischen der Weichselmündung und dem Kurischen Haff, werden die Esthen (Ästner) genannt. Später wich dieser Name der Bezeichnung Prnzzen oder Preußen. Dieselben zersielen in 11 Stämme (Gaue), deren Ursprung auf 12 Brüder zurückgeführt wird, von denen einer vertrieben wurde. Die Namen einiger Gaue sind noch heute erhalten (Pomefanien, Samland, Warmien [Gmnland]). Den Mittelpunkt der Gaue bildete ein heiliger Hain, ein Oberpriester und ein Kriegsführer. Die Preußen trieben Ackerbau, Viehzucht, Handel, Schiffahrt, auch einige Gewerbe. Sie zeichneten sich durch geistige Gewandtheit, Emsigkeit und Sittlichkeit aus. 2. Die ersten Bekehrungsversuche. Die Preußen haben lange ihren heidnischen Glauben und ihre Freiheit bewahrt. Die ersten Missionsversuche waren erfolglos. a) Der Prager Erzbischof Adalbert predigte mit Erfolg bei Danzig, fand aber 997 in der Nähe des späteren Königsberg den Märtyrertod. b) Wenige Jahre darauf wurde der Mönch Bruno von Ouerfurt von den heidnischen Preußen ermordet. Die Stadt Braunsberg ist nach ihm benannt. c) Nach zwei Jahrhunderten nahm der Cisterciensermönch Christian

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 32

1904 - Habelschwerdt : Franke
32 Whrend der Vlkerwanderung hatten sich zwar die Goten, Burgunder, Langobarden und Vaudaleu dem Christentum zugewendet, aber die Irrlehre des Arius angenommen. Dadurch waren sie zu Feinden der rmischen Kirche geworden. Die Mehrzahl jener Germanen ging in Mutigen Kmpfen zugrunde; ein Teil trat spter zur katholischen Kirche der, und durch Chlodowech wurden ihr die Franken zugefhrt. ^ 5m siebenten Jahrhundert kam das Christentum durch Missionre der irisch - schottischen Nationcilkirche auch in die inneren Gegenden Deutschlands. So predigte Fridolin am oberen Rhein und grndete das Kloster Sckingen. Kolumban und Gallus lehrten am Bodensee, wo das Kloster St. Gallen entstand. Kilian, der Apostel Thringens, grndete das Kloster Wrzburg. Bayern wurde durch frnkische Glaubensboten, unter denen sich besonders Emmeran und Rupert auszeichneten, bekehrt. Unterdessen waren auch die Angelsachsen fr das Christen-tum gewonnen worden. Papst Gregor I. sandte zu ihnen den Abt Augustinus mit 40 Mnchen (596); die nengegrndete Kirche blieb in enger Verbindung mit Rom, und es entstanden Klster, in denen die Wissenschaften besonders gepflegt wurden. Bald folgten angelschsische Priester der Spur ihrer irischen Vorgnger und verbreiteten bei den Deutschen mit dem Evangelium auch die Verehrung des hl. Petrus. Der hervorragendste angelschsische Missionr und eigentliche Apostel der Deutschen" ist Winfrid oder, wie sein spterer Name lautet, Bonifatius*). Er begrndete in Thringen, Hessen und Friesland das Christentum. Bonifatins wurde vom Papste zum Erzbischos der neubekehrten Lnder ernannt und ermchtigt, Bischfe einzusetzen. Karlmann bertrug ihm die schwierige Aufgabe, die frnkische Kirche, die schon der 100 Bistmer und viele Klster zhlte, aber ganz ver-weltlicht war, neu zu ordnen. Der eifrige Kirchenfrst hielt mit den frnkischen Bischfen eine Synode ab; er fhrte unter vielen Kmpfen eine strengere Kirchenzucht und die Unterordnung der Geistlichen und Klster unter die Bischfe ein. Als Erzbischof von Mainz grndete Bonifatius die Bistmer Buraburg (bei Fritzlar), Eichsttt, Erfurt und Wrzburg und das Kloster Fulda. Im Auftrage des Bayernherzogs hatte er auch die Bistmer Passau, Freising, Salzburg und Regensburg neugeordnet. Das zum Fraukeureich gehrige Deutschland wurde durch Bonifatius eine rmische Kirchenprovinz. So legte er den Grnnd *) Der viel umstrittene Name Bonifatius bedeutet nach Professor Nrn-berger liomo boni fati, einen Mann von gutem Geschick" und lt sich mit Wohlfahrt" bersetzen. Willibald, Leben des hl. Bonifatius: Der Tod des hl. Bonifatius. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 17. Prinz I. Nr. 22.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 33

1904 - Habelschwerdt : Franke
33 zu der engen Verbindung zwischen der germanischen Kirche und Rom und arbeitete der bertragung der klassischen Bildung auf das ger-manische Fraukenreich vor. In seinem hohen Alter ging er noch einmal zu den Friesen, denen er schon in der Jugend das Evangelium gepredigt hatte. In der Nhe des heutigen Dokkum wurde er aber mit seinen Begleitern von den Heiden erschlagen, 754. Seine Gebeine ruhen im Dome zu 754 Fulda. Die Nachwelt hat dem Apostel der Deutschen" in Fulda ein Denkmal errichtet. 2. Die Klster. Eine wesentliche Sttze des Christentums wurden die Klster. Das Mnchtum, das seilten Ursprung im Orient hat, erhielt im Abendlande seine Bedeutung durch Benedikt von Nursia, der 529 auf dem Monte Cassino bei Neapel ein Kloster grndete und fr seine Anhnger eine Lebensregel ausstellte. Zahlreiche andere Klster nahmen diese Regel an. In Deutschland entstanden berhmte Benediktinerklster aus der Insel Reichenau, in Korvei an der Weser, in Regensburg, Tegernsee, St. Gallen. Von diesen Klstern ging sehr viel Segen aus. Die Mnche waren die ersten Ansiedler in den wilden Gegenden und die Lehr-meister im Acker- und Gartenbau. Sie sorgten durch das Ab-schreiben alter Schriften fr deren Erhaltung, verfaten Chroniken und trieben Knste. Mit jedem Benediktinerkloster war eine Schule verbunden, in der nicht blo die eingehenden Mnche und der Welt-klerns, sondern auch die jungen Adligen ihre Erziehung erhielten. (Vgl. Geschichte der Pdagogik.) So wurde das Kloster der wirtschaftliche und geistige Mittelpunkt einer ganzen Landschaft. Die Klster gewhrten ferner den Verfolgten Zuflucht, den Kranken und Armen Pflege, den Reisenden Obdach. Auch haben sich viele Städte um die Abteien entwickelt. Die raber. 1. Das Volk der Araber. Seit dem frhesten Altertum wurde das durch Gebirge und Meere inselartig abgeschiedene Arabien von semitischen Beduinen-stammen bewohnt, die stets ihre Unabhngigkeit behaupteten. In den unaufhrlichen Kmpfen um den Besitz der Oasen entwickelten sich ihre kriegerischen Eigenschaften. Wie die Babylonier und Assyrer fhrte der Anblick des klaren Nachthimmels das mit lebhafter Phantasie begabte Volk zum Sterndienst. Auerdem verehrten sie in ihrem Hauptheiligtum, der Kaaba zu Mekka, einen schwarzen Stein, welcher der Sage nach vom Himmel gefallen war. Dieses Volk erlangte im 7. Jahrhundert durch Mohammed eine weltgeschichtliche Bedeutung. v. Lher, Kulturgeschichte der Deutschen im Mittelalter: Die Bedeutung der Kloster fr das Abendland. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 18. 2lfcler, Geschichte fr Lehrerseminare. 3

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 104

1904 - Habelschwerdt : Franke
104 in ein wissenschaftliches System zu bringen. Man nennt diese theologische Richtung Scholastik (von schola=@chule, scholasticus=Ssorfteer der Lehrer einer hheren Schule). Mit dem Bekanntwerden der Werke des Aristoteles, die besonders durch maurische Gelehrte ber-mittelt wurden, begann im Anfange des 13. Jahrhunderts ein neuer Aufschwung der Scholastik. Der deutsche Dominikaner Albert von Boilstdt, spter Albertus Magnus genannt, der als Lehrer in Paris und Cln wirkte (f 1280), machte die aristotelische Philosophie zum Gemeingut der gelehrten Welt. Sein Schler Thomas von Aqnin (f 1274) gilt als der grte Kirchenlehrer nach Augustinus. Durch gleiche Gelehrsamkeit zeichneten sich die Franziskaner Bonaventura (t 1274) und Dnns Scotns (f 1308) aus. In den brigen Wissenschaften hinderte der auf das Phantastische und Wunderbare gerichtete Zug der Zeit und das An-sehen des Aristoteles, bessen Mitteilungen wie Dogmen behandelt wurden, die eigene Forschung. Deshalb blieb die Naturwissenschast zurck, und es wrben die Ungeheuerlichkeiten des Physilogns, einer ans die heidnischen Fabeln gegrndeten Tierkunde, allgemein geglaubt. In der Geschichtschreibung dieser Zeit spiegeln sich die groen Taten Friedrich Barbarossas und Heinrichs Vi. in den Werken Ottos von Freisingen, Rahewins und Ottos von St. Blasien wiber. Seit dem Niedergauge der Kaisermacht erzählen die Chronisten die Geschichte einzelner Landschaften, wie Helmold in seiner Slawen-chronik und Arnold von Lbeck in der Hamburgischen Kirchen-geschichte. 1). Dichtkunst. Die Bekanntschaft mit der reichen Sagenwelt des Morgenlandes und bte ritterlichen Taten der Kreuzfahrer regten die Poesie mchtig an. Es entwickelte sich eine Vorliebe fr das Wunderbare und Abenteuerliche; spter bezeichnete man diese Richtung als Romantik. Die Heimat berselben ist Frankreich, namentlich bte Provence (prowngs). Die Poesie nannte man hier sinnig bte Kuust des Finbens, bte Dichter Troubabours. (Bertran be Born.) In Spanien wrben die ritterlichen Taten des Cib, der die Mauren bekmpfte, in Volksliedern besungen. Die dcntfcfte Poefle erreichte in dieser Zeit ihre erste Blteperiode. Hierzu trugen verschiedene Umstnde bei. Das Christentum hatte sich auf das innigste mit dem germanischen Geiste vereinigt, und in kindlicher Frmmigkeit begeisterten sich die Deutscheu fr hohe Jbeale. Die politische Gre Deutschlands in der Glanz-zeit der Hohenstaufen, die mit anderen Fürsten die Sangeskunst pflegten, Herder. Der Cid. Prinz I. Nr. 5054. Schultz, Das hfische Leben zur Zeit der Minnesnger. 2 Bde. Leipzig 1889.
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