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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 5

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 5 — deren Mittelbogen eine Zugbrücke zur Durchfahrt der Schiffe hat. Athos bedeutet scharfer, spitzer Felsvorsprung. Wallfahrtsort. Kloster- kolonie: 20 Klöster, 10 Klosterdörfer, 400 Klaufeu und Einsiedeleien, von 6000 Mönchen und Klausnern bewohnt. Die Mönche, aus allen Völkern des griechischen Bekenntnisfes zusammengewürfelt, treiben Wein-, Öl- und Gartenbau, Fischerei, Handarbeiten, sind Vegetarianer und strenger Lebensregel unterworfen. Matapan —Stirn, Stirnseite, weil das Vorgebirge hier steil abfällt. Korinth ^ Kuppenstadt. Hier erhebt sich ein mit scharfem Rande ab- fallender Berg, 55 m hoch, der weiter rückwärts zu einem trichter- förmigen Kegel ansteigt, auf dessen helmsörmiger Spitze die Burg Akro-Kor. — Hochkoriuth über 500 m hoch liegt, welche als Schutz- stadt den Zugang zum Pelopouues beherrscht. Peloponnes — Hnsel des Pelops, Sohn des Tantalos, der durch seinen Kamps mit Onomaos die Hippodameia zu f. Gattin und die ganze Insel zu seiner Herrschaft gewann. Morea wegen der Ähnlichkeit mit der Blattform des Maulbeer (Morus alba) -blattes. Zante bedeutet Höhe, Erhabenheit, so benannt im Hinblick auf die bergige Oberfläche der Insel. Cycladen v. Oir^Ie (Kreis), Cyklos — die im Ringe um das Centralheilig- tum Delos geordneten Inseln — im Gegensatzzuden verstreut liegen- den Sporaden an der kleinasiatischen Küste (Archipel, Hebriden). Jonisch. Meer v. Ithona, später Jona = Insel der Wellen, Jnselmeer od. von Jo, einer griechischen Königstochter, die es durchschwömmen haben soll. Otranto —die jon. Enge, die von dem gleichnamigen Hafen aus bequem zu passieren ist. Karpaten, ein Name, welcher den slavisch. Bewohnern unbekannt ist. Sie nennen dieses Geb. Gory = Serge, vom slav. olird — Berg- rücken , ein Name, welcher zunächst auf die Bewohner, Chravat, überging und von diesen in der Form Krapat, Karpa auf das Centralgeb. übertragen wurde. Save, Sau, da sie sich einst aus einer sumpfigen Gegend aus dem Schlamme, wie eine Sau hervorwälzte. Donau v. Danuvius (v. dan — kühn, stark u. uvius = Fluß) alfo der starke Fluß. A. Keöiet der unteren Aonau. n, i. B odengestalt? (Färbung? Lauf der Nebenflüsse?) Zu beiden Seiten der Donau breitet sich eine Tiefebene aus. Nach X geht sie all-

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 70

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 70 — lagerungen und die Meeresströmungen begünstigen die Deltabildung. Die Merkmale einer Flachküste sind die drei 8: Sumpf, See und Sand. Die Tiefebenen und Niedern Wasserscheiden erleichtern die Anlegung von Kanälen, Straßen und Eisenbahnen. Sie sind infolge der ge- schützten Lage, reichen Bewässerung u. s. w. teilweise sehr fruchtbar. Hochebene von Kastilien, Anvergne, Laug res, Champagne, rauhe Alp haben trocknes und kaltes Klima; iu deu Kalkboden sickert das Wasser leicht ein, so daß auf der dünnen Ackerkrume nur Gras wächst. Die wenigen Bewohner treiben nur Viehzucht. Die Begriffe Flachküste, Steilküste, Düue (Siehe Deutschland S. 87), Lagune, Strandseen, Haffs, Delta (Siehe S. 24, 43). Die Schweiz. Ziel: Das Land der freiheitsliebenden Schweizer, das Rheingebiet in seinem Oberlaufe. I. Der Kaiser Rudolf, ursprünglich eiu Schweizer Graf, wohnte auf der Habsbnrg an der Aar. Er war der Schirmvogt der Schweizer. Sein Sohn Alb recht hatte schon den Aargau und den Kanton Luzeru der habsburgischeu Herrschaft uuterworfeu und suchte auch die Urkantone Unter-Schwyz, Uri und Unterwalden seiner Hausmacht einzuverleiben.. Freiheitsbestrebnngen der Schweizer: Siehe Tell — Arnold von Winkelried n. s. w! Was macht den Schweizern ihre Heimat so lieb? Was zieht alljährlich viele Reisende in die Schweiz? Vermutungen: Die hohen Berge, Thäler, Seen, das Quellgebiet des Rheins, die grünen Matten, die reinen Lüfte, das eigenartigen Leben und Treiben der Tiere und Menschen. Wovon werden wir hauptsächlich zu sprechen haben? 1. Bodengestalt und Bewässeruug. 2. Die eigentümlichen Naturerscheinungen. 3. Produkte und Beschäftigungen. Ii, 1. Bodengestalt? (Siehe Färbung!) — im S hohe Gebirgsmaueru, die sich von Sw nach No, vom Moni Blanc bis zum Stilsser Joch erstrecken. Nenne die einzelnen Alpenzüge der Schweiz! Die höchsten Berge? Gestalt derselben? (Siehe Bild von Lehmann, die Berner Alpen!) — steile Felsenwände, ausgezackte, zerklüftete und zerrissene Horner (Grate). Durchschnittliche Höhe des Hauptkamms? (4000 m) Höhe der Vorberge im N? (1800 m) Was ist den Schweizer Alpen im N vorgelagert? Schweizer Hochebene. Wie

3. Europa - S. 29

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 29 — gleiten wir an dem Grütli »der Rütli vorüber, wo in der Nacht vom 7. zum 8. November 1307 Walter Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von Melchthal mit 30 anderen entschlossenen Männern zusammen- trafen, über das Unglück ihrer Heimat sprachen und in nächtlicher Stille' vor Gott den heiligen Eid schwuren: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr! Wir wollen frei sein wie die Väter waren, Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben! Wir wollen trauen aus den höchsten Gott Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen. (Schiller.) Kurz vor der Landung in Flüelen (Zeige!) kommen wir auch noch an der Stelle vorüber, wo Tell während des Stnrmes aus dem Schiffe Geßlers gesprungen sein soll mit weitem, gewagtem Sprunge. Diese Stelle am Vierwaldstätter See heißt die Tellsplatte. Es ist eine in den See hinausragende Felsplatte, auf der jetzt ähnlich wie am Hohl- wege bei Küßnacht, eine schlichte Kapelle steht*) Fasse zusammen! (Küßnacht — Rütli — Tellsplatte.) Eine Fahrt über den Vierwaldstätter See bietet uns aber nicht allein landschaftliche Schönheiten und sagenumwobene Orte. Sie kann uns auch 3. Gefahren bringen. Unsere Fahrt allerdings ging glücklich und gefahrlos vorüber. Nicht jede Fahrt über den See verläuft aber so. Oft tobt, am häufigsten im Frühling und Herbst, ein furchtbarer Sturm auf dem See, der wilde Föhn. Noch bevor er wirklich er- scheint, hört man schon in den Bergen 'ein unheimliches, Heuleudes Brausen und starkes Rauschen in den Hochwäldern; nicht lange währt es, so stürzt er mit rasender Gewalt in die Thäler hinab. Die Lust ist heiß und trocken. Mit jeder Minute wächst die Heftigkeit des Orkans. Immer wilder heult und brüllt der Sturm und peitscht die Wogen an den Felsen empor und verwandelt sie in weißen Gischt. zelte im Mittelalter in allen Volksklassen so fest, daß der Rat zu Luzeru einen jeden mit schwerer Leibesstrafe bedrohte, der sich erfrechen würde, den Berg zu besteigen und die Hirten und Sennen in Eid und Pflicht nahm, keinen Menschen hinaufzulassen. Mau glaubte nämlich, das Pilatusgespeust werde durch Besuch des Berges, insbesondere durch in den See fallende Steine, erzürnt und veranlaßt, sich aus dem See zu erheben. Er sende dann den vor feinem Anblick Fliehenden Hagelwolken schwerer Eisstücke nach und verwüste dadurch die Thäler und Felder um Luzeru. — Thatfache ist es, daß die meisten schweren Gewitter aus der Gegend des Pilatus kommen. — Heute wird der Pilatus von Tausenden bestiegen, die nicht geuug erzählen können, von der Großartigkeit seines Aufbaus, von seinen ge- waltigen Schluchten und Felswänden und von der Aussicht, die der Gipfel bietet. (Nach Berlepsch u. a.) *) Die Tellfage wird als bekannt vorausgesetzt. (Geschichtsunterricht.)

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 71

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — und Bischofssitzen. In den Muldentälern bildeten die Klöster Nimbschen, Buch (bei Leisnig), Altzella (bei Nossen), Geringswalde, Zschillen (bei Wechselburg), Grünhain, Zwickau, Chemnitz die ersten Mittelpunkte deutschen Gottesdienstes. Bald aber gingen die christlichen Priester und Mönche auch an die Bekehrung der heidnischen Bewohner. Doch machte im Ansange die Bekehrung der Sorben nur geringe Fortschritte. Damit diese gefördert würde, errichtete Kaiser Otto I. im Jahre 965 das Bistum Meißen und stellte es unter das Erzbistum Magdeburg. Es gehörten dazu die Gaue der Dale-minzier, Milzener und Lusitzer. Die Meißener Bischöse wirkten nun mit rastlosem Glaubenseifer sür die Ausbreitung und Befestigung des Christentums unter der slawischen Bevölkerung, welche noch zäh an ihrem alten Heidentums hing und oft die christlichen Gesänge verspottete. Sie zogen von Ort zu Ort in ihrem Sprengel, wo sie das Weihwasser sprengen ließen und wo sie lehrten und tauften. Bon allen diesen Bischöfen hat sich Benno am meisten ausgezeichnet, und sein Name lebt nicht bloß in der Geschichte als Wohltäter des Landes, sondern auch in der Sage als Wundertäter fort. Seine große Heiligkeit soll Wunder gewirkt haben. Wie Moses habe er die Fluten des Wassers mit seinem Stabe geteilt, daß er trockenen Fußes durch das Flußbett der Elbe schreiten konnte. Bischos Benno, der allerdings ein Gegner Heinrichs Iv. war und daher einmal vertrieben ward, erwarb sich außer der Bekehrung der Sorben noch große Verdienste um die Hebung des Feld- und Obstbaues in der Meißener, Lommatzscher und Leisniger Gegend. Die Bischöfe besaßen in den Priestern und vor allem in den Mönchen der Klöster, welche überall im Laude gegründet wurden (im 12. Jahrhundert allein 60), wie z. B. in Riesa, Meißen (St. Afra), Leipzig, Pegau, Dresden usw. tüchtige Gehilfen. Die fleißigen Mönche lehrten nicht bloß mit den Worten, sondern sie lebten den Heiden den echt christlichen Lebenswandel vor. Sie beteten nicht bloß, sondern sie arbeiteten auch und beherzigten so das Sprichwort: „Bete und arbeite!" Sie waren ebenso tüchtige Ackerbauer und geschickte Gärtner als fromme Einsiedler. Ihnen gebührt der Ruhm, einen großen Teil des Waldbodens in urbares Land verwandelt und viele Sümpfe ausgetrocknet zu haben; sie haben den von den Sorben ganz vernachlässigten Garten- und Gemüse- und Obstbau wesentlich gefördert; denn sie zogen niemals von ihrem Hauptkloster aus, ohne allerhand Sämereien für Gemüse in die neue Stiftung mitzunehmen. Die heidnischen Sorben waren zuerst am meisten darüber aufgebracht, daß sie den zehnten Teil ihrer Ernte-nnd sonstigen Arbeitserträge an die Geistlichen abliefern sollten. Die Einkünfte der Kirchen und des Bistums bestanden eben in dem Zehnten von Vieh, Pelzwerk, Tuch, Honig, Wachs und Getreide. Allmählich gewöhnten sich jedoch die Sorben an diese Abgaben, und

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 76

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — 5. Otto der Reiche (1156—1190). Ottos Erbteil, die Mark Meißen, war zwar das größte, aber die große südliche Hälfte, welche der Miriquidi bedeckte, war nur ganz spärlich bevölkert. Unter Otto dem Reichen aber gewann die Mark nicht unwesentlich an Bedeutung, denn er trug dazu bei, daß sich sowohl der Anbau seines Landes, als auch der Gewerbsleiß seiner Bewohner zu entwickeln begann. Auf Veranlassung seiner Gemahlin gründete Otto das Kloster Zella bei Nossen, welches spater znm Unterschiede von Neuzella in der Lausitz Altzella genannt wurde, und schenkte ihm weite Ländereien, etwa 800 Hufen Landes Die fleißigen Zisterziensermönche aus dem Kloster Pforta, die ersten' Bewohner des neuen Klosters Zella, ließen sich neben der Befestigung des Christentums bei den Sorben namentlich die Urbarmachung des waldreichen Landes, sowie die Gründung von Niederlassungen angelegen sein, um die Einkünfte ihres Klosters zu vermehren. Hierbei stießen sie auch auf Silberstufen. Die Gebiete, auf denen die L>ilberadern entdeckt worden waren, nahm nun Otto wieder zurück und gab dafür_ dem Kloster Roßwein. Um den reichen Bergsegen auszubeuteu,^ ließ er Bergleute aus dem Harze kommen, wo der Bergbau schon seit Otto dem Großen betrieben wurde, aber gerade zu jener Zeu daniederlag, weil Heinrich der Löwe die kaiserlichen Bergwerke zeytört hatte. Die sächsischen Bergleute gründeten den Ort Sächsstadt bei dem Dorfe Christiansdorf. Dies war der Anfang von Freiberg. Otto erhob nachmals den aufblühenden Ort zur Stadt und nmfchloß ihn mit Mauern. Der Bergbau nahm nun im ganzen Gebirge rasch einen bedeutenden Aufschwung, wie sich denn auch Freiberg immer mehr vergrößerte. Die dunkeln Wälder des Minquidi wurden gelichtet und viele neue Orte gegründet; aus dem silberreichen „Schwarzwalde" wurde nun das „Erzgebirge". Otto aber ließ sich vom Kaiser das Bergrecht übertragen, infolgedessen flössen die reichen Erträgnisse des Bergbaues in die Schatzkammern Ottos, welcher darum mit Recht als der Reiche gerühmt und beneidet wurde. Die Entdeckung war von größter Bedeutung für Sachsen, denn bis zum Jahre 1890 wurden allein über 5 Mill. kg Silber im Gesamtwerte von 888 Mill. Mark zutage gefördert, dazu noch viel Blei, Kupfer, Kobalt usw. Doch verwandte er die Silberschätze zum Segen seines Landes. Er beschenkte das Kloster Altzella bei Nossen reich, gründete ein neues Kloster Zella bei Aue und vermachte überhaupt der Kirche reiche Stiftungen. Wichtiger war jedoch, daß er den Orten Zwickau, Pirna, Dresden, Meißen, Großenhain u. a. das Stadtrecht verlieh. Leipzig befestigte er, begabte diese aufblühende Stadt mit dem Marktbanne und erteilte ihr das Recht, alljährlich zwei Jahrmärkte zu halten, woraus sich später die Oster-

6. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 22

1905 - Leipzig : Wunderlich
22 Zwickau? Ein Jahr vorher war Thomas Münzer als Prediger an der Katharinenkirche in Zwickau angestellt worden. Er war ein Anhänger Luthers und der Reformation und suchte ihr in Zwickau Eingang zu verschaffen. Leider wählte er nicht die besten Mittel. Schon in seiner Antrittspredigt „donnerte" er gegen die Mönche, hetzte gegen die böse Obrigkeit und veröffentlichte Schmähschriften gegen die Prediger Zwickaus und der benachbarten Dörfer, ja er forderte später auch die Bauern auf, sich von der Leibeigenschaft und den harten Fronen zu befreien. Wegen dieser ruhestörenden Umtriebe sah sich der Rat Zwickaus genötigt, Münzer seines Amtes zu entsetzen und aus der Stadt zu verweisen. Darüber aufgebracht und von Münzer selbst aufgewiegelt, rottete sich dessen An- hang im April 1521 in einem Hause der Burgstraße bewaffnet zusammen und würde großes Unheil angerichtet haben, wenn nicht die Obrigkeit kräftig eingeschritten wäre und die Rädelsführer festgenommen hätte. Aber auch nach Münzers Weggange von Zwickau trat die ersehnte Ruhe nicht ein. Münzers Freunde, insbesondere die Tuchknappen unter Anführung ihres Meisters Storch und des Gelehrten Stübner, wiegelten das Volk noch mehr auf und forderten vor allem Gütergemeinschaft, Ausrottung der Obrigkeit, Abschaffung der Kindertaufe und an Stelle dieser die Taufe der Erwachsenen. Um die in Zwickau ausgebrochenen Unruhen zu beschwichtigen und das überhandnehmende Treiben Storchs und seiner Freunde, die man Wiedertäufer nannte, zu dämpfen, kam Luther auf den Wunsch des Kurfürsten und Stadtrates nach Zwickau. Leider schweigen die Berichte über den Erfolg seiner Predigten. Tatsache aber ist, daß trotz Luthers „Donnerpredigten" und der wiederholten Stadtverweistmgen der Aufrührer auch im Jahre 1523 in Zwickau noch Wiedertäufer ihr Wesen trieben. Heinze, Reinsdorf. (6. Schuljahr.) 12. Die Fronen. Im Altertume und Mittelalter belohnten die Landesfürsten ihre tapfersten Helden dadurch, daß sie ihnen große Landflächen zur Verwal- tung und Benutzung iiberließen. Die neuen Herren konnten aber die weit ausgedehnten Gebiete nicht allein verwalten und beschützen. Sie gaben deshalb wieder kleinere Striche denjenigen Rittern zum Lehen, die sich im Kampfe ausgezeichnet hatten. Die letzteren erbauten sich Schlösser und Burgen auf den Höhen der Berge und Felsen, damit sie die andringenden Feinde nach allen Seiten erspähen und sich erfolgreich verteidigen konnten. Um sich für Kriegsgefahr eine bestimmte Anzahl Kämpfer zu sichern, traten die Ritter wiederum kleine Teile ihres Grund- besitzes als Lehen an Unfreie ab, die ihnen dafür nicht nur im Kampfe

7. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 24

1905 - Leipzig : Wunderlich
24 Bauern wurden wohlhabend und kauften sich frei. Die auf den ärmeren Leuten ruhenden Lasten wurden nach und^nach durch Landesgesetze be- seitigt oder durch Renten abgelöst. Ein Überrest ,der Lehnsherrlichkeit ist das Patronatsrecht, das die Adelsfamilien heute noch über die Kirchen ihrer früheren Lehnsherrschaft ausüben. Der deutsche Bauer aber be- baut jetzt seine eigene Scholle. Aus den Hörigen sind Herren geworden, von denen manche ihre früheren Lehnsherren an Besitz und Ansehen übertreffen. Perl, Oberplanitz. (6. Schuljahr.) 13. Die Bauernunruhen in Reinsdorf. Einmal versuchten die Bauern, ihr schweres Joch abzuschütteln. Sie faßten ihre Forderungen in zwölf Artikel zusammen und sandten diese cm ihre Obrigkeit. Sie verlangten die Abschaffung der Fronen und Zinsen und Rückgabe der von den Grundherren widerrechtlich angemaßten Wäl- der, Äcker und Wiesen an die Gemeinden. Auch wollten sie künftig ihre Geistlichen selbst wählen. Bei diesen Forderungen beriefen sie sich auf die heilige Schrift, in der nichts stehe von Fronen, Zinslasten und der Dienstbarkeit der Bauern. Die Bauern wandten sich auch an Luther und hofften auf seine Hilfe; denn sie legten die von Luther gelehrte evangelische Freiheit zu ihrem Vorteile als Befreiung von ihren Lasten aus. Er antwortete mit einer Ermahnung zum Frieden, forderte aber auch die Herren auf, „nicht weiter zu schinden und zu schätzen, Pracht und Hochmut zu führen, bis es der arme Mann nicht länger ertragen könne und möge". Auf die Seite der Bauern stellten sich Thomas Miinzer, Storch und andere Aufwiegler und schürten die Unzufriedenheit und den Haß gegen Edelleute, Geistliche und Mönche. In Stadt und Land fanden die zwölf Artikel begeisterte Aufnahme. Sendboten eilten durch Deutschland, um für die Sache der Bauern zu wirken. Im Jahre 1525 standen ganz Süddeutschland, Hessen und Thüringen in hellem Auf- ruhr. Die Bauern zwangen die Herren zur Anerkennung der zwölf Artikel oder plünderten und brannten die Schlösser nieder und erschlugen die Edelleute. Auch in unserer Gegend, wie im ganzen mittleren Erzgebirge, erhoben sich die Bauern. Regen Anteil an den Freiheitsbestrebungen nahmen besonders die Reinsdorfer. Diese waren zum größten Teile dem Herrn von Wildenfels, zum kleineren aber dem Herrn von Stein und dem Kloster Grünhain fron- und zinspflichtig. Sie rotteten sich am 7. Mai 1525 zusammen. Ihnen schloffen sich die Bewohner von Wild- bach, Langenbach und St. Egidien an. Ihre Ausrüstung war aber eine sehr mangelhafte. Sie trugen Schwerter, die sie aus Pflugscharen, und Lanzen, die sie aus Sicheln und Sensen geschmiedet hatten. Die

8. Geschichtszahlen für die Volksschule - S. 12

1914 - Leipzig : Wunderlich
Das 8. Jahrhundert nach Christi Geburt. 752 wurden die über die Pyrenäen vorgedrungenen Araber durch Karl Martell zwischen C-ours und pottters geschlagen. So wurden Abendland und Lbristentum vordem Islam gerettet. c 5^ wurde der angelsächsische Mönch Winfried, der heilige Bonifazius, der das'lbristen-tum m Ostfranken, Thüringen, Sessen und Friesland aexredigt batte,'von den heidnischen Friesen erschlagen. 800 am weihnachtstage setzte der papst dem Frant'enkönig Karl in der peterskirche Zu Rom die (römische) Kaiserkrone auf. (Karl der Große.)

9. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 51

1911 - Leipzig : Wunderlich
Aus der Geschichte des Ordenslandes Preußen. 51 Kulmerland, ward von dem gereizten Heidenvolke oftmals mit blutiger Plünderung heimgesucht. Hartnäckig wahrten die Preußen ihren heimischen Glauben. Schon im zehnten Jahrhundert ward der kühne Heidenbekehrer, der Tscheche Adalbert von Prag, der später in christlicher Zeit als Preußens Schutzheiliger galt, von den Erbitterten erschlagen, da er frevelnd den heiligen Wald von Romove betrat. Bald darauf fiel auch der Sachsenfürst Bruno, der erste deutsche Mann, der dies ungastliche Gestade betrat, als ein Blutzeuge des christlichen Glaubens. Jetzt, im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts, nahm der Zisterziensermönch Christian von Oliva diese Versuche wieder auf, er gründete die ersten christlichen Kirchen jenseits der Weichsel und wurde vom Papste zum Bischof von Preußen erhoben; die heilige Jungfrau, die weithin am fischreichen Strande der Ostsee als die Schirmerin der Küsten galt, sollte auch das Land am frifchen Haff beherrschen. Die Kurie nahm das Heidenland als eine Stätte der Bekehrung in ihren besonderen Schutz, nach jenem notwendigen Rechte, das von den Kulturvölkern jederzeit wider die Barbaren behauptet wird und damals nach dem Glauben der Christenheit unzweifelhaft dem heiligen Stuhle zustand. Aber kaum hatte der Bischof im Bunde mit dem Herrn des Kulmerlaudes, dem Herzoge Konrad von Masovien, ein Kreuzheer in das Heidenland geführt, so erhoben sich die Preußen, vernichteten jede Spur christlicher Niederlassungen und trugen Mord und Brand in das Gebiet des polnischen Herzogs. Der Herzog — ohne Rückhalt an der Anarchie und dem unreifen Christentum der Polen — rief enblich den Tobfeinb Polens, den Deutschen zu Hilfe. Hermann von Salza gewährte seinen Beistanb, aber nicht als Hilfstruppen sollten die Kreuzheere der deutschen Herren auftreten. Der Plan, dem Orben einen Staat zu gründen, gebieh jetzt zur Reife. Leicht war der Kaiser berebet, dem Orben das Kulmerlanb und alle künftigen Eroberungen in Preußen mit aller Gerichtsbarkeit und Herrlichkeit eines Reichsfürsten zu verleihen (1226). Sobann warb Komab von Masovien veranlaßt, sein Kulmerlanb dem Orben abzutreten (1230). Enblich (1234) bewog der Hochmeister den Papst, das Land für ein Eigentum St. Petri zu erklären und dem Orben gegen einen mäßigen Kammerzins an die Kurie zu überlassen. So entschieb sich alsbald jene zweifelhafte Stellung Preußens zum deutschen Reiche, die sich später bitterlich rächte. Doch entschieden war auch, daß ein deutscher Staat sich zwischen Polen und das Meer drängen sollte, entschieden damit die ewige Feindschaft zwischen Polen und dem Orbensstaate. Allerbings bieten die Urkunden keinen Anhalt für die neuerbings von Watterich und anbetn gewagte Behauptung, butch die Gtünbung des Otbensstaates seien die Rechte des Bischofs Christian und des Herzogs Kontad verletzt worden. Aber gewiß bleibt, daß die Interessen der beiden mit den hochstrebenden Plänen des Ordens keineswegs zusammenfielen. Der Bischof durfte nicht wünschen, unter die Oberherrlichkeit des Ritterstaates zu geraten;

10. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 80

1911 - Leipzig : Wunderlich
^ —.. -)) Luther im „heiligen“ Nom. Von Georg Buchwald. Während seines zweiten Aufenthaltes in Erfurt hat Luther im Aufträge Staupitz' über die geplanten Reformen im Augustinerorden mit Adolf von Anhalt, dem späteren Bischof von Merseburg, verhandelt. Nicht alle Konvente waren geneigt, sich den Anordnungen des Generalvikars zu fügen. Der Papst sollte ein Machtwort sprechen. Eine besondere Gesandtschaft sollte sich deshalb nach Rom begeben. Luther war dazu ausersehen, an derselben teilzuuehmen. Sein Herz schlug höher, als er von dem Auftrag hörte, den ihm Staupitz zugedacht hatte. Nach Rom zu pilgern, in Rom eine „Generalbeichte" abzulegen, sich des reichen Ablasses der „heiligen" Stadt teilhaftig zu machen, das war seit langem sein stiller Wunsch gewesen. Kaum hatte er es zu hoffen gewagt, daß er sich je erfüllen würde. Ob Luther seine Romreise von Erfurt aus antrat oder ob er erst nach Wittenberg zurückgekehrt ist, läßt sich mit völliger Bestimmtheit nicht sagen. Wahrscheinlich aber ist es, daß er im Frühjahr 1511 das Erfurter Kloster, in dem er wohl zum Verdruß mancher Klosterbrüder energisch die Staupitzschen Vorschläge vertreten hatte, verließ und wieder nach Wittenberg kam. Sein Reisegefährte für die weite Wanderung — die Augustiner durften stets nur zu zweien reisen — war Johann von Mecheln, der Prior des Augustinerklosters zu Enkhuizen am Znidersee. Dieser hatte am 16. September 1511 zu Wittenberg die theologische Doktorwürde erlangt. Bald darnach werden die beiden ihre Reise angetreten haben. Reisegeld brauchten sie nicht. Die Klöster am Wege boten Zehrung und Obdach. Die zehn Goldgulden, die sie mitnahmen, waren für einen Notar in Rom bestimmt, den sie zur Erledigung ihrer Gefräste annehmen mußten. Ende November oder Anfang Dezember werden die Pilger am Ziele gewesen sein. Wie man ans zerstreuten Angaben schließen zu dürfen glaubt, zogen sie durch Thüringen, Bayern, Schwaben über Ottobeuren, Füßen, Hohenschwangau nach Vorarlberg und Graubünden und gelangten über Mailand, Eremona, Bologna, Florenz und Siena nach Rom. Auch auf Luther machte die Majestät der Alpen sicher gewaltigen Eindruck. Aber das Herz ging ihm auf, als er mit feinem Gefährten hinunterstieg zu den freundlichen und fruchtbaren vom Po
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