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1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 92

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
92 aber läßt unser Kaiser den Grundsatz nicht aus dem Auge: „Wer dem Frieden dienen will, muß auf den Krieg bereit sein." Das deutsche Lseer. Der Kaiser ist unablässig besorgt, daß unser Heer, das erste der Welt, voll und ganz ans der Höhe bleibt. Es wurde auf rund 600 009 Mann Friedensstärke vermehrt. 1890 wurden zwei und 1899 drei neue Armeekorps errichtet. Für die Fußtruppen wurde die zweijährige Dienst- zeit eingeführt. Mancherlei Neuerungen, so rauchschwaches Pulver, drahtlose Telegraphie, Fahr- und Motorräder, Automobile, Luftschiffe usw. vervollkomm- neten die Kriegskraft in hohem Maße. Unsere Infanterie und Kavallerie erhielt bessere Gewehre, unsere Artillerie verbesserte Geschütze. Die Erfahrungen der Manöver und der neuesten Kriege fanden in neuen Ausbildungsvorschriften Verwertung. Die deutsche Flotte. Eine ganz besondere Sorgfalt wandte unser Kaiser der Flotte zu. Er sagte einmal: „Bitter not ist uns eine starke Flotte." Warum? Deutschland ist Welthandelsmacht geworden. Der Wert der aus See fortbewegten Gitter beträgt rund 8 Milliarden Mark. In zahlreichen über- seeischen Unternehmungen stecken viele Millionen von deutschem Kapital. Unsere Kolonien wurden zahlreicher und wertvoller. Darum sagte auch unser Kaiser zu den Reichstagsmitgliedern: „Überall in fernen Teilen der Erde wohnen Tausende unserer Landsleute. Deutsche Güter, deutsches Wissen, deutsche Betrieb- samkeit gehen iiber den Ozean. An Sie tritt die Pflicht, mir zu helfen, dieses größere deutsche Reich fest an unser heimisches zu gliedern." Und der Reichstag half, indem er wiederholt die Gelder bewilligte zum Ausbau einer achtung- gebietenden Flotte. 1895 wurde der für Kriegs- und Handelsflotte so bedeut- same Kaiser Wilhelm-Kanal eröffnet, der gegenwärtig erweitert und vertieft wird, um auch den neuesten gewaltigen Kriegsschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Gebietzuwachs. Einen wichtigen Stützpunkt gewann unsere Flotte an Helgoland, das 1890 von England gegen ostafrikanischen Besitz (Sansibar) eingetauscht wurde. 1897 verpachtete China an das Deutsche Reich Kiaut- schou auf 99 Jahre. Durch Kauf erlangten wir 1899 von Spanien die Marianen, Palauinseln und Karolinen. In demselben Jahre kamen wir in den alleinigen Besitz der größten Samoainseln. Der Lhinakrieg 1900. Der Fremdenhaß der Chinesen loderte i.. I. 1900 zum Aufstande auf. Ju Peking ermordeten die Ausrührer, Boxer genannt, auch den deutschen Gesandten Freiherrn von Ketteler. Die Gesandten anderer Staaten flüchteten in das englische Gesandtschaftsgebäude, wo sie von den Boxern belagert wurden. Ein englischer Admiral machte einen Entsatzversuch. Er wurde aber zurückgedrängt, weil er zu wenig Truppen zur Verfügung hatte. In welchem Ansehen die deutschen Seesoldaten standen, beweist der Be- fehl des Admirals in gefährlicher Stunde: „Die Deutschen vor die Front!" Deutschland, Rußland, England, Frankreich, Japan und die Union sandten ein starkes Aufgebot an Truppen nach China, die dem deutschen Feldmarschall Graf Waldersee unterstellt wurden. Kriegsschiffe der vereinten Mächte beschossen die Takuforts an der Peiho-Mündung, wobei sich das deutsche Kanonenboot „Iltis" besonders auszeichnete. Die Forts wurden erstürmt. Mitte August 1900 rückten die vereinten Truppen in Peking ein und befreiten die Eingeschlossenen. In wiederholten Gefechten erfuhren die Chinesen die Überlegenheit der fremden Trup- pen und ließen sich zum Frieden herbei. China hatte den beteiligten Mächten Kriegskosten zu zahlen, die Hauptschuldigen zu bestrafen und Erleichterungen im Handelsverkehr zu gewähren. Außerdem mußte ein kaiserlicher Prinz beini deutschen Kaiser für die Ermordung seines Gesandten Sühne leisten.

2. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 94

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
94 Der Aufstanö in Deutsch-Südwestafrika 1904—1906. Auch in ver- schiedenen unserer Kolonien waren Unruhen zu dämpfen. So wurde den Sklaven- händlern in Deutsch-Ostafrika das Handwerk gründlich gelegt. Am gefährlichsten war der Aufstand der Hereros und Hottentotten in Deutsch- Südwestafrika 1904 bis 1906. Unsere Freiwilligen zeigten, was der deutsche Soldat auf einem wildfremden Gelände in glühen- der^ Hitze bei Wassermangel und oft ungenügender Verpflegung zu leisten vermag. Dabei waren die Aufständischen gut bewaffnet und verstanden es ausgezeichnet, das Gelände für ihre Kampfes- weise auszunützen. Aber auch hier erzwang dassdeutsche Schwert die Ruhe wieder. Deutsche Treue. Das deutsche Schwert wehrt dem Kriege. Als es immer deutlicher wurde, daß Frankreich aus Marokko ein vergrößertes Algier machen und den deutschen Unternehmungen Schwierigkeiten bereiten wollte, wurde es 1906 §xi einer internationalen Konferenz in Algeciras (Südspanien) genötigt. Mit Unterstützung Österreichs setzte das Deutsche Reich durch, daß Marokko dem Handel aller Völker offen blieb. Die Feuerprobe aber bestand die deutsch-öster- * Denkmünze (ite Sndwestafrikakàinpser. Berliner Dom. reichische Freundschaft 1908/09. Österreich gliederte ganz rechtmäßig Bosnien und Herzegowina, welche Länder es schon lange verwaltete, seinem Reiche völlig ein. Das wollten Rußland und Serbien, unterstützt vor allem von England, nicht zugeben. Da erklärte Deutschland, es werde seinem Bundesgenossen Öster- reich in einem etwaigen Kriege sofort voll und ganz beistehen. Nun erkannten die Gegner Österreichs die Einverleibung vorbehaltlos an. Auch fernerhin werden

3. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 104

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
104 Von den Steuern. Sowohl das Reich als auch der Staat und die Gemeinde haben für ihre Einrichtungen viel Geld nötig. Sie müssen daher von den Bürgern Steuern erheben. Das Reich kann einen Teil seiner Ausgaben aus den Überschüssen der Reichseisenbahnen und der Post und Telegraphie decken. Dazu kommen die Zölle, die an der Grenze auf gewisse Waren erhoben werden. Dann erhebt es einen Zuschlag auf gewisse Gebrauchsgegenstände, z. B. Salz, Zucker, Brannt- wein, Bier, Schaumwein, Tabak, Zigaretten, Zündhölzer und Glühkörper Solche Verbrauchssteuern heißen indirekte Steuern. Indirekte Steuern sind auch die Berkehrssteuern: Spielkartenstempel, Wechselstempel, Reichsstempel- abgaben von Aktien, Zinsscheinen, Lotterielosen usw., Fahrkarten- und Erb- schaftssteuer. Diese Steuern sind weniger fühlbar, weil sie in kleinen Beträgen erhoben, werden, z. B. 12 Mark auf 100 Kilogramm Salz, 10 Pfennig aus einen Glühkörper, 1, ll/2 und 5 Pfennig auf eine Schachtel Streichhölzer. Sie werden von arm und reich getragen. Der preußische Staat hat ansehnliche Einkünfte aus den landwirtschaftlichen Gütern, aus Forsten, Bergwerken und vor allem aus den Eisenbahnen. Letztere bringen einen jährlichen Überschuß von rund 7oo Mill. Mark, das heißt ungefähr doppelt so viel als alle Steuern zusammen. Weil aber die Einnahmen nicht ausrei- chen, erhebt er von allen Preußen, die über 900 Mark jährliches Einkommen haben, direkte Steuern. Wer z. B. bis 1050 Mark Einkommen hat, zahlt 6 Mark, bis 1200 Mark 9 Mark Steuer. Die Steuersätze sind in einem eigenen Tarif festgelegt. Es ist auch gesetzlich bestimmt, welche Abzüge oder Ermäßigungen eintreten können. Von dem Einkommen werden u. a. Lebensverstcherungsprämien bis 6oo Mark abgezogen. Einem Steuerpflichtigen bis 65oo Mark Einkommen, der z. B. drei oder vier Kinder hat, wird der Steuersatz um zwei Stufen erniedrigt. Außer dieser Einkommensteuer erhebt Preußen eine Vermögens- oder Er- gänzungssteuer. Wer z. B. 6000—8000 Mark Vermögen (Grundbesitz und Kapital) besitzt, zahlt 3,20 Mark, bis 10 000 Mark 4,20 Mark Steuer usw. Je höher Einkommen und Vermögen sind, desto höher sind auch die Steuersätze. Bei diesen direkten Steuern wird der Reiche herangezogen, der Arme geschont. Wenn die Gemeinde aus ihrem Vermögen nicht genug einnimmt, so erhebt sie ebenfalls Steuern. Sie zieht zunächst einen nach Prozenten angesetzten Zu- schlag zur Staatssteuer ein. Dann setzt sie auch u. a. Grund-, Gebäude-, Gewerbe-, Hunde-, Warenhaus-, Lustbarkeitssteuern fest. Dazu kommen meistens auch noch Kirchensteuern. Die direkten Steuern nimmt die Gemeindekasse ein und führt die Staats- steuern an die Staatskasse ab. Indirekte Reichssteuern sind bei den Zoll- und Steuerämtern zu zahlen. Manchmal wird behauptet, das deutsche Volk seufze (hauptsächlich wegen der Kosten für Heer und Marine) besonders schwer unter Steuerlast. Allein die Ausgaben für Heer und Marine nehmen von den Einnahmen nur Vs in Anspruch. Aus den Kopf der Bevölkerung entfallen an Steuern (Staats- und Gemeindesteuern) in England 96 Mark, in Frankreich 83 Mark, in der Schweiz 68 Mark, in Deutschland 49 Mark, in Italien 48 Mark, in Österreich 42 Mark. Das deutsche Heer. Die gesamte Landmacht des Deutschen Reiches bildet nach der Reichsversassuug ein einheitliches Heer. Es steht (und zwar im Kriege unbeschränkt) unter dem Oberbefehl des Kaisers. Die Einrichtung des Heeres, sowie Ausbildung und Bewaffnung sind im ganzen Reiche gleich. Bayern, Sachsen und Württemberg

4. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 107

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
107 Kaufmannsgut auf See und in fremden Landen sich nicht eines wirksamen Schutzes erfreute. Galt doch in den Anfängen des vorigen Jahrhunderts der deutsche Handel und die deutsche Schiffahrt fast als vogelfrei, da seit dem Verfall der meerbeherrschenden Hansa niemand sich mehr ihres Schutzes annahm. Heute bietet aber die deutsche Kriegsflotte diesen Schutz, wenn auch noch nicht in aus- reichendem Maße. Immerhin weht die deutsche Kriegsflagge von einer stattlichen Anzahl Auslandskreuzer, und die tapferen Blaujacken find stets bereit, dieser Flagge die ihr gebührende Achtung zu verschaffen und die deutschen Untertanen auch in fernen Ländern vor Unrecht und Willkür zu schlitzen. Entwicklung. Die Anfänge der deutschen Kriegsflotte fallen erst in die letzte Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Zwar hatte schon der Große Kurfürst mit weitausschauendem Blick den Wert einer Flotte erkannt und versucht, eine solche ins Leben zu rufen. Mit kühnem Wagemut segelten die brandenburgischen Fregatten ins Weltmeer hinaus und nahmen keck den Kampf mit spanischen Kriegsschiffen auf. Leider hatte die von ihm geschaffene Flotte keinen Bestand, sondern sie zerfiel nach feinem Tode. Kleiner Kreuzer „Mainz". Im Jahre 1848 lag der Deutsche Bund wegen Schleswig-Holstein im Kanipfe mit Dänemark. Mit Zorn und Erbitterung mußte das deutsche Volk damals sehen, wie das kleine, aber seemächtige Dänemark die deutschen Häfen blockierte, zahlreiche Handelsschiffe wegnahm und den gesamten deutschen Seehandel lahmlegte. Mit tiefer Beschämung kam dem deutschen Volke feine Ohnmacht zur See Zum Bewußtsein, und der Ruf nach einer Flotte wurde allgemein. Arm itnb reich wetteiferte in der Darbringung von Gaben, die mit dazu beitragen sollten, eine Kriegsflotte ins Leben zu rufen. Aber ach! die m;it so edler Begeisterung ge- schaffene „Reichsflotte" fand ein gar klägliches Ende. Sie wurde, da die Kosten ihrer Unterhaltung nicht aufgebracht werden konnten, nach einigen Jahren auf- gelöst. 1853 wurde ein Teil der Schiffe sogar öffentlich verkauft. Als Träger des Flottengedankens kam jetzt nur noch Preußen in Frage. Es hatte unabhängig von der Reichsflotte seine eigene Flotte weiter ausgebaut, n. a. auch einige Schiffe derselben übernommen und sie unter den Befehl des see- befahrenen Prinzen Adalbert gestellt. Zur Anlegung eines Kriegshafens an der Nordsee erwarb es auf dessen Betreiben von Oldenburg Ländereien am Jadebilsen.

5. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 111

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
111 dem nie rastenden Bemühen unseres Kaisers. Das Volk fühlt sich eins init ihm, wenn er sagt: „Deutschlands Zukunft liegt aus dem Wasser". Handelsflotte. Mit dem Verfall der Hansa stand natürlich ein Rückgang des deutschen Seehandels im engsten Zusammenhang. Einen ganz empfindlichsten Stoß erlitt er aber noch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts durch die von^ Napoleon I. verhängte Kontinentalsperre, von deren Folgen sich der deutsche Seehandel nur langsam erholte. Um so mehr verdient der ungeheure Aufschwung hervorgehoben zu werden, den er im Laufe der letzten Jahrzehnte, seit Begründung des Deutschen Reiches genommen hat. Er steht jetzt unter den Seehandel treibenden Nationen an 2. Stelle, nämlich gleich hinter dem des seebeherrschenden Englands. Der Wert des englischen Außenhandels bezifferte sich im Jahre 1908 auf 21 421 Millionen, der des deutschen Außenhandels aus 15 321 Millionen Mark. Davon entfallen rund 12 Milliarden auf den Seehandel. Am 1. Januar 1909 zählte die deutsche Handelsflotte insgesamt 4638 See- schiffe mit einem Bruttoraumgehalt von 50 cdm — 17,65 und mehr Register- tonnen*). Davon waren!973 Dampfschiffe, 2361 Segler und 324 Schleppschiffe. Ter Bruttoranmgehalt dieser Flotte betrug insgesamt 4 355 864 Registertonnen, ihre Besatzung 72 450 Köpfe. 979 Dampfer und 159 Segler hatten einen Bruttoranm- gehalt von 1000 Registertonnen und darüber. Von den Riesendampsern mit einem Raumgehalt von 10000 Registertonnen und darüber besaßen im Jahre 1909 England 70, Deutschland 34, die Vereinigten Staaten 11, Holland 6, Frankreich 3, Belgien, Dänemark und Japan je 2. Die Transportleistungsfähigkeit der deutschen Handelsflotte nahm in den Jahren von 1897 bis 1908 um 104,lo/o, von 1907 bis 1908 um 2,7o/o, die der englischen Handelsflotte dagegen nur um 40 bezw. 1,3o/o zu. Unter den großen Schiffahrtsgesellschaften der Erde nehmen die 5) a m b u r g- Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd die erste Stelle ein. Ihre Dampfer waren bis vor kurzem die größten, schönsten und schnellsten des Erd- kreises. Was Größe und Schnelligkeit anbetrifft, so werden sie neuerdings über- troffen von den beiden mit staatlicher Unterstützung gebauten Turbinendampsexn „Lusitania" und „Mauretania" der britischen Cunard-Linie. Die Hamburg-Amerika-Linie, gegründet 1847, ist die größte und älteste deutsche Schiffahrtsgesellschaft. Sie verfügt einschließlich der im Bau befindlichen Schiffe über eine Flotte von 163 großen Ozeandampfern, 223 Flußdampfern, Schleppern und Leichterschiffen mit einem Gesamtraumgehalt von 911 279 Brutto- registertonnen. Ihr größter Dampfer „Kaiserin Auguste Viktoria" ist 206,5 m lang, 23,57 m breit, 15,30 m tief. Sein Bruttoraumgehalt beträgt rund 25 000 Registertons. Der Dampfer „Deutschland" der Linie war lange Jahre das schnellste Schiff der Erde; er legte die Fahrt zwischen Europa und Nordamerika westwärts in 5 Tagen 7 Stunden und 38 Minuten zitrück. Das erste Schiff der Gesellschaft, der inl Jahre 1847 gebaute Segler „Deutschland" war 717 Registertonnen groß und gebrauchte zu derselben Reise durchschnittlich 42 Tage. Die zweitgrößte deutsche Schifffahrtgesellschaft ist der Norddeutsche Lloyd. Er verfügt über 136 große Seedampfer, 61 Flußdampfer, Schlepper re. und 2 Segel- schiffe mit einem Gesamttonnengehalt von 705 156 Brnttoregistertonnen. In dem Kampf um das sog. blaue Band des Ozeans mit der Hamburg-Amerika-Linie! trugen seine Schnelldampfer beit Sieg davon, bis es auch ihr von der Cnnard- Linie entrissen wurde. Seit 1909 zählt der Norddeutsche Lloyd das größte deutsche Schiff zu seinem Schiffspark. Es ist dies der auf der Vulkan-Werft gebaute Riesen- *) Die Handelsschiffe werden nach metrischem Maß vermessen, und das Ergebnis wird in britische Registertonnen (1 ebm 0,353 brit. Registertonnen) umgerechnet. Der Bruttoraumgehalt gibt den Inhalt der gesamten inneren Räume des Schiffes und seiner Aufbauten, der Nettoraumgehalt nur die Ladefähigkeit) nach Abzug des Maschinenraumes usw.) an.

6. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 112

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
112 dampfer „George Washington", der bei einer Länge von 220,2 in, einer Breite von 23,8 ni und einer Tiefe von 16,5 m einen Brüttoraumgehalt von 25 570 Registertonnen hat. Die Schnelldampfer beider Gesellschaften sind als Hilfs- kreuzer' gebaut und stehen im Kriegsfälle dem Reiche als solche zur Verfügung. Zur Heranbildung eines geeigneten seemännischen Nachwuchses für die Be- satzung seiner Schiffe hat der Lloyd 2 Schulschiffe im Dienst. Gleichen Zwecken für die gesamte deutsche Handelsmarine dienen zwei Schiffe des „Deutschen Schnl- schiffvereins". Der W ert der gesamten deutschen Handelsflotte beträgt ungefähr 1 Milliarde Mark, der Neubeschaffungswert ist aber noch erheblich höher. Entsprechend dem Anwachsen der deutschen Kriegs- und Handelsflotte und hierdurch gefördert hat auch die deutsche Schiffbauindustrie einen gewal- tigen Aufschwung genommen. Unter den zahlreichen Werften sind, abgesehen von den 3 Kaiserlichen Werften in Wilhelmshaven, Kiel und Danzig, besonders zu erwähnen die Schichau-Werft, in Danzig, der Vulkan in Stettin und Hamburg, die Germaniawerft und die Howaldtswerke in Kiel, die Werft von Blohm u. Voß und die Reiherstiegwerst in Hamburg, die Weserwerft bei Bremen. Das iu den deutschen Werst- und Hafenanlagen angelegte Kapital beträgt weit liber eine Milliarde Mark. Mehr wie 60 000 Beamte und Arbeiter sind von den Werften beschäftigt, so daß, deren Angehörige mitgerechnet, etwa 200 000 Menschen in der Schiffbauindnstrie unmittelbar ihren Lebensunterhalt finden. Die Zahl der mittelbar von ihnen beschäftigten ist natürlich noch höher. In der deutschen Hochseefischerei ivurden im Jahre 1908 rund 29 Millionen Mark umgesetzt. Allzeit treu bereit Für des Reiches Herrlichkeit! Merke! 928 1134 1356 1415 1537 1609 1618 4640—1688 1675 1688—1701 Brandenburgisch-xreutzifche Geschichte. Heinrich I. gründet die Nordmark. Albrecht der Bär wird mit der Mark Brandenburg belehnt. Brandenburg wird ein Kurfürstentum. (Goldene Bulle.) Der Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg erhält Brandenburg. (Herrscherhaus der Hohenzollern.) Joachim Ii. schließt mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlan einen Erbvertrag. Cleve und die Grafschaft Mark kommt an Brandenburg. (Joh. Si- gismund.) Preußen füllt an Brandenburg. (Deutscher Ritterorden. Marien- burg.) Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst. Westfälischer Friede. Ende des 30jährigen Krieges. Der Große Kurfürst erhält Hinter- pommern, Magdeburg, Halberstadt und Minden. Schlacht bei Fehrbellin. (Froben, Derfflinger.) Kurfürst Friedrich Iii. Er regiert von

7. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 114

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
114 1870/71 1871 1871 1888 1888 Der Krieg mit Frankreich. Die ersten Siege bei Weißenbnrg, Wörth und Spichern. Kämpfe um Metz (Mars la Tonr-Vionville; Grave- lotte-St. Privat.) Schlacht bei Sedan (1. September). Belagerung und Einnahme von Paris. Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches (18. Januar). Die Reichsgesetzgebung wird ausgeübt durch den Bundesrat linb den Reichstag. Friede zu Frankfurt a. M. (Frankreich muß Elfaß-Lothringen ab- treten und 4 Milliarden Mark Kriegskosten bezahlen.) Die treuen Helfer Wilhelms I.: Bismarck, Moltke, Roon. Soziale Fürsorge: Kranken- und llnfallversichernngsgesetz. Koloniale Erwerbungen: in Afrika: Togo, Kamerun, Deutsch-Süd- westafrika und Deutsch-Ostafrika, in Australien: Kaiser Wilhelms- land und Bismarck-Archipel. Friedrich Iii. (9. März bis 15. Juni.) Gemahlin Viktoria. Regierungsantritt Wilhelms Ii. Gemahlin Auguste Viktoria. Soziale Fürsorge: Alters- und Jnvaliditätsversicherungsgesetz. Arbeiterschntzgesetz. Kinderschutzgesetz. Erwerbungen: Helgoland; Kiautschou; Karolinen und Marianen; Samoa. Kämpfe in China. Kämpfe in Südwest-Afrika.

8. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 132

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
132 Man, Schnitzereien und Tusche nach Europa. Der Kaiser herrscht als „Sohn des Himmels" mit unumschränkter Gewalt über das gewaltige Reich. China ist das Land der Riesenstädte. Peking (= nördliches Hoflager), Residenz des Kaisers, viereckig angelegt, ist mit einer 18 m hohen, 15 m starken Mauer umschlossen. Der Hafen von Peking ist T i e n t s i n. Aus Nanking (== südliches Hoflager) am Jaugtse- kiang kommt Nanking (= gelbes Baumwollenzeug). Schanghai ist wichtiger Ausfuhrhafen. C an ton ist als bedeutendste Industriestadt Südchinas bekannt. Deutsch ist die K i a u t s ch o u - B u ch t. Das Jnselreich Japan (= Land des Sonnenaufganges) ist größer als der preußische Staat und besteht ,aus vier großen und zahlreichen (4000) kleinen Inseln. Die Inseln sind durchweg gebirgig und reich an Vulkanen. Mit den Vulkanen hängen viele Erdbeben zusammen. Der Erdbeben wegen baut man die Häuser fast immer nur ans Holz und nur 1—2 Stock hoch. Chinesische Kulis (Arbeiter) erwarten die Ankunft eines Lloyddampfers. Bei den Häusern der Reichen findet man meist herrliche Parkanlagen. Darum haben die Städte oft so großen Umfang. Das Klima wird durch die Lage im Meere sehr gemildert. Es gedeihen Reis, Tee, Baumwolle, Tabak, Maulbeerbäume; an mineralischen Schätzen hat Japan viele Edelmetalle, Steinkohlen- und Schwefellager. Die Japaner sind den Chinesen verwandt; sie haben aber ihre Abgeschlos- senheit aufgegeben und ihren Staat ganz nach europäischem Muster eingerichtet. Es wurden zahlreiche begabte junge Japaner nach Europa, namentlich nach Deutsch- land geschickt, um dort in den Schulen und Fabriken, auf den Kriegsschiffen und im Landheere zu lernen. Kamen sie in ihre Heimat zurück, so wurde das Gelernte sofort zum Vorteil des Laudes verwendet. Jetzt sind zahlreiche niedere und höhere Schulen da. Handel und Gewerbe blühen auf, und wie das Heerwesen und die Marine wohlgeordnet sind, das hat der Russisch-japanische Krieg deutlich bewiesen. Das Landheer war hauptsächlich durch deutsche Offiziere oder nach deutschem Muster einexerziert. Kein Volk Asiens ist so fleißig, geschickt und unternehmungslustig wie das der Japaner. Vorbildlich ist auch ihre Genügsamkeit nnb ihre Mäßigkeit im Genusse geistiger Getränke. Weil Japan ein nur kleines, aber stark bevölkertes Land ist, wandern viele Japaner nach anderen Ländern aus. Daher auch erklärt

9. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 123

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
123 stehen, hat man zu Gruppen oder Sternbildern vereinigt und den besonders helleuchtenden eigene Namen gegeben. Das bekannteste Sternbild ist wohl der Große Bär oder Himmelswagen, der von 7 helleuchtenden Sternen gebildet wird. Eine durch die Hinterräder des Wagens gelegte gerade Linie trifft in der Verlängerung den Polarstern. Dieser ist der letzte Stern im Schweif des Kleinen Bären, der auch ans 7 Sternen besteht. Die M i l ch- st r a ß e, ein weißlicher Streifen, der sich über den nächtlichen Himmel hinzieht, löst sich inl starken Fernrohre in unzählige Sterne auf. Je tiefer die sternkundigen Gelehrten — die Astronomen — mit ihren vorzüglichen Instrumenten in den endlosen Himmel eindringen, desto mehr Sterne und Wunder der göttlichen Allmacht schauen sie. Endlos und unergründlich wie Gott und die Ewigkeit ist der Himmelsraum mit seinen leuchtenden Welten. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Firmament verkündet die Werke seiner Händ e." Allgemeines über die 6rde. Das Land. Auf der Oberfläche der Erde wechseln Land und Meer mit- einander ab. Das Land ist auf der Erdoberfläche durchaus nicht gleichmäßig verteilt. Die östliche Halbkugel hat 2^/»mal so viel Land als die westliche und die nördliche Z^Fmal so viel als die südlich e. Das Land nimmt etwas mehr als der Erdoberfläche ein. Die Gesamt- oberfläche der Erde (510 Mill. qkm) ist 950mal, das gesamte Landgebiet der Erde 250mal so groß als das Deutsche Reich (540 000 qkm). Das Land bildet drei Festländer oder Kontinente: die Ost feste oder das Festland der alten Welt (Europa, Asien, Afrika), die W e st f e st e (Amerika) und die S ii d s e st e (Austra- lien). Amerika und Australien heißen auch die neue Welt. Man unterscheidet an einem Erdteile den Rumps und die Glieder. Zu den letzteren gehören die Halbinseln, d. h. solche Teile des Landes, die an mehreren Seiten von Wasser umgeben sind und nur an einer Seite mit dem Festlande zusammenhängen. L-Pringt das Land als Berg in das Meer vor, so entsteht ein Vorgebirge oder .Kap, ist der Vorsprung flach, eine Landzunge. Die Verbindung zweier

10. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 124

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
124 Größe Bevölkerung Asien 44 Mill. qkm Asien 830 Mill. Amerika 42 Mill. qkm Landmassen durch einen schmalen Streifen Land heißt Landenge oder I st h m u s. Alle ganz von Wasser umgebenen Land- stücke, die kleiner sind als das Festland von Australien, werden Inseln ge- nannt. Wenn eine Anzahl Inseln nahe beieinander liegt, so bilden sie eine Insel- gruppe oder einen Archipel. Reiche Gliederung macht einen Erdteil zugäng- lich, befördert Handel und Verkehr und die Verbreitung von Kultur und höherer Gesittung. Das Land lagert sich in verschie- denen Höhenformen. Die mittlere oder durchschnittliche Erhebung des Landes über dem Meeresspiegel hat man auf 700 in berechnet. Dehnt sich das Land weithin wagrecht, gleichlaufend mit der Oberfläche des Meeres aus, so hat es die Form der Ebene (Tiefebene, Hochebene). Erdsenken sind Flä- chen innerhalb der Festländer, die tiefer liegen als der Meeresspiegel. (Das un- tere Jordantal mit dem Toten Meere z. B. liegt 400 in unter dem Spiegel des Mittelmeeres.) Ein Berg ist jede auffällige Erhebung des Bodens über die nächste Umgebung. Zusammenhängende Erhöhungen nennt man Landrücken, Hügel- oder Bergketten. Gruppen oder Ketten von Bergen, die schon eine ansehnliche Höhe haben, nennt man Gebirge. Nach ihrer 'Höhe teilt man sie ein in H o ch g e b i r g e (über 1500 m), M4 ttelgebirge (500—1500 m) und niedrige Gebirge (unter 500 m). Die oberen Gegenden der Hochgebirge sind mit ewigem Schnee und mit Gletschereis bedeckt. Diese werden zu Tale gefördert durch Lawinen und Gletscher. Nach der Anordnung und Gestaltung unterscheidet man Gruppengebirge (Siebengebirge), Ketten- oder Kammgebirge (Alpen) und Massen - gebirge (Harz). Auch benennt man wohl die Gebirge nach der Zusammen- setzung ihres Gesteins als Kalk-, Schiefer-, Granit-, Sandstein- gebirge. Die weiten oder engen Spalten der Gebirge, in denen meist Ge- wässer fließen, heißen Täler. Nach der Richtung gibt es Längs- oder Quer- täler. Außerdem unterscheidet man Haupt- und Nebentäler, Schluch- t e n und Talkessel. In Quertälern führen meistens die Straßen über das Gebirge (Sattel, Pässe). Vulkane sind Berge mit Ausbruchserscheinungen. Wenn ails ihrer oberen Öffnung (dem Krater) noch Lava ausfließt oder Rauch ausströmt, sind es tätige V u l k a n e. Außer den 250 tätigen feuerspeienden Bergen gibt es etwa noch 500 erloschene. In Deutschland gehört dazu das Gebiet der Eifel (Laacher Afrika 30 Mill. qkm Europa 3 0 Mill. qkm Australien 9 Mill. qkm Europa 430 Mill. E ^Deutsches Reich foo Mill. E. Amerika 170 Mill. E. Afrika 130 Mill. E. Australien 7 Mill. E.
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