Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
] V Borwort.
berechnende Betrachtungsweise des Kaufmanns auch für die Beurteilung der
großen Umsätze im Weltverkehr nutzbar gemacht wird.
4. Die Weltwirtschaftskunde bildet die notwendige Ergänzung der Wirt-
schastskunde Deutschlands; soweit der Stoff bereits in dem Lehrbuch der ersten
beiden Jahres enthalten ist, mußte daher auf diesen verwiesen werden.
Der Zweck der Handelsschulen kann es meines Erachtens nur sein, die
praktische Lehre des Kaufmanns zu ergänzen, nicht aber zu ersetzen. Deswegen soll
das Buch ihm auch nicht die eigentliche Warenkenntnis (die nur in der Praxis
erworben werden kann), fondern nur allgemeine Warenkunde, d. h. Be-
lehrungen über Herkunft, Verwendung und Bedeutung der wichtigsten Waren
innerhalb der Weltwirtschaft, vermitteln.
Bei der Bearbeitung des Stoffes boten sich erhebliche Schwierigkeiten; das
außerordentlich weitschichtige Material mußte auf einen engen Raum zusammen-
gedrängt werden. Trotzdem sollte eine oberflächliche Darbietung oder ein loses
Aneinanderreihen im Leitfadenstil vermieden werden. Für Anregungen zu Ver-
besserungen gelegentlich einer evtl. Neubearbeitung wäre ich daher den Herren
Fachkollegen sehr dankbar.
Da die Zeit für die Stoffbehandlung in unseren Handelsschulen durchweg
sehr knapp ist, möchte ich von vornherein betonen, daß der Stoff im zweiten
und dritten Teil (Waren- und Länderkunde) so angeordnet worden ist, daß
jeder Abschnitt ein in sich geschlossenes Ganzes bildet. Dem Lehrer ist somit
Gelegenheit geboten, eine Stossauswahl in der Weise zu treffen, daß er nur
die für die Verhältnisse seiner Heimat am wichtigsten erscheinenden Gebiete
behandelt. **)
Möge denn das Buch zum bescheidenen Teile mit dazu beitragen, den Aus-
bau unserer Wirtschaftsgeographie zu einem Berufsfach zu fördern und unseren
Schülern zu zeigen, welchen Platz der deutsche Kaufmann heute in der Welt'
Wirtschaft einnimmt und welche Stellung zu erringen seine Aufgabe sein muß.
Schließlich ist es mir eine angenehme Pflicht, meinem hochverehrten Lehrer
und Gönner, Herrn Direktor Ebeling, meinen tiefempfundenen Dank auszu-
sprechen für alle seine Ratschläge und Anregungen, mit denen er mich aus dem
reichen Schatze seiner Erfahrungen unterstützt hat. Ebenso danke ich Fräulein
Iacoby und Herrn Kollegen Kräuter für ihre freundliche Unterstützung bei
der Korrektur.
Halberstadt, im Januar 1913.
Der Verfasser.
*) Als Unterlage dient an unseren Schulen: Osbahr & Eckardt, Wirtschaftsgeographie
und Wirtschaftskunde für Handelsschulen, Band I.
**) Näheres hierüber vgl. in meinem Aufsatz „Der preußische Lehrplan für Wirtschafts-
geographie und Bürgerkunde" im Januarheft 1913 der „Zeitschrift für das gesamte kauf-
männische Nnterrichtswesen",
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Verkehrswege. 25
Staaten 70, aus Großbritannien 26, auf Deutschland 18 und aus Frankreich
15 Milliarden Mark.
Für die Richtung der wichtigsten Welteisenbahnlinien sind dieselben Gesichts-
punkte maßgebend wie bei dem Seeverkehr (vgl. S. 21). Hierzu kommt noch,
daß die starke ostwestliche Ausdehnung der Landmassen sast von selbst dem
Eisenbahnverkehr die Bahn weist und daß der Bau von Bahnen in nord-
südlicher Richtung in dem verschiedenen Kultur-Zustande der zu durchquerenden
Länder, besonders der Tropen, auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Somit ist
es erklärlich, daß die in der Richtung der Breitengrade verlaufenden Weltlinien
bereits in reichlicherem Maße vorhanden sind, als die zum Teil bereits vor-
handenen, zum Teil erst projektierten oder im Bau begriffenen großen Nord-
Südbahnen.
Das dichteste Eisenbahnnetz haben wir in West- und Mitteleuropa zu
suchen mit den Knotenpunkten Paris, Berlin, und — für den östlichen Verkehr —
Moskau. Den Ausgangspunkt einer Anzahl von Weltbahnen bildet London,
obgleich es durch den Kanal vom Festlande getrennt ist. Von ihm gehen
folgende Linien aus:
London—calais—paris—bordeaux—madrid—lissabon.
London—paris—lyon—mont Cenis—neapel oder Brindisi.
(Anschluß an den Mittelmeerverkehr.)
London—ostende—brüssel—köln—basel—st. Gotthard—rom.
London—ostende—berlin—lemberg—rostow—baku.
London—köln—frankfurt a. M.—Wien—budapest—konstantinopel.
Die letzten drei Linien haben Anschluß von Paris aus. Hier beginnt
auch die längste Linie der Welt, die über Köln—berlin—warschau—moskau-
Samara— Omsk—tomsk—jrkutsk nach Wladiwostock sührt und deren Gesamt-
länge über 7000 1cm beträgt. In Charbin zweigt die ostchinesische Bahn ab,
die über Mukden—peking nach Han-kon sührt und bis Kanton weitergeleitet
werden soll. Nach Fertigstellung der Linie Tientsin—tsi-nan besitzen wir dann
eine Bahnverbindung von Berlin nach unserer Kolonie Kiautschou.
Berlin ist weiter Knoten- bzw. Ausgangspunkt von folgenden drei nord-
südlichen Weltbahnen:
Stockholm—kopenhagen—berlin—münchen—brennerpaß—rom.
Berlin—.Wien—trieft.
Berlin—frankfurt a. M.—Bafel—genua.
Die übrigen Linien der alten Welt sind bisher noch zu keinem für
den Weltverkehr bedeutenden einheitlichen Netz geschloffen. In Südasien mit
Ausnahme von Vorderindien finden wir meist nur Stichbahnen, die von der
Küste landeinwärts sichren; das gleiche gilt von Asrika.
Von den Ländern der neuen Welt besitzen nur die Vereinigten Staaten
ein bedeutendes Eisenbahnnetz. Vor allem sind es hier die großen Pazifik-
Bahnen, die den Hauptverkehr zwischen der Ost- und Westküste vermitteln.
Hauptausgangspunkte an der Ostküste sind die Welthäfen New Aork und New
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Großbritannien Deutschland Frankreich Mitteleuropa Paris Berlin Moskau London Brindisi Paris Charbin Berlin Berlin Welthäfen_New_Aork
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Verkehrswege. 27
Dichte auf die Bevölkerungszahl, so übertreffen allerdings Amerika und Australien
infolge ihrer dünnen Bevölkerung Deutschland um das zweifache und vierfache.
Es wurde bereits hervorgehoben, daß viele der Nord-Süd-Bahnen noch
ihrer Vollendung harren. Das gewaltigste Projekt unter ihnen ist die pan-
amerikanische Eisenbahn von New Jork über New Orleans—vera Cruz—
Panama—eallao—valparaiso—buenos Aires. 6400 englische Meilen (1 engl.
Meile — 1,6 Km) dieser 10400 engl. Meilen (16600 Km, oder 13 mal die
Strecke München—berlin—königsberg) langen Strecke sind bereits gebaut, die
Vollendung der Reststrecke ist ebenfalls durch amerikanisches Großkapital gesichert.
Eine zweite große Nord-Südbahn wird die afrikanische Kap — Kairobahn
werden, die von Kapstadt bzw. Port Elisabeth ausgeht, den Oranjefluß über-
schreitet und Anschluß an die Beirabahn besitzt. Weiter nach Norden führend
kreuzt sie den Sambesi und wird in den nächsten Jahren die Grenze Deutsch-
Ostafrikas erreichen, von wo sie über Tabora zum Albertsee laufen und dann
im wesentlichen im Nilbett entlang nach Kairo geführt werden foll.
Die nördliche (ägyptische) Strecke ist bereits bis Ehartum vollendet. Durch
diese Bahn würde England einen neuen Weg nach Indien und eine Verbindung
seiner nördlichen und südlichen afrikanischen Kolonien erhalten.
Eine für Deutschland besonders wichtige Strecke wird die Bagdadbahn
werden, da an ihr vorwiegend deutsches Kapital beteiligt ist und die deutschen
Interessen im Orient durch sie gefördert werden. Die Linie schließt sich in
Skutari an die nach Konstantinopel führende Bahn an, führt durch Kleinasien
nach Koma (anatolische Bahn), soll von dort bis zum Tigris weitergehen und
über Bagdad die Verbindung mit dem persischen Meerbusen herstellen*).
3. Die Kabel- und Telegraphenlinien bilden eine wesentliche Unterstützung
der Schiffahrt und des Bahnverkehrs, sowie des Handels überhaupt, der ohne
sie in seiner heutigen Form nicht denkbar wäre.
Die 50 000 Km Kabel (die halbe Länge des Eisenbahnnetzes der Erde),
die in das Meer verlegt sind, verbinden fast alle Länder der Erde miteinander
und sind auf den Hauptstrecken doppelt gelegt. Der Hauptausgangspunkt
der englischen Kabel ist die Insel Valentia südlich von Irland. Von hier aus
stehen sämtliche englische Kolonien mit dem Mutterlande in Verbindung. Zwei
deutsche Linien stellen die Verbindung mit Amerika her, ein deutsch-holländisches
Kabel verbindet die Südseeinseln mit China; eine weitere deutsche Linie, die
erst 1911 beendet ist, führt von Borkum nach Monrovia in Liberia (Afrika)
und von dort nach Pernambuco in Brasilien. Von dem gesamten Kabelnetz
entfallen 55"/» auf England, etwa Ve auf Frankreich, Ys auf die Vereinigten
Staaten und bisher nur Y'9 auf Deutschland.
Die Bedeutung der Kabellinien als einzige Möglichkeit zur schnellen über-
seeischen Nachrichtenbeförderung ist gesunken, seit 1896 Marconi die drahtlose
Telegraphie erfunden hat, die an keine Verkehrslinie gebunden ist und mit
*) Die 1911 geschlossenen Verträge dürften den Fortschritt des Bagdadbahnbaues
wesentlich beschleunigen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Deutschland Panama—eallao—valparaiso—buenos_Aires München—berlin—königsberg Kapstadt Deutsch-
Ostafrikas Albertsee Nilbett Kairo England Indien Deutschland Konstantinopel Kleinasien Bagdad Irland Amerika China Borkum Monrovia Liberia Afrika Pernambuco Brasilien England Frankreich Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
28
Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Milte!.
der es bereits gelungen ist, Telegramme von Deutschland nach den deutschen
Kolonien zu übermitteln.
Die Landtelegraphen folgen vielfach den Bahnlinien, zeichnen wohl
auch deren künftigen Weg vor, wie z. B. der australische Nberlandtelegraph,
der Port Darwin im Norden mit Port Augusta im Süden verbindet.
B. Verkehrsmittel.
a) Zu Wasser.
1. Binnenfcbiffahrt. Das einfachste Verkehrsmittel auf dem Wasser ist
das Floß, das gleichzeitig die Ware selbst bildet. Für den Weltverkehr
kommt es ebensowenig in Betracht, wie die einfachen kleinen Holzboote, zu
denen bei wenig kultivierten Völkern ausgehöhlte Baumstämme benutzt werden.
In der Flußschiffahrt ist heute noch das Hauptverkehrsmittel der Schlepp-
kahn, dessen Größe sich natürlich der Natur des befahrenen Gewässers anpassen
muß. Die hölzernen Kähne werden mehr und mehr durch eiserne und stählerne
ersetzt. Neben dem Kahn kommt der Flußdampfer in Betracht, der Haupt-
sächlich zur Eilgut- und Personenbeförderung benutzt wird.
Als Antriebskraft dient beim Boot das vom Menschen geführte Ruder
oder das Segel, bei Schleppkähnen ein Schleppdampfer, der an starken Tauen
eine Reihe von Kähnen zieht. Teilweise werden die Kähne vom Ufer aus
durch Menschen oder Pserde (Treidelweg), neuerdings auch durch elektrische
Lokomotiven — so auf dem Teltow-Kanal — gezogen.
Welche Bedeutung die Binnenschiffahrt neben der Eisenbahn besitzt,
beweist die Tatsache, daß 1909 auf deutschen Flüssen bis an die Landesgrenze
der zehnte Teil von den gesamten von der Eisenbahn im gleichen Jahre
beförderten Waren verfrachtet wurde (30 Millionen Tonnen gegenüber
320 Millionen Tonnen). Der gesamte Binnenschiffahrtsverkehr beförderte
fogar 75 Millionen Tonnen, also 1ji des Eisenbahnverkehrs.
Kennzeichnend für die Art der beförderten Güter ist es, daß von den
75 Millionen Tonnen Gütern über 20 Millionen auf Steinkohlen entfielen.
Rechnen wir ferner hinzu, daß 6 Millionen t Eisenerze, 9 Millionen t Erde,
Kies usw. und über 5 Millionen t Steine (Ziegel) befördert wurden, so sehen
wir, daß diese vier Massengüter allein über die Hälfte der Gesamtlast aus-
machen. Daraus ist auch zu erkennen, daß die Binnenschiffahrt in erster Linie
als billiges aber langsames Beförderungsmittel für Massengüter in Frage
kommt.
Die Gesamtzahl der deutschen Binnenschiffe betrug Ende 1907 über
26 000 Schiffe mit 6 Millionen t Tragfähigkeit, so daß auf ein Schiff im
Durchschnitt 230 t (23 Eisenbahnladungen) entfallen.
2. Seetcbiffabrt. Für den überseeischen Verkehr kommen nur Segler
und Dampfer in Betracht; sie werden fast ausschließlich aus Eisen und Stahl
gebaut und sind in ihren Größenabmessungen und Leistungen ständig gewachsen.
Der größte fünfmastige Segler Deutschlands verfügt über 4200 Register-Tonnen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Darwin Binnenfcbiffahrt Seetcbiffabrt
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
30 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
Die Tabelle zeigt uns, daß die deutsche Handelsflotte sich die zweite
Stelle unter den Weltmächten errungen hat und, unter Berücksichtigung des
Umstandes, daß sich der größte Teil der amerikanischen Schiffe auf den großen
Seen befindet, alle anderen Staaten mit Ausnahme Englands um das Doppelte
bis Dreifache an Leistungsfähigkeit überragt. Die Vermehrung seit 1880 stellt
sich bei Deutschland wie 1 : 6,5, dagegen bei England wie 1 : 3,2, bei Frank-
reich wie 1 : 2,7, bei Italien wie 1 : 2,2.
Häfen. Eine bedeutende Unterstützung erfährt die Schiffahrt durch die für
dieselben geschaffenen Hilfsmittel, unter denen an erster Stelle die Häsen zu
nennen sind.
Von den Anforderungen, die an einen guten Hafen zu stellen sind,
müssen hervorgehoben werden: eine hinreichende Tiefe, mindestens 10 — 14 m;
Lage an einer vor den Stürmen geschützten Stelle des Meeres; ein ausgedehntes
Flußgebiet oder gute Eisenbahnverbindungen nach dem Hinterlande; die nötigen
Einrichtungen zum bequemen Ent- und Beladen der Schiffe. Dem letzteren
Zwecke dienen große Speicherräume, Eisenbahn-Anschlüsse, Lade-Kranen, Docks
sür Schiffsreparaturen und in zolltechnischer Beziehung ein geeignetes Freihafen-
gebiet. Günstig ist weiter ein kräftiges Einwirken von Ebbe und Flut bis zum
Hafen, da dieses den Schiffen ein weites Eindringen in das Land und damit
eine wesentliche Verbilligung der Frachten in das Innere des Landes ermöglicht.
Für die Verbesserung des ersten Hafens des europäischen Festlandes, Hamburg,
sind in den letzten Jahrzehnten über 30 Millionen Mark ausgegeben worden. Die Wasser-
fläche des Hafens umsaßt 500 lia, der größte Kran vermag 130 t zu heben. Die
gewaltige Entwicklung des Seeverkehrs in diesem Hafen beruht vor allem auf der gün-
stigen Lage an der Elbe, 100 km seeeinwärts, der Wasserverbindung bis nach Osterreich
und dem günstigen Bahnanschluß nach allen Seiten.
Bei einem Vergleich der Welthäfen kommt vor allem der überseeische
Verkehr in Frage. Er betrug 1910 in Millionen Register-Tonnen in:
New 2)ork 25 Rotterdam 20
London 24,5 Konstantinopel 20
Antwerpen 25 Schanghai 18
Hamburg 23 Marseille 16
Liverpool 21 Cardiff 15
sgesamtv erkehr)
Berücksichtigen wir, daß von der Zahl Antwerpens etwa zu kürzen ist, da
es infolge besonderer Berechnungsweise höhere Zahlen erzielt als die anderen
Häfen, so steht Hamburg von den Häfen des europäischen Kontinents an erster,
unter den Häfen der Welt an dritter Stelle.
Als weitere Hilfsmittel des Seeverkehrs mögen die wichtigen
Leuchttürme, Leuchtschiffe, Signalstationen und Rettungsvorrichtungen an den
Küsten hervorgehoben werden.
b) Verkehrsmittel des Landverkehrs. Die einfachste Beförderung ist
die auf den Schultern des Menschen. Die Wege und Länder dieses Träger-
Verkehrs haben wir bereits kennen gelernt und gesehen, daß er nur bei den
Völkern niederer Kultur allgemein im Gebrauch ist, wenn wir von dem Be- und
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Englands Deutschland England Frank- Italien Hamburg Osterreich Rotterdam Konstantinopel Antwerpen Schanghai Hamburg Marseille Cardiff Hamburg Leuchtschiffe
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
34 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
Die beiden größten deutschen Gesellschaften verfügen demnach über
nahezu ein Drittel des Raumgehaltes aller 15 großen Gesellschaften, und die
4 deutschen Unternehmen zusammen besitzen lxu Millionen Reg.-Tonnen netto,
während die 6 englischen Reedereien nur etwa über 1 Million Reg.-Tonnen
verfügen. Alle anderen Länder treten weit hinter Deutschland und England
zurück. Diese Tatsache ist um so erfreulicher, als wir bedenken müssen, daß
Deutschland nach dem Niedergange der Hansa fast gar keinen Anteil am Welt-
Handel zur See besaß.
Die Zusammenstellung zeigt uns weiter, welche gewaltigen Geldsummen
in der Schiffahrt sestgelegt sind. Sie läßt uns verstehen, daß derartige Summen
nicht mehr von einem einzelnen, sondern nur von einer Aktien-Gesellschast
ausgebracht- werden können.
Betriebsgemeinschaften. Um möglichst jede Konkurrenz in der Groß-
schiffahrt auszuschließen, haben sich die Hamburg-Amerika-Linie und der Nord-
deutsche Lloyd 1902 zu einer Betriebsgemeinschaft zusammengeschlossen, der
auch die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft und der
Hamburger Kosmos beigetreten sind.
Im gleichen Jahre vereinigte der Amerikaner Morgan alle englisch-
amerikanischen Gesellschaften mit Ausnahme der Cunard-Linie zu der Jnter-
national Mercantile Marine-Co. mit dem Sitze in New-Jersey. Beide Trusts
haben wiederum eine Vereinbarung über den Fahrdienst und die Frachtsätze
getroffen, so daß man von einem nahezu einheitlichen Verkehr aus dem
Atlantischen Ozean reden kann.
Dampferfubventionen werden einzelnen Gesellschaften vom Staat gewährt.
Man versteht darunter regelmäßige, jährliche, staatliche Beihilfen, um bestimmte
Verbindungslinien nach Kolonien des Heimatsstaates und sonstigen Interessen-
gebieten möglichst oft befahren zu können, auch wenn sie an und sür sich nicht
gewinnbringend sind.
So erhält der Norddeutsche Lloyd jährlich Jt> 6 Mill. sür Unterhaltung
einer 14tägigen Linie nach Ostasien und einer Linie nach den australischen
Inseln. Ferner erhält die deutsche Ostasrika-Linie einen Zuschuß von
Jk 1,35 Mill. für die Ostafrikafahrten.
Der Hauptzweck der Subventionen ist die regelmäßige Beförderung der
Post auf eigenen Schiffen und die Stärkung des Deutschtums in den von der
Linie berührten Gebieten. Nur solche Dampfer werden subventioniert, die auf
deutschen Werften aus deutschem Material gebaut worden sind.
Im Verhältnis zu anderen Staaten gibt Deutschland nur wenig Geld
für diese Zwecke aus; denn den Jk 7,5 Mill. deutschen Subventionen stehen
30 Millionen in England, 22 Millionen in Frankreich und 15 Millionen in
Japan gegenüber. Es ist ein gutes Zeichen sür die deutsche Schiffahrt, daß
sie sich auch ohne dieses Hilfsmittel künstlicher Natur zu ihrer heutigen
Bedeutung entwickelt hat.
Ein Krieg einer anderen Seemacht mit dem Heimatsstaate trägt die größte
Gefahr für die Schiffahrt in sich; denn sür den Seekrieg gilt noch das alte
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Morgan
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Deutschland New-Jersey Atlantischen_Ozean Norddeutsche_Lloyd Ostasien Deutschland England Frankreich Japan
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
36 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
allgemein in Deutschland der Fall ist und auch in den meisten Staaten des
übrigen europäischen Festlandes mit mehr oder weniger Erfolg versucht worden
ist. Nur England und die Vereinigten Staaten haben sich mit diesem Gedanken
nicht befreundet, doch zeigen gerade die Bahnen des letzteren Staates sehr
deutlich die Nachteile des Privatbahnsystems.
Diese zeigen sich in erster Linie in der Tarifpolitik. In Deutschland gilt
als oberster Grundsatz, daß alle Benutzer ohne Rücksicht aus ihre soziale
Stellung gleich zu behandeln sind und sür gleiche Ware unter gleichen Bedin-
gungen den gleichen Frachtsatz zu zahlen haben. In Amerika genießen die
großindustriellen Verfrachter trotz aller versuchten staatlichen Verbote vielerlei
Sondervorteile beim Gütertransport und sind gerade dadurch mit in der Lage,
die Mittel- und Kleinbetriebe zu erdrücken.
Der Staat als Eisenbahnunternehmer handelt ferner nicht nur nach
den Grundsätzen eines nach Gewinn strebenden Unternehmers, sondern behält
auch das Interesse der Allgemeinheit im Auge. Er wird die Tarife ermäßigen,
wenn sich dies sür bestimmte Gegenden oder Berufszweige als notwendig er-
weist; er wird solche Waren billiger befördern, deren Verwendung für die
Allgemeinheit wünschenswert erscheint und zur Hebung des Volkswohlstandes
beiträgt.
Daß alle Bahnen billige Massengüter zu niedrigeren Sätzen befördern
als hochwertige Waren, daß ferner Wagenladungen gegenüber dem Stückgut
erhebliche Frachtermäßigung genießen, erscheint selbstverständlich. Ebenso werden
nach den Landesgrenzen gehenden Sendungen häufig billigere Frachtsätze
zugebilligt, um die Ausfuhr zu heben.
Internationale Transportverbände. Der Handel ist von Natur inter-
national und macht an den Landesgrenzen nicht halt. Eine Abschließung der
einzelstaatlichen Verkehrswege gegen andere Staaten würde den Handel auf
das empfindlichste schädigen oder ganz unmöglich machen. Daher sind die inter-
nationalen Transportverbände für den Durchgangsverkehr von hervorragender
Bedeutung.
Ihr Zweck ist eine einheitliche Regelung der Fahrpläne für den Land-
und Seeverkehr und eine möglichst weitgehende Vereinheitlichung der Transport-
bedingungen und Frachtsätze, unter Umständen auch direkte Durchbeförderung
ohne Umladung. Am weitgehendsten sind diese Punkte bei der deutschen
Betriebsmittelgemeinschaft zwischen Nord- und Süddeutschland durchgeführt worden.
Den Anfang zu internationalen Abkommen bildete der 1846 gegründete
Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen, der vor allem bewirkte, daß
Mitteleuropa eine einheitliche Spurweite und damit die wichtigste Grundlage
sür den Durchgangsverkehr erhielt, während Rußland sich durch seine abweichende
Spurweite erheblich von dem mitteleuropäischen Verkehr abgeschlossen hat. Der
Verein umsaßt heute außer Deutschland auch Österreich-Ungarn, Belgien, die
Niederlande, Luxemburg, Rumänien und Russisch-Polen.
Das Berner Internationale Abkommen über den Eisenbahnfracht-
verkehr umfaßt fast den ganzen europäischen Kontinent und regelt in erster
Linie das Bahn-Recht einheitlich.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Deutschland Amerika Mitteleuropa Deutschland Belgien Niederlande Luxemburg
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38 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel,
beförderte. Die Worttaxen sind zwar je nach der Entfernung verschieden,
jedoch sind auch hier die allgemeinen Bestimmungen durchaus einheitlich geregelt.
Ein Unterschied gegenüber dem Weltpostverein ergibt sich dadurch, daß in
einigen Staaten, z. B. den Vereinigten Staaten, das Telegraphenwesen der Pri-
vatindustrie überlassen ist.
Das Fernsprechwesen eignet sich seiner Natur nach weniger zu inter-
nationalen Vereinbarungen, doch liegen auch hier mancherlei Verträge zwischen
den Nachbarländern vor. Es ist noch mehr als das Telegraphenwesen in ein-
zelnen Ländern in den Händen der Privatindustrie.
Fast vollkommen der Privatindustrie überlassen ist die Einrichtung und
der Betrieb von überseeischen Telegraphenkabeln. Nicht weniger als 30 Kabel-
gesellschasten betreiben die überseeische Nachrichtenvermittelung; ihnen stehen
16 Staaten zur Seite, die selbst Kabel eingerichtet haben.
Weit an erster Stelle finden wir England mit 17 Gesellschaften. Deutsch-
land spielt auch heute noch hierin nur eine geringe Rolle (vergl. S. 27). Die
Kabelgesellschaften stehen gleichfalls meist in enger Beziehung zueinander und
treffen Abmachungen über die zu erhebenden Gebühren usw.
Zusammenfassung.
So steht der gesamte Weltverkehr vor uns als ein Abbild der menschlichen
Kulturhöhe, des menschlichen Erfindungsgeistes und Fleißes. Wohl kein Zweig
der Technik hat im Laufe der letzten hundert Jahre eine derartige Umwälzung
im menschlichen Leben hervorgerufen, wie die Erfindung im Verkehrswesen, an
denen der deutsche Geist zum großen Teile mitgearbeitet hat.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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40 Die Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe.
stehen durch ungenügende Auflockerung des Erdreiches, mangelhaste Düngung
und dauernden Anbau auf derselben Fläche ohne Fruchtwechsel, sowie durch eine
Reihe von Schädlingen aus dem Tier- und Pflanzenreiche. Günstig wirkt
dagegen ein häusiger Wechsel in der Art des verwendeten Samens.
b) Anbau und Gewinnung. Als Heimat der Baumwolle ist Indien
zu bezeichnen. Bereits im Jahre 800 v. Chr. werden in indischen Schriften
Baumwollstoffe erwähnt. Im frühen Mittelalter versorgte Asien Europa mit
wertvollen, damals noch sehr seltenen Baumwollgeweben.
Heute ist das wichtigste Anbaugebiet der südliche Teil Nordamerikas,
dem erst in weitem Abstände Indien, Ägypten, Russisch-Asien, Brasilien und
verschiedene andere Gebiete folgen.
Weitere Anbaumöglichkeiten. Weite Landstrecken, die von Natur
wohl für den Anbau von Baumwolle geeignet wären, sind bisher noch nicht
oder nur in ganz geringem Maße für die genannte Kultur in Anspruch
genommen. Hierher gehört in erster Linie das Innere des tropischen Afrikas,
dessen Klima, Boden und Bevölkerung es nach Ansicht von Fachleuten geeignet
machen, eins der besten Anbaugebiete der Erde zu werden. Ansänge hierzu
sind bereits 1900 in unserer Kolonie Togo gemacht worden, ebenso in Deutsch-
Ostafrika. Sie werden nach Fertigstellung der Eisenbahnen, sowie nach Ein-
sührung der Pflugkultur (am besten Dampfpflug) und der sonstigen notwendigen
Vorrichtungen ihre Erträge rasch vermehren können. (Vergl. Osbahr-Eckardt,
Bd. 1, S." 88.)
Ferner bieten Süd- und Mittelamerika noch viel geeigneten Boden
zum Baumwollbau, und auch von den 1,8 Mill. qkm (3l!$ mal Deutschland)
baumwollanbaufähigen Gebietes der Vereinigten Staaten steht zur Zeit nur
etwa 1/i5 in Kultur. Ein Mangel an Baumwolle dürfte fomit in absehbarer
Zeit im Weltverkehr nicht eintreten.
Baumwollkultur. Der Anbau des Baumwollsamens erfolgt Anfang
März; nach etwa acht Tagen geht die Saat auf, wird dann wie die Zucker-
rüben „verzogen", und es bleibt von jedem Pflanzenbüschel nur das
kräftigste Pflänzchen stehen. Nach 80—100 Tagen tritt die Blüte ein, dann
vergeht bis zur Ernte noch einmal der gleiche Zeitraum, so daß zwischen Saat
und Ernte 5—6 Monate liegen.
Die Ernte selbst dauert 4—6 Wochen, da die Früchte sehr ungleichmäßig
reifen. Das ist insofern ein Vorteil, als zum Pflücken sehr viel Arbeitskräste
erforderlich sind, die zur Gewinnung der ganzen Ernte auf einmal kaum zu
beschaffen sein dürften.
Das Pflücken selbst geschieht mit der Hand und erfordert ziemlich viel
Geschick. Die Baumwoll-Flausche werden aus der Kapsel herausgezogen und
gesammelt; dabei spielt der Pflückerlohn eine erhebliche Rolle. Etwa 5 bis
800 Früchte liefern ein Pfund Baumwolle; der Pflücker erhält in Amerika im
Durchschnitt Jk 3,— Lohn für 100 Pfund, und da zwei Drittel bis drei
Viertel des gepflückten Gewichtes auf die Samenkörner entfallen, beträgt der
Lohn auf ein Pfund entkernte oder Lintbaumwolle etwa 10 Pfennig, ist also
von großer Bedeutung für die Preisbestimmung und den Ertrag des Anbaues.
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Asien_Europa Nordamerikas Indien Russisch-Asien Brasilien Afrikas Togo Deutsch-
Ostafrika Osbahr-Eckardt Mittelamerika Deutschland Amerika
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
14 Allgemeiner Teil. Ii. Die Kultur-Faktoren.
der mineralhaltigen Schichten für den Bergbau ungünstig sind. 'Rur Braun-
kohle, Ton (auch zur Darstellung von Aluminium) und an den Meeresküsten
Guano und Salpeter sind in diesen Gebieten für die Weltwirtschaft von
Bedeutung.
Wie weit im übrigen sich die Verbreitung der Mineralien erstreckt,
läßt sich zur Zeit nicht mit Bestimmtheit feststellen, da nur die Kulturvölker
ihr Land daraufhin gründlich untersucht haben und auch hier häufig noch
unerwartete Funde gemacht werden, wie das Vorkommen von Petroleum in der
Lüneburger Heide zeigt.
Die Gewinnung der nutzbaren Mineralien erfolgt daher zum größten
Teil in den Hauptkulturländern: in den Vereinigten Staaten, England, Deutsch-
laud, Frankreich, Österreich-Ungarn, Belgien, Spanien und Rußland, ferner in
Australien, Mexiko, Südafrika und Alaska; in den letzteren Ländern ist
indes nur die Gewinnung von Edelmetallen von Bedeutung.
Die Art der Mineralien ist sehr verschieden. Die Grundlage der
Industrie bildet die Kohle, ihr steht das Eisen an Bedeutung ebenbürtig
zur Seite, dem die übrigen Metalle wie Kupfer, Blei, Zinn, Zink, Mangan,
Nickel und Aluminium folgen. Von den Edelmetallen haben neben Gold
und Silber in neuerer Zeit Platin und Iridium, Osram, Wolfram usw. wegen
ihrer Verwendung in der chemischen und elektrischen Industrie Bedeutung
gewonnen. Die wertvollsten Mineralien sind die Edelsteine, obenan der
Diamant.
Für die Technik kommen ferner Schwefel und Quarz «zur Glasbereitung >,
sowie eine Reihe anderer, zu Bildhauerzwecken verwandte Gesteine in Betracht.
Von besonderer Bedeutung sür Deutschland ist der Reichtum an Kali-
salzen, die anscheinend in keinem anderen Lande der Welt in diesen Mengen
zu finden sind. Eine außerordentlich vielseitige Industrie hat serner das
Petroleum hervorgerufen, desfen Bedeutung durch die neueren Beleuchtungs-
mittel durchaus nicht vermindert worden ist.
Es ist nicht gesagt, daß damit die Reihe der nutzbaren Mineralien erschöpft
ist, ihr Auffinden ist wesentlich vom Stande der menschlichen Kultur abhängig,
der daher zunächst unsere Aufmerksamkeit gewidmet sein soll.
Ii.
Die Kultur=Faktoren.
Ä. Die Waffen ititfc ihre Eigenarten.
Wir haben bereits gesehen, daß es für die menschliche Entwicklung eineil
großen Unterschied bedeutet, ob ein Volk im Binnenlande, am Küstengestade
oder aus einer Insel wohnt. Ferner haben wir erkannt, daß das Klima auf
die körperliche und geistige Entwicklung einen wesentlichen Einfluß ausgeübt
hat und noch heute ausübt. Diese Verschiedenheiten haben zur Entwicklung der
einzelnen Völkerrassen geführt.
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Extrahierte Personennamen: Wolfram
Extrahierte Ortsnamen: Lüneburger_Heide England Frankreich Belgien Spanien Australien Mexiko Südafrika Alaska Deutschland Küstengestade