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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie - S. 8

1912 - Berlin : Wichert
— 8 — Noch könnte ich ein Dutzend dieser Fragen aufwersen und Dinge nennen, bei denen heute uoch 99 Menschen von 100 sagen würden: „Wer die weiß, der ist in der Erdkunde gut be- schlagen!" Und doch liegen in den meisten dieser Fälle die Tat- fachen so, daß Tausende, welche die Namen der Flüsse, Ge- birge, Städte, zahlreiche Stadtpläne, die Einwohnerzahlen, die * politischen Grenzen n. a. wissen, doch nicht das gering st e V e r st ä n d n i s von der wirklichen Erdkunde ha- b e u! Denn nicht rumpelkammermäßige oder tote statistische Kenntnisse allein machen heute das Wesen dieses Wissens- gebietes aus, sondern klares Verständnis und tiefe Erkenntnis müssen vorausgehen und die Basis der genann- ten Kenntnisse bilden. „Was? Wie? Warum? Weshalb?" sind Fragen, die hinter jedem geographischen Namen, Beinamen, Zahlenmaterial, Wechsel usw. automatisch erscheinen und be° antwortet werden müssen. (Was ist das Wesen des natürlichen Ausbaues Afrikas? ^Deutschlands, Frankreichs, Spaniens usw.] Wie wirkt derselbe auf die Wasser-, Klima-, Pflanzen-, Tier-, Menschenverhältnisse? Warum mußte Afrika der „schwarze Erdteil" bleiben? Weshalb mußte die Marokkofrage so heiß die Deutscheu, Franzosen und Engländer erregen? Worin liegt das Steigeu oder Fallen der Bevölkerungsziffer eines Laudes oder einzelner Städte begründet? Welches sind die Ursachen des Niederganges der Macht Griechenlands, Italiens, Spa- mens, Frankreichs und des Aufschwunges Englands, Hollands, Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Japans usw.? Was fesselt deu russischen Bären, gefährdet den englischen Walfisch, begründet das deutsche Volkswobl? Welches siud die Grund- faktoren einer landwirtschaftlichen, oder industriellen, oder Po- Mischen Entwicklung eines Landes? Welche Länder haben Zu- kunftshoffnnngen für ihre Entwicklung? Welche natürlichen Verhältnisse lassen uns die Riesenunterschiede zwischen dem Australier und Europäer verstehen?) Dergleichen Fragen, die bei jedem geographischen Objekte wiederkehren, müssen von jedem, der vorgibt, geographisches Wissen zu besitzen, beantwortet werden können. Er kann es aber nur dann, wenn er sein Stndhtm der Geographie darauf anlegt, zuerst die natürlichen Verhältnisse eines Gebietes zu erkennen und zu der st ehe n. Da kommt die Lage zu Pol und Äquator, zum Meere und Gebirge, zu benachbarten Ebenen, Hochebenen, Gebirgen usw. in Frage. Dann spielt der Bau des Landes selbst, die Bode nbesch äffe nheit, die Hauptrolle. Sehen wir

2. Geographie - S. 16

1912 - Berlin : Wichert
— 16 — Hinterland, wie kein anderer Fluß für eine deutsche Hafenstadt es zu tun vermag. Es ist vor allein Ketten- s ch i f f a h r t, welche hier betrieben wird. Von Hanwnrg bis nach Böhmen hinein liegt im Flusse eiue Kette von 1800 km Länge. D i e Weser ist von geringerer Bedeutung. Werra (Thüringer Wald) und Fulda (Rhön) sind ihre Quellflüsse. Sie fließt in nördlicher Richtung bis zur Nordsee. Ihr Lauf ist zu kurz; ihre Uferlaudschafteu reichen in I n d u - st r i e und Fruchtbarkeit uicht an die von Rhein und Elbe, und die K a u a l v e r b i n d u u g e n steheu hinter denen der Elbe weit zurück. Die Ems hat eine Zukunftsbedeutung. Ihre Quellen liegen auf der Senne im Gebiet des Teutoburger Waldes. Zwar fließt sie durch Sumpf- und Moorland, aber sie ist durch den Dortmuud-Ems-Kaual mit dem Ruhrkohlen gebiet verbunden und ist bestimmt, dem Rhein gleichsam eine deutsche Mündung zu geben. Ihr ruhiger Lauf und der gute Wasserstand würden sie dazu befähigen. Ihre Hafenstadt Emden wächst zusehends an Bedeutung. Die Oder, vom Odergebirge kommend, durchfließt in nordwestlicher Richtung fast nur Tiefland. Ihre u n g e - stümen Sudeteu-Nebenflüsse bringen ihr oft solche Unmengen von Wasser, daß die verderblichsten Überschwem- mungskatastrophen eintreten. Dazu ist sie etwa 70 Tage mit Eis bedeckt, so daß der Verkehr auf ihr nicht die Be- deutuug erlangt, die er in normalen Verhältnissen erreichen müßte. Die Weichsel ist ein Beskidenflnß. In großem, Z-förmigem Bogen durchfließt sie Rußland und Deutschland. Nur ihr Unterlauf von der Festung Thorn ab gehört zu Deutschland. Das Durchschneiden der russischen Zollgrenze hemmt ihre Bedeutung für die deutsche Schiffahrt. Doch hat sie für deu Verkehr des holzreichen Westrußlauds mit der Ostsee immerhin noch großen Wert. Auf ihr findet die stärkste Holzflößerei statt. Danzig ist Holzstapelplatz. Die Schiffahrt auf der Weichsel wird alljährlich durch das Eis um einige Monate unterbrochen. Wenn schließlich das Frühjahr kommt, tauen die Eismassen des weit südlicher gelegenen Oberlaufes früher aus als die im Delta. Dadurch treten äußerst gefährliche Eisgänge und Eisstauungen ein, die

3. Geographie - S. 80

1912 - Berlin : Wichert
— 80 — 3. Seen: «,) der Dümmer See (d. h. tiefer See) im Oberlauf der Hunte, b) das Steinhuder Meer zwischen Weser und Leine. 4. Der Dortmund - Ems - Kanal hat den Zweck, das rheinisch-westfälische Industriegebiet in seiner Ein- und Ausfuhr von der dem Auslande gehörigen Rheinmündung un- abhängig zu machen. Er führt von Dortmund nach Münster (Hafen), dem Teutoburger Wald und der Ems. Durch ihn entwickelt sich Emden als Seehafen mit jedem Jahre besser. Der Kanal selbst gehört wegen der Eigenart seiner Durchführung, seiner Punrpwerke und Unterführungen zu den tüchtigsten Bauwerken unserer Zeit. 5. Ein zweiter Kanal führt von Wilhelmshaven nach Emden. (i. Die Nordsee. Sie ist der Teil des Atlantischen Ozeans, der sich von N her zwischen England und Skandina- vien nach Dänemark und Deutschland nebst Holland und Belgien hereindrängt. Der Schiffer nennt sie den „V laufen Hau s" und eine „M o r d s e e", denn durch die Ungunst ihrer Küsten- Verhältnisse von Dänemark bis Nordholland hin fallen ihr jährlich zahlreiche Schiffe zum Opfer. Ihre Bedeutung für Deutschland liegt darin, daß sie uns durch den Kanal den Zugang zum Weltmeer und damit zum Welthandel bietet. Der Name wurde von den Holländern gegeben, die eine „Nord"- und eine „Südsee" (Zuider-See) kennen. Wenn bei der Bildung der Marschen der Nordsee nachgerühmt wurde, daß sie dabei den größten Teil der Arbeit leistet, so muß hier gesagt werden, daß sie damit nur alte, tiefe Wunden, die sie dem deutschen Festlande früher geschlagen hat, zu verbinden und heilen verbuchen kann. Bon Nordholland bis Jütland liegt der Nordseeküste eine K e t t e v o n Inseln vor- gelagert. Diese sind gleichsam die noch nicht vom Meere ver- schlungenen Grenzsteine, bis zu denen ehemals das feste Land reichte. Sie bildeten eine geschlossene Dünenkette, die sich dein Meereswogen entgegenstemmte. Dahinter lag zu- sammenhängendes, fruchtbares Marschland mit zahlreichen Dör- fern und Städtchen. Die Dünenkette vermochte den zeitweise hereinbrechenden Sturmfluten aber nicht zu widerstehen. Sie zerriß im Laufe der Jahrhunderte an verschiedenen Stellen. Die Wellen rissen das lose Marschland hinweg und setzten das Gebiet zwischen der durchbrochenen Dünenkette und der heutigen

4. Geographie - S. 104

1912 - Berlin : Wichert
Die deutschen Kolonien. Togo. I. Lage und Größe. Togo, die kleinste unserer afrika- nischen Kolonien, liegt an der Küste Oberguineas in der Nord- siid-Richtung schmal und lang zwischen Französisch-Dahome und Britisch-Aschanti eingekeilt. Die Kolonie wurde 1884 durch Gustav Nachtigal für Deutschland in Besitz genommen. Ihre Größe übertrifft diejenige Bayerns und auch die doppelte Größe Schlesiens. Ii. B o d e n g e st a l t. Sie entspricht ganz dem charakte- ristischen Aufbau Afrikas und läßt sich kurz zusammenfassen in I.vorland, 2. Randgebirge, 3. Hochebene. Das Vorland wird durch eine weitgedehnte, gut bebaute Grassteppe gebildet. Der Boden besteht aus rotem Lehm, der mit einer guten Humuserde überdeckt ist. Die Küstenlinie ist dagegen sehr ungünstig. Nicht eine einzige Bucht schneidet ins Land ein, um einen guten, natür- lichen Hafen bilden zu können. Dazu brandet draußen stets in schweren Wogen die See, selbst auch dann, wenn das Luftmeer völlig ruhig ist. Darum mußte unter großen Kosten bei Lome, dem Hauptorte der Küste, eine lange Landungsbrücke gebaut werden, um Menschen und Güter unbeschadet von Bord bringen zu können. Die Länge der Küstenlinie beträgt etwa 50 km. Durch einen schmalen Sandstreifen sind hinter der Küste zwei L a - gunen, deren größere der „Togosee" heißt, vom Meere ab- geschlossen. Sie werden von Kanus befahren. Das Randgebirge ist reichlich gegliedert und bt(f)t be- waldet. Seine Höhe beträgt etwa 600—700 m. Einzelne Höhen ragen bis 900 und 1000 m hinauf. Der Agu ist mit 1020 m Togos höchste Erhebung. Das Hochland bleibt in der Höhe von etwa 400—500 m. Iii. Die Bewässerung. Togos Wasserverhältnisse sind im allgemeinen gut, genügen nur nicht der Schiffahrt. Die

5. Geographie - S. 108

1912 - Berlin : Wichert
— 108 — Kongo. Mit drei Spitzen greift jetzt die Kolonie nach dem Tschadsee, dem Ubangi und dem Kongo. Die Südgrenze läuft in gerader Linie von der Dscha- mündung nach der Moudabai und umschließt Spanisch-Guinea. Im Nw ist die alte Landesgrenze unverändert geblieben. Das deutsch-französische Abkommen hat vom Französisch-Äquatorial- Afrika ein Gebiet von etwa 280 000 qkm unserer Kolonie zuge- fügt und etwa 14 500 qkm. an Frankreich abgetreten. Somit um- faßt Kamerun jetzt rund 760 000 qkm. Diese Größe entspricht fast derjenigen Deutschlands, Dänemarks, Hollands, Belgiens, Portugals und der Schweiz zusammen. Ii. D i e B o d e n g e st a l t. Wie bei Togo, so kommt auch hier ein hügeliges Vorland, ein Randgebirge und die Hochebene mit aufgesetzten Gebirgszügen in Betracht. Das Vorland hat zum Unterschied von der hafenlosen Haff- küste Togos zwei sehr bedeutsame Küsteneinschnitte. Es sind dies die Kamerun-Mündung und Rio del Rey-Mündung. Beide Mündungsbecken sind durch die starke Flutbewegung des Ozeans geschaffen, werden durch sie täglich vom Schlamm reingespült und ermöglichen den Seeschiffen eine sichere Einfahrt. Das Kamerunbecken ist das größere. Es nimmt fünf Flüsse auf, von denen der Wuri auch den Namen „Kamerunfluß" führt. Eine auffallende Erscheinung in dem Vorlande ist das 4070 m hohe Kamerungebirge. Es handelt sich hier um ein Vulkan-Gebirge, das mit den vulkanischen Inseln (Fernando Po, St. Thome) in der Guineabucht eine Vulkankette, wie sie häufig auf der Erde zu finden sind, bildet. Wahrscheinlich ist auch das Kamerungebirge einst eine Insel gewesen und später erst mit dem Lande verwachsen. Das Gebirge ist den Einge- borenen heilig. Die Götter wohnen auf ihm. Deshalb heißt feine höchste Erhebung der „G ö t t e r b e r g". 30 Krater- Öffnungen zeigt das Gebirge. Daß es hier im Erdinnern noch nicht ruhig geworden ist, lehrte der Ausbruch des Jahres 1909. Der vom Meere bespülte Fuß des Kamerungebirges ist in mehrere gute Buchten zerschnitten. In diesen liegen die zwei bekannten Häfen Viktoria und B i b u n d e. Da, wo sich Kameruns Küste nach 3 wendet, nimmt sie auch ein anderes, unfreundliches Gesicht an. Sie wird sandig und wenig zugänglich, ähnlich der Togoküste. Hinter der breiten Küstenebene steigt das Land in Randge- birgen zur Hochebene hinauf. Jedoch sind die Randgebirge we- niger stark und schroff ausgeprägt, sondern bilden einzelne Terrassen mit aufgesetzten Gebirgszügen.

6. Geographie - S. 112

1912 - Berlin : Wichert
— 112 — Deutsch-Südwestafrika. I. Lage und Größe. Wie der Name „Deutsch-Süd- Westafrika" besagt, liegt die Kolonie an der afrikanischen Süd- Westküste, und zwar zwischen Portugiesisch-Angola und dem britischen Kaplande. Mit 835 100 qkm ist sie 1k mal so groß als das Deutsche Reich. Ihren Besitz verdanken wir dem Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz, der im Jahre 1883 durch Verträge mit den Eingeborenen die Angra Pequena, d. h. kleine Bucht, mit dem benachbarten Gebiete erwarb. 1884 unterstellte Bis- marck das Land der deutschen Flagge. Die 1886 und 1890 mit Portugal und England erfolgte Grenzfestlegung hat den Eng- Ländern leider die Walfischbucht und Guano-Inseln der Küste zugeteilt. Ii. Bodenverhältnisse. Vorland, Randgebirge und Hochebene sind in Dentsch-Südwestasrika weniger scharf ausge- prägt als in Togo und Kamerun. Die sandige, dünenbedeckte Küstenebene ist schmal. Nur an einer Stelle, der englischen Walsischbai, schneidet das Meer einen guten Naturhasen ins Land. Die Häfen von Swakopmuud und L ü d e r i tz - bucht mußten durch sehr kostspielige Molenbauten weit ins Meer hinein erst künstlich geschaffen werden. Dabei zeigte sich, daß die Swakopmunder Mole in so beträchtlichem Maße den Sand auffing, daß sie eine schnelle Versandung des neuen Ha- sens herbeiführte. Heute ruhen alle Zukunftshoffnungen auf dem Hafen der Lüderitzbucht. Hinter der schmalen Küstenebene beginnt eine breite Felsen- wüste. Anfangs steigt sie allmählich, später steiler in Terrassen bis zu 1200 m hinauf. Um sie zu durchqueren, bedarf es mehrerer Tagereisen. Ist der Wüstengürtel überwunden, so ist man auf den breiten, granitischen Randgebirgen Südwestafrikas angelangt. Unregelmäßige und zahlreiche Gebirgszüge erheben sich hier weit ins Land hinein über die durchschnittliche Höhe der Land- oberfläche hinaus. Im 3 finden wir die kleinen und großen Karasberge, weiter nördlich das Auasgebirge und den W a t e r b e r g. Nach Nw reckt sich das Kaokofeld hinauf. Nur im N und No bildet die Kolonie eine gebirgslofe Hochebene, das A m b o l a n d. Die Gebirge geben nach ihrer Höhe ttn-d ihrem Charakter den einzelnen Teilen des Landes auch ein verschiedenes Ge- präge. So ist der S mit seinem Karasberg oder das Groß- N a m a l a n d verschieden von dem Damaraland mit den

7. Geographie - S. 113

1912 - Berlin : Wichert
— 113 — weit wilderen Anasbergen u. a., während der N in die berglose Hochebene des Ambolandes übergeht. Hinter dem bisher genannten breiten Gebirgsrande beginnt das Land, sich allmählich zu senken. Es geht in die trostlose Steppenwüste der K a l a h a r i über. Iii. Bewässerung. In dem weiten Gebiet der 1^- fachen Größe Deutschlands finden sich nur drei Flüsse, die ständig Wasser führen I Und diese drei Flüsse berühren dazu auch noch die Kolonie nur an den Grenzen! Ferner ist keines dieser drei Gewässer schiffbar! Es sind O ran je, Kunene und Okawango, der in den Ngamisee fließt. Man übertrage sich diese Verhältnisse einmal auf Deutschland, so wird die Trostlosigkeit der Wasserfrage weit klarer. Die übrigen Flüsse Deutsch-Südwestafrikas führen nur noch Regenwasfer mit sich. Es handelt sich hier besonders um den Großen Fischfluß (Nebenfluß des Oranje), den Swakop und Kuifeb. Allerdings führen etliche dieser Negenflüsse unterirdisch ihr Wasser weiter. So bieten also die fließenden Wasser der Kolonie ein trau- riges Bild. Ein Trost für die Kolonisten aber liegt in den zahl- reichen Quellen des Landes, die sich am häusigsten in dem mittleren Teile der Kolonie, in dem Damaraland, vorfinden. Dazu wurden auch viele artesische Brunnen erbohrt. Quellen- reich ist auch der Waterberg, d. h. Wasserberg. In W i n d h u k (— Windecke) und Warmbad (im S) sprudeln auch warme Quellen. Da der Regen in Deutsch-Südwestafrika nur sehr spärlich fällt, so hängt hier alles von der Erschließung der unterirdischen Wasser und dem haushälterischen Verwerten der wenigen Niederschläge, die allerdings nicht selten auch mit der unge- stümsten Gewalt niedergehen, ab. Darum bot gerade diese Kolonie das beste Operationsfeld für die Versuche des Landrats von Uslar mit der Wünschelrute. _ Um die Wasser der wolkenbruchartigen Niedergänge aufzu- speichern, wurden schon zahlreiche Staudämme angelegt. Nach Ansicht derjenigen Männer, welche die Kolonie eingehend kennen, soll es möglich sein, Deutsch-Südwestafrika in ein hoffnungs- volles Viehzuchtgebiet der Zukunft umzuwandeln. Iv. D a s K l i m a. Betrachten wir es von dem Stand- punkte aus, wie es auf unsere Landsleute wirkt, die sich dort eine neue Heimat suchten oder noch gründen wollen, so müssen wir sagen, daß Deutsch-Südwestafrika die gesundeste aller unserer Kolonien ist. Der Sommer ist zwar heiß, aber durch Fetz, Geographie. g

8. Geographie - S. 115

1912 - Berlin : Wichert
— 115 — Vii. Die Bodenschätze. In ganz anderem Maße als in Togo und Kamerun treten in Deutsch-Südwestafrika die Bodenschätze hervor. Daraus deuten schon die Namen „Kupfer- berg" und „Kalkfeld". Es wurden nämlich bedeutende Kupfer-, Blei- und Marmorschätze erschlossen. Dazu kommen noch Gold- und vor allem Diamantenfunde. In der trostlosen Namib, hinter der Lüderitzbucht, wurden im Jahre 1910 Diamanten im Gesamtwerte von etwa 20 Millionen Mark gefunden. Der Wert der im Jahre 1909 verschifften Mineralien betrug rund 21 Millionen Mark. Viii. Wirtschaftliche Verhältnisse. In Deutsch- Südwestafrika scheinen die Bodenschätze den großen Mangel der Pflanzen- und Tierproduktion ersetzen zu müssen. Es wäre jedoch völlig falsch geschlossen, wollte man diesen beiden alles absprechen. Mit der stetig fortschreitenden Erschließung der verborgenen Wasservorräte gewinnt auch die Viehzucht mehr und mehr Boden. Es zeigt sich schon seit etlichen Jahren, daß das Damaraland das Gebiet der Großviehzucht, das Namaland dagegen das der Kleinviehzucht werden wird. In erster Linie kommen Rinder und Strauße in Frage. Die Industrie findet hier keine Heimstätte. Dem Handel und Verkehr dient in der Hauptsache noch der mit 10—20 Ochsen bespannte Ochsenwagen. Eisenbahn- linien sind eröffnet zwischen: 1. Swakopmund — Otawi — Grotfontain, 2. Swakopmund — Karibik — Windhuk, 3. Lüderitzbucht — Keetma un shoop, 4. Lüderitzbucht — Kalkfontein. Die Ausfuhr der Landesprodukte besteht in Rindvieh, Kleinvieh, Hörnern, Häuten, Kupfer, Diamanten, Straußen, Harz, Gerbstoff und Guano (von den Inseln). Eingeführt werden fast alle Gegenstände des europäischen Marktes. Ix. Orte. Der Sitz des Gouverneurs ist Windhuk. Die übrigen Siedelungen wurden schon genannt. Bei den auf den Karten genannten Orten ist zu bedenken, daß viele Namen nur Wasserorte (Quellen), aber keine größeren Siedelungen bezeichnen. Übersicht. Bodenverhältnisse. Wüstengürtel (')camib) der Küste Randyürtel Karasberg, Anasberg, Waterberg, Kaokofeld Hochebene Kalahari. 8*

9. Geographie - S. 116

1912 - Berlin : Wichert
116 — Dranjc: Kunene. Gr. Fischfluß. Bewässerung. Okawango: Slvakop, Knis Ngamisee. Wirtschaftliches. eb. Quellen: Artesische Bruuueu. Pflanzenwelt: Affenbrotbäume Palmen (Amboland) Grassteppe Dornbuschsteppe Tierwelt: Elefant., Giraffen, Raubtiere, Affen, Strauße, Trappen Raub- ii. Hühner- vogel, Schlangen, Termiten, Skor- pione, Henschreck-, Tsetsefliege, Fische Bodenschätze: Gold, Diamanten, Marmor, Kupfer, Blei Industrie: Handel und Verkehr: Ochsenwagen Eisenbahnen >. Swakopmund-Grotsontein 2. Swakopmund-Windhnk 3. Lüderitzbucht-Keetmanshop 4. Lüderitzbucht-Kalkfouteiu Deutsch-Ostafrika. Orte: Windhnk Swakopmund Lüderitzbucht Otawi Omaruru Karibik Okahandja Rehoboth Keetmanshoop Warmbad I. Lage und Größe. Deutsch-Ostafrika beginnt nahe dem Äquator und erstreckt sich nach 3 bis zum 12°. Es liegt also ganz in der heißen Zone. Die Nachbargebiete sind: der belgische Kongostaat, Portu- giesisch-Mozambique und die britischen Besitzungen Ostafrikas. Mit 995 000 qkm Größe hat Deutsch-Ostafrika etwa den doppelten Flächeninhalt des Deutschen Reiches. Die Erwerbung wurde durch die „Gesellschaft für deutsche Kolonisation" der- anlaßt. Sie sandte 1884 eine Expedition unter Dr. Karl Peters nach Ostafrika, vr. Peters schloß Schutzverträge mit den Häuptlingen ab, und 1885 wurden die erworbenen Gebiete unter die deutsche Flagge gestellt. Die Verhandlungen mit Portugal, Belgien und England bestimmten die heutigen Grenzen und überwiesen die wertvollen Inseln Sansibar und P e m b a den Engländern. Mafia wurde deutsch. Ii. Bodenverhältnisse. Noch schärfer als bei Togo und Kamerun lassen sich in Deutsch-Ostafrika 1. das Vorland, 2. ein Randgebirge und 3. die H o ch e b e n e im Aufbau des Landes unterscheiden. 1. Das Vorland, die Küstenebene oder „Mrima" ge- uannt, ist ein fruchtbares, mit dichtem Busch und eingestreuten Eingeborenenfeldern bedecktes Gebiet. Am Meere ist die Küsten-

10. Geographie - S. 123

1912 - Berlin : Wichert
Die zerrissenen Küsten besitzen gute Häfen, sind aber auch stark von Korallenriffen umsäumt. Bei der geringen Größe der Inseln kann von der Eni- Wicklung eines bedeutungsvollen Flußnetzes nicht die Rede sein. Iii. Wirtschaftliches. Die wirtschaftlichen Verhält- nisse sind auf Grund der mit Neuguinea etwa gleichen Pflanzen- und Tierwelt dieselben wie dort. Nur wurden auf Neu-Meck- lenburg Kohlen festgestellt. Die Abbaufähigkeit der Lager ist aber noch nicht untersucht worden. Die Ausfuhr besteht in Kopra, Kautschuk, Trepang, Kaffee, Steinnüssen, Perlmutter und Schildpatt. Von den Siedelungen kommen Herbertshöhe und R a b a u l, beide auf der Gazelle-Halbinsel gelegen, in Betracht. c) Die Patau-, Karolinen- und Marianen-Juscln. Die Karolinen und Marianen erhielten ihre Namen nach Karl Ii. und der Königin Maria Anna von Spanien. 1899 gingen die drei Inselgruppen nebst den Marschallinseln durch Kauf (16 Mill. Mark) aus Spaniens Händen in den Besitz des Deutschen Reiches über. Ihre Zahl beträgt etwa 500. Die größten sind: Saipan (Marianen), Jap, Pouape (Karolinen) und Baobeltaob (Palauiuseln). G u a m , die größte Marianeninsel gehört den Vereinigten Staaten. Bodenbeschaffenheit und Küstenverhältnisse sind bei den größten Inseln ähnlich denen des Bismarckarchipels. Die kleineren sind kaum mannshohe Korallenriffe, die bei Stürmen großen Gefahren ausgesetzt sind. Das Klima ist wohl tropisch, wird aber durch den Einfluß der Seewinde so gehalten, daß es auf den Europäer nicht ungesund wirkt. Die Bedeutung der Inseln liegt darin, daß sie Stützpunkte unserer Kriegs- und Handelsflotte in ihrer Ausdehnung im Osten werden. Daneben find sie aber auch sehr wohl geeignet, wertvolle Erzeugnisse, wie Kokosnüsse, Kopra, Kautschuk, Kakao u. a., zu liefern. Bis jetzt werden ausgeführt: Kopra, Trepang, Schildpatt, Perlmutter, Steinnüsse und Haifischflossen. Wert- volle Phosphatlager auf den Palauinseln (und Nauru, einer Marschallinsel) scheinen noch Bedeutung zu ge- Winnen. d) Die Marschallinseln. Sie wurden nach dem englischen Kapitän Marshall, der sie 1788 untersuchte, benannt. In zwei parallelen Reihen angeord-
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