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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Verkehrswege. 25
Staaten 70, aus Großbritannien 26, auf Deutschland 18 und aus Frankreich
15 Milliarden Mark.
Für die Richtung der wichtigsten Welteisenbahnlinien sind dieselben Gesichts-
punkte maßgebend wie bei dem Seeverkehr (vgl. S. 21). Hierzu kommt noch,
daß die starke ostwestliche Ausdehnung der Landmassen sast von selbst dem
Eisenbahnverkehr die Bahn weist und daß der Bau von Bahnen in nord-
südlicher Richtung in dem verschiedenen Kultur-Zustande der zu durchquerenden
Länder, besonders der Tropen, auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Somit ist
es erklärlich, daß die in der Richtung der Breitengrade verlaufenden Weltlinien
bereits in reichlicherem Maße vorhanden sind, als die zum Teil bereits vor-
handenen, zum Teil erst projektierten oder im Bau begriffenen großen Nord-
Südbahnen.
Das dichteste Eisenbahnnetz haben wir in West- und Mitteleuropa zu
suchen mit den Knotenpunkten Paris, Berlin, und — für den östlichen Verkehr —
Moskau. Den Ausgangspunkt einer Anzahl von Weltbahnen bildet London,
obgleich es durch den Kanal vom Festlande getrennt ist. Von ihm gehen
folgende Linien aus:
London—calais—paris—bordeaux—madrid—lissabon.
London—paris—lyon—mont Cenis—neapel oder Brindisi.
(Anschluß an den Mittelmeerverkehr.)
London—ostende—brüssel—köln—basel—st. Gotthard—rom.
London—ostende—berlin—lemberg—rostow—baku.
London—köln—frankfurt a. M.—Wien—budapest—konstantinopel.
Die letzten drei Linien haben Anschluß von Paris aus. Hier beginnt
auch die längste Linie der Welt, die über Köln—berlin—warschau—moskau-
Samara— Omsk—tomsk—jrkutsk nach Wladiwostock sührt und deren Gesamt-
länge über 7000 1cm beträgt. In Charbin zweigt die ostchinesische Bahn ab,
die über Mukden—peking nach Han-kon sührt und bis Kanton weitergeleitet
werden soll. Nach Fertigstellung der Linie Tientsin—tsi-nan besitzen wir dann
eine Bahnverbindung von Berlin nach unserer Kolonie Kiautschou.
Berlin ist weiter Knoten- bzw. Ausgangspunkt von folgenden drei nord-
südlichen Weltbahnen:
Stockholm—kopenhagen—berlin—münchen—brennerpaß—rom.
Berlin—.Wien—trieft.
Berlin—frankfurt a. M.—Bafel—genua.
Die übrigen Linien der alten Welt sind bisher noch zu keinem für
den Weltverkehr bedeutenden einheitlichen Netz geschloffen. In Südasien mit
Ausnahme von Vorderindien finden wir meist nur Stichbahnen, die von der
Küste landeinwärts sichren; das gleiche gilt von Asrika.
Von den Ländern der neuen Welt besitzen nur die Vereinigten Staaten
ein bedeutendes Eisenbahnnetz. Vor allem sind es hier die großen Pazifik-
Bahnen, die den Hauptverkehr zwischen der Ost- und Westküste vermitteln.
Hauptausgangspunkte an der Ostküste sind die Welthäfen New Aork und New
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Großbritannien Deutschland Frankreich Mitteleuropa Paris Berlin Moskau London Brindisi Paris Charbin Berlin Berlin Welthäfen_New_Aork
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A. Verkehrswege. 27
Dichte auf die Bevölkerungszahl, so übertreffen allerdings Amerika und Australien
infolge ihrer dünnen Bevölkerung Deutschland um das zweifache und vierfache.
Es wurde bereits hervorgehoben, daß viele der Nord-Süd-Bahnen noch
ihrer Vollendung harren. Das gewaltigste Projekt unter ihnen ist die pan-
amerikanische Eisenbahn von New Jork über New Orleans—vera Cruz—
Panama—eallao—valparaiso—buenos Aires. 6400 englische Meilen (1 engl.
Meile — 1,6 Km) dieser 10400 engl. Meilen (16600 Km, oder 13 mal die
Strecke München—berlin—königsberg) langen Strecke sind bereits gebaut, die
Vollendung der Reststrecke ist ebenfalls durch amerikanisches Großkapital gesichert.
Eine zweite große Nord-Südbahn wird die afrikanische Kap — Kairobahn
werden, die von Kapstadt bzw. Port Elisabeth ausgeht, den Oranjefluß über-
schreitet und Anschluß an die Beirabahn besitzt. Weiter nach Norden führend
kreuzt sie den Sambesi und wird in den nächsten Jahren die Grenze Deutsch-
Ostafrikas erreichen, von wo sie über Tabora zum Albertsee laufen und dann
im wesentlichen im Nilbett entlang nach Kairo geführt werden foll.
Die nördliche (ägyptische) Strecke ist bereits bis Ehartum vollendet. Durch
diese Bahn würde England einen neuen Weg nach Indien und eine Verbindung
seiner nördlichen und südlichen afrikanischen Kolonien erhalten.
Eine für Deutschland besonders wichtige Strecke wird die Bagdadbahn
werden, da an ihr vorwiegend deutsches Kapital beteiligt ist und die deutschen
Interessen im Orient durch sie gefördert werden. Die Linie schließt sich in
Skutari an die nach Konstantinopel führende Bahn an, führt durch Kleinasien
nach Koma (anatolische Bahn), soll von dort bis zum Tigris weitergehen und
über Bagdad die Verbindung mit dem persischen Meerbusen herstellen*).
3. Die Kabel- und Telegraphenlinien bilden eine wesentliche Unterstützung
der Schiffahrt und des Bahnverkehrs, sowie des Handels überhaupt, der ohne
sie in seiner heutigen Form nicht denkbar wäre.
Die 50 000 Km Kabel (die halbe Länge des Eisenbahnnetzes der Erde),
die in das Meer verlegt sind, verbinden fast alle Länder der Erde miteinander
und sind auf den Hauptstrecken doppelt gelegt. Der Hauptausgangspunkt
der englischen Kabel ist die Insel Valentia südlich von Irland. Von hier aus
stehen sämtliche englische Kolonien mit dem Mutterlande in Verbindung. Zwei
deutsche Linien stellen die Verbindung mit Amerika her, ein deutsch-holländisches
Kabel verbindet die Südseeinseln mit China; eine weitere deutsche Linie, die
erst 1911 beendet ist, führt von Borkum nach Monrovia in Liberia (Afrika)
und von dort nach Pernambuco in Brasilien. Von dem gesamten Kabelnetz
entfallen 55"/» auf England, etwa Ve auf Frankreich, Ys auf die Vereinigten
Staaten und bisher nur Y'9 auf Deutschland.
Die Bedeutung der Kabellinien als einzige Möglichkeit zur schnellen über-
seeischen Nachrichtenbeförderung ist gesunken, seit 1896 Marconi die drahtlose
Telegraphie erfunden hat, die an keine Verkehrslinie gebunden ist und mit
*) Die 1911 geschlossenen Verträge dürften den Fortschritt des Bagdadbahnbaues
wesentlich beschleunigen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Deutschland Panama—eallao—valparaiso—buenos_Aires München—berlin—königsberg Kapstadt Deutsch-
Ostafrikas Albertsee Nilbett Kairo England Indien Deutschland Konstantinopel Kleinasien Bagdad Irland Amerika China Borkum Monrovia Liberia Afrika Pernambuco Brasilien England Frankreich Deutschland
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34 Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel.
Die beiden größten deutschen Gesellschaften verfügen demnach über
nahezu ein Drittel des Raumgehaltes aller 15 großen Gesellschaften, und die
4 deutschen Unternehmen zusammen besitzen lxu Millionen Reg.-Tonnen netto,
während die 6 englischen Reedereien nur etwa über 1 Million Reg.-Tonnen
verfügen. Alle anderen Länder treten weit hinter Deutschland und England
zurück. Diese Tatsache ist um so erfreulicher, als wir bedenken müssen, daß
Deutschland nach dem Niedergange der Hansa fast gar keinen Anteil am Welt-
Handel zur See besaß.
Die Zusammenstellung zeigt uns weiter, welche gewaltigen Geldsummen
in der Schiffahrt sestgelegt sind. Sie läßt uns verstehen, daß derartige Summen
nicht mehr von einem einzelnen, sondern nur von einer Aktien-Gesellschast
ausgebracht- werden können.
Betriebsgemeinschaften. Um möglichst jede Konkurrenz in der Groß-
schiffahrt auszuschließen, haben sich die Hamburg-Amerika-Linie und der Nord-
deutsche Lloyd 1902 zu einer Betriebsgemeinschaft zusammengeschlossen, der
auch die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft und der
Hamburger Kosmos beigetreten sind.
Im gleichen Jahre vereinigte der Amerikaner Morgan alle englisch-
amerikanischen Gesellschaften mit Ausnahme der Cunard-Linie zu der Jnter-
national Mercantile Marine-Co. mit dem Sitze in New-Jersey. Beide Trusts
haben wiederum eine Vereinbarung über den Fahrdienst und die Frachtsätze
getroffen, so daß man von einem nahezu einheitlichen Verkehr aus dem
Atlantischen Ozean reden kann.
Dampferfubventionen werden einzelnen Gesellschaften vom Staat gewährt.
Man versteht darunter regelmäßige, jährliche, staatliche Beihilfen, um bestimmte
Verbindungslinien nach Kolonien des Heimatsstaates und sonstigen Interessen-
gebieten möglichst oft befahren zu können, auch wenn sie an und sür sich nicht
gewinnbringend sind.
So erhält der Norddeutsche Lloyd jährlich Jt> 6 Mill. sür Unterhaltung
einer 14tägigen Linie nach Ostasien und einer Linie nach den australischen
Inseln. Ferner erhält die deutsche Ostasrika-Linie einen Zuschuß von
Jk 1,35 Mill. für die Ostafrikafahrten.
Der Hauptzweck der Subventionen ist die regelmäßige Beförderung der
Post auf eigenen Schiffen und die Stärkung des Deutschtums in den von der
Linie berührten Gebieten. Nur solche Dampfer werden subventioniert, die auf
deutschen Werften aus deutschem Material gebaut worden sind.
Im Verhältnis zu anderen Staaten gibt Deutschland nur wenig Geld
für diese Zwecke aus; denn den Jk 7,5 Mill. deutschen Subventionen stehen
30 Millionen in England, 22 Millionen in Frankreich und 15 Millionen in
Japan gegenüber. Es ist ein gutes Zeichen sür die deutsche Schiffahrt, daß
sie sich auch ohne dieses Hilfsmittel künstlicher Natur zu ihrer heutigen
Bedeutung entwickelt hat.
Ein Krieg einer anderen Seemacht mit dem Heimatsstaate trägt die größte
Gefahr für die Schiffahrt in sich; denn sür den Seekrieg gilt noch das alte
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Morgan
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Deutschland New-Jersey Atlantischen_Ozean Norddeutsche_Lloyd Ostasien Deutschland England Frankreich Japan
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schiedenen Produkte von Ländern anderer Breitenlage (vgl. S. 10) geht eine
Hauptverkehrsrichtung von Nord nach Süd; infolge des Ilmstandes, daß
die Hauptkulturländer in der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel liegen,
werden wir die zweite Hauptrichtung im ost-westlichen Verkehr zu suchen
haben.
Der Brennpunkt des gesamten Ozeanverkehrs ist Westeuropa mit den
Welthäfen London, Hamburg, Antwerpen und Rotterdam; die größte Bedeutung
für den Weltverkehr hat daher der Atlantische Ozean.
Verkehrslinien. Die wichtigste von ihnen verbindet Westeuropa mit der
Ostküste der Vereinigten Staaten. Die von den oben genannten Häfen aus-
gehenden Linien dieser nordatlantischen Linie enden meist in New Uork,
daneben auch in Boston, Philadelphia und Baltimore.
Eine zweite Linie, die mittelatlantische, stellt die Verbindung mit den
westindischen Inseln und Mittelamerika her und vermittelt im Anschluß an die
beiden Bahnlinien dieses Landes den Verkehr nach Vera Cruz und Colon.
Andere Linien enden in dem wichtigen Baumwollhafen New Orleans und in
Habana auf Kuba.
Neben dieser mittelatlantischen gewinnt die südatlantische Linie mit den
Zielen Montevideo, Buenos Aires, Santos, Rio de Janeiro, Bahia und Per-
nambuko in Südamerika in dem Maße an Bedeutung, wie die Besiedelung und
Nutzbarmachung der hinter den genannten Häsen liegenden, Rohstoffe liefernden
Länder zunimmt.
Das Gleiche gilt von der westafrikanischen Linie, die eine Reihe von
Häfen der westafrikanischen Küste anläuft und deren Ziel in der Regel Kap-
stadt ist.
Von weit größerer Bedeutung als die zuletzt genannte Weltverkehrsstraße
ist die Verbindung Westeuropas mit Ostindien, China, Japan und den Inseln
des Indischen Ozeans, die Jndisch-Ostasiatisch-Australische Linie, an der
außer den bereits genannten westeuropäischen Häfen besonders der französische
Hafen Marseille beteiligt ist. Der Weg geht durch die Meerenge von Gibraltar
zum Suez-Kanal und teilt sich hinter der Straße von Aden. Der Hauptzweig
führt über Colombo, Singapore, Hongkong, Shanghai nach Japan (Kobe und
Jokohama), eine schwächere Linie stellt die Verbindung mit den indischen Häsen
Bombay, Madras und Kalkutta her. Schließlich zweigt in Colombo die
australische Verbindung mit den Häfen Fremantle, Adelaide, Melbourne und
Sydney ab. Daneben berühren einige andere Linien die Inseln Polynesiens.
Den gleichen Weg wie die eben genannte verfolgt bis Aden die ostasri-
kanische Linie, deren Endpunkt wie der der westafrikanischen in Kapstadt
zu suchen ist. Sie berührt Alexandrien in Ägypten, Sansibar, das deutsche
Dar-es-Salam und Durban.
Von viel geringerer Bedeutung als der Atlantische ist zur Zeit noch der
Große Ozean. Aus ihm ist noch die Küstenfahrt von Nord- nach Südamerika,
wo Valparaiso der einzige Hafen von größerer Bedeutung ist, die wichtigste
Linie. Die nordpazifische Verbindung, die von Vancouver in Kanada,
^>an Franzisko und Tehuantepec in Mexiko ausgeht und nach Japan und
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Personennamen: Janeiro
Extrahierte Ortsnamen: Nord Westeuropa London Hamburg Antwerpen Rotterdam Atlantische_Ozean Westeuropa New_Uork Boston Philadelphia Baltimore Mittelamerika Baumwollhafen_New_Orleans Habana Kuba Montevideo Buenos_Aires Bahia Südamerika Westeuropas Ostindien China Japan Marseille Colombo Hongkong Shanghai Japan Bombay Madras Kalkutta Colombo Adelaide Melbourne Sydney Polynesiens Kapstadt Sansibar Durban Ozean Südamerika Valparaiso Vancouver Kanada ^>an_Franzisko Mexiko Japan
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22
Allgemeiner Teil. Iii. Der Verkehr und seine Mittel,
China führt, wird erst größere Bedeutung erlangen, wenn der Bau des
Panama-Kanals vollendet ist.
Ordnen wir diese Verkehrswege nach der Menge der auf ihnen beförderten
Tonnenzahl, so ergibt sich ungefähr folgendes Bild: *)
9t.me der Linie "Äw
Nordatlantische Linie.......
Jndisch-Ostasiatisch-Australische Linie ....
Mittelatlantische Linie ........
Ostafrikanische Linie.........
Südatlantische Linie.........
Westafrikanische Linie.........
Nord- und südpazifische Linie (West- und Süd
amerika — Ostasien).......
Alle anderen Linien.........
50
12
10
9
100
Neben den großen Weltverkehrsstraßen treten der Verkehr auf Neben-
und Binnenmeeren, sowie die eigentliche Küstenschisfahrt so weit an Bedeutung
zurück, daß sich eine nähere Betrachtung derselben erübrigt. Dagegen haben
wir noch einer anderen Art von Weltverkehrswegen zu gedenken, nämlich der
See-Kanäle.
3. Seekanäle, die im Weltverkehr eine größere Rolle spielen, gibt es nur
drei; von diesen sind zwei vollendet — der Suez-Kanal 1869 und der Nord-
ostseekanal 1895 — der Panama-Kanal dürfte in nächster Zeit seiner Vollendung
entgegengehen.
Ein Blick auf die Karte genügt, um den großen Wert des Suez-Kanales
zu erkennen, der den Weg von Westeuropa nach Indien um die Hälfte verkürzt
und der dem Schiffsverkehr auf dem Mittelmeer einen ungeahnten Aufschwung
verliehen hat. Seine Länge beträgt 167 km, die Durchfahrt dauert etwa
17 Stunden. 1910 wurde der Kanal von 4500 Schiffen mit 17 Millionen
Registertonnen**) Raumgehalt durchfahren.
Der Kaiser Wilhelm-Kanal besitzt zwar nur eine Länge von 100 km,
ist dagegen nach dem neuen Ausbau erheblich breiter und tiefer als der Suez-
Kanal. Die Zahl der 1910 hindurchgefahrenen Schiffe betrug 43000 mit
7 Millionen Registertonnen. Die Fahrzeit durch den Kanal beträgt 10 Stunden.
Er ist nicht allein für die deutschen, sondern auch sür die russischen und
schwedischen Schiffe von großer Bedeutung.
Einen ungeheuren Kostenauswand erfordert die Fertigstellung des Panama-
Kanals (zwischen Kolon und Panama), dessen Länge zwar nur 79 km betragen
wird, bei dem jedoch ein Gebirge von erheblicher Höhe zu durchstechen ist.
Um auch den großen Seeschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen, wird der Kanal
*) Nach Friedrichs, Einführung in die Wirtschaftsgeographie.
**) 1 Reg-Tonne — 2,8 cbm, also ein Raum-Maß.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: China Westafrikanische amerika Ostasien Westeuropa Indien Panama Friedrichs
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F. Zucker.
65
zeichnen hatte. Immerhin geben auch die vorstehenden Zahlen einen glänzenden
Beweis für den Erfolg des sorgfältigen deutschen Rübenbaues.
Ein- und Ausfuhr. Als Hauptausfuhrländer kommen Deutschland, Oster-
reich-Ungarn und Niederländisch-Jndien in Betracht. Den Wert der 1909
aus- und eingeführten Menge veranschaulicht die folgende Zusammenstellung.
Ausfuhrländer
Wert in
Millionen M
Einfuhrland er
Wert in
Millionen.
Niederl.-Jndien
Deutschland . .
Österreich-Ungarn
Niederlande . ,
Rußland, . . .
290
210
200
100
25
Verein. Staaten
England . . .
China ....
Kanada . . .
Niederlande . .
390
440
70
60
55
Die Einfuhr der Vereinigten Staaten stammt zu aus Kuba, zu je 1jio
von den Sandwich-Inseln und aus Westindien. Europa kommt als Lieferant
nicht mehr in Frage.
Die Ausfuhr Deutschlands und Österreich-Ungarns geht zum weitaus
größten Teil nach England, z. B. von der 1911 aus Deutschland ausgeführten
Menge von 8,7 Millionen Doppelzentnern drei Viertel.
e) Zuckerhandel und Steuer. Rendement. Den Hauptgegenstand des
Welthandels bildet nicht der Konsum-, sondern der Rohzucker, der noch
Verunreinigungen enthält. Im Handel wird nur der Gehalt an reinem Zucker
bezahlt und der Gehalt des Rohzuckers an reiner Zuckersubstanz als „Rendement"
bezeichnet. Als Grundlage für den Preis des ersten Produktes gilt ein
Rendement von 88%, für 2. Produkt von 75 °/0. Konsumzucker soll dagegen
einen Reingehalt von mindestens 99,3 °/0 besitzen.
Ausfuhrplätze. Die wichtigsten Ausfuhrplätze sür Rohrzucker, der auch
als Kolonialzucker bezeichnet wird, sind New York, Ciensuegos und Matanzas
auf Kuba, Bahia in Brasilien und Soerabaja auf Java.
Für Rübenzucker haben als Ausfuhrplätze Prag, Magdeburg und
Hamburg große Bedeutung. Hamburg ist der Hauptlagerplatz für Zucker;
alle Preisnotierungen, auch die von Magdeburg — dem bedeutendsten Zucker-
markt Deutschlands — und die des Weltzuckermarktes London lauten „frei Bord
Hamburg".
Zucker ist ein bedeutender Spekulationsartikel, es werden sehr langfristige
Lieferungsgeschäfte darin abgeschlossen.
Die Zuckersteuer beeinflußt den Zuckerhandel und auch die Produktion in
erheblichem Maße. Fast alle Kulturländer belegen ihn mit einer Verbrauchs-
steuer, die bei der Einfuhr durch einen Zoll ersetzt, bei der Aussuhr zurück-
erstattet wird. Verschiedene Länder gewährten außerdem noch eine Ausfuhr-
Prämie auf Zucker, fo daß nichtproduzierende Länder, wie England, den Zucker
billiger erhielten als z. B. die deutschen Verbraucher.
Um diesem offenbaren Mißstand abzuhelfen, schlössen eine Anzahl
Staaten 1903 die Brüsseler Zuckerkonvention ab, in der bestimmt wurde,
Eckardt, Wellwirtschaftslunde. 5
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederländisch-Jndien Deutschland Niederlande England China Kanada Niederlande Kuba Westindien Europa Deutschlands England Deutschland Kuba Bahia Brasilien Prag Magdeburg Hamburg Hamburg Magdeburg Deutschlands England Eckardt
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68
Die Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe.
in dessen Innern wie bei der Gurke in 5—8 Reihen etwa 60 Samenkörner —
die Kakaobohnen — liegen, die im frischen Zustande weiß, in getrocknetem braun
aussehen und alsdann von einer spröden Schale umgeben sind.
3. Der Tee ist im Gegensatz zum Kaffee und Kakao ein Strauch von
1—11l-2 m Höhe, dessen wertvolle Teile die dunkelgrünen, lederartigen Blätter
bilden. Diese zeigen eine eiförmige Gestalt, sind in der Jugend mit feinen
Silberhärchen besetzt und noch ganz geschlossen. Die Blüten strömen einen wohl-
riechenden, rosenartigen Duft aus, werden indes nicht mit verwandt.
b) Anbau und Gewinnung. Verbreitung der Pflanzen. Allen drei
Pflanzen ist gemeinsam, daß sie in warmen Ländern gebaut werden müssen.
Während aber Kaffee und Kakao nur bis zu dem 20. bis 23.0 nördlicher und
südlicher Breite, also in den eigentlichen Tropenländern, zu finden sind, kommt
der Tee auch in kälteren Gebieten fort. Falls ein langer und heißer Sommer
das Wachstum begünstigt, vermag er sogar einen verhältnismäßig strengen
Winter zu überstehen.
Diesen ähnlichen Lebensbedingungen entsprechend sällt auch das Anbau-
gebiet der drei Pflanzen zum großen Teil zusammen; so finden wir Kaffee
und Kakao in Westindien, Mittelamerika, Brasilien, Niederländ. Indien, be-
sonders auf Java und an der Westküste Afrikas. Britisch Indien erzeugt
Kaffee und Tee, aus Ceylon sind alle drei Pflanzen vertreten. Das südliche
China und Japan kommen dagegen nur für den Teebau, die portugiesische
Insel Säo Thome westlich von Afrika, nur für den Kakaobau in Frage.
1. Kaffee. Das Anbaugebiet ist für die beiden Hauptarten verschieden.
Der Liberiakaffee liebt die Nähe der Meeresküste und einen feuchten Boden,
so daß sein Anbaugebiet für den Europäer meist fehr ungesund ist.
Der arabische Kaffee dars nicht zu nahe am Meeresstrande gebaut werden
und kommt auch auf trockenem Boden in einem Klima fort, das den Europäern
zuträglich ist.
Beide Arten gedeihen am besten in einem milden, gleichmäßigen Klima,
dessen Temperatur zwischen 15 und 23 0 schwankt, und das neben reichlichen
Niederschlägen zur Erntezeit trockenes Wetter aufweist. In dem wichtigsten
Anbaugebiet, Brasilien, sind die Plantagen meist in einer Höhe von 2 — 700 m
über dem Meere zu finden.
Die Ernte beginnt in der Regel vier Jahre nach der Aussaat, die Lebens-
dauer des Baumes schwankt je nach Art und Klima zwischen 20 und 50 Jahren.
Die Frucht reift etwa 7—10 Monate nach der Blütezeit, in Brasilien im April.
Bei einer guten Ernte rechnet man auf einen Kaffeebaum einen Ertrag von
durchschnittlich 800 g Kaffee.
In den Tropengebieten blüht der Kaffee infolge des gleichmäßigen
Klimas fast während des ganzen Jahres, was für die Ernte recht ungünstig
ist, da immer nur kleine Mengen gleichzeitig reifen.
Da zur Erntezeit große Mengen von Arbeitskräften erforderlich sind, entstand
nach Aufhebung der Sklaverei (1888) in Brasilien eine erhebliche Arbeiternot, die nur
durch zahlreiche, meist italienische Einwanderer behoben werden konnte.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Ortsnamen: Westindien Mittelamerika Brasilien Niederländ Indien Afrikas Indien Ceylon China Japan Afrika Meeresstrande Brasilien Brasilien Brasilien
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74 Die Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe.
Batavia, Soerabaja und Samarang auf Java, Padang auf Sumatra, Makasar
auf Celebes und Aemen für arabischen Kaffee.
Der bedeutendste Stapelplatz auf dem Kontinent ist Hamburg, das eine
führende Rolle besitzt; der größte Weltstapelplatz ist jedoch noch immer London.
Daneben tritt die Bedeutung von Bremen, Havre, Bordeaux, Marseille, Trieft,
Antwerpen, Amsterdam und Rotterdam zurück.
Kauf-Gewohnheiten. Der Kauf von Übersee erfolgt meist tob (frachtfrei) oder
cif (frei von Fracht, Spesen und Versicherung) bis zum Bestimmungshafen. Hier
wird der Kaffee größtenteils durch Auktionen verkauft. Zwischen dem Pflanzer
und dem eigentlichen Importeur vermitteln Zwischenhändler und Exporthäuser
in den Produktionsländern; unter ihnen ist die deutsche Firma Wille & Co.
in Santos die bekannteste. In London, Havre und Hamburg ist auch der
Kaffee-Terminhandel von großer Bedeutung.
Die Sorten werden nach den Ursprungsländern, bzw. Ausfuhrhäsen
benannt und nach den Qualitäten bezeichnet. In Brasilien unterscheidet man
11 Nummern, von denen die Nr. 7 den Terminhandel-Kaffee „good average
Santos" bezeichnet. Celebeskaffee kommt unter dem Namen „Menado" in den
Handel. Der „Mokka" stammt nicht nur aus Arabien, sondern besteht zum
großen Teil aus den kleinen Bohnen der Zweigspitzen des brasilianischen
Kaffees.
Kasfeevalorisation in Brasilien. Da infolge erheblicher Überproduktion in Brasilien 190;}
eine große Kaffeekrifis (Preissturz) eintrat und 1906/07 die gleiche Erscheinung zu befürchten
war, nahm die brasilianische Regierung eine Anleihe auf und kaufte dagegen so erhebliche
Kaffeemengen an, daß ein nochmaliger Preissturz verhindert wurde.
In dem Gesetz über die „Kaffeevalorisation" wurde weiter bestimmt, daß die
Regierung jedes Jahr eine Höchstausfuhrmenge festsetzen und die Oarüber hinausgehenden
Beträge mit einem hohen Ausfuhrzolle belegen solle. Dadurch wurde erreicht, daß der
Kaffeepreis sich von 1909 bis 1911 von 40 aus 61 Psg. für 1 Pfd. hob und die Neuanlage
von Plantagen in Brasilien unterblieb. Somit hat es die brasilianische Regierung in der
Hand, Erzeugung und Verbrauch bis zu einem gewissen Grade einander anzupassen.
2. Kakao. Die Gebräuche im Kakaohandel entsprechen durchweg denen
des Kaffeehandels. Die beste Sorte ist der „Caracas" aus Venezuela; ihm
entspricht unser Samoa-Kakao. Die Bohne ist olivengroß, rotbraun, von
angenehmem Geschmack und enthält wenig Fett. Der Preis dieser Sorte ist
doppelt so hoch wie der des Säo Thome-Kakao. Eine in Europa weit verbreitete
Sorte ist der bitter schmeckende „Guayaquil"; auch „Surinam" und „Reunion"
gehören zu den bekannten Arten.
3. Tee. Der schwarze Tee bildet die Hauptmenge des Welthandels; die
beste Sorte aus Blattknospen und zarten Blättern heißt „Pekko". Dann solgen
„Flowery", „Souchong" und als billigste Sorte „Kongo". Von dem grünen
Tee ist „Haysan" die beste Marke.
In dem Hauptverbrauchslande England, das die Hälfte der Weltausfuhr
aufnimmt, gibt es berufsmäßige Teemischer und Teeprüfer (tee-taster), die
nach dem Geschmack und der Farbe des Tee-Ausgusses die Güte beurteilen.
Zoll. Da Kaffee, Kakao und Tee Genußmittel sind, unterliegen sie ähnlich
wie Zucker und Spiritus in den meisten Ländern einem erheblichen Einfuhrzoll,
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Extrahierte Ortsnamen: Batavia Soerabaja Padang Sumatra Hamburg Weltstapelplatz London Bremen Bordeaux Marseille Antwerpen Amsterdam Rotterdam London Hamburg Brasilien Brasilien Brasilien Brasilien Venezuela Europa England
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
C. Erdöl. 113
New York handelt 1. raffiniertes Petroleum einschl. Faß fob New Dort,
2. Rohöl einschl. Faß kod New Jork und 3. Pip6 line certificates, d. h. Be-
scheinigungen über in die Rohrleitungen der großen Raffinerien abgeliefertes
Rohöl. Diese Scheine werden wie die Ware selbst gehandelt.
Der Versand des Leuchtöls ist in geradezu mustergültiger Weise organisiert.
Das Rohöl gelangt durch die bereits erwähnten Rohrleitungen in die großen
Tanks der Raffinerien, von diesen wiederum in Rohrleitungen zu den Ausfuhr-
Häfen. In Rußland ist eine 900 Km lange Rohrleitung von Baku nach
Batum angelegt worden, um von hier aus das Öl über das Mittelmeer zu
verschiffen. Die größere Menge wird allerdings in Tankschiffen nach Astrachan
verladen und von hier aus die Wolga aufwärts nach Zarizin gebracht, um als-
dann in Kesselwagen (Zisternenwagen) zu den binnenländischen Lagerplätzen zu
gelangen.
Von Amerika aus wird das Öl ebenfalls in Tankschiffen zu den Einfuhr-
Häfen gebracht, hier in große Behälter, die unsern Gasometern ähneln, gepumpt
oder in Fluß-Tankfchiffe weiter verladen. Von den Sammelstellen aus gelangt
es in die Eisenbahnkesselwagen, von diesen in die Straßenkesselwagen oder für
den Kleinhandel in große Blechkannen, so daß der ganze Versand von der
Raffinerie bis zum Kleinhandel sich in Rohrleitungen und völlig geschlossenen
Transportgesäßen vollzieht und dadurch em Verlust durch Umgießen usw. völlig
verhindert wird. ~ ß\ % \ ^ lf/% ; ^
Diese großartige Organisation verdanke^.wir in erster Lmie der „Standard Oil
fvnmpnm)", jenem riesigen vonmzlefe.ller. gegründeten amerikanischen Unternehmen, das
auf dem besten Wege ist, den gesamten Leuchtölhandel der Welt in seine Hände zu bringen
und damit eine völlige Beherrschung des Weltmarktes zu erzielen.
Die Standard Oil Company verfügt über ein eigenes Kapital von über M 400
Mill. und richtet in allen bedeutenderen Ländern Tochtergesellschaften ein, so z. B. in
Deutschland die Vacuum Oil Company und die Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesell-
schast. In anderen Ländern pachtet sie Konzessionen für die Erdölbohrung, richtet große
Raffinerien ein (Frankreich) oder versucht, andere Gesellschaften unter ihre Herrschaft zu
bringen, wie ihr dies bei dem russischen und dem rumänischen Syndikat bereits in der Haupt-
fache gelungen ist. Sie besitzt eine eigene Petroleum-Flotte und stellt ihre Tankwagen,
Kannen, Fässer usw. selbst her. Ihr Gewinn, der geheim gehalten wird, soll sich auf
durchschnittlich 50°/o belaufen.
Den erbittertsten Kamps, führt die Gesellschaft zur Zeit noch gegen die Asiatic Pe-
troleum Company, die das Öl Niederländifch-Jndiens nach Ostasien verkauft. Gelingt
es der Standard Oil Company, durch Herabdrückung des Preises auch diese Gesellschaft
unter ihre Herrschaft zu bringen, so vermag sie allein den Preis zu bestimmen; ^was das
auch für uns bedeutet, beweist die Tatsache, daß die Erhöhung des Leuchtölpreises um
nur 1 Pfennig pro Liter jährlich rund M 8 Mill. deutsches Geld in die Tasche der ame-
rikanischen Milliardäre führen würde.
Es ist daher von der deutschen Regierung vorgeschlagen worden, ein Reichs-
petroleum-Monopol zu schaffen, das ein Gegengewicht gegen diese mächtige
Gesellschaft bilden und uns vor völliger Abhängigkeit von dem amerikanischen
Großkapital in dem Bezüge des Leuchtöls schützen soll.
Eckardt, Weltwirtschaftskunde.
8
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
116
Unsere wichtigsten Verkehrsländer.
Ausländers seine Heimat zu verleugnen und der dadurch wenig zur Hebung
des Ansehens seines Heimatslandes im sremden Gebiet beiträgt.
C. Das Verkehrswesen. England ist noch reichlicher als Deutschland
mit Binnenwasserstraßen versehen, die durch eine große Anzahl von
Kanälen ergänzt worden sind. Das Eisenbahnnetz, das die Bedeutung
der Kanäle erheblich vermindert hat, ist nicht allein dichter als das unsrige
(vgl. S. 26), sondern weist auch noch größere Verkehrsleistungen pro km aus
lvgl. S. 37), was bei der dichteren Bevölkerung und dem großen Handel des
Landes nicht verwunderlich erscheint.
Das Hauptgewicht liegt jedoch im Seeverkehr, auf den das Land seiner
natürlichen Lage und Gestalt nach hingewiesen ist; ist doch kaum ein Ort über
120 km von der Küste entfernt und liegen doch die großen Kohlenlager eben-
salls dicht an der Meeresküste, so daß der Bedarf Londons von Cardiff, dem
bedeutendsten Kohlenhafen aus, durch die Küstenschiffahrt gedeckt wird. (Vgl. dagegen
das S. 108 über Deutschland Gesagte.) Die Überlegenheit der englischen Handels-
flotte wurde bereits früher (S. 29) hervorgehoben; sie findet eine starke Stütze
in den zahlreichen, über die ganze Welt zerstreuten englischen Besitzungen, die
als Kohlenstationen (S. 108) dienen und deren Deutschland außer Kiautschou
völlig embehrt.
Nehmen wir als Beispiel die ostasiatische Route, so berühren wir an englischen Be
sitzungen: Gibraltar, Malta im Mittelmeer, Eypern, Aden am Roten Meer, Vorderindien,
Singapore an der Malakka-Straße, Hongkong vor der chinesischen Hauptstadt Kanton.
Auf dem Wege nach Amerika finden wir die Bermuda- und Bahama-Jnseln, Neufund-
land, Trinidad in Mittelamerika, St. Helena und Ascension zwischen Afrika und Süd-
amerika.
Viele dieser Besitzungen beherrschen gleichzeitig auch die wichtigsten Meeres-
straßen, und England hat dadurch im Kriegsfalle fast die ganze ausländische
Schisfahrt in der Hand.
D. Der Aufzenhanbel. Die im vorhergehenden Teile erörterten Waren
und die obige Charakteristik Englands lassen bereits schließen, daß im englischen
Handel in der Einsuhr die Rohstoffe, in der Ausfuhr die Fabrikate weitaus im
Vordergrunde stehen. Daß dies zutrifft, zeigt folgende Zusammenstellung für
die letzten Jahre. Es entfielen in %:
auf die Gruppe: in England Verein. Staaten Deutschland
Einfuhr: Ausfuhr: Einfuhr: Ausfuhr: Einfuhr: Ausfuhr:
Nahrungs-u, Genußmittel 40 °/o 7 °/o 26 % 19 °/o 31 % 10 %
Industrielle Rohstoffe 36 °/o 13 °/° 34 %' 33 % 54 % 25 V
Fabrikate 24 % 80 %> 40 % 48 °/o 15 % 65 °/o
100 °/o 100 °/o 100 % 100 °/o 100 °/o 100 %
Summe in Milliarden ..A (1911) 12 9 7 9,25 9,5 <s
Welche Summen England allein für die wichtigsten Nahrungsmittel 1910 zu
zahlen hatte, zeigen folgende wenige Zahlen; es wurden eingeführt
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Helena
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Londons Cardiff Deutschland Deutschland Malta Hongkong Amerika Trinidad Mittelamerika Afrika amerika England Englands England Deutschland Genußmittel England