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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 147

1877 - Oldenburg : Stalling
- 147 Feindseligkeiten bten, wurde ein neuer Krieg Englands und Frankreichs nthig, um den Uebermuth und die Treulosigkeit des himmlischen Reichs der Mitte" noch schrfer zu zchtigen (1860). Die Verbndeten eroberten die Peiho-Forts und drangen bis Peking vor, wo die Franzosen den kaiserlichen Sommerpalast ausplnderten, und erzwangen einen Frieden, der das abgeschlossene Reich in den europischen Verkehr hineinzog. Japan hatte bereits 1854 seine Hfen den Eng-lndern und bald darauf auch anderen Nationen geffnet. Auch in Amerika, Afrika und Australien nahm das bri-tische Colonialwesen einen gnstigen Fortgang. Unter-Canada, dessen Bevlkerung zum groen Theil franzsischen Stammes ist, drohte mit Losreiung, wurde aber durch die den Cana-diern verliehene Verfassung von 1840 zur Ruhe gebracht. Im Caplande erweiterte sich die britische Herrschaft immer mehr und evangelische Missionsstationen sorgten fr die Ver-breitung des Christenthums. In Neuholland, Vandiemens-land erfreuen sich die britischen Colonien einer raschen Ent-Wickelung, nur tritt die Entdeckung der reichen Goldschtze den Fortschritten hherer Bildung strend in den Weg. Xiv. Die Trkei. Sultan Mahmud n. und Mehe-med Ali, Viceknig von Aegypten. Rulands Panslavismus. Antagonismus zwischen Rußland und England. Nach dem Frieden von Adrianopel (vgl. V.) hatte sich Sultan Mahmud Ii. die Aufgabe gestellt, das Heer nach europischer Weise zu organisiren und eine durchgreifendere Ordnung in allen Zweigen der Verwaltung einzufhren, in der Ueberzeugung, da ohne solche Reformen das trkische Reich seiner Auflsung unaufhaltsam entgegengehen msse. Zunchst galt es, die aufrhrerischen Albanesen und Bosnier, die ihm im Kriege gegen Rußland nur geringe Hlfe geleistet hatten, zu unterwerfen. Das gelang endlich seinem Gro-vezier Reschid Pascha, der eben so durch Schlauheit wie durch 10*

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 514

1877 - Oldenburg : Stalling
514 - nach und nach berwand. Im Innern seines Reiches fhrte er eine seit langer Zeit nicht gekannte Ordnung und Sicher-heit ein. Eifrig bemht, den ehemaligen Glanz Abessiniens wieder herzustellen, suchte er dessen alten Namen Aethiopien wieder zur Geltung zu bringen. Gegen den Katholieismus trat er feindselig auf. da er dessen Proselytismus frchtete, während er gegen den Protestantismus nachsichtiger war, ohne ihm jedoch besondere Freiheiten zu gestatten. In Folge wiederholter Aufstnde und Verschwrungen gegen sein Leben entwickelte Theodorus allmhlig die wildeste Grausamkeit. Zahllose Hinrichtungen verdchtiger oder mi-liebiger Personen fanden Statt, Kriegsgefangenen wurden Hnde und Fe abgehauen, ganze Provinzen der Wuth seiner zuchtlosen Soldaten preisgegeben. Zuletzt wagte er es, den englischen Consul Cameron in Ketten zu legen und englische Unterthanen zu mihandeln. Da er Genugthuung verweigerte, unternahmen die Englnder eine Expedition gegen Abessinien. Die Operationen begannen von Massowah aus am rochen Meer. Nach vielen Mhseligkeiten langten die Englnder unter Lord Napier vor Magdala an, wo es am 10. April 1868 zu einer Schlacht kam, in der Theodorus geschlagen wurde. Von seinen Huptlingen verlassen, schlo er sich mit einem Huflein Getreuer in Magdala ein. Am Ostermontage strmten die Englnder die Festung. König Theodorus hatte sich, um nicht in die Hnde der Feinde zu fallen, durch einen Pistolenschu getdtet. Die Englnder verbrannten Magdala und rumten darauf das Land. Der neueste Krieg Englands in Afrika wurde durch die Feind-Seligkeiten der Aschantis, eines barbarischen Volkes an der Kste von Oberguinea, gegen die englischen Ansiedelungen hervorgerufen. Australien verdankt seine Civilisirung den Englndern, die hier Colonien (Botany-Bay, Sidney-Town, van Diemens-land) anlegten, theils um sich der zahlreichen Verbrecher zu entledigen, die unter christlicher Zucht zu einem geordneten Leben zurckgefhrt wurden, theils um neue Absatzwege fr

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 515

1877 - Oldenburg : Stalling
515 seine in stetem, Steigen begriffene Industrie zu erffnen. An der Westkste von Neu-Holland besteht am Schwanenflusse eine Colonie freier Anbauer, an der Sdkste die freie Colonie Adelaide. Seit 1851 zogen neuentdeckte Goldgruben im Sdosten viele Goldgrber (vgl. S. 147), selbst aus Californien, an, und die Victoria - Colonie ist seitdem rasch aufgeblht. Auf den Inseln des groen Oceans haben die Englnder durch Missionen fr die Ausbreitung des Christenthums gewirkt. Das europische Leben gedeiht besser, seitdem das System der Deportation von Verbrechern auf-gegeben und die freie Colonisation an dessen Stelle getreten ist.

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 29

1877 - Oldenburg : Stalling
29 Sie beabsichtigte daher, Ferdinands Bruder, Don Carlos, auf den Thron zu erheben, und in der That wurde dieser im Jahre 1827 in Catalonien unter dem Rufe: Es lebe Don Carlos! Es leben die Mnche und die heilige Inquisition!" zum König ausgerufen. Das knigliche Heer wurde geschlagen, doch wute Ferdinand den Aufstand zu dmpfen. Gleichwohl beruhte die Hoffnung der Apostolischen auf Don Carlos, dem bei der Kinderlosigkeit des Knigs der Thron gesichert schien. Da starb im Mai 1829 des Knigs dritte Gemahlin, und noch im December desselben Jahres vermhlte sich der sechs-undvierzigjhrige Ferdinand zum vierten Male, und zwar mit Marie Christine, der blhenden und lebenslustigen, aber auch rnkeschtigen Tochter des Knigs Franz von Neapel. Theils aus Liebe zu ihr, theils aus Abneigung gegen seinen Bruder hob er im Mrz 1830 das seit 1713 in Spanien fr die Erbfolge bestehende salische Gesetz, das die Frauen vom Throne ausschliet, durch die pragmatische Sanction auf und stellte die weibliche Thronfolge wieder her. Durch diese Anordnung verloren des Knigs Brder und deren Shne alle Aussicht auf den Thron, da Christine am lo.oct. 1830 eine Tochter, Jsabella, gebar, deren Thronfolge am 10. Juni 1833 feierlich anerkannt wurde. Don Carlos und seine Partei, die Apostolischen und Absolutisten, bestritten freilich die Gl-tigkeit der pragmatischen Sanction; als aber Ferdinand am 29. September 1833 starb, folgte die dreijhrige Jsabella Ii. unter der Regentschaft und Vormundschaft ihrer Mutter Christine auf dem Thron. Nun entbrannte ein Brgerkrieg, der sowohl von den Anhngern Don Carlos, den Carlisten, als denen der Regentin, den Christinos, mit der grten Wuth gefhrt wurde und den Wohlstand des Landes vollends zu Grunde richtete. In die Zeit von Ferdinands Regierung fllt auch der Abfall der spanischen Kolonien in Amerika vom Mutterlande. Das spanische Amerika zerfiel in vier Viceknigreiche: Mexiko oder Neuspanien, Neugranada, Buenos-Ayres oder Rio de la Plata und Peru, und in fnf Generalcapitanate: Guatemala, Venezuela, Chile, Havanna oder Euba und Portorico. Diese Colonien dienten dem spanischen Mutterlande nur als Absatz-Pltze. Sie durften daher nur spanische Waaren gegen hohe

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 65

1877 - Oldenburg : Stalling
65 Vi. Grobritannien. Emancipation der Katholiken (1829). Grobritannien hatte den Kampf gegen die franzsische Republik und das Kaiserreich mit geringer Unterbrechung fast einundzwanzig Jahre mit einer Kraft und Ausdauer gefhrt, wie kein anderer Staat Europa's. Nicht allein durch die englischen Waffen, sondern au* durch englisches Gold waren die Franzosen während dieses Zeitraums berall, zu Wasser und zu Lande, wo nur irgend ein Angriff oder Vertheidigung geboten ward, bekmpft worden. Wie aber England in diesem Kampfe die grte moralische und kriegerische Kraft entwickelt hatte, so mute es natrlich auch von allen Staaten aus Napoleons Sturz die grten Vortheile ziehen. Die Rckkehr Hannovers unter die englische Krone sicherte ihm eine festere Stellung in Deutschland; die ihm verliehene Schutzherrschaft der die jonischen Inseln gewhrte ein Bollwerk im mittelln-dischen Meere, wie die von Dnemark abgetretene Insel Helgo-land in der Nordsee. Durch Kanada, die Inseln im Gols von Mexiko und den Antheil an Guyana bte England einen Einflu auf den ganzen kontinent von Amerika aus. Durch Vertrge und Eroberungen hatte es sein Reich in Westindien erweitert, und in der Sdsee eine Menge fester Punkte besetzt. So war die Erde mit einem Netze englischer Niederlassungen umspannt, die alle in dem Mutterlande, in der unabhngigen Lage Englands und Irlands, einen unerschtterlichen Mittel-Punkt hatten. Wie England während der Napoleonischen Gewaltherrschaft in seiner Unberwindlichkeit die einzige Hoff-nung fr die Unabhngigkeit der Völker gewesen, so hatten seine Verfassung, seine politischen und rechtlichen Institutionen schon lngst als Musterbilder einer liberalen Gestaltung des Continents geglnzt- Aber ungeachtet des Reichthums und der ueren Macht, ungeachtet der Freiheit der Verfassung, die jedem Staatsbrger fast vollkommene Gleichheit vor dem Gesetze gewhrte, fehlte es doch im englischen Staatsleben auch nicht an bedenklichen Schattenseiten. Eilt tiefgreifender Uebelstand lag in dem schroffen Unter-schiede des Vermgens und der Bildung der einzelnen Schich- Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 5

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 202

1877 - Oldenburg : Stalling
zuletzt nicht ihn, sondern den König selbst, der im Wesent-lichen die Anschauungen seines Ministers theilte. Um dem Nationalstolz Befriedigung zu gewhren, hatte Ludwig Philipp ein Geschwader unter dem Befehl des Ad-mirals Dupetit-Thouars nach dem stillen Dcean geschickt. Nachdem die Franzosen im Mai 1842 die Marquesas-Jnseln in Besitz genommen, segelte das Geschwader nach den Gesell-schaftsinseln, und nthigte die Knigin von Otahaiti, Namens Pomare, sich unter franzsischen Schutz zu stellen. Aus dieser Besitznahme und in Folge ungerechter Behandlung der K-nigin Pomare entstanden blutige Streitigkeiten mit den Ein-geborenen, die zu Verwickelungen mit England fhrten (1844). Der englische Missionar Pritchard, der zugleich die Stellung eines britischen Consuls einnahm, ward wegen seiner den Franzosen feindseligen Haltung verhaftet und auf ein eng-lisches Handelsschiff gebracht. Als das franzsische Ministerium von diesen Vorgngen Kunde erhielt, war es bereit, den Eng-lndern Genugthuung und dem Missionar Pritchard Entsch-digung zu leisten, aber die Kammeropposition sah in dieser Bereitwilligkeit eine Verletzung der Ehre Frankreichs: auch in einem Theile der Bevlkerung erhob sich lauter Unwille, und die Mitglieder des Ministeriums wurden unter dem Na-men Pritchardisten dem Hohne und Spott Preis gegeben. Im Jahr 1846 trat in der Stellung der Parteien in der Kammer eine Wendung ein. Ledru-Rollin, ein talentvoller Advokat, der bis dahin ohne Bedeutung gewesen, erhob jetzt, um eine politische Rolle zu spielen, das Banner des Radica-lismus. Alle bisherigen Angriffe auf die Regierung waren ihm zu schwach gewesen, und alle bestehenden Parteien wurden von ihm auf dieselbe Linie gestellt. Ledru-Rollin wollte an die Stelle der constitutionellen Monarchie die demokratische Republik gesetzt wisien, und wenn er auch dieses Ziel in den Kammern nicht offen aussprechen durfte, so sorgte die Tages-presse fr weitere Erklrung und Verbreitung seiner Ideen unter der Masse. Thiers blieb Ledru-Rollin gegenber An-Hnger der constitutionellen Monarchie, aber seine Aeuerung, da er sich von dem herrschenden Systeme getrennt fhle, hatte eine der Regierung verderbliche Tragweite. Weit ent-fernt, wie der demagogische Ledru-Rollin, den Untergang der

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 491

1877 - Oldenburg : Stalling
versprechen, gestattete die Anlage russischer Factoreien am linken Ufer des Amu-Darja und stellte das Land an dessen rechtem Ufer zu Rulands Verfgung. Im nrdlicheren Amerika bestehen Colonien der Eng-lnder, Dnen (in Grnland) und Russen. Rußland hat im April 1867 seine Besitzungen in Nordwest-Amerika fr 7 Millionen Dollars an die Union berlassen. Der Abfall Canadas, der bedeutendsten englischen Besitzung, wurde 1840 durch Einfhrung einer freieren Verfassung verhtet ivgl. S. 147). Die Expeditionen behufs Auffindung einer Durch-fahrt im Norden Amerikas haben wenigstens die vollstndige Erforschung der Nordkste zur Folge gehabt. Nach einem glorreichen zehnjhrigen Kampfe hatten die nordamerikanischen Colonien ihre Unabhngigkeit von dem englischen Mutterlande errungen und durch weise Verfassungen ihre innere und uere Freiheit befestigt. An der Spitze der jungen Freistaaten, die bewundernswrdig schnell heran-blhten, standen Männer, gleich ausgezeichnet durch Weisheit und Thatkrast wie durch republikanische Einfachheit und jegliche Brgertugend. Eine Menge trefflicher Gesetze verlieh dem geistigen und politischen Leben der nordamerikanischen Nation einen nie gesehenen Aufschwung, während glckliche Handelsvertrge, verbunden mit einem wohlgeregelten Zoll-system, lebendige Schifffahrt, fortschreitender Anbau und eine stets zunehmende Bevlkerung das commereielle Leben zu einer staunenswerthen Gre erhoben. Ein ausgedehntes Kanalsystem jetzt von etwa 90 Kanlen verbindet die beiden grten Stromgebiete des Kontinents von Nordamerika, das des Mississippi und S. Lorenzo, sowohl unter einander als mit den Kstenflssen der stlichen Abdachung, und diese wieder unter einander, so da eine Binnenschifffahrt zwischen den groen Seen, dem atlantischen Oeean und dem Golf von Mexico, hergestellt ist. In Dampfschifffahrt und Eisen-bahnen, von welchen letzteren jetzt 180 gezhlt werden, *) *) Am 10. Mai 1869 wurde die Atlantic-Pacific-Eisenbahn, die den stillen Ocean mit dem atlantischen verbindet, vollendet, auf der man in 6':., Tagen von Newyork nach San Francisco in Californien gelangen kann.

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 505

1877 - Oldenburg : Stalling
505 gestelltes Ultimatum (24. Nov. 1861) wurde keiner Antwort gewrdigt. Nun langte zuerst ein spanisches Corps an und besetzte Veracruz, und im Januar 1862 folgten Franzosen und Englnder. Aber die 6000 Spanier unter General Prim, Grasen von Reus, 3000 Franzosen, zu denen spter eine Verstrkung unter General Grafen Lorencez stie, und 1000 englische Seesoldaten reichten nicht hin, um einen so groen Staat wie Mexico zu unterwerfen. Da sie in der kleinen und ungesunden Hafenstadt kein Unterkommen finden konnten, so rckten die Franzosen und Spanier in die in einem gesunden Klima gelegenen Städte Cordova, Orizaba und Techuacan, während die Englnder sich wieder einschifften (April 1862), sowohl um den tdtlichen Einflssen des Klimas zu entgehen, als auch um den weiter sich entwickelnden Plnen Napoleons Iii. nicht frderlich zu sein. Bald folgten ihnen auch die Spanier (Mai 1862). Napoleon hatte nmlich mit dem von Juarez verbannten General Almonte den Plan verabredet, in Mexico eine Monarchie zu grnden und die Krone dem streichischen Erz-herzog Ferdinand Maximilian, dem ltesten Bruder des Kaisers Franz Joseph, anzutragen, wozu Spanien und England ihre Mitwirkung versagten. Napoleon hoffte auf diese Weise Handelsvortheile fr Frankreich zu gewinnen, vielleicht auch durch Abtretung einer mexicanischen Provinz in Amerika festen Fu zu fassen, besonders aber, durch Grndung eines Thrones seiner Dynastie neuen Glanz zu verleihen und die Aufmerksamkeit der Franzosen von den heimischen Zustnden abzulenken. Er rechnete dabei auf eine Massenerhebung der mexicanischen Bevlkerung gegen Juarez und auf einen Sieg der confderirten Staaten der die Union in Nordamerika. Aber beide Berechnungen erwiesen sich als trgerisch. Der franzsische General Lorencez rckte mit nur 5000 Mann gegen Puebla vor, mute sich jedoch nach wiederholten Gefechten vor der 12,000 Mann starken mexicanischen Armee nach Orizaba zurckziehen, schlug aber hier den Angriff des mexicanischen Generals Ortega zurck. Napoleon sandte den General Forey mit einem 45,000 Mann starken Heere nach Mexico. Doch fiel Puebla, welches Ortega heldenmtig vertheidigte, erst nach dreimonatlicher Belagerung (17. Mai

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 509

1877 - Oldenburg : Stalling
- b09 seine Unglcksgefhrten, jeder auf einem besonderen Wagen, und einen Geistlichen zur Seite, dert Weg zu dem Platze an, auf welchem sich Maximilian ergeben' hatte und wo das Executionscommando aufgestellt war. Die beiden Generale blieben von den erhaltenen Schssen auf der Stelle tobt; Maximilian, der dem Tode unerschrocken entgegensah, richtete sich noch einmal auf und wurde erst durch einen auf ihn. in nchster Nhe abgefeuerten Schu vollends getdtet. *) So endete Maximilian, im Alter von fnfunddreiig Jahren, ein Opfer Napoleonischer Politik, die ihn zu ihren selbstschtigen Zwecken mibrauchte und ihn schonungslos preisgab, als diese Zwecke unerreichbar erschienen. -- Am 15. Juli kam Juarez mit seinen Ministern wieder in der Hauptstadt an. In West'ndien, dessen Inseln unter mehreren europischen Nationen getheilt sind, hat sich auf Haiti ein selbststndiger Negerstaat entwickelt, wo seit 1822 der Mulatte Boher, Petion's Nachfolger (vgl. S. 32), als Prsident regierte. Er hatte stets mit inneren Parteiungen zu kmpfen, und der Druck der Steuern erregte solche Unzufriedenheit, da er 1843 zur Flucht nach Jamaica genthigt und abgesetzt wurde. Im Jahre 1844 ri sich der ehemals spanische Antheil der Insel unter dem Namen Republik Santo Domingo" oder dominicanische Republik" von Haiti los und bildete unter dem Mulatten Santana einen eigenen Staat. In Haiti erklrte sich der Negergeneral Soulouque im Jahr 1849 unter dem Namen Faustini. zum Kaiser und lie sich am 18. April 1852 krnen. Sein Hofwesen war dem Napoleons I. nachgebildet ; er ernannte Fürsten, Herzoge (z. B. von Marmelade, von Limonade, von gefrorenen Bonbons), Grafen (z. B. von der Spritze, vom Diamanten), Barone und Ritter. Die immer zunehmende Schuldenlast unter seiner Regierung fhrte *) Man hatte ihm die Gunst gewhrt, nicht nach seinem Gesichte zu zielen, weil er wnschte, da man seine Leiche seiner Familie mg-lichst ohne Entstellung ausliefere. Er hatte jedem Soldaten des Exe-cutionscommaudos ein Geschenk von 20piastern ausgesetzt und auch die Shne des Generals Miramon in seinem Testamente freigebig bedacht.

10. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 511

1877 - Oldenburg : Stalling
- 511 ihm entgegenstehenden Truppen und errichtete eine neue Re-gierung. Der Prsident Rivas schlo sich ihm Anfangs an, trat aber, als Costarica, von England ermuthigt, einen Einfall in Nicaragua machte, auf Seite seiner Gegner. Walker nachte sich durch seine Willkrherrschaft und Grausamkeit v?rhat. Der Prsident von Costarica, General Rafael Mora, untersttzt von Guatemala und San Salvador, unternahm einen Angriff auf Walker: dieser erlag und mute (Mai 1857) abziehen. Er gab jedoch seine Plne nicht auf; im December langete er abermals in Nicaragua, wurde inde gezwungen, sich wieder nach Nordamerika einzuschiffen. Als er im Jahr 1866 einen nochmaligen Versuch machte, mute er sich einem englischen Kriegsschiffe ergeben und wurde nach seiner Aus-lieferung an die Behrden von Honduras erschossen (12. Sevt 1860). In Costarica wurde der Prsident Rafael Mora durch eine geheime Verbindung der Liberalen und Fremden gestrzt (Mai 1859). An seine Stelle trat Montealegre, der, als Mora einen Versuch zur Wiedererlangung seiner Gewalt machte, diesen, seinen Schwager, gefangen nehmen und er-schieen lie (1860). Zu den sdamerikanischen Republiken gehren Venezuela, die vereinigten Staaten von Columbia (Neu-Granada), Ecuador, Peru, Bolivia (Ober-Peru), Chile, die argentinische Con-fderation (ein Staatenbund von 13 Provinzen), Uruguay und Paraguay. Der allgemeine Charakter der politischen und socialen Zustnde in diesen Republiken zeigt keinen wesentlichen Unterschied von dem in den mittelamerikanischen. Aus den ununterbrochenen inneren Kmpfen erheben sich Gewalthaber, die unter republikanischen Formen als Despoten regieren und gewhnlich nach einiger Zeit von gleichgesinnten Gegnern und Nebenbuhlern gestrzt werden. Ein charakteristi-scher Zug dieser Anarchie ist, da sich in derselben die Er-eignisse wie Wogen auf Wogen drngen, ohne zu irgend einem Abschlu oder Ergebni zu gelangen. Das einzige Reich, das auf dem amerikanischen Continent das monarchische Princip vertritt, ist Brasilien. Der Grund dieser Erscheinung liegt namentlich in dem langen Aufenthalte der portugiesischen Knigsfamilie in Brasilien, wodurch der
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