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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 66

1918 - Berlin : Weidmann
66 12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. der Oftkste und der Lonbon, immer wieber Bomben hinab-warfen und groen Schaben anrichteten. Wohl versuchten die Englnber durch Abwehrkanonen und Flieger der Gefahr Herr Zu werben, aber unsre Flugzeuge zeigten sich nicht blo hier, sonbern berall meistens berlegen, und Männer wie Jmmel-mann, Boelcke und v. Richthofen werben wegen ihrer Khnheit im Luftkampfe unvergessen bleiben. Der Krieg in 67. Unsere Gegner verlegten den Kriea so aar in die den Kolonien. = . r . . r c ^ Kolonien und untergruben boburch das Ansehen der Weien bei den Eingeborenen. Diese muten ja alle Furcht und alle Achtung verlieren, wenn sie sahen, wie gehssig und grausam sich ihre weien Herren untereinanber bekmpften. Trotzbem blieben . die Eingeborenen unserer Kolonien dem Deutschen Reiche meist treu. Da wir aber in Togo, Samoa, auf Neuguinea und den Sbsee-Jnseln keine Truppen hatten, so muten sich diese Kolonien balb ergeben. In Kamerun, Kiau-t s ch o u und Sbwestafrika machten wir es unfein Feinben schon schwerer. Wir gaben unsere bortigen Besitzungen erst nach hartem und ehrenvollem Wiberftonbe auf (z. B. % fingt au 7. 11. 1914), und in Oftafrifa brachten wir den Englnbern sogar schwere Nieberlagen bei, so ba sie uns von hier trotz uerster Anstrengung nur langsam verbrngen konnten. General v. Lettow-Vorbeck rettete den Rest feiner tapferen Truppe (1917) auf portugiesisches Gebiet. 3. Die Kriegsjahre 1916 und 1917. Der westliche 68. Im Westen erffneten wir selbst Ende Februar Berdun^?sk einen Angriff auf die beraus starke Festung Verbun ' an der Maas. Wir erstrmten auf dem rechten Ufer biefes Flusses die fr uneinnehmbar gehaltenen Panzerfesten Douau-mont [buomong] und Vaux [wo], und am linken Ufer fielen die Hhe Toter Mann" und Hhe 304" nach schweren Kmpfen in unsre Hnbe. Aber wir gaben, um Krfte zu sparen, das weitere Vorbringen von selbst auf, so ba Douaumont und Vaux (vllig zerschossen) an die Franzosen wieber verloren gingen. Auch hatte schon im Osten ein groer russischer Angriff begonnen, und im Juli folgte bereits zur Entlastung von Verbun ein neuer gewaltiger Angriff der Englnber und Franzofen, der eigentlich fr die ganze Westfront geplant imune. i9i6. war, sehr balb jeboch auf den kurzen Abschnitt zwischen Somme und Ancre [anker] beschrnkt wrbe; und selbst auf biefer

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 19

1918 - Berlin : Weidmann
4- Kurfürst Friedrich Iii., seit 1701 König Friedrich I. 19 Städte Wie Frankfurt a. d. O. und Magdeburg mit Breslau und Hamburg in unmittelbare Verbindung setzte. Seine Handels-Plne dehnten sich sogar bis auf die See und nach Afrika aus. Er verschaffte sich dazu eine Handels- und eine Kriegsflotte und grndete an der Goldkste in Guinea die Niederlassung Gro-Friedrichsburg. Diese afrikanische Ansiedlung verkaufte sein zweiter Nachfolger freilich fr 72 000 Dukaten. . Der Kurfürst liebte Knste und Wissenschaften. Anstund wenn er bei seinen beschrnkten Mitteln auch nicht viel daß^r tun ^fien,(6aftcn-konnte. Aber Berlin erhielt doch schnere Bauten und eine Bibliothek und wuchs schon zu einer ansehnlichern Stadt von etwa 20000 Einwohnern heran. Frankfurt a.d.o. blhte jetzt erst als Universitt auf, und in Duisburg [Mhslmrg] entstand fr die westlichen Landesteile eine neue Universitt. Sein Familienleben war beraus glcklich. Er machte Famil um/ zuerst Luise Henriette, eine Tochter des Prinzen von 9t9ion/ Oranien, und nach deren Tode Dorothea von Hol st ein zu Gemahlinnen. Von beiden hatte er Kinder, denen er eigentlich allen Frstentmer hinterlassen wollte, aber sie lieen sich spter mit Geld abfinden, damit der Kurprinz den Staat ungeteilt regieren konnte. In seinem reformiertenglauben stand er fest. Als ihm die Polen ihren Knigsthron anboten, lehnte er ihn ab, weil er zur katholischen Kirche htte bertreten mssen. Er sagte: Meine Religion, darin ich meiner Seelen Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht tun." Sein Andenken als eigentlicher B e -grnder unseres vaterlndischen Staatswesens wird niemals verlschen. Kurfürst Friedrich Iii., seit |70( König Friedrich I. 18. Des Groen Kurfrsten Sohn Friedrich Iii. Allgemeines, zeichnete sich zwar weder als Staatsmann noch als Feldherr be-sonders aus. Dafr sorgte er in anderer Weise fr den Ruhm seines Hauses: er erhob das bisherige Kurfrstentum Branden-brg zum Knigreich Preußen, und er frderte wie kein anderer Hohenzoller vor ihm die Knste und Wissen-s ch a f t e n. Sein Heer beteiligte sich brigens an den groen 2* i

3. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 32

1886 - Berlin : Weidmann
32 Friedrich Wilhelm der groe Kurfürst. Opposition der Stnde gegen den harten Steuerdruck. Dieselbe lie aber allmhlich nach, als Friedrich Wilhelm anstatt der bisherigen direkten Steuern (der Kontribution) die Accise d. h. eine (indirekte) Verbrauchssteuer einfhrte, die er in Holland kennen gelernt hatte. Der Adel hat sich freilich nie dazu verstehen wollen, fondern blieb bei dem alten Steuersystem. Im Durchschnitt betrugen die Staats-einnahmen in den letzten Regierungsjahren 272 Million Thaler. Heerwesen. Fast die Hlfte dieser Einknfte verwandte der Kurfürst aus das stehende Heer, das zuletzt 28 000 Mann stark war. Sowohl die Lehnsaufgebote als das Sldnerwesen waren un-brauchbar geworden in einer Zeit, wo Europa fortwhrende Kriege zu frchten hatte. Die bedeutendsten Generale der brandenburgischen Armee waren der Feldzeugmeister Otto von Sparr, der die Festungen und die Artillerie (mit der 70 Geschtzen) organisierte, und der Feldmarfchall Otto von Derfflinger, ein Mann von niedriger Herkunft und frher in schwedischen.diensten, der den Ruhm der brandenburgischen Reiterei begrndete./ Handel und Industrie. Nebenher gfug die Sorge des Kurfrsten 'fr die Kultur des Landes, welche durch die Verwstungen des 30jhrigen Krieges arg geschdigt war; tchtige Kolonisten, ins Land gerufen, bebauten die wsten Landstriche; der Ertrag der Domnen steigerte sich durch besfere Bewirtschaftung. Als im Jahre 1685 Ludwig Xiv. das Edikt von Nantes^) aufhob und den franz-sischen Protestanten (Hugenotten) keine Duldung mehr gewhrte, nahm Friedrich Wilhelm 20 000 folcher religiser Flchtlinge in sein Land auf; in Berlin allein lieen sich 7000 derselben nieder und bildeten hier eine betriebsame, fleiige Kolonie. Um den Handelsverkehr zu beleben und die einzelnen, sehr zerstreut liegenden Landes-teile enger mit einander zu verbinden, legte der Kurfürst zwischen Oder und Spree den Friedrich-Wilhelms- oder Mllroser Kanal an und richtete regelmige, sehr gute Posten ein. Selbst eine kleine Kriegsflotte erbaute er, mit der er einmal eine Geld-fordernng von den Spaniern eintreiben lie. Einige Zeit spter grndete er die afrikanische Handelskompanie, welche mit Negerstmmen an den Ksten Guineas in Verbindung trat; er er-richtete an der Goldkste einige Forts und legte brandenburgische 0 Dieses Edikt, 1598 unter Heinrich Iv. von Frankreich erlassen, ge-whrte den Hugenotten freie Religionsbung.

4. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 30

1916 - Berlin : Weidmann
30 I. Aus der nheren Vergangenheit. Landes haushielten und nicht verhungerten, so schadete es uns auch weniger, da sie durch ihre Grokampfschiffe die Landung fremder Waren an unseren Ksten verhinderten. Als nun im Mai 1915 der englische Riesendampfer Lusitauia" an der irischen Kste torpediert wurde, kamen auch mehrere amerikanische Brger ums Leben. Aus diesem Vorfall schpften unsre Gegner schon die Hoffnung, da jetzt auch Amerika uns den Krieg er-klren wrde. Denn dieses Land verlangte wirklich, wir sollten mit dem Ii-Bootkrieg aufhren. Aber unser Kaiser blieb fest, da es sich herausstellte, da die Lusitania" hauptschlich durch die Explosion von 5400 Kisten Munition, die sich an Bord befanden, untergegangen war. Zeppeline. Einen andern Schrecken verursachten in England unsere khnen Zeppeline, die der befestigte Städte, besonders an der Ostkste und der London, ftere Male Bomben hinabwarfen und groen Schaden anrichteten. Ein solcher Angriff vertrieb auch die englische Knigsfamilie aus ihrer Hauptstadt. b9 20. Unsere Gegner verlegten den Krieg sogar in die Kolomen. Kolonien und untergruben dadurch das Ansehen der Weien bei den Eingeborenen. Diese muten ja alle Furcht und alle Achtung verlieren, wenn sie sahen, wie gehssig und grausam sich ihre weien Herren untereinander bekmpften. Trotzdem blieben die Eingeborenen unserer Kolonien dem Deutschen Reiche meist treu. Da wir aber in Togo, Samoa, auf Neuguinea und den Sdsee-Jnseln keine Truppen hatten, so muten sich diese Kolonien bald ergeben. In Kamerun, Kiautschou und Sd-Westafrika machten wir es unsern Feinden schon schwerer. Wir gaben unsere dortigen Besitzungen erst nach hartem und ehrenvollem Widerstande auf (z. B. Tsiugtau 7. November 1914), und in Ostafrika brachten wir den Englndern sogar schwere Niederlagen bei, soda sie uns in Ruhe lassen muten. Dardanellen. Wir dachten in dem furchtbaren Kriege nicht blo an uns selbst, sondern untersttzten fortwhrend auch unsere Bundes-genossen. Von den sterreichern und Ungarn ist dies schon er-zhlt worden, aber noch nicht von den wackeren Trken, denen wir ebenfalls Offiziere und Mannschaften zu Hilfe sandten. So wurden die Ruffen mit vereinten Krften von Konstantinopel fern-gehalten. Ihre Flotte wagte bald keinen Angriff mehr auf die schne Stadt. Um so heftiger waren die Bemhungen der Eng-

5. Mittelalter - S. 120

1890 - Berlin : Weidmann
— 120 — 1482 1488 1485 Karls hochmütiges Auftreten veranlaßt Friedrich zu unvermuteter Abreise. — Karl rächt sich, indem er sich in den Stieit des Erzbischofs von Cöln mit seinem Kapitel mischt und 1474 Neufs belagert. Ein Reichsheer unter Albrecht Achilles v. Brandenburg entsetzt Neufs. 14 < 6 Schlachten bei Grans on und Murten: Karl der Kühne, dessen Pläne die zwischen Burgund und den Niederlanden liegenden Länder, namentlich die Schweiz und Lothringen bedrohen, von den Schweizern geschlagen. 14(7 Schlacht bei Nancy: Karl fällt, von den Schweizern und Lothringern geschlagen. — Ludwig Xi. von Frankreich zieht das Herzogtum Burgund (als französisches Lehen) und widerrechtlich die Franche-Comte ein: daher Maria von Burgund sich mit Maximilian vermählt. (Maria f 1482.) —1485 Rudoll Agricola Begründer des Humanismus in Deutschland dui ch seine in W orms und in Heidelberg gehaltenen Vorlesungen. 1485 Teilung der \\ ettinischen Besitzungen zwischen den Brüdern Ernst und Albrecht, den Stammvätern der noch regierenden (albertinischen und ernestinischen) Linien: ersterer erhält die sächsischen Kurlande und Meifsen, Albreclit Thüringen. .1487 Der Humanist Conrad Celtes, später Professor in Wien, Agricolas Schüler, von Friedrich Iii. eigenhändig zum Dichter gekrönt. (Vgl. o. zu 1341.) -1533 Der Schwäbische Bund (Gesellschaft vom St. Georgen-Scliild) zwischen Fürsten und Städten zur Handhabung des Landfriedens gegründet. 1479 Die Reiche Aragon und Castilien unter Ferdinand dem Katholischen und Isabella (vermählt seit 1469) zum Königreich Spanien vereinigt. 1485 Schlacht bei Boswortli: Richard Iii. v. England von Hein- rich (Vii.) Tudor geschlagen, f. ■1603 Das Haus Tudor in England. 1486 Der Portugiese Bartholomäus Diaz umsegelt das Cap der Guten Hoffnung (bis dahin Cap der Stürme). Die Portugiesen hatten unter Anregung des Infanten Heinrichs des Seefahrers, der die Schätze des Ch ristusordens (o. z. 1312) als Grofsmeister zur Verfügung hatte, seit 1418 die Westküste Afrikas (Kap Bojador, Madeira, die Canarien, die Azoren u. s. w.) entdeckt und 1471 den gefürchteten Äquator passiert.

6. Mittelalter - S. 121

1890 - Berlin : Weidmann
— 121 — 1492 Vertrag zu Senlis mit Karl Viii. von Frankreich, der Maximilians Verlobte Anna, die Erbin der Bretagne, gezwungen hat ihn zu heiraten: Karl giebt die Franche Comte und andere Stücke der burgundischen Erbschaft an Maximilian heraus. Erster Einfall der Türken in Steiermark und Kram. 1493—1519 Maximilian I. ‘der letzte Kitter’, von glänzender Begabung, aber kühne Pläne nicht immer mit hinreichend berechneten Mitteln unternehmend, sucht dem Reich der wachsenden Macht Frankreichs gegenüber durch festere Verfassung gröfsere Kraft zu verleihen, wahrt gegen Frankreich seine Rechte auf die burgundische Erbschaft und hält die des Reichs in Italien aufrecht, wo Frankreich Ansprüche auf Mailand und Neapel erhebt, ja selbst nach der Kaiserkrone strebt, und Venedig auf dem Festlande eine gefährliche Macht erlangt. — Durch die Vermählung seines Sohnes Philipp des Schönen mit Johanna der Wahnsinnigen, der Tochter Ferdinands des Kathol. und Isabellas von Castilien, (1496) gewinnt er seinem Hause Spanien, später durch andere Heiratsverträge Böhmen und Un- 1492 Granada, das letzte maurische Reich in Spanien erobert. Isabella von Castilien stellt dem Genuesen Chr. Columbus zur Aufsuchung Indiens auf westlichem Wege drei kleine Schiffe. 12. October: Columbus entdeckt nach 70tägiger Fahrt Amerika durch Landung auf der Insel Guanaliani (S. Salvador?). Die damalige Welt drängte über sich hinaus; daher würde Amerika, wenn nicht durch Columbus, früher oder später auf andere Weise entdeckt sein. Doch ist Columbus nicht ohne Gröfse: aus der den damaligen Seefahrern durchaus geläufigen Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde zog er nicht nur theoretisch die richtige Konsequenz, das nach Marco Polos Reisebeschreibung doppelt begehrenswerte Indien müsse in nicht zu weiter westlicher Fahrt zu erreichen sein, sondern wagte die praktische Probe. Seine Zuversicht wurde vermehrt durch Ptole-mäus’ falsche Berechnung des Erdumfangs ('/6 zu niedrig). Furchterregend war Columbus’ Gefährten auf der Fahrt (aufser der damals entdeckten Variation der Magnetnadel) nur die Beständigkeit des Passats, der vielleicht die Rückkehr unmöglich mache. Auf seinen späteren drei Fahrten (1493, 1498, 1502) entdeckte Columbus Teile des Festlands. Der Name Amerika, nach dem Italiener Amerigo Vespucci, kommt zuerst in einem Werke des Buchhändlers Waldseemüller (in S. Die) vor, der eine Beschreibung der Reisen des Amerigo 1507 herausgab.

7. Neue Zeit - S. 62

1892 - Berlin : Weidmann
— 62 — 1556 Die Jesuiten siedeln sich in Cöln und Ingolstadt an, nachdem sie bereits 1551 in Wien eiu Kolleg (Gymnasium) errichtet, und beginnen durch ihre guten Schulen, die auch Protestanten besuchen, einen stillen Krieg gegen die Protestanten, dem bald eine heftige Polemik folgt. Bayern ihr Hauptsitz, München das deutsche Rom. 1563 Der Heidelberger Katechismus, das symbolische Hauptbuch des Calvinismus, auf Befehl Friedrichs Hi. verfafst. 1564 —1576 Maximilian Ii., Sohn Ferdinands I., von protestantischen Lehrern erzogen, ist dem Protestantismus so geneigt, dafs er sich an seine Spitze stellen will; der heftige Streit der Protestanten untereinander, besonders aber die Aussicht auf Nachfolge in Spanien nach dem Tode von Philipps Ii. Sohne Don Carlos (1568) halten ihn vom Übertritt ab und nähern ihn der katholischen Partei, welche, gestärkt und geeint durch das Tridentiner Konzil, immer kühner auftritt und mehr und 1556—1598 Philipp Ii., Karls Y. Sohn, 29 J. alt, stolz, finster, despotisch und fanatisch fromm1), in 2. Ehe mit der 11 Jahre älteren Maria d. Katholischen v. England vermählt, bereits (seit 1555) im Besitz von Mailand und Neapel, folgt seinem Vater in Spanien und den Kolonieen, den Niederlanden und der Franche-Comte. Sich zum Wiederhersteller der kirchlichen Einheit gegen die Ketzer sowie zum Kampfe gegen die Türken berufen fühlend, begünstigt er in Deutschland die Umtriebe der Jesuiten, unterstützt dieligue in Frankreich und bekämpft die Protestanten in den Niederlanden sowie in England, richtet dadurch aber Spanien trotz seiner reichen Kolonieen in Amerika zu Grunde. Nachdem Columbus auf den ersten drei Reisen (s. Hft. 2, 121) die Antillen und Teile des Festlandes, zuletzt auch Trinidad und die Mündung des Orinoko entdeckt hatte, war 1500 von dem durch Sturm verschlagenen Portugiesen Cabral Brasilien entdeckt; die Spanier entdeckten weiter Yucatan (1507), Florida (1512) und den großen Ocean (Nunez de Balboa) 1513. — Die Südspitze Amerikas mit der nach ihm genannten Strafse fand 1520 Magelhaes, der die erste Weltumsegelung ausführte (1520—1522); M. fiel 1521 auf den Philippinen. Über Mexico, erobert 1519—1521 durch Ferd. Cortez, und Peru, entdeckt 1524, erob. 1531—1538 durch Pizarro, ____________ s. Hft. 1, 16 f. *) Philipp war zart und klein von Figur, aber regelmäfsig gebaut und nicht unschön, jejoch in seinem Benehmen linkisch. Maria v. England liebte ihn schwärmerisch. Er ist der Erbauer des klosterartigen und finsteren Escurial (berühmt auch durch seine an Handschriften reiche Bibliothek). — Die Einwohnerzahl von Spanien sank unter Philipp von 10 auf 8 Mill.; die Kriege hatten 600 Mill. Dukaten (5760 Mill. Mark) gekostet; die hinterlassene Schuld betrug 150 Mill. Duk. — Philipps Nachfolger Philipp Iii. stammte aus vierter Ehe.

8. Neue Zeit - S. 75

1892 - Berlin : Weidmann
— lb — gat io nisten) ab, die von holländischen, vor Alba flüchtenden Baptisten gegründet, im Gegensatz auch gegen die Pres-byterialkirche in demokratischem Sinne volle Unabhängigkeit der einzelnen Gemeinden fordern: von Elisabeth verbannt, gehen sie nach Holland, kehren aber beim Ausbruch des Bürgerkrieges (1641) nach England zurück. Vgl. zu 1620. Begründer des Independentismus ist Rob. Browne; er verlangte, dafs jede Gemeinde aus Erwählten bestehen solle, die von ihrem Gnadenstande Proben zu geben hätten. 1587 Maria Stuart, nach langer Gefangenschaft wegen angeblicher Teilnahme an Aufstandsversuchen und Verschwörungen gegen Elisabeth verurteilt und hingerichtet; Elisab eth vo m Pap st gebannt. Daher 1588 Angriff Philipps Ii. auf England durch die Armada, um Maria Stuarts Hinrichtung zu rächen: die ‘unüberwindliche Flotte’ geht durch Sturm und die Tapferkeit der englischen Flotte unter kühnen Führern wie Drake, Walter Raleigh u. a. zu Grunde. Drake für seine Weltumsegelung 1577—81 von Elisabeth zum Ritter geschlagen; die Einführung der Kartoffel wird ihm fälschlich zugeschrieben, wohl aber hat er Verdienste um ihre weitere Verbreitung. — Raleigh, Gründer von Vir-ginien in Nordamerika (1585), auch als Schriftsteller bekannt, wrurde 1618 wegen eigenmächtigen Kampfes mit den Spaniern hingerichtet. Adels des Thrones entsetzt und flieht zu Elisabeth v. England, die sie gefangen hält, bis sie sich vom Verdachte der Teilnahme an der Ermordung des Gf. Darnley gereinigt haben würde. — Ihr Sohn von Darnley, Jacob Vi., folgt ihr auf dem Throne. Gf. Darnley, dem sich Maria vermählt hatte, um in ihm eine Stütze gegen den unbotmäfsigen schottischen Adel zu haben, hatte Marias Geheimschreiber, den Italiener Rizzio, aus Eifersucht vor Marias Augen ermorden lassen. — Sie wandte ihre Neigung dem Gf. Bothwell zu, der daher für den Mörder Darnleys angesehen wurde, als dieser während einer Krankheit in die Luft gesprengt wurde (1567) und Bothwell sich von seiner Gattin scheiden liefs, um Maria zu heiraten: vom Gericht und Parlament war Bothwell freigesprochen. Er trieb nach der Flucht Marias von den Orkney - Inseln aus Seeräuberei, wurde von den Dänen gefangen genommen und starb wahnsinnig in der Gefangenschaft. 1580 Jakob Vi., Maria Stuarts Sohn, schliefst, um dem Verdachte papistischer Neigungen zu entgehen, mit der schottischen Nation den Covenant1), worin er und das Volk die Lehre der Presbyterial-Kirche für die allein wahre erklären und sich eidlich zu ihrer Aufrechterhaltung und Verteidigung verpflichten: er wagt nicht, sich für seine Mutter zu verwenden. *) D. i. ‘heiliger Bund’, von convenire; er wurde 1639 erneuert, s. u.

9. Neue Zeit - S. 7

1892 - Berlin : Weidmann
aller Menschen liegt, auf festerem Grund — im religiösen Bewufstsein — zur Geltung gebracht, als es nachher die Revolution durch Verfassungsparagraphen that. Wenn der Sieg Deutschlands im Jahre 1870 also einen Sieg über die Revolution bedeutet, so stellt er im vollsten Sinne auch einen Sieg dei Refoi-mation dar, d. h. einen Sieg des Protestantismus über den Katholicismus. ln einem ändern Punkte aber hat die französische Revolution nur einer germanischen Idee gedient. Ein besonderes und bleibendes Veidienst der Revolution soll darin liegen, dafs die Revolution nach und nach die Einführung sog. Constitution eile r Verfassungen fast auf der ganzen Welt bewirkt habe. Den ersten Gedanken derselben haben aber die Franzosen von dem germanischen England entnommen, indem Montesquieu seinen Landsleuten die englische Verfassung der Autokratie der französischen Könige gegenüber als die vernunftgemäfseste hinstellte*, auch die Erklärung der Menschenrechte, welche in mehrere der französischen Verfassungen der Revolutionszeit aufgenommen wurde, ist nur Nachahmung eines anglo-ameri-kanischen Vorbildes, die Lafayette anregte, welcher in Amerika gekämpft hatte. — Eine ähnliche Erscheinung ist es, wenn im Code Napoleon, dem modernen Gesetzbuch Frankreichs, eine große Anzahl germanischer Rechtsidee en Aufnahme fanden, die sich aus der Zeit der Völkerwanderung her im Gewohnheitsrecht einiger französischer Landschaften erhalten hatten.') § 7. Einen besonders hervorragenden Sieg hat aber der germanische Geist über den romanischen errungen in der Frage der Negersklaven: die Sklaverei der Neger ist — wenn auch im Interesse der Menschlichkeit durch den spanischen Dominikaner Las Casas2) (f 1566) veranlaßt — eine romanische Erfindung, — germanische Protestanten, die Quäker, aber traten zuerst 1788 gegen sie auf, und der Engländer Wilberforce, unterstützt von Pitt, wurde ihr ausdauerndster Bekämpfer, der 1808 das Verbot des Sklavenhandels für England und seine Kolonieen durchsetzte, während Frankreich und andere romanische Staaten erst später folgten; ja in Nordamerika mufste die Aufhebung der Sklaverei in den ursprünglich romanischen Südstaaten der Union durch die germanischen Nordstaaten erst in einem hartnäckigen Bürgerkriege (1860—65) erzwungen werden, und in Brasilien ist die Sklaverei erst seit einigen Jahren abgeschafft. § 8. Dies führt uns auf den Kampf, der zwischen den Germanen und Romanen in Amerika auch auf politischem Gebiet geführt wird. — Wie schon erwähnt, ist Süd- und Mittelamerika einschliefslich Mexicos von Spanien und Portugal kolonisiert, Nordamerika aber *) Zöpfl, Deutsche Rechtsgesch. I4, 252 nennt den Code Nap. eine ‘Codification germanischer Rechtsideeen’. 2) Er wollte die zu schweren Arbeiten untauglichen Indianer vor ihren spanischen Bedrückern schützen: die harte Bedrückung Schwacher ist ein romanischer Charakterzug, trotz der philanthropischen Ideeen, die u. a. in die revolutionären Verfassungen Frankreichs vielfach Aufnahme fanden. Übrigens wurde Handel mit Negersklaven nach mohammedanischem Vorbild schon vor Las Casas getrieben; durch ihn fand er nur seine weite Verbreitung.

10. Neue Zeit - S. 8

1892 - Berlin : Weidmann
— 8 — wesentlich von England: die wenigen ehemaligen holländischen Kolonieen an der Ostkuste sowie die französischen, die sich von New-Orleans den Mississippi aufwärts bis nach Canada erstreckten, sind - aufser Canada — in die Angloamerikaner der Union aufgegangen. Die ehemals spanischen und portugiesischen Kolonieen befinden sich nun ganz besonders seit ihrer Losreifsung vom Mutterlande (1810) fast dauernd im Zustande der Revolution, während nion ^lrer germanischen Bevölkerung unausgesetzt an Wohlstand und Macht gewinnt, sodafs Monroe, ihr fünfter Präsident, es hat wagen können, den Grundsatz auszusprechen, Amerika gehöre den Amerikanern, d. h. die Staaten der alten Welt dürften in Zukunft keine neuen Kolonieen in Amerika anlegen oder erwerben noch auch sich in die Angelegenheiten amerikanischer Staaten mischen. Richtet diese sog. Monroe-Doktrin ihre Spitze zunächst auch gegen Europa, so tritt doch die Union auch im Namen von ganz Amerika, d. h. als Träger eines Pan-Amerikanismus auf und in dieser Richtung, d. h. in dem Streben, das übrige Amerika von sich meine gewisse Abhängigkeit zu bringen, hat die Union einen bezeichnenden Schritt gethan, indem sie im November 1889 auf einem ‘Kongress der drei Amerika’ zu New-York nicht nur eine wirtschaftliche Einigung in eziehung auf einheitliches Mafs, Gewicht und Münze, sondern namentlich eine Zollunion derart herbeizuführen suchte, dafs Zölle für den Verkehr unter den amerikanischen Staaten wegfielen und nur von der auswärtigen Einfuhr auf gemeinsame Rechnung erhoben würden, um sie dann nach der Zahl der Bevölkerung zu verteilen. — Die mittel- und südamerikanischen Staaten haben jedoch in der richtigen Erkenntnis, dafs sie auf diese Weise in eine große Ab-ängigkeit von der Union geraten würden, bindende Beschlüsse zu fassen abgelehnt, und so hat die Union im J. 1890 eine Mafsregel ergriffen, die nicht minder die anderen Staaten Amerikas zum Anschlufs an die Union zwingen Avie Amerika im Handel von Europa unabhängig machen soll: durch die Mac Ivin ley-Bill vom 27. September 1890 sind die Einfuhrzölle in der Union so erhöht worden, dafs der nicht unbedeutende Handel von Mittel- und Südamerika mit der Union sehr leiden wird und die amerikanischen Staaten sich a or die Frage gestellt sehen können, ob der Zollanschlufs an die Union oder die Schädigung ihres Handels das kleinere Übel ist. In Canada haben sich bereits Stimmen für den Anschlufs an die Union erhoben, und die starke Beteiligung nordamerikanischen Kapitals bei Handels- und Industrieunternehmungen in Mittel- und Südamerika dürfte in längerer oder kürzerer Zeit den Plan der Union der Verwirklichung näher bringen. — Jedenfalls hat ein glücklicher Zufall die nordamerikanischen Freistaaten in ihren Unionsbestrebungen gefördert: das Unternehmen des französischen Ingenieurs v. Lesseps, die Landenge von Panama zu durchstechen, ist infolge des Bankerotts der Unternehmer in die Hände Nordamerikas gekommen, das nicht verfehlen wird, diese Stellung in der Mitte Amerikas zu seinen Zwecken auszubeuten. — Also ist auch in Amerika der Vorherrschaft der Anglo-Amerikaner, d. h. der Germanen, entgegenzusehen. — § 9. Wenn sich, wie oben hervorgehoben ist, die Gegensätze Romanisch und Germanisch mit Katholisch und Protestantisch decken, so zeigt auch
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TM Hauptwörter (200)200

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