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1. Bd. 6 - S. 225

1846 - Braunschweig : Westermann
228 Drittes Kap. Kunst und Wissenschaft. selbe war der lczte allgemeine Hirt der abendländischen Christen; denn unter Leo X. (1513), der nach ihm den Stuhl bestieg, ward durch die Re- formation die Heerde zerrissen. Drittes Kapitel. Kunst und Wissenschaft *). 8- 1. Ursachen ihres Wiederauflebens. Endlich wieder, nach fast tausendjähriger Nacht, erfreuen uns die Strahlen eines schönen Morgcnlichtes, wunderbar vorbereitet während der finstersten Jahrhunderte, dann langsam dämmernd emporsteigend, zulezt mit plözlich hel- lem Scheine die Welt begrüßend. Laßt uns die Ursachen und Haupt-Epochen so glücklichen Umschwunges überschauen. Dieses allein und die Hindeutung auf die voranschrcitcnden Leuchten der Zeit erheischt unser Zweck; nicht aber die namentliche Aufzählung der in den einzelnen Zweigen der Erkenntniß und des Geschmacks jczt meist in rascher Vervielfältigung aufblühenden Gelehrten und Künstler. I. Als erster Grunp — zum Theil unmittelbar wirkend, zum Theil die Bedingung herstellend — erscheint hier abermals die neu belebte Freiheit, überhaupt die wiederkehrende bürgerliche Ordnung. Ver- schiedene Disciplinen und Künste mögen zwar wohl ohne Freiheit gedeihen — wie wir in Si na und in mehr als einem europäischen Reiche sehen •—, theils als fortdauernde Wohlthat früherer Zeiten, theils alö Frucht cigcnnüzi- gcr, mitunter liberaler Pstege einzelner Gcwaltsherrscher, oder auch als Aus- *) Vergl. im Allgemeinen die Bd. V. S. 321 angeführten Schriftsteller, welchen wir für einige einzelne Gegenstände nach die folgenden beisezcn : Heeren, Geschichte des Studiums der klaff. Literatur. I: G. Im. Breitkopf, über die Geschichte der Erfindung der Buch- druckerknnst, 1779, und die früheren Schriften von Schöpfliu, (-vindiciae typograph. Argent. 1760). Gcrh. Meermann (origines typographicäe, 1765). M. Denis (Einlel- tnng in diebücherkiinde, 1777) sammt den noch ältere» von Maittaire, Panzer (annales typograpbici) ti. A. Sehr lehrreich ist des vortrefflichen Iv. Roscoe life of Lorenzo di Medici. Loud. 1795. Auch verschiedene Schriften von Meiners u. m. A. v. Rottest, allgem. Geschichte. Vi. ' 15

2. Bd. 6 - S. 160

1846 - Braunschweig : Westermann
Ico Fünftes Kap. Asien. Während dergestalt im Süden für die Mongolen oder für einen ihrer Fürstenstämine die Aussicht neuer Herrlichkeit sich öffnete, ging ihr älteres Reich in Norden oder Nordwesten, das große Chanat von Kipzak, vollends in Trümmer. Die Nachkommen D seh en gis besaßen noch immer jenen scrngcbictcndcn Thron ; auch nach dem Unglücke, welches der Angriff Timur's über sie gebracht hatte, blieben sie hundert Jahre lang die — wenigstens scheinbar — wcitverehrtcn Häupter der in Kipzak zerstreuten mongolischen Horden, wie der eingeborenen Völker. Doch ward durch jene Erschütterung die früher schon begonnene Auflösung beschleunigt, und es entstanden aus den Trümmern des großen Chanats, neben vielen weniger wichtigen Herr- schaften, das Chanat von Sibirien, in engerer Bedeutung des Wortes (auch viele Länder von Turan umfassend), dann die Chanate von Kasan, von Astrakan und jenes der n og aischcn Tartarcn, so wie das in der Krimm. Der lczte Groß-Ch an war Scheamed, welcher, von seinen Feinden ge- drängt, nach Polen floh (1307) und daselbst gefangen starb. Ii. S i n a *). 8. 4. Von der sincsischen Geschichte im Allgemeinen. Wir haben hier eine Uebersicht der Geschichte Sina's durch das ganze Mittelalter nachzutragen, da wir in den beiden vorigen Zeiträumen nur flüchtige Seitenblicke auf dieses wohl große, aber, bei seiner Jsolirung und bei der kläglichen Einförmigkeit seiner Verhältnisse, für den Wclthistoriker wenig interessante Reich geworfen haben. Zugleich sollten wir, gemäß unseres oft erklärten Vorhabens **), mit solcher Uebersicht eine allgemeine Schilderung *) S. Histoire générale de la Chine, traduite du Ton-Kien-Kangmou, par Mouriac de Mailla (de la comp. de des.), publiée par Grosier et des Hauterayes. Paris 1777. S. Vol. Wcit brauchbarer jedoch ist die Description geogr. histor. chronol. polit, et phys. de l’empire de la Chine et de la Tatarie Chinoise, par le Ii. P J. H. du Halde. Paris 1735. Mémoires concern. l’histoire les cienses. les arts des Chinois, p. les missionaires de Pe/iing. Paris 1776. Die Wcrke des fleihigeii D e s g t! i gu e s, des philosophischen Pciuw n. A. wurdcn schon srüher gelegeiiheitlich angefubrt. Gattcrer ht seincm Hand- bitch dcr Universal-Historie Ii. Thl. Hat rie Geschicht» Sina’s mit besonderer Vorlicbe und Ansfuhrlichkcit beschricben. S. auch Hciuzc, Bescht.ibung der Chinescr ans den vesten Quelle». ") B. I. S. 204. 223. 285. B. Iii. S. 93. Bd. V. S. 192.

3. Bd. 6 - S. 21

1846 - Braunschweig : Westermann
21 Erstes Kap. Von dem gleiche der Teutschen. n-ie er von Vielen geheißen wird; worauf das Getümmel der Horden von Neuem alle Länder von der Kobi bis zum Euphrat erfüllte, vor vielen anderen aber die Usbeken, die Turkomanen, endlich die persischen Sophi's weite Herrschaften erstritten. Zweiter Abschnitt. Detaillirte Geschichte des sechsten Zeitraums. Erstes Kapitel. Von dem Reiche der Teutschen. Iii. Abtheilung'). Von Rudolf von Habsburg bis Albrecht Ii. Kaiser aus verschiedenen Häusern. Fortschreitende Verminderung der Macht. §. 1. Rudolf von Habsbur'g. So wie im vorigen, so zerfällt auch im gegenwärtigen Zeiträume die Geschichte dcs teutschen Reiches in zwei, durch Verschiedenheit der wichtigsten Verhältnisse natürlich getrennte, Perioden. Ihre Charakteristik ist schon oben gezeichnet (I. Abschn. Iv. Kap. §. 4 u. L). Wir mögen ohne weitere Einleitung zur Erzählung schreiten. Nach Richard's von Cornwall Tode (1272) blieb der Thron des Reiches geraume Zeit erledigt, da Wenige unter den Großen waren, die ") S. B. V. S. 58. die Begränzung und Charakteristik der beiden ersten Perioden der teutschen Reichsgeschichte. Unter den Hilfsmitteln bemerken wir nur die meist schon früher angeführten allgemeinen Werke von Häbcrlin, Schmidt, Heinrich, Galletti, Püt- ter u. 51., und nennen mit gerechter 5luszeichnung: Lud en's Gesch. des teutsch. Volkes. Gotha, Perthes. W. Menzels Geschichte der Teutschen, Zürich, Gcßner; und Pfistcr's Gesch. der Teutschen (in der von Heeren und Ukcrt herausgegebenen Geschichte der euro- päischen Staaten), Hamburg 1829 ff. Hicher gehörig ist insbesondere der Iii. Bd.; die bei- ersten beleuchten die früheren Zeiträume. 5luch K. Fr. Eichhorn's teutsche Staats- und Rcchtsgeschichte, Göttingen, Vaudenhöckh 1821 ff., wiewohl allernächst nur den bürger- lichen und Rechtsznstand darstellend, ist belehrend auch für die politische Geschichte. Einige besondere Hilfsmittel werden wir gelegentlich nennen.

4. Bd. 6 - S. 53

1846 - Braunschweig : Westermann
Erstes Kap. Vvn dem Reiche der Teutschen. 53 was mehr ist als alle Gaben, die' Rechtmäßigkeit. Seine Ernennung war Das Werk einer Partei. Dem Reiche blieb er fremd. Und es zeigte sich auch jezt wieder die Rechtsliebc der Städte. Sie fielen nicht ab von Wen- zel, so wenig er ihnen Gutes gethan, so Vieles sic vom Gegeukönige hoffen mochten oder fürchteten. Aachen hielt eine fünfjährige Belagerung aus. Nürnberg u. a. begehrten, bevor sic den Pfälzer erkcuneten, ihrer Pflicht von Wenzel Selbst entlassen zu werden. Er, wie wir lesen, taxirte ihre Treue, und bedung sich für die Entlassung einige Fuder Wein. Ruprecht, begierig, sein Ansehen durch eine glänzende Unternehmung zu befestigen, zog nach Italien, wohin Wenzel niemals gegangen; aber Dies war fein Unglück. Denn die Gibellinen, an ihrer Spize die Vi- sconti, rüsteten sich wider den König, der unter des Papstes Auspicien ge- wählt worden, und schlugen ihn am Lago di Garda entscheidend (1401). Hiedurch war seine Macht auch iu Teutsch land gebrochen, und er führte mehr nur den Titel als die Gewalt des Königs bis an seinen Tod (1410). Jodokus von Mähren, welchen einige Kurfürsten ihm zum Nachfolger erkoren, starb bald (1411), worauf Sigismund einstimmig — selbst mit Wenzeslaw'sbewilligung — die Krone erhielt. Als Eidam des Königs Lud- wig Li. hatte Sigismund schon 1383 die Krone Ungarns erhalten. Aber vielfältige Bedrangniß von den Türken machte dieses Reich unglücklich und kraftlos. Daher bot cs dem Könige geringe Hilsqucllen, vielmehr nur er- weiterte Beschwerden und Gefahren dar. §. 20. Das Concilium von Kostniz *). Das Hauptgeschäft von Sigismund's Regierung und wofür er Ruhe und Kraft, Geld und Länder opferte, war die Hebung der großen Kirchen- spaltung, welche seit vielen Jahren (seit 1378) die Christenheit betrübt und geärgert hatte. Dieses Uebel zu heilen, dazu schien vor Allen der Kai- ser berufen, der Schuzhcrr der Kirche, das weltliche Haupt der Abendländer. Mit großer Mühe, Beharrlichkeit und Eifer, durch Unterhandlungen, Reisen und mit Hintansezung aller anderen Verhältnisse und Sorgen brachte Sigis- mund endlich das Concil zu Konstanz und aus demselben das Hauptwerk zu Stande. Aber von eben diesem Concil ward Johann Huß verbrannt; *) Hermann von der Hardt, magnum Concilium Constantiense Vi. Vol. Fol.

5. Bd. 6 - S. 127

1846 - Braunschweig : Westermann
Von Italien. 127 Verdrängung Bona's, der Herzogin Mutter. Dieser Böscwicht tödtete sein Mündel durch langsames Gift und erwarb also die selbstständige Gewalt (1494). §. 13. Karl Viii. in Italien Zur Befestigung derselben schmiedete der arglistige Verbrecher eine Reihe böser Ränke, in deren Verwicklung er zulezt seinen eigenen Untergang fand. Die Erzählung dieser Dinge ruft uns auf einen größeren Schauplaz. Zuerst hatte sich Ludwig der Gunst Maximilian's I. dadurch ver- sichert, daß er seine reich ausgesteuerte Nichte Bianca Maria demselben vermählte. Gegen König Alfons von Neapel, dessen Tochter die Gattin des unglücklichen Johann Galeazzo war, brachte der Herzog den ehrgeizi- gen Karl Viii., König von Frankreich, in die Waffen. Das Haus An- jou, dessen Erbschaft an Karls Viii. Vater gefallen, war durch die ara g o iri- schen Prinzen von Neapel verdrängt worden. Nicht ohne Schein mochte der Anspruch erneuert werden. Also, da Karl sich kräftig fühlte, Ludwig Mo- rus Beistand verhieß, auch der Papst Alexander Vi. beistimmte, so wurde das Unternehmen beschlossen. Nicht blos Neapel, auch das griechische Reich gedachte Karl zu erobern (1493). Mit überraschender Schnelligkeit drang das französische Heer durch die italischen Länder, schlug bei Monte Cassino die schlecht bewaffnete*) Kriegsmacht Neapels und eroberte das schöne Reich. Aber leichter ist's, ein Land zu erobern, als zu behaupten. Karl Vhi. war wohl tapfer; aber eitel, leichtsinnig, unklug. Seine Verbündeten ver- riethen ihn. Derselbe Herzog Ludwig, welcher ihn herbeigerufen, und der Papst, welcher ihm Hilfe geleistet, erschraken jczt über sein Glück. Es wurde ihnen nicht schwer, in Italien und auswärts die kleineren Mächte zur Furcht, die größeren zum Neide aufzuregen, und bald sah der vom Siege noch trun- kene Karl wider sich einen mächtigen Bund erstehen, an welchem nebst vielen italischen Staaten auch der Kaiser Maximilian, sein Sohn Philipp und Ferdinand der Katholische Theil nahmen. Dem Aufgeschreckten blieb Nichts übrig als ein schneller Rückzug. Auf demselben trat ihm bei Foro- uuovo das verbündete Heer entgegen; Erschlug sich wohl tapfer, doch küni- *) Auch Karl's Heer war ln übler Verfassung nach Commiiits: „Ii salloit Stre Ita- talien, pour 6tre yaincu.

6. Bd. 6 - S. 142

1846 - Braunschweig : Westermann
142 Viertes Kap. Der Norden und Osten. von der sicilischeu Meerenge bis an die baltischen Gestade das Haus Anjou seinen Scepter streckte. Mit dem Tode des großen Ludwig (1382) endete die Herrlichkeit des hungarischen Reiches. Sein Eidam, der luxemburgische Sigismund, welcher jczt den Thron bestieg, besaß ihn zwar länger als ein halbes Jahr- hundert (f 1437), aber ohne Glück und ohne Ruhm. Gleich anfangs hatte er gegen einen gefährlichen Mitwerber, Karl von Durazzo, König von Neapel, zu streiten. Derselbe wurde zwar durch Verschworene gctödtet (1388), aber nimmer errang Sigismund die Liebe des ungarischen Volkes. Es erkannte seine Schwäche und litt durch sein Unglück. Wiederholte Em- pörungen brachen aus wider ihn, selbst in's Gefängniß ward er geworfen. Kümmerlich stellte er seine Gewalt wieder her; aber das Reich wurde ver- mindert durch wichtige Verluste an allen Grenzen. Polen, Venetianer und Türken entrissen ihm viele der schönsten Provinzen: cs begann die Pe- riode einer lange dauernden Bedrängniß. §. 8. Ursprung der osmanischen Türken. Solche Bedrängniß kam zumal von den Türken, deren Erscheinung auf europäischem Boden plözlich auf alle Verhältnisse der südöstlichen Reiche gebieterisch einwirkte, also, daß die Geschichte derselben in jener der Türken wie enthalten und die Wiederholung nur durch zusammengefaßte Darstellung zu vermeiden ist. Die osmanischen Türken*) haben ihren Namen von Os man oder Othman, einem Emir, welcher, nachdem die seldschukische Macht in Klein-Asien durch die Mongolen zertrümmert worden, durch tapfere Thaten sich berühmt machte und zur Erneuerung der türkischen Hoheit den Grund legte. Ob dieser Othman der Sohn Ertogrul's und dieser der •) Origines Osmanicae. In K. L. Schlozer's krit. hist. Rebenstunden. Gottingen, 1797. The Turkish history by R. Kvolles. Contin by R. Ricaut und R. Manley Lond. 1687. Geschichte des osmanischen Reiches von dem Fursten Demetrius Kante- mir. Hamb. 1745. Die turkischcn Gcschichten von de la Croix, Mignot, d'nnville, Chenier u. A. Des osmanischen Reiches Staatsverfassuug und Verwaltung vvn I. v. Hammer, Wien 1815: und ganz besonders reichhaltig desselben Geschichte des os- manischen Reiches, grotzenthcils ans lusher nnbenuztcn Handschriften und Archive». Pesth, Hartleben's Derlag. Bd. Ibis Vn. 1827-1831. Anch tit den „Fundgruberr des Orients" von dcmsclbcn Dcrfasser isr manchcs Jntercssante n»d Belehrcndc zu lesen.

7. Bd. 6 - S. 146

1846 - Braunschweig : Westermann
146 Viertes Kap. Der Norden und Osten. der Graf von Artois, Conen, Bon cica ult, waren gefangen; Sigis- mund flüchtete mit Noth an die Donau und über Constantinopcl auf weiten Umwegen zurück in sein Reich. Europa erbebte bei der Nachricht. Hieraufsczte Bajazcth seine Eroberungen fort; vom griechischen Kaiser erpreßte er schweres Gold für unsicheren Stillstand. Er fürchtete Nichts. Da stürmte gegen ihn die Macht Timurlenk's, des Herrschers über die dscha- gatai'schcn Mongolen. Vom griechischen Kaiser, von den Fürsten Europa's u-nd Klein-Asiens ward dieser furchtbare Eroberer herbeigerufen zur Rettung von Bajazcth's Schwert. Es trafen sich die Heere der beiden Gewaltigen bei An ehr a in Galatien: viermal hundert tausend Türken und achtmal hundert tausend Mongolen, wie die mäßigsten Berichte sagen (1402). Nach mörderischem Kampfe entschied der Abfall der kri.mmschen Tartarcn, welche von Bajazeth zu Tinnir übergingen, des Leztcren Sieg. Bajazcth ward gefangen und (nach einer zwar bestrittenen, doch von vielstimmigen Zeugnissen untcrstüzten Sage) in einen eisernen Käsig gesperrt, an dessen Stäben er verzweifelnd sein Haupt zerschellte. Wilde Anarchie herrschte jezt in den türkischen Ländern. Die mongoli- schen Statthalter, die Söhne Bajazcth's, die alten Fürsten des Landes stritten sich um die Bruchstücke des bluttriefenden Reiches. Musa (der Genosse von des Vaters Gefangenschaft), welchen Timur zum Sultan ernannt hatte, tödtete seinen älteren Bruder Suleiman, und ward gestürzt durch den jün- geren, Mohammed, welcher noch zwei andere Brüder, Jsa und Mustap ha, überwältigte und, begünstigt durch den Verfall der mongolischen Macht, nach Timur's Tode die Herrlichkeit der Osmanen wieder herstellte. §. 11. Bedrängnisse der Griechen. Mit der Thronbesteigung Mohammed's I. (1413) erneuerten sich die Bedrängnisse der Christen. Zwar mit Kaiser Manuel (reg. von 1391—1423), welchen Bajazcth so sehr geängstigt, hielt er Friede. Er ehrte die Weisheit dieses Fürsten, welcher während der mongolischen Verwirrung einiges Land wieder gewonnen hatte, und in der freundschaftlichen Verbindung mit den Fürsten des Abendlandes eine wichtige Hilfsquelle besaß. Aber die Dona u- Länkcr durchzog er mit siegreichen Waffen. Er unterwarf sich die Wallach ei, drängte die Veneti an er und schreckte Teutsch land bis nach Baiern. Nach ihm hat Murai Ii., sein Sohn (1421), in dreißigjähriger Ne- gierung als vortrefflicher, gleich edler als tapferer und weiser Fürst geglänzt.

8. Bd. 7 - S. 1

1846 - Braunschweig : Westermann
^tenete Geschichte Von Entdeckung be.der Zndien bis auf unsere Zeck. Einleitung. §. 1. Allgemeinster Charakter der neuen Geschichte. Äus den nachtumhüllten Gründen des Mittelalters treten wir hervor in die lichte neuere Zeit, fröhlicher Erwartung voll, weil umgeben mit Vorbe- deutungen des Guten. Aber schwere Gewitterwolken lagern sich alsogleich um die aufsteigende Sonne, und verdüstern ihren ersehnten Glanz; bald gießen sie Verderben aus über die hoffnungsreich grünende Saat, und nur spärliche Ueberrestc derselben, kümmerlich errettet, reifen zur Ernte. Das Loos der Menschheit in den vorherrschenden Erscheinungen bleibt — Täu- schung, Kampf und Danaiden-Mühe. Doch ungeachtet solcher bleibenden Gleichförmigkeit in einigen traurigen Hauptzügen unterscheidet sich gleichwohl die neue Zeit durch viele merkwür- dige Eigenheiten von der mittleren und alten. Für's Erste erweitert sich jezt plözlich und bis in's Unermeßliche der historische Schauplaz. Die eigentliche Weltgeschichte — als alle Theile des Erdenrundes umfassend — beginnt erst von den unsterblichen Entdeckungsreisen Columbus und Vasco de Gama'ö. Auch der erkennbare Zusammenhang, die vielseitige Wechselwirkung aller Theile des weit verbreiteten Menschengeschlechtes sind erst der Charakter der neueren Zeit. Dabei vermehren sich, selbst bei den einzelnen Nationen, die Gegenstände der Betrachtung. Die freudig auf- sprießende Saat der Erfindungen, die fortschreitende Kunst und Wissen- Ich a ft. die unzähligen Verbesserungen — wenigstens Verfeinerungen — de» v. Oiotteef, allgem. ©cjmiidnc. vii. 1

9. Bd. 7 - S. 2

1846 - Braunschweig : Westermann
2 Einleitung. Privat- und des öffentlichen Lebens, die vielen Vervollkommnungen der Staatskunst zumal und die unermeßlich vermehrte Negierungs- thätigleit in der Gesezgebung und in der Administration, der Welthandel und das Kolonialwesen, die Finanzen, die vielverschlungene Politik, die steigende Volksaufklärnng und die Erhebung früher verachteter Klassen der Gesellschaft — alles Das und vieles Andere, wovon die älteren Ge- schichten theils wenig, theils gar nichts enthielten, bereichert das Gemälde der neuen, und liefert den Stoff vielseitiger und höchst interessanter Be- trachtung. Endlich sind die Daten der neueren Geschichte großenthcils deutlicher, bewährter und, als mit unseren eigenen Erfahrungen verwandt, meist ver- ständlicher und lehrreicher, als die des fernen, 'in zunehmend dunklere Schatten zurückweichenden Alterthums. §. 2. Vergleichung mit jenem der alten und mittleren. Und dennoch — troz aller dieser hochinteressanten Seiten — erscheint die neuere Geschichte den Meisten minder anziehend, als die ältere. In der alten und auch in der mittleren Zeit treten, obwohl auf einem beschränkteren Schauplaze, mehr einzelne imponirendc Gestalten auf, als in der neueren. In dieser springen meist nur Sachen hervor, in jenen aber Personen, und zwar Personen von erhebender Charaktergröße und lebenskräftiger, oft an's Ideale grenzender Individualität. Die herrlichen Schilderungen ihres Thuns und Leidens, von den geniercichstcn Männern der klassischen Zeit in unvergänglicher Lebenswärme uns überliefert, erwecken auch in kalten Seelen eine hohe Begeisterung und nimmer versiegende Lust. Der poetische Charakter des — obwohl nur in rohen Gebilden vor uns tretenden — Mittelalters aber, sdie romantischen Züge der Heldenkraft, der Nittertreue, der frommen Schwärmerei, auch der Leidenschaft, ja die grausenhaften Gewaltthaten des Faustrechtes und des Vatikans rollende Donner geben der Phantasie durch den überraschenden Wechsel bald erheben- der, bald rührender, bald erschütternder Scenen unerschöpflichen Genuß; und selbst die Entfernung, welche in der moralischen Welt die Gegenstände gerne vergrößert, und das Halbdunkel, welches diese umgibt, erzeugen eine, das Interesse steigernde, optische Täuschung. Dagegen erscheinen die nnö näher gerückten Charaktere der neueren Zeit in gar viel schwächcrer Glorie, und die

10. Bd. 7 - S. 11

1846 - Braunschweig : Westermann
Quellen. 11 sendstimmigcn Bücherpresse, dieses trefflichen Organs der allseitigen Mit- theilung, welches jedem Erzähler sofort die ganze Welt zum Zuhörer gibt, keinen Irrthum unbeachtet oder unbestritten, keine Seite unbeleuchtet läßt, und dem kritischen Forscher das Befragen und Abwägen von vielen Zeugen und Gegenzeugen leicht macht. §. 2. Sammlungen und Uebersichten. Wir wollen hier meist nur die Quellen der politischen Geschichte, so- wohl die allgemeinen, als die vorzüglicheren unter den besonderen, verzeichnen. Jene, welche der Reformationsgesehichtc, dann der Ge- schichte beider Indien, endlich jener der Wissenschaften angehören, wer- den, so wie überall die wichtigeren Hilfsmittel, bei den entsprechenden einzelnen Kapiteln oder Paragraphen aufgeführt. Unter den Sammlungen von Staatsschriften re. ist die vorzüglichste*) von J. Du Mont (Amsterdam et la Haye 1721 —1731. 8. voll. fol.) zusammengetragen, unter dem Titel: Corps universel diplomatique de droit des gens, contenant un recueil des traités d’alliance, de paix, de trêve, de commerce etc. depuis le règne de l’empereur Charle-Magne jusqu’à présent. Sie fängt schon vom Jahr 800 an. Die Staatsschriften der neue- ren Zeit (nämlich vom 16tcn Jahrhundert an) beginnen mit dem Iv. Baude. Ein Supplement zu diesem Werke in weiteren fünf Bänden, welche bis 1738 reichen, hat Mr. Rousset (gleichfalls in Amsterdam 1739) herausge- geben. Ueber den Zeitraum von 1096 bis 1731 hat J. J. Schmauss (corpus juris gentium acad. Lips. 1730. 2 voll.) eine sehr zweckmäßig gewählte, kleinere Sammlung geliefert. Mehrere andere, einer noch neueren Zeit angchörigc, Sammlungen wer- den wir bei den folgenden Perioden anzeigen. Die collection universelle des mémoires particuliers relatifs à l’histoire de France (08 voll. Paris von 1783—1806), welche bis juin Ende des 16tcn Jahrh, reicht, und die A l l g cm e i n e S am m lu n g h i st o r i fch e r M e m o i r'c s vom 12ten Jahrh, btè auf die neueste Zeit, durch mehrere Verfasser übersezt, mit Anmerkungen *) Die frühere ven Inî. Bernard (nach einem der Verleger gewöhnlich jene ven Mötjens genannt) wird durch die im Texte genannte Sammlung fast überflüssig.
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