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Collatia — Columna.
für die Ruhe Italiens. Drei Kohorten waren von ihnen stets 511 Rom und zwar zuerst bei den Bürgern einquartiert (Suet. (Jet. 49.), bis Tibe-rtus ihnen auf Veranlassung des Sejan "an der Ringmauer Roms ein eigenes Lager anwies ca-stra praetoria Suet. Tib. 37. Sie bildeten nebst den equites praetoriani die kaiserliche Garde (vires et robur exercitus, Tac. liist. 1, 87. 2, 25.) und hatten außer höherem Range und Solde ,y Vorrecht von nur 16 Sdienftjähren (die Le-9ton§|oibaten 20 Jahre). Von Vitellins wurde diele Garde aufgelöst, weil sie für Otho gegen ihn gefochten hatte (das. 2, 67. Suet. Vit. 10 )- ba= für errichtete er 16 neue cobortes praetoriae (Tac. Inst 2, 93.) und 4 coli, urbanae anstatt der von August für die polizeiliche Sicherheit ornö bestimmten 3 cok. urbanae, die ebenfalls an dem Kriege gegen Vitellins theilgenommeii hatten 1 Dct|V 1, 89.). Augnstus hatte sie dem etwaigen praelectus urbi zur Verfügung gestellt. Später verschmolzen diese beiden Truppengattungen und gab es deren nur 14 Gehörten, bis Konstantin ö. Gr. diese Garde ganz aufhob und die castra praetona zerstörte, als den fortdauernden Sitz der stets wiederkehrenden Militärrevolutionen. os ®tabt 5 Millien östlich von Rom am
Unw, Wohnort des Tarquinins Collatinns wo S.tarquimns und seine Begleiter die Lueretia beim Spinnen trafen. Liv. 1, 38. 57.
Collatiiius s. Tarquinii.
Collegium (conleg. bis zu Augustus), eine Verbindung mehrerer Menschen, welche zusammen eine logen, juristische oder moralische Person ausmachen. Weiteren Umfang hat die Bedeutung von soclalitas; ordo und corpus sind spatere Namen nicht technischem Sinne wird gesagt collegium praetorum, tnbunorum u s. w., beim btefe sind unter steh Kollegen, bilben aber nicht eine Person Zu einem colleg. werben minbestens drei Mitglieder erfordert. — 1) Die ältesten römischen Korporationen waren religiöser Natur und für gewisse Culte eingeführt, z. B. sodales Tifcii, sodalitas germauorum Lnpercorum 11. a., wie überhaupt ctlle Gemein schaftlichkeit aus den sacris beruhte, solche Sodalitäten waren die für den Cult der vergötterten Kaiser errichteten sod. Augustales, Llaudiales^ Flaviales u. a. — 2) Uralt waren auch die Handwerkerinnungen, collegia opifi-Cum’ ^5.Iu. einer zahllosen Menge heranwuchsen.
- 3)^Jjülitftrif:che Korporationen, oder zur Feier von spielen vereinigt, wie coll. Germanornm Martensium, Iuvenum u. a. — 4) Coli te-
nuiornm, Leichencasseneollegien, welche ihren Mitgliedern nach deren Tode ein anständiges Begräbnis sichern wollten. - 5) Coll. in weiterem
(sinne sind die städtischen Kommunen (civitates mumcipia, coloniae) und der Staat selbst —' Die mnere Einrichtung und Verfassung der Kollegien war sehr ähnlich, z. V, in Beziehuua aus gemeinsames Vermögen, Vorsteher, Begründung und Auflösung, Privilegien u. s. w. Die meisten Korporationen vereinigten sich an bestimmten
iew äu seitlichen Mahlzeiten und blieben auch nach dem^obe vereinigt, inbem sie gemeinsame Begrabmtzplätze hatten.
Collma s. Tribus. Colllna porta s Roma, 5.
Collis liortörum s. Roma, 11.
Colonia. I. Unter den sehr vielen mit biesem tarnen bezeichneten Stävteanlagen ist besonbers zu nennen Colonia Agrippina oder Agrippinen-sis am Rhenus (j. Köln am Rhein). Früher eine etabt der Ubier (oppidum Ubiorum Tue ann. 1 36 ), würde sie 50 n. K. aus Betrieb der Gemahlin des Kaisers Klaubius, Agrippina bic hier geboren war, colonisirt und nach ihr be-nannt, erhielt das ins Italicuni und hob sich ?u einer bebeutenben Größe und Blüte. Tac. hist.
1 ’ 7^Ö. 56. — Ii. s. Klriqovilcc. sn> V rnu1 ’ .ober Durchschlag, gewöhnlich von Metall, mit kleinen Löchern versehen und zum Klaien der Flüssigkeiten, besonders des Weines angewandt. '
Kolumbarium, 1) Taubenhaus, 2) das Innere der Grabgewölbe, welche mit ihren vielen Nischen L0c11 ec^> solia) den Taubenhäusern nicht nn-ähnlich waren, s. Sepnlcrum, 6.
3unius Moderatus, geb. zu Gades, Zeitgenosse des Seneea, lebte unter Nero, hielt sich eine Zeit lang als Tribun in ehrien auf und starb wahrscheinlich zu Tarent, eeut Werk Über die Oekouomie (de re rustica) tn 12 Büchern (barunter das 10., über den Gartenbau , in Nachahmung des Vergil in Hexametern), um 62 geschrieben und einem gewissen P.
.ins gewidmet, ist in einer schmuckreich rheto-nftrenben, aber fließenden Sprache mit Geist und Linstcht abgefaßt. Außerdem haben wir noch von ihm, vielleicht ans einem früher geschriebenen aber verloren gegangenen ökonomischen Werke in 4 Büchern, eine Abhandlung über Baumzucht, de arbonbus. Ausgg. in den Scriptores rei rüst. von xy. M. Gegner und I. G. Schneider.
, olurnua, griech. avrßrj ober arvlog, auch mcov eine Säule ursprünglich nur zum Nutzen, eine stütze ober eine Säule zum Tragen eines Faches, anfangs wol aus Baumstämmen ober unbehauenen Steinblöcken, die erst allmählich eine edlere Gestalt bekamen. Sie fanden ihre Anwendung in jedem Hanse und Tempel, ba die Säulenhalle ein wesentlicher Theil berfelben war, und daher überhaupt in allen Gebäuben, aber auch auf Arabern und überhaupt bei Monumenten
Parthenon zu Athen.
(vgl- Hans, Templum, Sepnlcrum). Uii-terfchieben würden in Griechenland brei Säulen-orönungen, die dorische, die ionische und die korinthische. — Die dorische und ionische treten fast gleichzeitig auf, und dorisch wurde der ältere Baustil, obschon er anfangs gerade in nichtbori-icheu Staaten wie in Athen geblüht zu haben
^
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Collatia_—_Columna August Collatiiius Augustus Germanornm_Martensium Collma Colllna Agrippina Schneider Hans
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Rom Roms Rom Tarquinins_Collatinns Beziehuua Rhenus Rhein Italicuni Taubenhaus Tarent Athen Griechenland Athen
290
Meister. Zur Erhaltung des Friedens und der Verfassung besteht noch eine
dritte Staatsgewalt, das Bundesgericht, welches vom Kongreß und Präsi-
denten unabhängig ist und über die Verfassungsmäßigkeit der gefaßten Be-
schlüsse, Gesetze, über Streitigkeiten zwischen Unionsstaaten rc. entscheidet.
Die Mitglieder des Gerichts ernennt der Präsident mit Zuziehung des Se-
nats auf Lebenszeit. Ein stehendes Heer von 10,000 Mann dient nur
dazu, die Cadres der verschiedenen Regimenter im Falle eines Krieges zu
bilden; dagegen umfaßt die Miliz alle Bürger vom 18. bis 45. Lebensjahr
mit Ausnahme der Lehrer, Geistlichen, Richter, Advokaten und Matrosen,
und zählt 2 Mill. Mann. Die Marine zählt ohne die Handelsschiffe über
100 größere und kleinere Kriegsjahrzeuge, welche theils in Häfen der Union,
theils in Brasilien, theils im Mittelmeere, theils im chinesischen Meere
stationirt sind.
In kirchlicher Beziehung herrscht in der Union die unbeschränkteste
Freiheit. Die politischen Rechte sind durchaus unabhängig vom religiösen
Glaubensbekenntniß, da der Staat über die unzähligen Religionsparteien das
Oberaufsichtsrecht nicht in Anspruch nimmt und den Gemeinden die Er-
bauung der Kirchen und die Anstellung und Besoldumg der Geistlichen ganz
überläßt. Im Allgemeinen ist das amerikanische Volk trotz der unbeschränk-
ten Religionsfreiheit sehr religiös. Die Zahl der kirchlichen Sekten wächst
mit jedem Jahre; besondere Erwähnung verdienen hier von denselben die
Mormonen, welche seit 1850 das neue Territorium von Utah bewohnen.
Die Mormonen behaupten, die Gründer und Leiter ihrer Kirche hätten von
Gott die Sehergabe empfangen, und seien im Besitze neuer Offenbarungen,
wodurch das alte und neue Testament vervollständigt und die Absichten
Gottes für die gegenwärtige Welt geoffenbart würden. Sie glauben, die
Wiedererscheinung Christi sei nahe; sie nennen sich die Heiligen der Gegen- _
wart und geben vor, allein über den Inhalt des alten und neuen Bundes
erleuchtet zu sein. Sie ordnen darnach ihre Sitten und Gebräuche, billigen
die Vielweiberei und lehren die Gemeinschaft der irdischen Güter. Durch
diese Lehren sind sie schon oft mit den Regierungen in Konflikt gekommen,
und werden ohne Zweifel noch ernstere Händel anfangen', da sie mit Hülfe
bekehrter Indianer die Geldaristokratie der Union, ihre Todfeinde, vernichten
wollen. Ihre Apostel reisen mit Traktätlein und Zeitungen bereits in Europa
umher, um neue Anhänger zu gewinnen; leider ist ihnen dies gelungen.
I. Neu-England.
1. Mailie^ der nordöstlichste Staat der Union, erhebt sich terassenförmig
von S. nach R. Die zerrissenen, felsigen Küsten gleichen denen von Nor-
wegen. Das Klima ist streng und der Winter lang; trotz der häufigen
Nebel ist die Luft gesund. Die bedeutenden Wälder, Weiden und Eisen-
gruben machen die Ausfuhr zu einer ansehnlichen. Die Regierung ist in
Augusta (9000 E.). Wichtiger ist der Hafenplatz Portland (28,000 E.).
2. Nru-Hampkhire ist größtenteils eben, hat ein heiteres und bestän-
diges, aber kaltes und rauhes Klima. Landwirthschast, Industrie und Handel
nährt die Bewohner, welche dicht bei einander wohnen. Deutsche Einwanderer
wenden sich wegen des vorherrschenden Anglicismus nie hierher. Regierungssitz
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Extrahierte Personennamen: Gott Christi Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Utah Gottes Europa Neu-England Augusta Hafenplatz_Portland
58
und nicht bloß in der angestammten Heimath, sondern auch in entfernten
Kolonien, wohin sie ausgewandert sind. Dagegen können wir die größte
Mehrzahl von der mongolischen Race zu. den Nomaden zählen, ebenso wie
die meisten Aethiopier. In Amerika und Australien finden wir endlich die
Heimath der wandernden Jäger- und Fischerstämme.
Es ist unzweifelhaft, daß die ackerbautreibenden Völker stets die gebil-
deteren waren. Der Ackerbau macht feste Wohnplätze nöthig und zwingt
den Menschen zum Nachdenken, wie er sein Feld bestellen und seine Geräth-
schäften und Bedürfnisse beschaffen soll; wie er die Ernte zu seinem Nutzen
verwende und aufspare, die Früchte zubereite und erhalte. Mit dem ruhi-
gen, friedlichen Ackerbauleben ist die Bildung und sittliche Vervollkommnung
der Völker unzertrennlich verbunden.
Ter Grad der Bildung eines Volkes wird aus seiner Nahrungsweife,
aus der Beschaffenheit seiner Wohnungen, seiner Kleidung, seiner Religion,
seiner Beschäftigung, seiner Gesetze und bürgerlichen Einrichtungen erkannt.
Wenn wir zunächst die Religionen der verschiedenen Völker des Erd-
balls betrachten, so verdient vor Allem bemerkt zu werden, daß man noch
kein Volk angetroffen, bei welchem sich nicht die Verehrung und Anbetung
irgend eines höheren Wesens auf die eine oder andere Weise kundgegeben
hätte. Die religiösen Vorstellungen und die Art der Verehrung dieses hö-
heren Wesens sind freilich sehr verschieden, und während sie bei einem groß-
ßen Theil auf einer göttlichen Offenbarung und Verehrung eines einzigen,
höchst vollkommnen und allmächtigen Wesens beruhen, beschränken sie sich bei
andern Völkern, die nur auf einer sehr niedrigen Stufe der Bildung stehen,
auf eine gewaltige Furcht vor bösen Geistern, die über die Witterung, Leben
und Tod, Glück oder Unglück, Armuth und Reichthum in der Welt zu ent-
scheiden haben. In Bezug auf die Religion zerfallen alle Völker in zwei
große Klassen: in Monotheisten und Polytheisten.
Die Monotheisten verehren ein höchstes Wesen; zu ihnen gehören die
Juden, Christen und Muhamedaner oder Moslemin. Die Juden hatten die
erste Offenbarung des einigen Gottes; sie waren stets auf ein kleines Ge-
biet beschränkt und vermochten nicht, ihrer Lehre auch bei andern Völkern
Eingang zu verschaffen. Nach der Zerstörung Jerusalems (70 «. Chr.)
zerstreuten sie sich in alle Welt; man schätzt gegenwärtig die Gesammtzahl
der noch lebenden Juden auf 7 Millionen. Das Christenthum, die Offen-
barung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, ist die
erhabenste aller Glaubenslehren. Es zertheilt sich in drei Hauptkirchen:
in die römisch-katholische, in die griechisch-katholische und in die protestantische.
Zur letztem gehören wiederum die Lutheraner, Reformirten, Anglikaner und
Presbyterianer (Puritaner). Minder verbreitete Sekten sind die Mennoniten,
die Herrnhuter, die Quäker und die Methodisten.
Der Islam, die Lehre der Muhamedaner, wurde 622 n. Chr. von
Muhamed gegründet, und beruht auf jüdischen und christlichen Glaubens-
sätzen, welche der Stifter nach Gutdünken erweiterte, verstümmelte oder sonst
veränderte. Unter den Sekten der Muhamedaner verdienen außer den Sun-
niten und Schiiten nur noch die Wechabiten in Arabien eine besondere
Erwähnung.
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Extrahierte Personennamen: Chr Chr Muhamed
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Gottes Jerusalems Jesum_Christum
128
Gegen Fremde ist der Engländer zurückhaltend, und auf Reisen tritt nament-
lich der weniger gebildete Engländer anmaßend und barsch auf. Nichts ist
ihm gut genug, Alles tadelt er und in Allem tritt die eigene Persönlichkeit,
selbst zum Nachtheil der Mitreisenden, stark hervor. Ein besonderes Wohl-
gefallen haben die Engländer an den Wetten. Besonders stark zeigt sich
diese Neigung bei ihren Lieblingsspielen, dem Wettrennen und den Hahnen-
kämpfen. Das Boxen, der Faustkamps zur Wahrung der persönlichen Ehre,
ist den Engländern eigenthümlich und geschieht nach vorgeschriebenen Regeln.
Besondere Fertigkeit und Ausdauer sucht sich die Jugend im Rudern zu
erwerben.
Die herrschende Kirche ist die anglikanische oder bischöfliche (die engl.
Hochkirche), neben welcher alle übrigen Religionen und Sekten geduldet wer-
den. e/7 der Bevölkerung Irlands bekennt sich zur römisch-katholischen Kirche.
Für die Volksbildung ist in England im Allgemeinen schlecht gesorgt; viele
Tausende wachsen ganz ohne Unterricht auf. Im Jahre 1844 gab es in
England noch über 1200 Dörfer ohne Schulen. Am besten ist der Volks-
unterricht in Schottland bestellt. Dagegen sind die höheren Lehranstalten
auf gutem Fuße, aber meist Privatunternehmungen ohne die Beaufsichtigung
des Staats. In vielen dieser Pensionsanstalten beschränkt sich der Unterricht
auf Rechnen, Schreiben und Latein; andere Anstalten haben bereits Mathe-
matik und Naturwissenschaften in ihren Lehrplan aufgenommen. Nur die 4
schottischen Universitäten Edinburg, Glasgow, Aberdeen und St. Andrews
sind ähnlich den deutschen eingerichtet; die in Oxford, Cambridge und Dublin
bestehen nur aus einer Anzahl von Anstalten, welche neben dem Unterrichte
den Studirenden auch Kost, Wohnung und Unterhalt bieten und besonderen
Stiftungen ihr Fortbestehen zu danken haben.
Die Verfassung Englands ist eine constitutionell-monarchische. An der
Spitze des Staates steht ein König oder eine Königin, indem die königliche
Würde auch in weiblicher Linie in England erblich ist. Ihm steht einzig
die vollziehende Gewalt zu; die gesetzgebende theilt er mit dem Parlament,
welches aus dem Ober- und Unterhaus besteht. Jenes nennt man auch das
Haus der Lords, dieses das Haus der Gemeinen. Das Oberhaus bilden
die Mitglieder des hohen Adels, die 23 englischen Erzbischöfe und Bischöfe
und 4 aus der Gesammtzahl der irländischen Erzbischöfe und Bischöfe; die
Zahl der Mitglieder des Oberhauses kann vom König zu jeder Zeit ver-
größert werden, weil er die erbliche Würde eines Peers verleihen kann.
Den Vorsitz im Oberhaus führt der Lord-Kanzler. Das Unterhaus ist aus
der direkten Wahl der Grundbesitzer in den Grafschaften, Städten und Flecken
zusammengesetzt. Es sitzen 658 Mitglieder darin. Wählen dürfen alle
Bürger, welche 21 Jahre alt sind, seit 12 Monaten ein liegendes Gut und
ein Einkommen von 10 Pf. Sterling haben oder eine Hausmicthe von glei-
chem Werthe bezahlen. Wählbar sind die englischen Bürger, welche das
21. Jahr zurückgelegt, ein reines Einkommen von 600 Pf. Sterling aus
eigenem Grundbesitz in den Grafschaften, und in den Städten re. eins von
300 Pf. haben; die Geistlichen und Sheriffs sind nicht wählbar. Vorsitzer
des Unterhauses ist der Sprecher; er wird von den Mitgliedern des Unter-
hauses nach der Stimmenmehrheit gewählt und vom König bestätigt. Das
Parlament hat die Staatsverwaltung zu beaufsichtigen, Gesetze zu berath-
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Extrahierte Ortsnamen: Hochkirche Irlands England England Schottland Edinburg Glasgow Aberdeen Oxford Dublin Englands England
255
genannt, Bürgerkriege erregten, und die Gallas ins Land einfielen, hat der
Negus sein Reich verloren. Die Ras haben sich den Königstitel beigelegt,
und halten den Negus in Gondar gefangen, da sie aus Ehrfurcht vor den
alten Satzungen die Würde des großen Negus nicht abzuschaffen wagten.
Das Christenthum der Abyssinier, welches bis zum Jahre 330 n. Chr.
hinaufreicht, ist von dem der Europäer durchaus verschieden. Jene haben
viele mosaischen Gebräuche, besonders in Bezug auf den Sabbath, auf
Speisen und Reinlichkeit beibehalten. Taufe und Abendmahl wird bei ihnen
nach Art des griechischen Ritus abgehalten, mit welchem sie auch die Fest-
und Fasttage gemein haben. Ihr Gottesdienst besteht im Vorlesen eines
Abschnittes aus dem neuen Testament und im Genusse des heil. Abendmahls.
Ihr geistliches Oberhaupt heißt Abuna (unser Vater). Nachdem man im
17. Jahrhundert diese Christeninsel im Meere des Islams und Heidcnthums
aufgefunden hatte, gaben sich später Iesuiten-Missionäre dahin und erlangten
Anfangs großen Einfluß, wurden aber später wegen Einmischung in die
staatlichen Streitigkeiten des Landes verwiesen. Seit 1829 sind evangelische
Missionäre daselbst thätig. Durch die lang andauernden Kriege ist Ackerbau
und Gewerbthätigkeit sehr vernachlässigt worden; das Volk, welches aus den
Urbewohnern, Beduinen, Gallas, Negern rc. gemischt ist, wird als hinterlistig
und betrügerisch geschildert. Der Handel ist unbedeutend; denn das Land
besitzt keine Heerstraße, keinen schiffbaren Fluß und nur einen Seehafen,
Masiuah am rothen Meer. Vor Kurzem bestanden in Habesch drei König-
reiche: Tigreh, Gondar oder Amhara und Schoa. Kaiser Theodor hat sie
1855 vereinigt. In Tigreh: Adowa, 10,000 E. Axum war einst Haupt-
stadt. In Gondar: Gondar, 12,000 E., Residenz des Abuna und Groß-
Negus. In Schoa: Ankobar, 5000 Einw. Der Herrscher von Gondar,
welchen schon vor geraumer Zeit der koptische Patriarch zum Negus von
Aethiopien gekrönt hat, und der sich Theodor I. nennt, hat die übrigen Reiche
unterdrückt (1855) und herrscht seitdem allein.
Anmerkung. Im südlichen Theile von Habesch liegen die von Gallas
besetzten Landschaften Narea und Kassa, die Heimath des Kaffeebaums.
Im Küstenlande Samhara wohnen unbändige Nomaden. Daselbst liegt
Massuah, eine wichtige Handelsstadt, welche seit 1814 zu Aegypten
gehört.
§ 102.
Die christliche Neger-Republik Liberia.
(1200 Q.-M., 300,000 E.)
Eine Gesellschaft amerikanischer Bürger gründete 1821 an der afrika-
nischen Pfefferküste einen christlichen Negerstaat, welchen man mit freigewor-
denen Negersklaven bevölkerte. Das nothwendige Land hatte man schon
1819 den dortigen Negersürsten abgekauft. Die eingewanderten Neger waren
alle ohne Ausnahme Bekenner der Lehre Jesu, und gründeten die Stadt
Monrovia, legten Schulen, Kirchen und Druckereien an, und zeigten voll-
ständig, daß auch die Neger auf dem Gebiete der Gesetzgebung, der Gewerb-
thätigkeit und Landwirthschaft selbständig Gutes und Großes zu leisten ver-
mögen. Der Freistaat ist in gutem Fortschreiten begriffen; die öffentlichen
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I Das türkische Reich.
733
unter welchem Erzbischöfe und Bischöfe stehen. Die niedere
Geistlichkeit ist sehr unwissend, aber rein in Sitten und
Wandel und dabei — arm; denn sie lebt nur von den
Almosen und milden Gaben der Frommen. Auch die Maro-
niten, etwa 200,000, sind Christen, die einen Patriarchen
haben und zahlreiche Klöster. Ihre Mönche zeichnen sich
durch eine sehr strenge Lebensweise ans; die Zahl derselben
wird — etwas unglaublich! zu 20 bis 25,000 angegeben.
Die Drusen, etwa 70,000, bilden eine muhamedanische
Sekte, die sich aber an die Vorschriften des Korans nicht
im Mindesten bindet. — Verschieden, wie die Völker, sind
auch die Sprachen. Zu den wichtigsten und verbreitetsten
gehören die türkische, griechische, armenische, kurdische (ein
Dialekt der persischen) und die arabische. — Ueber Kör-
perbau und Charakter der Türken s. §. 814 —
und der Griechen §. 835. Der Armenier ist von
mittleren: Wüchse; seine Züge sind regelmäßig. Sein lebhafter
Blick verkündet Ernst; schwarzes Haar umgibt seine Stirne.
Er ist mäßig, fleißig, sparsam, ordnungsliebend und gastfrei —
und nur Druck und orientalischer Despotismus verschuldet
die Flecken, die sich gar häufig in seinem Charakter finden.
So ist er versteckt, geizig und kriechend geworden; so hat sich
Gewinnsucht und Feigheit seines Herzens bemächtigt; so lebt
er nur für Handel und Erwerb. Armenier und Juden sind
daher die reichsten Wechsler und Handelsleute in den türkischen
Städten. — Die Maroniten sind tapfer, wohlhabend und
gastfrei, groß und schön; aus ihren blauen Augen leuchtet
Stolz; ihre Kleidung und ihre Waffen zeugen von Prachtliebe.
Verbrechen sind bei diesem Volke fast unbekannt. — Der
Druse hält viel auf öffentliche Ehre, und Gastfreundschaft
ist ihm heilig; er ist unternehmend und tapfer. — Die
Turkomanen, deren Zahl in der asiatischen Türkei etwa
4 Va Mill. beträgt, sind fast alle Nomaden. Sie haben
kleine Augen; das Gesicht ist platt, der Körper kräftig und
gut gebaut, der Wuchs schlank; die Gesichtszüge sind stark
und männlich. Ihr Charakter wird sehr ungünstig geschildert.
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Xi Tibet,
821
groß; die vornehmsten heißen Ku tuchtu's, die, so chelos
in Klöstern leben,' Gylong's. Man zählt kiele Tausende
solcher Klöster — auch Nonnenklöster — und hat Ln .einem
einzigen 3700 Mönche gefunden.. Miele Bilder schmücken
die Tempel; aber Anbetung derselben findet nicht- Statt,
sondern ist nach den Vorschriften der Buddha-Religion ver-
boten. — Die Tibetaner sind von starkem Körperbaue,
Haare und Augen schwarz; die Hautfarbe' ist bräunlich, auch
kupferröthlich? Sie werden alö ein sanftes, harmloses, freund-
liches, fried- .und dienstfertiges und mäßiges Volk geschildert,
das sich zugleich durch große Thätigkeit und Biederkeit aus-
zeichnet. Raub und Mord, Gewaltthätigkeiten und Blut-
vergießen sind bei ihm ganz unbekannt.
'§. 968. Bildung und eine ziemlich hohe Kültur kann den
Bewohnern dieses Gebirgslaudes nicht -abgesprochen werden.
Seit undenklichen Zeiten ist die Buchdruckerknnst bei -ihnen
eingeführt, und sie besitzen eine.reiche Literatur, besonders in
-der Theokogi'e, Heil- und Sternkunde, 'Geschichte u. s. w.
Es gibt viele Klosterschulen; zwölf lstchere Lehranstalten blühen;'
es fehlt. nicht an bedeutenden- Büchersammlnngen. In der
Bildhauerkunst', haben sie es ;it einem hohen Grade der Voll-,
kounuenheit. gebracht. -— Landbau und. Viehzucht sind Haupt-
beschäftigungen; der Gewcrbfleiß aber liefert Seiden- und
Wollenzeuge, Papier, Waffen, Holzwaaren u. a. Ein leb-
hafter Verkehr findet Statt mit'-den angrenzenden Ländern;
besonders werden Pferde, seidenartige, silberweiße Uakfchwcife,
Wolle, Moschus, Borax, Goldstaub und Salz ausgeführt.-.—
Die beiden Groß-Lama's beherrschest das eigentäche Tibet;
das weltliche Oberhaupt in Butan aber ist ein Radscha.
Sie stehen unter der Schutzherrschaft des Kaisers von China,
welchem alljährlich reiche Geschenke zugehen.
§. 969. Hlassa (Lassa), die ansehnliche. Haupt-
stadt, des Landes und die Residenz des Dalai-Lama,-liegt, von
einer steinernen Ringmauer umgeben, etwa in der.mitte des
Landes in einer großen,' fruchtbaren Thalebeue, hat viele
Klöster und Tempel und mehrere höhere Uuterrjchtsanstalten
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Xvii. G U y a N a.
1055
die Hauptstadt der Provinz Rio grande do Norte mit 3oo0
Einw., liegt unfern der Mündung des ebenso genannten Flusses
im Norden der vorigen und besitzt einen Hafen. — Parna-
hyba (Parnaiba), eine Stadt in der Provinz Piauhy und
im Nordwesten der vorigen an der Mündung des Parnahyba,
hat einen Hafen und 5000 Einw., welche einen ansehnlichen
Verkehr treiben. — Maranhao (San Luis do M>), die
Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt im Westen der
vorigen auf der 11 Meilen im Umfange habenden plantagcn-
reichen Insel Maranhao und zählt 30,000 Einw. Die Pal-
laste des Statthalters und des Bischofs, das vormalige Jesuiten-
Kollegium und mehrere Kirchen und Klöster sind ansehnliche
Gebäude; der Hafen ist stark besticht, der Handel blühend. —
Para (Velem), die schöne Hauptstadt der Provinz gleiches
Namens, im Westen der vorigeii und an der 3 Stunden brei-
ten Mündung des Gran Para, hat viele ansehnliche, schöne
Gebäude, einen Dom und mehrere andere prachtvolle Kirchen,
ein theologisches Seminar, einen botanischen Garten, einen
Hafen lnrd 12,Ooo Einw., die einen sehr blühenden Verkehr
unterhalten. 2" den I. 1831 und 1835 ward die Stadt,
die damals gegen 30,000 Einw. zählte, durch die Indianer
sehr verwüstet. — Santarem, eine volkreiche Stadt im
Westen der vorigen und am Maranhon, treibt starken Landbau,
Sclstfffahrt und Haudel.
Xvii. Guyana.
tz. 1224. Unter diesem Namen wurde sonst der ganze
Landstrich längs der Meeresküste und zwischen dem Maranhon
und Orinoko begriffen; gegenwärtig aber umfaßt derselbe ein
weit kleineres Gebiet, das sich zwischen 317 — 326v3° der
Länge und 0% — 72/3° der Breite ausdehnt und von dem
atlantischen Meere, Brasilicit und Kolumbien begrenzt wird.
Da die südlichen und westlichen Grenzert nicht genau bestimmt
sind; so schwanken auch die Angaben über die Größe des
Fläch enge Haltes, der etwa 6000 Omcilen betragen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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770
Die einzelnen Länder Asien'ö.
am zahlreichsten. — Die Gelehrten-Sprache der Hindus ist das
uralte Sanskrit; gegenwärtig nur Büchersprache, erscheint
dieselbe aber nicht allein als die Stammmutter der jetzigen
indischen Volks-Dialekte, sondern auch der meisten gebildeten
europäischen Sprachen. Die jetzige Sprache dieses Volkes
theilt sich in sehr viele Mundarten, von denen jede ihre
eigene Schrift hat. Das Englische in ihren Besitzungen
einzufschren und immer weiter zu verbreiten, ist das Streben
der jetzigen britischen Regierung, — Die Hindus bekennen
sich zur bra mini scheu Religion; Brama (der Erschaffer),
Wisch nn (der Erhalter) und Schiwa oder Schi wen
(der Zerstörer) werden als die drei Hauptgottheiteu verehrt.
Reben diesen gibt cs noch cinc zahllose Menge von Unter-
göttern; die indische Mythologie zählt deren nicht weniger
als 30,000 auf. Sehr zahlreich ist auch das Heer der
Priester (Braminen); sie sind theils Religions-Diener bei den
mit vielen Götzenbildern geschmückten Tempeln (Pagoden),
theils Mönche und Einsiedler. Glänzende religiöse Feste
werden häufig gefeiert; auch Tänzerinnen (Bajaderen)
erscheinen thätig bei denselben. Die uralten heiligen Bücher
oder die Weda ms — Seelenwanderung, Opfer, Baden,
Selbstreinigung und Selbstpeinignng, Verbrennung der Wittwen,
Die Sikh's sind Deisten, entfernt von Bilderanbetung und
Abgötterei; der Islamismus zählt viele Bekenner; auch
gibt cs Christen (..Va Mill.), Parsen und Juden. — Die
Hindus gehören zur kaukasischen Menscheuraffe; der Körper,
zwar zart gebaut, ist wohlgebildet; die Gesichtszüge sind
ausdrucksvoll. Die im Allgemeinen bräunlich-gelbe Hautfarbe
geht bei den höhern Kasten oder Ständen in eine lichtere
über. Dieses Volk sondert sich nämlich ab in vier Kasten
oder streng geschiedene Stände. — Diese sind: i) die Bra-
minen, zu denen die Gelehrten, Priester, Gesetzverständige
und Staatsbeamten gehören; die Tschettries oder die
Krieger und Fürsten (Radscha's, Raja's); 3) die
Waischias (Massier), welche.die Landwirthe und Kaufleute
begreift, und 4) die Schudders (Suders) oder die
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
782
Die einzelnen Länder Asien's.
vorigen, war früher die Residenz des Herrschers und hatte
damals über 100,000 Einw. In einigen Tempeln befinden
sich Werke altindischer Bildhauerei; es gibt mehrere Schulen;
viele Pilger wallfahrten zu den hiesigen Heiligthümern. —
Butschanpnr (Boochanpoor), eine volkreiche Stadt im
Süden der vorigen und am Tapty, treibt bedeutenden Handel.
§. 918. 2) Das Königreich Lahore erstreckt sich
zwischen dem 88. und 96.° der Länge und dem 30. und
3-1*/,.° der Breite über den nordwestlichen Theil Vorder-
Jndiens und wird im Norden und Westen von Afghanistan,
im Osten von Tibet und im Süden von dem indo-britischen
Reiche begrenzt. Die Größe beträgt 3300 Qmeil; die
Zahl der Einw. ist 4 Mill. Gebirge (der Himalaya)
ragen an der Nord- und Ostgrenze empor; das Uebrige ist
größtentheils eben. An der Westseite strömt der Indus, der
hier den Pnndschnud (Pendschnad) aufnimmt. Dieser
entsteht aus der Vereinigung von fünf ansehnlichen Flüssen,
welche dem Lande, das sie bewässern, den Namen Pendschab
(Pundschab) d. h. Fünfflußland, gegeben haben. Diese
Flüsse sind: der Dschylnm»(Ihylum), einst Hydaspes,
der T scheu ab, früher Akesines, der Rawi, vormals
Hydraotes, der Setledsche und der Bcgah. Rauh ist
die Luft in den Gebirgen, heiß und trocken in den südlichen Flach-
landen. Die Bewohner sind größtentheils Sikbs (Seikhs)
und von den übrigen Hindus nur in religiöser Hinsicht ver-
schieden; denn obgleich sie sich zur braminischen Religion
bekennen, so haben sie doch auch manche Lehren des Islam
angenommen. Sie stehen unter mehrern Häuptlingen (Ser-
bar s)./ an-deren Spitze aber ein gemeinschaftliches erbliches
Oberhaupt (Maha Radscha) sich befindet. Die Ein-
künfte sollen gegen 25 Mill. Gulden betragen; das Heer,
'größtentheils auf europäische Weise orgapisirt, besteht aus
80,000 Mann. — Amret'si.r, die offene Hauptstadt des
Bundes der Sikhs, im Nordwesten von Delhi und zwischen
den Flüssen Rawi und Begah, zählt 100,000 Einw., welche
Shawls, Steinsalz u. s.. w. ausführen.- — Lahore, eine
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Extrahierte Personennamen: Maha_Radscha
Extrahierte Ortsnamen: Tapty Lahore Jndiens Afghanistan Tibet Lahore