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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 38

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
38 anbaufähigen Flußthälern aus und drangen durch Rodungen immer tiefer in die Wälder der Ebene und des Gebirges ein. Immer neue Wohnplätze entstanden, denn die stetig zunehmende Bevölkerung verlangte breiteren Raum. Oft ist die Art und Weise der Besiedelung in den jetzigen Ortsnamen noch klar zu erkennen. Bezeichnungen wie: Ried, Riet (Sumpf), -brand, -schlag, -hau, Reute, Rüti, -rode, Schwanden. Schwendi (zum Schwinden gebrachtes Holz) in West- und Süddeutschland und in der Schweiz deuten auf die großen Anstrengungen hin, die zur Urbarmachung des Landes erforderlich waren. Die Endsilben -Hofen und -hausen erinnern an die Gründung von Höfen, -büren, -dorf, -heim, -weil, -weiler an die von Dörfern. Daß manche deutsche Orte auf den Trümmern römischer oder keltischer Städte errichtet sind, weisen -stadt, -bürg (-städt, -bürg) nach; auf Verkehrswege deuten -straß, -brück, auf Grenzorte -scheid, auf Wiesen -au, -seld, -wang, -wangen, auf die Anlage am Wasser -brunn, -born, Lauter, Spring, -bach, -ach, -gmünd, -surt, Laufen, auf Baumpflanzungen Holz. Wald. Berka, Eichen, Esch. Elm, Buchen, Linden, Affol-tern (Apfelbaum, althochdeutsch apholtra), auf Mühlen Quirn-, Kirn-, Kürn-, -mühl, Mühlen hin; die Bezeichnung der Lage überhaupt tritt hervor in: -berg, -stein. -fels. -steig. Bühl. Halden u. f. w. Auf nicht deutsche Bevölkerung, die im Lande blieb, aber mit der Zeit ihre Sprache verlor, läßt sich bei den Silben: Wal-, Walch-, Wälsch-und Wallen schließen. Aus die wegen zunehmender Bevölkerung erfolgte Teilung mancher Orte weisen Bezeichnungen hin wie Alt- und Neu-, Ober- und Niederoder Unter-, Vorder- und Hinter- n. s. w. Daß die Zahl der Kirchen und Kapellen in den einzelnen Orten sich gemehrt hat, zeigen die Vor-und Nachsetzungen von Kirch-, Münster. Zell, Kappel u. s. w. Manche Orte haben ihren Namen von Personen und Familien. Daraus geht hervor, daß dadurch entweder das Sondereigen oder der Gründer der Siedelung angedeutet werden sollte. Hierher gehören die schwäbische Endung -ingen, das hessische und thüringische -ungen (in Bayern -ing), das Vorsetzen von Vornamen vor -hofen, bei Geschlechtsnamen -ing-hofen, vor -au, -bach, -berg, -dorf, -feld u. s. w. Orte, die von steuerfreien Herrschaften angelegt waren, erhielten die Namen Bifang (Einfassung), Sonder oder Hagen (auch mit Eigennamen zusammengesetzt). Manchmal läßt sich aus den Namen erkennen, welcher Art die Grundherrschaft war, oder ob sie fehlte. Grafen-

2. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 158

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
158 wird meist horizontal abgedeckt und dadurch bildet sich dort eine halbkreisförmige Fläche, auf der häufig Reliefdarstellungen (erhabene Arbeit in 'Stein, Metall u. s. w., die mit der Fläche zusammenhängt) ausgeführt wurden. Über dem Portale öffnet sich manchmal ein großes, kreisförmiges Fenster, wegen seiner radförmigen Gestalt Radfenfter genannt. Zur Zeit des gotischen Stiles setzte man statt der nach dem Centrum laufenden Speichen geometrische Formen aller Art in den Radkranz ein. und die Radfenster wandelten sich um in „Rosen ", die namentlich in Frankreich sehr schön ausgebildet über dem Haupt-yortale und an den Seitenwänden zu finden sind (Dom zu Osnabrück). Oben schließt die Westsaeade (vordere Seite) entweder mit dem Giebel, der durch das Dach des Mittelschiffes bedingt ist. oder es legt sich ein hoch aufragender Querbau als Verbindung zwischen die Türme. Letztere werden beim romanischen Kirchenbau viel verwandt und dienen oft dazu, bedeutenderen Abteilungen der Domkirchen eine großartige prachtvolle Gruppierung zu verleihen. Besonders erhebt sich oft über der Durchschneidung von Lang- und Ouerhaus, aus der sogenannten Vierung ein mächtiger turmartiger, meist achteckiger Körper aus der Masse des Gebäudes, der bestimmt ist. in seinem Innern die Kuppel aufzunehmen, die man über der Vierung auszuführen pflegte. Zu diesen kuppelartigen Türmen treten dann oft zu beiden Seiten des Chores oder am Ende der Nebenschiffe schlanke Türme hinzu, ja manchmal wiederholt sich die Kuppel auf einem zweiten Kreuzschiff und verbindet sich auch hier mit zwei Türmen, wodurch die ganze Anlage einen ungemein stattlichen Eindruck gewinnt. Mit all diesen Gliedern des Baues verbindet sich nun eine reiche Ornamentik (Verzierungskunst), welche teils dem Pflanzenleben angehört, teils aus verschlungenen und verknoteten Bändern, wellenförmigen, zickzackartigen gebrochenen Linien, Schuppen, Schachbrettmustern u. dgl. besteht, teils endlich zu diesen Formen Tier- und Menschenleiber, ungeheuerliche Gebilde aller Art gesellt. Ebenso fand der Farbenschmuck vielfache Anwendung. Derselbe bestand nicht allein in Darstellung heiliger Personen und Geschichten an den breiten Wand-flächen. sondern auch aus einer Bemalung der Glieder und Ornamente, der Säulen. Gesimse. Gewölbrippen u. s. w. Die Hauptfarben sind rot und blau mit hinzugefügter Vergoldung. Der romanische Stil herrschte bis weit über die Mitte des zwölften Jahrhunderts, daun vollzog sich allmählich ein Wandel. Grund-

3. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 6

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
6 letzten römischen Kaiser, Romulusaugustulus, und macht damit dem weströmischen Reiche ein Ende. 493 Odoakar wird von dem jungen Ostgotenkönig Theodorich geschlagen und in Ravenna drei Jahre belagert. Er ergiebt sich und wird getötet. 493 Theodorich d. Gr. herrscht mit seinen Goten über Italien. Theo-526 bori* Kunst und Wissenschaft, schmückt seine Hauptstadt Ravenna mit kostbaren Bauten. An seinem Hofe lebten der Philosoph Bosthius und der Geschichtschreiber Kassiodorus. 4. Untergang der Germanenherrschaften. 535 Das Vandalenreich wird von Belisar, dem Feldherrn des oströmischen Kaisers Justinianl., erobert. 556 Die Ostgotenherrschaft in Italien wird von demselben Kaiser zerstört. Zwanzig Jahre dauert der Widerstand. Der Ostgotenkönig Vi-tiges (Wiltich) wird von Belisar, Totila von dessen Nachfolger Narfes besiegt, und der letzte König Teja findet in einer Schlacht unfern des Vesuv sein Ende. Italien ist eine römische Provinz. [568 Die Langobarden erobern unter dem König Alboin Italien und gründen hier das Langobardische Reich, [das allmählich bis über Rom hinaus reicht.] 711 Schlacht bei Teres de la Frontera. Die Mauren erobern das Westgotenreich in Spanien. L^nd Nachrichten über den früheren Zustand unseres Vaterlandes verdanken wir den Römern. (Pomponius Mela, Tacitus, Strabo, Jul. Cäsar u. a.) Sie berichten folgendes: Das Klima war rauh, der Boden zum größten Teile mit dichten Wäldern und ausgedehnten Sümpfen bedeckt (Moore?). Unter den Gebirgen werden der „Her-cynische Wald" und der „Bacennis" (Harz?) genannt. Die Wälder waren reich an Wild, besonders erwähnt werden Auerochs und Elch. Von Metallen hatten die Germanen nur etwas Eisen; Salzquellen kannten sie an der Saale und Werra. Das rauhe Land ist nach Tacitus von „einer ungeheuren Menschenmenge" bewohnt gewesen. Be- Die Germanen, sagt Mela, sind „Riesen an Mut und an Gestalt", sie überragten durch ihre Größe die Gallier und die Römer und übertrafen beide Völker an Stärke und Wildheit. Durch kalte Bäder in den Flüssen härteten sie ihre Riesenleiber ab. Hunger und Frost ertrugen sie leicht, weniger leicht Durft und Hitze. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller germanischen Stämme war damals kaum vorhanden, daher nannten sie sich auch nicht mit einem gemeinsamen Namen. Diesen haben ihnen sehr wahrscheinlich die Römer beigelegt:

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 399

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
399 wohner. Am stärksten aber mehrte sich die Bevölkerung der Reichshauptstadt Berlin. Von 570000 Einwohnern im Jahre 1862 war sie im Jahre 1885 bereits aus die Höhe von fast ein und ein Drittel Millionen gestiegen; die Arbeiten und Erfolge der Hohenzollernfürsten waren der einst ihnen so abholden Stadt zum reichen Segen geworden. In Preußen vollzog sich wie überall seit der Entwickelung der Dampfkraft und der durch die Fortschritte der Naturwissenschaften sich mehrenden Erfindungen auf technischem Gebiete ein merkwürdiger Umschwung; in dem einst hauptsächlich Ackerbau treibenden Staate entwickelte sich eine gewaltig emporblühende I n d n st r i e und ein lebhafter Handel. Damit im Zusammenhange stand die Entwickelung der Städte aus K o st e n des platten Landes, das Zusammenströmen großer Arbeitermassen in die Mittelpunkte des Verkehrs und der Industrie und die Ausbildung leider auch eines größeren Proletariats. Durch die neue Reichsgesetzgebung ward dieser Vorgang noch mehr gefördert. In den zehn Jahren von 1875—85 vermehrte sich die Stadtbevölkerung um 20 %, die ländliche nur um 4 o/o, und während noch 1875 die letztere 65,8 % der Gesamtbevölkerung ausmachte, die städtische 34,2, sank jene leider bis 1887 aus 62,7, stieg diese auf 37,3. Freilich nach wie vor blieb ein großer Bestandteil der Bevölkerung mit dem Ackerbau auf das engste verbunden, 40,06 o/o aller erwerbstätigen Personen fanden 1882 ihren Unterhalt in der Landwirtschaft und den damit im Zusammenhang stehenden Gewerben, während 31,18 °/o im Bergbau, Hüttenwesen, der I n d n st r i e und dem Bang e-werbe, 7,78 v/a im Handel und Verkehr thätig waren. Es galt also für Preußen fortan Landwirtschaft und Jrtfciit- r^gb£'ei strie gleichmäßig zu fördern. Wie wichtig die erstere sür gesunde Verhältnisse des Staatslebens ist, erhellt daraus, daß 70,5 o.o und des der Gesamtfläche Preußens mit Acker, Wiesen, Weiden, Weinbergen und Gärten bedeckt ist, während der Wald 23,3 «o derselben einnimmt. Aus dem Rest der Gesamtbodensläche findet sich teils Wasser und Unland, teils Ödland, namentlich ausgedehnte Moore in Hannover und Schleswig-Holstein. Für die Bodenverbesserung wurden auch jetzt Kosten und Mühen nicht gescheut, die Entwässerung der Moore, sowie die Urbarmachung

5. Geschichts-Bilder - S. 130

1878 - Langensalza : Greßler
130 Somit war das weströmische Reich im Jahre 476 nach Chr gestürzt, nachdem es 1230 Jahre bestanden hatte. Mit einem Ro-' mulus begann und hörte das Reich auf. Das oströmische Reich bestand noch bis zum Jahre 1453. In diesem Jahre eroberten die Türken Konstantinopel. Durch einen Konstantin war diese Stadt gegründet, unter einem Konstantin ging sie auch wieder verloren. — An die Stelle der entarteten Römer traten nun die rohen, aber unverdorbenen Völkerstämme des Nordens und errichteten über den Trümmern des römischen Reiches neue selbständige Staaten mit eigenen Gesetzen, Sitten und Sprachen. Ii. Bilder aus dem Uillelaller. Die alten Deutschen.*) Unser Vaterland hatte vor Jahrtausenden ein anderes Aussehen, als heute. Wo wir jetzt volkreiche Städte und Dörfer, fruchtbare Felder und Fluren, von belebten Bandstraßen durchschnitten, erblicken, war früher ein rauhes, unwirthbares Land, welches ungeheure Wälder, durch deren Dickicht die Strahlen der Sonne nicht zu dringen vermochten, von einem Ende bis zum andern durchzogen. Die Flüsse schweiften wild über ihre Ufer hinweg und bildeten Sümpfe und Moräste, welche das Land feucht und kalt machten. Der wenig und schlecht bebaute Boden brachte fast nur Gerste und Haser hervor; Retlige und Spargel wuchsen wild, und die Wälder versahen ihre Bewohner mit allerhand Beeren und herben Baumsrüchten Die Weideplätze aber, welche inmitten düsterer Wälder lichtvoll hervortraten und in üppiger Fülle prangten, waren grasreich und schön und gaben den kleinen, aber kräftigen Pferden und Rindern ein nahrhaftes Futter. Wild,' wie es sich jetzt noch bei uns findet, und außerdem Auerochsen, Elenthiere, Rennthiere, Wölfe, Bären und allerhand Raubvögel bewohnten in großer Menge die ungeheuren Wälder. Dieses Land wurde von unsern Vorfahren, welche die Römer Germanen nannten, bewohnt. Sie waren ein kräftiger Menschenschlag von hoher Gestalt, blauen Augen, blonden, etwas rölhlichen Haaren und starken, rüstigen Gliedern. Ihre Kleidung war entweder anliegend, oder sie bestand in einem mantelartigen Ueberwurs ohne Aertnel von grober Leinwand oder Thierfellen; die Haare trugen sie meistentheils, besonders wenn sie in den Kamps gingen, auf dem Scheitel zusammengebunden ; der Kopf war unbedeckt; doch schützten ihn Einige im Gefechte *) Gittermann.

6. Geschichts-Bilder - S. 524

1878 - Langensalza : Greßler
524 abgehärteten Soldaten frohen Muthes zurücklegten und glücklich ihren Zweck erreichten. Nach den Anstrengungen der letzten Tage hatte der Kronprinz von Sachsen zum 1. September für seine Armee einen Ruhetag beansprucht. Aber die Ereignisse duldeten die verdiente Rast nicht Mac Mahon, zu spät einsehend, daß ihm der Weg nach Osten abgeschnitten, versuchte nun westlich abzumarschiren. Diese Bewegung, durch welche der entscheidende Schlag wieder aus unbestimmte Zeit hinausgeschoben worden wäre, mußte um jeden Preis verhindert werden. Der Kronprinz von Preußen hatte demnach beschlossen, sich dem Feinde im Süden und Westen entgegenzustellen. Dieses Manöver war Der Kronprinz von Sachsen sofort bereit, durch schnelles Vorgehen mit seinen Truppen zu unterstützen. Schnell und glücklich wurde dieser Plan ausgeführt. Die Armee Mac Mahon's, tn deren Mitte sich der Kaiser Napoleon befand, war so weit eingeschlossen, daß sie entweder kämpfen oder über die belgische Grenze gehen mußte. Da aber der Marschall noch eine Armee von 130- bis 140,000 Mann besaß, so nahm er die Entscheidungsschlacht »rings um Sedan« an. General Moltfe aber konnte sich rühmen, ein großes Meisterwerk vollbracht zu haben. Die Schlacht rings um Sedan und die Gefangennehmung des Kaisers Napoleon. (1. und 2. September.) Sedan liegt am rechten Ufer der Maas, ungefähr 2vs Meile von der belgischen Grenze, und hat 16,000 Einwohner. Die Stadt bietet den freundlichsten Anblick; lange Steinmauern mit Schießscharten und Bollwerken umgeben dieselbe. Im Westen von Sedan sind viele nasse Gräben und flacher Boden, der im Osten zu Höhen ansteigt, welche das vorliegende Land weithin beherrschen und die Annäherung sehr erschweren. An beiden Endpunkten stößt die Stadt an Dörfer, von wo aus mehrere Schluchten sich in die Wälder hineinziehen. Nach West und Ost schweift der Blick über fruchtbare Gefilde. Die französische Armee hatte am Morgen des 1. Septembers Sedan inne und ihre Aufstellung in einem weiten Bogen nordwärts genommen. Gegen diese Stellung rückte nun die deutsche Armee von drei Seiten an: von Westen die Armee des Kronprinzen von Preußen, von Osten Baiern, Sachsen und preußische Garde. Im Süden waren die nöthigen Maßregeln getroffen, um einen Durchbruch über die Maas zu verhindern. Hier standen namentlich am Rande eines Hügelzuges baierifche Batterien aufgepflanzt, welche den Brückenkopf vor Sedan in der Tiefe beschossen und die Stadt

7. Geschichts-Bilder - S. 10

1878 - Langensalza : Greßler
10 Da geschah es bei einem Feste, wo alle zwölf Könige versammelt waren, um den Göttern zu opfern, daß der Priester nur elf goldene Schalen austheilte und Psammetich keine bekam. Schnell entschlossen, nahm dieser seinen Helm vom Haupte und brachte in diesem das Trankopfer. Die Fürsten erschraken, und aus Furcht, die Weissagung möchte in Erfüllung gehen, verbannten sie den Psammetich in die sumpfigen Gegenden Nieder-Aegyptens. Die Priester aber weissagten ihm, es würden eherne Männer aus dem Meere aufsteigen und ihn an den elf Fürsten rächen. Das schien dem Psammetich unmöglich; doch nicht lange darauf kamen treue Diener und berichteten ihm, daß am Ufer des Meeres geharnischte Männer gelandet seien, ganz mit Erz bedeckt vom Kopf bis zu den Füßen. Es waren griechische Seeräuber, die Alles in Schrecken setzten; denn noch nie hatte man in Aegypten einen geharnischten Mann gesehen. Psammetich gewann die fremden Männer zu Freunden und mit ihrer Hülfe vertrieb er seine Mitkönige. So erfüllte sich das Orakel und Psammetich wurde Alleinherrscher. Aus Dankbarkeit bewilligte er den Griechen Wohnplätze an der pelusischen Nilmündung, erlaubte auch den Ausländern, in ägyptische Häfen mit ihren Waaren einzulaufen, und so entstand ein lebhafter Handelsverkehr, besonders mit Griechenland. Das bisher verschlossene Aegypten ward nun von vielen Fremden besucht, nicht blos des Gewinnes halber, sondern auch der Weisheit willen, die bei dem hochgebildeten Volke zu finden war. Die Phönizier. Im Norden des heiligen Landes liegt ein hohes, einst mit Cedern-bäumen dicht bewachsenes Gebirge, der Libanon genannt; an seinen westlichen Abhängen, so wie in der, von Natur unfruchtbaren, schmalen und sandigen Uferebene am mittelländischen Meere wohnten die Phönizier, Nachkommen Sems. Von ihren spätern Hauptstädten hießen sie in der heiligen Schrift gewöhnlich Tyrer oder Sidonier. Da ihr Land ungefähr 5 Meilen breit und 25 Meilen lang war, und weder Viehzucht noch Ackerbau gestattete, so fanden sie sich genöthigt, den Fischfang zu betreiben. Bei steigender Bildung sahen sie jedoch bald ein, daß der Handel weit sicherer und namentlich viel dauernder zum Erwerbe führte. Deshalb baueten sie sich kleine Küstenfahrzeuge in ganzen Flotten aus und besuchten zunächst die ihnen gegenüber gelegene Insel Cypern. Hier tauschten sie ihre Waaren gegen Kupfer ein, plünderten die Inselbewohner und führten auch wohl Menschen als Sklaven mit sich fort, um sie anderwärts zu verkaufen. Dann wagten sie sich nach der Insel Kreta; von hier aus segelten sie um ganz Kl ein a sie n herum bis nach der Meerenge der Dardanellen. Später dehnten sie ihren Verkehr

8. Geschichts-Bilder - S. 516

1878 - Langensalza : Greßler
516 Verfolgung des »sich rückwärts, d. H. bei Metz, concentrirenbett« Feindes. Die Kämpfe vor Metz. (14., 16. u. 18- August.) Metz, an der rechten Seite der Mosel, war Frankreichs stärkste Festung. Letztere umschließt eine völlig in der Niederung gelegene Stadt mit 51,000 Einw., von welcher der größere Theil auf einer Halbinsel liegt. Jenseits der schiffbaren Mosel, welche hier 200 Fuß breit ist, liegen zwei flache Inseln, von denen die südliche nur Festungswerke trägt, die andere größere aber noch von einem ansehnlichen Stadtviertel bebaut ist. Von der letzten Insel führen zwei Brücken an das linke Ufer in den großen, mit 4 Bastionen (starke Bollwerke) und andern Außenwerken versehenen Brückenkopf. Überhaupt wird die Stadt mehrfach durch Flußrinnen zerlegt, über die hinweg eine durchaus hinreichende Anzahl von festen Brücken gebaut worden ist. Sämmtliche Wallgräben können durch die Wasser der verschiedenen Moselarme gefüllt werden und sind daher schwer zu erobern. Außerhalb der eigentlichen Festung liegen um Metz noch 4 starke Forts (kleine Festungen), zwei auf dem rechten, zwei auf dem linken Moselufer, und zwar auf den Höhen der Weinberge, die den Thalkessel, in welchem Metz gelegen ist, rings umschließen. Fast alle Höhen giebt man auf 7 bis 800 Fuß an. Sie erstrecken sich in Entfernungen von Va bis 3a Meilen vor Metz. Südlich der Stadt, innerhalb der Festung, münden 4 Eisenbahnen, welche mit den wichtigsten Festungen des Landes in Verbindung stehen. Die gewöhnliche Besatzung von Metz beträgt 10,000 Mann. Eine Artilleriewerkstatt und eine Pulverfabrik versorgen die Truppen mit hinreichendem Kriegsbedarf. Marschall Mac Mahon wollte sich nach der Niederlage bei Wörth mit den Trümmern seiner Armee über Bitsch nach Metz flüchten, um sich daselbst mit dem Marschall Bazaine zu verbinden. Dieser war als Oberbefehlshaber in Metz an Napoleon's Stelle getreten. Noch am 16. August sahen alle französischen Augen auf Metz, als das letzte große Bollwerk Frankreichs im halberoberten Lothringen, wo man die Entscheidungsschlacht erwartete. Bazaine's Armee betrug damals mindestens noch 230,000 Mann. In dem großartigen Plane Moltke's lag es, jetzt mit sämmtlichen deutschen Truppen nach Metz zu marschiren, dort die Franzosen zu schlagen oder sie in die Festung einzuschließen. Durch den Rückzug des Mac Mahon'schen Korps war der Weg, außer Straßburg, welches sofort mit einer badischen Division unter General v. Werder belagert wurde, offen. Während die deutschen Armeen unter dem Kronprinzen von Preußen und General von Steinmetz bereits große Siege gefeiert

9. Geschichts-Bilder - S. 537

1878 - Langensalza : Greßler
537 von Hülfsmitteln zur Fortsetzung des Krieges von der See aus als vereitelt angesehen werden konnte. Nach so siegreichen Gefechten konnten unsere Truppen bis zur Meerenge von Calais vordringen, und die preußischen Vorposten sich von den Rebenhügeln des Jura an der schweizer Grenze bis zu der Dünenreihe am Meeresstrande aufstellen. Es waren dies ganz ungeheure Erfolge, wie sie wohl noch niemals ein Krieg in dem riesigen Umfange in so überraschend kurzer Frist erzielt hat. Nach den erlittenen Niederlagen gehörte die Loire-Armee der Vergangenheit an. Die republikanische Regierung hatte ihren Sitz eiligst von Tours nach Bordeaux verlegt, um hier auf's Neue eine schlagfertige Armee zu bilden. — Während dieser Zeit kapitu-lirten die Festungen Pfalzburg (12. December) und Mont-medy (14. December). Pfalzburg liegt auf einem 364 Meter hohen Berge in dem deutschen Theile von Lothringen, nahe an der Grenze von Elsaß, und hat in sofern Bedeutung, als cs den Eingang der Vogesen bildet. In beiden Festungen wurden zusammen 4839 Mann Franzosen, darunter 52 Offiziere, gefangen genommen; die Zahl der erbeuteten Geschütze belief sich auf 120. Während der Ueber-gäbe von Montmedy erhielten 237 deutsche Gefangene, darunter 4 Offiziere, ihre Freiheit. Seit der Gefangennahme der Mac Mahon'schen Armee bei Sedan führten wir Krieg gegen das französische Volk, weil es sich nicht als besiegt ansah. Unsere Regierung hatte bekundet, daß sie inmitten der reichsten Siege und Erfolge Mäßigung zu üben bereit war; es ist daher nicht ihre Schuld, wenn das Verhängniß sich über Paris und über Frankreich erfüllen mußte. Sie hat es an Mahnungen, Warnungen und an großmüthigem Entgegenkommen nicht fehlen lassen; aber sie hat bei den Machthabern Frankreichs nur schroffe Zurückweisung gefunden. Das Kaiserreich führte den Krieg nach den hergebrachten Regeln, nur mit der einzigen Ausnahme, daß es unter seine regulären Truppen algerische Soldaten mischte. Die Republik aber, als Besiegte, gab in wildem Haß dem Kriege einen thierischen Charakter. Nicht genug, daß sie den Volkskrieg in noch nicht dagewesener Weise führte, zum Mord aufrief und allerlei völkerrechtswidrige Zerstörungs- und Vernichtungsmittel gegen die Deutschen anwendete, sondern auch, daß sie den Wortbruch pries und des Ehrenwortes spottete; ferner, daß sie es billigte, daß der Pöbel seine niedrige Rache an Gefangenen und Verwundeten ausübte, auch daß sie aus aller Herren Länder den Abschaum des Gesindels, aus Afrika wilde Horden herbeiholte, die »Ehre« Frankreichs zu retten: dies Alles mußte die Deutschen erbittern und empören.

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 16

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
16 Physische Geographie. Teiche sind gewissermaßen kleinere Landseen; Sümpfe sind stehende Gewässer mit einem durchweichten, schmierigen Boden; Moräste heißen die Gewässer, welche durch erdige Bestandtheile verdickt sind. Moore oder Brüche sind mit Sträuchern und Bäumen, Viehweiden und Wiesen besetzte und abwechselnde Moräste. Die am höchsten über dem Meeresspiegel gelegenen Seen sind: a) In Asien: der Seri- See, aus welchem der Amu (Oxus) entspringt; 14,665 pariser Fuß *) hoch, b) In Süd - Amerika: der Titidona-See, 12,054'. c) In Afrika: der Monnpur-See, im südlichen Binnenlande, 2650'. d) In Eu- ropa: der Walchen-See in Baiern, 2467'. Der Boden-See ist 1218' hoch. — Unter dem Meeresspiegel liegen: a) der Kaspi-See, 78', b) der See von Liberias, 308' und c) das tobte Meer, 1231' tief. §. 22. Das Meer. _ Das Meer ist das größte unter den stehenden Wassern und dasjenige, welches alle Länder der Erde umgiebt. Seine Tiefe ist ungleich und sein Boden dem des festen Landes ähnlich. Das Wasser des Meeres ist gewöhnlich von dunkelblauer oder grünlicher Farbe und wegen seiner vielen salzigen und anderen mineralischen Bestandtheilen nicht trinkbar. Die durch Wind und Stürme hervorgernfene Bewegung des Meeres heißt Wellenbewegung, die namentlich durch den Um- schwung des Meeres um ihre Axe hervorgebrachte Strombewegung heißt Meeresströmung, und die durch die anziehende Kraft des Mondes bewirkte Hebung und Senkung des Meeres heißt Ebbe und Fluth. In 24 Stunden 48 Minuten fließt nämlich das Meer zlveimal dem Ufer ab und zu. Das steigende Wasser heißt die Fluth, das sinkende die Ebbe. Der höchste Stand des Wassers heißt die hohe See^ der niedrigste die tiefe See. Durch das Zusammen- stößen der Wellen von und nach den felsigen Küsten entstehen die den Schiffern gefährlichen Brandungen. Die kreis- oder trich- terförmige Bewegung des Wassers heißt Wirbel, Strudel. Unter den Meeresstrudeln ist der Maelstrom an der nor- wegischen Küste am bekanntesten. Der Raum, worin das Meer von allen Seiten eingeschlossen ist, heißt Me er es decken, der untere Theil Grund oder Bo- den. Die Ränder oder Ufer des Meer^ Pflegt man, wenn sie hoch sind, Küsten zu nennen; sind sie aber flach, so heißen sie Gestade (Strand). Stellen des Meeres, welche die zur Schiff- fahrt erforderliche Tiefe nicht haben, heißen Untiefen; wo Kies und Sand zu einer Erhöhung zusammengeschwemmt ist, da sind Sandbänke; befinden sich diese an den Küsten, so heißen sie Dünen. Felsenspitzen im Meere und an den Küsten nennt man *) Eine deutsche Meile — 22,842 pariser Fuß ('). Der pariser Fuß ist bei geographischen Höhenangaben jetzt fast allgemein als Grundmaaß ange- nommen worden.
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