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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 163

1842 - Zwickau : Zückler
1c3 stehen aus sehr festen Steinarten, besonders ans Gra- nit, und machen gleichsam das Gerippe des Erd* körpers aus. Die später aufgesetzten Gebirge, welche erst allmählich entstanden sind, und zu de- nen die Flötzgebirge gehören, enthalten den grössten Reichthum an Mineralien, sowie an Ver- steinerungen und Abdrücken von Thieren und Pflan- zen der Vorzeit. Der grösste Theil der Erdober- fläche besteht ans aufgeschwemmtem Lande, welches durch > Überschwemmungen entstanden ist und meist lockere Erdarten, auch hie und da Über^ reste sehr grosser, jetzt nicht mehr vorhandener Thiere enthält. 11. Noch war über die Gebirge der Erde Mid über die Beschaffenheit derselben Manches zu erinnern. Naehdem der Lehrer erwähnt hatte, dass man die Gebirge oft auch nach ihren Hauptbestandteilen benenne und daher Granitgebirge, Schiefergebirge u. s. w. unterscheide, gedachte er auch der, be- / sonders in Kalkgebirgen häufig vorkommenden, Höhlen, in denen der von dem herabtraüfelnden Wasser aufgelösete Kalk, wenn er niedergefallen und das Wasser verdunstet ist, oft ganz wunder- bare Gestalten bildet. Der Lehrer nannte diese. Kalkmassen Tropfsteine; und um den Kindern eine noch deutlichere Vorstellung davon beizubrin- gen, fuhr er fort: Der Eingang zu jenen Höhlen hat sehr oft durch wildes Gesträuch und rauhes Gestein einen schauerlichen Anblick erhalten. Mit ängstlichen Gefühlen betrachtet der Fremdling diese Wildniss, und nur im Vertrauen auf seinen kundi- gen Führer wagt er es , die dunkle Kluft zu betre- ten. So wandert er durch einige grössere und klei- nere Gänge, bis endlich der letzte Schimmer der Sonne verschwindet, und nur noch seine Fackel ihm die finstere Nacht erleüchtet. Bald muss er über Flüsse setzen, bald durch enge Schluchten kriechen, hier durch geraümige Hallen, dort durch niedrige Pforten seinem Führer folgen, bis er end- 11*

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 169

1842 - Zwickau : Zückler
169 vicht viel über 2 Taus. Fuß. Je näher man den Po- len komme, desto niedriger sei die Schneegrenze, und in der Nähe der Pole selbst berühre sie den Spiegel des Meeres. Bei dieser Gelegenheit wurden die Kinder sowohl an die schon bei der Ersteigung des Montblanc erwähnten Glätscher erinnert, als auch mit den so gefährlichen Schneelawinen oder Schneestürzcn be- kannt gemacht. Der Lehrer bemerkte nämlich, daß im Winter auf hohen Bergen eine ungeheüre Menge von Schnee angehaüft werde, welche im Anfänge des Frühlings bei der leisesten Erschütterung mit solcher Heftigkeit herabrolle und sich dabei so vergrößere, daß sie nicht nur große Felsenstücke in sich einballe, son- dern auch stundenlange Thäler verschütte, den Lauf der Flüsse hemme und Gebäude, Wälder rc. zusammen- werfe. Wer darunter begraben werde, sei rettungslos verloren, weil theils der feste Schnee durch seinen hef- tigen Druck Alles zertrümmere, theils die so große Masse das Ausgraben unmöglich mache. Nach dieser Erlaüterung zeigte der Lehrer, daß außer den obigen Ursachen auch die Nahe des Meeres dazu beitrage, die Küstenländer der heißen Erdstriche abzukühlen, die der gemäßigten und kalten zu erwär- men oder zu erfrischen; das Eismeer hingegen verstärke in den ihm- nahen Ländern die Kälte. In der Regel diene auch der Anbau eines Landes dazu, die Wärme in demselben zu erhöhen; dieß erkenne man an Deütsch- land, welches, ehe es urbar gemacht worden, weit rauher gewesen sei, als jetzt. Nicht wenig komme über- dieß darauf an, ob ein Land durch hohe Gebirge vor rauhen Winden geschützt sei, oder nicht. Endlich dürfe man nicht übersehen, daß sowohl in der alten, als auch in der neüen Welt bei gleicher Nördlichkeit die östlicher gelegenen Orte kälter seien, als die westlicher gelegenen. Auf der südlichen Halbkugel sei dieser Unterschied we- niger bemerkbar. — Diese den verschiedenen Ländern -er Erde eigenthümliche Beschaffenheit der Luft, des ihnen eigenen Witterungswechsels und der davon ab- hangenden größern oder geringen Fruchtbarkeit — sagte der Lehrer — nennt man den Himmelsstrich oder das Wärme-, daö Luftklima jener Länder. Man unterscheidet nach der vorherrschenden Beschaffen-

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 272

1865 - Zwickau : Zückler
272 einigten Staaten sind die Apalechen oder Alleghani (spr. Allegeni). Der Atterberg ist 4260 F. hoch. Dabei zählt man an 60 Vulkane auf diesem Gebirgsrücken. Überhaupt hat die Natur der neuen Welt einen ganz eig- nen Charakter von Größe und Erhabenheit aufgedrückt. Himmelan stre- bende Gebirge, deren Gipfel sich in die Wolken verlieren, überraschen hier weniger durch ihre Höhe, als dadurch, daß ein jäher Abhang den Fuß der- selben von der Ebene trennt. Östlich von diesen Gebirgen breiten sich da- gegen ungeheuere Ebenen aus: in Südamerika die unermeßlichen Pam- pas des La Plata und Llanos (spr. Ljanos) des Marannon, in Nordame- rika die endlosen Savannen oder Prairien des Missisippi. Eigentliche Sandwüsten, wie in Asien und Afrika, gibt es aber in ganz Amerika nicht. Von den bedeutenden Buchten oder Baien Amerikas gehören zum at- lantischen Erdmeere im Norden die Bassins- u. die Hudsonsbai (spr. Höd- sensbeh), in der Mitte der Meerbusen von Mexiko und das caraibische Meer, im Süden die Magelhaensstraße. Zum großen Ocean gehört die Bai von Panama, der Meerbusen von Californien und die Behringsstraße. Von den größten Flüssen münden der Mackenzie (spr. Mäck-Kennsi), 325 M., und Kupserminensluß in's nördliche Eismeer; der Lorenzstrom, 305 M., in's nordatlantische Meer; der Missisippi, 646 M., mit dem Missouri (672 M.) u. Ohio (spr. Oheio) 283 M. u. Rio del Norte (391 M.) in den Meerbusen v. Mexiko; der Magdalenenfluß (120 M.) in den caraibischen Meerbusen; der Orinoko (342 M.); der größte Strom der Erde: der Marannon oder Amazonenfluß (720 M.), der San Francisco (270 M.) und der Rio de la Plata oder Silberstrom (492 M.), der aus 3 großen Strömen: Paraguay, Parana u. Uruguay zusammenfließt, in's südatlantische Meer; der Columbiasluß oder Oregon (260 M.) u. der Rio Colorado (240 M.) in's große Erdmeer. Der Lorenzstrom ist als Aus- fluß des Oberstes, des größten Süßwassersees der Erde, des Michigan- (spr. Mitschigänn)-, Huron- (spr. Juhrön)-, Erie- (spr.ihn)-u. Ontariosees zu betrachten. Zwischen den 2 letzteren Seen ist der berühmte 162 F. hohe Wasserfall des 4730 F. breiten Niagara. Man hört das furchtbare Ge- töse in einer Entfernung von mehr als 4 Meilen und in jeder Minute stürzen 670000 Tonnen Wasser herab. Andere Seen sind: der Winipeg-, Sclaven- und Bärensee; sowie der 12000 F. hohe Titicacasee in Peru. Überhaupt ist Amerika der am stärksten bewässerte Erdtheil; daher gibt es in vielen Gegenden große Überschwemmungen und fast immer feuchte Luft. Im Allgemeinen ist das Klima der neuen Welt kälter, als in den unter gleichen Graden liegenden Ländern der alten Welt. Dies kommt daher, weil Amerika von allen Seiten von Meeren umgeben ist, die Luft durch die regelmäßige vom atlantischen Meere herüberwehenden Winde abgekühlt wird und die ungeheuere Höhe und Ausdehnung des Andengebirges die Hitze selbst unter dem Äquator so mildert, daß man in Mexiko und in den südlichern Ländern auf einer eintägigen Reise grüne Auen, wie in Deutsch- land, Eisfelder wie in Lappland, und heiße Gefilde, wie in Afrika sehen

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 280

1865 - Zwickau : Zückler
280 welche tiefer als der Meeresspiegel liegen, z. B. in Holland, am todten Meere in Palästina, am caspischen See. Allein woran er- kennt man denn überhaupt, dass die eine Gegend höher liege als die andere, und dass die Meeresfläche wirklich die niedrigste Lage habe? Man darf hierbei nur den Lauf der Gewässer des Festlan- des beobachten. So lange das Wasser noch fortläuft, ist auch der Boden, über den es geht, nach abwärts geneigt; es steht nicht eher still, als bis es eine ganz wagrechte Stellung einnehmen kann. Daher sind die Stellen, nach denen das Wasser hinläuft,, allemal die niedrigeren. Nun nehmen aber alle grösseren Flüsse in das Meer ihren Lauf und ergiessen sich oder münden in das- selbe. Daraus folgt, dass das Meer tiefer liegt als das Festland. Die Senkung des Bodens nach dem Wasser zu nennt man seine Abdachung. Der Boden des Festlandes hat eine sehr verschiedene Gestalt. Bedeutende einzelne Erhöhungen desselben heissen Berge. Man unterscheidet an denselben den obersten Theil, die Spitze oder den Gipfel; den unteren Theil, den Fuss, und den mittleren Theil, den Abhang oder die Lehne. Wenn Berge so aneinan- der gereiht sind, dass sie ein für sich bestehendes Ganze ausma- chen: so bilden sie ein Gebirge. Thäler sind die Vertiefun- gen zwischen den Abhängen der Berge; durch sie nehmen die Flüsse ihren Lauf. — In vielen Ländern herrschen weder die Höhen, noch die Tiefen vor, sondern wechseln gleichmässig mit einander ab; dies sind die G e b i rg s 1 ä n d er. In andern Län- dern finden sich nicht blos einzelne Berge und Gebirge, sondern der gesammte Boden erhebt sich hoch über die Meeresfläche; dies sind die Hoch- oder Tafelländer. Man erkennt dieselben an der verminderten Wärme der Luft, an dem starken Falle des flies- senden Wassers und an den tief eingeschnittenen Thälern. Im Gegensatze zu solchen Ländern stehen diejenigen, in denen eben- falls keine Abwechselung von Berg und Thal vorhanden ist, son- dern der Boden in weit ausgedehnten Ebenen sich nur wenig über den Meeresspiegel erhebt; man nennt sie Tief- oder Nieder- länder. Endlich gibt es noch S tu fen 1 än d er, d. b. solche, in denen ein allmäliger Übergang vom Hochlande zum Niederlande Statt findet. 21. Gebirge und Berge. Man unterscheidet gewöhnlich zwei Hauptarten von Gebirgen. Die Urgebirge, welche die höchsten sind und sich wahrschein- lich zu gleicher Zeit mit der Erde selbst gebildet haben, bestehen aus sehr festen Steinarten, besonders aus Granit und machen gleich- sam das feste Gerippe des Erdkörpers aus. Die später auf ge-

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 332

1865 - Zwickau : Zückler
332 ein langgezogener, spärlich mit Laubgebüsch bewachsener Berg- rücken, an dessen Nordseite ein kleiner Gebirgsbach durch die Tannenwälder dahin hiesst. Dieser auffallende Gebirgsstock, der wie ein grosser riesiger Sarg in die höher liegenden Bergketten eingesenkt liegt, besteht ganz aus Serpentin, jener bekannten Fels- art, die um ihrer schönen Farbenzeichnung willen längst ein Ge- genstand der Verarbeitung geworden ist. Der Serpentinsteinfels ist übrigens durchaus kein seltenes Vorkommen, namentlich tritt er bei Waldheim weit mächtiger auf; aber der zöblitzer Serpen- tin ist von allen Arten der einzige, der sich wegen der Milde und Weichheit auf der Drehbank gut verarbeiten lässt und der alle *dte bekannten Gerätschaften und Kunstgegenstände liefert, die bis nach Amerika versendet werden. Seit länger als 200 Jahren besteht schon in Zöblitz eine Innung von Serpentinsteindrechslern, die einzige auf der ganzen Erde, eine grosse Anzahl Meister und Gesellen zählend. 2) Die sächsischen Topasfelsen. Mitten in einer öden und rauhen, fast unbewohnten Waldgegend im Voigtlande, zwischen Schöneck und Gottesberg, ragt ein gegen 60 Fuss hoher weissgrauer Felsen aus dem granitartigen Gneussgebirge hervor, der Schneckenstein genannt. Frei und kahl steht er da und ist, von einer gewissen Entfernung aus gesehen, gar nicht auffallend. Durch eine offene senkrechte Spaltung wird er in zwei Hälften, eine östliche und eine westliche, getheilt, von denen die letztere ein wenig niedriger ist. Das Gestein besteht aus einem feinen, sandigen Gemenge von Quarz, mit dunkel- und schwarzgrünen Schörlstrahlen durchzogen, und beigemischten Glimmertheilehen. Eine unzählige Menge von Höhlungen durchziehen die Felsmasse, an deren inneren Wänden die schönsten Quarzkrystalle sich her- ausgebildet haben. Dazwischen ist die gelbbraune, hellgelbe oder weissliche Topasmasse gelagert, und die Topaskrystalle sind meist auf den Quarzkrystallen, von denen sie aber leicht sich losbrechen lassen, festgewachsen. Sie erscheinen als achtseitige Prismen, die oben in eine stark abgestumpfte Pyramide auslauten, und sind so hart und nehmen beim Schleifen einen so vortrefflichen Glanz an, dass sie als Edelsteine sehr geschätzt werden, und die weissen fast den Diamanten gleich kommen. 3) Die Elsterperlen. Dasselbe Voigtland birgt noch einen Schatz, die Perlmuscheln in der weissen Elster. Innerhalb der Bezirke Adorf, Ölsnitz, Plauen und Elsterberg wird die Perlen- muschel angetroffen und ist da ein Gegenstand besonderer Auf- merksamkeit und Pflege. Acht einzelne Bäche und 23 Mühlgra- den sind gleichfalls muschelführend. An einsamen Orten, wo das Wasser ruhig über den mergel- und kalkhaltigen Boden wegfliesst,

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 204

1865 - Zwickau : Zückler
204 deren Mündung in den kaspischen See, 50000 Ew. Weinbau. Fabriken. Handel. Schifffahrt, wichtige Fischerei, nächst den Fischereien in Neufund- land in Nordamerika die beträchtlichste der Erde. — Orenburg, feste Stadt am Ural, 20000 Ew., Hauptstapelplatz für den russischen Handel mit Mittelasien. — Odessa, 100000 Ew., ist die wichtigste Seehandels- stadt des südlichen Rußlands. — Die Halbinsel Krim im südlichen Rußland. Sebastopol, 50000 Ew., Festung und der russische Haupt- kriegshafen am schwarzen Meere. — Die Inselgruppe Spitzbergen, nördlich von Rußland im Eismeere, liegt am nördlichsten unter allen be- kannten Ländern der Erde. Nur im Sommer wird der Hafen und Anker- platz Smeerenburg, an der Westküste, von Walfischfängern besucht. Das Königreich Polen (2320 Qm., 5 Mill. Einwohner). Der Boden des Landes ist im Ganzen fruchtbar; jedoch gibt es auch viele Haidestrecken und Moräste, besonders aber große Waldungen. — Die Industrie hat seit d. I. 1849 einen großen Aufschwung genommen. Die Getreideausfuhr ist bedeutend. Im 15. u. 16. Jahrh, hatte Polen ei- nen Flächeninhalt von 18250 Qm. Von 1697 bis 1733 war der sächsi- sche Kurfürst August der Starke, und dann bis 1763 August 11j. König von Polen. — 1772, 1793 und 1795 theilten Österreich, Rußland und Preußen dieses Land unter sich. Seit der Revolution von 1830 u. 1831 hat zwar Polen noch den Titel eines Königreiches, ist im Übrigen aber ganz und gar eine russische Provinz. — Die meisten Einwohner bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. — Städte: Warschau, l. a. d. Weichsel, hat 170000 Ew. Es gehört zu den schönsten Städten Europas und ist der Hauptsitz der polnischen Industrie und des polnischen Handels. 13. Nordeuropcr. Schweden und Norwegen (13769 Qm., 5 Mill. Ew. Das erstere hat 8006 Qm. mit 3^ Mill. Ew., das letztere 5763 Qm. mit 1 */2 Mill. Ew. Diese beiden Länder bilden zusammen die scan- dinavische Halbinsel. Das Hauptgebirge, zugleich Grenzgebirge zwi- schen ihnen, sind die Kö len (spr. Tschölen). Der Charakter der Einwoh- ner, welche germanischer Abstammung sind und sich zur evangelisch-lutheri- schen Kirche bekennen, zeigt sich besonders in Rechtlichkeit, Vaterlandsliebe und Gastfreundschaft. Sie sind seit 1814 unter einem Könige vereinigt, der in Stockholm residirt. Der schwedische König Gustav Adolph ist aus der Geschichte des 30jährigen Krieges rühmlichst bekannt. Im Norden des Landes wohnen die Lappen. Bei ihnen gedeiht nur hie und da etwas Ha- fer; von Bäumen sieht man die Fichte und die Zwergbirke. Der längste Tag im Sommer dauert 1 */2 bis 2 */2 Monate und eben so lang ist auch die längste Nacht. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage des Landes machen einen großen Theil unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küsten-

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 208

1865 - Zwickau : Zückler
208 1 Universität, viel Bildung und zahlreiche Fabriken. — Glasgow (spr. Glesgo) mit 350000 Ew. u. 1 Universität, ist die wichtigste Fabrik- und Handelsstadt des Landes. — Aberdeen hat 80000 Ew., 1 Universität, mancherlei Fabriken, bedeutenden Handel, lebhafte Schifffahrt, Fischerei in der Nordsee, Walfischfang. — Die schottischen Inseln sind: die Hebriden. (Auf der dazu gehörigen Insel Staffa ist die Fing al shö hle mit be- rühmten Basaltsäulen), die Orkneys oder orkadischen und die shetländi- schen Inseln. Das Königreich Irland (1536 Qm., 7 Mill. Ew.). Es hat einen -mehr ebenen, als gebirgigen Boden, der sich zum Ackerbau und zur Vieh- zucht eignet und einen reichen Ertrag liefert. Dennoch lebt der Landmann größtentheils in drückender Dürftigkeit dahin, und tausende von Einwoh- nern verlassen das Land, um entweder in England oder in Amerika bessere Quellen des Unterhaltes zu finden. 4/s der Einwohner sind römisch-kathol. — Der Shannon, Hauptfluß des Landes, fließt durch eine ganze Reihe von Seen in den atlantischen Oce.m. — Städte: Dublin, die Haupt- stadt, ist fast zirkelförmig gebaut, unweit des irischen Meeres, hat beinahe 300000 Ew., 1 Universität, 1 Hafen, Fabriken, Mittelpunkt des irischen Handels. —Limerick, am Shannon, 60000 Ew., ist eine wichtige See- handelsstadt. — Cork, bedeutende See- und Handelsstadt, an der Mün- dung des Lee, in einer reizenden Gegend, hat 100000 Ew., 1 Hafen und Fabriken. — Belfast, Haupthandelsstadt von Nordirland, hat 100000 Ew. An der Norvküste der Riesendamm. 14. Mitteleuropa. Mitteleuropa besteht theils aus Küsten-, theils aus Binnenländern. Holland (die Niederlande, 576 Qm., 3j/* Mill. Ew.). Der Boden dieses Landes ist eben und niedrig, so daß es zur Fluth- zeit theils durch Sandhügel, Dünen genannt, theils durch kostbare Dämme (Deiche) gegen die Einbrüche des Meeres geschützt wird. Ein großer Theil ist sehr fruchtbar; ein Theil sumpfig und voller Torfmoore ; ein Theil ent- hält auch Haide- u. Sandland. — Qas Klima ist gemäßigt, in den nie- drigen Gegenden feucht, dick u. schwer; gesünder in den höhern, an Deutsch- land grenzenden. Die vornehmsten Flüsse sind: der Rhein, der sich hier in mehre Arme theilt, die Maas u. Schelde. Die Zuydersee (spr. Süder- fec) ist ein 60 Qm. großer Meerbusen der Nordsee. Bon den vielen Ka- n älen ist der nordholländrsche (9 M. lang und 21 Fuß tief) zu erwähnen. — Großen Gewinn bringen seinen reinlichen, fleißigen u. sparsamen Be- wohnern Viehzucht, Gartenbau, Fischerei und die Bereitung des Seesalzes, sowie die Thätigkeit derselben in Fabriken und im Handel. In der Reihe der Handelsstaaten nimmt es noch immer eine nicht unbedeutende Stelle ein, obgleich es viel vorr seinem früheren Glanze verloren hat. Zwei Dritttheile der Einwohner sind reformirte, ein Dritttheil römischckatholische

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 210

1865 - Zwickau : Zückler
210 Das Kaiserthum Frankreich (9857 Qm., 38 Mill. Ew.). An welchen Meeren liegt es? Welche Gebirge trennen es von Spa- nien, Italien, von der Schweiz, welcher Fluß von Deutschland? — Sein Boden erscheint im S. u. O. als gebirgig und hochgelegen, im N. und W. als niedrig. Daher die große Verschiedenheit seiner Luft u. die Mannig- faltigkeit seiner Erzeugnisse. Es wird von vielen Flüssen bewässert, un- ter denen die Seine, Loire (spr. Loahr), Garonne u. Rhone die bedeutend- sten sind. Der Rhein berührt Frankreich an der östlichen Grenze, die Maas und Mosel verlassen den französischen Boden bald. Der Süd- oder lange- doc'sche Kanal verbindet die Garonne mit dem mittelländischen Meere. — Das Klima ist sehr verschieden. Im Süden sehr warm, auf dem Alpen- lande Auvergne (Ohwernje, rechts der Rhone) ein langanhaltender Win- ter mit furchtbaren Schneemassen; außerdem viel Regen u. heftige Stürme. In den Haiden zwischen den Pyrenäen u. Cevennen ist es ungesund, der Sommer schwül und der Winter naßkalt. Im Norden ist das Klima dem in Deutschland ziemlich gleich. —Frankreich ist reich an allerlei Producten. In der'provence (spr. Prowangs), dem Paradiese dieses Landes, zwischen dem Meere u. der Rhone, findet man gapze Wälder von Oliven-, Orangen-, Feigen- u. Kastanienbäumen. Der Wein ist vorzüglich, besonders der ge- würzhafte Muskateller. Aus den Wiesen steigen die angenehmsten Düfte in die Lust. Tie Zucht des Seidenwurmes ist bedeutend. — Das Haide- land, ein öder, trauriger Landstrich im südwestlichen Frankreich am atlan- tischen Meere, ist unfruchtbar. Die Bewohner .gehen durch ihre Sümpfe sehr geschickt auf hohen Stelzen. — Die Champagne (spr. Schampanje), zwischen Paris, dem Rheine, Belgien u. der Saone, ist durch den köstlichen Schaumwein (Champagner) berühmt. — Die Normandie hat fruchtbaren Boden. — Die Franzosen bauen den Boden fleißig an und haben sich von jeher durch Erfindsamkeit in Gewerben und Künsten, durch Eifer für die Wissenschaften u. überhaupt durch Lebendigkeit u. Regsamkeit des Geistes ausgezeichnet. Der Handel im Lande wird durch die Schifffahrt auf den Flüssen und Kanälen, so wie durch Eisenbahnen u. gut angelegte Straßen befördert. — Die meisten der Einwohner sind Katholiken, nur 800000' Protestanten. Frankreich hat durch 3 Revolutionen, nämlich 1789, 1830 und 1848 große Veränderungen in Europa hervorgerufen. — Städte: t Paris, ander Seine, mit 2 Mill. Ew., ist die Haupt- u. Residenzstadt. Seit 1841 ist es mit Festungswerken umgeben. Es ist im Allgemeinen unregelmäßig gebaut; rine Menge großartiger Paläste verschönern aber die Stadt. Die wichtigsten Gebäude sind: die Kirche von Notre Dame (spr. Notr Dahm), die Morgue (spr. Morghe) oder das Leichenhaus, die Tuile- rien (spr. Tuil'rihen), das Residenzschloß, das Palais Royal (spr. Paläst Roajahl), ein mächtig großer Palast, die Salpetrige (spr. Salpetriähr),, ein Armen- und Krankenhaus, das Hotel (spr. Otäll) der Invaliden und das Findelhaus. — Hinsichtlich der wissenschaftlichen u. der Kunstanstalten

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 233

1865 - Zwickau : Zückler
233 treibe- u. Leinsamenhbl. 1807 wurde hier ein für Preußen höchst nach- theiliger Frieden mit Frankreich geschlossen. — Danzig, starke Fstg. a. d. Weichsel, 65000 Ew., treibt Seehdl. Es ist die erste Seestadt d. preuß. Monarchie. — Thorn, Fstg. r. a. d. Weichsel, 13000 Ew. Hdl. Hier wurde 14 73 Nikolaus Kopernikus geboren. Die Provinz Posen: Posen, Fstg. a. d. Warthe, 45000 Ew. Erz- bischof. Fabr. — Bromberg, 15000 Ew., hat Fabr. u. treibt Hdl. u. Schifffahrt. Das Königreich Bayern, 1389 Qm., 4,700000 Ew., von denen beinahe % der römischckath. u. über */* der ev. Kirche angehören; außerdem noch 6oooo Juden. 3 Univ. in München, Würzburg u. Erlangen. 25 Gymn. 7 Fstg.: Landau, Germersheim, Ingolstadt, Würzburg mit d. Marienberg, Rosenberg bei Kronach, Wülzburg b. Weißenburg u. Oberhaus b. Passau. Das Land besteht aus 2 getrennten, an Größe sehr ungleichen Theilen. In Hinsicht der äußern Gestalt der B o d e n o b e r f l ä ch e gehört die Haupt- masse des Landes theils z. süddeutschen Alpenlande, theils z. süddeutschen Hochebene, theils z. Gebirgsgegend d. mittlern Deutschlands. Das Klima ist im Ganzen gemäßigt u. mild. Die Luft ist durchgängig gesund. Die untere Donauebene bildet den fruchtbarsten Theil des Landes. Am un- fruchtbarsten ist der Boden in der Oberpfalz. Ein Bieriheil tst mit Wald bedeckt. — Bayern besitzt 7 Salinen u. 46 Mineralquellen. — Beschäf- tigungen: Ackerbau, starke Rindviehzucht in den Gebirgen, Weinbau, besonders am Alain u. Rhein, Hopfen-, Obst- u. Bergbau. Bedeutende Gartencultur um Bamberg. Starke Bierbrauerei. Gewerbe u. Hdl. rm den größern Städten). Fabriken stnden. sich nur in einigen Städten in be- deutender Zahl ; dahin gehören München, Augsburg, Nürnberg, Fürth, Schweinsurt, Schwabach, Hof. — Bemerkenswert!) ist der in den I. 1836 bis 1845 erbaute 16'/2 Meilen lange Ludwigs-Kanal. Er hat 94 Schleusen, übersteigt eine Höhe v. 270 F., verbindet zunächst die Altmühl mit der Regnitz, dadurch aber die Donau mit dem Main, folglich das schwarze Meer mit der Nordsee. Im Süden sind mehre Seen. — Ge- schichtliches: Der Pfalzgraf Otto v. Wittelsbach (gest. 1183) ist der Stammvater des jetzigen Negentenhauses. 1623 wurde das Herzogthum Bayern zum Kursürstenthum u. 1805 zum Königreiche erhoben. Bayern ist in 8 Kreise eingetheilt. Dberbayern: München, l. a. d. Isar, 1570 F. h. üb. d. Meere. 140000 Ew., ist die Hst u. Res. Universität (gest. 1826). Gr. Bibliothek- Sitz eines Erzbischofs. Die Stadt ist schön gebaut. Das königl. Schloß; die Glyptothek mit Musterwerken der Bildhauerei; die Pinakothek nrit emer .reichen Gemäldegallerie. Taubst.- u. Blindenanstalt. Fabr. Hdl. Der gr. englische Garten. — Hier wurde 1796 voir Sennefelder (gest. 1834) die Lithographie erfunden. — R eich e n h all, 3000 Ew., Bergstadt mit einer reichen Saline (30 Salzquellen). — Ingolstadt, Fstg. a. d. Donau,

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 247

1865 - Zwickau : Zückler
247 Das Herzogthum Nassau hat 86 */2 Qm. und 45000 Ew. Es ist ein mehr gebirgiges, als ebenes, aber ein schönes u. reich gesegnetes Land. Das Klima ist am mildesten im Nheingau. Dürre, rauhe Gegenden sind auf dem Hochwalde des Westerwaldes. Die Bewohner, von denen bei- nahe die Halste Katholiken sind, beschäftigen sich mit Gewinnung der Lan- desproducte, mit welchen sie auch Handel treiben. Die vielen Mineral- quellen gehören zu den berühmtesten in Europa. — Geschichtliches: Nassau war früher eine Grafschaft, ist seit 1707 ein Fürstenthum u. seit 1806 ein Herzogthum. — Wiesbaden, am Fuße des Taunus, 18000 Ew., ist die Hst. u. Res., und berühmt durch 15 warme Quellen und den prächtigen Kursaal. — Biberich, in einer entzückenden Lage am Rheine, 1 Mkfl. mit 3500 Ew. Es hat ein Schloß, in welchem sich der Herzog häufig aufhält. — Nassau, a. d. Lahn, 1500 Ew., mit den Trümmern des Stammschlosses vom herzoglich nassauischen und vom holländischen Kö- nigshause. — Erbach, Dorf am Rhein, 1500 Ew., hat ein Corrections- u. Irrenhaus. Andere Örter mit Mineralquellen sind: Selters, Fachingen, Niederselters, Schwalbach, Ems, Geilnau, Schlangenbad. Durch ihre Weine sind berühmt: Hattenheim, Rüdesheim, Johannisberg u. Hochheim. Das Herzogihum Braunschweig hat 72 Qm. u. 280000 meistens evangelische Ew. Sie reden theils platt-, theils hochdeutsch. Es besteht aus 3 größern und mehren kleinen Theilen. Der südl. Landstrich ist gebirgig (Harz), stark bewaldet und dem Ackerbau weniger günstig; desto wichtiger aber der Bergbau. Der nördliche Theil ist eben und theils fruchtbar, theils sandig. Fabriken sind außer der Hauptstadt wenig; aber wichtig ist die Leinweberei. Der Handel ist nicht unbedeutend. Das Geschichtliche ist schon bei Hannover erwähnt worden. — Braunschw eig, in einer freund- lichen Gegend a. d. Ocker, mit 40000 Ew., ist die Hst. u. Res. Taubst. Zuchthaus. Fabr. u. bed. Hdl. (2 Messen.) Bekannt ist die Mumme (eine starke Art Bier); beliebt sind die Schlack- oder Mettwürste und die Honig- oder Pfefferkuchen. Braunschweig war einst die Residenz Heinrich's des Lö- wen. Bon dem braunschweiger Steinmetz und Bildschnitzer Jürgens rst im Jahr 1530 das Spinnrad erfunden worden. — Wolfenbüttel an der Ocker 10000 Ew. Zuchthaus. Fabr. Es hat eine der. starke Bibliothek, an welcher Lessing bis 1781 angestellt war. — H el nr stä d t, 7000 Ew. Hdl. Ein Gesundbrunnen in der Nähe. — Lutter, am Barenberge, Ds. mit 1500 Ew. Hier erfocht Tilly 1626 einen Sieg über die Dänen unter Christian Iv. — Blankenburg, am Unterharze, 4000 Ew. Dicht bei der Stadt ist die Teufelsmauer, ein bis in die Nähe von Ballenstädt sich erstreckendes Quadersandstein-Riff. — Rübeland, Dorf a. d. Bode, 400 Ew., hat Eisenhütten und einen Marmorbruch. In dem nahen Kalk- steingebirge befinden sich die merkwürdigen Tropfsteinhöhlen: die Bau- manns- und Bielshöhle.
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