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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 3

1893 - Hannover : Hahn
3 Amerika. — Mittel - Amerika würde bei einer Hebung der Landmassen dasselbe Bild zeigen. Süd-Amerika (18 Mill. qkm). §. 2. Gebirge: Die W.-Küste Süd-Amerikas, das in der äußern Gestalt an Afrika erinnert (s. die Karte), begleitet das Kettengebirge der Anden oder Cordilleren *) [tj] mit meist schroffem Abfall nach der W.-Seite, mehr terrassenförmigem nach den ö. Ebenen. Im s. Teil am niedrigsten, steigen sie in Patagonien und Chile [tsch] — der Aconcagua2) [gm] mit beinahe 7000 m der höchste Berg der Anden — allmählich an, anfangs in einer Hauptkette hin- ziehend. Die Trümmer einer Parallelkette — Erderschütterungen, n.-w. Sturmwellen — bilden den Jnselkranz an der Küste. Ähnliche Bil- dnng in den Inseln des Feuerlandes. N. vom Wendekreise schließen 2 Hauptketten das Kesselland von Bolivia, das größte Plateau S.-Amerikas, ein. Bildung von stehen- den Gewässern. Das größte Becken Bolivias und S.-Amerikas über- Haupt ist der Titieacasee (— x/2 Schleswig.holstein). Im N. von Bolivia — Peru, Quito [fi], Columbia — ziehen die Ketten parallel: Bildung von muldenförmigen Plateaus. An zwei Stellen sind 3 Parallelketten (je 2 Mulden): Marazon [npn] und Huallaga [ualjaga], sowie Magdalenenstrom und Canca (gabel- förmiger Auslauf der Anden) gewinnen dadurch ihre Flußbetten. Den Ketten sind eine Menge hoher Kuppen aufgesetzt, die sämt- lich vulkanischer Natur sind. Eine Reihe von Vulkanen ist noch thätig: heftige Erderschütterungen; Hebungen und Senkungen des Bodens. Hervorzuheben ist die stattliche Doppelreihe der Vulkane von Ecna- dor — Chimborazo [tschimborassoj mit 6300 m und Cotopaxi [cht] mit 6000 m (der höchste von den thätigen Vulkanen der Erde). Auf dem O.-Rand von Bolivia ist der So rata (6600 m) zu erwähnen. An der ö. Küste lagern die Hochländer von Brasilien und Guayana [gwajaua], im N. erstrecken sich die Ketten von Venezuela [ß]. Brasilien ist ein Tiefland mit tief eingefurchten Thälern und trägt nur stellenweise echten Gebirgscharakter. Die Thäler, zwischen welchen flache, unmerklich ansteigende Erhebungen sich ausbreiten, haben meist n.-s. Erstrecknng. Vergl. die Richtung der Ströme. ') d. h. Gebirgsketten. 2) Vergl. Gaurisankar 8800 m, Mont Blanc 4800 m. 1*

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 4

1893 - Hannover : Hahn
4 Guayana, das von Brasilien durch die Tiefebene des Amazonas getrennt wird, ist ein weites Plateau, dem zumeist in der Richtung der Küste streichende Ketten aufgesetzt sind. Das Gebirge von Venezuela besteht aus zwei w.-ö. streichen- den Ketten. — Trümmer einer dritten enthält die Jnselreihe an der Küste (Trinidad). Diese Gebirge, welche die w. Ketten an Ausdehnung weit über- treffen, stehen in der Höhe bedeutend hinter jenen zurück. Flüsse: Die Flüsse, die auf den größten Strecken schiffbar sind, bil- den Verkehrsadern nach den innern Teilen des Landes. Vorteile Afrika gegenüber. Die Bodengestaltung zeichnet ihnen die Richtung von W. nach O. vor. Daher in dem Thor zwischen Brasilien und Guayana der Riesenstrom des Amazonas. — Auf den Anden entspringend, fließt er zuerst als Maraüon [ttj] in n. Richtung, bis er nach dem Durchbruch (Pongo von Manseriche [tische]) sich den ö. Weg frei macht und den Fluß der Parallelmulde (s. o.), den Hnallaga, aufnimmt. Gespeist von den Cordilleren, von den Gebirgen Brasiliens und Guayanas strömt er, weite Überschwemmungen verursachend, belebt von einer Fülle von Fischen, Kaimans und Wasserschlaugen, zwischen dichten Urwäldern dem ö. Meere zu. An der Mündung ist er 38 km breit, 600 km vor derselben 5 km. — 300 km weit drängt er das Seewasser zurück. Die bedeutendsten Zuflüsse erhält er vom brasilianischen Gebirge. Sie kommen den größern europäischen Strömen etwa an Länge gleich und bringen große Wassermengen in den Hauptstrom. Der Amazonas ist der wasserreichste Strom der Erde. Der bedeutendste brasilianische Zufluß ist der Madeira [era], von Guayana der Rio Negro, der durch den schiffbaren Casiquiare [fafjift] mit dem Orinoco verbnn- den ist (Bifurkatiou). Der Rio Para, früher Müuduugsarm des Amazonas, der den Tocantins aufnimmt, ist gegenwärtig allein als Mündung des letztern Flusses anzusehen. Er steht nur noch durch schwer zugängliche (natürliche) Kanäle mit dem Amazonas in Ver- bindnng. Bei der Schiffbarkeit des Amazonas und seiner Nebenflüsse auf weite Strecken hin haben wir ein System von natürlichen Wasser- straßen, wie es großartiger nicht gedacht werden kann. Die Beden- tung wird nach Bevölkerung der Gebiete um so größer sein, als der natürliche Reichtum derselben unermeßlich ist. Der Orinoco — doppelte Länge der Weichsel — nimmt die ö. Richtung an, sobald das Gebirgsland von Guayana, welches er förmlich umschlingt, es gestattet. Auch er ist schiffbar, sein Gebiet

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 5

1893 - Hannover : Hahn
5 aber ebenso wenig kultiviert wie das des Amazonas: Bedeutung von Angostnra im Verhältnis zu °Caracas. Dem Parana — um 1/s länger als die Wolga — gestattet das Gebirgsland von Brasilien nur auf einer kurzen Strecke des Unter- laufs die ö. Richtung, und auch den bedeutendsten Nebenflüssen, dem Paraguay [gtua'i] und Uruguay [gwai] weist es die s. Richtung an. — Der Parana mündet in den Busen La Plata, der trotz der Sandbänke wegen der Vereinigung der großen Wasserstraßen große Wichtigkeit hat, zumal die Küste von Argentinien öde und arm an guten Häfen ist Daher die Bedeutung von Bnenos-Aires [ai], das mit mehr als */« Mill. E. die zweitgrößte Stadt S.-Amerikas ist, sowie von ^Montevideo und dem rasch aufblühenden La Plata. Der Magdalenenstrom ist unbedeutender als die genannten und reiner Plateaustrom. Immerhin übertrifft er an Länge den Rhein und ist trotz der reißenden Strömung bis zu den Stromschnellen von Honda schiffbar. Verbindung der Hauptstadt *Bogota mit dem Meere: Bedeutung von Honda und ' Barranqnilla [f], das Cartagena nach der Eisenbahnverbindung mit dem Meere (Sandbarren an der Mündung) um weit mehr als das Doppelte in der Einwohnerzahl überholt hat. Pflanzenwelt: Im engsten Zusammenhang mit der Boden- gestaltuug steht die Verteilung der Niederschläge und die Vegetation. S.-Amerika ist den Passatwinden geöffnet; deswegen ist die N.- und O.-Küste bis zur S - Grenze von Brasilien reich an Niederschlägen (einzelne Küstenpunkte Guayanas haben eine Regenhöhe von 3500 mm), die eine sehr üppige Vegetation erzeugen: Baumwolle, Tabak, Kaffee (Brasilien liefert fast soviel Kaffee wie alle andern Länder der Welt zusammen), Zuckerrohr, Mais, Reis ?c. — Bei stehendem Gewässer (Viktoria Regia, die größte Wasserrose der Welt) findet sich vielfach ein mörderisches Klima, wie in Cayenne, „wo der Pfeffer wächst". Die ö. Hochländer zeigen mit dem Wechsel der Höhe auch wechselnden Charakter der Vegetation. Der tropische Urwald bleibt in der Ebene; die kühleren Höhen zeigen herrliche, immergrüne Wälder neben weiten Grasfluren, und erst die höchsten Teile des brasiliani- schen Tafellandes weisen dürre Savannen oder Moorland auf. Durch diese Hochländer werden die O.-Winde gezwungen, den größten Teil ihrer Feuchtigkeit abzugeben, und sie streichen deswegen über die Ebenen des Orinoeo und Paraua ziemlich trocken hin. So zeigen diese mehr steppenartigen Charakter; in den Llanos [lj] am

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 6

1893 - Hannover : Hahn
6 Orinoco finden sich noch bei unregelmäßigen Niederschlägen einzelne Waldinseln, die Pampas tragen aber nur im N. Strauchvegetaüon (das große Jagdgebiet Gran Chaco wilder Indianer); weiter nach S. tritt die eigentliche Grasflur auf, in der weit und breit weder Baum noch Strauch zu erblicken ist: Viehzucht. Ausfuhr von Fleisch (Liebig- fches Fleischextract), Fellen und Hörnern. In der weiten Tiefebene des Amazonas haben die nnge- hindert einströmenden Seewinde in Verbindung mit den Überschwem- mnngen das größte Waldgebiet der Erde geschaffen (die Selvas), das fast undurchdringlich (Schlinggewächse, Lianen) ist, so daß der Verkehr auf die Wasserwege beschränkt wird. Die spärliche Bevölkerung lebt deswegen auch unmittelbar an den Flüssen. Die W.-Küste ist im s. Chile den Seewinden offen, daher hat auch hier reichlicher Niederschlag mit mäßig warmem Klima eine üppige Waldvegetation und reiche Fruchtbarkeit (Heimat der Kartoffel, euro- päische Getreidearten) erzeugt: * Santiago und * Valparaiso [aißo]. Starke Einwanderung, namentlich von Deutschen. — Im n. Chile tritt eine kalte Meeresströmung, der Perustrom, an die W.-Küste und nimmt den Seewinden die Feuchtigkeit. So ist die Wüste Atacama entstanden (Salpeterlager und Silberfunde). Im N. ist die W.-Küste sehr fruchtbar (Ecuador liefert 1/3 des Kakaoertrages der ganzen Erde), aber auch ungesund; daher liegen die Städte auf den gesündern Hoch- ebenen: ° Quito und * Bogota. Die Tierwelt S. - Amerikas ist fast so eigentümlich wie die Australiens. Charakteristisch ist die müßige Größe der Tiere im Ver- hültnis zu den gleichen Arten der alten Welt: Puma und Löwe, Jaguar und Tiger, Alligator und Krokodil, der amerikanische und afrikanische Strauß. Charakteristisch ist ferner das gänzliche Fehlen der Einhufer — das verwilderte Pferd ist ein Geschenk Europas — sowie die geringe Zahl von Zweihufern. Zu erwähnen sind hiervon nur die Lamas (Guauako und Viknna), die kleineren Vertreter des Kamels in den Anden. — Der größte Vierfüßler ist das Tapirschwein im sumpfigen Dickicht; in den Wäldern fällt das Faultier auf, das träge und langsam von Ast zu Ast klettert. Zu erwähnen ist weiter der Ameisenbär und unter den Vögeln der Kondor, der bis 372 m spannt, ein Bewohner der Anden. Die tropischen Wälder bergen außerdem eine Menge von Affen- Herden — Brüllaffen, Wickelschwanzaffen — eine reiche und mannig- faltige Vogelwelt, Myriaden von glänzenden Käfern, ungeheure In- sektenschwärme und Mengen buntschillernder Schlangen.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 9

1893 - Hannover : Hahn
9 4) Peru. *2ima (über 100 T. E.) in dichtbevölkerter Flußoase am w. Abhang der Anden. Hptst. Univ. -Callao [Ijäo] (35 T. E.) Hafenort von *Lima. -Areqnipa [fi] (30 T. E.) höher wie *Lima gelegen. Gebirgs- bahn zum Titicacasee fast 4600 m (vergl. die Alpenbahnen). 5) Bolivia. Die Küste ist jetzt ganz in den Händen von Chile, so daß Bolivia vom großen Weltverkehr fast völlig abgeschnitten ist. Die hohe Lage bedingt eine ärmliche Vegetation. Bedeutung der Bodenschätze. 'Chuquisaca ftschuki^ (Sucre [fjucre]) — 20 T. E. — ist wieder Sitz der Regierung. Univ. 'La Paz (40 T. E.) ist der bedeutendste Ort und Mittel- pnnkt des Handels. Silberminen und Goldlager. Potosi (12 T. E.) 4100 m hoch gelegen. Silberminen. 6) Chile [tsch.]. Das Land ist äußerst fruchtbar (s. o.) und reich an Bodenschätzen. Hier hat sich besonders das deutsche Elemeut Geltung verschafft. — Jetzt gehört auch der Wüstenstreifen von Atacama (Silber- und Salpeterlager) dazu; in gleicher Weise ist im S. der W.-Abhang der Anden nebst den w. Inseln des Feilerlandes an Chile gefallen. Verkehrsstraßen des Landes. * Santiago (190 T. E.) in fruchtbarer Gegend des Binnen- landes. Hptst. Univ. ^Valparaiso [isso] (über 100 T. E.) an der Küste. Wichtiger Handelshafen. Valdivia (6 T. E.) befestigter Hafen. 7) Argentinien (mit Patagonien) umfaßt außer dem chilenischen [tfcfy] Küstenstreifen die S.-Spitze des Erdteils. — Es giebt wenige Länder, welche in den letzten Jahren eine gleich günstige Ent- Wickelung der ökonomischen Verhältnisse auszuweisen vermögen. Erst seit 1880 ist zu der Viehzucht bedeutender Getreidebau ge- kommen. Entwickelung der Verkehrsstraßen. Bnenos-Aires [ai] (über ll2 Mill. E.) zweitgrößte Stadt S.- Amerikas, am Vereinigungspunkt der großen Wasserstraßen. Eisenbahnen. Hptst. Univ. °La Plata (65 T. E.) s.-ö. davon am La Plata-Busen, hat sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt. " Cord ob a [tt>] (66 T. E.) Knotenpunkt für Eisenbahnen. Univ. Die argentinische Regierung hat auch die Oberhoheit über die ö. Inseln des Feuerlandes übernommen.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 13

1893 - Hannover : Hahn
13 4) Puerto - Rico (etwas kleiner als Jamaica) gehört den Spaniern. Der Boden wird fleißig bestellt: Zuckerrohr, Tabak und Kaffee. -San Juan de Puerto-Rico (25 T. E.) Hptst. B. Die Kleinen Antillen ziehen von Puerto-Rico in flachem, nach Westen offenem Bogen zum Festlande. Sie verteilen sich dem Besitz nach unter die Engländer, Franzosen, Niederländer und Dänen. C. Die Bafyäma - Inseln sind englisch. Auf der Watlings-Jnsel (San Salvador) landete 1492 Colnmbns. §. 5. Nord - Amerika (23 Mill. qkm). Gliederung: Das nordamerikanische Dreieck ist mehr gegliedert als S.-Amerika. Im S. streckt es die beiden zapsensörmigen Halb- inseln Calisornien und Florida in die See hinaus; weiter nördlich gliedert die meerbusenartige Mündung des St. Lorenzstromes die Halbinsel Neu-Braunschweig mit Nen-Schottland vom Rumpfe ab. Dann bildet die Hudsonsbai die Halbinsel Labrador, während Alaska im W. sich nach der sibirischen Küste hinüberreckt. — Vollständig in Inseln aufgelöst ist im N. die Landmasse des Arktischen Archipels, während die O.- und W.-Küste wenigstens Nen-Fnndland und den Tlinkiten-Archipel aufweisen. Gebirge: Die s.-w. Spitze von N.-Amerika ist vom Plateau von Mexico erfüllt. Auf den weiten, von tiefen Spalten zerrissenen Flächen sind einzelne Bergketten aufgesetzt: im n. Teil die durch den Silberreichtum bekannte Sierra Madre1) — "Zacate cas, ° Guanajnato [gwanachwato] —. Im s. Teil erhebt sich außerdem eiue Reihe von Vulkangipfeln, welche über 5400 m ansteigen: Popocatepetl, Citlaltepetl (Pic von Orizaba [ß]). Nach den Küsten fällt das Plateau in Terrassen — dichte Wal- dungen an den Abhängen — ab und läßt sumpfige, ungesunde Küsten- striche übrig. Acapülco und Mazatlan, die Häsen an der W.-Küste, sind deshalb unbedeutend und 'Veracrüz [fj] an der O.-Küste hat erst durch die Eisenbahn gewonnen, welche trotz der steilen Terrassen nach dem auf dem kühlern Plateau gelegenen * Mexico erbaut ist. ') Mexico war früher der erste Staat in der Silberproduktion. Seit einigen Jahrzehnten ist es von den Vereinigten Staaten überflügelt.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 14

1893 - Hannover : Hahn
14 Auf dem zumeist waldlosen Plateau herrscht etwa die Temperatur von Mittel-Italien, doch gedeiht Zuckerrohr und Kaffee und reift die Banane. Ebenso gehören Tabak, Baumwolle, Vanille zu den Haupt- erzeugnissen, auch liefern die europäischen Getreidearten (Mais, Weizen ic.) reiche Ernten (natürliche Fruchtbarkeit des Bodens). — Der Anbau umfaßt indessen noch immer nicht viel über 1/s des Kultur- landes; man baut wenig über den eignen Bedarf. Am Oberlauf des Rio Grande beginnen die Felsengebirge (Rocky Mountains [mannterts]) in 2 Ketten, welche die Ufer begleitend sich zu den Parkbergen (von den eigentümlich schönen, weidereichen Thalgründen zwischen den Berggipfeln genannt) vereinigen. Rord% Mittel- und Südpark. Im N. der Parkberge der Evauspaß [iwens] (Pacificbahn). Die Parkberge speisen außer dem Rio Grande den Arkansas und den Colorado. Dann geht das Gebirge zunächst über fast 5 Längengrade nach W. streichend ungefähr von dem berühmten Geysirgebiet (National- park) in der Nähe der Missouriquelle in n.-w. Richtung bis in die Nähe des Polarkreises (nicht zur Küste). Die höchste Erhebung im Monnt Hooker [mannt hüker] (5100m) übertrifft den Mont Blaue um 300 in. W. vom Felsengebirge zieht die Sierra Nevada, welche sich nach N. in dem Cascadengebirge bis zur Juselreihe der Aleuten fortsetzt. Der n. Teil des Cascadengebirges führt auch den Namen der Nordamerikanischen Seealpen. In denselben soll der Eliasberg fast 6000 m ansteigen. Das gewaltige Plateau zwischen dem Cascaden- und Felsengebirge leidet an Regenmangel, weil die Gebirge den Niederschlag abziehen (reiche Waldungen mit gewaltigen Riesenbäumen auf denselben). Daher hier die England an Größe übertreffende Mohavewüste [fjetv]. Auf dem n -w. Teil des Plateaus finden die Gewässer keinen Abfluß: Salzseen (A. G. 52). Der Große Salzsee (fast = Olden- burg), das „Tote Meer" N.-Amerikas. Im übrigen sammeln sich die uach O. abfließenden Gebirgsgewässer zu großen Strömen, während die w. zu weiterer Entwicklung keinen Raum finden. Der größte dieser Flüsse, der Colorado (s. Richtung), ist für die Schiffahrt wertlos (Plateaustrom); wichtiger sind in dieser Hinsicht Sacramento und Columbia. Parallel mit der Sierra Nevada geht die Küstencord illere als Fortsetzung von den Gebirgen der Halbinsel Californien, durch-

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 15

1893 - Hannover : Hahn
krochen vom Sacramento und Columbia. Sie endigt im Tliukiten- Archipel (Vancouver) [toänffttor]. Die Küstenländer sind bei dem fruchtbaren Boden (Klima, Niederschläge) nach der ersten (stürkern) Beste- delnng, die infolge der Goldfunde stattfand, rasch zur Blüte gelangt (Pacificbahnen). *San Francisco an prachtvollem Hafen inmitten reicher Fruchtfelder. Bedeutung des Nicaraguakanals für diese Länder. An der O.-Küste erheben sich die Ketten der Alleghanies [älligän..]. — S.-ö. vom Mittellauf des Teuessee [f?t] beginnend be- gleiten sie in mehreren parallel laufenden, schmalen Ketten (fruchtbare Thäler dazwischen) die Küste bis zum St. Loreuzbuseu, überall mit kost- baren Waldungen bedeckt. — Der höchste Teil im W., die Blauen Berge, steigen über 2000 m (Gebirgsland von Brasilien bis 2600 m). Der Reichtum au Kohlen und Eisen hat die gewaltige Fabrik- thätigkeit im Küstenlande hervorgerufen — Verbindung mit dem Ge- birge durch schiffbare Ströme: Hudson [höfrßtt], Connecticut [föt] —, und diese legte zusammen mit der vorzüglichen Küste und der Frucht- barkeit der Küstenebene den Grund zu den Riesenstädten: New - Jork, Philadelphia, * Baltimore [ör], * Boston [sttt] u. a. Im Gebirge selbst nur * Pittsburg. Missouri-Mississippigebiet. Zwischen den Alleghanies und dem Felsengebirge breiten sich weite Ebenen aus, mit doppelter Abdachung nach dem Eismeer und dem Mexicanischen Busen. Die Wasserscheide deckt sich im ganzen mit der Nordgrenze der Vereinigten Staaten. Hier ungefähr entspringt der Mississippi und fließt mit geringem Gefälle — Schiffbarkeit fast bis zur Quelle — im ganzen in s. Richtung. In dem letzten 2/3 des Laufes hat er fast gleichmäßig die Breite von ca. 4/5 km. Deltabildung (A. G. 50). Die meisten Wassermassen erhält er vom Felsengebirge. Oberhalb *St. Louis mündet der Missouri, der ihn an Länge übertrifft und mit dem Mississippi (von *Si Louis ab) den längsten Strom der Erde darstellt (6530 km). Neben ihm ist der Arkansas zu erwähnen (Quelle in den Parkbergen s. o.). Die Alleghanies senden ihm den Ohio [cchei'o] mit dem Tenessee [&] zu. Der Mississippi bildet mit seinen Nebenflüssen ein reiches Netz von natürlichen Straßen, dessen Bedeutung um so größer ist, als es sich in eine ungegliederte Landmasse schiebt. Seine Mündung ist freilich wegen der Sandbarren nur mit gewaltigen Kosten für See^ dampfer offen zu halten.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 16

1893 - Hannover : Hahn
16 Die Gebiete vom Fuß der Felsengebirge bis etwa zum 263" v. Green, haben spärlichen und unregelmäßigen Niederschlag (die hohen Gebirge im W., weite Landmassen im O.). Daher weite, baumlose Grasebeueu (Viehzucht); nur in den engen Flnßthälern kümmerlicher Waldwuchs. — Weiter ö. erzeugt reichlicher Regen vielfach üppigen Wald; ungeheure Strecken aber bilden weite Gras- und Blumen- meere x) (Prärieen). Wichtigere Niederlassungen finden wir einstweilen nur an den großen Wasserstraßen: -St. Paul, *St Louis und * New-Orleans [lins] am Mississippi; ^Cincinnati Mnßineti] und ^Lonisville am Ohio. — Die Eisenbahnen als Kulturbringer in diesen Gegenden. Die Arktische Ebene hat eine sehr geringe Abdachung. Seeu- bilduug. — Die größten Seen: Winipeg-, Athabaska-, Sklaven- und Bärensee liegen in einer geraden, n.-w. verlaufenden Linie. Der Wiuipegsee hat seinen Abschluß im Nelson (Hudsonsbai), die übrigen senden ihre Gewässer durch den Mackenzie [mäfensi] ins Eismeer, doch steht der Athabaskasee auch mit der Hudsonsbai in Verbin- dnng (Churchill ftschörtschil]). Der Verkehr auf den arktischen Wasserstraßen wird leider durch vielfache Stromschnellen (Tragplätze) und den langen Winter wesentlich beeinträchtigt. Zur Besiedeluug ist in der arktischen Ebene verhältnismäßig wenig Raum; denn bis zum 60° bildet sie eine öde Wüstenei (Tündern), die den größten Teil des Jahres unter der Schneedecke liegt. — Weiter f. hat der reiche Niederschlag einen gewaltigen Waldgürtels (auch in Labrador weite Waldgebiete!) geschaffen. Der Boden ist hier größtenteils zum Ackerbau geeignet, und man hat angefangen, vom Klima begünstigte Gegenden zu kultivieren (bis 1867 weites Jagdgebiet: Rechte der Hudsonsbaigesellschaft). Weizen und Mais gedeihen am Winipegfee vorzüglich: ° Winipeg. Das Canadische Seengebiet wird durch niedere Bodenerhebuu- gen von der Arktischen Ebene und dem Mississippigebiet getrennt. Es ist das größte Süßwassergebiet der Welt (der Obere See allein etwa — Irland). ') Für das Fehlen des Baumwuchses in denselben hat man noch keine genügende Erklärung, vielleicht, daß früher die Waldungen (durch unbekannte Ursachen) zerstört sind, und der undurchdringliche Wuchs des Präriegrases, die Präriebrände und die heftigen Windstöße sie nicht wieder aufkommen ließen. Im N. und W. besonders Nadelholz, im S.-O. hauptsächlich Laubwald.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 83

1893 - Hannover : Hahn
83 geschlossene Einheit bildet, unterscheiden wir das sich daran schließende Gebirgsland, die deutschen Mittelgebirge und das Tiefland an der Küste. A. Das Alpengebiet. §. 39. Nicht das ganze Alpengebiet gehört Mitteleuropa an: die W.-Alpen bilden die Grenze zwischen Frankreich und Italien, die ö. Ausläufer reichen in die Karpatenlandschaften hinein. Im allgemeinen nimmt nach O. die Breite zu, die Höhe vermindert sich. Ähnlichkeit der Gestalt mit einem Füllhorn. Im S. erhebt sich das Gebirge gleich einer Riesenmauer steil aus der Lombardischen Ebene. Vorzüglicher Überblick vom Turm des Mai- länder Doms. Auch im W. (Rhone) und im O. (Donau) sind die Alpen von Tiefebenen gesäumt, während im N. Hochebenen vorlagern, welche zu den deutschen Mittelgebirgen hinüberführen. Besiedelung der Mittel- und O.-Alpen durch Deutsche infolge des allmählichen Anstiegs, nur wo das Etschthal im S. eingreift, italienische Bevölkerung. An die centralen Hochalpen, welche aus älteren Gesteinarten (Granit, Gueis) bestehen, schließen sich aüf beiden Seiten jüngere Gesteine von Schiefer, 'Kalk und Sandstein an, welche meistens durch tief einschneidende Längsthäler (Rhone, Rhein, Salzach, Enns) von dem Mittlern Hauptzuge getrennt sind. Nach dem vorherschenden Kalkgestein heißen sie Kalk alpen; sie begleiten an der äußeren Seite das Hochgebirge in wechselnder Breite ununterbrochen von "Marseille bis Wien, während sie im S. erst beim Lago Maggiore beginnen, aller- dings um in zunehmender Breite dann bis zum ö. Ende zu ziehen. Dem Umfange nach werden die Alpen vom Skandinavischen Gebirge um mehr als die Hälfte übertroffen *), stehen aber vermöge der Höhe (Galdhöpig 2600 vi; Mont Blanc 4800 m) an Masse jenem nicht viel nach. Für den Verkehr sind sie bei den weit hineinreichenden Thälern kein ernstes Hindernis. I. Die W.-Alpen beginnen bei der Senke von Savona, die sie vom Apennin scheidet, und ziehen zuerst in w., dann in n. Richtung bis zum Genfer-See. Senke am O.-Fnß des Mont Blanc. Hart am ö. Abhänge (steiler Abfall nach Italien) zieht sich der Wasser- und länderscheidende Hauptkamm mit einer Reihe von Gipfeln hin; doch tritt derselbe vor den massigen Stöcken im W., wo das Gebirgsland bis in die Nähe der Rhone reicht, oft erheblich zurück. ') Auch der Ural hat eine größere Ausdehnung. 6*
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