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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1902 - Karlsruhe : Lang
— 6 — Feldherr Lutatius Catulus erwartete sie in dem Engpasse, durch den die Etsch in die oberitalienische Ebene hinaustritt. Er legte aus beiden Seiten des Flusses Verschanzungen an und verband sie durch eine Brücke. Bald rückten die Cimbern heran. Wie wenig Achtung oder Furcht sie vor den Römern hatten, sollten diese bald erfahren; denn angesichts des römischen Lagers tummelten sich die Cimbern unbekleidet in Eis und Schnee. Sie stiegen die Berge hinaus, setzten sich ans ihre großen Schilde und fuhren aus ihnen wie ans Schlitten die steilen Höhen herab. Die Verschanzungen erwiesen sich als unnütz; denn die Cimbern warfen Baumstämme in den Fluß, durch deren Anprall die Brückenjoche zerstört wurden. Sie bauten überdies aus riesigen Felsblöcken und gewaltigen Erdmassen einen Damm quer durch das Flußbett, auf dem sie den Fluß überschreiten konnten. Da wurde den Römern bange, und sie zogen sich eilig auf das rechte User des Po zurück. Die Cimbern drangen, ohne weiteren Widerstand zu finden, in die fruchtbare, wohlangebaute Ebene Oberitaliens ein. Inzwischen war Marius aus Gallien nach Oberitalien gezogen und vereinigte sein Heer mit dem des Catulus bei Vercellä. Bojorix schickte Gesandte an Marius und forderte Land für die Cimbern und ihre Brüder, die Teutonen. Allein Marius gab zur Antwort: „Lasset eure Brüder ruhen, denn die haben Land von uns bekommen, das sie für alle Zeit behalten werden." Die emetischen Gesandten verstanden, was er damit sagen wollte, aber sie glaubten nicht, daß die Teutonen besiegt worden waren; deswegen nannten sie den Marius einen Lügner und Prahler. Da ließ ihnen Marius den Teutoboch und andere Häuptlinge der Teutonen, mit Ketten belastet, vorführen. Sie waren auf der Flucht von den Alpenbewohnern gefangen genommen und dem Marius ausgeliefert worden. Als Bojorix dies vernahm, führte er fein Heer gegen das römische Lager. Er selbst ritt an den Wall heran und forderte den Marius zum Kampfe heraus. Südlich und östlich von Vercellä dehnt sich eine weite Ebene aus; man nannte sie die „Raudifchen" Felder. Marius und Bojorix kamen überein, daß hier nach drei Tagen die Schlacht geschlagen werden solle. Es war im Hochsommer. Bojorix stellte am Morgen des Schlachttages sein Fußvolk zu einem großen Viereck auf. Die Kriegsleute der vorderen Reihen waren mit Ketten verbunden. Ihre mannshohen Schilde sollten Schutz gegen die römischen Wurfspieße gewähren. Die Reiterei, 15 000 Mann stark, mit glänzenden Harnischen gerüstet, sollte die Römer im Rücken und auf der Seite angreifen. Als die Cimbern, einem wogenden Meere gleich, heranstürmten, beteten beide römischen Feldherrn mit ausgehobenen Händen um den

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 1

1902 - Karlsruhe : Lang
Aus der deutschen Geschichte. I. Von den alten Deutschen. Schon vor zweitausend Jahren erstreckten sich die Wohnsitze unseres Volkes von dem Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen und von den Alpen bis zur Ostsee und Nordsee. Das deutsche Land war aber damals nicht so schön und fruchtbar wie heutzutage. Es war vielmehr zum größten Teil mit dichten Wäldern bedeckt, in denen wilde Tiere, wie der Wolf, der Bär, der Luchs, der Auerochs, der Wisent und das Elentier hausten. Ta die alten Deutschen die breiten und wasserreichen Flüsse noch nicht einzudämmen verstanden, traten letztere häufig aus ihren Usern und verwandelten weite Strecken Landes in unzugängliche Sümpfe. Nur ein geringer Teil des Landes war angebaut; allein die Fruchtbarkeit war nicht groß, weil die Lust meist nebelig war und der Winter mehr als die Hälste des Jahres dauerte. Die alten Deutschen waren in viele Stämme geteilt; daß sie aber nur eiu einziges Volk ausmachten, zeigten ihre Sitten und Einrichtungen, sowie ihre Körpergestalt. Sie hatten einen hohen Wuchs, schlanke und kräftige Glieder, weiße Haut, rötlich-blondes Haar und blaue Augen. Ihre Kleidung war einfach; sie bestand aus einem Mantel vou Wolle oder Pelzwerk, der durch eine Spange von Metall, bei den ärmeren durch einen Baumdorn festgehalten wurde. Nur die reichsten Leute trugen leinene Kleider: die Frauen lange und weite Gewänder ohne Ärmel, mit einem Purpurstreis geziert, die Männer eng anliegende Wämser und Beinkleider. Städte und Dörser gab es in Deutschland nicht. Die Gehöfte wurden in der Mitte der Grundstücke, so weit als möglich von den Nachbarn entfernt, angelegt. Die Häuser waren aus rohen Baumstämmen aufgebaut, mit Lehm beworfen und mit Stroh gedeckt, ihre Giebel mit bunten Farben angestrichen. Auch kellerartige Räume wurden angelegt zur Aufbewahrung von Vorräten, als Schutz gegen die Winterkälte und als Versteck bei Feindesnot. Die Hausgeräte waren ärmlich: irdenes und hölzernes Geschirr, statt der Betten Mooslager mit Tierfellen bedeckt. Berger-Stehle, Erzählungen aus der Welrgei'chichle. \

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 3

1903 - Karlsruhe : Lang
— 3 — -mittels Balken und Brettern hergestellt, auf diesem kamen sodann die Bütten in der angedeuteten Aussühruug 311 stehen. Mituuter nab es Pfahlbauflächen von großer Ausdehnung, die offenbar für zahlreiche Ansiedlungen berechnet waren. So wurden me Spuren solcher von 5 und 9 ha Fläche, mit 30000 bis 40000 Pfählen gefunden und zwar im Bodensee, der m bei; Nahe seiner Gestade mit einer großen Menge von Pfahlbauten bedeckt war. Auch in kleineren Seen, in sumpfigen Niederungen des Rheintales u. a. bestanden derartige Siedelungen, die übrigens auch im griechischen Altertum wie noch heutzutage in Australien, Ostindien und anderwärts in den Tropen vorkommen. Die wunderliche Gewohnheit, im Wasser sich anzubauen, mag wohl in erster Linie ans das Bedürfnis der Sicherung vor wilden Tieren und feindseligen Menschen zurückgehen; mitgesprochen hat -aber jedenfalls auch die Erwäguug, daß hier ein freierer und gefünderer Aufenthalt geboten ist als in den Wälbern, dre damals noch weite Strecken der User von Flüssen und -seen bedeckten und nur ganz allmählich vor der Kulturarbeit jener •ersten Ackerbaueru zurückwichen. Außer aus Pfählen im Wasser siedelten sich die Leute dieser sogen, jüngeren Steinzeit auch aus Hügeln und mäßig hohen Bergrücken an, wo sie sich nicht minder geborgen glaubten. Schon in dieser Periode finden wir zwei große Streifen am Oberrhein angebaut: das Hochgestade des Flusses und den Westrand des Gebirges. In diesen beiden Hauptzügen bewegt sich noch aus lange Zeit — man kann sagen, bis die Römer herein kamen, — die gesamte Kultur und Bebauung unseres Landes. Die dazwischen liegenden Niederungen und Ebenen weisen kaum irgend welche Spuren menschlicher Wohnstätten ans. Die Kulturstufe dieser Zeit ist gekennzeichnet durch den fortgesetzten Gebrauch des Steines als des hauptsächlichsten Rohmaterials, nus dem die Menschen ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, freilich in wesentlich fortgeschrittener Fertigkeit als einst jene Höhlenbewohner, vor denen sie sich namentlich durch die Kunst der Töpferei auszeichneten. Auch in der Verwendung von -Knochen, Geweih, Zähnen u. a., besonders zum Schmuck zeigt sich ein bedeutender Fortschritt. Das Holz bildet eine wertvolle Ergänzung dazu. Auch die Anlage und Einrichtung ihrer Wohnungen setzt eine nicht geringe Geschicklichkeit voraus; das -gilt namentlich von dem kunstgerechten Aufbau der Pfahlhütten und Pfahldörfer. Hinsichtlich der Nahrung finden wir jetzt bereits eine gewisse Mannigfaltigkeit. Wohl liefern noch Jagd-und Fischfang erhebliche Beiträge zur Tafel, doch auch heimische Viehzucht, Feld-und Gartenbau steuern das Ihre dazu bei; und ■die jetzt bekannte Kochkunst weiß die Speisen schmackhaft zu

4. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 1

1903 - Karlsruhe : Lang
I. Die ältesten Wervoöner des Landes. Wohl schon vor mehr als 5000 Jahren,(etwa um die Zeit, da im fernen Ägypten das Pharaonenreich blühte, war auch unsere Gegend am Oberrhein von Menschen bewohnt, gab es auch bei uns in gewissem Sinn schon eine Kultur. Freilich nur schwach war jene erste, uns aus aufgefundenen Überresten bekannt gewordene Besiedelung, ganz in den Anfängen jene älteste Kultur der sogen. Eiszeit. Es war die Zeit, da noch die Höhenlagen unseres Landes, besonders der Schwarzwald und Odenwald, mit riesigen Gletschern, mit ewigem Schnee und Eis bedeckt waren. Nur die eisfreien Gebirgsränder, da wo die breiten Flußniederungen sich öffneten, boten dem Menschen die Möglichkeit der Niederlassung. Eine meist ganz andere Tier- und Pflanzenwelt als die heutige, dem nordischen, kalten Klima angehörig, weist damals unsere Heimat auf: die Riesentiere, deren gewaltige Knochenreste wir in Versteinerungen, wie Mammutknochen u. a., vorfinden, die seltenen Pflanzen, deren Abdrücke wir in Mineralien häufig genug sehen können. In natürlichen Unterkunstsstätten, in Höhlen, unter Felsenhängen, wohl auch in mühelos bereiteten Gruben nahmen die Menschen jener grauesten Vorzeit ihren Aufenthalt, in kleinen Gruppen sich zusammenschließend und so gewissermaßen die Anfänge menschlicher Gemeinwesen bildend. Im Kampf mit feindlichen Gewalten, den Elementen und den wilden Tieren, brachten sie unter steten Mühen und Gefahren ihr Leben dahin. Jagd, insbesondere auf das Renntier, sowie Fischfang bildeten ihre Hauptbeschäftigung und gewährten ihnen zugleich ausgiebigen Unterhalt. In roher, primitiver Weise und doch wieder mit bewundernswertem Geschick fertigten jene Eiszeitmenschen die fürs tägliche Leben notwendigsten Geräte und die Waffen aus Horn, Zähnen, Knochen und Stein, namentlich dem ungemein harten Feuerstein. Auch Schmucksachen, wie Halsketten n. dergl. verstanden sie aus ähnlichem Stoff herzustellen. Zur Kleidung dienten ihnen wohl vorzugsweise die Felle erlegter Tiere. Die Kochkunst scheint ihnen noch fremd gewefen zu fein. An dem Dr. Brunner, Abriß der badischen Geschichte. 1

5. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 8

1903 - Karlsruhe : Lang
Garnisonen, in der ganzen Provinz etwa 40000 Mann. Alles lx)ar na$ militärischen Gesichtspunkten eingerichtet, wobei sich die klugen Römer die früheren Allsiedlungen im Lande möglichst nutzbar zu machen verstanden. Hervorragende Orte, wie Ladenburg, Heidelberg, Baden. Breisach, Hüfingen, Konstanz n. a., waren die Mittelpunkte von Militärdistrikten. Ferner breitete sich ein vortrefflich ausgebautes Straßennetz, das wiederum in erster Linie^Heereszwecken diente, in der Rheinebene und in den Vorbergen des Schwarzwaldes aus. Jetzt waren allmählich auch die Seitentäler, die durch ihre Fruchtbarkeit und günstige Bodenbeschaffen-h eit zur Anstellung lockten, in den Bereich der Kulturtätigkeit hereingezogen worden. Der weitaus bedeutendste Ort zur Römerzeit war Baden-Baden, das Zentrum der gesamten römischen Kultur in badischen Landen. Die dortigen Heilquellen waren den Römern wohlbekannt, und sie hatten hier, wie auch in Badenweiler, umfassende Badeanlagen eingerichtet, deren Ruinen noch heute sichtbar sind. Zum erstenmal kam in Deutschland damals an solchen römischen Orten städtische Lebensweise ans; und jede, wenn auch sonst unbedeutende Stadt wollte in ihrer Art ein Rom im Kleinen darstellen und entwickelte in ihren Mauern eine oft recht ansehnliche Kultur, freilich gleichzeitig auch das entartete Luxusleben der Römer, dessen Einfluß auf das urwüchsige, meist noch unverdorbene Volk nachteilig genug sich geltend machen mußte. Diese engen Beziehungen zur römischen Hauptstadt hatten allerdings die gute Wirkung, daß schon frühzeitig das Christen -tum durch römische Kaufleute und Soldaten bei uns Eingang fand, ohne daß es jedoch zu einer eigentlichen Bekehrung der heidnischen Bevölkerung damals schon gekommen wäre. Es blieb vielmehr, abgesehen von den Römern selbst, wohl nur bei einer oberflächlichen Bekanntschaft mit der neuen Religion. Daneben treffen wir aber auch eine ausgedehnte ländliche Besiedlung der Römer, zahlreiche Dörfer und Höfe zu Land-wirtfchaftszwecken, an. Auch mancherlei gewerbliche Anlagen größeren Stils mögen vorhanden gewesen fein, so bei Riegel im Breisgau eine sehr ansehnliche Töpferindustrie. Ein reger Verkehr, auf vorzüglichen Wegen, namentlich auch auf den zahlreichen Wasserlänfen, ging landauf und landab, wenn auch feine der großen internationalen Handelsstraßen durch unser Gebiet zog. Eine dichte Bevölkerung freilich dürfen wir uns trotz dieses . reich entwickelten Kulturlebens auch damals noch nicht vorstellen. Roch immer gab es weite Strecken unbebauten und bewaldeten Landes, besonders die höheren Lagen waren zumeist noch unkultiviert. Im großen ganzen war die Zeit der Römerherrschaft

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1900 - Karlsruhe : Lang
— 6 — Fluß, durch deren Anprall die Brückenjoche zerstört wurden. Sie bauten überdies aus riesigen Felsblöcken und gewaltigen Erdmassen einen Damm quer durch das Flußbett, auf dem sie den Fluß überschreiten konnten. Da wurde den Römern bange, und sie zogen sich eilig auf das rechte Ufer des Po zurück. Die Cimbern drangen, ohne weiteren Widerstand zu finden, in die fruchtbare, wohlaugebaute Ebene Oberitaliens ein. Inzwischen war Marius aus Gallien nach Oberitalien gezogen und vereinigte sein Heer mit dem des Catulus bei Vercellä. Bojorix schickte Gesandte an den Marius und forderte Land für die Cimbern und ihre Brüder, die Teutoueu. Allein Marius gab zur Antwort: „Lasset eure Brüder ruhen, denn die haben Land von uus bekommen, das sie für alle Zeit be-- halten werden." Die cimbrischen Gesandten verstanden, was er damit sagen wollte, aber sie glaubten nicht, daß die Teutonen besiegt worden waren; deswegen nannten sie den Marius einen Lügner und Prahler. Da ließ ihnen Marius den Teutoboch und andere Häuptlinge der Teutonen, mit Ketten belastet, vorführen. Sie waren auf der Flucht von den Alpenbewohnern gefangen genommen und dem Marius ausgeliefert worden. Als Bojorix dies vernahm, führte er sein Heer gegen das römische Lager. Er selbst ritt an den Wall heran und forderte den Marius zum Kampfe heraus. Südlich und östlich von Vercellä dehnt sich eine weite Ebene aus; man nannte sie die „Randifchen" Felder. Marius und Bojorix kamen überein, daß hier nach drei Tagen die Schlacht geschlagen werden solle. Es war im Hochsommer. Bojorix stellte am Morgen des Schlachttages sein Fußvolk zu einem großen Viereck auf. Die Kriegsleute der vorderen Reihen waren mit Ketten verbunden. Ihre mannshohen Schilde sollten Schntz gegen die römischen Wurfspieße gewähren. Die Reiterei, 15 000 Mann stark, mit glänzenden Harnischen gerüstet, sollte die Römer im Rücken und auf der Seite angreifen. Als die Cimbern. einem wogenden Meere gleich, heranstürmten, beteten beide römischen Feldherrn mit aufgehobenen Händen um den Sieg und ließen dann zum Angriff blasen. Beide Heere stritten mit dem größten Heldenmut. Den Römern kamen der Wind und die Sonne zu Hilfe; den Cimbern wurde der Staub ins Gesicht geweht, und an den Brand der italienischen Sonne nicht gewöhnt, erlagen sie bald dem Schweiß und der Ermattung. Ihre Schtachtlinieu wurden durchbrochen, und da gereichte ihnen die Verkettung der vorderen Reihen nur zum Verderben; denn jeder, der hier vom Schwert oder Speer getroffen niedersank, riß seine Nachbarn rechts und links mit zu Boden, oder hinderte sie wenigstens am Kämpfen. Die furzen Schwerter der Römer waren im Schlachtgedränge eine furchtbare Waffe. Vergebens wehrten sich die Cimbern wie Verzweifelte; den Römern

7. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 48

1849 - Karlsruhe : Groos
48 Der Erdboden, d. Steine, d. Metalle, das Salz, d. unterird. Brennstoffe. viele Schwämme aber sind giftig. Der Fliegenschwamm tödtet die Fliegen. Die Keimkörnchen des Bovistes, eines Bauchpilzes, stillen das Blnt. Der Schimmel des Brots, der Brand in den Aehren des Getraides, sind Pilze. Vierter Abschnitt. Der Erdboden, die Steine, Metalle, das Salz, die unterirdischen Brennstoffe. 1. Die Bodenarten alo Standort und dcr Modcrstoff al« Nahrung der pslan^en. Der Erdboden ist der Standort der Pflanzen. Die wichtig- sten Bestandtheile desselben sind Thon lind Lehm, Kalk, Sand und Kies. Herrscht in einem Boden der Thon vor, so nennt man ibn Thonboden, herrscht dcr Kalk vor, Kalkboden, und ist der Sand der vorherrschende Bestandtheil, Sandboden. Sind Thon und Kalk in ungefähr gleichen Mengen vermischt, so bilden sie Mergelboden. Diese Bodenarten geben den Pflanzen keine Nahrung; denn die Pflanzen können nur von verwesten Pflanzen- und Thierstoffen ernährt werden. Solcher Berwesungö- oder Moderstoff bildet mit den Bodenarten die Da mm erde. — Der Thon- und Lehmboden ist bindig; er hält das Regenwasser auf, wird zähe und schlüpfrig, und wenn er austrocknet, hart, und ist deswegen schwer zu bearbeiten. Dcr Kalkboden läßt das Regenwasser leicht durchsickern, wird daher bald trocken und dann staubig. Er ist, sowie auch dcr Sand- boden, der wenig Zusammenhang hat und auch leicht austrock- net, mit weniger Mühe zu bearbeiten, als Thon- und Lehm- boden. Thon-, Lehm-, Mergelboden nennt man schweren, Kalk-, Sand-, und Kiesboden dagegen leichten Boden. •— Der meiste Boden enthält nicht hinlänglichen Mederftoff zur Ernäh- rung der Gewächse, die man auf demselben bauen will. Daher muß man ihm solchen zuführen, und wenn er verzehrt worden ist, immer wieder ersetzen. Dies geschieht durch das Düngen. —

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 137

1849 - Karlsruhe : Groos
Europa. 137 unterbringen, die sie den Sklavenhändlern abnehmen. Dieselben erhalten hier ihre Freiheit, lernen ein nützliches Geschäft und werden mit dem Christenthum bekannt geinacht. An der Pfeffer- küste haben die Nordamerikaner eine ähnliche Niederlassung. An der Küste von Niederguinea haben die Portugiesen Besitzungen. 7) D a s C a p l a n d. Das Cap land erhebt sich von Süden gegen Norden in Stufen. Cs ist an der Küste fruchtbar; landeinwärts kann es meist nur als Weideland benützt werden und ist zum Theil wüste; es gibt Löwen, Hyänen. Das Land war früher im Besitz der Holländer, jetzt steht es unter englischer Herrschaft. Die Hauptstadt ist Capstadt am Cap oder Vorgebirge der guten Hoffnung; sie ist ein Anlandcplatz für die Ostindienfahrer. Die Ureinwohner sind im Süden die Hottentotten, im Norden Buschmänner und Betschuanen, im Nordosten Koffern. Unter denselben sind evangelische Missionsstcllen von Deutschen, Eng- ländern und Franzosen. 8) Madagaskar und die wichtigern Inselgruppen. Madagaskar ist eine gebirgige, fruchtbare Insel; es gibt Orangutangc. Die Madagassen, das Hauptvolk der Insel, sind heidnische Malapen, opfern den bösen Geistern Menschen; durch evangelische Missionare sind manche zum Christenthum bekehrt. Die Azoren, Madeira und die Inseln des grünen Vorgebirges sind im Besitz der Portugiesen; Madeira liefert starken Wein. Die kanarischen Inseln, die Heimat der Canarienvögel, gehören den Spaniern; unter denselben befindet sich Ferro. — Weit im Süden liegt die kleine englische Insel St. Helena, auf welcher Napoleon in der Verbannung starb. 4. Europa. 1) Vorzüge dieses Erdt Heils und Ue verlegen heit seiner Bewohner über die der andern E r d t h c i l e. Europa ist unter allen Erdtheilen am Meisten gegliedert; fast alle seine Länder find vom Meere bespült, das ihre Be- wohner zur S'chiffabrt einlädt; es hat viele schiffbaren Flüsse, die den Verkehr erleichtern und keine Wüsten und unübersteig- lichen Gebirge, die denselben erschweren. Fast der ganze ßikihar«? ■*

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 143

1849 - Karlsruhe : Groos
Deutschland. 143 in östlicher Richtung anfangs durch die schwäbische und bairische Hochebene, dann durch Oestreich in engem Thal zwischen den Alpen und dem Böhmerwald hin; unterhalb Wien verläßt sie Deutschland und fließt durch Ungarn und die Walachei ins schwarze Meer. In der Hochebene nimmt sie rechts aus den Alpen her die Iller, den Lech, die Isar und den Inn auf, und aus den Ostalpen fließen ihr nach Ungarn die Drau mit der Mur und die Sau zu; linke Nebenflüsse sind: die Altmühl vom fränkischen Landrücken, die N a b vom Fichtelgebirge, der Regen vom Böhmerwald, und die March, vom oberschlesischen Gebirge. Aus den Alpen fließt der Küstenfluß Etsch ins adriatische Meer. Die höher« Alpenketten, namentlich die Tyroler und Salz-- burger Alpen, sind weithin mit ewigem Schnee bedeckt; auch hat cö viele Gletscher und ganze Eismeere, wie am Großglockner. Die höher« Thäler sind rauh und meistens nur zur Viehzucht geeignet; die tiefern Thäler aber, welche sich gegen Süden öff- nen, wie das untere Etschthal, und die Küste des adriatischen Meeres sind der wärmste Theil Deutschlands; es wachsen da- selbst süße Weine und der Feigenbaum und Pomcranzenbaum kommen fort. — Vom nördlichen Abfall der Alpen gegen die Nord- und Ostsee hin nimmt die Kälte nicht zu, weil die Boden- höhe in derselben Richtung abnimmt, und weil überdies im nörd- lichen Tieflande das Meer mildernd einwirkt. Die bairische Hochebene ist eine der rauhesten Gegenden Deutschlands, während noch am Südabfall des Harzes zahme Kastanien reifen. Der Weinstock gedeiht in günstigen Lagen in allen tiefern Thälern der Mittelgebirgslandschaftcn, vorzüglich aber im Rheinthal, in welchem man auch Pfirsich-, Aprikosen- und Mandelbäume und ganze Wäldchen zahmer Kastanien antrifft. Im norddeutschen Tieflandc gibt es Haiden, Torfmoore und Brüche von großer Ausdehnung, an den Flüssen hin aber auch fetten Marschboden, mit vortrefflichem Acker- und Waideland. — Die meisten Gebirge sind wohl bewaldet, die höher«, wie das Riesengebirge und der Schwarzwald mit Nadelhölzern, die niedrigern meistens mit Laub- hölzern. Der Wildstand beschränkt sich meistens auf Hasen, Rehe, Damhirsche; seltener sind Edelhirsche und Wildschweine; in den Alpen finden sich Gemsen und in den Niederungen der Weichsel

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 150

1849 - Karlsruhe : Groos
150 Europa. Ungarn besteht aus einem Tieflande, das von der Donau durchflossen wird und aus der südlichen Abdachung der Karpathen. Von den Karpathen fließt der Donau die Theiß zu; am Fuße der Alpen, rechts von der Donau, ist der Platten- see und der Neusiedlersee. In Niederungarn giebt es neben sehr ergiebigem Boden Sandebenen und große Steppen, die nur als Weideland zu benutze» sind; es liegt aber auch noch viel anbau- fähiges Land unbenutzt. Am Fuße der Karpathen wachst vortrefflicher Wein, lind im ungarischen Erzgebirge, einem Theil der Karpathen, gewinnt man Gold, Silber, Kupfer, Essen. — Ungarn zählt 8 Mill. E., die meist katholisch sind. Außer den eigentlichen Ungarn oder Madscharen wohnen verschiedene slavischen Völker im Lande und wenige Deutschen. Viele Zigeuner ziehen umher. — Die Hauptstadt ist Ofen, rechts an der Donau; ihr gegen- über liegt Pesth; an der deutschen Grenze liegt, ebenfalls an der Donau, Preß bürg. Siebenbürgen ist eine Gebirgslandschaft, die von den südlichen Karpathen gebildet wird. Im südlichen Theil des Landes wohnen Deutsche, sogenannte Sachsen; ihre Hauptstädte sind Hermann stad t und Kronstadt. Slavonien liegt zwischen der untern Drau und Sau; Hauptstadt ist Essek. — Kroatien erstreckt sich von der Sau bis aus adriatische Meer; Hauptstadt ist Agram. — Dal- matien ist ein Küstenstrich der griechischen Halbinsel am adri- atischen Meer hin; Hauptstadt ist Zara. Galizren oder das östreichische Polen liege auf der nörd- lichen Abdachung der Karpathen, hat 4'/* Mill Einwohner; Hauptstädte sind: Krakau, au der. Weichsel, und Lemberg. — Das lombardisch-venetiauische Köuigrc ch ist in Italien. l>) Die Schweiz. Die Schweiz besteht aus einem Theil der Alpen, aus einem ebenen Landstrich, der am nördlichen Fuße der Alpen vom Bodemec bis zum Genfersee hinzieht und eine Fortsetzung der schwäbischen Hochebene ist, und aus dem Iuragebirge, das im Nordwesten vom südlichen Ende des Genfersees bis gegen den Schwarzwald hin sich erstreckt. Der Mittelpunkt der Schwei-
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