und in der Gegend von Stolberg auf dem Auerberge die Josephshöhe her-
vor. Von beiden Bergen hat man wunderschöne Aussichten über den Harz
und das flache Land.
Außer diesen Höhenpunkten zeichnet sich das Gebirge auch noch durch seme
theils lieblichen, theils wilden Thäler aus, wie z. B. das Selkethal, das Jlfelder-
thal und das Jlsethal, das Holtemmenthal, das Bodethal (mit der Rosstrappe
und dem Hexentanzplatz zu beiden Seiten) das Okerthal und andere. Bekannte
Höhlen sind die Biels- und Baumannshöhle bei Rübeland, in welchen
man die wunderbarsten Tropfsteingebilde findet.
Das Gebirge hat ein auffallend rauhes Klima und im Winter hohe
Kältegrade und große Schneemassen. Kalte Winde streichen auch in den
Sommermonaten über den Harz, so dass die Bewohner hochgelegener Orte fast
das ganze Jahr hindurch einzuheizen genöthigt sind.
Die Produkte des Harzes sind, wenn auch nicht reich, so doch mannig-
faltig. Während man auf den Hochebenen des Unterharzes noch Ackerbau
treibt, sind die obersten Kuppen des Oberharzes nur spärlich mit Kräutern und
Moosen bedeckt. Der größte Theil der Oberfläche des Gebirges ist mit Wald
bewachsen. Hier und da findet man in den Thälern und an den Abhängen
saftige Bergwiesen.
Die Beschäftigung der Harzbewohner richtet sich nach der Beschaffenheit
des Bodens. Ackerbau und Viehzucht in den breiteren Thälern und auf den
niedrigeren Höhenzügen; Holzarbeiter aller Art in den Waldgegenden. In den
Schachten der Silber-, Kupfer- und Eisenwerke arbeitet der Bergmann, und in
den verschiedenen Hüttenwerken und Steinbrüchen, (Marmor, Schiefer, Granit,
Sandstein u. s. w.°) hat auch der Arme sein Brot. An den Gebirgsrändern
ist die Obstbaumzucht von nicht geringer Bedeutung.
Der eigentliche Ob erharz bewohn er, von fränkischen, thüringischen und
sächsischen Einwanderern abstammend, ist heiter und lebenslustig, derb und naiv,
ehrlich und gutmüthig. Seine Sprache ist hart und nicht immer wohlklingend.
Nordwestlich vom Harz an den Ufern der Weser streichen eine Menge
kleiner Hochebenen und niedriger Höhenzüge, die man mit dem gemeinschaftlichen
Namen das Wcsergebirge bezeichnet.
Im östlichen Theile des Gebirges befindet sich der Solling und der
Deister, im westlichen der Teutoburger Wald (Osning), welcher mit
schönen Laubbäumen bewachsen ist.
§ 12. Im Westen des Wesergebirges und des Thüringerwaldes zieht
sich das hessische Bergland bis an die niederrheinischen Gebirge hin. Dasselbe
besteht aus einzelnen Bergzügen, Thälern und Erhebungen, die hier und da
ohne allen Zusammenhang erscheinen. Einzelne Theile desselben sind der
Habichtsw ald, welcher ca. 500 m hoch bei Kassel und Wilhelmshöhe empor-
steigt und der Vogelsberg, eine große Basaltmasse, zwischen Main und Fulda.
An der Südwestseite desselben liegt die durch ihre Fruchtbarkeit berühmte, an
Getreide, Futter und Obst reiche Wetterau, eine Ebene längs der Wetter,
welche letztere mit der Nidda in den Main geht. Der höchste Berg des ganzen
Berglandes ist der Meißner.
Gleichsam als Fortsetzung des hessischen Berglandes gilt die Rhön, aus
der vorderen freundlicheren und der hohen rauheren Rhön bestehend. Dieses
Gebirge ist größtentheils plateauartig, felsig und kahl. Die höchste Spitze ist
der Kreuzberg, 930 m. In der Rhön liegen die Bäder Brückenau und
Kissingen. Durch die H ennebergisch en Hügel ist die Rhön auch mit dem
Thüringerwald verbunden.
^ . Im Südwesten der Rhön führen die Fuldaischen Bergzüge zum
«pcsshardt (Spessart,) einen: flachen und finsteren Massengebirge mit kugelig
abgerundeten Bergen, welche mit herrlichen Buchen- und Eichenwäldern bedeckt
stnd. Der Geiersberg über 600 in ist der höchste Punkt des rauhen Gebirges.
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Extrahierte Personennamen: Bergmann
Extrahierte Ortsnamen: Stolberg Solling Kassel Vogelsberg Main Fulda Nidda Main Kreuzberg
§. 21. 33
Linie, die beiden Schwarzburg, Bayern und Großherzogthum Hessen, im Westen
die Niederlande, Belgien und Frankreich. Hohenzollern wird von Baden
und Württemberg und das Jahdegebiet von Oldenburg begrenzt.
Das Klima ist je nach der Lage in den einzelnen Landestheilen verschieden.
„Die mittlere Jahreswärme nimmt von Südwest nach Nordost ab. Während
Trier im Frühjahr 7° Wärme hat, beträgt sie in Lithauen nur 4°. Ueber-
Haupt ist das Frühjahr in allen Ostseeländern bedeutend kälter als der Herbst.
Der Regen ist im Südwesten häufiger als im Nordosten. Wehen im Juni die
Süd-, und Südwestwinde über die Alpen, so hat Preußen gewöhnlich Regen-
zeit, die „sieben Brüder" und „Siebenschläfer" gelten im Volke als Loostage.
Der September ist der schöne Reifemonat."
Der Boden ist im Süden und Südwesten gebirgig, während der größte
Theil des Nordens in der Tiefebene liegt. Preußen gehört im ganzen genommen
zu den minder fruchtbaren Ländern, besonders sind die Gegenden zwischen der Elbe
und der östlichen Grenze Preußens eine nur durch reichliche Bewässerung und
fleißigen Anbau veredelte und von einzelnen vortrefflichen Strichen unter-
brochene Sandfläche, welche deutliche Spuren an sich trägt, dass sie ehemals
Meeresboden gewesen. Die Gegenden westlich der Mittel-Elbe gehören hin-
gegen zu den fruchtbarsten in Deutschland.
Die Produkte werden wir bei den einzelnen Provinzen kennen lernen.
Die preußische Handelsmarine zählt über 3300 größere Schiffe. Die über
40 thätigen Eisenbahnen haben eine Länge von 1400 Meilen, die Länge der
Telegraphen-Linien beläuft sich auf mehr als 2200 Meilen.
Hinsichtlich der Industrie steht Preußen mit oben an. Leinwand-
abriken und Webereien gibt es in Schlesien und Westfalen. Maschinen-,
orzellan-, Tuch-, Seiden-, Glas- und Metallfabriken gibt es in den
Provinzen Brandenburg, Sachsen und am Rhein. Die größten Fabrikdistrikte
befinden sich inder Rheinprovinz u. Westfalen. Weltberühmtsind die Metallfabriken,
Webereien, Färbereien, Spinnereien in der Umgebung von Elberfeld, Barmen
und Solingen' bei Krefeld sind vorzügliche Seiden- und Baumwollen-Fabriken
und in der Nähe von Aachen (Eupen, Düren, Montjoie) bestehen vortreffliche
Tuchfabriken. Dortmund, Bochum, Witten, Hagen haben Kohlen- und Eisen-
Industrie.
In Bezug auf Intelligenz nimmt Preußens Volk eine der ersten
Stellen ein. Das Land besitzt so viele und so wohl organisierte Bildungs-An-
stalten, wie sonst kein anderes. Gute Volksschulen, durch die jedes Kind zu
einer gewissen Stufe von Bildung gelangen kann, gibt es in jedem auch noch
so kleinen preußischen Dorfe. In vielen Städten ist durch tresflich eingerichtete
Gymnasien, Realschulen und Universitäten für höhere Bildung gesorgt. Auch
die Künste werden durch zahlreiche Anstalten gefördert.
„In den untern Volksschichten wird die Bildung auch durch das Heer-
wesen bedeutend gefördert. Jeder gesunde junge Mann ist wehrpflichtig und
dient, wenn er nur die Bildung der Volksschule hat, 3 Jahre, bei höherer
Bildung 1 Jahr. Bis zum 36. Jahre gehören die ausgedienten Mannschaften
4 Jahre zur Reserve und 9 Jahre zur Landwehr. Solist Preußen das Volk
in Waffen geworden. Der preußische Krieger ist menschlich, weil er gebildet ist.
Seit Wiederausrichtung des deutschen Reiches ist das Heerwesen in sämtlichen
Bundesstaaten nach preußischem Muster eingerichtet."
Die Einwohner sind ihrer Abstammung nach größtenteils Deutsche,
über 21 Millionen, Demnächst gibt es noch 21/2 Mill. Slaven und außer-
dem in geringerer Anzahl Ezechen und Wenden (Lausitz), Dänen (Schleswig),
Lithauer (in Ostpreußen), Wallonen, Franzosen (Rheinprovinz) und 315 000
^uden (vorzüglich im Osten).
Der Religion nach bekennen sich 16 Mill. zur evangelischen, fast 8 Mill.
zur katholischen und 1500 zur griechischen Kirche. Ferner gibt es noch
Mennoniten, Dissidenten und Juden.
Dietlein, Leitfaden, Ii. Auflage. a
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bewachsen. Die sandigen Flächen tragen vielfach nur Heidekraut und Buch-
weizen. Jenseits der Oder erhebt sich der Landrücken wieder höher zu den
Trebnitzer Höhen und den durch Steinkohlen- und Zinkgruben ausgezeichueten
Tarnowitzer Bergen.
Südlich von diesen Höhenzügen findet man zum Theil die fruchtbarsten
Ebenen und schönsten Waldungen. Bekannt sind die Ebenen in Braunschweig,
Sachsen (Provinz und Königreich) und Schlesien.
Nördlich von jenen Höhenzügen breiten sich die wasser- und sumpfreichen
Gegenden der Havel und Spree aus.
Der zweite Höhenzug, der uralisch-baltische Landrücken, im allge-
meinen bretter als"der vorige, ist ein Plateau, auf welchem sich eine große
Anzahl Seen befindet. Er beginnt südlich von der Halbinsel Jütland und
zieht sich östlich durch ganz Preußen hindurch. Einzelne Theile sind bewaldet,
andere gut angebaut, also fruchtbarer als der südliche Höhenzug.
Da, wo dieser Höhenzug nicht nahe an die Ostseeküste herantritt, z. B.
in Pommern, findet sich eine schmale, größtentheils sandige Küstenebene, die
nur an den Mündungen der Flüfse fruchtbar ist.
Im ganzen erheben sich die genannten Höhenzüge nur 50—1.00 m über
den Meeresspiegel.
Außer diesen großen norddeutschen Tiefebenen finden wir in Deutschland
noch am Rhein, unterhalb Basel bis Mainz, ein kleineres Tiesland, die sog.
mittelrheinische Tiefebene. Sie ist östlich vom Schwarzwald und Oden-
wald und westlich von den Vogesen begrenzt. Es ist eine 3—6 Meilen breite,
wohlangebaute, fruchtbare Ebene.
Auch die österreichische Tiefebene zu beiden Seiten der Donau und
an der March, nördlich von den Alpen und südlich von dem Mittelgebirgslande
begrenzt, zwar nicht eigentlich zu Deutschland gehörig, ist ein fruchtbares
Gebiet. Das dazu gehörende Marchfeld ist sogar eine der kornreichsten
Gegenden von ganz Europa.
§. 3. Die Gebirge Deutschlands kann man in zwei Theile zerlegen. Der
südliche Theil umfasst d"as deutsche Alpenland und der nördliche die sog.
deutschen Mittelgebirge.
Das deutsche Alpenland ist ein Theil des großen südeuropäischen
Alpenlandes, welches sich vom Busen von Genua bis zur ungarischen Ties-
ebene erstreckt. Die europäischen Alpen sind das Hauptgebirge unseres Erdtheils
und nehmen einen Flächenraum von ca. 4800 ^Meilen ein. Sie bilden einen
Bogen, vom Mittelmeere im Westen bis jenseit des adriatischen Meeres, von
150 Meilen Länge, und ihre größte Breite von Süden nach Norden beläuft sich
aus 40 Meilen.
Im Süden fallen die Alpen steil ab in die lombardische Tiefebene, im
Norden dagegen gehen sie in verschiedene Hochebenen über.
Die Schneeregion der Alpen beginnt im Norden in einer Höhe von
2 400 m, im Süden 2 800 m. Die vielen Berge, welche über diese Höhe hin-
ausliegen, sind also das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt. Hier finden
sich jene merkwürdigen ^Eisfelder und Gletscher, welche oft wegen
verborgener Risse und Spalten gefährlich zu überschreiten sind, wenn eine
trügerische Schneedecke diese ungeheuren Zerklüftungen den Augen des Wanderers
verbirgt. Diese Gletscher und Eisfelder sind zugleich die reichsten Vorräte
des reinsten Wassers, welches in tausend Bächlein ihnen entströmt, oft
brausend und tosend hinabstürzt und zahlreiche kleine oder größere Alpenseen
bildet.
Während in dem Hochgebirge riesige Felsenmassen mit gewölbtem Kuppel-
dache oder wie Nadeln in die Wolken stechen, breiten sich in den Vorbergen und
niedrigen Thellen des Gebirges fruchtbare und anmuthige Thäler aus, die
neben dem Gletschereise mit zierlichen Alpenblumen und frischem Rasen
geschmückt find.
Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. 2
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Extrahierte Personennamen: Dietlein
Extrahierte Ortsnamen: Steinkohlen- Braunschweig Sachsen Schlesien Pommern Deutschland Rhein Basel Mainz Schwarzwald Donau Deutschland Europa Deutschlands Genua
§. 26. 37
Ii. Köslin, am 138 m hohen Gollenbergs, Kolberg (Festung und Hafen) wo?
Stolp (18), Hafen, Bernsteinfabr., Handel.
Iii. Stralsund (28), Festung und Kriegshafen, wo? Greifswald, Universität,
Hafen, wo?
Die Insel Rügen, 20 Qm. groß, vom Festlande bei Stralsund '/« Meile entfernt,
ist die größeste deutsche Insel. „Sie bildet durch den bunten Wechsel von Feld und
Wald, Berg und Thal, Fels und Sumpf, Düne und Wiese einen anmuthigen Gegensatz
zu dem nahen, reizlosen Festlande. Das Meer hat ihre Küsten eingebuchtet und dadurch
viele Halbinseln gebildet, die zuweilen, wie namentlich die größern der Ostküste, nur
durch schmale Landengen mit ihr zusammenhängen. Die nordöstliche ist die Halbinsel
Jasmund, deren nordöstliche Spitze mit der Stubbenkammer und dem Königsstuhl
<125 m hoch) endet." Das interessante nördliche Vorgebirge Arkona trägt einen
Leuchtturm, der zugleich Gasthaus ist. Von beiden Bergen, der Stubbenkammer
und Arkona, hat man Aussichten auf die See. Im Kerne der Insel liegt Bergen,
die Hauptstadt von ganz Rügen und an der Südküste des Kerns Puttbns, mit
schönem Schloss und Park. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, besonders Heringsfang, sind
die Hauptnahrungszweige der Insulaner. — Die deutsche Göttersage (Herthasee,
Herthaburg :c.) hat auf der anmuthigen Insel ganz besonders ihren Sitz aufgeschlagen.
§. 26. Die Provinz Brandenburg, südlich von Pommern gelegen, bildet
den Kern des preußischen Staates. Brandenburg gehört größtenteils der nord-
deutschen Tiefebene an und ist nur von unbedeutenden Hügelreihen (Fläming)
durchzogen. Die hauptsächlichsten Flüsse, welche die Provinz bewässern, sind
die Oder, die Spree, die Havel, der Rhin und die Dosse. Die Provinz
gehört zu den seen- und fischreichsten Ländertheilen des ganzen Staates,
besitzt aber nur einige fruchtbare Niederungen; im übrigen ist der
Boden sandig und verdankt nur einer ausgezeichneten Kultur seine nicht
unbedeutenden Erträge. Die Industrie und Fabrikthätigkeit sind
blühend; der Handel wird durch die Eisenbahnen und Kanäle gefördert.
Diese Provinz zählt auf 724 Ihmeilen über 3 Mill. Einw., die größten-
theils zur protestantischen Kirche gehören. Für Volksbildung wird in dieser
Provinz sehr viel gethan.
Die bedeutendsten Eisenbahn - Linien in Brandenburg sind folgende:
Berlin - Wittenberge (nach Hamburg), Berlin - Potsdam - Magdeburg, Berlin-
Wittenberg, Berlin-Görlitz, Berlin-Frankfurt, Berlin-Stettin, Berlin-Küstrin,
Berlin-Hannover pp.
An Kanälen ist Brandenburg sehr reich: Der neue Oder-Kanal
(zwischen Schwedt und Küstrin), der Müllrofer- oder Friedrich-Wilhelms-Kanal
(zwischen Spree und Oder), der Finow-Kanal (Havel und Oder) der Templiner
Kanal (Havel und Lebanischer See), der Ruppiner Kanal (Havel und Rhin),
der Brandenburgische Hauptkanal (von Friesack bis Oranienburg).
Früher zerfiel die Provinz in die Kurmark (Mittelmark, Uckermark,
Priegnitz und die jetzt zur Provinz Sachsen gehörige Ältmark), Neumark und
Niederlausitz. Gegenwärtig theilt man die Provinz in die beiden Regie-
rungsbezirke Potsdam und Frankfurt und den Stadtbezirk Berlin.
I. Berlin liegt mitten in der Ebene an der schiffbaren Spree und ist durch
mehrere Eisenbahnen mit allen Theilen und großen Städten Deutschlands verbunden.
„Das Aussehen der Stadt ist ein durchgehends neumodisches. Nur wenige von ihren
fast 300 Straßen und Gassen sind eng und krumm. Die herrlichste aller Straßen ist
die „Unter den Linden", sie ist 72 Schritt breit und 1600 Schritt lang. In schnür-
gerader Linie und abgemessenen Zwischenräumen stehen in 4 langen Reihen Linden-
und Kastanienbäume. In der Mitte der Straße ist eine breite, nur für Spaziergänger
bestimmte Allee; neben dieser läuft zu beiden Seiten ein Weg für Reiter, den abermals
Baumreihen^ einfaffen, alsdann folgt auf jeder Seite die Fahrstraße, und nun erst
kommt der Fußweg an den Häusern hin. An einer Stelle wird die Straße von der
über eine Stunde langen schnurgeraden Friedrichsstraße durchschnitten."
An prächtigen ^Gebäuden ist Berlin sehr reich. Da steht am Lustgarten das
große königliche Schloss mit der hohen Kuppel, auf der ein großes, vergoldetes
Kreuz prangt. Das mächtige Zeughaus birgt eine ungeheuere Menge von Kriegs-
gerät und Siegeszeichen. Nahe beim Zeughause ist die Universität, welche unter
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Extrahierte Personennamen: Neumark
Extrahierte Ortsnamen: Gollenbergs Kolberg Stralsund Greifswald Stralsund Jasmund Herthaburg Brandenburg Brandenburg Berlin Wittenberge Hamburg Berlin Potsdam Magdeburg Berlin-
Wittenberg Berlin-Görlitz Berlin-Frankfurt Berlin-Stettin Berlin-Küstrin Berlin-Hannover Brandenburg Schwedt Friesack Oranienburg Sachsen Niederlausitz Potsdam Frankfurt Berlin Berlin Deutschlands Berlin
an der Garonne? welche an der Loire? welche an kleineren Flüssen? Welche Provinzen
gehörten früher zu Deutschland? welche zu Italien? Welches sind die zwölf größten
Städte? Unter welchen Graden liegt Korsika? Welche Städte sind geschichtlich berühmt?
Beschreib Paris! Welche Städte liegen am Meere? Wo sind Seidenfabriken? Welche
Städte liegen an Kanälen?
Welche Besitzungen hat Frankreich in Afrika? welche in Asien? welche in Amerika?
welche in Oceanien? Unter welchen Graden liegt jede dieser Besitzungen? In welchen
Zonen liegen diese Besitzungen?
Iii. und Iv. Die Königreiche Kolland (Niederlande)
und Jelgien.
§. 5. Beide Reiche bildeten bis zum Jahre 1830 das Königreich der
Niederlande und zerfallen seitdem in ein nördliches, das Königreich Hol-
land oder die Niederlande und ein südliches, das Königreich Belgien.
Die ältesten Bewohner der Niederlande waren die Bataveu und Friesen. Im
Vertrage zu Verdun (843) kam das ganze Gebiet theils an Deutschland, theils an Loth-
ringen, bis es später ganz deutsches Reichsgebiet wurde und aus einer größeren Anzahl
von Grafschaften und Herzogthümern bestand. Karl derkühne, Herzog von Burgund,
hatte im 13. Jahrhundert fast die ineisten dieser Grafschaften unter seinem Seepter
vereinigt, und seine Tochter Marie brachte diese Besitzungen ihrem Gemahle, dem Erz-
Herzog Maximilian von Oesterreich, zu. Unter dem Enkel Maximilians, Karl V.,
wurden die Niederlande ein Bestandteil Spaniens. Als aber Philipp Ii., Karls
Sohn, den Niederlanden verschiedene Freiheiten nehmen und die Reformation gewaltsam
unterdrücken wollte, brach der Ausstand los, welcher mit der Unabhängigkeitserklärung
der sieben nördlichen Provinzen endete. Der südliche Theil, das heutige Belgien, blieb
bei Spanien und kam 1714 an Oesterreich und 1797 durch den Frieden von Campo
Formio an Frankreich. Auch Holland wurde durch Napoleon eine Zeit lang an Frank-
reich gebracht, bis man 1814 beide Reiche zu einem Königreiche der Niederlande
unter Wilhelm von Oranien vereinigte. Aber 1830 entstand ein Aufstand Belgiens
gegen die Nordprovinzen, welcher zur Folge hatte, dass sich Belgien von Holland losriss
und ein eigenes Königreich unter Leopold von Koburg bildete.
Holland (600 □ Meilen mit 3 700 000 Einw.) ist ein tiefliegendes
Küstenland der Nordsee, welches durch die Mündungsarme des Rheins, der
Maas und der Schelde eine Art Jnselreich bildet. Nur das von Holland
getrennte Luxemburg, zwischen Preußen und Belgien gelegen, wird von
Ausläufern des Ardennenwaldes berührt.
Holland ist durch das Meer in früheren Zeiten vielfach verändert worden.
Im 13. Jahrhundert bildeten sich die Zuidersee (Seudersee), daß 2) (Ei),
das Haarlemer Meer und der Dollart. Um das Land vor dem Eindringen
des Meeres zu schützen, haben die Holländer große Deiche, unzählige Kanäle
und Schleusen angelegt.
Der Boden des überreich bewässerten Landes ist theilweise sehr fruchtbar,
theils auch sandig und morastig. Im Nordwesten an der hannöverschen Grenze
befindet sich das große, völlig unangebaute „Bourtanger Moor." Zwischen den
Mündungen der Flüsse sind dagegen fette Wiesen und fruchtbare Aecker.
Unter den in Holland befindlichen Flüssen nimmt der Rhein die bedeu-
^.dste Stelle ein; 20 Meilen von der Küste spaltet er sich in mehrere Arme.
Mit ihm vereinigen sich die Mündungsarme der Maas (s. Iv. Kursus §. 14)
<j*
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_derkühne Karl Marie Maximilian_von_Oesterreich Maximilian Maximilians Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Karls Napoleon Wilhelm Leopold_von_Koburg Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Korsika Paris Frankreich Afrika Asien Amerika Oceanien Niederlande Niederlande Belgien Niederlande Deutschland Burgund Maximilians Spaniens Karls Belgien Spanien Oesterreich Frankreich Holland Holland Holland Nordsee Rheins Holland Luxemburg Belgien Holland Holland Rhein
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Leyden, (40) im Zeitalter der Reformation eine berühmte Universität. Haag,
's Gravenhage, der Haag, (104) Residenz. Rotterdam an der Maas, (136) nach
Amsterdam die bedeutendste Handelsstadt.
3. Zeeland (Seeland), ein Jnselland an der Schelde.
Auf Wsicheren liegen die Festungen Middelburg und Blissingen; letzteres ist
Kriegshafen.
4. Nord-Brabant, an der Maas, die größte Provinz, viele katholische
Einwohner.
Herzogenbnsch, Bergen op Zoom und Breda sind starke Festungen.
5. Utrecht, am Zuidersee.
Utrecht, (66) Universität.
6. Geldern (Gelderland), an der Issel, die zweitgrößte Provinz.
Nymwegen, (23) Festung; Friede 1678.
7. Ober-Assel, zwischen Hannover und Zuidersee, hat morastigen, wenig
fruchtbaren Boden.
Zwolle, Festung. Deventer, Fabrikstadt.
8. Drenthe, südlich von Groningen, unfruchtbarer, sandiger und torf-
reicher Boden; im westlichen Theile sind Armenkolonien.
Assen, Hauptstadt.
9. Friesland, an der Nord- und Zuidersee; viele kostspielige Dämme
hindern den Einbruch des Meeres; fruchtbarer Boden.
Lenwarden (Löwarden), (27) Fabrikstadt.
10. Gröningen oder Groningen, am Dollart; theilweise sehr fruchtbar.
Groningen, (40), Handelsstadt, durch Kanäle mit dem Meere verbunden.
11. Limburg, an der südlichen Maas, früher zu Deutschland gehörig;
katholisch.
Mastricht, (29), Festung, bedeutende Lederfabriken.
12. Luxemburg, (Lützelburg), an der Mosel, mit meist deutschen Be-
wohnern, gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und bildet jetzt ein
Nebenreich des Königs der Niederlande.
Luxemburg, frühere Bundesfestung.
Holland hat an auswärtigen Besitzungen: Die großen Sun da-
Inseln (Sumatra, ^Fava, Celebes, einen Theü von Borneo), die kleinen
Sunda-Jnseln und die Molukken in A sien; Surinam in Südamerika;
einige der kleinen Antillen in Westindien; die Südwestküste von Neu-
Guinea in Australien.
§. 7. Das Königreich Belgien, 535 □ Meilen, 573 Mill. Einw., ist wie
Holland yrößtentheils eben; nur im Süden dringen die Ardennen und im
Westen die hohe Veen ins Land.
Die Maas und Schelde mit ihren Nebenflüssen bewässern das Land.
Belgien wird von Holland, Deutschland, Frankreich und der Nordsee
begrenzt.
Der Boden dieses Landes ist ungemein fruchtbar und das Klima bei
weitem nicht so feucht wie in Holland.
Die Produkte sind sehr mannigfaltig; besonders reich ist das Land an
Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Steinkohlen, Marmor und Eisen. Die Frucht-
barkeit des Landes wird durch den fleißigen Anbau der sehr zahlreichen
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Extrahierte Ortsnamen: Rotterdam Amsterdam Zeeland Seeland Breda Utrecht Hannover Zwolle Deventer Groningen Friesland Groningen Groningen Limburg Deutschland Luxemburg Lützelburg Niederlande Luxemburg Holland Sumatra Borneo Surinam Südamerika Westindien Guinea Australien Belgien Holland Holland Deutschland Frankreich Nordsee Holland
§§. 39—41. 47
Oldenburg, Hauptstadt (19), Handel in letzter Zeit nicht unbedeutend. Jever
und Barel, gewerbfleißige Städte. Delmenhorst, Cigarrenfabriken. Insel Wangeroog,
Seebad, dem Untergange durch die See nahe.
Eutin im Fllrstenthum Lübeck, liegt in anmuthiger Gegend.
In dem gebirgigen, nur iu den Thälern fruchtbaren Birkenfeld liegen Birken-
feld Idar und Oberstem mit Steinschleifereien.
§ 39. Die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg - Lippe. Das erstere,
von Hannover und Westfalen umschlossen, ist meist gebirgig und im ganzen
fruchtbar. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigungen. 20 Vs Meilen
Zfy und "Hrs-Ooo Einw.
Detmold, freundliche Residenz. In der Nähe die Grotenburg mit dem Her-
manns-Denkmale. Lemgo, einige Fabriken in Meerschaum.
Schaumburg-Lippe liegt am Süntelgebirge, ist fruchtbar, hat 8
lumeilen mit 3^000 Einw. Holz, Flachs und Steinkohlen sind die bedeutend-
ften Produkte.
Bückeburg, Residenz. Im Steinhuder Meer an der nördlichen Grenze liegt
eine künstlich angelegte Insel mit einer kleinen Festung, Wilhelmsstein, die als Staats-
gefängnis benutzt wird. y r,
§ 40. Das Herzogthum Braunschweig (67 ^Meilen und 330000 Einw.,
evangelisch) besteht "aus drei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen.
Der größte Theil liegt, eingeschlossen von Preußen, nördlich vom Harze in der
Tiefebene, ist sehr fruchtbar und von der Asse und der Elm, kleinen bewaldeten
Bergreihen, durchzogen.
Der zweite Theil zieht sich vom Brocken bis zur Weser und hat herrliche
Waldungen im Harze; Bergbau.
Der dritte Theil liegt auf dem Harze von der oberen Bode bis zur
Teufelsmauer herunter. Auch hier befinden sich schöne Waldungen.
Die Hauptgewässer Braunschweigs sind die Weser, Aller, Leine, Oker, Bode.
Die Bewohner, meist evangelisch, zeichnen sich durch Betriebsamkeit aus.
Gewerbe und Industrie blühen. Hauptprodukte sind: Metalle, Kohlen, Salz,
Getreide, Zuckerrüben, Cichorien, Hopfen.
Eisenbahnen: Von Braunschweig nach Hannover, nach Magdeburg,
nach Lehrte, von Holzminden nach Oschersleben, Wolfenbüttel-Vechelde, Harz-
burg-Börßum, Jerxheim-Helmstedt :c.
__ Das Herzogthum Braunschweig nebst einem Theile der heutigen preußischen Pro-
vinz Hannover waren die mütterlichen Erbgüter Heinrichs des Löwen, der auch noch
Sachsen und __ Bayern besaß. Seine Nachkommen theilten sich verschiedentlich in die
Länder, bis Ernst der Bekenner im 16. Jahrhundert das Ganze wieder vereinigte
und unter seine Söhne theilte. Der eine, Heinrich, bekam Braunschweig und Wolfen-
Büttel und wurde Stifter der jetzigen Linie.
Das Land wird in 6 Kreise getheilt.
Braunschweig an der Oker, anmuthige Hauptstadt, (69), schönes Schloss, bedeu-
tender Handel, Brauereien und Fabriken. Wolfenbüttel, große Bibliothek (Lessing).
Harzburg, besuchter Bade- und Vergnügungsort am Harz. 'Helmstedt, gewerbthätiger
Ort. Schöningen mit Saline. Blankenburg am Harz, großes Schloss mit herrlicher
Aussicht. An der Bode das Dorf Rübeland, dabei Marmorbrüchs, Hüttenwerke und
die Baumanns- und Bielshöhle. ^ Gandersheim, freundlicher Ort; hier lebte die Dich-
terin Roswitha im Kloster. Seesen, mit einer berühmten Schule für jüdische Knaben.
Lntter am Barenberge, Schlacht 1632. Holzminden, berühmte Baugewerkschule.
§ 41. Das Königreich Sachsen, mit 272 ^Meilen mit I^Millionen
Emw. und liegt südlich von Preußen am Nordabhange des Erz- und Lausitzer-
Gebirges. Die Bevölkerung ist meist deutscher Abkunft und bekennt sich größten-
cheils zur protestantischen Kirche. Der Hof ist katholisch.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Ernst Heinrich Heinrich Roswitha
§. 15. 93
Russland zusammenhängende Halbinsel, Skandinavien genannt. Beide
Reiche sind zwar selbständig, aber unter einem konstitutionellen Könige
vereinigt. .
Skandinavien ist vorherrschend Hochland und nurd von Süden nach
Norden von einer zusammenhängenden Gebirgsmasse durchzogen, welche die
ganze Westhälfte der Halbinsel bedeckt und nach dem Meere zu in hohen zer-
rissenen Küsten steil absällt. Im Osten, nach Schweden zu, senkt sich das
Land allmählich bis zur Tiefebene herab. Nach Süden zu, in Norwegen, ist
der Abfall des Gebirges weniger steil als im Westen, und bildet plateau-
förmige Uebergangsstusen.
Das skandinavische Gebirge ist schon wegen seiner nördlichen Lage voller
Schneeberge und Gletscher und übertrifft noch die Alpen an Rauhheit und
Wildheit.' Die Abfülle nach Osten haben schöne romantische Thäler, aus denen
viele wasserreiche Ströme und Flüsse, oft Wasserfälle bildend, dem flachen
Lande zufließen. Die steilen Westküsten werden von zahlreichen Meerbusen und
Buchten, Fjorde genannt, unterbrochen, deren Ufer oft von fast senkrechten,
himmelaussteigenden Felsen gebildet werden.
Das ganze skandinavische Gebirge, ohne Gesamtnamen, ist anfangs
im Süden ein sogenanntes Massengebirge und bildet weiter nördlich plateau-
artige und Parallelgebirge. Die höchsten Spitzen ragen 2200—2500 m über den
Meeresspiegel hinaus; im Durchschnitt aber steigt die Höhe des Gebirges nickt
über 1570 m. Die einzelnen Bergzüge bezeichnet man mit dem Namen Fjeld,
d. h. hohes Gebirge, die je nach der 'Gegend verschiedene Namen haben. Der
südliche Theil ist unter den Namen Hardanger-Fjeld, der mittlere unter
den Namen Dovre-Fjeld, Jötun-Fjeld und Kjölen-Gebirge, und der
nördliche Theil unter dem Namen Lappisches Gebirge bekannt. Die höchsten
Spitzen sind aus den Kjölen der Sulitelma, 1800 m, auf dem Jötun-Fjeld
(Riesengebirge) der 2500 m hohe Z)mes - Fjeld, im Dovre-Fjeld der
Snähättan (Schneehut) 2200 in hoch."
Das skandinavische Gebirge „besitzt eine bestimmt ausgeprägte Eigen-
thümlichkeit. Es ist das größte unzerstückelte Massengebirge ohne Kettenform
und Kamm. Auf weiten Schnee- und Eisfeldern von einer Ausdehnung wie
sie in den Alpen nicht vorkommen, erheben sich in grauenvoller Einsamkeit die
höchsten Gipsel als gerundete Kuppen oder als Nadeln. Auch die Einsenkungen
sind plateauartige Flächen mit Seen in den Mulden; über diese führen hoch-
liegende Pässe. Das skandinavische Hochgebirge mit seinen großartigen Eis-
regionen und Gletschern, mit den oft dichtangrenzenden grünen Matten seiner
Thäler, mit seinen Seen und Wasserfällen und mit den in sein Herz
dringenden Meeresarmen wird von Jahr zu Jahr mehr bereist und besucht."
Aus dem Plateau sowohl, als auch aus den östlichen Abhängen, bilden
sich kleinere und größere Landseen, von denen die bekanntesten der Mälar -
und Hjelmar-, Wetter- und Wenersee in Schweden sind. Der Mälar-
see ist der inselreichste, der Wettersee der am schönsten gelegene, der
Wenersee der größte und der Hjelmarsee der kleinste und fischreichste.
^ _ Die skandinavische Halbinsel hat viele zwar kleine, jedoch wasserreiche
Flüsse, die aber wegen der Stromschnellen und Wasserfälle nicht recht schiffbar,
und daher oft mit kostbaren Kanälen verbunden sind, von denen wir später die
wichtigsten kennen lernen. Von den Flüssen in Schweden sind die bedeutendsten
der Göta-Elf, welcher aus dem Wenersee in das Kattegat führt, der Motala-
Elf, welcher den Wettersee mit der Ostsee verbindet, der Dal-Elf, vom
Dovre Fjeld nach der Ostsee fließend, der Umea-, Lulea-und To rnea-Elf,
sämtlich von den Kjölen kommend und in den bosnischen Meerbusen fließend.
In Norwegen ist^der einzigste bemerkenswerte Fluss der viele Wasser-
falle bildende und ins Skagerak mündende Glommen.
Der großartigste.kanal ist der Götha-Kanal, welcher mehrere Land-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Deutschland und Ungarn bildet. Die kleinen Karpathen erheben sich nicht über
630 m und sind wie die Beskiden waldig.
Südlich von dem Tatra ziehen sich in mehreren Ketten
4) das ungarische Erzgebirge, welches nach der Donau zu immer niedriger
wird. Das Gebirge erreicht in einzelnen Kegeln eine Höhe von 1900 m. Äer
Name deutet schon auf den Erzreichthum. Dem Erzgebirge gegenüber auf dem
rechten User der Donau befindet sich der niedrige Bakony-Töald.
5) Das karpathische Waldgebirge, ein langer, plateauartiger, waldiger
Damm verbindet den Tatra mit dem siebenbürgischen Berglande. Gegen Norden
und Nordosten fällt das Gebirge in das ca. 314 m hohe galizische Plateau
herab. Trotz seiner vielen Quertäler hat das kaum 1000 in hohe Gebirge
keine gangbaren Pässe.
6) Das Hochland von Siebenbürgen ist ein viereckiges Hochplateau, welches
von mehreren Hügelketten durchzogen und östlich und südlich von den trans-
sylvanischen Alpen und westlich und nördlich von dem siebenbürgischen Erz-
gebirge umgeben ist.
Während der Ost- und Nordrand nicht viel über 1700 m emporsteigt,
erreichen die südlichen transsylvanischen Alpen in einzelnen Spitzen eine
Höhe von 2200 m). Die Aluta, ein Nebensluss der Donau, durchbricht beim
Rothen-Turm-Pass den Südrand des Gebirges. Der Abfall des
Gebirges nach Osten und Süden ist steil, während die Südwest - Ecke in dem,
an Erzen und Steinkohlen reichen Banater Gebirge bis an die Donau
herantritt.
Der ganze Saum der Karpathen ist ein metallr^iches Gebirge. Im
ungarischen Erzgebirge das meiste Gold in Europa und am Nord- und Süd-
abhange reiche Salzlager.
Das Tiefland Oesterreichs beginnt oberhalb Wiens zu beiden
Seiten der Donau und setzt sich fort bis nach der Türkei.
1) Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfeld reicht von Wien bis
nach Preßburg im Osten und bis an das mährische Bergland im Norden und
Nordwesten. Das Marchfeld ist eine kornreiche Ebene und geschichtlich durch
seine Schlachtfelder berühmt.
2. Die kleine oder oberungarische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der
Donau, eingeschlossen von den Ausläufern der Alpen und der Karpathen. Sie
scheint früher ein großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen
Durchbruch bahnte. Der seichte Neusiedl er-See scheint ein Ueberrest
jener Zeit zu sein. Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit
Bäumen, Obst und Wein bepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den
Donau-Jnfeln und insbesondere aus der Insel Schütt. Unterhalb des Strom-
durchbruchs bei Weizen öffnet sich
3. die sast zehnmal größere unterungarische Ebene, welche, wenn wir
nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls in grauer Vorzeit
ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet diese Ebene in zwei ungleiche
Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und Steppenland in
wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren, Weinberge, Wälder
und Wiesen darbietet. 'Die östliche Hälfte dagegen ist völlig eben, hat unab-
sehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann wieder arme traurige Heide-
strecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln, Tabaksfeldern u. s.w. Zwischen
Donau und Theiß, die ca. 50 Meilen parallel laufen, befindet sich_ das Land
der Pußten. Feinkörniger Sand, hie und da mit Muschelbruchstücken ver-
mischt, liegt stellenweise 4—5 m tief. Große Strecken liegen ganz nackt und
öde, da treiben der fliegende Sand und der Wind ihr Spiel. Die Pußten
sind völlig bäum- und wasserlos: selten ein Gebüsch, noch seltener ein zur
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Moore
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Donau Donau Donau Donau Europa Oesterreichs Donau Wien Preßburg Donau Karpathen Donau-Jnfeln Donau