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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 25

1879 - Berlin : Stubenrauch
und in der Gegend von Stolberg auf dem Auerberge die Josephshöhe her- vor. Von beiden Bergen hat man wunderschöne Aussichten über den Harz und das flache Land. Außer diesen Höhenpunkten zeichnet sich das Gebirge auch noch durch seme theils lieblichen, theils wilden Thäler aus, wie z. B. das Selkethal, das Jlfelder- thal und das Jlsethal, das Holtemmenthal, das Bodethal (mit der Rosstrappe und dem Hexentanzplatz zu beiden Seiten) das Okerthal und andere. Bekannte Höhlen sind die Biels- und Baumannshöhle bei Rübeland, in welchen man die wunderbarsten Tropfsteingebilde findet. Das Gebirge hat ein auffallend rauhes Klima und im Winter hohe Kältegrade und große Schneemassen. Kalte Winde streichen auch in den Sommermonaten über den Harz, so dass die Bewohner hochgelegener Orte fast das ganze Jahr hindurch einzuheizen genöthigt sind. Die Produkte des Harzes sind, wenn auch nicht reich, so doch mannig- faltig. Während man auf den Hochebenen des Unterharzes noch Ackerbau treibt, sind die obersten Kuppen des Oberharzes nur spärlich mit Kräutern und Moosen bedeckt. Der größte Theil der Oberfläche des Gebirges ist mit Wald bewachsen. Hier und da findet man in den Thälern und an den Abhängen saftige Bergwiesen. Die Beschäftigung der Harzbewohner richtet sich nach der Beschaffenheit des Bodens. Ackerbau und Viehzucht in den breiteren Thälern und auf den niedrigeren Höhenzügen; Holzarbeiter aller Art in den Waldgegenden. In den Schachten der Silber-, Kupfer- und Eisenwerke arbeitet der Bergmann, und in den verschiedenen Hüttenwerken und Steinbrüchen, (Marmor, Schiefer, Granit, Sandstein u. s. w.°) hat auch der Arme sein Brot. An den Gebirgsrändern ist die Obstbaumzucht von nicht geringer Bedeutung. Der eigentliche Ob erharz bewohn er, von fränkischen, thüringischen und sächsischen Einwanderern abstammend, ist heiter und lebenslustig, derb und naiv, ehrlich und gutmüthig. Seine Sprache ist hart und nicht immer wohlklingend. Nordwestlich vom Harz an den Ufern der Weser streichen eine Menge kleiner Hochebenen und niedriger Höhenzüge, die man mit dem gemeinschaftlichen Namen das Wcsergebirge bezeichnet. Im östlichen Theile des Gebirges befindet sich der Solling und der Deister, im westlichen der Teutoburger Wald (Osning), welcher mit schönen Laubbäumen bewachsen ist. § 12. Im Westen des Wesergebirges und des Thüringerwaldes zieht sich das hessische Bergland bis an die niederrheinischen Gebirge hin. Dasselbe besteht aus einzelnen Bergzügen, Thälern und Erhebungen, die hier und da ohne allen Zusammenhang erscheinen. Einzelne Theile desselben sind der Habichtsw ald, welcher ca. 500 m hoch bei Kassel und Wilhelmshöhe empor- steigt und der Vogelsberg, eine große Basaltmasse, zwischen Main und Fulda. An der Südwestseite desselben liegt die durch ihre Fruchtbarkeit berühmte, an Getreide, Futter und Obst reiche Wetterau, eine Ebene längs der Wetter, welche letztere mit der Nidda in den Main geht. Der höchste Berg des ganzen Berglandes ist der Meißner. Gleichsam als Fortsetzung des hessischen Berglandes gilt die Rhön, aus der vorderen freundlicheren und der hohen rauheren Rhön bestehend. Dieses Gebirge ist größtentheils plateauartig, felsig und kahl. Die höchste Spitze ist der Kreuzberg, 930 m. In der Rhön liegen die Bäder Brückenau und Kissingen. Durch die H ennebergisch en Hügel ist die Rhön auch mit dem Thüringerwald verbunden. ^ . Im Südwesten der Rhön führen die Fuldaischen Bergzüge zum «pcsshardt (Spessart,) einen: flachen und finsteren Massengebirge mit kugelig abgerundeten Bergen, welche mit herrlichen Buchen- und Eichenwäldern bedeckt stnd. Der Geiersberg über 600 in ist der höchste Punkt des rauhen Gebirges.

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 33

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 21. 33 Linie, die beiden Schwarzburg, Bayern und Großherzogthum Hessen, im Westen die Niederlande, Belgien und Frankreich. Hohenzollern wird von Baden und Württemberg und das Jahdegebiet von Oldenburg begrenzt. Das Klima ist je nach der Lage in den einzelnen Landestheilen verschieden. „Die mittlere Jahreswärme nimmt von Südwest nach Nordost ab. Während Trier im Frühjahr 7° Wärme hat, beträgt sie in Lithauen nur 4°. Ueber- Haupt ist das Frühjahr in allen Ostseeländern bedeutend kälter als der Herbst. Der Regen ist im Südwesten häufiger als im Nordosten. Wehen im Juni die Süd-, und Südwestwinde über die Alpen, so hat Preußen gewöhnlich Regen- zeit, die „sieben Brüder" und „Siebenschläfer" gelten im Volke als Loostage. Der September ist der schöne Reifemonat." Der Boden ist im Süden und Südwesten gebirgig, während der größte Theil des Nordens in der Tiefebene liegt. Preußen gehört im ganzen genommen zu den minder fruchtbaren Ländern, besonders sind die Gegenden zwischen der Elbe und der östlichen Grenze Preußens eine nur durch reichliche Bewässerung und fleißigen Anbau veredelte und von einzelnen vortrefflichen Strichen unter- brochene Sandfläche, welche deutliche Spuren an sich trägt, dass sie ehemals Meeresboden gewesen. Die Gegenden westlich der Mittel-Elbe gehören hin- gegen zu den fruchtbarsten in Deutschland. Die Produkte werden wir bei den einzelnen Provinzen kennen lernen. Die preußische Handelsmarine zählt über 3300 größere Schiffe. Die über 40 thätigen Eisenbahnen haben eine Länge von 1400 Meilen, die Länge der Telegraphen-Linien beläuft sich auf mehr als 2200 Meilen. Hinsichtlich der Industrie steht Preußen mit oben an. Leinwand- abriken und Webereien gibt es in Schlesien und Westfalen. Maschinen-, orzellan-, Tuch-, Seiden-, Glas- und Metallfabriken gibt es in den Provinzen Brandenburg, Sachsen und am Rhein. Die größten Fabrikdistrikte befinden sich inder Rheinprovinz u. Westfalen. Weltberühmtsind die Metallfabriken, Webereien, Färbereien, Spinnereien in der Umgebung von Elberfeld, Barmen und Solingen' bei Krefeld sind vorzügliche Seiden- und Baumwollen-Fabriken und in der Nähe von Aachen (Eupen, Düren, Montjoie) bestehen vortreffliche Tuchfabriken. Dortmund, Bochum, Witten, Hagen haben Kohlen- und Eisen- Industrie. In Bezug auf Intelligenz nimmt Preußens Volk eine der ersten Stellen ein. Das Land besitzt so viele und so wohl organisierte Bildungs-An- stalten, wie sonst kein anderes. Gute Volksschulen, durch die jedes Kind zu einer gewissen Stufe von Bildung gelangen kann, gibt es in jedem auch noch so kleinen preußischen Dorfe. In vielen Städten ist durch tresflich eingerichtete Gymnasien, Realschulen und Universitäten für höhere Bildung gesorgt. Auch die Künste werden durch zahlreiche Anstalten gefördert. „In den untern Volksschichten wird die Bildung auch durch das Heer- wesen bedeutend gefördert. Jeder gesunde junge Mann ist wehrpflichtig und dient, wenn er nur die Bildung der Volksschule hat, 3 Jahre, bei höherer Bildung 1 Jahr. Bis zum 36. Jahre gehören die ausgedienten Mannschaften 4 Jahre zur Reserve und 9 Jahre zur Landwehr. Solist Preußen das Volk in Waffen geworden. Der preußische Krieger ist menschlich, weil er gebildet ist. Seit Wiederausrichtung des deutschen Reiches ist das Heerwesen in sämtlichen Bundesstaaten nach preußischem Muster eingerichtet." Die Einwohner sind ihrer Abstammung nach größtenteils Deutsche, über 21 Millionen, Demnächst gibt es noch 21/2 Mill. Slaven und außer- dem in geringerer Anzahl Ezechen und Wenden (Lausitz), Dänen (Schleswig), Lithauer (in Ostpreußen), Wallonen, Franzosen (Rheinprovinz) und 315 000 ^uden (vorzüglich im Osten). Der Religion nach bekennen sich 16 Mill. zur evangelischen, fast 8 Mill. zur katholischen und 1500 zur griechischen Kirche. Ferner gibt es noch Mennoniten, Dissidenten und Juden. Dietlein, Leitfaden, Ii. Auflage. a

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 17

1879 - Berlin : Stubenrauch
bewachsen. Die sandigen Flächen tragen vielfach nur Heidekraut und Buch- weizen. Jenseits der Oder erhebt sich der Landrücken wieder höher zu den Trebnitzer Höhen und den durch Steinkohlen- und Zinkgruben ausgezeichueten Tarnowitzer Bergen. Südlich von diesen Höhenzügen findet man zum Theil die fruchtbarsten Ebenen und schönsten Waldungen. Bekannt sind die Ebenen in Braunschweig, Sachsen (Provinz und Königreich) und Schlesien. Nördlich von jenen Höhenzügen breiten sich die wasser- und sumpfreichen Gegenden der Havel und Spree aus. Der zweite Höhenzug, der uralisch-baltische Landrücken, im allge- meinen bretter als"der vorige, ist ein Plateau, auf welchem sich eine große Anzahl Seen befindet. Er beginnt südlich von der Halbinsel Jütland und zieht sich östlich durch ganz Preußen hindurch. Einzelne Theile sind bewaldet, andere gut angebaut, also fruchtbarer als der südliche Höhenzug. Da, wo dieser Höhenzug nicht nahe an die Ostseeküste herantritt, z. B. in Pommern, findet sich eine schmale, größtentheils sandige Küstenebene, die nur an den Mündungen der Flüfse fruchtbar ist. Im ganzen erheben sich die genannten Höhenzüge nur 50—1.00 m über den Meeresspiegel. Außer diesen großen norddeutschen Tiefebenen finden wir in Deutschland noch am Rhein, unterhalb Basel bis Mainz, ein kleineres Tiesland, die sog. mittelrheinische Tiefebene. Sie ist östlich vom Schwarzwald und Oden- wald und westlich von den Vogesen begrenzt. Es ist eine 3—6 Meilen breite, wohlangebaute, fruchtbare Ebene. Auch die österreichische Tiefebene zu beiden Seiten der Donau und an der March, nördlich von den Alpen und südlich von dem Mittelgebirgslande begrenzt, zwar nicht eigentlich zu Deutschland gehörig, ist ein fruchtbares Gebiet. Das dazu gehörende Marchfeld ist sogar eine der kornreichsten Gegenden von ganz Europa. §. 3. Die Gebirge Deutschlands kann man in zwei Theile zerlegen. Der südliche Theil umfasst d"as deutsche Alpenland und der nördliche die sog. deutschen Mittelgebirge. Das deutsche Alpenland ist ein Theil des großen südeuropäischen Alpenlandes, welches sich vom Busen von Genua bis zur ungarischen Ties- ebene erstreckt. Die europäischen Alpen sind das Hauptgebirge unseres Erdtheils und nehmen einen Flächenraum von ca. 4800 ^Meilen ein. Sie bilden einen Bogen, vom Mittelmeere im Westen bis jenseit des adriatischen Meeres, von 150 Meilen Länge, und ihre größte Breite von Süden nach Norden beläuft sich aus 40 Meilen. Im Süden fallen die Alpen steil ab in die lombardische Tiefebene, im Norden dagegen gehen sie in verschiedene Hochebenen über. Die Schneeregion der Alpen beginnt im Norden in einer Höhe von 2 400 m, im Süden 2 800 m. Die vielen Berge, welche über diese Höhe hin- ausliegen, sind also das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt. Hier finden sich jene merkwürdigen ^Eisfelder und Gletscher, welche oft wegen verborgener Risse und Spalten gefährlich zu überschreiten sind, wenn eine trügerische Schneedecke diese ungeheuren Zerklüftungen den Augen des Wanderers verbirgt. Diese Gletscher und Eisfelder sind zugleich die reichsten Vorräte des reinsten Wassers, welches in tausend Bächlein ihnen entströmt, oft brausend und tosend hinabstürzt und zahlreiche kleine oder größere Alpenseen bildet. Während in dem Hochgebirge riesige Felsenmassen mit gewölbtem Kuppel- dache oder wie Nadeln in die Wolken stechen, breiten sich in den Vorbergen und niedrigen Thellen des Gebirges fruchtbare und anmuthige Thäler aus, die neben dem Gletschereise mit zierlichen Alpenblumen und frischem Rasen geschmückt find. Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. 2

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 37

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 26. 37 Ii. Köslin, am 138 m hohen Gollenbergs, Kolberg (Festung und Hafen) wo? Stolp (18), Hafen, Bernsteinfabr., Handel. Iii. Stralsund (28), Festung und Kriegshafen, wo? Greifswald, Universität, Hafen, wo? Die Insel Rügen, 20 Qm. groß, vom Festlande bei Stralsund '/« Meile entfernt, ist die größeste deutsche Insel. „Sie bildet durch den bunten Wechsel von Feld und Wald, Berg und Thal, Fels und Sumpf, Düne und Wiese einen anmuthigen Gegensatz zu dem nahen, reizlosen Festlande. Das Meer hat ihre Küsten eingebuchtet und dadurch viele Halbinseln gebildet, die zuweilen, wie namentlich die größern der Ostküste, nur durch schmale Landengen mit ihr zusammenhängen. Die nordöstliche ist die Halbinsel Jasmund, deren nordöstliche Spitze mit der Stubbenkammer und dem Königsstuhl <125 m hoch) endet." Das interessante nördliche Vorgebirge Arkona trägt einen Leuchtturm, der zugleich Gasthaus ist. Von beiden Bergen, der Stubbenkammer und Arkona, hat man Aussichten auf die See. Im Kerne der Insel liegt Bergen, die Hauptstadt von ganz Rügen und an der Südküste des Kerns Puttbns, mit schönem Schloss und Park. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, besonders Heringsfang, sind die Hauptnahrungszweige der Insulaner. — Die deutsche Göttersage (Herthasee, Herthaburg :c.) hat auf der anmuthigen Insel ganz besonders ihren Sitz aufgeschlagen. §. 26. Die Provinz Brandenburg, südlich von Pommern gelegen, bildet den Kern des preußischen Staates. Brandenburg gehört größtenteils der nord- deutschen Tiefebene an und ist nur von unbedeutenden Hügelreihen (Fläming) durchzogen. Die hauptsächlichsten Flüsse, welche die Provinz bewässern, sind die Oder, die Spree, die Havel, der Rhin und die Dosse. Die Provinz gehört zu den seen- und fischreichsten Ländertheilen des ganzen Staates, besitzt aber nur einige fruchtbare Niederungen; im übrigen ist der Boden sandig und verdankt nur einer ausgezeichneten Kultur seine nicht unbedeutenden Erträge. Die Industrie und Fabrikthätigkeit sind blühend; der Handel wird durch die Eisenbahnen und Kanäle gefördert. Diese Provinz zählt auf 724 Ihmeilen über 3 Mill. Einw., die größten- theils zur protestantischen Kirche gehören. Für Volksbildung wird in dieser Provinz sehr viel gethan. Die bedeutendsten Eisenbahn - Linien in Brandenburg sind folgende: Berlin - Wittenberge (nach Hamburg), Berlin - Potsdam - Magdeburg, Berlin- Wittenberg, Berlin-Görlitz, Berlin-Frankfurt, Berlin-Stettin, Berlin-Küstrin, Berlin-Hannover pp. An Kanälen ist Brandenburg sehr reich: Der neue Oder-Kanal (zwischen Schwedt und Küstrin), der Müllrofer- oder Friedrich-Wilhelms-Kanal (zwischen Spree und Oder), der Finow-Kanal (Havel und Oder) der Templiner Kanal (Havel und Lebanischer See), der Ruppiner Kanal (Havel und Rhin), der Brandenburgische Hauptkanal (von Friesack bis Oranienburg). Früher zerfiel die Provinz in die Kurmark (Mittelmark, Uckermark, Priegnitz und die jetzt zur Provinz Sachsen gehörige Ältmark), Neumark und Niederlausitz. Gegenwärtig theilt man die Provinz in die beiden Regie- rungsbezirke Potsdam und Frankfurt und den Stadtbezirk Berlin. I. Berlin liegt mitten in der Ebene an der schiffbaren Spree und ist durch mehrere Eisenbahnen mit allen Theilen und großen Städten Deutschlands verbunden. „Das Aussehen der Stadt ist ein durchgehends neumodisches. Nur wenige von ihren fast 300 Straßen und Gassen sind eng und krumm. Die herrlichste aller Straßen ist die „Unter den Linden", sie ist 72 Schritt breit und 1600 Schritt lang. In schnür- gerader Linie und abgemessenen Zwischenräumen stehen in 4 langen Reihen Linden- und Kastanienbäume. In der Mitte der Straße ist eine breite, nur für Spaziergänger bestimmte Allee; neben dieser läuft zu beiden Seiten ein Weg für Reiter, den abermals Baumreihen^ einfaffen, alsdann folgt auf jeder Seite die Fahrstraße, und nun erst kommt der Fußweg an den Häusern hin. An einer Stelle wird die Straße von der über eine Stunde langen schnurgeraden Friedrichsstraße durchschnitten." An prächtigen ^Gebäuden ist Berlin sehr reich. Da steht am Lustgarten das große königliche Schloss mit der hohen Kuppel, auf der ein großes, vergoldetes Kreuz prangt. Das mächtige Zeughaus birgt eine ungeheuere Menge von Kriegs- gerät und Siegeszeichen. Nahe beim Zeughause ist die Universität, welche unter

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 83

1879 - Berlin : Stubenrauch
an der Garonne? welche an der Loire? welche an kleineren Flüssen? Welche Provinzen gehörten früher zu Deutschland? welche zu Italien? Welches sind die zwölf größten Städte? Unter welchen Graden liegt Korsika? Welche Städte sind geschichtlich berühmt? Beschreib Paris! Welche Städte liegen am Meere? Wo sind Seidenfabriken? Welche Städte liegen an Kanälen? Welche Besitzungen hat Frankreich in Afrika? welche in Asien? welche in Amerika? welche in Oceanien? Unter welchen Graden liegt jede dieser Besitzungen? In welchen Zonen liegen diese Besitzungen? Iii. und Iv. Die Königreiche Kolland (Niederlande) und Jelgien. §. 5. Beide Reiche bildeten bis zum Jahre 1830 das Königreich der Niederlande und zerfallen seitdem in ein nördliches, das Königreich Hol- land oder die Niederlande und ein südliches, das Königreich Belgien. Die ältesten Bewohner der Niederlande waren die Bataveu und Friesen. Im Vertrage zu Verdun (843) kam das ganze Gebiet theils an Deutschland, theils an Loth- ringen, bis es später ganz deutsches Reichsgebiet wurde und aus einer größeren Anzahl von Grafschaften und Herzogthümern bestand. Karl derkühne, Herzog von Burgund, hatte im 13. Jahrhundert fast die ineisten dieser Grafschaften unter seinem Seepter vereinigt, und seine Tochter Marie brachte diese Besitzungen ihrem Gemahle, dem Erz- Herzog Maximilian von Oesterreich, zu. Unter dem Enkel Maximilians, Karl V., wurden die Niederlande ein Bestandteil Spaniens. Als aber Philipp Ii., Karls Sohn, den Niederlanden verschiedene Freiheiten nehmen und die Reformation gewaltsam unterdrücken wollte, brach der Ausstand los, welcher mit der Unabhängigkeitserklärung der sieben nördlichen Provinzen endete. Der südliche Theil, das heutige Belgien, blieb bei Spanien und kam 1714 an Oesterreich und 1797 durch den Frieden von Campo Formio an Frankreich. Auch Holland wurde durch Napoleon eine Zeit lang an Frank- reich gebracht, bis man 1814 beide Reiche zu einem Königreiche der Niederlande unter Wilhelm von Oranien vereinigte. Aber 1830 entstand ein Aufstand Belgiens gegen die Nordprovinzen, welcher zur Folge hatte, dass sich Belgien von Holland losriss und ein eigenes Königreich unter Leopold von Koburg bildete. Holland (600 □ Meilen mit 3 700 000 Einw.) ist ein tiefliegendes Küstenland der Nordsee, welches durch die Mündungsarme des Rheins, der Maas und der Schelde eine Art Jnselreich bildet. Nur das von Holland getrennte Luxemburg, zwischen Preußen und Belgien gelegen, wird von Ausläufern des Ardennenwaldes berührt. Holland ist durch das Meer in früheren Zeiten vielfach verändert worden. Im 13. Jahrhundert bildeten sich die Zuidersee (Seudersee), daß 2) (Ei), das Haarlemer Meer und der Dollart. Um das Land vor dem Eindringen des Meeres zu schützen, haben die Holländer große Deiche, unzählige Kanäle und Schleusen angelegt. Der Boden des überreich bewässerten Landes ist theilweise sehr fruchtbar, theils auch sandig und morastig. Im Nordwesten an der hannöverschen Grenze befindet sich das große, völlig unangebaute „Bourtanger Moor." Zwischen den Mündungen der Flüsse sind dagegen fette Wiesen und fruchtbare Aecker. Unter den in Holland befindlichen Flüssen nimmt der Rhein die bedeu- ^.dste Stelle ein; 20 Meilen von der Küste spaltet er sich in mehrere Arme. Mit ihm vereinigen sich die Mündungsarme der Maas (s. Iv. Kursus §. 14) <j*

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 85

1879 - Berlin : Stubenrauch
Leyden, (40) im Zeitalter der Reformation eine berühmte Universität. Haag, 's Gravenhage, der Haag, (104) Residenz. Rotterdam an der Maas, (136) nach Amsterdam die bedeutendste Handelsstadt. 3. Zeeland (Seeland), ein Jnselland an der Schelde. Auf Wsicheren liegen die Festungen Middelburg und Blissingen; letzteres ist Kriegshafen. 4. Nord-Brabant, an der Maas, die größte Provinz, viele katholische Einwohner. Herzogenbnsch, Bergen op Zoom und Breda sind starke Festungen. 5. Utrecht, am Zuidersee. Utrecht, (66) Universität. 6. Geldern (Gelderland), an der Issel, die zweitgrößte Provinz. Nymwegen, (23) Festung; Friede 1678. 7. Ober-Assel, zwischen Hannover und Zuidersee, hat morastigen, wenig fruchtbaren Boden. Zwolle, Festung. Deventer, Fabrikstadt. 8. Drenthe, südlich von Groningen, unfruchtbarer, sandiger und torf- reicher Boden; im westlichen Theile sind Armenkolonien. Assen, Hauptstadt. 9. Friesland, an der Nord- und Zuidersee; viele kostspielige Dämme hindern den Einbruch des Meeres; fruchtbarer Boden. Lenwarden (Löwarden), (27) Fabrikstadt. 10. Gröningen oder Groningen, am Dollart; theilweise sehr fruchtbar. Groningen, (40), Handelsstadt, durch Kanäle mit dem Meere verbunden. 11. Limburg, an der südlichen Maas, früher zu Deutschland gehörig; katholisch. Mastricht, (29), Festung, bedeutende Lederfabriken. 12. Luxemburg, (Lützelburg), an der Mosel, mit meist deutschen Be- wohnern, gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und bildet jetzt ein Nebenreich des Königs der Niederlande. Luxemburg, frühere Bundesfestung. Holland hat an auswärtigen Besitzungen: Die großen Sun da- Inseln (Sumatra, ^Fava, Celebes, einen Theü von Borneo), die kleinen Sunda-Jnseln und die Molukken in A sien; Surinam in Südamerika; einige der kleinen Antillen in Westindien; die Südwestküste von Neu- Guinea in Australien. §. 7. Das Königreich Belgien, 535 □ Meilen, 573 Mill. Einw., ist wie Holland yrößtentheils eben; nur im Süden dringen die Ardennen und im Westen die hohe Veen ins Land. Die Maas und Schelde mit ihren Nebenflüssen bewässern das Land. Belgien wird von Holland, Deutschland, Frankreich und der Nordsee begrenzt. Der Boden dieses Landes ist ungemein fruchtbar und das Klima bei weitem nicht so feucht wie in Holland. Die Produkte sind sehr mannigfaltig; besonders reich ist das Land an Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Steinkohlen, Marmor und Eisen. Die Frucht- barkeit des Landes wird durch den fleißigen Anbau der sehr zahlreichen

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 47

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 39—41. 47 Oldenburg, Hauptstadt (19), Handel in letzter Zeit nicht unbedeutend. Jever und Barel, gewerbfleißige Städte. Delmenhorst, Cigarrenfabriken. Insel Wangeroog, Seebad, dem Untergange durch die See nahe. Eutin im Fllrstenthum Lübeck, liegt in anmuthiger Gegend. In dem gebirgigen, nur iu den Thälern fruchtbaren Birkenfeld liegen Birken- feld Idar und Oberstem mit Steinschleifereien. § 39. Die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg - Lippe. Das erstere, von Hannover und Westfalen umschlossen, ist meist gebirgig und im ganzen fruchtbar. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigungen. 20 Vs Meilen Zfy und "Hrs-Ooo Einw. Detmold, freundliche Residenz. In der Nähe die Grotenburg mit dem Her- manns-Denkmale. Lemgo, einige Fabriken in Meerschaum. Schaumburg-Lippe liegt am Süntelgebirge, ist fruchtbar, hat 8 lumeilen mit 3^000 Einw. Holz, Flachs und Steinkohlen sind die bedeutend- ften Produkte. Bückeburg, Residenz. Im Steinhuder Meer an der nördlichen Grenze liegt eine künstlich angelegte Insel mit einer kleinen Festung, Wilhelmsstein, die als Staats- gefängnis benutzt wird. y r, § 40. Das Herzogthum Braunschweig (67 ^Meilen und 330000 Einw., evangelisch) besteht "aus drei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen. Der größte Theil liegt, eingeschlossen von Preußen, nördlich vom Harze in der Tiefebene, ist sehr fruchtbar und von der Asse und der Elm, kleinen bewaldeten Bergreihen, durchzogen. Der zweite Theil zieht sich vom Brocken bis zur Weser und hat herrliche Waldungen im Harze; Bergbau. Der dritte Theil liegt auf dem Harze von der oberen Bode bis zur Teufelsmauer herunter. Auch hier befinden sich schöne Waldungen. Die Hauptgewässer Braunschweigs sind die Weser, Aller, Leine, Oker, Bode. Die Bewohner, meist evangelisch, zeichnen sich durch Betriebsamkeit aus. Gewerbe und Industrie blühen. Hauptprodukte sind: Metalle, Kohlen, Salz, Getreide, Zuckerrüben, Cichorien, Hopfen. Eisenbahnen: Von Braunschweig nach Hannover, nach Magdeburg, nach Lehrte, von Holzminden nach Oschersleben, Wolfenbüttel-Vechelde, Harz- burg-Börßum, Jerxheim-Helmstedt :c. __ Das Herzogthum Braunschweig nebst einem Theile der heutigen preußischen Pro- vinz Hannover waren die mütterlichen Erbgüter Heinrichs des Löwen, der auch noch Sachsen und __ Bayern besaß. Seine Nachkommen theilten sich verschiedentlich in die Länder, bis Ernst der Bekenner im 16. Jahrhundert das Ganze wieder vereinigte und unter seine Söhne theilte. Der eine, Heinrich, bekam Braunschweig und Wolfen- Büttel und wurde Stifter der jetzigen Linie. Das Land wird in 6 Kreise getheilt. Braunschweig an der Oker, anmuthige Hauptstadt, (69), schönes Schloss, bedeu- tender Handel, Brauereien und Fabriken. Wolfenbüttel, große Bibliothek (Lessing). Harzburg, besuchter Bade- und Vergnügungsort am Harz. 'Helmstedt, gewerbthätiger Ort. Schöningen mit Saline. Blankenburg am Harz, großes Schloss mit herrlicher Aussicht. An der Bode das Dorf Rübeland, dabei Marmorbrüchs, Hüttenwerke und die Baumanns- und Bielshöhle. ^ Gandersheim, freundlicher Ort; hier lebte die Dich- terin Roswitha im Kloster. Seesen, mit einer berühmten Schule für jüdische Knaben. Lntter am Barenberge, Schlacht 1632. Holzminden, berühmte Baugewerkschule. § 41. Das Königreich Sachsen, mit 272 ^Meilen mit I^Millionen Emw. und liegt südlich von Preußen am Nordabhange des Erz- und Lausitzer- Gebirges. Die Bevölkerung ist meist deutscher Abkunft und bekennt sich größten- cheils zur protestantischen Kirche. Der Hof ist katholisch.

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 93

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 15. 93 Russland zusammenhängende Halbinsel, Skandinavien genannt. Beide Reiche sind zwar selbständig, aber unter einem konstitutionellen Könige vereinigt. . Skandinavien ist vorherrschend Hochland und nurd von Süden nach Norden von einer zusammenhängenden Gebirgsmasse durchzogen, welche die ganze Westhälfte der Halbinsel bedeckt und nach dem Meere zu in hohen zer- rissenen Küsten steil absällt. Im Osten, nach Schweden zu, senkt sich das Land allmählich bis zur Tiefebene herab. Nach Süden zu, in Norwegen, ist der Abfall des Gebirges weniger steil als im Westen, und bildet plateau- förmige Uebergangsstusen. Das skandinavische Gebirge ist schon wegen seiner nördlichen Lage voller Schneeberge und Gletscher und übertrifft noch die Alpen an Rauhheit und Wildheit.' Die Abfülle nach Osten haben schöne romantische Thäler, aus denen viele wasserreiche Ströme und Flüsse, oft Wasserfälle bildend, dem flachen Lande zufließen. Die steilen Westküsten werden von zahlreichen Meerbusen und Buchten, Fjorde genannt, unterbrochen, deren Ufer oft von fast senkrechten, himmelaussteigenden Felsen gebildet werden. Das ganze skandinavische Gebirge, ohne Gesamtnamen, ist anfangs im Süden ein sogenanntes Massengebirge und bildet weiter nördlich plateau- artige und Parallelgebirge. Die höchsten Spitzen ragen 2200—2500 m über den Meeresspiegel hinaus; im Durchschnitt aber steigt die Höhe des Gebirges nickt über 1570 m. Die einzelnen Bergzüge bezeichnet man mit dem Namen Fjeld, d. h. hohes Gebirge, die je nach der 'Gegend verschiedene Namen haben. Der südliche Theil ist unter den Namen Hardanger-Fjeld, der mittlere unter den Namen Dovre-Fjeld, Jötun-Fjeld und Kjölen-Gebirge, und der nördliche Theil unter dem Namen Lappisches Gebirge bekannt. Die höchsten Spitzen sind aus den Kjölen der Sulitelma, 1800 m, auf dem Jötun-Fjeld (Riesengebirge) der 2500 m hohe Z)mes - Fjeld, im Dovre-Fjeld der Snähättan (Schneehut) 2200 in hoch." Das skandinavische Gebirge „besitzt eine bestimmt ausgeprägte Eigen- thümlichkeit. Es ist das größte unzerstückelte Massengebirge ohne Kettenform und Kamm. Auf weiten Schnee- und Eisfeldern von einer Ausdehnung wie sie in den Alpen nicht vorkommen, erheben sich in grauenvoller Einsamkeit die höchsten Gipsel als gerundete Kuppen oder als Nadeln. Auch die Einsenkungen sind plateauartige Flächen mit Seen in den Mulden; über diese führen hoch- liegende Pässe. Das skandinavische Hochgebirge mit seinen großartigen Eis- regionen und Gletschern, mit den oft dichtangrenzenden grünen Matten seiner Thäler, mit seinen Seen und Wasserfällen und mit den in sein Herz dringenden Meeresarmen wird von Jahr zu Jahr mehr bereist und besucht." Aus dem Plateau sowohl, als auch aus den östlichen Abhängen, bilden sich kleinere und größere Landseen, von denen die bekanntesten der Mälar - und Hjelmar-, Wetter- und Wenersee in Schweden sind. Der Mälar- see ist der inselreichste, der Wettersee der am schönsten gelegene, der Wenersee der größte und der Hjelmarsee der kleinste und fischreichste. ^ _ Die skandinavische Halbinsel hat viele zwar kleine, jedoch wasserreiche Flüsse, die aber wegen der Stromschnellen und Wasserfälle nicht recht schiffbar, und daher oft mit kostbaren Kanälen verbunden sind, von denen wir später die wichtigsten kennen lernen. Von den Flüssen in Schweden sind die bedeutendsten der Göta-Elf, welcher aus dem Wenersee in das Kattegat führt, der Motala- Elf, welcher den Wettersee mit der Ostsee verbindet, der Dal-Elf, vom Dovre Fjeld nach der Ostsee fließend, der Umea-, Lulea-und To rnea-Elf, sämtlich von den Kjölen kommend und in den bosnischen Meerbusen fließend. In Norwegen ist^der einzigste bemerkenswerte Fluss der viele Wasser- falle bildende und ins Skagerak mündende Glommen. Der großartigste.kanal ist der Götha-Kanal, welcher mehrere Land-

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 64

1879 - Berlin : Stubenrauch
Deutschland und Ungarn bildet. Die kleinen Karpathen erheben sich nicht über 630 m und sind wie die Beskiden waldig. Südlich von dem Tatra ziehen sich in mehreren Ketten 4) das ungarische Erzgebirge, welches nach der Donau zu immer niedriger wird. Das Gebirge erreicht in einzelnen Kegeln eine Höhe von 1900 m. Äer Name deutet schon auf den Erzreichthum. Dem Erzgebirge gegenüber auf dem rechten User der Donau befindet sich der niedrige Bakony-Töald. 5) Das karpathische Waldgebirge, ein langer, plateauartiger, waldiger Damm verbindet den Tatra mit dem siebenbürgischen Berglande. Gegen Norden und Nordosten fällt das Gebirge in das ca. 314 m hohe galizische Plateau herab. Trotz seiner vielen Quertäler hat das kaum 1000 in hohe Gebirge keine gangbaren Pässe. 6) Das Hochland von Siebenbürgen ist ein viereckiges Hochplateau, welches von mehreren Hügelketten durchzogen und östlich und südlich von den trans- sylvanischen Alpen und westlich und nördlich von dem siebenbürgischen Erz- gebirge umgeben ist. Während der Ost- und Nordrand nicht viel über 1700 m emporsteigt, erreichen die südlichen transsylvanischen Alpen in einzelnen Spitzen eine Höhe von 2200 m). Die Aluta, ein Nebensluss der Donau, durchbricht beim Rothen-Turm-Pass den Südrand des Gebirges. Der Abfall des Gebirges nach Osten und Süden ist steil, während die Südwest - Ecke in dem, an Erzen und Steinkohlen reichen Banater Gebirge bis an die Donau herantritt. Der ganze Saum der Karpathen ist ein metallr^iches Gebirge. Im ungarischen Erzgebirge das meiste Gold in Europa und am Nord- und Süd- abhange reiche Salzlager. Das Tiefland Oesterreichs beginnt oberhalb Wiens zu beiden Seiten der Donau und setzt sich fort bis nach der Türkei. 1) Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfeld reicht von Wien bis nach Preßburg im Osten und bis an das mährische Bergland im Norden und Nordwesten. Das Marchfeld ist eine kornreiche Ebene und geschichtlich durch seine Schlachtfelder berühmt. 2. Die kleine oder oberungarische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der Donau, eingeschlossen von den Ausläufern der Alpen und der Karpathen. Sie scheint früher ein großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen Durchbruch bahnte. Der seichte Neusiedl er-See scheint ein Ueberrest jener Zeit zu sein. Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit Bäumen, Obst und Wein bepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den Donau-Jnfeln und insbesondere aus der Insel Schütt. Unterhalb des Strom- durchbruchs bei Weizen öffnet sich 3. die sast zehnmal größere unterungarische Ebene, welche, wenn wir nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls in grauer Vorzeit ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet diese Ebene in zwei ungleiche Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und Steppenland in wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren, Weinberge, Wälder und Wiesen darbietet. 'Die östliche Hälfte dagegen ist völlig eben, hat unab- sehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann wieder arme traurige Heide- strecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln, Tabaksfeldern u. s.w. Zwischen Donau und Theiß, die ca. 50 Meilen parallel laufen, befindet sich_ das Land der Pußten. Feinkörniger Sand, hie und da mit Muschelbruchstücken ver- mischt, liegt stellenweise 4—5 m tief. Große Strecken liegen ganz nackt und öde, da treiben der fliegende Sand und der Wind ihr Spiel. Die Pußten sind völlig bäum- und wasserlos: selten ein Gebüsch, noch seltener ein zur
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