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1. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 54

1869 - Langensalza : Beyer
54 ger zu benennen, der sich durch Größe und Körperkraft aus- zeichnet. Gleich der Fichte, die, vom Sturm zersplittert, Niederstürzet in das hohle Thal — Das Gebirg erbebt, der Grund erzittert Unter ihrem lauten Donnerhall: So stürzt in sein Schwert der Telamone Und Sigeion wankt, es wankt der Wald; Wehruf wogt durch's Heer im dumpfen Tone Wie durch's Meer, das am Gestade schallt. 6. Diomedes, Sohn des Tydeus, zeichnete sich in hohem Grade durch Tapfer- keit aus, so daß er der Stolz der Griechen aber der Schrek- ken der Trojaner war. Dabei besaß er eine solche Klugheit, daß ihm selbst Nestor seine Hochschötzung wegen dieser Eigen- schaft nicht versagte. Er war es vorzüglich, welcher des entmu- thigten Agamemnon's Plan, die Eroberung Troja's endlich auszu- geben, durch Muth und Standhaftigkeit zu verhindern wußte. Nach Troja's Falle kehrte er glücklich nach Argos zurück. — 15. Rector, ein Sohn des Königs Priamus, war der Vornehmste unter den trojanischen Helden. Er wurde von Achilles getödtet, an sei- nen Wagen gebunden und um Trojas Mauern herumgeschleppt. Muth, Tapferkeit, Keuschheit, Edelmnth und ein zartes Gefühl zeichnete diesen Helden aus, dessen theuern Leichnam der Vater aus dem Lager des Achilles nur erst nach vielen Bitten und nach Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes zurückerhielt. Obgleich Trojas größter Held gefallen war, so blieb dennoch die Stadt noch unerobert. Endlich aber erdachten die Griechen eine List. Sie bauten ein großes hölzernes Pferd, ließen eine Menge guter Krieger, un- ter andern den Odysseus, Diomedes, Men ela us in den hohlen Leib desselben schlüpfen und gingen zurück aus ihre Schiffe, segelten auch wirklich zum Schein davon, gleich als ob sie die Belagerung anfgeben wollten. Das Pferd aber ließen sie im La-

2. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. uncounted

1869 - Langensalza : Beyer
kurg wurde deßhalb angefeindet, unter andern von einem spar- tanischen Jünglinge, Namens Alkander. Dieser, ein funger, heftiger Mann, verfolgte den Gesetz- geber mit einem Stocke und schlug ihm sogar das Auge blutig. Als das Volk, zu dem Lykurg gesprochen hatte, das blutlrie- fende Gesicht seines Gesetzgebers sah, wurde es gerührt, aber auch zur Rache gegen den Thäter gestimmt. Alk and er, die mißbilligende Stimmung des Volkes bemerkend, ergriff schleunig die Flucht; doch bald wurde er erfaßt und vor Lykurg gebracht, der das Richter- und Strafamt über ihn ausüben sollte. Was that aber Lykurg? Er nahm den Jüngling mit sich in seine Woh- nung, behandelte ihn freundlich, und da er hörte, daß er von Andern zu dieser Frevelthat verleitet worden sei, so verzieh er ihm aroümütbia "nv muckt!» ífm hnfmrrk ri, ipinpm trpltpftptt Ans eii ke h i t . i tapfer, listig und kühn, was unempfindlich gegen Hitze und Kälte, gegen Hunger und Durst, sowie gegen körperlichen Schmerz ma- chen konnte. Sie gingen mit geschorenen Köpfen und in bloßen Füßen, schliefen auf Stroh und trugen in allen Jahreszeiten gleiche Kleidung. Alle ihre Leibesübungen und Spiele waren Arbeiten zur Stärkung des Körpers. Bald mußten sie nackend mit einander fechten oder ringen, bald an steile Oerter klettern, sich im Werfen Hcschichtssrcund I. 2te Auflage. 5

3. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 91

1869 - Langensalza : Beyer
91 zehn Feldherren, bei Marathon (490) gegen die Perser, zu deren Besiegung er auch noch dadurch viel beitrug, daß er durch ver- nünftige Vorstellungen die so nöthige Eintracht erhielt und die übrigen bewog, den Miltiades als Oberbefehlshaber anzuerkennen und ihm zu folgen. ,,Wir müssen," sagte er, „unsere eigene Ehre der Ehre der Nation, unser Leben dem Wohle des Staates uachsetzen. Letzteres aber kann nur durch Eintracht erhalten werden." Musterhaft benahm er sich nach der erfolgten Niederlage der Feinde, durch welche den, ihren Sieg verfolgenden, Griechen nicht nur viele Gefangene, sondern auch eine ansehnliche Beute zurück- gelassen wurde, die er bewachen mußte. Obgleich er die beste Gelegenheit hatte, sich hieran zu bereichern, so that er es doch nicht. Er war ein Mann von Ehre, der mehr das allgemeine Wohl, als sein eigenes im Auge behielt. Von ihm können wir lernen, wie man Güter, die uns von Andern anvertraut werden, verwalten soll. „Man soll das anvertraute Gut Gewissenhaft verwalten; Und nie damit, bei Edelmuth, Zu eignem Vortheil schalten." Unrecht Gut hilft nicht, sagt schon Salomo (Sprüchw. 10, 2). Obgleich Aristides den Ausspruch dieses Weisen nicht kannte, so gestattete er doch weder sich, noch seinen Untergebenen, eine Beute anzutasten, die dem Heere gemeinschaftlich war. Nach des Miltiades Tode erhielt er das Amt eines Archon- ten (489) in Athen, das er ebenfalls zur allgemeinen Zufrieden- heit verwaltete. Nur ein Mann, der auch ein solches Amt bekleidete, sah mit neidischen Augen auf ihn. Es war der ehrgeizige und herrsch- süchtige Themistokles, dessen Plänen der immer geradsinnige und gerechte Aristides oft kräftig entgegentrat. Was that Themistokles deßhalb? Er suchte durch seine Par- tei auszubreiten, als wolle sich Aristides dadurch, daß er alle Streitigkeiten unter seinen Mitbürgern schlichte, nur Freunde er- werben, um sich nachher zum Könige von Athen aufzuwerfen.

4. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 65

1869 - Langensalza : Beyer
kurg wurde deßhalb angefeindet, unter andern von einem spar- tanischen Jünglinge, Namens Alkan der. Dieser, ein junger, heftiger Mann, verfolgte den Gesetz- geber mit einem Stocke und schlug ihm sogar das Auge blutig. Als das Volk, zu dem Lykurg gesprochen hatte, das blutlrie- fende Gesicht seines Gesetzgebers sah, wurde es gerührt, aber auch zur Rache gegen den Thäter gestimmt. Alk and er, die mißbilligende Stimmung des Volkes bemerkend, ergriff schleunig die Flucht; doch bald wurde er erfaßt und vor Lykurg gebracht, der das Richter- und Strafamt über ihn ausüben sollte. Was that aber Lykurg? Er nahm den Jüngling mit sich in seine Woh- nung, behandelte ihn freundlich, und da er hörte, daß er von Andern zu dieser Frevelthat verleitet worden sei, so verzieh er ihm großmüthig und machte ihn dadurch zu seinem treuesten Anhänger und aufrichtigsten Freunde. Kind, wenn ein Mensch, recht rauh und wild, Dein Leben dir mit Haß vergilt, Dir weh thut, dich verhöhnt und schilt: So nimm die Sanftmuth dir zum Schild. Endlich war Lykurgs dritter Hauptzweck, die Spartaner zu einem kräftigen Kriegsvolke zu machen und sie zur Tapfer- keit und Vaterlandsliebe heranzuziehen. Um diesen Zweck zu erreichen, mußte er sein Augenmerk hauptsächlich auf die Iu g endb i ld ung richten. Schwache oder verwachsene Kinder wurden gleich nach ihrer Geburt auf dem Berge Taygetus dem Hungertode preisgegeben. Vom sie- benten Jahre an hörte die häusliche Erziehung der Knaben auf und begann von da ab unter der Aufsicht des Staates in öffent- lichen Häusern. Hier wurden die Knaben in Allem geübt, was tapfer, listig und kühn, was unempfindlich gegen Hitze und Kälte, gegen Hunger und Durst, sowie gegen körperlichen Schmerz ma- chen konnte. Sie gingen mit geschorenen Köpfen und in bloßen Füßen, schliefen auf Stroh und trugen in allen Jahreszeiten gleiche Kleidung. Alle ihre Leibesübungen und Spiele waren Arbeiten zur Stärkung des Körpers. Bald mußten sie nackend mit einander fechten oder ringen, bald au steile Oerter klettern, sich im Wersen Geschichtrfrcund I. 2te Auflage. 5

5. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 67

1869 - Langensalza : Beyer
67 nur einmal Krieg geführt und der in der Flucht begriffene Feind nicht verfolgt werden. Das höchste Glück der Spartaner, welche mit Löwenmuth fochten, war der Kriegsruhm und der Tod für das Vater- land. Nur Kriegslieder und Opfergesänge durften gesungen werden. Frohen Muths warfen sie sich unter dem Klange der Flöten in die Schlacht. Der Fliehende war ehrlos. Um dem Feinde immer nahe zu fein, trugen sie kurze Schwerter. Um vor- dem strömenden Blute nicht zu schrecken, trugen sie rothe Klei- dung. Die spartanische Mutter fand sich geehrt und pries sich glücklich, wenn ihr Sohn in der Schlacht fiel, und sie reichte ihm den Schild mit den Worten: ,,Mit ihm oder auf ihm!^ Durch Lykurg's Gesetze wurden die Spartaner ein unabhän- giges, durch sich selbst starkes, weit und breit gefürchtetes Volk. Was die Bildung des Geistes anlangt, welche doch des Menschen höchstes Streben und edelste Zierde sein sollte, so blieb ihnen diese zwar nicht ganz fremd (man sah vorzugsweise auf ge- sunden Verstand und richtiges Denken); doch konnten Künste und Wisienschaften unter ihnen nie recht zur Blüthe gelangen. Lykurgs Gesetze sind nicht alle gut zu nennen. Wenn wir dieselben nach den göttlichen Gesetzen prüfen, so werden wir leicht zu unterscheideu im Stande sein, ob wir sie gut oder schlecht heißen müssen. Daß er feinen Spartanern die größte Ehrfurt gegen das Alter — sogar bei Androhung harter Strafen — einflößte, war löblich (3. Mos. 19, 33). Kein spartanischer Jüngling durfte sich erdreisten, ohne aufgefordert zu sein, in das Gespräch alter Personen mit einzustimmen; er mußte sich bescheiden zurückzie- hen, und es war ihm nicht einmal erlaubt, in Gegenwart al- ter Personen sich zu setzen. Wie weit die Ehrfurcht gegen das Alter ging, lehrt uns folgende Erzählung: ,,Bei der Feier der olympischen Spiele waren alle Bänke auf dem Schonplätze so be- setzt, daß es höchst schwierig war, noch einen leeren Sitz zu finden. Ein Greis, welcher in die Versammlung der Zuschauer trat, wurde deßhalb von allen Bänken zurückgewiesen und bespöttelt. Als er sich jedoch den Sitzen nahete, wo die Spartaner (Laeedä- monier) waren, standen sämmtliche Jünglinge ehrfurchtsvoll auf, 5 *

6. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 69

1869 - Langensalza : Beyer
69 andern Tage kam der Redner wieder, zeigte einen Sack und sagte: „Spartaner, dathut Brod hinein!" „Jetzt," sagten sie, „haben wir Dich verstanden," und gaben reichlich. — Es wurde Jemand gefragt, warum Lykurg so wenige Gesetze gegeben habe. Er antwortete: „Leute, die wenig Worte machen, brauchen auch wenig Gesetze." Eine treffende kurze Antwort heißt heute noch eine lakoni- sche Antwort. 19. Solon, der Gesetzgeber der Athener. 600 v. Chr. Solon, ein Abkömmling des Kodrus, eines atheniensischen Königs, war einer der sieben Weisen Griechenlands. Da seine Familie verarmt war, so wurde er Kaufmann, und als er wieder zu Vermögen gelangte, ging er auf Reisen und suchte auf diesen seine Kenntnisse zu erweitern. Nach seiner Zurückkunft lebte er in dem Umgänge der besten und verständigsten Menschen seiner Zeit und erwarb sich das Vertrauen aller seiner Mitbürger, so daß sie ihn am Ende ersuchten, ihr Gesetzgeber zu werden und ihnen eine bessere Verfassung zu geben. Dies geschah auch. Bei seiner Gesetzgebung, die auch in der Folge andern Völkern, namentlich den Römern, zum Muster diente, ließ er es nicht dabei bewenden, öffentlichen Verbrechen und Lastern vorzubeugen, viel- mehr suchte er durch dieselben die Sitten seiner Mitbürger zu beffern, ihren Sinn zu veredeln und sie zu guten Menschen zu bil- den. So setzte er z. B. fest, daß Kinder nicht nur zur Achtung und zum Gehorsam gegen ihre Eltern, sondern auch zur Pflege im Alter verpflichtet sein sollten. Wer dies unterließ, wurde durch öffentliche Schande gebrandmarkt. Auf den Vater- und Muttermord setzte er gar keine Strafe. Er wurde daher einst gefragt, warum er kein Gesetz dafür gegeben habe. Seine Antwort war: „Weil ich ein solches Verbrechen für unnatürlich und bei gesunden Sinnen für unmöglich halte."

7. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 72

1869 - Langensalza : Beyer
72 „Die beiden Brüder Kleobis und Biton." Diese hatten sich nämlich aus kindlicher Liebe vor den Wagen ihrer Mutter ge- spannt und waren, nachdem sie ihre Pflicht erfüllt und die Mut- ter Gott für sie um Segen gebeten hatte, zum Erwachen in eine bessere Welt sanft eingeschlummert. „Sonderbar!" sagte Krösus, „du zählst also auch die Tod- ten zu den Glücklichen? Aber unter den Lebenden glaube ich doch auch wohl Anspruch auf vorzügliche Glückseligkeit machen zu können." — Solon: „Reich bist du und ein gewaltiger König, aber darum nenne ich dich noch lange nicht glücklich. Glücklich ist, nach meiner Meinung, Niemand zu preisen, er habe denn glücklich geendet." Krösus war nun nicht mehr geneigt, dieses Gespräch fortzu- setzen und entließ Solon unzufrieden und ohne ihm einen Beweis feiner Gnade zu geben. Als der Gesetzgeber den Hof des Königs verließ, begegnete ihm der beliebte Fabeldichter Aesop und sagte zu ihm: „Wenn man zu Königen kommt, so fordert es die Klugheit, ihnen etwas Angenehmes und Schmeichelhaftes zu sagen." „Nein!" antwor- tete Solon, „man muß ihnen die Wahrheit sagen, oder ganz von ihnen wegbleiben." Umringt von Sardes wundervollen Schätzen Auf Asia's höchsten üppig stolzen Thron, Sprach Krösus, sich an fremdem Lob zu letzen, Behaglich kühn zu Hellas weisem Sohn. „Man nennt mit Recht, o Solon, dich den Weisen — i Blick' aus zu meinem Thron; ich frage dich: Du sahst die weite Welt auf deinen Reisen — Wen rühmst du der Beglückten Höchster? sprich!" Und Solon sprach: „Es lebte zu Athen Ein Mann, der Tellus hieß. Ihm ward beschieden, Zu schöner Zeit durch Wohlfahrt und durch Frieden Die liebe Vaterstadt beglückt zu sehen." „Drei wackre Söhne wurden ihm geboren, Sie haben rühmlich, so wie er, gestrebt; Auch seine Enkel hat er noch erlebt, Und nichts Geliebtes hat er je verloren."

8. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 96

1869 - Langensalza : Beyer
96 der allgemein geachtete Aristides zu bestimmen. Dieser Schatz, das glückliche Loos Griechenlands genannt, wurde zu Delphi niedergelegt. Aristides verwaltete die ihm übertragenen Aemter so treu und gewissenhaft, daß er in der größten Armuth starb. Der Staat übernahm nicht nur, in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste, die Kosten des öffentlichen Begräbnisses, sondern sorgte auch für seine Familie dadurch, daß er derselben jährlich eine nicht unbe- deutende Summe anssetzte. So machte er das dem Aristides durch seine Verbannung angethane Unrecht einigermaßen wieder gut und brachte dem Verdienste seine Kronen. 26. Pausania s. (480 v. Chr.) Pausanias, dessen Iugendgeschichte nur wenig bekannt ist, hatte als der Sohn des spartanischen Königs Kleombrotus das nächste Recht zur Krone. Das Ansehen, welches ihm seine Geburt verlieh, vergrößerte sich noch durch seine glänzenden Eigenschaften. Er wurde deshalb fast einstimmig zum Vormund des Plistarch erklärt, dessen großer Vater den Heldentod für's Vaterland ge- storben war. Bei der Abwesenheit des einen Königs, Enripindes, der im Kampfe bei Salamis für Griechenlands Freiheit focht, übertrug man ihm die Regentschaft, und da die Spartaner sahen, daß er das Ruder des Staates mit sicherer und kräftiger Hand lenkte, so wurde er bald daraus selbst König. Dieser Mann hat sich vorzüglich dadurch einen bleibenden Ruhm erworben, daß er Griechenland, welches in der größten Gefahr schwebte, eine persische Provinz zu werden, mit befreien half. Obgleich die Spartaner sich früher um das allgemeine Wohl Griechenlands wenig verdient machten, so gehört doch Pausanias zu denjenigen, die wir hiervon ausnehmen müssen, und er stände gewiß eben so flecken- und makellos da, als sein Neffe Leonidas, wenn er bei seinen hohen Kriegstugenden nicht

9. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 99

1869 - Langensalza : Beyer
99 Laut wurde Pausanias wegen seiner Anmaßung getadelt. Hierauf ging er nach Theben, welche Stadt mit den persischen Feldherrn Mardonius schon früher ein Bündniß geschloffen hatte. Er belagerte diesen Ort und uöthigte ihn, die persisch gesinnten Oberhäupter auszuliefern, die er mit grausamer Strenge hinrichten ließ. Seine Milde, die er vor und in der Schlacht bei Platäa bewiesen, und die ihn so beliebt gemacht hatte, schien ganz aus seinem Charakter verschwunden zu sein. An ihre Stelle war Strenge getreten, durch welche er die Griechen auf jede Weise kränkte und ihnen nur zu deutlich das spartanische Uebergewicht merken ließ. Jedoch folgten sie ihm, als ihrem Oberfeldherrn, nach Asiens Küste. Hier machte er bedeutende Eroberungen. Er unterwarf sich in kurzer Zeit die Insel Cppern und segelte hierauf an die Nordküste von Kleinasien, wo er den Schlüssel von der Halbinsel, die persische Stadt Bpzanz (Constantinopel), eroberte. Dieses Glück erhöhte seinen Stolz und Hochmuth noch mehr und von jetzt ab erkannte man mehr und mehr seinen Plan, sich mit dem persischen Könige zu verbinden, wodurch er große Vor- theile für sich zu erlangen hoffte. Um stich dem persischen Monarchen geneigt zu machen, schickte er diesem mehrere angesehene Perser, welche ihm bei der Eroberung von Bpzanz in die Hände gefallen waren, ohne Löse- geld 'zurück. Hierauf ließ er sich mit ihm in einen höchst ver- rätherischen Briefwechsel ein und erfuhr durch den Statthalter Artabaces, daß der König nicht abgeneigt sei, auf seinen Plan einzugehen und ihm sogar eine seiner Töchter, wie Pausanias ver- langt, zur Gemahlin zu geben. Der Plan bestand aber in nichts Anderm, als ganz Griechenland dem Perserkönige zu unterwerfen. Die günstige Nachricht, die ihm der Statthalter überbrachte, regte ihn so freudig auf, daß er von jetzt an alle Klugheit aus den Augen setzte. Die vaterländischen Sitten, die er bisher streng beobachtet hatte, legte er ab. Anstatt der einfachen Kleidung, welche die Spartaner trugen, legte er die feinsten morgenländischen Stoffe an und betrug sich dabei wie ein morgenländischer Fürst, herrisch und abstoßend. Seine Tafel prangte mit den ausgesuchtesten Leckereien 7 *

10. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 86

1869 - Langensalza : Beyer
86 einer andern Unternehmung gegen die Feinde von Athen. Daher beschuldigten ihn seine Gegner, er habe sich durch das Geld der Perser bestechen lassen, und brachten es wirklich dahin, daß er von dem Volke verurtheilt wurde, 50 Talente zu bezahlen, als so viel die Ausrüstung der Flotte gekostet hatte. Da er diese hohe Geldstrase nicht zu zahlen vermochte, so wurde er in einen unter- irdischen Kerker geworfen, wo er — zwei Jahre nach dein Siege bei Marathon — an seinen Wunden starb. So endete ein rechtschaffener Mann, ein Mann, der so un- eigennützig war, daß er bei seinen Siegen immer das Wohl seines Vaterlandes dem eigenen vorzog. Die Wunden, an welchen er starb, hatte er in der Verteidigung Derer erhalten, die ihn zuletzt mit schnödem Undank behandelten. 24. Themistokles, (geb. 500 v. Chr., gest. 466.) der Sohn eines begüterten Bürgers, gehört zu den größten Feld- herren und Staatsmännern, welche Athen hervorbrachte. Schon als Knabe entwickelte er solche Fähigkeiten, daß seine Lehrer über ihn das Urtheil fällten: „es werde aus ihm entweder etwas sehr Gutes, oder etwas sehr Schlimmes, jedenfalls aber habe man in ihm einen ganz ungewöhnlichen Mann zu erwarten." Als Jüngling war er ein so unsinniger Verschwender, daß ihn sein Vater sogar enterbte. Dieses strenge Verfahren brachte jedoch die wohlthätigsten Wirkungen für ihn hervor; denn von jetzt ab bemühte er sich, die Liebe und das verlorne Vertrauen seines Vaters, sowie aller gutgesinnten Bürger wieder zu gewinnen. Er gab die schlechten Gesellschaften auf, die ihn sehr oft zum Bösen verleitet hatten, und wählte sich neue Freunde, welche er durch sein geistiges Uebergewicht so zu fesseln verstand, daß sie ihm mit Ach- tung und Liebe ergeben waren. Besondere Neigung und Lust fand er an den Staatsgeschäften, denen er sich auch für immer zu widmen beschloß. Oft pflegte er zu sage«: „die Trophäen des Miltiades lassen mich nicht schlafen", und als man ihn einst in einer Gesellschaft aufforderte, die Leier zu spielen, gab er sie mit
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