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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 82

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 82 — Aachen. Nach dem Tode seines Vaters, Pipin's des Kurzen, wurde er 768 zum König der Franken gekrönt. Das Haupt- ziel seine 46jährigen, segensreichen Regierung war: über alle Völker germanischer Abkunft zu herrschen und Cul- tur unter ihnen zu verbreiten. Wie von Geist, so war er von Gestalt groß und stark, er maß über sechs Fuß, sein Scheitel war rund, seine Augen groß und lebhaft. Ruhe, Hei- terkeit und männliche Festigkeit sprach aus seiner ganzen Haltung; sein stets gesunder Körper war durch alle mögliche abhärtende Uebungen ausgebildet. Er war ein vollkommener Kriegsmann und jagte durch seinen bloßen Anblick den Feinden Schrecken ein. Bei der Belagerung des Longobardenkönigs Desiderius in Pavia sagte dieser, als er Karln vom Walle herab gewahrte, zu einem seiner Begleiter: „Laßt uns hinab steigen und in die Erde uns verbergen vor dem zornigen Antlitz eines so gewaltigen Fein- des." Die rauhen Normannen flohen vor ihm, als er sich zu ihrer Züchtigung aufgemacht hatte. Am Gestade der Nordsee aber ihren Schiffen nachblickend, stand er in tiefem Schweigen versunken, eine Thräne entrollte dem Auge des Helden, und er sagte endlich: „Wenn diese schon, während ich lebe, Solches wagen, was wird mein Volk von ihnen erdulden müssen, wenn ich todt bin?" Karl lebte in Nahrung und Kleidung höchst einfach, ver- stand griechisch und war beredt in deutscher und lateinischer Sprache. Er ließ die alten deutschen Heldenlieder sammeln, deutsch predigen und übte sich selbst fleißig im Schreiben. Seine Kinder erzog er sorgsam und streng, und war ein gütiger und lie- bevoller Vater. In seiner Umgebung befand sich eine Gesellschaft von Gelehrten; unter ihnen Alkuin, Paul Warnefried und Eginhard. An seinem Hofe hatte er eine Schule errichtet, welche er selbst oft beaufsichtigte. Bei dieser Gelegenheit lobte er einst die fleißigen Schüler, die faulen aber tadelte er mit den Worten: „Bei Gott, euer Adel und eure hübschen Gesichter gelten Nichts bei mir. Von mir habt ihr Nichts zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Fleiß wieder gut macht." Karl bekümmerte sich selbst um die alltäglichen Vorfälle im Hauswesen, begünstigte die Handwerker und ließ die Bäcker nach einer von ihm festgesetzten Brodtare backen. Gern bcschäfl tigtc er sich mit Bauten (die Brücken zu Mainz und Nimwegen. Dom und Bäder zu Aachen, Einrichtung von Märkten und Straßen, Anlegung von Städten). Er ließ Sümpfe austrock-

2. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 130

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 130 — testantische Prinz.heinrich von Bourbon. Dieser und der Admiral Coligny waren die Häupter der Hugenotten. Heinrich trat zum Schein zum katholischen Glauben über, stellte sich dann aber wieder an die Spitze seiner vorigen Glaubensgenossen und wurde als rechtmäßiger Thronerbe nach dem Tode Heinrich's Iii. König von Frankreich. Nach gänzlicher Besiegung seiner Feinde ging er, um den Bürgerkriegen ein Ende zu machen und seinem Lande das Glück des Friedens zu sichern, öffentlich zum katho- lischen Bekenntniß über. Er erließ indessen 1598 das Edict von Nantes, wodurch er den Protestanten Sicherheit im Staat und freie Ausübung ihrer Religion versprach. Bei seinem Heldenmuth und seiner Standhaftigkeit zeigte er stets eine sanfte, menschenfreundliche Gesinnung und ein Herz, welchem Rachsucht fremd war. Wenn man an seine Großtha- ten und an seine väterliche Liebe zu seinen Unterthanen denkt, so vergißt man gcrü seine Fehler. Der jetzige Franzose erinnert sich noch oft an seine Worte: „Ich will, daß jeder Bauer alle Sonntage ein Huhn in seinem Topfe habe." Als er einst in Paris ausfuhr, wurden ihm, da sein Wagen in einer engen Straße dmch ein Hinderniß aufgehalten wurde, von einem Meuchelmörder, Franz Ravaillac, mit einem langen zweischnei- digen Messer zwei Stöße in's Herz versetzt. So starb 1610 Heinrich Iv., „der beste König von Frankreich." Sein Mini- ster Sully. Ludwig Xiv., von 1643—1715, der Sohnludwig'sxiii., war der Enkel Heinrich's Iv. Ihm hatte die Natur alle Ga- den verliehen, welche den Herrscher auszeichncn, eine hohe, edle Gestalt, königlichen Anstand, eine einnehmende Stimme, ein ausgezeichnetes Gedächtniß. Er besaß stete Gesundheit, ritterliche Kraft und Entschlossenheit. Der Glanz seines Hofes übertraf Alles, was man in jener Zeit in Europa sehen konnte. Die ersten Gelehrten und Künstler, die weisesten Minister (Mazarin, Colbert) und Feldherren (Conds, Türenne) umgaben ihn. So glänzend aber seine Negierung auch war, so erregte er doch ~ durch seine Selbstsucht, seine Verschwendung und durch die kost- spieligen, räuberischen Kriege die Unzufriedenheit der Unter- thanen in so hohem Grade, daß sie über seinen Tod 1715 eben nicht trauerten. Kriege mit Spanien, Holland, dem deutschen Kaiser und mit Branden- burg. Aufhebung des Edicts von Nantes 1683. „Mein Groß- vater liebte die Hugenotten und fürchtete sie nicht; mein Vater liebte sie nicht, aber er fürchtete sic; ich liebe sie weder, noch fürchte ich sie." Gegen 100,000 Protestanten wanderten aus; davon 20,000 thätige

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 135

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 135 — Schmeicheleien groß geworden, ist er doch bescheiden; erzogen in der Pracht, hat er doch einfache Sitten angenommen; entflammt von Ruhmbegierde, opfert er doch seinen Ehrgeiz der Pflicht auf." Joseph wollte die Aufklärung und das Glück seiner Un- terthanen. Er begünstigte Künste und Wissenschaften, verfolgte die Protestanten nicht, ließ bloß die Klöster fortbestehen, in wel- chen Scbulen waren, und trat dem Aberglauben entgegen, wo er nur konnte. Seine guten Absichten wurden häufig verkannt. Joseph hatte sich Friedrich d. Gr. zum Muster genommen, mit dem er persönlich befreundet war. Aus dem Kriege gegen die Türken kehrte er krank zurück; auch sein Geist war niedergebeugt, da ihm keiner von seinen großen Planen gelungen war. Er starb an der Lungensucht 1790. Ihm folgte sein Bruder Leo- pold Ii. 1790—1792, dessen Sohn Franz Ii. von 1792— 1806 beutfdt)er Kaiser, und von 1806—1835 Kaiser von Oesterreich war. Ihm folgte sein Sohn als Ferdinand I. Als derselbe im Jahre 1848 dem Thron entsagte, übernahm sein Bruderssohn Franz Joseph die Regierung. Preußen. 8. 75. I. Die Kurfürsten von Brandenburg. Friedrich Wilhelm der Große. 1640—1688. Die Kurmark Brandenburg war aus der von Heinrich I. gestifteten Markgrafschast Nordsachsen oder Nord mark ent- standen. Albrecht der Bär und seine Nachfolger unterwar- fen die Landstriche um die Havel und Spree bis jenseits der Oder dem deutschen Reiche, so daß das Land aus folgenden Theilen bestand: 1) Die Alt mark (so hieß nunmehr die Nordmark) an dem linken Elb- ufer mit der Hauptstadt Stendal. 2) Die Mittel mark, um die Havel und Spree, mit der Hauptstadt Brandenburg, später Berlin. < 3) Die Neumark, auf dem rechten User der Oder mit der Hauptstadt K üstrin (an der Mündung der Warthe in die Oder). 4) Die Priegnitz, nordwestlich von der Mittelmark und nordöstlich von der Altmark am reckten User der Elbe, mit der Hauptstadt Perleberg? 8) Die Uckermark, in deren Mitte die südlich von der Insel Usedom in das pommcrsche Haff gießende Ucker entspringt, mit der Hauptstadt Prenzlow. Aus dem Geschlechte der Hohenzollern haben bis jetzt 17 Regenten über die brandenburgifch-preußischen Lande geherrscht.

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 36

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 36 — Werfen mit dem Diskus, einer schweren Metallscheibe. Jeder Kampfer mußte sich zehn Monate zu diesen öffentlichen Wett- kämpfen vorbereitet haben. Derjenige wurde glücklich gepriesen, welchem vor so zahlreicher Versammlung, zu der auch eine große Menge Griechen aus fremden Ländern sich cinfand, von den Kampfrichtern der Kampfpreis, ein einfacher Kranz von Ocl- zweigen, zugcsprochen wurde. Glücklich pries sich die Stadt, deren Bürger er war, feierlich war sein Einzug daselbst, Gesänge der edelsten Dichter verherrlichten seinen Namen. (Die Söhne des Diagoras.) Aber auch Künstler, Gelehrte und Dichter wetteiferten (Herodot). Aller Streit war während des Festes bcigelegt, Verträge wurden geschlossen, durch gegenseitige Mit- theilungcn wurden Bildung und Kenntnisse verbreitet und erhöht, innige Freundschaften wurden geknüpft; Tapferkeit, Ehrgefühl, Wohlanständigkeit wurden achtungswerth. Olympiaden von 777 v. Ehr. an. Die pythischen Spiele bei Delphi, dem Apollo zu Ehren, zum Anden- ken an seinen Sieg über den Drachen Python; die nein ei sch en bei Ne mea in Argolis, dem Zeus zu Ehren; die ist hm ischen aus dem Isthmus von Korinth, dem Poseidon zu Ehren. Vergleich dieser Feste mit den römischen Volksfesten und mit den Turnieren im Mittelalter den Wettrennen der Engländer, den Kunstausstellungen, den Schützenfesten. Aehnliche Vcreinigungspunkte, wie die Spiele, waren die Orakel und der Amphi ktyonen-Bund, d. b. die Bundesversammlung der griechischen Staaten zu Thermopylä und später zu Delphi. 8. 20. Sparta. Lykurg. Der südöstliche Theil des Peloponnes hieß Lakonika, durch welches sich bis zum Vorgebirge Tänarum, dem heutigen Ma- tapan, das steile Taygetusgcbirge zieht, dessen schneegekrönte Gipfel sich zu Abhängen herabsenken, welche einst mit Wcin- und Platanenpflanzungen bedeckt waren. Im Innern barg der Taygetus treffliches Eisen. Der Euro tas strömt durch eine reiche und fruchtbare Ebene, und bespülte die Hauptstadt Sparta oder Lakedämon. Lykurg, der Sohn eines Königs, gab 888 v. Ehr. den Spartanern Gesetze. In Sparta regierten immer zwei Könige. Lykurg entging dem Verdachte, als strebe er unrechtmäßig nach der Königswürde, dadurch, daß er das Land verließ, und weite Reisen unternahm. So lernte er die Einrichtungen, Sitten und Gesetze fremder Völker kennen, vorzüglich die Gesetze des Mi- nos auf Kreta. Der Wunsch, seinem Vaterlande durch seine Erfahrungen nützlich zu werden, führte ihn nach zehn Jahren

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 37

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 37 — dahin zurück. Vom Orakel zu Delphi waren seine Gesetze für die besten erklärt worden; Sparta, Hattees ausgesagt, werde der blühendste Staat der Erde sein, so lange es die Gesetze Lykurg's nicht verletze. Nach diesen Gesetzen wurden Ephoren und eine Rathsver- sammlung, in welcher Keiner unter 60 Jahr alt sein durfte, eingesetzt/ das Land wurde in neun und dreißig tausend gleiche Theile getheilt und eben so vielen Bürgern zum Besitz angewie- sen. Die Tapferkeit der Bürger sollte die Mauer der Stadt sein, und Sparta keine von Steinen haben. Die Erziehung war daher so beschaffen, daß jeder Bürger ein tüchtiger Krieger werden mußte. Mäßigkeit in Nahrung und Einfachheit in Kleidung, Abhär- tungen jeglicher Art, öffentliche Leibesübungen für Jünglinge und Mädchen, und die strengste Zucht machten die Körper zum Kriege tauglich. Die Gesundheit der Eltern ging über auf die Kinder, welche nackt auf harten Nohrbetten schliefen, wozu sie das Rohr mit bloßen Händen ohne Messer an dem schilfrei- chen Ufer des Eurotas sammeln mußten. Man lehrte sie Hitze und Kälte, Hunger und Durst, körperliche Schmerzen gleichmä- ßig ertragen. Dazu taugten keine schwächlichen und verwachse- nen Kinder; diese wurden sogleich nach ihrer Geburt ausgesetzt. Der Staat übernahm die Erziehung der Kinder von ihrem sie- benten Jahre an. Gemeinschaftliche Mahlzeiten; die schwarze Suppe. Höchste Ehrerbietung der Jugend gegen das Al- ter. Gewöhnung an bestimmte, kurze Antworten. Bündige Reden, kein leeres Geschwätz. — Zum Häuserbau war Nichts als Art und Säge erlaubt, Gold und Silber durfte Niemand besitzen, die Münzen waren von Eisen. Den Acker bestellten die Sklaven (Heloten). Bloß dem freien Bürger gebührten die Waffen. Sieg oder Tod war das Losungswort in der Schlacht, der Feige war für im- mer ehrlos. Die Opfer waren von geringem Werth, damit auch der Arme sie bringen könnte. Von den Göttern sollte sich der Spartaner nichts Anderes erbitten, als daß sie ihm verleihen möchten, rechtschaffen zu sein und seine Pflichten zu erfüllen. Künste und Wissenschaften übte man nicht. Die Gesetze Lykurg's waren nicht geschrieben, sondern in Sprüchen abge- faßt, so daß Jeder sie auswendig lernen konnte.. Die Häupter der Spartaner schwuren dem Lykurg, seine Gesetze zu halten bis zu seiner Wiederkehr; er ging außer Landes, kehrte nie wieder und man sagt, daß er sich zu Tode gehungert habe.

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 38

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 38 - Die Kriege, durch welche die Spartaner ihr westliches Nachbarland, Messenien, unterjochten, heißen die messcnisehen. Die messenischen Helden Aristodemns und Aristomencs. Der athenische Sänger Tyrtäus. §. 21. Athen. Solon. Die Landzunge Attika, durch den saronischen Meerbusen von Argolis getrennt, endigt sich in das Vorgebirge Suni um. Unter den Bergen Attika's ist der Hymettus berühmt durch seinen vorzüglichen Honig, der Pcntelikuö durch seinen wei, ßen Marmor, aus welchem fast alle Prachtgebäude des Lan- des aufgeführt waren, und das ehemals an Silber reiche Laurium. Die klare, milde Luft Attika's, der heitere Himmel und, wo der Fleiß des Menschen nicht fehlte, die Fruchtbarkeit, beglückten seine Bewohner. Fast in der Mitte des Landes an den Bächen Kcphisslls und Jlissus, beinahe zwei Stunden vom Meer und der Hafenstadt Piräeus, der Insel Salamis gegenüber lag die Hauptstadt Athenä, so genannt von ihrer Schutzgöttin. Die Burg Kekropia war von Kekrops auf einem 150 Fuß hohen Felsen gebaut und hieß später Akropolis. Nach Kodrus waren zu Athen die Archonten die höchsten obrigkeitlichen Personen. Zu dieser Würde gelangte 594v. Ehr. Solon, von der Insel Salamis gebürtig, ein Abkömmling des Kodrus, einer der sieben Weisen Griechenlands. Mit Ge- fahr seines Lebens beredete er die Athener zur Wiedereroberung von Salamis. Der glückliche Erfolg dieses Unternehmens, seine sanften, einnehmenden Sitten und viele Kenntnisse erwarben ihm das Vertrauen seiner Mitbürger. Sie machten ihn zum Archon und trugen ihm auf, neue Gesetze zu verfassen. Durch seine geordnete Gesetzgebung hat er sich das größte Verdienst um sein Vaterland erworben. Die Gesetze, welche der ganze Staat zu halten gelobte, waren öffentlich aufgestellt. Nach ihnen durf- ten Verschwender und unsittliche Menschen nicht vor den vom Senat zusammenberufenen Volksversammlungen reden, und er- hielten kein Amt; wer einen Andern bestach oder sich bestechen ließ, wurde mit zehnfachem Ersätze der Geldsumme, mit Ehrlo- sigkeit, selbst mit dem Tode bestraft. Die Stunden des öffent- lichen Jugendunterrichts im Gymnasium waren genau be- stimmt; wer seine Kinder nicht in's Gymnasium schicken konnte, mußte sie den Ackerbau oder ein Handwerk lernen lassen; die Kinder derer, welche im Treffen gefallen waren, ließ der Staat erziehen. Vergleich der Gymnasien der Griechen mit unseren Bildungsanstalten. Gymnastik.

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 105

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
105 8. 61. Entdeckung von Amerika. Columbus. 1492. Christoph Columbus heißt eigentlich Christophoro Colombo; die Spanier nennen ihn Christoval Colon. Er war nach seiner eignen Aussage in seinem Testamente 1436 zu Genua geboren. Von seinem Vater, einem rechtschaffenen Handwerksmann und Wollkämmer, wurde er sorgfältig erzogen und zeigte schon früh die Neigung zum Seewesen. Schon in seinem vierzehnten Jahr machte er eine Fahrt im Mittelmeer, welche nicht ohne große Gefahr war, weil Seeraub ein Gewerbe war, und weil ein Handelsfahrzeug stch oft von einem Hafen zum andern durchkämpfen mußte; denn das Mittclmeer glich da- mals vollkommen dem Mittlern Europa zur Zeit des Faustrechts. Columbus befand sich im Jahr 1470, nachdem er unter andern auch eine Fahrt nach Island mitgemacht hatte, bei einer genue- sischen Flotte, welche an der Küste von Portugal vier reichen venctianischen Galeeren auflauerte. Zwischen Lissabon und dem Cap. St. Vincent entspann sich ein mörderischer Kampf. Das Schiff, welches Columbus commandirte, kämpfte mit einem groß- ßen feindlichen; beide Schiffe waren mit Enterhaken aneinander geschlossen und konnten, als die venetianische Galeere in Flam- men gerieth, nicht getrennt werden. Um sich zu retten, stürzte sich die Besatzung in's Meer und es gelang Columbus, die zwei Seemeilen entfernte Küste von Portugal schwimmend zu errei- chen. So betrat Columbus die pyrcnäische Halbinsel als Schiff- brüchiger und begab sich nach Lissabon, wo er sich häuslich nie- derließ, und wo ihm seine vorzüglichen Eigenschaften Achtung und Liebe erwarben. Wir besitzen folgende Beschreibung von ihm: „Er war von hohem, schlankem Wüchse, wohlgeformt, voll Muskelkraft und hatte eine edle, würdevolle Haltung. Sein Gesicht war länglich und stark mit Sommersprossen bedeckt. Die Gesichtsfarbe war bräunlich, die Nase gebogen, die Backenknochen erhaben, die Augen hellgrau, aber flammend. Sein Haar war in der Jugend von heller Farbe, Sorgen und Unruhen hatten es aber früh grau gemacht, und in seinem dreißigsten Jahre war es schneeweiß. Mäßig im Leben, einfach in seinen Sitten, war er beredt, einnehmend und leutselig gegen Jedermann und bewies auch in seinem häuslichen Leben ein Güte und Anmuth, welche

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 43

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 43 — „Die beiden unsterblichen Töchter" des Epcuninondas. Die Landtruppcn bestanden aus Schwerbewaffneten, welche in dicht geschlossenen Reihen angriffcn, Leichtbewaffneten, welche nur Wurswaffcn führten, und Peltasten, welche mit einem leichten Schilde und einem Wurfspieße bewaffnet waren. Die Reiterei bildete stch erst nach den Perscrkriegen. Die Hauptwaffe des Schiffes war der Schna- bel, durch welchen die feindlichen Schiffe in den Grund gebohrt oder die Ruder derselben zerstört wurden. Auch das Entern wurde geübt. Gewöhnlich wurde nur in der guten Jahreszeit gekriegt. Ocffcntliche Leichenreden ehrten die Gefallenen, auch sorgte der Staat für deren Kinder. 8. 24. Macedonien. Alexander. Durch dm Paß von Tempe gelangte man von Thessalien aus nach Macedonien und dessen Hauptstadt Pella. Der ehrgeizige König dieses Landes, Philippus, nährte die Uneinig- keit der Griechen, und errang nach dem Siege bei Chäronea, nicht weit von Theben in Böotien, 338 v. Chr. die Oberherr- schaft über Griechenland. Macedonien ist ein abgeschlossenes Gebirgsland; östlich davon lag Thra- cien oder Thrake, südlich das ageische Meer und Thessalien, westlich Jllp- rien, nördlich wohnten rauhe Bergvölker. Die Halbinsel Chalkidike und der Berg Athos. Die Flüsse Strymon, Axius und Haliak- mon. Die Macedonier waren dorischer Abkunft. In dem Treffen bei Chäronea kämpfte auch Philipp's acht- zehnjähriger Sohn Alexander, welcher zwei Jahre später des Vaters Thron bestieg. Daß er ein tapferer Krieger und kühner Eroberer werden würde, merkte man ihm bereits als Knaben an. Als er einst ein ungezähmtes Pferd, welches selbst von den kun- digsten Reitern nicht regiert werden konnte, bändigte, rief sein erstaunter Vater ihin zu: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist für dich zu klein!" Der Ruhm und die Siege Philipp's machten ihn traurig, weil er glaubte, daß der Vater ihm Nichts mehr zu erobern übrig lassen würde. Seine ausgezeichneten Anlagen und die sorgfältigste Erziehung und Bildung durch den großen Philosophen Aristoteles berechtigten zu den schönsten Hoffnungen. Er liebte im hohen Grade die Wissenschaften. Die Gesänge des Hoiner soll er stets bei sich geführt und täglich darin gelesen haben. Sobald er die Nachbarvölker Makedoniens unterworfen und zinsbar gemacht hatte, rüstete er sich zur Eroberung des großen persischen Reichs. Gerne folgten ihm als dem Oberfeldhcrrn die Griechen. An der Spitze eines Heeres von 35,000 Mann drang er über den Hellespont in Kleinasien ein.
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