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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 26

1889 - Danzig : Gruihn
26 Neqnlus' Vaterlandsliebe. Da jedoch die Karthager hierauf durch das rmische Heer eine furchtbare Niederlage erlitten, so schickten sie in Begleitung einer Gesandtschaft den Regnlns nach Rom, damit er den Frieden oder wenigstens die Auswechselung der Gefangenen bewirke. Nor feiner Abreise mute er jedoch schwren, wieder in die Gefangenschast zurckzukehren, wenn seine Sendung fr die Karthager ohne Erfolg wre. Als Regnlns in Rom vor den Senat kam, sprach er: Die Karthager senden mich und begehren Frieden; Karthago aber ist ohnmchtig und wird sich bald eurem Willen fgen mssen; darum macht jetzt nicht Frieden." Auf diesen Rat beschlossen die Rmer, den Krieg fortzusetzen. Als nun Regulus wieder abreisen wollte, weinten feine Frau und Kinder und baten: Bleibe bei uns." Und da feilte freunde und die ganze Stadt ihn flehten zu bleiben, sprach er: Ich mu wieder ttt die Gefangenschaft zurck; denn ich kann meinen Eid nicht brechen." Als nun endlich die Karthager unterlagen, muten sie die Insel Sicilien an Rom abtreten und eine groe Summe Geldes zahlen. 21. Ijattuibal. 200. Hannivals Schwur. Rmer und Karthager blieben fortwhrend arge Feinde. Wie groß der Ha war, kann man unter andcrnt daraus ersehen, da der karthagische General Hattnlkar beim Opfer zu seinem achtjhrigen Knaben sprach: Hannibal, wir sind hier im Tempel der Götter. Run umfasse mir den Altar dort und schwre, nie anders als feindselig gegen das arge Rmer-volk zu handeln!" Hannibal schwur und hat feinen Eid treulich bis an fein Ende gehalten. Hnnttibal nebt ier die Alpen. Als Anfhrer des karthagischen Heeres marschierte Hcutuibcil unvermutet der die Pyrenen und durch Frankreich und kletterte dann der das gewaltige, uuwegsame Alpen-gebirge. Dabei ging's aber gar schlimm her. Bald strzte ein Hausen seiner Soldaten tu ungesehene, tiefe Felsspalten und kam nie wieder ans Tageslicht; bald donnerte eine Lawine vom Berge herab und begrub Hunderte; bald brauste ein Sturmwind daher und warf ganze Massen in unergrndliche Tiefen. Als daher Hannibal unten ankam und feine Krieger zhlte, hatte er von feinem anfnglich der 50000 Mann starken Heere nur noch die Hlfte; die brigen Soldaten waren in den Alpen begraben. Hattuibals Biene. Dennoch siegte er einmal der das andere und kam der Stadt Rom immer nher. Alles zitterte und bebte vor dem kleinen Heere der Karthager. Noch huudert Jahre nachher _ drohte man weinenden Kindern mit den Worten: Still, Hannibal kommt I" Einst hatten ihn die Rmer in ein tiefes, enges Thal gelockt und stellten sich mit ihren Waffen auf die Berge Aber in einer finftern Nacht sahen sie pltzlich viele Fetter bei den Karthagern entbrennen. Hannibal lie nmlich 2000 starken Ochsen Reisigbndel zwischen die Horner binden, dieselben anznden und die Tiere den Berg hinauf treiben. Dtirch Hannibal. diese List kam er aus dem Netz, weil das ganze rmische Heer ttt Verwirrung geriet. Hannibals Crude. Einige Zeit nachher bekam Hannibal von Karthago den Befehl, mit dem Heere nach Hanfe zu kommen; denn die Rmer waren ins Land gefallen; er mute gehorchen. In der Heimat wurde er von den Rmern besiegt und mute vor diesen aus einem Lande ins andere fliehen Zuletzt, als er nicht mehr entkommen konnte, vergiftete er sich selbst, um seinen _ Todfeinden nicht lebendig in ine Hnde zu fallen. Das war das traurige Ende dieses merkwrdigen Mannes. Nach E. Kappe. I

2. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 35

1889 - Danzig : Gruihn
35 nannte sich Gottesgeiel. Jedes Land, das er betrat, erfuhr es, da er wirklich eine Geiel Gottes, eine Zuchtrute der Völker war. *>, Attilas Sbcrtieertuifls.vin. Seine Herrschaft reichte von den Grenzen Asiens bis tief tu Deutschland I) in ei n. 91 der das gengte dem Gewaltigen nicht; auch de Westen von Enropa bis zum Oceau hin wollte er besitzen. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streiter auf, zog, < cvhd1- niederwerfend, durch sterreich und Bayeru und ging dann der bcit Jhhctn nach Frankreich. Sein Zug glich dein der Heuschreckeuschwrme, welche die Saatfelder, auf die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wste machen. Eine Menge blhender Städte sank in Schutt und Asche. Plnderung, Mord und Brand war allenthalben, wo die wilden Scharen sich hinwlzten. . r Tie 451. In dieser Not verbanden sich Rmer und deutsche Völker (Westgoten, Frauke u- s. id.), dem Weltstrmer gemeinsam ent-gegen,zutreten. Auf deu catalaitnifchcu Ebeueu. wo jetzt die Stadt Chalous a. d. Marne liegt, stieen die feindlichen Heere auf einander. Hier geschah die groe Hunnenschlacht, in der es sich entscheiden sollte, ob Europa hinfort den krftigen deutschen Vlkern oder den hunnischen Barbaren gehren sollte. Es war cm frchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles Wrgen.' So grimmig war die Wut der Streitenden, da die Sage erzhlt, noch drei Tage nachher htten die Geister der Erschlagenen in den Lften mit einander gerungen. Gegen 200000 Tote deckten das Schlachtfeld. Aber Attila wurde geschlagen und nutzte mit den berbleibsel seines Heeres nach Ungarn zurckkehren. m' Attilas <$ii5c. Freilich war Attila noch stark genug, im nchsten Jahre einen Jtattbzng nach Italien zu machen. Doch war das feilte letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, den ctu silberner und zuletzt ein eiserner umschlo. Wassens Pferdezeug nud Kostbar-ketten wurden mit ihm begraben, btc Gefangenen aber, welche das' Grab gemacht hatten, gettet, bannt die Ruhesttte des Hunucuhclbeu nicht verraten wrde. ivach Attilas Tode zerfiel fein Reich; die unterjochten Völker machten sich wieder frei, und die Hunnen verschwanden allmhlich aus Europa. Andr und Rcdcnbacher. 28. Chlodwig der Irankcnlwnig. 481511. Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Vlkern, die sich tut dritten pflhhundert zur Aufrechterhaltuug ihrer Freiheit zu einem groen Bunde gegen die Rmer vereinigt hatten. Ans ihren Wohnsitzen am Rtcberrhetn dehnten sie sich erobernd immer weiter der die rmische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs unter mehreren unter sich verbndeten Fürsten. (f blu&lvtn ist als der eigentliche (Stifter des frnkischen Reiches zu betrachten. Er stammte aus der Knigsfamilie der Merowinger. Mit bcn Alemannen, bcn Grenznachbarn der Frauken, hatte er einen Streit. Bei Zlpich (zwischen Bonn und Aachen) kam es (4%) zu einer blutigen Schlacht- Lange schwankte der Sieg; endlich itcigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Wot gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von fetner christlichen Gemahlin Chlotilde der den mchtigen Christengott gehrt hatte. Und alsbald streckte er inbrnstig feine Hnde zum Himmel aiis und betete: Hilf luir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich! Wenn bu mir beistehst tu dieser Not, so will ich an bich glauben!" Und wirklich gewann er einen vollstndigen Sieg und lie sich nun auch am Weihnachtsfeste des Jahres 496 zu Rheims feierlich taufen imb zum Könige der Franken falben. Jedoch wirkte die Annahme des Christentums nicht veredelnd auf feine Gesinnung; denn er beging nach wie vor viele Treulosigkeiten und Grausamkeiten. Nach sscitcr. 29. Mlchamcd. G22. Zutinmcti wurde in der Stadt Mekka (in Arabien) geboren und verlor frh Vater und Mutter. Sein Oheim erzog ihn zum Kaufmann, und Michameb machte als solcher mehrere Reifen, auf denen er groe Menschen- und Rcligious-kenntms sammelte. Nachdem er sich durch Hau bei und eine reiche Heirat ein ansehnliches Vermgen gesichert hatte, gab er die Haublung auf, zog sich in btc

3. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 38

1889 - Danzig : Gruihn
Karls Gestalt. Karl war ein schner, hochherrlicher Mann. Seine groen hellen Angen blickten sanft und wohlwollend; aber wenn er zrnte, glichen sie flammenden Feuern. Eine geradlaufende Nase, gesunde Gesichtsfarbe und blondes, wallendes, langes Haar zierten sein Haupt. Er war mnnlichen und majesttischen Ansehens, und mau erkannte in ihm den glorreichen Weltgebieter. Keiner seiner Zeitgenossen kam ihm an Strke gleich, wenn er im Scherze einen gewappneten Ritter mit einer Hand von der Erde erhob oder ein Hufeisen leicht auseinander brach. Die Kleidung des Kaisers war einfach, an Werktagen nur solche, welche Frau und Tochter ihm gesponnen und ge vebt hatten. Auslndische Tracht hate er. Einst nahm er titele seines Gcsolges, die sich iit auslndische kostbare Modepelze gekleidet hatten, im heftigsten Sturmwetter mit auf die Jagd durch Morast und Dorngestrpp. Arg zersetzt kehrten sie zurck und waren tioit ihrer Auslndem geheilt. Seine Beschftigung. Karl ruhte nur wenige Stunden; dann stand er aus und berief seinen Hof zu Reichsverfgungen. Der lateinischen und selbst auch der griechischen Sprache kundig, hing er doch besonders an der Sprache seines deutschen Vaterlandes. Er dichtete selbst Lieder und sammelte die im Munde des Volkes tierbreiteten Gesnge von den Schlachten und Knigen der Vorzeit. Fast nichts dation ist auf uns gekommen. Karl hatte eine Gesellschaft tioit Gelehrten am Hofe, mit denen er oft freundlich zusammenkam, um mit ihnen der Kunst und Wissenschaft und die Mittel, das Volk zu bilden, zu sprechen. Sein Wirken fr Kirche und Schule. Er war ein Freund des Gottesdienstes und tierbesserte den Kirchengesang, indem er Snger und Orgelspieler ans Italien kommen lie. Karl sorgte auch fr gute Schulen, in welche alle feine Diener ihre Shne schicken muten. Einst trat er selbst tu die Schulstube, hrte aufmerksam zu und lie sich die schriftlichen Arbeiten der Schiller zeigen. Die Geschickten muten alle auf feine rechte, die Ungeschickten auf feine linke Seite treten, und da fand es sich, da die letztern meist die Shne vornehmer Eltern waren. Er wandte sich zu den fleiigen, aber armen Kindern und sagte: Ich freue mich, meine lieben Kinder, da ihr so gut einschlagt; bleibet dabei und werdet immer tiollkom-mener. Ihr tierfolgt euer Bestes, und zu seiner Zeit soll euch mein Lohn nicht fehlen. Ihr aber" und hier wandte er sich zornig zu denen zu feiner Linken ihr Shne der Edlen, ihr feinen Pppchen, die ihr euch fo reich und vornehm dnkt und des Wissens nicht ntig zu haben meint, ihr faulen, unntzen Buben, ich sage euch, bei Gott! euer Adel und eure hbschen Gesichter gelten nichts bei mir; tioit mir habt ihr nichts Gutes zu hoffen, wenn ihre eure Faulheit nicht durch eifrigen Flei wieder gut macht!" Der Sachsenkrieg. Auch das Schwert zog Karl fr das Christentum, um die heidnischen Sachsen zu demselben zu bekehren; aber die blutige Schrift de Schwertes berzeugt nicht. So mute Karl 30 Jahre lang ftrcitcn, und am Ende war die Unterwerfung doch keine freudige. Die au gebetcte Jrmenfule, das Heiligtum der Sachsen, war zwar vernichtet, aber Karl konnte doch nicht verhindern, da im geheimen noch den Gtzen

4. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 41

1889 - Danzig : Gruihn
41 Menschen jederzeit unstrflich zu erhalten. Willst dn das alles erfllen, mein lieber Sohn?" fragte znletzt der gerhrte Greis. Ludwig versprach es mit Thrnen. Nun wohl, so setze dir selbst die Krone auf, und stets erinnere sie dich au dein Versprechen!" Ludwig thcit es unter lautem Weinen und Rufen des Volkes: Das ist Gottes Wille!" Bald darnach starb Karl im 72. Jahre seiues Lebens, ruhig und gefat, mit auf der Brust gefalteten Hnden und den Worten: Herr, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" 32. Ludwig der Promme. 814840. Eigenschaften. Ludwig, Karls des Groen Sohn und Nachfolger, fhrte den Beinamen: Der Fromme." Er war vou sanfter Gemtsart und zum Per-zeihen leicht zu bewegen. Als König zeigte er sich sehr freigebig, wie es vorher nicht erhrt war, so da er knigliche Schlsser seines Vaters und Grovaters vielfach verschenkte; auch bereicherte er die Klster und sorgte vterlich fr die Kirchen. ffrt Speise und Trauk war er mig, und in der Kleidnng machte er nur bei festlichen Gelegenheiten Aufwand und legte dann kein Gewand an, das nicht mit Gold durchwirkt war. Er lachte niemals so, da man es htte hren knnen; selbst wenn bei hohen Festlichkeiten znr Ergtznng des Volkes Schau-spteler, Snger und Lustigmacher vor ihm auftraten, und alles Volk unmig lachte, lchelte er nicht einmal so viel, da mau feine Zbne sehen konnte. Sein Verdienst ist die Stifung des Klosters Corvey an der Weser. Ans dieser geist-licheit Hochschule ging Ansgar ins, der Apostel des Nordens, hervor, welcher den heidnischen Dnen und Schweden das Evangelium verkndigte. Seine Schwchen mtti sein (fcnc Ludwig war eilt wohlgesitteter und gutmtiger Regent; aber es fehlte ihm ein fester und mnnlicher Geist, um ein so groes Reich zusammenzuhalten. Daher teilte er schon im dritten Jahre seiner Regierung das Reich unter seine drei Shne. Diese aber gerieten bald mit dein Vater und unter einander in Krieg, so da aller Segen von ihrem Hanse wich. Als die beiden Heere bei Colmar, im Elsa, einander gegenberstanden, wurden die Truppen des Kaisers durch Geschenke und Versprechungen von den Shnen gewonnen und gingen in der Wacht zu diesen der. Von dieser Verrterei heit der Ort, wo diese Unthat vorfiel, das Lgenfeld. Ludwig mar gefangen genommen und mute int Kloster zu Soissons in Frankreich ffentliche Kirchen-be ablegen. Zwar kam er wieder auf den Thron, geriet aber mit feinen Shnen itt neue Kmpfe und starb tief gebeugt- Wegen der Lnderteilung wurden die Shne in neue Kriege verwickelt, bis sie sich tut Vertrage zu Verdun in Frankreich (843) einigten. Lothar erhielt Italien und Lothringen, Lndwig der Deutsche Deutschland' (zwischen Rhe'ut, Elbe, Saale und Bhmerwald), Karl der Kahle Frankreich. Nach Herzog u. a. 33. Heinrich I., der Vogelsteller. 919936. Gestalt, Eigenschaften und Namen. Heinrich war von mnnlich schner Gestalt. Mut und Frmmigk it waren ihm in hohem Grade eigen. Als man ihm die Nachricht vou ferner Wahl brachte, war er nach einer Sage bei der Stadt Quedlinburg auf dem Fiukeufauge. Daher erhielt er den Beinamen der Bogel st eller oder Finkler. Waffenstillstand mit den Ungarn. Waffeniibungen. Stdte-bau. Zu Heinrichs Zeit machten die Ungarn (024) eiueu ihrer gewhnlichen furchtbaren Einflle in Deutschland. Sie raubten und mordeten bis ius Thringische hinein. Unglcklicherweise lag Heinrich den ganzen Sommer im Hildesheimischen krank und konnte die Feinde nicht anders als dnrch einen neunjhrigen Waffeustillstaud los werden. Whrend dieser Frist mute er jedoch an die Ungarn eine jhrliche Abgabe entrichten. Um nun seine Deutschen ans einen neuen Kampf vorzubereiten, bemhte er sich besonders, eine khlte' und gebte Reiterei zu bildeu, weil solche allein gegen die Un-

5. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 46

1889 - Danzig : Gruihn
s 46 mer der alten Heldenburg mit Gras und Disteln berwachsen. Die hoben mit Moos berzogenen Eichen m dem -lualce am Fue des Berges haben vielleicht in ihrer Jugend noch etwas von der Herrlichkeit geschaut, die einst auf dem Berge thronte. Der erste Kaiser aus diesem Hause war Konrad Hi. Die Weiber von Weinsberg. Als sich der Bayernherzog Welf gegen den Kaiser emprte, zog letzterer gegen das wrttem-bergische Stdtchen Weinsberg, fand hier aber sehr hartnckigen Widerstand. Nun ge-lobte sich Konrad,' der die Einwohner bei ________der Eroberung die schwersten Strafen zu Burg Hoheustaufcil. verhngen. Da die Stadt sich nicht mehr halten konnte, kam eine Gesandtschaft von Frauen ins Lager und bat den Kaiser um Gnade. Dieser aber sprach: Mit Frauen fhre ich keinen Krieg; dieselben knnen daher frei abziehen und das Kostbarste auf Rcken und Schultern mitnehmen. Als sich nun die Stadtthore ffneten, da trug eine jede Frau ihren Mann auf dem Rcken fort. Konrad lachte der diese Schlauheit, und da etliche von seinen Rten meinten, auf solchen Betrug drfe er sein Wort nicht halten, sprach er: Ein Kaiserwort soll matt nicht drehen und deuteln. Al)o schenkte er auch den Mnnern das Leben. 38. Friedrich I. (Barbarossa), 11521190. Tonradw. Wahl und Krnung. Nach dem Tode Konrads Iii. whlten die deutschen Fürsten (1152) einstimmig unter lautem Zuruf des Volkes den Herzog Friedrich aus dem Hause der Hohenstaufen zum Kaiser. Fnf Tage nach der Wahl krnte ihn der Erzbischof von Kln tut Mnster zu Aachen. t , Seine Eigenschaften. Friedrich stand damals tu der tfutte der Manneskraft. Eine hohe Gestalt und eine edle Schnheit zeichneten ihn aus Wegen seines rtlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. In ritterlichen bungen stand er keinem nach. Er war klug, stark und tapfer, streng gegen Widerstrebende, leutselig gegen Reutge. Vor allem aber meinte er, ein Kaiser habe sein Amt, um Recht und Gerechtigkeit zu handhaben. Wer den Bsen schone, thue dem Guten Schaden, und unzeitige Milde sei eine Brandfackel in der Hand des Frevlers. Darum galt bei ihm kein Ansehen der Person, und wo er auftrat, da bebten die Ubelthater^en^ ^ ycjncr Zeit gab es in Deutschland Hader und Zwiespalt genug. Die Fürsten stritten unter einander und verlangten vom Kaiser, er solle regieren, wie es ihnen genehm war. Da beschlo Friedrich, das Kaisertum wieder an Macht und Ehren reich zu metchen, wie es zu Karls des Groen Zeit gewesen war. Die Raubritter am Rhein lie er seinen Arm fhlen. 66 threr Burgen legte er in Trmmer und schaffte im deutschen Reiche Ruhe und Sicherheit. Gesandte aus allen Lndern Europas huldigten ihm im Neimen ihrer Fürsten. Stolz auf ihre Macht, trotzten die lombardtschen Städte, namentlich Mailand, hinter ihren festen Mauern; aber Friedrich lie sie dafr schwer den und legte Mailand in Asche. . Hetnrich der Lwe. Auf einem Zuge nach Italien bedurfte Fried-rick Hilfe Er wandte sich daher an Heinrich den Lwen, den Herzog boit Sachsen und Bayern, aus dem Geschlechte der Welsen. Friedrich Bar-barossa hatte Heinrich frher mit Wohlthaten berhuft und rechnete letzt

6. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 48

1889 - Danzig : Gruihn
48 39. Das Mittelalter im allgemeinen. Tas Rittertum. Anfangs bestanden die Heere grtenteils aus Fu- ' qngern. Der Reiter waren nur wenige, aber fast alle mit Helm und Panzer schwer gerstet. Wegen der Kosten konnten nur die Reichen zu Pferde dienen. Der Reiterdienst gab deshalb eine Art von Ansehen und Adel. Von ihrem Reiter-dienste bekamen die Vornehmen den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten sie einen besondern Stand, dessen Blte in die Zeit der Krenzzge fllt. Religion, Ehre. Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen waren die vier Hanpttugeuden der Ritter. Die Aufnahme der Mitglieder erforderte eine vieljhrige Vorbereitung. Schon im siebenten Lebensjahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines andern Ritters gebracht. Hier wartete er als Bnbe oder Page bei der Tafel auf, hielt seinem Herrn beim Aufsteigen den Bgel und bte sich im Fechten, Schieen und Reiten, um feinen kleinen Krper gewandt und stark zu machen. Im vierzehnten Jahre wurde er durch die Umgrtnng eines Schwertes wehrhaft. Nun hie er Knappe (Knabe) oder Junker. Von jetzt ab begleitete er feinen Herrn auf der ^agd, bei Waffenspielen und in den Schlachten. Trene Anhnglichkeit au seinen Herrn war die erste Pflicht. Hatte der Knappe unter diesen ritterlichen bungen das einundzwanzigste Jahr erreicht, so konnte er zum Ritter geschlagen werden. Man fhrte ihn zum Altare und lie ihn schworen, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion und ihre Diener sowie alle Witwen und Waisen zu beschirmen, keinen Schimpf gegen Edelfranen zu dulden und alle Unglubigen zu verfolgen. Nachdem er dann ans der Hand eines Ritters oder einer Ede'lfran Sporen, Handschuh und Panzer erhalten hatte, kniete er vor einem Ritter nieder, der ihn dreimal mit flacher Klinge sanft auf Hals und Schulter schlug. Das war der Ritterschlag- Nun schmckte man den jungen Ritter auch mit Helm. Schild und Lanze und fhrte ihm ein Streitro vor, auf welches er sich sogleich schwang und dasselbe durch die frohlockende Menge der Zuschauer tummelte. Glnzende Feste beschlossen die Feier des Tages. Von nun an durfte er die geringste Beleidigung nicht mtgercht lassen. Selbst der Zweikampf galt oft als eine ehrenvolle und ritterliche Entscheidung. Warf ein Ritter dem andern seinen Handschuh vor die Fe, so war das cht Zeichen der Herausforderung, sowie das Aufnehmen desselben ein Zeichen des angenommenen Zweikampfes. Tie Turniere. Untersttzt und befestigt wurde das Rittertum durch die Turniere*) oder Waffenspiele, die man mit aller Pracht feierte. Durch sie wurde der alte Heldengeist der Deutschen neu belebt. Sie gaben den Rittern eine erwnschte Gelegenheit, Proben ihrer Tapferkeit und Gewandtheit abzulegen und so Beifall und Ruhm von einer schaulustigen Menge ffentlich einzuernten. Raubritter. Manche Ritter aber vergaen der Wrde ihres Standes so sehr, da sie fast nur von Streit und Fehde, von Raub und Plnderung lebten. Aus den auf steilen Felshhen erbauten Nanbbnrgen berfielen sie mit ihren Reisigen den Bauer und Stdter, warfen die Knechte nieder und fhrten den Raub frohlockend mit sich fort auf ihre Burgen. Von den vorberfahrenden Schiffen forderten sie willkrliche Zlle. Die Ritterorden. Die hchste Blte des Rittertums zeigte sich in den geistlichen Orden. Zur Ausnahme der Pilger, die oft krank und hilflos zu Jerusalem ankamen, lieen mehrere Kaufleute aus Unteritalien in der Nhe des heil. Grabes (1048) ein Kloster mit einem Hospital erbauen, in welchem kranke und hilflose Pilger unentgeltlich gepflegt wurden. Als Schutzpatron dieser frommen Stiftung wurde Johannes der Tufer gewhlt: darum Hiesien auch die Ordens-brder Johanniter. Spter wurde dieser Mnchsorden zu einem Ritterorden umgebildet. Die Mitglieder desselben unterzogen sich nicht blo den Gelbden des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der Armut, sondern verpflichteten sich auch zur Verteidigung der Kirche gegen die Unglubigen. Acht franzsische Ritter legten den Gruud zu einem neuen Orden zur Befchtzuug der Pilger auf den unsicheren Straen von Palstina. Die Mitglieder desselben muten sich bei ihren kriegerischen Beschftigungen auch zu den gewhnlichen Klostergelbden ver-pflichten. Balduin, König von Jerusalem, rumte ihnen eine Wohnung au der *) Von dem alten Worte Turnen", d. i. Ringen oder Kmpfen. 1

7. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 49

1889 - Danzig : Gruihn
49 Ostseite der Sttte des Salomonischen Tempels ein, wovon sie den Namen Tempel-Herren erhielten. Schon 1128 war ein deutsches Hospital in Jerusalem zu Ehren der Jungfrau Maria fr die Pflege deutscher Pilger errichtet worden. Unter deu Teilnehmern an dieser frommen Stiftung hatte sich bereits eine Art von Ordensverbindnng gebildet. Nach dem Verluste Jerusalems verlie dieser Bruder-verein die heilige'stadt und begab sich in das Vager der Kreuzfahrer vor Accon. Mitleidige Kaufleute aus Lbeck und Bremen schlugen hier aus Schiffssegeln ein Zelt fr deutsche Kranke auf, deren Pflege die mananische Brdergemeinde bernahm. Darauf wurde aus diesem Verein Ol90) der deutsche Ritterorden gestiftet, der die Hauptzwecke der beiden andern Orden vereinigte. Die Ordensbrder muten Deutsche seilt. Sie trge einen weien Mantel mit einem schwarzen Kreuze. Nach dem Verluste vou Palstina erwarb sich dieser Orden ein beson-deres Verdienst durch die Bekehrung der heidnischen Preußen an der Ostsee. Die Hansa. Das Haupthindernis des freien Verkehrs der Städte unter einander war noch immer die Unsicherheit aller Flsse und Wege. Darum ver-einigten sich (im Jahre 1241) die beiden reichen Städte Lbeck und Hamburg und unterhielten auf gemeinschaftliche Kosten eine bewaffnete Mannschaft, welche die Wagen und Schiffe begleitete und schtzte. Bald traten mehrere Städte dem Vereine bei. Dieser wurde nach und nach so groß, da er es mit mchtigen Knigen zu Wasser und zu Laude aufnehmen konnte. Im vierzehnten Jahrhundert nahm dieser Stdtebuud deu Namen Hansa an, vou dem altdeutschen Worte Haus, welches Geselle heit, so da daher Hansa Gesellschaft oder Bund bedeutet. Im fnfzehnten Jahrhundert, als schon krftiger fr ffeittlklje Sicherheit und Ordnung gesorgt wurde, trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde; endlich blieben nur noch die Städte Hamburg, Lbeck und Bremen, die bis in die neueste Zeit den Namen Hansastdte fhrten. Der Bauernstani Am gedrcktesten war der Stand der Bauern. Diese waren Leibeigeue ihrer Gutsherren und muten deren Felder bebauen. Das Joch, unter welchem sie seufzten, wurde ihnen noch fhlbarer bei dem Anblick der Frei-heit der Städte in der Nhe. Viele entliefen deshalb ihren Gutsherren und sie-Seiten sich unter dem Schutze der Stadt, auerhalb der Ringmauern und Pfhle derselben, an. Man nannte sie deshalb Pfahlbrger oder Ausbrger. _ Mancher Gutsherr schenkte feinen Leibeigenen unter der Bedingung gewisser Dienste und nicht zu hoher jhrlicher Abgaben die Freiheit, aus Furcht, sie mchten ihm sonst entlaufen. Der Wltnucflcfiutfl. Unter den Knsten stand im Mittelalter die Dicht-fnft oben an und wurde vorzglich vom Adel gepflegt. Die wunderbaren Abenteuer und Helbeuthaten der Ritter i während der Kreuzzge insbesondere) boten hierzu reichhaltigen Stoff dar. Im sdlichen Frankreich und in Spanien trieb die Dichtkunst ihre ersten Blten. Man nannte den Dichter Troubadour, d. i. Erfinder, von dem franzsischen Worte trouvor, erfinden. Auf den Burgen der Ritter, bei frhlichen Festen und Mahlen, erschien der Snger mit lieblich klingender Harfe in der Hand. Ritter und Damen begrten mit stiller Frende den lieben Gast und hrten seinen gefhlvollen Gesngen zum Klange der Harfe zu. Von Frankreich aus verbreitete sich diese ritterliche Dichtkunst auch nach Deutsch-laut). Hier nannte man die Dichter Minnesnger, weil der Hanptgegenstand ihres Gesanges die Minne oder Liebe war. Wir besitzen aus jener Zeit auer vielen anderen Werken noch ein vortreffliches Heldengedicht, das Nibelungenlied- Der Meisternesan. Schon im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts ver-breiteten sich Dichtkunst und Gesaug von den Burgen der Ritter auch in die Städte. Die Brger fanden Vergngen daran, in Erholungsstnnden die schnen Lieder und Erzhlungen der Minnesnger zu lesen. Manche ahmten ihnen nach und fingen ni Nebenstunden an zu dichten. Bald bildeten sie gleich den Handwerkern eine besondere Zunft, mid_ weil sie Meister ihrer Kuust warnt, fo wurden sie Meistersnger genannt. Sie hielten regelmige Zusammenknfte in ihrer Herberge oder Zeche. Vorzugsweise aber war die Kunst dieser Meister heiligen Zwecken gewidmet. Darum wurden ihren Gesugen biblische Texte untergelegt. Die ffentlichen Siugschuleu oder Wettstreite hielt matt an Sonn- und Festtagen in der Kirche nach dem nachmittgigen Gottesdienste ab. Einer der merkwrdigsten jener Meistersuger war Hans 'Sachs, ein ehrsamer Schuster zu Nrnberg, von dessen geistlichen und weltlichen Gedichten noch eine groe Anzahl vorhanden ist. 4*

8. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 4

1889 - Danzig : Gruihn
4 1. Die Katakomben oder Grber. Diese sind besonders bei Theben angelegt. Sie haben eine Menge langer, in vielfachen Windungen sich hin-ziehender Gnge, die zu Gemchern, Seitenkammern, Hallen und Treppen führen. Die Wnde dieser Ruhefttteu der Toten sind reich verziert mit Hieroglyphen und mit eingehauenen und bemalten Bildern, die sich grten-teils auf das Leben mich dem Tode beziehen. Diese Bilder haben sich so frisch erhalten, als wre die Arbeit eben vollendet. 2. Die Obelisken. Diese schlanken, vierseitigen Spitzfulen sind von verschiedener Hhe. Sic bestehen aus einem einzigen Steine und führen ans ihren Seitenflchen hieroglyphische Bilder. Man stellte sie besonders vor Tempeln, Palsten und Grten als Denkmale merkwrdiger Begeben-Helten auf. '!. Die Pyramiden stehen in Mittelgypten, an der Westseite des Nil. Es sind groe, viereckige Gebude, die von einer breiten Grundflche regelrecht in eine etwas abgestumpfte Spitze auslaufen. Sie bestehen meistens damit sie nicht verwesten, einbalsamiert. uerlich berzog man dieselben mit einer hrtenden, aber durchsichtigen Materie. Solche einbalsamierte Leichname nennt man Mumien, von dem dazu gebrauchten persischen Erd-harze Mum. Tausende haben sich bis auf deu heutigen Tag erhalten. Die Haut derselben ist ganz schwarz und von dem Gummi und Erdharze so durchdrungen, da sie steinhart ist. Diese Mumien wurden iu deu Katakomben oder Grabkammern niedergelegt, die jede gyptische Stadt in den westlich vom Nil liegenden Felsgebirgen besa. Man glaubte, da die Seele nach dein Tode iu einer andern Welt entweder glckselig oder verdammt wurde und noch zur Erde zurckkehren konnte, solange der Leichnam nicht zer-strt wurde. l. Das Labyrinth war ein groes Gebude iu Mittelgypten und bestand aus 12 Palsten. Das ganze Bauwerk enthielt dreitausend Zimmer, und zwar fnfzehnhundert der der Erde und, wie man sagt, ebenso viele unter derselben. Jetzt liegt es in Trmmern. Kasteneinteilung. Frhzeitig fgte sich das Lebeu der gypter in eine feste Ordnung. Wir finden das Volk in bestimmte Stnde oder Kasten geschieden, welche die von ihren Voreltern berkommene Lebensweise und Beschftigung erblich fortpflanzten. War z. B. der Vater Priester, Ackerbauer oder Hirt, so mute auch der Sohn wieder iu diesen Stand treten. Es gab sieben erbliche Kasten. Die erste und wichtigste war die Priefter- gtzptische Pvmmidcn aus groen Kalksteinen und enthalten im Innern viele Gnge und Kammern. Die grte derselbe ist die Pyramide des Ehv'ops bei Memphis. Diese Bauwerke dienten zu Begrbnispltzen der Könige. Denn kein Volk ver wendete mehr Zeit und Flei auf seine Grber als die gypter. Jeder baute die Grabmale seiner Angehrigen, ja sein eignes Grab tut voraus so fest und schn als mglich. So hoch nun die Könige tut Lebeu der ihren Mitmenschen standen, so hoch wollten sie auch nach dem Tode iu einer groen und weithin sichtbaren Wohnung her-vorragen; daher trmten sie jene Denkmale auf. Die Leichname wurden,

9. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 14

1889 - Danzig : Gruihn
14 Lande, und darum beschlo er, feinem Lande eine Verfassung zu geben unter der alle, der König, wie der gemeinste Brger, ihre gesamte Thtig-kcit der Befrderung des allgemeinen Wohles widmen sollten. Bevor er aber ans Werk ging, begab er sich nach Delphi, brachte dem Gotte ein Opfer und fragte, ob sein Vorhaben, Gesetzgeber von Sparta zu werden einen gesegneten Erfolg haben werde. Das Orakel ermutigte ihn durch den Ausspruch, da seine Gesetze fr Sparta die besten von allen sein wrden. . v Die Erziehung. Er machte nun Anstalten, da es hinfort nur ge-sunde und kraftvolle Menschen in Sparta gebe. Nur krftige Kinder wurden auferzogen, migestaltete und schwchliche aber in eine Kluft geworfen Streng und nbhrtend war die Erziehung. Die Kinder wurden nicht warm eingehllt. Man gewhnte sie frh an geringe Kost. Sie muten lernen allein sein, ohne sich zu frchten und ohne zu schreien. Nach dem siebenten Altersjahre dursten die Knaben nicht mehr im elterlichen Hanse bleiben sondern sie kamen unter die Aufsicht der Obrigkeit und wurden ffentlich erzogen. Ihre bungen, Spiele und ihr ganzes Leben waren alsdann ge-memschaftlich. Wissenschaft und Knust war in Sparta nicht geachtet. Aller Unterricht und die ganze Erziehung war mir daraus berechnet, da die Knaben willigen Gehorsam und Ausdauer lernten, um einst dem Feinde mutig entgegentreten zu knnen. Die Knaben muten sich im Lausen, Rin-gen und Werfen den, und znmr warfen sie teils mit runden metallenen Scheiben, teils mit dem Wnrsspie nach dem Ziele. Alle Tage badeten sie im Flusse Eurotas. Schuhe waren ihnen nicht gestattet, wenngleich die Erwachsenen Sandalen trugen. Man gewhnte die' Knaben, auf jede Frage schnell zu antworten. Alles, was man sprach, mute kurz (lakonisch) sein. Der Gesang wurde gepflegt. Brgerliche Einrichtungen. Die Brger bten sich in kriegerischen Wertigkeiten, beaufsichtigten die Jugend und widmeten sich dem ffentlichen Dienste. Keiner durfte ein Handwerk, noch sonst ein Geschft treiben, das auf Gelderwerb abzielte. Die Sklaven, Heloten genannt, muten das unter die Brger verteilte Feld bearbeiten und wurden grausam behandelt. Gold-und Silbermnzen waren verboten; dagegen wurde groes, eisernes Geld eingefhrt. Dadurch wollte Lykurg Diebstahl und Bestechung verhindern. Um Weichlichkeit und Genusucht ferne zu halten, traf er die Veranstal-tnng, da alle Männer ffentlich in Gesellschaften von je fnfzehn mit ein-ander speisten. Die Regierung. Neben zwei Knigen befand sich ein Senat (d. h. eine Versammlung der Rte) von 28 bejahrten Mitgliedern, die, vom Volke gewhlt, ihre Wrde lebenslnglich behielten. In Volksversammluugeu wur den die von den Knigen und dem Senate gemachten Vorschlge entweder angenommen oder verworfen. Die Oberaufsicht der die ganze Staatsver-waltung hatten die Ephvren oder Aufseher. Die Stadt hatte keine Mauern; die Tapferkeit ihrer Brger sollte ihr Schutz sein. Wer fr das Vaterland fiel, wurde mit Lorbeer bekrnzt bestattet. Wirkung der (besehe. Als nun Lykurg seine Gesetze vollendet hatte, reiste er nach Delphi, um zu fragen, ob daran noch etwas zu ndern sei, lie aber die Spartaner vorher schwren, da sie bis zu seiner Rck-kehr nichts daran ndern wrden. Das Orakel antwortete, Sparta werde bei diesen Gesetzen groß und berhmt werden. Diese Antwort schickte Lykurg nach Sparta und kehrte nie wieder dahin zurck. Die Spartaner wurden nun wirklich ein starkes, tapferes Volk; aber sie entfremdeten sich auch den sanfteren menschlichen Gefhlen. Nach emauten.

10. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 62

1889 - Danzig : Gruihn
62 51. Rarl Xii. König von Schweden. 16971718. Karls Charakter. Erst sechzehn Jahre alt, bernahm Karl Xii. nach des Paters Tode die Regierung. Er hatte vortreffliche Anlagen und zeigte schon in frher Jugend ein groes Talent in der Erlernung der alten und nencit Sprachen. Da er sehr ehrgeizig war, so spornten ihn seine Erzieher zu groer Thtigkeit an. Mathematik war sein Lieblinczsstndium. In allen ritterlichen bungen war er wohl erfahren. Er suchte wenig Umgang und mied jugendliche Zerstreuungen und Vergngungen. Seine schnsten Tugenden, Wohlwollen und Redlichkeit, verdunkelte ein unbndiger Starr- und Eigensinn, welcher ihn oft in die schwierigsten Lagen brachte. Sonst war er ein hchst liebenswrdiger Cha-: rakter, voll Gottesfurcht, Gerechtigkeit und unerschtterlichen Mutes. Karls Sieac. Bei seinem Regierungsantritt war Schweden ein mchtiges Reich, und auch die Kstenlnder an der Ostsee, welche jetzt zu Rußland gehren, waren damals schwedisch. Die Nachbarn aber hielten Karl fr einen schwachen Knaben. So traten denn die Könige von Dnemark und Polen und der Zar Peter von Rußland zusammen und erklrten Schweden den Krieg. Da/ntsiel den schwedischen Rten das Herz, und sie wollten zitternd und bebend hergeben, was die Feinde verlangten. Aber der junge König rief miitic]: Daraus wird nichts." Er rckte den Dnen ins Land, besiegte sie, und schon int ersten Kriegs- ? jhre (1700) muten sie einen Frieden annehmen, wie Kart Xii. ihn vorschrieb. Dann setzte er nach Rußland hinber und jagte noch in demselben Jahre mit seinen 8000 Schweden 32000 Russen aus ihren. Verschanzungen bei Narwa. Einige Jahre darauf vertrieb er den Polenknig August den Starkeu von Land und Leuten. (August war so stark, da er mit bloen Hnden ein starkes! Hnfeisen zerbrechen konnte.) Schlacht bei Pnllawa 1701). Um die russische Macht gnzlich zu zerstren. zog er in das innere Rußland, wurde aber vom Zar Peter bei Pultawa so geschlagen, da er nur mit 150 Mann in das nahe Trkenland entkommen konnte. Hier wurde er voll Ehrfurcht empfangen. Karl bei Den Trkei. Der Sultan batte schon viel von ihm gehrt und seinen Mut bewundert. Peter bot 3 Millionen Rubel, wenn man ihm den gefrchteten Karl ausliefere: aber der Türke wies solchen Antrag mit Abschen zurck. Karl blieb mehrere Jahre bei den Trken, lie sich von ihnen ernhren und that, als wenn er da zu Hause wre. Die Trken wurden endlich seiner berdrssig; denn er kostete ihnen erstaunlich viel. So baten sie ihn dringend zu gehen. Da er aber dennoch blieb, so umringten viele Janitscharen (trkische Soldaten) sein hlzernes Hans und schssen so lange mit Flinten und Kanonen hinein, bis das Dach abbrannte, und die Sparren zusammenstrzten. Da rannte Knigs Karl, den Degen in der Rechten, die Pistole in der Linken, tollkhn unter die feindliche Menge. Aber drauen verwickelte er sich mit seinen langen Sporen im Grase, siel und wurde lebendig gesangen. Bald darauf befreit, ritt und fuhr Karl 14 Tage und 14 Rchte hinter einander nach seinem Vaterlande zurck, das i inzwischen von allen Grenzuachbarn feindlich angegriffen war. Karls (fndc. Sogleich begann er wieder mit frischem Mute den Kampf: ; aber schon bei Belagerung der norwegisch-dnischen Festung Friedrichshall erlag 1 er einer feindlichen Kugel. So endete der König sein unruhiges Leben. Der 1 Krieg dauerte noch drei Jahre fort. Da schlssen die Schweden Frieden, und ' die Feinde erhielten, was sie erstrebt hatten. Nach Cassian und Kappe. 1 C. Kilver nur der lirandcnlnngisch preuische ' und deutschen Geschichte etc. I --j 52. Die alten wenden in der Mark Brandenburg. inwanderuna der Wenden. Vor der Vlkerwanderung wohnten in Brandenburg deutsche Völker. Diese wurd-n "her spter verdrngt, und an ihre j I
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