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Iii. Sparta und Lykurg.
Unter den dorischen Staaten mürbe der lacedämonische, obgleich das Ländchen nur etwa 90 Quadratmeilen groß war, der mächtigste und lange Zeit in Griechenland der angesehenste.
Er verdankte dies der Gesetzgebung Lykurgs um 820. Der Staat 820. von Sparta war in völliger Verwirrung, als Lykurg als Gesetzgeber auftrat. Er war der jüngere Bruder eines spartanischen Königs und übernahm nach dessen frühem Tode die Regierung.
Als seinem verstorbenen Bruder noch ein Sohn geboren wurde, erkannte er diesen sogleich als den rechtmäßigen König an und begnügte sich mit der Stellung des Vormundes. Um jedes Mißtrauen abzuschneiden, ging er auf Reisen; er lernte in Kreta die Gesetze des alten Königs Minos kennen, in Jonien die Werke Homers, die er nach Sparta sandte. Der Unordnung beschloß er durch eine neue Verfassung zu steuern. Das Orakel in Delphi, dessen Ansicht er zuerst befragte, erklärte ihn für einen „Liebling der Götter, mehr Gott als Mensch" und gab ihm auch im einzelnen guten Rat. So konnte er ans Werk gehen. Wir unterscheiden :
1. Tie Staatseinrichtung, a. Der spartanische Staat hatte eine dreifache Bevölkerung: die Spartiaten oder die dorischen Einwanderer waren die vollberechtigten Bürger, unter die der Kern des Landes zu gleichen Teilen ausgeteilt war; dielacedämonier, friedlich unterworfene Achäer, waren persönlich frei und lebten auf ihren kleineren Gütlein von Ackerbau, Gewerbe und Handel, hatten aber keinen Teil an der Staatsregierung; die Heloten endlich, mit Gewalt geknechtete Achäer, waren Staatssklaven, die als leibeigene Bauern unter die einzelnen Spartiatenfamilien verteilt waren und in hartem Druck gehalten wurden. Man scheute sich sogar ■ nicht, von Zeit zu Zeit spartanische Jünglinge herumzusenden, welche die gefährlichen Heloten ausfindig machen und insgeheim erdolchen sollten, b. Die Behörden: an der Spitze standen die zwei Könige als die Oberpriester, die obersten Heerführer, die Oberrichter, sie hatten aber im Grund mehr die Ehre als wirkliche Macht im Staate; die Regierung besorgte der Rat der Alten, bestehend aus Männern von über 60 Jahre, die auf Lebenszeit gewählt waren und unter dem Vorsitz der Könige sich versammelten; in den Volksversammlungen wählten die Spartaner die Beamten und entschieden über die wichtigsten Fragen. Später wurden die wichtigste Behörde die 5 Ephoren, die alle Beamten, selbst den Rat der Alten und die Könige überwachten, und sogar die Könige absetzen und vor Gericht ziehen konnten.
2. Besonders merkwürdig war in Sparta die Lebensordnung, a. Die spartanische Erziehung war streng; Lykurg ging daraus
Frohnmcyer, Leitfaden. 2
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zusammenfiel, widerstanden die Athener noch bis zum Jahre 404, obgleich die Bundesgenossen vielfach abfielen, die Spartaner nach dem Nat des Alcibiades in der Nähe von Athen eine Festung Dekelea besetzten und eine Flotte ausrüsteten, und später an Ly-sän der einen tapferen, schlauen, aber auch gewissenlosen Führer hatten, der den persischen Prinzen Cyrus sür die Spartaner gewann. Sie siegten sogar noch wiederholt über die Spartaner, die jetzt den Krieg auch zur See führten, so unter Alcibiades, der durch seine Thaten sich die Zurückberufung verdiente, aber nach kurzem Glanz weichen mußte, dann noch einmal bei den ar Zinnfischen Inseln bei Lesbos. Sechs der siegreichen Feldherrn wurden darauf von den Athenern zum Tode verurteilt, weil sie, durch die Witterung verhindert, die Schiffbrüchigen nicht gerettet hatten. Bald nach diesem letzten glänzenden Siege wurde aber die athenische Flotte, deren Führer jede Vorsicht versäumten, von Lysander am Ziegenfluß (Xgos-Potamoi am Hellespont) überfallen und fast 405. ohne Kampf genommen (405). Darauf erschien Lysander vor Athen, das, eng umschlossen, durch Hunger zur Ergebung gezwungen wurde. Die Mauern mußten niedergerissen, die Schiffe ausgeliefert werden. Athen mußte seine Bundesgenossen freigeben und Spartas 404. Oberherrschaft anerkennen. So endigte der traurige Krieg 404.
Viii. Spartas Vorherrschaft (404—379).
1. Nach dem Ende des peloponnesischen Krieges übte Sparta eine drückende Herrschaft in Griechenland aus. In Athen wurde die Regierung dreißig Männern der spartanischen Partei übergeben, die als blutige Tyrannen eine furchtbare Schreckensregierung ausübten, ihre Gegner und viele reiche Bürger umbrachten, bis Thrafybul an der Spitze der Verbannten zurückkehrte, die Tyrannen überwand und die alte Verfassung wiederherstellte (403). Besser wurde es freilich in Athen dadurch nicht. Wie wenig die Athener erkannten, was ihnen heilsam war, sieht man daraus, daß sie bald darauf im Jahr 399 den weisesten Griechen Sokrates zum Tode verurteilten.
2. Sokrates, der Sohn des Bildhauers Sophroniskus, geboren 469, hatte anfangs den Beruf seines Vaters ausgeübt, bald aber den höheren Berus erwählt, die Wahrheit zu erkennen und, was er erkannt, anderen mitzuteilen.
a. Persönlichkeit. Sein Außeres — das breite Gesicht mit der aufgestülpten Nase, den dicken Lippen und vorliegenden Augen — hatte nichts Anziehendes. Bedürfnisse hatte er sehr wenige, da er nur „aß, um zu leben". Haus und Familie kümmerte ihn nicht viel; seine wohlmeinende und praktische Hausfrau Xanthippe galt für zänkisch. Seine Bürgerpflichten als Soldat und Richter hat er musterhaft erfüllt. In
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Lysander Sophroniskus
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kehrenden hätten eigentlich als ehrlos das Recht, die Waffen zu führen, verlieren sollen; aber nach dem Rat des alten Agesilans ließ man das Gesetz einen Tag schlafen. Theben erlangte eine kurze Herrschaft in Griechenland, Spartas Macht wurde für immer gebrochen; bis vor das unbefestigte, mauerlose Sparta kamen die Thebaner, und nur des Agesilaus Klugheit und Kraft rettete sie; dann riefen sie die Messenier in ihr Land zurück. Freilich währte die thebauische Herrlichkeit nicht lange. Zuerst verlor Pelopidas auf einem Zug nach Thessalien gegen den Tyrannen Alexander von Pherä das Leben. Noch einmal versuchte Epaminondas durch einen raschen Handstreich Sparta zu nehmen. Bis auf den Marktplatz drang er vor, mußte dann aber vor dem verzweifelten Widerstände weichen. Dann kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Man-tinea, 362. Epaminondas wurde tödlich verwundet. Als die Freunde 362. seine Kinderlosigkeit bedauerten, sagte er: „Hinterlasse ich euch denn nicht zwei herrliche Töchter, die Schlachten von Leuktra und Man-tinea?" Als er hörte, daß der Sieg entschieden sei, sagte er: „Nun ist es Zeit zu sterben". Heiter zog er selbst das Eisen aus der Brust und gab den Geist auf. Mit seinem Tode war auch Thebens Macht dahin. Griechenland, in lauter kleine, uneinige Staaten zerteilt, mußte einem stärkeren Gegner erliegen.
X. Whilipp von Makedonien. Ende der griechischen Kreiheit.
Ein solcher Gegner erstand den Griechen in Philipp, dem König 359-336. des von Gebirgen umschlossenen, wenig fruchtbaren Macedoniens, nördlich von Thessalien. Nachdem dieser kluge, tapfere und gewissenlose Fürst, der in seiner Jugend in Theben griechische Bildung und Kriegskunst kennen gelernt hatte, in Macedonien seine Herrschaft befestigt hatte, wandte er sich zuerst, List mit Tapferkeit verbindend, gegen die griechischen Pflanzstädte. Nur ein Mann durchschaute seine Pläne, der große Redner Demosthenes in Athen, der aber lange vergebens vor ihm warnte, während bestochene Schönredner, wie Äschines, das Volk in Sicherheit wiegten. So eroberte Philippus zuerst jene Kolonien, namentlich Olynth; dann ließ er sich in dem sogenannten heiligen Kriege gegen die Phozier, der die ganze Verwilderung der damaligen Zeit offenbarte, zu Hilfe rufen und überwältigte die Phozier, die lange Zeit mit den Tempelschätzen von Delphi Söldner geworben und mutigen Widerstand geleistet hatten; endlich benützte er abermals einen heiligen Krieg gegen die Lokrer, um die Maske abzuwerfen. Zwar rafften sich nun in der letzten Stunde die Athener und Thebaner zur gemeinsamen Abwehr auf, wurden aber 338 bei Chaeronsa geschlagen. Die 338. Hellenen waren dem Stoße der Phalanx, des schwer bewaffneten.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Pherä Alexander Epaminondas Leuktra Philipp Chaeronsa
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Name der Sachsen), Schleuder und Bogen; die langen Schwerter kamen nur langsam aus; Panzer und Helme waren nur ausnahmsweise vorhanden, häufiger gebrauchten die Vornehmeren Tierfelle, die als Mantel um die Schultern getragen wurden und deren Kopfhaut man mit den Ohren, Hörnern oder Geweihen über den Kopf zog. Neben dem teils schwer teils leicht bewaffneten Fußvolk hatten sie eine nicht zahlreiche, aber kriegstüchtige Reiterei. Sie pflegten in keilförmiger Aufstellung, gewöhnlich in drei Keilen nebeneinander, den Feind anzugreifen; gegen Angriffe schützten sie sich wohl durch eine Schildburg, d. h. sie bildeten Vierecke, die nach allen Seiten, selbst von oben durch die vorgestreckten oder über die Köpfe gehaltenen Schilde gedeckt waren. Von einer eigentlichen Leitung war in der Schlacht keine Rede, da die Führer mitkämpften. Gelang es ihnen nicht im ersten Stoß den Feind zu wersen, so waren sie bei der Unbe-hilslichkeit ihrer Aufstellung und der viel geringeren Bewaffnung in Gefahr, völlig zu erliegen. Dennoch gingen sie immer mit gleicher Todesverachtung in den Kampf. Vor der Schlacht wurde der Kriegsgesang angestimmt.
5. Verfassung. Alle Freien waren in der Hauptsache gleichberechtigt. Aus ihnen bestand die Volksversammlung, welche die wichtigsten Fragen entschied. Der Adel war an Zahl gering und drückte das Volk nicht, doch wurden regelmäßig aus ihm die Fürsten gewählt. Weiterhin teilte sich das Volk in Gaue, an deren Spitze Fürsten (Grafen) standen. Wenn mehrere Gaue eines Volkes ins Feld zogen, wählten sie einen Herzog. An der Spitze mancher Völker standen Könige, deren Würde nicht eigentlich erblich war. Außer den Freien gab es Halbsreie und Knechte.
6. Religion. Die alten Deutschen hatten keine Tempel, keine Götterbilder, keine Priesterkaste, aber Priester, welche das Recht pflegen, den Willen der Götter erkunden und für das ganze Volk Opfer darbringen sollten; in Hainen und Wäldern verehrten sie die Kräfte der Natur. Ihre Hauptgötter waren der Himmelsgott Wotan, der den Sturm sendet, den Acker segnet, den Sieg spendet, die Geschicke leitet, der Gewittergott Donar, der aus seinem roten Barte die Blitze bläst, den Ackerbau beschützt, die Ehen begründet (daher Hochzeiten am Tag des Donar), der Schwertgott Ziu, von dem der Ziestag (im Dialekt noch Zischtig), aus Unverstand Dienstag genannt, seinen Namen hat; der Sonnengott Freyr, Freyja, die Göttin der Fruchtbarkeit, und Frigg, die Gemahlin Wotans, deren Namen der Freitag trägt. Die gefallenen Helden werden von den Schlachtjungfrauen oder Walküren zu Wotans Sitz in Walhalla gebracht.
7. Tugenden und Laster. Viel hatten die Römer an den Germanen zu bewundern, ihre todesmutige Tapferkeit, ihre Treue, Wahrhaftigkeit, Einfachheit. Namentlich auch die Reinheit und Keuschheit
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nehmen. Das that er auch. Aber zuletzt ließen ihn seine Bundesgenossen beim Friedensschlüsse im Stich, und so zwang ihn Ludwig Xiv. alle seine Eroberungen den Schweden zurückzugeben (Friede von St. Germain 1679). Umsonst war darum doch nicht gesiegt worden. Seit dem Siege über die besten Soldaten der Zeit war Brandenburg eine geachtete Macht geworden, d. Der „große Kurfürst" — so hieß er seit jenem Tag — war aber nicht bloß ein ausgezeichneter Feldherr. Auch im Frieden hat er väterlich, freilich auch mitunter gewaltthätig für sein Land gesorgt, das durch die vielen Kriege in üblem Zustand war. Den Verkehr zu beleben, baute er Straßen und Kanäle, namentlich den Friedrich-Wilhelms-kanal zwischen Spree und Oder. Sogar eine Flotte baute er und gründete an der Küste Guineas eine Feste Groß-Friedrichsburg. Ein frommer Christ, wie seine Gemahlin, nahm er sich seiner evangelischen Glaubensgenossen überall an und öffnete insbesondere den evangelischen Franzosen nach der Aufhebung des Edikts von Nantes sein Land. Als ein Christ ist er auch am 29. April 1688 gestorben. Seine letzten Worte waren: „Komm, Herr Jesu! ich bin bereit. Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und der wird mich hernach aus der Erde auferwecken."
1688-1713. 5. Friedrich 1., König von Preußen (1688—1713). Der
Sohn des großen Kurfürsten Kurfürst Friedrich Iii. war ein prachtliebender Fürst, der Berlin mit schönen Gebäuden zierte, auch die Wissenschaften pflegte und förderte. Er gründete die Universität Halle und die Akademie der Künste und Wissenschaften. Vergrößert hat er sein Reich nicht viel; aber da der Kaiser im spanischen Erb-solgekrieg seine Hilfe nötig hatte, gestattete er ihm den Königsnamen anzunehmen. Da er nur in Preußen unabhängig war, nahm er von diesem Land seinen Titel. Mit ungeheurer Pracht ließ er sich 1701. am 18. Jan. 1701 in Königsberg krönen.
1713-1740. 6. Friedrich Wilhelm I. (1713—1740) war ganz anderer Art
als sein Vater. Sparsam bis zum Geiz, hart bis zur Grausamkeit, furchtbar jähzornig, war er doch im Grund ein rechtschaffener, gottes-sürchtiger, sittenstrenger, echt deutscher Mann und ein vortrefflicher Regent, der sich kaum geringere Verdienste um den Staat erworben hat als sein großer Sohn, wenn man auch über seine Vorliebe für die „langen Soldaten", über das „Tabakskollegium", über fein unaufhörliches „Fuchteln" und über feine oft unwürdige Sparsamkeit im Ausland spottete, in Preußen oft auch feufzte. Aber a. während das Land durch die Verschwendung feines Vaters zu Grunde zu gehen drohte, brachte es der praktische und sparsame Sohn dahin, daß die Einnahmen des Staates sich verdreifachten und bei feinem Tode ein Schatz von 26 Millionen Mark sich vorfand, b. Besonders sorgte er für ein tüchtiges Heer, wobei der „alte Deffauer", der furchtbar strenge Fürst Leopold von Deff au, fein Berater war, und hin-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Germain Friedrich_1. Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Leopold_von_Deff Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Brandenburg Guineas Nantes Berlin Königsberg
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Indien verdrängt (um 700 n. Chr.) und die brahmanische Religion, in der jetzt mehr als Brahma der milde Wischnu und der finstere Schiwa verehrt werden, beherrscht heute noch die meisten Indier. 4) Im Laus der Jahrhunderte folgten dann manche Eroberer: Alexander der Große (s. S. 31) drang nicht tief hinein. Später kamen die Araber, mnhammedanische Herrscher eroberten seit 1000 von Iran aus einen großen Teil von Indien. Im 16. Jahrhundert erstand das glanzvolle, aber bald zerfallende Reich der Großmogule mit der Hauptstadt Delhi mit der fabelhaften Pracht ihres Hofes und dem sprichwörtlichen Reichtum der Nabobs oder Statthalter.
b. Die englische Herrschaft. In diesem Riesengebiet haben der Reihe nach die Portugiesen (S. 104), die Niederländer und die Franzosen sich niedergelassen. Klein waren die Anfänge der ostindischen Kompagnie in England; aber großartig war der Ausschwung seit 1757, in welchem Jahre Robert Clive (spr. Kleiw) die Herrschaft über Bengalen begründete. Durch Klugheit und mit Waffengewalt haben die Engländer nach und nach ein Riesenreich von 70000 Qm., 3.800000 qkm, mit 256 Mill. sich hier unterworfen. Und wie viele Länderstrecken sind seitdem noch in ihre Gewalt gekommen.
E. Das Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons.
I. I)ie französische Aevokutiori.
1. Ursachen. Frankreich war feit Ludwigs Xiv. Tod unter der langen Regierung Ludwigs Xv. bis 1774 immer tiefer gesunken. In den auswärtigen Kriegen hatte es meist wenig Glück. Durch diese Kriege, besonders zuletzt durch die Teilnahme an dem amerikanischen Freiheitskrieg, sowie durch die Verschwendungen eines sittenlosen Hofes hatte sich der Staat tief in Schulden gestürzt. Diese Schuldenlast lag fast ganz auf den Schultern des niederen Volks, während Adel und Geistlichkeit steuerfrei waren. Der Hof war unter Ludwig Xv. in schmähliche Unsittlichkeit versunken, und diese verbreitete sich von oben an auch in den unteren Ständen. Durch Männer, wie Voltaire und andere, war der christliche Glaube im Volke weithin erschüttert worden; in weiten Kreisen herrschte völlige Gottesleug-nung. So war der französische Staat innerlich morsch geworden. Auch als der wohlmeinende, aber schwache Ludwig Xvi. 1774 zur Regierung kam, wurde es zwar ant Hofe besser, aber die schweren Schäden zu heilen, war er nicht im stände. Der trostlose Zustand der Finanzen nötigte endlich zur Einberufung der feit 1614 nicht mehr versammelten Reichsstände. Mit ihrem Zusammentreten 1789.1789 beginnt die Revolution, deren Geschichte man nach den Ständeversammlungen der nächsten Jahre einteilt.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Robert_Clive Napoleons Ludwigs Ludwigs_Xv. Ludwig_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien England Bengalen Napoleons Frankreich
aus, starke, abgehärtete, tapfere, gehorsame, vaterlandsliebende Bürger für den Staat zu bilden. Die neugeborenen Kinder wurden, wenn sie schwächlich waren, ausgesetzt. Schon im zarten Alter begann die Abhärtung der Kinder, die nicht warm gekl^det, an geringe Kost und Alleinsein gewöhnt wurden. Vom zweiönjahre an wurden die Knaben gemeinsam erzogen. Dabei legte man keinen Wert auf vieles Wissen, sie sollten nur ein wenig Lesen und Schreiben, lakonisches, d. H. kurzes und treffendes Reden und Musik lernen. Man hielt die Knaben an zum Gehorsam, Bescheidenheit, Ausdauer, Verachtung des Schmerzes. Täglich wurde der Körper geübt im Laufen, Ringen, Werfen;- täglich badeten sie im Eurotas; Sommers und Winters sch liefen sie auf Schilfrohr, das sie selber am Eurotas gesammelt hatten; nur einfache, ja kärgliche Kost wurde ihnen gereicht, zur Übung in der Geschicklichkeit und Vorbereitung auf Kriegslisten war Stehlen erlaubt, man durfte sich aber nicht dabei ertappen lassen. Ähnlich einfach war die Erziehung der Mädchen, b. Auch die Erwachsenen lebten gemeinsam, aßen miteinander in Tischgenosfenschasten ihre einfachen Speisen, unter denen die schwarze Blutsuppe überall bekannt war. Vom 15. Jahre an fanden gemeinsame Körperübungen statt. Haushaltung und Landbau kümmerte die Männer nicht; dafür sorgten die tüchtigen Frauen. Die Jagd war die einzige Abwechslung des einförmigen Lebens. Der Krieg war ihnen darum eine hohe Freude. Alles mußte ganz einfach sein. Kein Gold und Silber war gestattet, nur eisernes Geld; Reisen wurden erschwert, Auswanderung war verboten.
So wurden die Spartaner ein streitbares Kriegsvolk und erlangten nach und nach die Oberherrschaft über den Peloponnes. Namentlich die fruchtbare Landschaft Messenien wurde von ihnen
in langen und wechselvollen Kriegen erobert; im ersten messe-
nischen Kriege (743—724?) war Aristodemus, im zweiten (685—668?) Aristomenes der Held der Messenier.
It. Athen und Kokon.
1. In Athen wurde nach dem Tode des Kodrns die Königswürde abgeschafft. An der Spitze des Staates stand zuerst ein Arch'on auf Lebenszeit, dann auf 10 Jahre; endlich neun Archonten auf 1 Jahr, aus dem Adel genommen, der allein die Macht und den Reichtum hatte. Aus der Herrschaft eines einzelnen (Monarchie) war Schritt für Schritt eine Adelsherrschaft geworden, in der das niedere Volk unter immer schwererem Druck seufzte, verschuldet und ohne Recht.
594. 2. Da ordnete der Archon Solon (594) einer der sieben
Weisen, ein kluger und gemäßigter, vielseitig gebildeter und weit
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ersetzt; alles wetteiferte in unbeugsamer Verteidigung der teuern Vaterstadt. In den ersten Jahren richteten die Römer nichts aus. Erst als der jüngere Scipio Ämilianus, der Sohn des Ämilius Paulus, den Oberbefehl übernahm, wurde die Stadt nach verzweifeltem Widerstand erobert, nur etwa 50 000 Einwohner blieben am Leben, die Stadt wurde in 17 Tagen niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht, Afrika eine römische Provinz (146).
6. 13 Jahre später vollendete derselbe Scipio die Unterwerfung Spaniens mit der Einnahme der heldenmütigen Stadt Numantia 133.
4. Innere Zustände. Zur Zeit, als Karthago und Korinth zerstört wurden, war Rom längst nicht mehr, was es in seiner besten Zeit gewesen war.
a. Sitten. In der Zeit der Samniterkriege und noch der der ersten puuischen Kriege zeichneten sich die Römer durch heldenmütige Tapferkeit, strenge Rechtlichkeit, große Einfachheit, opferwillige Vaterlandsliebe aus. Herrliche Beispiele aller dieser Eigenschaften begegnen uns in Menge. Zu den oben genannten sei noch jener Cnrtins gefügt, der, als in Rom mitten auf dem Marktplatz eiü Abgrund sich öffnete, sich hinunterstürzte, damit er sich schließe. — In der späteren Zeit nahmen Habgier und Üppigkeit, Leichtfertigkeit und Selbstsucht überhand. In den oberen Klassen zeigte sich eine häßliche Sucht nach Ämtern und Würden; durch Getreide und Geldspenden, durch glänzende Dichterspiele und Tierkämpfe gewann man die Gunst des genußsüchtigen Stadtvolkes.
b. Religion. Die Römer waren lange ein sehr religiöses Volk, das mit ängstlicher Gewissenhaftigkeit seine Götter ehrte. Zu diesen Göttern gehörten Jupiter, der Himmelsgott, der Regen und Blitz sendet, und die Himmelsgöttin Juno, die Beschützerin der Frauen, Janus, der Gott des Anfangs und Endes, der Thore und Häfen, die Mondgöttin Diana, der Kriegsgott Mars, Vesta, die Göttin des Herdfeuers, Minerva, die Göttin der Erfindungen, der Handwerke, der weiblichen Arbeiten und der Kriegskunst, der Meeresgott Neptun und der Feuergott Vulkan. Dazu kamen zahllose Gottheiten des Landsbaus, Hausgötter u. a. Mit großer Pünktlichkeit brachten die Römer ihre Opfer und Gebete dar, ängstlich erkundeten sie den Willen der Götter aus allerlei Vorzeichen (Vogelflug, Eingeweide der Opfertiere). Erst spät verfiel auch das religiöse Leben der Römer.
c. Verfassung. Die Verfassung Roms blieb, seitdem die Plebejer die Gleichberechtigung erlangt hatten, lange unverändert. Die Regierung des Staates lag in der Hand des Senates, die Ämter blieben dieselben; jedes Jahr wurden zwei Konsuln gewählt. Zn den höheren Ämtern gehörte außerdem das der Prätoren, deren Zahl etwas vermehrt wurde, und das der Censoren (S. 38). Diese
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Extrahierte Personennamen: Karl Pippin Karl_und_Karlmann Karl Karlmann Karl Karl Karl Karl Karl Karl Wibukinb
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zurückgezogen. Tilly folgte ihnen nach und bedrohte den niedersächsischen Kreis, worauf dieser unter seinem Kreishauptmann, dem König Christian Iv. von Dänemark, am Krieg sich beteiligte. Da der Kaiser nicht allein auf das Heer der Liga angewiesen sein wollte, war er auf ein eigenes Heer bedacht. Albrecht von Wallenstein, Fürst von Friedland, erbot sich, ihm eins aufzustellen. Wallenstein, von evangelischen Eltern geboren, aber katholisch erzogen, hatte durch Heirat und andere Mittel große Reichtümer erworben, die er nun zur Befriedigung seines grenzenlosen Ehrgeizes verwenden wollte. Er war ein verschlossener, im Zorn furchtbarer, dem Aberglauben der Astrologie ergebener Mann, aber ein sehr geschickter Heerführer. . Mit dem neuen kaiserlichen Heer besiegte Wallenstein Mansfeld an der Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis nach Ungarn. Im gleichen Jahr besiegte Tilly den König von Dänemark bei Lutter am Barenberg. Gemeinsam
trieben die beiden Feldherrn den König auf feine Inseln. In
Norddeutschland leistete nur Stralsund dem kaiserlichen General, der zum Herzog von Mecklenburg und „General des baltischen und ozeanischen Meeres" ernannt wurde, Widerstand. Sonst war der Kaiser auch im zweiten Teil des Krieges Sieger, so daß er im Jahr 1629 das Restitutionsedikt erlassen konnte. In diesem befahl der Kaiser, daß alle seit 1555 reformierten Gebiete der 1629. geistlichen Fürsten (geistlicher Vorbehalt S. 110) der katholischen Kirche zurückgegeben werden müssen. Dieses Restitutionsedikt bewirkte, daß der Krieg noch nicht zu Ende ging, sondern der
schwedische König Gustav Adolf seinen Glaubensgenossen zu Hilfe kam, während gleichzeitig Wallenstein auf das Andringen der Fürsten des Oberbefehls enthoben wurde.
c. Der schwedische Krieg (1630—35). Zur Rettung der
Protestanten erschien der Schwedenkönig Gustav Adolf, der Enkel 1630. Gustav Wasas, an der Mündung der Peene, nachdem er mit Polen einen Waffenstillstand geschlossen hatte. Er war ein Fürst von stattlicher Gestalt, reich begabt, ein frommer Bekenner des evangelischen Glaubens, aber auch darauf bedacht, feinem schwedischen Heimatland neue Gebiete zu unterwerfen; einer der ersten Feldherrn aller Zeiten, bemühte er sich zugleich, den Krieg in menschlicher Weise zu führen und hielt in seinem Heere streng auf christliche Zucht und Ordnung. Er fand in Deutschland, zunächst wenig Bundesgenossen, namentlich die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen wären lieber neutral geblieben. So wurde, während er von der Ostsee sich nicht zwo eit entfernen wollte, das feste Mag de-1631. bürg durch Tilly und Pappenheim erobert; furchtbar wüteten die Sieger in der unglücklichen Stadt; ein Brand, den schwerlich die Sieger entzündet haben, vollendete ihre Zerstörung. Endlich entschlossen sich die Fürsten zum Bündnis mit Gustav Adolf. Darauf
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Extrahierte Personennamen: Tilly Christian_Iv Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Wasas Gustav Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf