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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 74

1875 - Braunschweig : Bruhn
ter Maria, die Gemahlin Maximilians von Oesterreich (des Kaisers §• 52. Außerdeutsche Länder. 1doq1;.-^™9 5toi^en Frankreich und England (1349—1453). Als im Jahre bic gerade Linie der Kapetinger in Frankreich ansgestorben war, folgten Könige aus dem verwandten Hause der Valois. Da auch der König von Eng-! ^ ^wandter der Kapetinger war, so machte auch er Ansprüche auf die sranzö,ische Krone, und es entstand ein mehr als hundertjähriger Krieg ^^en7 Achten. Fast 90 Jahre schwankte das Kriegsglück, bis endlich Heinrich Vi. von England das ganze nördliche Frankreich bis an die Loire eroberte und zum Könige von Frankreich ausgerufen wurde. Da trat Johanna oarc aus Dom Remy (die Jungfrau von Orleans) auf (1429), entsetzte das von den Engländern belagerte Orleans, führte die Franzosen von Sieg zu Sieg und den König Karl Vii- nach Rheims zur Krönung. Johanna wurde zwar von den Engländern gefangen und zu Rouen verbrannt (1431), aber die Franzosen behielten von nun an die Oberhand und entrissen den Engländern alle Eroberungen in Frankreich bis auf Calais, welches erst 1558 an Frankreich kam. In der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam auch noch das i/fno°^Um durg und (§. 49) und die ^ormcmdte zu Frankreich, so dass 14j8 ganz Frankreich seinen heutigen Umsang erreichte. 2. In England wüteten längere Zeit blutige Thronstreitigkeiten (Krieg der rothen und weißen Rose), bis endlich mit König Heinrich Vii. das Hans Tndor (1485) aus den Thron kam. 3. In Spanien hatten sich die Araber (Mauren) festgesetzt, die aber das ganze Mittelalter hindurch von den christlichen Völkern bekämpft wurden, bis endlich unter Jsabella von Castilien und ihrem Gemahl Ferdinand von Arragonien ihre Herrschaft durch die Eroberung von Granada (1492) vernichtet wurde. §• 53. Maximilian I. (1493—1519). Al^ Friedrich nach langer, schwacher Regierung starb, setzte Deutschland seine Hoffnung auf den für alles Gute beseelten und kräftigen, oft nur zu stürmischen Maximilian. Durch die Verheiratung seines Sohnes Philipp mit der spanischen Prinzessin Johanna brachte er später die spanischekron e an das Haus Oest erreich. (Ein Krieg mit Frankreich und Italien lief für ihn unglücklich ab, und ein anderer mtt den Türken kam nicht zu Stande, weil die Fürsten und Städte ihm nicht berstehen wollten.) Im Jahre 1495 ordnete Maximilian den ewigen Landfrieden an und hob dadurch das Faustrecht auf. Die Streitigkeiten wurden durch das von chm neu errichtete Reichskammergericht (in Speier, später in Wetzlar) entschieden.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 112

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 112 — mit der Einführung des Christenthums zugleich deutsche Kultur verbreitete (Anlegung deutscher Städte, wie Culm, Thorn, Elbing, Königsberg). 1309 wurde der Sitz des Hochmeisters von Venedig nach Marienburg verlegt und seitdem dehnte der Orden sein Gebiet mehr und mehr aus. bis die Niederlage bei Tannenberg 1410 gegen den König von Polen seine Macht brach. .Im Frieden zu Thorn 1466 verlor er Westpreußen an Polen und musste die polnische Lehnshoheit über Ostpreußen anerkennen. Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg trat 1525 der Reformation bei und nahm Preußen als erbliches Herzogthum von Polen zu Lehen. Sein Sohn, der blödsinnige Herzog Albrecht Friedrich (1568—1618), hinterließ das Land seinem Schwiegersöhne, dem Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg. Zweiter Abschnitt. Vom westfälischen Frieden bis zum Anfange der französischen Revolution (1648-1789). §. 27. Ludwig Xiv. (1643-1715). Während Deutschlands Kraft nach dem 30jährigen Kriege völlig gebrochen war, erhob sich Frankreich zu einer bedeutenden Macht. Nach Ludwigs Xiii. Tode regierte dort dessen öjähriger Sohn Ludwig Xiv. Während seiner Minderjährigkeit leitete ein Italiener, Cardinal Maz arini, welcher der Schüler und Nachfolger Richelieu's war, die Regierung. (Aufruhr der Pariser, Krieg der Fronde, Prinz Conds.) Frankreich gewann unter Mazarin außer den Erwerbungen im 30jährigen Kriege auch einige spanische Besitzungen. Nach seinem Tode ergriff der 17jährige Ludwig Xiv. selbst die Zügel der Regierung als unumschränkter Selbstherrscher. Er war ein reichbegabter, aber rühm- und ländergieriger Fürst. Nachdem sein Finanzminister Colberl durch einsichtsvolle Verwaltung die Einnahmen des Staates vermehrt, und der Kriegsminister Flotte und Heer gerüstet hatte, begann er seine Raubkriege. 1. Zunächst (1666) erhob er, als sein Schwiegervater der König Philipp Iv. von Spanien gestorben war, ungerechte Ansprüche auf das spanische Flandern. Allein England, Holland und Schweden zwangen ihn im Frieden von Aachen (1668) mit nur 12 Grenzstädten fürlieb zu nehmen. 2. Dann begann er 1672 in Verbindung mit England und Schweden den Krieg mit Holland. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg, stand den Holländern bei, konnte aber nur wenig thun, da der Kaiser keine ernstliche Hilfe leistete. Als jedoch später England austrat, wurden die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt und die Schweden, durch Ludwig zu einem Einfalle in Brandenburg gereizt, in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 vom großen Kurfürsten vollständig besiegt. Derselbe gewann dadurch Vorpommern, musste es aber wieder herausgeben, da der Kaiser die Vergrößerung Preußens fürchtete. Da auch der kaiserliche Feldherr Montecuculi die Franzosen am Rhein geschlagen hatte, schloss Ludwig den Frieden zu Nimwegen 1678 und erhielt die Franche Comte und 16 Städte in Flandern und im Hennegau.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 114

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 114 — Der tapfere Prinz Eugen, des Kaisers Feldherr, besiegte die Franzosen in Italien, vereinigte sich dann in Deutschland mit den Engländern unter Marlborough und beide schlugen die vereinigten Franzosen, Baiern und Preußen (letztere unter Leopold von Dessau) bei Hochstedt 1704. Die Franzosen gingen zurück und Baiern wurde von Eugen besetzt. Kaiser Leopold starb 1705 und sein Sohn Josef I. (1705—1711) setzte den Krieg fort. Er erklärte den Kur» fürsten von Baiern (der nach Frankreich geflohen war) für abgesetzt und gab die Oberpfalz an den Kurfürsten von der Pfalz. Marlborough siegte bei Ramillieö 1706 über die Franzosen und nahm die spanischen Niederlande ein. Prinz Eugen nahm in Folge des Sieges bei Turin, wo die Preußen unter Leopold von Dessau mit fochten, Mailand, Sardinien und Neapel in Besitz. In Spanien und Deutschland aber hatten die Franzosen mehr Glück. Nach der Vereinigung Marlboroughs und Eugens siegten dieselben zuerst bei Qudenarde (1708) und sodann bei Malplaquet (1709). Ludwig Xiv. wollte hierauf Frieden schließen und seine Ansprüche auf Spanien preisgeben. Aber als man verlangte, dass er seinen Enkel Philipp selbst aus Spanien vertreiben sollte, setzte er den Krieg fort. — Da wurde plötzlich Marlborough von der englischen Regierung abberufen , der Kaiser Josef starb und Karl, der bisherige Prätenbent der spanischen Krone, würde als Karl Vi. (1711—1740) Kaiser von Deutschland Aus Furcht, das Haus Oesterreich möchte zu mächtig werben, zogen sich die Verbüubeteu zurück und schloffen 1713 den Frieden zu Utrecht. Philipp V. (aus dem Hause Bourbon) wurde König von Spanien und Indien, England erhielt Gibraltar, N ensou udland und Neuschottland, und Preußen bekam Ober gelbe ru. Der Kaiser setzte ohne Erfolg den Krieg fort, schloss im nächsten Jahre (1714) zu Rastatt Friebe und erhielt die spanischen Nieberlanbe, Neapel, Mailaub und Sarbinien. Die Kurfürsten von Baiern und Köln bekamen ihre Länber wieber. Bald barauf, 1715, starb Ludwig Xiv. §. 29. Kaiser Karl Vi. (1711-1740). Schon im Jahre 1700 hatte zwischen Schweden unter Karl Xii. und Russland», Polen und Dänemark der nordische Krieg begonnen, welcher 1721 damit endete, dass Schweden seine deutschen Besitzungen verlor. Preußen bekam Pommern, und Hannover erhielt Bremen und Verden. Außer zwei Kriegen mit d en Türken, von denen der erste unter Eu gen glücklich, und der zweite unglücklich verlief, wurde Karl Vi. auch in den polnischen Erbfolgekrieg (1733—1738) verwickelt. August Ii., König von Polen, war gestorben, und Frankreich (Ludwig Xv.) wünschte den von den Polen gewählten Stanislaus Les-czinskh auf den Thron, während Oesterreich und Ru sslanb für A ugust Iii. von Sachsen stimmten.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 120

1875 - Braunschweig : Bruhn
120 f,r izs44vtten schlesischen Krieg, nachdem er ein Bündnis mit Kai- iei &**} Y und Frankreich geschlossen hatte. k„v b™"9 in Böhmen ein und Karl erobert- sein Bai er» wie- Jfe" kurz darauf und sein Sohn Maximilian schloss den Kurfli r st e nt h u m^B ai Jrn. Wtc °“f °ef,Crrei* und 6*(t fein (174?—1765) nun tourbe Maria Theresias Gemahl Franz I. ... Nachdem Friedrich die Oesterreicher bei Hohenfriedberg und die verbündeten wachsen beikesselsdors (der alte Dessauer) geschlagen nnddres- »ffasr't ^tie, wurde ihm im Frieden zu Dresden (1745) der Besitz Schlesiens zuerkannt. J ^.^bssen hatte Maria Theresia immer noch mit Frankreich in den österreichischen Niederlanden zu kämpfen und hauptsächlich durch die Hilfe der Kaiserin Katharina von Russland kam es 1748 in Aachen zu einem Frieden, in dem Oesterreich alle seine Besitzungen, bis auf das an an Preußen) 9eß 6 Schlesien, wieder zurück bekam (1744 fiel Ostfriesland §• 35. Der siebenjährige Krieg (1756-1763). Die Friedensjahre von 1746 56 wurden von Friedrich dem Großen angewendet zur Hebung der Industrie, zur Besserstellung de« Bauernstandes, zur Belebung des Ackerbaues und des Handels und zur Mehrung und Ver-^M.litarweseu«; von Maria Theresia zur Abstellung maucher Mlsbrauche in der Verwaltung, znr bessern Regulierung des Staats- und Kriegswesens und zur Abschließung folgenreicher Bündnisse." ,,, ^der Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und hatte ^ auf en Rath ihres klugen Ministers Kaunitz, mit Frankreich 1' Marquise Pompadur), Russland (Elisabeth) und Sachsen (Ärmster Brnhl), verbunden. Als Friedrich im Geheimen von diesem Bündnis erfuhr, brach er mit 70,000 Soldaten unvermutet in Sachsen bin und besetzte Dresd e n. Hiermit begann 1756 der sieb enjäh rige Krieg, auch der 3. schlesische Krieg genannt. Bei Pirna schloss Friedrich mit einem Theile seines Heeres die sächsischen Truppen ein, während er mit der Hauptmacht nach Böhmen zog und in der Schlacht bei Lo wositz das bedeutende Heer des österreichischen Feldherrn Brown schlug. Bald darauf erga- :eü ' nbte wachsen bei Pirna. Friedrich blieb in Dresden und das sächsische Land musste schwere Lasten tragen. traten auch die Schweden und das deutsche Reich ru Friedrichs Feinden so dass ihm eine halbe Million Krieger entgegen zogen, bettelt er kaum 200,000 Soldaten entgegenstellen konnte. Während England, ^nnover, Hessen-Cassel und Gotha, Friedrichs Bundesgenossen, die Franzosen abhielten, und ein Theil seines Heeres gegen ^"ssen Zog,.gewann er bei Prag (6.Mai 1757) durch den Mut und Hel-rentob Schwerins einen Sieg über die Österreicher. Aber kurze Zeit

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 128

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 128 — dennoch im Frieden zu Basel (1795) das linke Rheinufer in den Händen der Franzosen. 4. In Süddeutschland schlug der Erzherzog Karl von Oesterreich die französischen Generale Jourdan und Moreau und nöthigte sie zum Rückzüge über den Rhein. 5. In Italien hatte Napoleon Bonaparte den Oberbefehl über das französische Heer und erfocht eine Reihe von glänzenden Siegen, zwang Sardinien zum Frieden und zum Abtreten von Savoyen und Nizza, ebenso mussten Neapel und der Papst den Frieden mit schweren Opfern erkaufen, dann bildete er in Oberitalien eine cisalpinische und ans Genua eine ligurische Republik. Endlich drängte er die Oesterreicher unter dem Erzherzog Karl durch Kärnthen und Steiermark bis Wien zurück, bis endlich der Friede zu Campo Formio (1797) dem Kriege ein Ende machte. Oesterreich verlor die Lombardei und die Niederlande und erhielt als geringe Entschädigung Venedig und Dalmatien. 6. Der Seekrieg. Die Engländer eroberten unterdes Korsika und die meisten französischen Besitzungen in West- und Ostindien. Um diese Besitzungen wieder zu ersetzen und den Engländern die Macht im Mittelmeere und in Asien zu nehmen, segelte Bonaparte nach Aegypten, nahm unterwegs den Johannitern Malta weg, erstürmte Alexandrien und eroberte nach dem Siege bei den Pyramiden (1798) fast ganz Aegypten. Dagegen vernichtete der englische Admiral Nelson bei Abukir (westl. von Alexandrien) die französische Flotte. Bonaparte drang darauf nach Palästina vor und schlug die Türken am Berge Tabor. (Vergebliche Belagerung von St. Jean d'akre und Rückkehr nach Kairo.) Nach der Land-Schlacht bei Abukir, in welcher er die Türken besiegte, ging er in Folge der Nachrichten aus Frankreich dahin zurück (Kleber in Aegypten). §• 44. Die Zweite Loalition gegen Frankreich (1798). Oesterreich, Russland, Neapel und die Türkei schlossen nun ein zweites Bündnis gegen Frankreich. Neapel wurde besiegt und in eine Republik (die parthe-nopäische) verwandelt. Erzherzog Karl drängte dagegen die Franzosen wieder aus Deutschland und der russische General Suwaross eroberte fast ganz Italien, als bald darauf ein Theil seiner Armee bei Zürich geschlagen wurde, rief ihn sein Kaiser (Paul) zurück. Unterdessen kehrte Napoleon aus Aegypten zurück, stürzte die Direktorialregierung, führte eine neue Verfassung ein und ließ sich zum ersten Con« snl mit fast monarchischer Gewalt wählen (1799). Nun ging -er mit begeisterten Truppen wieder nach Italien über den großen St. Bernhard, besiegte die Oesterreicher bei Marengo (1800) und eroberte Oberitalien. Da auch Moreau in Deutschland (Schlacht bei Hohenlinden) bis Linz vorrückte, so kam es 1801 zum Lünev iller Frieden, in welchem das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten wurde. Im Jahre 1802 schloss auch England zu Amiens mit Frankreich Frieden. Nun kehrte auch in Frankreich Ruhe und Ordnung zurück (Wiederher-

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 129

1875 - Braunschweig : Bruhn
stellung der katholischen Kirche in Frankreich, Rückkehr vieler Emigranten), Bonaparte ließ sich (1802) znm Consnl auf Lebenszeit wählen (Ermordung des Herzogs von Enghien und Verbannung Moreaus) und erklärte sich 1804 als Napoleon 1. zum erblichen Kai fer der Franzosen. §. 45. Die dritte Eoalttüm (1805). Nach feiner Thronbesteigung ließ sich Napoleon vom Papste salben, dann gestaltete er bte italienische Republik wieber zu einem Königreiche um und setzte sich als König von Italien die eiserne Krone aufs Haupt (1805). Sein 'Stiefsohn Eugen würde Vicekönig von Italien (1806). England bewirkte, ba es schon 1803 zu neuem Bruche gekommen war und Napoleon Hannover besetzt hatte, im Jahre 1805 die dritte Coalition zwischen England, Russland, Oesterreich und Schweden. Dagegen verbanden sich mit Napoleon Baiern, Würtemberg und Baden. Napoleon zog fast ohne Kamps (General Mack in Ulm) in Oesterreich ein und besetzte Wien, besiegte die Russen und Oesterreicher in der Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805) und biktierte den' trieben zu Pressburg (1805). Oesterreich trat Venebig an Italien und Throl an Baiern ab. (Preußen musste Ansbach, Cleve und Neufchatel gegen Hannover eintauschen. Neapel musste sein Land an Napoleon abtreten, mit Ausnahme von Sictlien, welches berselbe seinem Bruder Joses gab. Die batavifche Republik erhielt Napoleons Bruder Ludwig als Königreich Holland, und fein Schwager Mürat würde Großherzog von B erg am Rhein.' Im Jahre 1806 stiftete Napoleon zwischen Baiern, Würtem berg, Baden, Hessen, Nassau und mehreren anberen kleinen beutfchenfürsten den Rheinbund. Er selbst ließ sich zum Protektor des Bundes wählen, um so die deutschen Fürsten in feine Gewalt zu bekommen. Die erste Folge dieses traurigen Rheinbundes war die Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation, 1806. Franz Ii. legte feine 'Würbe als beutfcher Kaiser nieber und nannte sich mm Franz I., Kais er von Oesterreich. §. 46. Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. , Dieser gerechte, brave, willensfeste und vielgeprüfte Fürst, unter besten Regierung Preußen und Deutschland tief erniedrigt, aber auch später wieber hoch empor gerichtet werben sollte, bestieg den preußischen Thron 1797 im 28 Jahre seines Lebens. Eine treue Gefährtin in Glück und Unglück hatte er an feiner Gemahlin Louije, einer Frau, bte mit leiblichem und geistigem Liebreiz in hohem Maße ausgestattet war. Sie war der Liebling des ganzen Preußenvolkes, wozu ihre Leutseligkeit und ihr wohlthätiger Sinn genugsam Veranlassung gaben. Sofort nach seinem Regierungsantritte entließ der König die unliebsamen Minister Bischofswerder und Wöllner und ermahnte durch eine besondere Kabinetsordre alle Beamten des Staates, ihre Schuftigkeit zu thun, ba der Staat nicht reich genug sei, um unthätige und müßige ©lieber zu besolden. In allen Zweigen der Verwaltung trat unter feiner Regierung Ordnung und Sparsamkeit ein, so dass nach und nach bte Hälfte der Staatsschuld et Teilt, Meligeschichle, g

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 133

1875 - Braunschweig : Bruhn
§. 49. Brr Kongress zu Wien und der Feldzug vom 1815. Um die durch einen langjährigen Krieg in Verwirrung gekommenen Angelegenheiten Deutschlands und Europas wieder zu ordnen, wurde am 1. November 1814 von den verbündeten Mächten ein Monarchen-Kongresö zu Wien eröffnet. Die Verhandlungen gingen aber nur sehr langsam vorwärts, und nur eine unerwartete Gefahr führte die schnelle Einigung herbei. Napoleon war nämlich von der Uneinigkeit in Wien und von der Unzufriedenheit der Franzosen mit ihrem Könige unterrichtet, verließ deshalb heimlich sein Elba und landete am 1 März 1815 an der französischen Küste bei Cannes in der Provence. Von dort aus zog er schnell über Grenoble und Lyon nach Paris. Ueberall trat das Volk und Militär zu ihm über. Der König Ludwig musste fliehen, und Napoleon machte sich wieder zum Kaiser von Frankreich (20. März 1815). Sein Schwager Miirat, dem man Neapel gelassen hatte, suchte sich gleichzeitig der österreichischen Besitzungen in Italien zu bemächtigen, wurde aber besiegt und seines Thrones entsetzt. Später, als er sein Land wieder erobern wollte, wurde er gefangen genommen und erschossen. Trotz Napoleons Friedensversicherungen sandten die verbündeten Mächte dennoch eine große Armee unter Wellington und Blücher aus, und zogen durch die Niederlande dem neugebildeten 150,000 Mann starken französischen Heere entgegen. Bei Ligny wurde Blüch er von der Uebermacht Napoleons besiegt, aber bei Waterloo (Belle-Alliance), wo Napoleon anfänglich die Engländer unter Wellington allein gegen sich hatte, wurde durch Blüchers Hilfe das französische Heer am 18. Juni 1815 vollständig geschlagen. Hiermit war Napoleons zweite Herrschaft, die hundert Tage gedauert hatte, wiederum zu Ende. Er selbst entsagte zu Gunsten seines Sohnes seinen Ansprüchen auf Frankreich und wollte sich nach Amerika einschiffen, wurde aber an der Flucht gehindert und auf Beschluss der Verbündeten von den Engländern nach der Insel St. Helena verbannt, wo er im Jahre 1821 am 5. Mai starb. Die Verbündeten zogen indess wieder in Paris ein und schlossen den zweiten Pariser Frieden am 20. November 1815. Frankreich wurde jetzt aus seine Grenzen von 1790 beschränkt, musste 700 Millionen Frs. Kriegsentschädigung zahlen und bis zur Abzahlung dieser Summe ein Bundesheer von 150,000 Mann in seinen Grenzfestungen und Grenzländern aufnehmen. Die geraubten Kunstschätze aus anderen Ländern wurden von Frankreich ebenfalls wieder herausgegeben. §. 50 19er deutsche Sund. Der heilige Sund. Unterdessen waren auch die Kongress-Verhandlungen in Wien geschlossen, das deutsche Reich in einen Staat enbund verwandelt, und ein besonderer Vertrag, die deutsche Bmdkzkkte vom 8 Juni 1815, setzte folgende Bestimmungen (efh

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 135

1875 - Braunschweig : Bruhn
Der beständige Sitz der Bundesversammlung war Frankfurt a. M. Das Bundesheer betrug 300,000 Mann. (Damit Europa und Deutschland ferner vor solchem Elende und solcher Erniedrigung bewahrt bleiben möchte, stifteten die 3 Monarchen Alexander von Rusvland, Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und Franz Ii. von Oesterreich am A. isiemtomhyr 181?» hen hetlioeii 58unb. Rwed des Bundes war, sich im Luune des Evangeliums brüderlichen Beistand zu leisten und die Völker m Liebe^ Gerechtigkeit und Friedeil zu regieren. In diesen Bund wurden bald alle christlichen Staaten aufgenommen außer England, dem Kirchenstaat und Nordamerika^ Frankreich erhielt den Zutntt rum beiliaen Bunde erst auf sein Ansuchen beim Furkfenkonqress in Aachen 1818, auf welchem die Verbündeten darin einwilligten, dass Frankreich noch besetzende. Heere das Land räumten. §. 51. Deutschland bis 1848. Nachdem in Deutschland der Friede wieder hergestellt war, suchten die Fürsten ihre eigenen inneren staatlichen Verhältnisse zu ordnen. Doch wurden die Hoffnungen der Völker nicht überall erfüllt, wie man es nach den Befreiungskriegen gehofft hatte. Einige Staaten erhielten Constitutionen, z. B. Baiern, oder stellten ihre Landstände wieder her, wie Preußen, wachsen und ©cftcttcid)* ... , Im Jahre 1817 wurde in den protestantischen Staaten das 300jährige Reformationsjubiläum gefeiert, bei welcher Feier auch eine Vereinigung aller Protestanten beabsichtigt wurde (Union), doch kam dieselbe nur in Pieurcti m Stande. Als im Jahre 1830 in Frankreich die Julirevolunon ausbrach, die dem Bourbonen Karl X. die Krone kostete, und Ludwig Philipp, aus dem Hause Orleans, auf den Thron kam, regte sich die Unzufriedenheit mit den bestehenden Regierungsformen auch wieder in anderen Ländern und vornehmlich auch in Deutschland. In den Staaten Braunschwelg (wo man den Herzog zur Flucht zwang), Sachsen, Hannover, Kurhessen rc. brachen sogar Unruhen ans. Alle vier Staaten bekamen balv darauf eine Constitution. . < Ttt Preußen, wo der gerechte und milde König Frle drich Wu H elm lll. noch regierte, wurde von diesen Unruhen* nur wenig berührt. Dieser tbätrge fürsorgliche Fürst starb im Jahre 1840, und ihm folgte sein kunstsinniger und frommer Sohn Friedrich Wilhelm Iv. Dieser durch sein vielseitiges Wissen ausgezeichnete Fürst sollte eine verhängnisvolle Zeit durchleben. Bei seinem Regierungsantritte gelobte er, dass er ein gerechter Achter und treuer Laudesherr sein wollte, er versprach, das Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe zu den Menschen zu führen. , Aber es war, wie in den meisten europäischen Staaten, auch m Preußen das Verlangen nach einer freien Verfaffung erwacht. Der König indes meinte, dass seinem Volke nur ein persönliches Regiment einzig und allein fromme; und so entstand, hervorgerufen durch diese ^erstreitenden Ansichten, Unheil für einen der edelsten Fürsten und ein braves Voll
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