— 66 —
der 19jährige Kurprinz Karl Emil war ihm in den Krieg gefolgt. Im November 1674 erkrankte er an einem hitzigen Fieber, zu dessen Heilung er sich nach Straßburg begab. Aber das Übet ward nur schlimmer und am 1. Dezember verschied er. (Beine Talente wie sein Charakter hatten zu großen Hoffnungen berechtigt.
Der Feind ließ dem Kurfürsten keine Zeit, sich dem Schmerz, dem Trübsinn über den herben Verlust des Sohnes hinzugeben. Jetzt eben bedrohte er ihm die Existenz des Staates. Um den Kurfürsten vom Kriegsschauplätze abzuziehen, hatte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark bewogen. Sie wurden jedoch von dem herbeieilenden Kurfürsten am 18. Juni 1675 in der denkwürdigen Schlacht bei Fehrbellin vollständig geschlagen.
Während Friedrich Wilhelm, nun der „Große Kurfürst" genannt, auch in den folgenden Jahren im Sunde mit Dänemark erfolgreich gegen die Schweden kämpfte, wütete der Krieg gleichzeitig am Rhein, in den Niederlanden und in den Pyrenäen fort. Insbesondere wurden die Mosel- und Saargegenden von den Franzosen in schreckenerregender Weise verwüstet. Erst der Friede von Nymwegen machte dem schrecklichen Blutvergießen ein Ende.
In dem dritten von Ludwig Xiv. heraufbeschworenen Kriege, dem sogenannten pfälzischen (1688—1697), galt es wiederum, das Deutsche Reich zu schädigen. Die blühendsten Städte, Worms, Speier, Frankenthal, Mannheim wurden vernichtet, die schrecklichsten Greuel verübt. Auch das Elsaß ward in Mitleidenschaft gezogen. Aus dem Kriege wurde ein europäischer, indem auch Holland, England, Spanien und andere Länder gegen Frankreich eintraten. Ludwig zeigte sich schließlich zum Frieden geneigt. Da war es unter den deutschen Fürsten vornehmlich der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1713), der den Kaiser Leopold 1696 in getreuester Schilderung der Sachlage auf eindringlichste Weise von der Notwendigkeit der Rückerwerbung Straßburgs zu überzeugen suchte. Umsonst, im Ryswicker Frieden (1697) wurde Ludwig der Besitz des Elsasses nebst Straßburg bestätigt; nur mußte er Freiburg, Philippsburg und Breisach abtreten. Von Breisach behielt er nur den Brückenkopf auf der linken Rheinseite, das heutige Fort Mortier. Im Jahre 1699 wurde durch Vauban die Festung Neu-Breisach angelegt. — In dem spanischen Erbfolgekriege (1701—1714) ließen die Deutschen die günstige Gelegenheit, das Elsaß wieder
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Emil Karl Ludwig_die_Schweden Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Leopold Leopold Ludwig_der Ludwig Mortier
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Schweden Rhein Niederlanden Worms Frankenthal Mannheim Holland England Spanien Frankreich Brandenburg Elsasses Freiburg Philippsburg Breisach Breisach
Frankreich. Spanien. 171
4. Frankreich. Spanien.
Der Kampf zwischen Reformierten und Katholiken war am hef-tigsten in Frankreich und in den Niederlanden; in Italien,
Portugal, Spanien zeigten sich nur geringe Spuren der neuen Lehre,
die sehr bald durch die Inquisition beseitigt wurden. Dagegen gab es in Frankreich eine groe reformierte (hugenottische")
Partei, zu der sogar Prinzen von Geblte gehrten, während das Knigtum und das mchtige Geschlecht -der Guisen treu zum Katho-lizismus standen. Die. Folge dieser Spaltung waren blutige Religionskriege. Endlich wurden auf Befehl der Katharina von Me-djcis und ihres Sohnes, des Knigs Karl Ix, in einer Nacht (24. August 1572) alle Hugenotten in Paris und den grereu^ltz) Stdten bingemordet. Diese Nacht fhrt den Namen Bartholomusnacht oder Pariser Bluthochzeit. Aber auch so erreichte die katholische Partei ihren Zweck nicht; neue Religionskriege, in welchen der letzte König aus dem Hause Valois, Heinrich Iii,
durch die Hand eines fanatischen Priesters fiel, folgten der Blutthat.
Endlich bestieg Heinrich Iv von Navarra, der bisherige Fhrer der Hugenotten, nach schweren Kmpfen den Thron (15891610). Er trat Mar zum Katholizismus zurck, gewhlte aber seinen frheren.... (Glaubensgenossen im Edikt von Nantes (1598), Sicherheit und 1598 Duldung. Mit Heinrich Iv beginnt die Herrschaft der Bom-bonen. ,
In Spanien herrschte Philipp Ii. (15561598), der Soh^ 1556-1598 Karls V, der, von Herrschsucht erfllt, eine spanische Universal-monarchie herstellen wollte, die. ihre Hauptsttze im strengsten Katho-u lizismus finden sollte. Daher trat er nicht nur in Spanien, sondern-auch in den Ni.ed erlangen._mit blutiger Strenge gegen Jak.. neue Lehre aus und untersttzte auch in Frankreich und England die fatho=y lische Partei, in der Hoffnung, da diese Lnder ihm spter zufallen wrden. Die Folge war ein Aufstand, der freiheitsliebenden? Niederlnder (1566), der zwar.von dem Herzog Alba fr den4566 Augenblick niedergeworfen wurde (1567), aber nach der Hinrichtung ^567 der Grafen Horn und Egmont unter der Oberleitung des staats-mnnisch klugen Wilhelm von Dramen, des Schweiger*", bald aus der See wieder aufloderte und in den 7 nrdlichen Provinzen, i.
welche Wilhelm in der Utrechter Union geeint hatte (1579), die s Oberhand gewann. Nun verwandte Philipp die reichert Krfte Spaniens gegen das kleine Land, welches ihm den zhen Widerstand der Verzweiflung entgegensetzte. Wirklich kam es nach der Ermordung Wilhelms in Delft (1584) und der Eroberung Antwerpens durch 1584 den groen Feldherrn, Alexander von Parma (1585), an den 1585 Rand des Verderbens; da brachte die Eroberungssucht Philipps die Rettung. Er rstete gegen Elisabeth von England, die ihn durch
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Katharina_von_Me-djcis Karl_Ix Karl August Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv_von_Navarra Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Philipp_Ii Philipp Karls Wilhelm Wilhelm Philipp Philipp Wilhelms Wilhelms Alexander_von_Parma Alexander Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Frankreich Spanien Frankreich Niederlanden Italien Portugal Spanien Frankreich Paris Nantes Spanien Karls Spanien Frankreich England Spaniens Delft England
Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 189
Boileau, der Redner Bossuet, der Prosaschriwelln Fnelon u. A.(.
machten die franzsische Literatur zu 5ertonangebenden in Europa.
Kein Wunder, wenn, mau in tj.ejn .gmz.....zermte^n_ Deutschlalld . die.
Fxanznsen als die qeborcm.'n ^erre^umllck.
2. Die Raubkriege Ludwigs Xiv.
Die groe, eben geschilderte Macht benutzte Ludwig Xiv zur Bedrckung und Beraubung seiner schwcheren Nachbarn. Man hat daher seine ersten Kriege die Raubkriege genannt.
1. Der Devolutionskriea (16671668). Als der schwache König 1667-1668 von Spanien Ph iltpp lv (1665) gestorben war, beanspruchte Lud-
wig Xiv als der Gemahl der ltesten Tochter Philipps, gesttzt auf das sogenannte Devolutionsrecht, nach welchem die Kinder erster Ehe vor -den Kindern der zweiten Ehe den Vorzug in der Erbschaft haben sollten, vor dem König Karl Ii den Besitz der spanischen Niederlande. Er drang dort mit einem Heere ein,,
wurde aber durch ein Bndnis zwischen England, Holland und; Schweden, die sog. Tripleallianz, im Frieden zu Aachen (1668) gezwungen, sich mit der Erwerbung einer Reihe von Stdten an der niederlndischen Grenze, die alsbald Vauban zu starken Festungen umbaute, zu begngen.
2. Der bollndiscke Kriea (16721678 [1679]). Ludwig Xiv 1672-1678 beschuldigte Holland, seine Plne vereitelt zu haben, und beschlo deshalb, sich schwer an diesem Staate zu rchen. Er gewann im
stillen England, Schweden und eine Anzahl deimcher Grstenla^e zu Verbndeten und brach dann pltzlich mit drei Heeren in diesen Staat ein, der auf keinen Angriff vorbereitet war. Holland kam an den Rand des Verderbens, da auch die englische und franzsische Flotte sich zum Angriff vereinten. Allein es wurde durch zwei Umstnde gerettet. Erstlich wurde durch eine Revolution die bis-herige Regierung dieses Staates gestrzt, und Wilhelm Iii von Oranien, ein Nachkomme des berhmten Wilhelm, der gegen Philipp Ii (f. S. 171) gekmpft hatte, an die Spitze des Staates gestellt. Wilhelm Iii war ein wrdiger Gegner Ludwigs; durch seine umsichtigen Maregeln hielt er, auch durch die Witterung unter-sttzt, die Fortschritte der Franzosen auf. Zweitens erhob sich aber auch ein deutscher Fürst, Friedrich Wilhelm I von Brau-denburg, der groe Kurfürst", zur Verteidigung der bedrngten Hollnder, da er wohl einsah, welche Gefahr fr Deutschland aus der Eroberung dieses Staates erwachsen wrde. Er fiel in die Lnder der mit Ludwig Xiv verbndeten deutschen Fürsten ein und ntigte so die Franzosen, durch Entsendung eines Heeres gegen ihn,
ihre Krfte in Holland zu schwchen. Freilich wurde er bald darauf durch die Uebermacht zum Frieden zu Vossem gezwungen (16 73), 1673 aber mit der gewonnenen Zeit war fr Holland alles gewonnen.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Boileau Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig Philipps Philipps Karl_Ii Karl Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm_Iii_von_Oranien Wilhelm Wilhelm Philipp_Ii Philipp Wilhelm Ludwigs Ludwigs Friedrich_Wilhelm_I_von_Brau-denburg Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Ludwigs_Xiv Europa Ludwigs_Xiv Spanien England Holland Schweden Aachen Holland England Schweden Holland Deutschland Holland Holland
Der spanische Erbfolgekrieg. 205
lich die Schlacht bei Oudenarde (1708) gewannen. Zum ersten 1708 Male in seiner langen Regierung sah sich Ludwig gezwungen, bei seinen Feinden um Frieden zu bitten. Aber die Bedingungen, die man stellte, schienen ihm zu hart. Er nahm sie daher nicht an und suchte durch die Verffentlichung derselben den Patriotismus der Franzosen zu entflammen. Und wirklich gelang es ihm noch einmal,
eine groe Armee unter der Anfhrung des Marschalls Villars in das Feld zu stellen. Aber auch diesmal war er nicht glcklich. Marl-borough und Eugen griffen die Franzosen in ihren Verschanzungen bei Malplaquet an (1709) und erfochten in dieser blutigsten 1709-Schlacht des 18. Jahrhunderts (der Gesamtverlust wird auf 42 000 Mann angegeben) einen neuen Sieg. Nun war Ludwig bereit, auf die ganze spanische Monarchie, auf Straburg und seine Reunionen zu verzichten und eine ganze Reihe Städte an der Grenze der Niederlande und Savoyens abzutreten. Die Verbndeten der- langten aber noch weiter, da er auch in Spanien den Krieg gegen seinen Enkel führen solle. Diese Forderung wies Ludwig mit den Worten zurck, da er, wenn einmal Krieg gefhrt werden sollte,
lieber fr, als gegen die Seinigen kmpfen wollte. Und die Verbndeten sollten es bald bereuen, den Bogen zu straff gespannt zu haben.
Nur in Spanien hatten die Franzosen zuletzt mit Erfolg ge= kmpft. Denn wenn auch die Englnder die Felsenfestung Gibraltar durch berrumpelung weggenommen hatten (1704), und Philipp V 1704 vor dem Erzherzog Karl, dem zweiten Sohn Leopolds I, der besonders in Catalonien bedeutenden Anhang hatte, wiederholt aus Madrid hatte weichen mssen, so hatte doch zuletzt Vendme durch die Schlacht bei Villaviciosa (1710) die Hauptstadt wieder erobert 1710 und Karl auf Catalonien beschrnkt.
d. Der Umschwung und der Friede. An diese glckliche Wen-duug des Krieges in Spanien schlo sich ein Umschwung in Eng-land, wo die Partei der Whigs und mit derselben Marlborough gestrzt wurde (1711). Das neue Toryministerium war dem Kriege 1711 abgeneigt und begann nach dem Tode des Kaisers Joseph I Friedensunterhandlungen mit Ludwig. Denn da jetzt Karl die streichi-schen Besitzungen erbte, so wrde, wenn derselbe auch Spanien er-worben htte, eine Habsburgische Universal-Monarchie hergestellt worden sein, gegen welche Holland und England immer angekmpft hatten.
Aus diesen Grnden schloffen Holland und England mit Lud-wig Xiv den Frieden zu Utrecht (1713), nach welchem Spanien 1713 und Amerika an Pmm-tzmzmu, Neapel, Sardinien, Mai-land und die Niederlande an Ostreick,. Sicilien an Savoyen, Gibraltar, Minorka und wichtige Besitzungen in Nordamerika an Enaland kommen sollten. Der Kaiser und das Reich nahmen diesen Frieden zwar nicht an, aber das Kriegsglck entschied sich gegen sie, so da sie schlielich in dem Frieden zu Rastatt und Baden sich
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Eugen Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Philipp_V Philipp Karl Karl Leopolds Karl Karl Marlborough Joseph Ludwig Ludwig Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Savoyens Spanien Spanien Leopolds Catalonien Madrid Spanien Spanien Holland England Holland England Spanien Amerika Neapel Sardinien Niederlande Sicilien Minorka Nordamerika Rastatt Baden
Karl Vi. 209
langen Regierung, in einer sogenannten pragmatischen Sanction die Zustimmung der wichtigsten europischen Staaten fr die Nach-folge der Maria Theresia zu gewinnen. Zu diesem Zwecke lie er sich in weitlufige Unterhandlungen ein und berhrte dabei die Mahnung des Prinzen Eugen, da die beste pragmatische Sanction ein tchtiges Heer von 200000 Mann sei. Sonst war Karl Vi ein schwacher Mann, der sich vielfach von der spanischen Hofpartei leiten lie und darber die ebenso khnen als klugen Ratschlge Eugens bersah. Am Ende seines Lebens fhrte Karl Vi zwei Kriege, die beide hchst unglcklich sr ihn endeten. Der erste war der sogenannte polnische Erbsolgekrieg (17331735). August von Polen war 1733-1735 gestorben; die beiden Bewerber um die Krone waren Stanislaus Leszinsky, der von Frankreich untersttzt wurde, weil seine Tochter mit Ludwig Xv verheiratet war, und August Iii, der Sohn Augusts Ii, welcher die Untersttzung Rulands geno. Karl Vi nahm gleichfalls fr diesen Partei, weil er dadurch die Zustimmung Sachsens, das Erbansprche auf einzelne streichische Lande hatte, zur pragmatischen Sanction zu gewinnen hoffte. Stanislaus wurde aus Polen vertrieben, aber am Rhein behielten die Franzosen, in Italien die Spanier, die sich ebenfalls in diesen Krieg mischten/die Oberhand. Endlich wurde im Frieden zu Wien (1735) festgestellt, da Stanislaus Polen verlieren, aber mit Lothringen entschdigt werden solle; hierfr erhielt Franz Stephan, der Gemahl der Maria Theresia, das Groherzogtum Toscana, wo damals die Medicis ausgestorben waren; serner trat Ostreich Neapel an einen spanischen Prinzen ab und erhielt dafr als Entschdigung Parma. Da Stanislaus Leszinsky keine mnnliche Nachkommenschaft hatte, so fiel Lothringen nach seinem Tode an Frankreich (1766). So hatte 1766 Karl Vi ein deutsches Reichsland seinem Vorteile aufgeopfert. Noch unglcklicher war ein zweiter Krieg, den Karl Vi in Gemeinschaft mit Rußland gegen die Trken fhrte (17371739). Die 1737-1739 streichischen Heere wurden, da sie nicht mehr von einem Eugen an-gefhrt wurden, wiederholt geschlagen. Daher schlo Karl Vi, der dem Grabe entgegenwankte, den Frieden zu Belgrad, in welchem er Belgrad, Serbien und die Besitzungen in der Walachei aufopferte (1739). Die Folge dieser Kriege war eine tiefe Zerrttung der ostreichischen Macht. Unter diesen Verhltnissen starb Karl Vi (20. Okto-1740 der 1740). Es folgte ihm Maria Theresia (174017 80). 1740-1780
8. Friedrich Wilhelm I, König von Preven"(17131740).
Whrend die Macht ftreichs unter der schwachen Regierung Karls Vi verfiel, und Frankreichs Ansehen unter der Regentschaft des sittenlosen Herzogs von Orleans tief sank, herrschte in Preußen ein König, der durch Flei^ und Sparsamkeit die Krfte des kleinen Landes in einer Weise strkte, da es selbst den greren Staaten
Deutsche Geschichte. - .
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Maria Theresia Eugen Karl_Vi Karl Eugens Eugens Karl_Vi Karl August Stanislaus_Leszinsky Ludwig_Xv Ludwig August Augusts Karl_Vi Karl Stanislaus Stanislaus_Polen Franz_Stephan Franz Maria_Theresia Maria Theresia Ostreich_Neapel Stanislaus_Leszinsky Karl_Vi Karl Karl_Vi Karl Eugen Karl_Vi Karl Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Wilhelm_I Friedrich Wilhelm Karls
Extrahierte Ortsnamen: Polen Frankreich Rulands Sachsens Polen Rhein Italien Wien Lothringen Parma Lothringen Frankreich Belgrad Belgrad Serbien Karls Frankreichs
Der erste schleiche Krieg und der streichische Erbsolgekrieg. 213
(f. S. 177) ebenfalls von Qftrct besetzt worden. Seitdem batten f diel^^enzollern ^wimmt ihre Ansprche geltend zu machen gesucht, %
ohne doch je etwas zu erreichen. Med^^war. eutschloffen, fem kleines -*tucum.^Gromacht zu machen, und da der Er-
werbung von Jlich-Berg nn "Westen unbersteigliche Hindernisse im Wege standen, so beschlo er im Osten diese Machterweiterung zu suchen; zumal die Behandlung, die sein kaiserfreundlicher Vater zuletzt von Ostreich erfahren hatte, einen solchen Schritt ihm leicht machte. Daher stellte er an Maria Theresia die Forderung, ihm / Niederschlesien abzutreten, wogegen er ihr gegen ihre brigent Feinde beistehen wolle, und rckte mit zwei Heerhaufen in. Schlesien | ein (16. Texember 1740). Das ungeschtzte Land fiel mit Ausnahme f der Festungen ohne Schwertstreich in seine Hand.
a. Der erste scklesische Kriea (17401742). Maria Theresia, 1740-1742 die be^em gewausame orgehm im yowm Grade erbittert war
und noch keine Ahnung von der feindseligen Gesinnung Frankreichs hatte, schlug die Forderungen Friedrichs kurz ab und beauftragte den General Neipperg mit der Vertreibung der Preußen. Kiefer lieferte dm. König die Schlacht.bei Wollwitz (10. April 174l). Iwr 1741 vermochte die preuische Reiterei den Angriff der ausgezeichneten streichischen Reiter nicht auszuhalten, aber die unerschtterlichen Reihen des preuischen Fuvolks warfen unter der Anfhrung des tapfern Meldmarschalls Schwerin alle Angriffe zurck und brachten zuletzt auch dciltstreichische Fuvolk zum Weichen. Friedrich hatte vor diesem Ausgange bereits die Schlacht verlassen. Dies war der erste Sieg der Preußen, welcher bewies, da die preuischen Truppen nicht nur schn", sondern auch tchtig" waren. Die Einnahme mehrerer Festungen, besonders des wichtigen Breslau, waren die nchsten Folgen des Sieges. Wichtiger waren die politischen Folgen; denn nun beschleunigten auch die brigen Gegner Ostreichs ihren Angriff.
b. Der streichische Erbsolgekrieg (1741-1748). Im Mai des 1741-1748 Jahres 1741 schlssen Frankreich, Spanien und Baiern die sogenannten Nymphenburg er Vertrge ab, zu denen auch noch Sachsen hinzutrat. Der Zweck dieser Vertrge war eine Zersplitte-
rung der streichischen Monarchie. Der ^Kurfürst Karl Albrecht* von Baiern sollte die Kaiserkrone, jjmen, streich und Tirol,
Spanien die streichischen Besitzungen in Italien, Sachsen Mhren,
Frankreich Landstriche am Rhein erhalten. Auch Friedrich trat| nun, nachdem Maria Theresia seine erneuten Antrge auf Nieder-;
schlesien abgewiesen hatte, durch den Vertrag zu Breslau (Juni 1741)1741 * in ein Bndnis mit Frankreich.
* Karl Albrecht stammte von der ltesten Tochter Ferdinands I ab und behauptete, da,.ihm nach dem Abgange der mnnlichen Habsburgischen Linie der Besitz streichs zustehe.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Ostreich Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Neipperg Friedrich Friedrich Ostreichs Karl_Albrecht*_von_Baiern Karl Friedrich_trat| Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Albrecht Karl Albrecht Ferdinands
Extrahierte Ortsnamen: Jlich-Berg Niederschlesien Frankreichs Friedrichs Schwerin Breslau Frankreich Spanien Baiern Nymphenburg Spanien Italien Sachsen Frankreich Rhein Breslau Frankreich Ferdinands
Ter zweite schleiche Krieg und der streichische Erbfolgekrieg. 215
^Ttn wrilffl 1744-1745
Ulann kaiserlicher Auxiliartruppen" siel er m Bhmen ein und J&
setzte Prag. Da aber die streichische Hauptmacht unter Karl von Hnngen und Traun schnell aus dem Elsa herbeikam, ohne von den Franzosen verfolgt zu werden, und durch 20000 Sachsen verstrkt wurde, so konnte sich Friedrich in dem feindlich gesinnten Lande nicht halten. Dagegen hoffte Maria Theresia sich wieder ^ in den Besitz Schlesiens setzen zu knnen; sie verband sich mit Elisabeth von Rußland und knpfte ihre Vereinigung mit England und Holland fester, so da die Lage Friedrichs eine sehr gefhrliche wurde,
zumal auch Batern nach dem "Tme Karls Vii seinen Frieden mit ,
Ostreich machte (1745), und etwas spter Franz Steph an, der Gemahl der Maria Theresia, als Franz I (17451705). zum Kaiser 1745-1765 gewhlt wurde. Schon dachte man an eine Zerstckelung Preuens^
schon drangen.streichische Heerhaufen in Schlesien ein; da rettete!
sich Friedrich durch die Schlacht bei Hobenfriedbera Quni 1745) 1745 aus der ersten dringenden Gefahr. Er hoffte ourcy einen 'zweiten Einfall in Bhmen den Frieden zu erzwingen, mute aber zufrieden sein, durch den Siea bei Soor l<^ent^mber 17^5) sicki den Rckzu^l745 erkmpft zu haben. Nun dachten die Verbndeten, bereits im Winter,
durch einen Marsch auf Berlin den Krieg zu beendigen. ^ Aber Friedrich kam ihnen zuvor; ohne auf die Abmabnungen Rustland^
zu. hren, rckte er indie s;1 chstz siegte bei Gronh
bennersdorf lnovember 1745), während der alte Dessauer beijb.745 Halle in Sachsen einbrack. und Me Ostreickier und^^ackijen^in ihren
festen Stellungen bei Kesselsdorf, in der Nahe von Dresdens (December 1745), vollstndig jchiug. Diese Schlacht, die letzte 2chat*745 des alten Kriegshelden7^km?v' den Krieg; denn da auch England bereits mit Friedrich sich verstndigt hatte, so schlo Ostreich und Sachsen in Dresden (1745) mit Friedrich Frieden, in welchem der^ 1745 selbe Schlesien behauptete, dagegen seinerseits Franz I als Kaiser1 anerkannte.
Nach diesem Frieden wurde der streichische Erbsolgekrieg noch zwei Jahre weiter gefhrt. England machte glnzende Eroberungen zur See, Frankreich kmpfte mit Ruhm in den Nieberlauben. Zuletzt erschien noch ein russisches Hilfscorps am Rheine. Enblich fhrte die allgemeine Erschlaffung zum Frieden zu Aachen (1748). In 1743 diesem Frieden gab England seine Eroberungen in Amerika an Frank-reich, Frankreich die seinigen in den Niederlanden an Ostreich zurck,
Ostreich endlich trat Parma, Piacenza und Guastalla an einen jngeren spanischen Prinzen ab. Da aber die Grenzen der franzsischen und englischen Besitzungen in Nordamerika nicht genau bestimmt wurden,
so lag hierin der Same zu einem neuen Kriege.
1
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Karl_von_Hnngen Karl Elsa Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Karls Ostreich Franz_Steph Franz Maria_Theresia Maria Theresia Franz_I Franz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Franz_I Franz Guastalla
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schlesiens England Holland Friedrichs Karls Hobenfriedbera_Quni Berlin Sachsen Kesselsdorf Dresdens England Sachsen Dresden England Frankreich Rheine Aachen England Amerika Frankreich Niederlanden Piacenza Nordamerika
216 Das Zeitalter Friedrichs des Groen.
763 3. Jermtnmiht ma (17561763).
a. Entstehung des Krieges. Der Frieden zu Dresden und Aachen wurde von allen Seiten nur als ein Waffenstwmd aufgefat, während dessen man neue Verbndete und Krfte zum weitern-Kriege
x m 6cn|te Friedrich der Groe seine Zeit, indem er nicht nur fem^^l).er|tme und verbesserte und besonders die Reiterei durch Männer wie Se Adlitz und Mieten zu der besten Europas , erhob, sondern auch durch eine bewunderungswrdige Thtigkeit und Hinsicht, Ackerbau, Handel und Gewerbe hob und infolge dessen auch / sewe Einknfte vermehrte. Auch Maria Theresia blieb nicht zurck; ihrer Ilmsicht und Gewissenhaftigkeit war es zu danken, da Ostreich bald nach dem Kriege viel furchtbarer und mchtiger als vor demselben dastand. Eine weitere Aufgabe war die Erwerbung von.mind-^sgenossen. Im westlichen Europa standen England und Frankreich wegen ihrer amerikanischen Streitigkeiten in un-^ ^ vershnlichem Gegensatze; im stlichen Preußen und Ostreich. So-!; daher sich vereinigte, war es eine natr-
I uche Folge, bam&ttkak^itoen sieben wrde. Neben diesen vier Machten kam besonders Ruhlas in betracht, wo seit 1740 die trge und wollstige Elisabeth, die jngste Tochter Peters I, herrschte. Dieselbe war, seitdem man ihr einige Spottreden Friedrichs hinterbracht hatte, die unvershnliche Feindin Preuße geworden. Auch stand sie noch seit dem streichischen Erbfolgekriege im Bndnis mit Ostreich und England, wie anderseits das seit eben jenen Zeiten bestehende Bndnis zwischen Preußen und Frankreich noch nicht frrn-lich aufgehoben war. Nun ging das Streben der Maria Theresia und ihres gewandten Ministers^Kaunitz, dahin, ein Bndnis mit Frankreich, dem alten Gegner Ostreichs, zustande zu bringen, und da damals die Geliebte Ludwigs Xv, die Marquise von Pom-padour, mehr Macht besa als die Minister, so suchte die sitten-strenge Maria Theresia durch liebenswrdige Briefe und Schmeiche-leien besonders ^ diese sittenlose Frau zu gewinnen. Da nun auch auerdem Kaunitz bei seiner persnlichen Gegenwart kein Mittel der berredung unversucht lie und besonders den bigotten Ludwig Xv Su einer katholischen Allianz zu bewegen suchte, so war dies Streben vom besten Erfolge begleitet. Noch war indessen das Bndnis nicht abgeschlossen, als der Krieg zwischen England und Frankreich in |Amerika ausbrach. Friedrich, der diese Vorgnge am franzsischen Ihof kannte und durch ein Bndnis mit England auch Rußland auf Deine Seite zu ziehen hoffte, schlo mit England hm^che^iv-So^eri^rtk ^Tfminfter ab (Januar 1756) worauf auch Ostreich und Frankreich im Vertrage zu Versailles sich verbanden. Elisabeth von Rußland aber lie sich nicht von Ostreich abziehen und bereitete im Gegenteil in enger Vereinigung mit Maria Theresia und dem auf Preuens Macht eiferschtigen Kurfrsten von Sachsen f^das
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_der_Groe Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Ostreich Peters Friedrichs Maria Theresia Ostreichs Ludwigs Ludwigs Maria_Theresia Maria Theresia Kaunitz Ludwig_Xv Ludwig Friedrich Friedrich Elisabeth_von_Rußland Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Aachen Adlitz Europas Europa England Frankreich Friedrichs England Frankreich Frankreich England Frankreich |Amerika franzsischen_Ihof England England Frankreich Versailles Sachsen
4
§ 1. Geschichte.
und Mülhausen und die 10 Reichsstädte Colmar, Schlettstadt, Kaysers-
berg, Türkheim, Rosheim, Oberehnheim, Münster, Hagenau, Weißen-
bürg und Landau.
Die Religionsstreitigkeiten, die in Deutschland während des Ig. Jahr-
hunderts herrschten, gaben Frankreich Gelegenheit, mit seinen Eroberuugspläneu
wieder hervorzutreten. Als Bundesgenosse derjenigen deutscheu Fürsten, welche
sich aus politischen und religiösen Gründen von Karl V., dem deutschen Kaiser,
abwendeten, besetzte Köuig Heinrich Ii. von Frankreich im Jahre 1551 die freien
Reichsstädte Metz, Tonl und Verdnn. Der Anschlag Heinrichs, auch Straß-
bürg, dieses Ausfalltor gegeu Deutschland, in seine Gewalt zu bekommen, miß-
glückte; erst der westfälische Friede (1648), welcher dem blutigen dreißigjäh-
rigen Kriege eiu Ende machte, nahm dem deutschen Reiche das Elsaß. Die reichs-
unmittelbaren Gebiete suchten ihre Selbständigkeit zu behaupten; aber Ludwig Xiv. r
welcher in Europa das Übergewicht erlangt hatte, beanspruchte auch über diese die
Oberherrschaft. Er gründete die berüchtigten Reunionskammern, welche den
Zweck hatten, genaue Untersuchung über diejenigen Städte und Gebiete auzu-
stellen, welche zu irgendeiner Zeit mit den abgetretenen Teilen in Verbindung
gestanden hätten, um sie in Besitz nehmen zu können. Am 30. September 1681
fiel auch Straßburg in die Gewalt Ludwigs. Das ohnmächtige Deutsche Reich
sah sich in dem Frieden zu Ryswick (1697) gezwungen, ganz Elsaß mit Straß-
bnrg, sowie die Bistümer Metz, Tonl und Verdun Frankreich zu überlassen.
Dadurch kam das Herzogtum Oberlothringen ganz außer Verbindung mit
Deutschland. Die augestammten Herzöge, zu denen die Bewohner tren hielten,
regierten zwar noch; aber im Wiener Frieden (1738) leistete Herzog Franz
Stephan Verzicht auf Lothringen und erhielt dafür das Großherzogtum T o s k ana.
Lothringen kam an Stanislaus Leßcynsky, den vertriebenen König vonpolen
und Schwiegervater Ludwigs Xv., nach dessen Tode (17661 es Frankreich ein-
verleibt wurde.
Somit warenmit Ausnahme einiger kleiner Gebietsteile, welche
erst später abgetreten, oder wie Mülhausen 1798 in der französischen Revolution
verschlungen wurden, ganz Elsaß und Lothringen französische Provinzen
geworden.
Wohl beantragte Preußen uach dem Sturze Napoleons I. die Zurückgabe des
Elsaß und des deutschen Moselgebiets, aber Rußlands und Englands Wider-
spruch ließen dieses Begehren scheitern. Im zweiten Pariser Frieden (1815)
gab Frankreich nur den nord östlichen Teil von Lothringen (mit Saar-
l o u i s), die G r a s s ch a f t S a a r b r ü ck e u und L a n d a u heraus.
Erst der große deutsch-französische Krieg, der durch deu Frieden
von Frankfurt am Maiu am 10. Mai 1871 geendigt wurde, nachdem die
Vorverhandlungen zu Versailles abgemacht worden waren, vereinigte wieder'
mit dem Deutschen Reiche die Landschaften, in denen trotz der langen Trennung
deutscher Geist noch nicht ausgestorben war.
§ 2. Manie, Lage und Hröhe.
Name: Der Name „Elsässer" kommt von Alisazen oder Elisazen, d, h.
die in der Fremde Wohnenden, wie die Bewohner des Jllgebietes von ihren
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Heinrich_Ii Heinrich Metz Heinrichs Heinrichs Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Bistümer_Metz Franz
Stephan Franz Stanislaus_Leßcynsky Ludwigs_Xv. Ludwigs Napoleons_I. Napoleons_I.
Extrahierte Ortsnamen: Colmar Türkheim Rosheim Oberehnheim Hagenau Landau Deutschland Frankreich Frankreich Deutschland Elsaß Europa Verdun_Frankreich Deutschland Lothringen Lothringen Frankreich Lothringen Englands Frankreich Lothringen Frankfurt Maiu
234 Das bergewicht Frankreichs.
in Amerika gekmpft hatte, als Dictator an die Spitze ihres Staates gestellt. Zur Unterdrckung des Aufstandes eilte Friedrich Wilhelm Ii persnlich an der Spitze eines Heeres herbei; allein da ein groer Teil seiner Macht am Rheine stand, und in seinen eigenen polnischen Provinzen ein Aufstand ausbrach, so konnte er Warschau nicht nehmen. Nun schickte Katharina Ii berlegene Truppen unter dem furchtbaren Suwarow; Kosziusko wurde nach Helden-mtigem Widerstande geschlagen und gefangen, und Suwarow eroberte Warschau unter schrecklichem Blutvergieen. _ Diesen Erfolg beutete Rußland gegen Preußen aus, indem es mit Ostreich allein 1795 einen dritten Teilungsvertrag schlo (Januar 1795). Obgleich derselbe geheim gehalten werden sollte, so kam er doch zu den Ohren des Knigs von Preußen, der nun, um nicht in Polen den krzeren zu 1795 ziehen, mit Frankreich den Frieden zu Basel schlo (Apr. 1795). Mit diesem Frieden trat ganz Norddeutschland aus der Koalition zurck; dasselbe erklrte sich fr neutral, und eine Demarkationslinie bestimmte die Grenzen, welche der Krieg in Deutschland nicht ber-schreiten sollte. Durch diesen Frieden verlor Preußen gar sehr an Ansehen; es wurde 10 Jahre lang neutraler Zuschauer der kommen-den groen Ereignisse, um dann in furchtbarer Weise fr seine falsche Politik zu den.
Zunchst erreichte es freilich seinen Zweck in Polen; denn nach langen Unterhandlungen einigten sich endlich die drei Mchte zur 1795 dritten Teilung des letzten Restes von Polen (Oktober 1795). Rußland erhielt 2 000 ?Meilen, Ostreich 834 Q Meilen, Preußen 1000 ? Meilen mit der Hauptstadt Warschau. Auf diese Weise verschwand ein mchtiger Staat aus der Karte Europas, ein warnen-des Beispiel besonders fr Deutschland, das in hnlicher Weise an innerem Zwiste krankte.
5. Pos Direktorium und das Ende der ersten Koalition.
Indessen hatten sich in Paris die Blutmnner unter einander vernichtet. Allmhlich kehrten ruhigere Zeiten zurck; der National-konvent hatte eine neue Verfassung entworfen, nach der die Regie-rung in der Hand von 5 Direktoren liegen sollte, welche in der That den 26. Okt. 1795 ihre Stellung antraten. Von der Koalition stand nur noch England, Ostreich, Sardinien und einige italienische Staaten unter den Waffen; der Schwerpunkt des Krieges lag in Sddeutschland und in Italien. Hierhin entsandte das Direktorium den jungen Napoleon Bonaparte. Dieser hervorragende 1769 Mann war am 15. Aug. 1769 zu Ajaccio geboren; der Vater war Advokat. Bonaparte wurde auf der Kriegsschule zu Brienne ausge-itbefund trat dann in die Artillerie ein. Et" schlo sich der Revo-lution an, und seinem Talente war es zu danken, da die Stadt Toulon, die sich den Englndern ergeben hatte, wieder erobert
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina_Ii Suwarow Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Amerika Rheine Warschau Polen Frankreich Basel Norddeutschland Deutschland Polen Polen Ostreich Warschau Europas Deutschland Paris England Ostreich Sardinien Sddeutschland Italien Ajaccio Toulon